Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Thrombophob - S Gel
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Thrombophob-S Gel
30.000 I. E. Heparin-Natrium / 100 g Gel
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
100 g Gel enthalten 30.000 I.E. Heparin-Natrium, hergestellt aus Schweinedarmmucosa.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Farbloses bis leicht gelbliches Gel.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
■ Oberflächliche Venenentzündungen, variköser Symptomenkomplex, Stauungsödeme in den Extremitäten.
■ Sport- und Unfallverletzungen, wie Blutergüsse, Prellungen und Quetschungen, Sehnenscheidenentzündungen, Schleimbeutelentzündungen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Je nach Lage des Falles mehrmals täglich einen Gelstrang von 3–5 cm Länge (bei Bedarf auch mehr) auf die erkrankte bzw. verletzte Stelle auftragen.
Kinder und Jugendliche
Die Wirksamkeit von Thrombophob Gel bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen.
Art der Anwendung
Anwendung auf der Haut.
Thrombophob-S Gel auf die Haut auftragen, es zieht sofort ein und sollte nicht einmassiert werden. Bei schmerzhaften Entzündungen und bei Thrombosen das Gel auf einen Leinenlappen auftragen und damit die betroffene Stelle bedecken.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Citral, Citronellol, Cumarin, Limonen, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Linalool oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Thrombophob-S Gel soll nicht auf offene Wunden und nässende Ekzeme aufgebracht werden.
Dieses Arzneimittel enthält einen Duftstoff mit Citral, Citronellol, Cumarin, Limonen, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Linalool. Diese können allergische Reaktionen hervorrufen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft und Stillzeit
Heparin passiert die Plazentaschranke nicht und wird auch nicht mit der Muttermilch ausgeschieden.
Thrombophob-S Gel kann daher während der Schwangerschaft und in der Stillperiode angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Thrombophob-S Gel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten
(>1/10)
(>1/100, <1/10)
(>1/1.000, <1/100)
(>1/10.000, <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt:
Allergische Reaktionen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Nicht bekannt:
Allergische Reaktionen der Haut (z. B. Rötung, Juckreiz)
Untersuchungen
Nicht bekannt:
Bei großflächiger Anwendung von Thrombophob-S Gel ist infolge der Resorption eine systemische Beeinflussung des Blutgerinnungssystems durch Heparin (z.B. Verstärkung der Menstruation) nicht auszuschließen.
Citral, Citronellol, Cumarin, Limonen, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Linalool können allergische Reaktionen hervorrufen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Österreich
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
4.9 ÜberdosierungNicht bekannt
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antivarikosa: Heparine und Heparinoide zur topischen Anwendung, Heparin
ATC-Code: C05BA03
Wirkmechanismus
Das als Wirkstoff in Thrombophob-S Gel enthaltene Heparin-Natrium beschleunigt bzw. unterstützt im erkrankten (verletzten) Gewebe den Heilungsprozess. Heparin fördert die lokale Fibrinolyse, besitzt durchblutungsfördernde Eigenschaften und wirkt antiödematös. Dies hat eine rasche Schmerzlinderung zur Folge.
Heparin bildet aufgrund seiner stark anionischen Ladung mit kationischen Eiweißkörpern einen Komplex. Dies gilt insbesondere für Antithrombin III (AT-III), ein alpha2-Globulin, dessen InhibitorReaktionsgeschwindigkeit dadurch um ein Vielfaches erhöht wird. Somit besitzt Heparin eine Katalysatorfunktion, indem es entsprechend der Affinität von AT-III zu den einzelnen Enzymen in der Gerinnungskaskade die Serinproteasen hemmt. Damit werden nicht nur Thrombin (IIa), sondern auch die aktivierten Faktoren XIIa, IXa, Xa und Kallikrein inaktiviert. Diese Inaktivierung ist dosisabhängig.
Weiterhin besitzt Heparin eine lipolysefördernde Wirkung, indem es den Clearing-Faktor aktiviert und die Freisetzung der Lipoproteinlipase aus Endothelzellen katalysiert, wodurch großmolekulare Chylomikronen im Plasma solubilisiert werden.
Heparin ist an allergischen und anaphylaktischen Reaktionen beteiligt. In den Mastzellen besteht zwischen Histamin, Heparin und einem Cofaktor eine salzartige Bindung, aus der Heparin bei Degranulation der Mastzellen durch Histaminliberatoren freigesetzt wird. Weiterhin hemmt bzw. aktiviert Heparin als Makroanion eine Reihe von Fermentsystemen, z. B. die Hyaluronidase, Histaminase und Ribonukleasen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption und Verteilung
Die Permeation des Wirkstoffes erfolgt innerhalb von 2 Stunden in die gefäßführenden Schichten der Haut. Die Ausdehnung der Resorptionszone bleibt jedoch auf die epidermischen Cutisschichten beschränkt, sodass im Allgemeinen bei mäßiger Anwendung kein antikoagulativer systemischer Effekt auftritt.
Heparin passiert nicht die Plazentaschranke.
Oral verabreichtes Heparin wird kaum resorbiert.
Eine Penetration von Heparin durch die gesunde Haut erfolgt dosisabhängig und ist für Dosierungen ab 300 I.E./g belegt. Nach Anwendung auf der Haut werden keine systemisch-therapeutisch wirksamen Konzentrationen erreicht.
Biotransformation und Elimination
Parenteral verabreichtes Heparin wird rasch im Gefäßendothel und RES gespeichert bzw. aus dem Blut mit einer Halbwertszeit von 90–120 Minuten eliminiert. Die anfänglich schnelle Elimination von Heparin beruht vermutlich auf der raschen Bindung an Gefäßendothelzellen und Aufnahme in das RES. Parallel zum Verlauf der Plasmaspiegel erfolgt auch die Ausscheidung. Heparin wird z. T. unverändert bzw. als niedermolekulare Spaltprodukte durch Filtration und tubuläre Sekretion eliminiert. Das im Urin ausgeschiedene Uroheparin ist keine einheitliche Substanz, sondern besteht aus einem Gemisch von aktivem unveränderten Heparin und niedermolekularen Spaltprodukten mit einer u. U. noch geringen gerinnungsphysiologischen Aktivität.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
5.3 Präklinische Daten zur SicherheitDie Toxizität von Heparin ist außerordentlich gering und hängt wesentlich vom Reinheitsgrad ab.
a) Toxizität bei einmaliger Gabe
Die Untersuchungen zur akuten Toxizität an verschiedenen Tierspezies haben keine besondere Empfindlichkeit (bei vorschriftsmäßiger Applikation) ergeben. Starke toxische Effekte traten nach i.m. Applikation in Form von nekrotisierenden Hämatomen auf.
b) Toxizität bei wiederholter Gabe
In subchronischen und chronischen Untersuchungen nach i.v. und s.c. Applikationen traten bei verschiedenen Tierarten in Abhängigkeit von der Dosis innere Blutungen und Hämatome auf.
c) Genotoxizität und kanzerogenes Potential
Untersuchungen zum tumorerzeugenden Potential wurden nicht durchgeführt. Aus in vitro – und in vivo -Untersuchungen auf gentoxische Wirkungen haben sich keine Hinweise auf ein mutagenes Potential ergeben.
d) Reproduktions- und Entwicklungstoxizität
Heparin passiert die Plazenta nicht. Tierexperimentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf fruchtschädigende Einflüsse ergeben.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Ammoniak
Carbomer (Viskosität 35000 – 65000 mPa^s)
Macrogol-6-glycerolcaprylocaprat (Ph. Eur.)
Parfümöl Eau de Cologne
Polysorbat 60
2-Propanol (Ph. Eur.)
gereinigtes Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
Haltbarkeit nach Anbruch: 3 Monate
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminiumtube mit Schraubverschluss aus Polyethylen
Packungsgrößen:
Tube mit 40 g Gel
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die BeseitigungNicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Nordmark Pharma GmbH
Pinnauallee 4
25436 Uetersen
Deutschland
Tel. +49–4122–712–0
Fax: +49–4122–712–220
E-Mail:
Vertrieb und wissenschaftliche Beratung in Österreich
Sanova Pharma GesmbH
Haidestraße 4
1110 Wien
Tel.: +43 1 801 04 0
Fax: +43 1 804 29 04
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Zul.-Nr.: 16.093
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 30. Juni 1977
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 02. Mai 2013
10. STAND DER INFORMATION
Januar 2021
Mehr Informationen über das Medikament Thrombophob - S Gel
Arzneimittelkategorie: biologika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 16093
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Nordmark Pharma GmbH, Pinnauallee 4, 25436 Uetersen, Deutschland