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Teveten Plus 600 mg/12,5 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Teveten Plus 600 mg/12,5 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Filmtablette enthält Eprosartanmesilat entsprechend 600 mg Eprosartan und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.

Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Jede Filmtablette enthält 43,3 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1

3. DARREICHUNGSFORM

Cremefarbene, kapselförmige Filmtabletten mit der Prägung “5147” auf einer Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Essentielle Hypertonie.

Teveten Plus 600 mg/12,5 mg ist bei Patienten indiziert, deren Blutdruck mit Eprosartan alleine nicht ausreichend kontrolliert ist.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Die empfohlene Dosis beträgt eine Filmtablette Teveten Plus 600 mg/12,5 mg einmal täglich, die morgens eingenommen werden sollte. Eine Umstellung von der Eprosartan-Monotherapie auf die fixe Kombination kann nach 8-wöchiger Blutdruck-Stabilisierung in Erwägung gezogen werden.

Teveten Plus 600 mg/12,5 mg kann zusammen mit oder ohne eine Mahlzeit eingenommen werden.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich, obwohl für diese Patientengruppe nur begrenzt Informationen vorliegen.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Da Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung bei Kindern nicht belegt ist, wird die Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren mit Teveten Plus 600 mg/12,5 mg nicht empfohlen.

Leberfunktion­sstörungen

Die Anwendung von Teveten Plus 600 mg/12,5 mg bei Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Leberfunktion­sstörung wird nicht empfohlen, da derzeit nur begrenzte Erfahrungen mit Eprosartanmesilat in dieser Patientengruppe vorliegen. Bei Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen ist Teveten Plus 600 mg/12,5 mg kontraindiziert

(siehe auch Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen und 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

Nierenfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Nierenfunktion­sstörungen (Kreatinin-Clearance > 30 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit schweren Nierenfunktion­sstörungen ist Teveten Plus 600 mg/12,5 mg (siehe auch Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen und 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Eprosartan, Sulfonamidderivate (wie z.B. Hydrochlorothiazid) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Zweites und drittes Schwangerschaf­tstrimenon (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6) Schwere Leberfunktion­sstörungen Cholestase und obstruktive Gallenwegserkran­kung Schwere Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) Hämodynamisch signifikante beidseitige Nierengefäßer­krankung oder schwere einseitige Nierenarterien­stenose bei funktioneller Einzelniere Therapieresistente Hypokaliämie oder Hyperkalzämie Therapieresistente Hyponatriämie Symptomatische Hyperurikämie/Gicht Die gleichzeitige Anwendung von Teveten Plus 600 mg/12,5 mg mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m2) kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Überempfindlichke­itsreaktionen gegen Hydrochlorothiazid sind wahrscheinlicher bei Patienten zu erwarten, die Allergien in der Anamnese einschließlich Überempfindlichkeit gegen Sulfonamidderivate aufweisen.

Patienten mit Risiko für Nierenfunktionsstörungen

Bei Patienten, deren Nierenfunktion von der Aktivität des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems abhängt (z.B. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz [NYHA-Klassifikation: Klasse IV], bilateraler Nierenarterien­stenose oder Nierenarterien­stenose bei funktioneller Einzelniere), können unter der Behandlung mit ACE-Hemmern eine Oligurie und/oder progredient verlaufende Azotämie sowie in seltenen Fällen akutes Nierenversagen entwickeln. Diese Ereignisse treten mit größerer Wahrscheinlichkeit bei Patienten auf, die gleichzeitig mit Diuretika behandelt werden. Mit Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern, wie Eprosartan, liegen noch keine ausreichenden Therapieerfahrungen vor, um mit Bestimmtheit sagen zu können, ob für diese empfindliche Patientengruppe ein vergleichbares Risiko für die Entwicklung einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion besteht.

Die Nierenfunktion sollte streng überwacht werden, da bei diesen Patienten ein erhöhtes Risiko für eine schwere Hypotonie und Niereninsuffizienz besteht.

Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)

Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) erhöht.

Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).

Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.

ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.

Nierenfunktionsstörung und Nierentransplantation

Wenn Eprosartan + Hydrochlorothiazid bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angewendet wird, sollten die Nierenfunktion, die Serum-Kalium-Spiegel und Harnsäurewerte vor Behandlungsbeginn gemessen und auch während der Behandlung regelmäßig überwacht werden. Wenn während der Therapie eine Verschlechterung der Nierenfunktion beobachtet wird, muss die Behandlung mit Eprosartan + Hydrochlorothiazid neu bewertet werden (siehe Abschnitt 4.3). Bei Patienten mit einer Nierenfunktion­sstörung kann eine durch Hydrochlorothiazid bedingte Azotämie auftreten.

Es liegen keine klinischen Erfahrungen mit Teveten Plus 600 mg/12,5 mg bei Patienten mit Nierentransplan­tation vor.

Leberfunktionsstörungen

Eprosartan sollte bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberinsuffizienz nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden, da in dieser Patientengruppe nur begrenzt Erfahrungen vorliegen. Hydrochlorothiazid sollte bei Patienten mit leicht bis mittelschwer eingeschränkter Leberfunktion nur mit Vorsicht angewendet werden, da es innerhalb der Leber zu einer Gallenstauung kommen kann. Veränderungen des Wasser-und Elektrolythau­shaltes können ein Leberkoma auslösen.

Metabolische und endokrine Störungen

Hydrochlorothiazid kann die Glukosetoleranz beeinträchtigen und infolgedessen kann eine Anpassung der Dosierung von Antidiabetika erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.5). Ein latenter Diabetes mellitus kann sich unter der Therapie mit Teveten Plus 600 mg/12,5 mg manifestieren. Bei der Dosierung von 12,5 mg Hydrochlorothiazid in Teveten Plus 600 mg/12,5 mg wurden nur geringfügige metabolische oder endokrinologische Nebenwirkungen beobachtet (Anstieg der Cholesterin- und Triglyceridwerte).

Störungen des Elektrolythaushaltes

Hydrochlorothiazid kann ein Ungleichgewicht des Flüssigkeits- oder Elektrolythau­shaltes hervorrufen (Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hyperkalzämie, Hypomagnesiämie und hypochlorämische Alkalose).

Wie bei allen Patienten, die mit Diuretika therapiert werden, sollte eine regelmäßige Bestimmung der Serum-Elektrolyte durchgeführt werden. Kaliumsparende Diuretika, Kaliumersatzpräpa­rate und kaliumhaltiger Salzersatz oder andere Arzneimittel, die den Kaliumspiegel erhöhen können (z. B. Trimethoprim-haltige Arzneimittel) können zu einem Anstieg des Serum-Kalium-Spiegels führen und sollten nur unter besonderer Vorsicht gleichzeitig mit Eprosartan angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).

Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akute Myopie und sekundäres Engwinkelglaukom

Hydrochlorothiazid, ein Sulfonamid, kann eine idiosynkratische Reaktion mit daraus resultierendem Aderhauterguss mit Gesichtsfelddefekt, akuter transienter Myopie und akutem Engwinkelglaukom verursachen. Die Symptome beinhalten akuten Beginn abnehmender Sehschärfe oder Augenschmerzen und treten üblicherweise innerhalb von Stunden bis zu einer Woche nach Therapiebeginn auf. Unbehandeltes Engwinkelglaukom kann zu einem permanenten Sehverlust führen.

Die erste Behandlung ist, Hydrochlorothiazid so schnell als möglich abzusetzen. Sofortige medizinische oder chirurgische Behandlung sollte in Betracht gezogen werden, wenn der intraokuläre Druck unkontrollierbar bleibt. Risikofaktoren für die Entstehung eines akuten Engwinkelglaukoms kann eine Sulfonamid- oder Penicillinallergie in der Anamnese sein.

Hypotonie

Symptomatische Hypotonie kann besonders bei Patienten mit Natrium- und/oder Volumenmangel auftreten, verursacht z. B. durch hochdosierte Diuretikatherapie, salzarme Kost, Diarrhoe oder Erbrechen. Ein Natrium- und/oder Volumendefizit ist vor der Behandlung mit Teveten Plus 600 mg/12,5 mg auszugleichen.

Aorten- und Mitralklappenstenose, obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie

Wie bei anderen Vasodilatatoren sollten Patienten mit Aorten- und Mitralklappen­stenose bzw. obstruktiver hypertropher Kardiomyopathie mit Vorsicht behandelt werden.

Primärer Hyperaldosteronismus

Patienten mit primärem Hyperaldostero­nismus sprechen nicht ausreichend auf Antihypertensiva an, deren Wirkung auf der Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems beruht. Daher wird die Anwendung von Teveten Plus 600 mg/12,5 mg nicht empfohlen.

Koronare Herzkrankheit

Es liegen nur begrenzt Erfahrungen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit vor.

Schwangerschaft

Eine Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Patientinnen, die eine Schwangerschaft planen, sollte eine Umstellung auf eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit etabliertem Sicherheitsprofil für die Anwendung in der Schwangerschaft erfolgen, es sei denn, eine Fortführung der Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern ist zwingend erforderlich. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6).

Nicht-melanozytärer Hautkrebs

In zwei epidemiologischen Studien auf der Grundlage des dänischen nationalen Krebsregisters wurde ein erhöhtes Risiko von nicht-melanozytärem Hautkrebs (NMSC) [Basalzellkarzinom (BCC) und Plattenepithel­karzinom (SCC)] mit steigender kumulativer Dosis von Hydrochlorothiazid (HCTZ) beobachtet. Photosensibili­sierende Wirkungen von HCTZ könnten zur Entstehung von NMSC beitragen.

Patienten, die HCTZ einnehmen, sollten über das NMSC-Risiko informiert werden, und es sollte ihnen geraten werden, ihre Haut regelmäßig auf neue Läsionen zu prüfen und unverzüglich alle verdächtigen Hautveränderungen zu melden. Den Patienten sollten mögliche vorbeugende Maßnahmen empfohlen werden, um das Risiko von Hautkrebs zu minimieren; z. B. Einschränkung der Exposition gegenüber Sonnenlicht und UV-Strahlung oder im Fall einer Exposition Verwendung eines angemessenen Sonnenschutzes. Verdächtige Hautveränderungen sollten unverzüglich untersucht werden, ggf. einschließlich histologischer Untersuchungen von Biopsien. Bei Patienten, bei denen bereits ein NMSC aufgetreten ist, sollte die Verwendung von HCTZ überprüft werden (siehe auch Abschnitt 4.8).

Andere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Thiaziddiuretika können einen Systemischen Lupus erythematodes verschlimmern oder aktivieren.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, totalem Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Hydrochlorothiazid kann bei Doping-Tests zu einem positiven Ergebnis führen.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Mögliche Wechselwirkungen im Zusammenhang mit Eprosartan und Hydrochlorothiazid

Die gleichzeitige Anwendung folgender Arzneimittel wird nicht empfohlen:

Lithium:

Bei gleichzeitiger Gabe von Lithium mit Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) -Hemmern und selten mit Angiotensin-II-Rezeptor Blockern ist über einen reversiblen Anstieg der Serum-Lithium-Konzentration und der Toxizität berichtet worden. Zusätzlich wird durch Thiazide die renale Clearance von Lithium reduziert und infolge dessen das Risiko einer Lithiumtoxizität möglicherweise erhöht. Aus diesem Grund wird die gleichzeitige Anwendung von Teveten Plus 600 mg/12,5 mg und Lithium nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Sollte sich eine solche Kombination als notwendig erweisen, ist der Serum-Lithium-Spiegel sorgfältig zu überwachen.

Die gleichzeitige Anwendung folgender Arzneimittel ist mit Vorsicht durchzuführen:

Baclofen:

Es kann eine Verstärkung der antihypertensiven Wirkung auftreten.

Nicht-steroidale Antiphlogistika:

Die gleichzeitige Anwendung von Angiotensin-II-Rezeptor Blockern und NSARs kann, wie auch bei ACE-Hemmern, zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen, möglicherweise bis hin zu einem akuten Nierenversagen und zu einem Anstieg des Serum-Kalium-Spiegels, besonders bei Patienten mit schon zuvor bestehender beeinträchtigter Nierenfunktion. Aus diesem Grund sollte eine gleichzeitige Anwendung, vor allem bei älteren Patienten, mit Vorsicht erfolgen. Die Patienten müssen ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden und die Nierenfunktion muss zu Beginn einer Kombinationsthe­rapie sowie in periodischen Abständen kontrolliert werden. Die gleichzeitige Anwendung von Losartan mit dem NSAR Indometacin führte zu einer Wirkungsabschwächung des Angiotensin-II-Rezeptor Blockers, ein Klasseneffekt kann nicht ausgeschlossen werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung folgender Arzneimittel ist zu berücksichtigen:

Amifostin:

Es kann eine Verstärkung der antihypertensiven Wirkung auftreten.

Andere Antihypertensiva:

Die blutdrucksenkende Wirkung von Teveten Plus 600 mg/12,5 mg kann durch die gleichzeitige Einnahme von anderen Antihypertensiva verstärkt werden.

Alkohol, Barbiturate, Narkotika oder Antidepressiva: Eine orthostatische Hypotonie kann sich verstärken.

Mögliche Wechselwirkungen im Zusammenhang mit Eprosartan

Die gleichzeitige Anwendung folgender Arzneimittel wird nicht empfohlen:

Arzneimittel, die den Kaliumspiegel beeinflussen:

Basierend auf den Erfahrungen mit anderen Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-System beeinflussen, kann die gleichzeitige Gabe von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumersatzpräpa­raten, kaliumhaltigem Salzersatz oder anderen Arzneimitteln, die den Serum-Kalium-Spiegel erhöhen (z.B. Heparin, Trimethoprim-haltige Arzneimittel, ACE-Hemmer), zu einem Anstieg des Serum-Kalium-Spiegels führen. Falls eine gleichzeitige Verordnung von Arzneimitteln, die den Serum-Kalium-Spiegel beeinflussen können, in Kombination mit Teveten Plus 600 mg/12,5 mg notwendig ist, wird eine regelmäßige Überwachung des Serum-Kalium-Spiegels empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Daten aus klinischen Studien haben gezeigt, dass eine duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) durch gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren im Vergleich zur Anwendung einer einzelnen Substanz, die auf das RAAS wirkt, mit einer höheren Rate an unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie, Hyperkaliämie und einer Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) einher geht (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.1).

Mögliche Wechselwirkungen in Verbindung mit Hydrochlorothiazid

Die gleichzeitige Anwendung folgender Arzneimittel wird nicht empfohlen:

Arzneimittel, die den Kaliumspiegel beeinflussen:

Der kaliumsenkende Effekt von Hydrochlorothiazid kann durch die gleichzeitige Gabe von anderen, mit Kaliumverlust und Hypokaliämie assoziierten Arzneimitteln, verstärkt werden (wie z.B. andere kaliuretische Diuretika, Laxantien, Kortikosteroide, ACTH, Amphotericin, Carbenoxolon, Penicillin G (Natrium) oder Salicylsäurede­rivate). Aus diesem Grund wird die gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Die gleichzeitige Anwendung folgender Arzneimittel ist mit Vorsicht durchzuführen:

Calciumsalze und Vitamin D:

Thiazid-Diuretika können aufgrund einer verminderten Ausscheidung zu einem Anstieg der Serum-Calcium-Spiegel führen. Falls eine gleichzeitige Verordnung von Calciumergänzun­gspräparaten oder Arzneimitteln, die sich auf den Serum-CalciumSpiegel auswirken notwendig ist (z.B. Vitamin D-Therapie), müssen die Serum-CalciumSpiegel überwacht und die Dosierung entsprechend angepasst werden.

Colestyramin oder Colestipol-Harze:

Die Resorption von Hydrochlorothiazid ist in Gegenwart von anionischen Austauscherharzen, wie z.B. Cholestyramin oder Colestipol, reduziert.

Die Wechselwirkung kann jedoch durch versetzte Einnahme von Hydrochlorothiazid und den Harzen minimiert werden, wenn Hydrochlorothiazid mindestens 4 Stunden vor oder 4 bis 6 Stunden nach Einnahme der Harze eingenommen wird.

Digitalis-Glykoside:

Eine Thiazid-induzierte Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie kann das Auftreten von Digitalis-induzierten Herzrhythmusstörun­gen begünstigen.

Arzneimitteln, die durch Störungen des Serum-Kalium-Spiegels beeinflusst werden: Regelmäßige Kontrollen des Serum-Kalium-Spiegels und EKG werden empfohlen, wenn Teveten Plus 600 mg/12,5 mg gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet wird, deren Wirkung durch Störungen des Serum-Kalium-Spiegels beeinflusst wird (z.B. DigitalisGlykoside und Antiarrhythmika), sowie auch mit nachfolgenden Torsades de Pointes (ventrikuläre Tachykardie) auslösenden Arzneimitteln (einschließlich einiger Antiarrhythmika), wobei Hypokaliämie ein prädisponierender Faktor für Torsades de Pointes (ventrikuläre Tachykardie) ist:

Klasse Ia Antiarrhythmika (z.B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid) Klasse III Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid) Einige Antipsychotika (z.B. Thioridazin, Chlorpromazin, Levomepromazin, Trifluoperazin, Cyamemazin, Sulpirid, Sultoprid, Amisulprid, Triaprid, Pimozid, Haloperidol, Droperidol) Andere (z.B. Bepridil, Cisaprid, Diphemanil, Erythromycin IV, Halofantrin, Mizolastin, Pentamidin, Terfenadin, Vincamin IV).

Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien (z.B. Tubocurarin):

Die Wirkung von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien kann durch Hydrochlorothiazid verstärkt werden.

Anticholinergika (z.B. Atropin, Biperiden):

Die Bioverfügbarkeit von Thiazid-Diuretika kann durch eine Verringerung der MagenDarm-Motilität und einer Verlangsamung der Magenentleerung erhöht werden.

Antidiabetika (orale Substanzen und Insulin):

Die Behandlung mit einem Thiazid kann die Glukose-Toleranz beeinflussen. Eine Dosisanpassung des Antidiabetikums kann erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

Metformin:

Metformin sollte nur mit Vorsicht angewendet werden, da das Risiko einer Laktatazidose aufgrund eines möglichen funktionellen Nierenversagens durch Hydrochlorothiazid besteht.

Betablocker und Diazoxid:

Die hyperglykämische Wirkung von Betablockern und Diazoxid kann durch ThiazidDiuretika verstärkt werden.

Sympathomimetika (z.B. Noradrenalin):

Die Wirkung von Sympathomimetika könnte abgeschwächt werden.

Arzneimittel zur Gicht-Behandlung (Probenecid, Sulfinpyrazon und Allopurinol):

Da Hydrochlorothiazid den Harnsäure-Spiegel im Serum erhöhen kann, ist möglicherweise eine Dosisanpassung von Harnsäure ausscheidenden Arzneimitteln erforderlich. Eine Dosiserhöhung kann für Probenecid und Sulfinpyrazon notwendig sein. Bei der Kombination mit Thiaziden kann es zu einem vermehrten Auftreten von Überempfindlichke­itsreaktionen gegenüber Allopurinol kommen.

Amantadin:

Thiazid-Diuretika können das Nebenwirkungsrisiko von Amantadin erhöhen.

Zytotoxische Arzneimittel (z.B. Cyclophosphamid, Methotrexat): Thiazid-Diuretika können die renale Ausscheidung zytotoxischer Arzneimittel verringern und deren myelosuppressiven Effekt verstärken.

Tetracycline:

Die gleichzeitige Anwendung von Tetracyclinen und Thiazid-Diuretika steigert das durch Tetracycline hervorgerufene Risiko einer Harnstofferhöhung. Diese Wechselwirkung ist wahrscheinlich nicht auf Doxycyclin übertragbar.

Serum-Natrium-Spiegel senkende Arzneimittel:

Die Serum-Natrium-Spiegel senkende Wirkung von Hydrochlorothiazid kann durch die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln wie Antidepressiva, Antipsychotika, Antiepileptika etc. verstärkt werden. Bei Langzeitanwendung dieser Arzneimittel ist Vorsicht angezeigt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Angiotensin-II-Rezeptor Blocker:

Die Anwendung von Angiotensin-II-Rezeptor Blocker wird im ersten Schwangerschaf­tstrimester nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Die Anwendung von Angiotensin-II-Rezeptor Blockern ist im zweiten und dritten Schwangerschaf­tstrimester kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).

Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach Anwendung von ACE-Hemmern während des ersten Schwangerschaf­tstrimesters vor; ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Obwohl es zu Angiotensin- II-Rezeptor Blockern keine kontrollierten epidemiologischen Daten gibt, könnte ein ähnliches Risiko für diese Wirkstoffklasse existieren. Bei Patientinnen, die eine Schwangerschaft planen, sollte eine Umstellung auf eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit etabliertem Sicherheitsprofil für die Anwendung in der Schwangerschaft erfolgen, es sei denn, eine Fortführung der Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor Blocker ist zwingend erforderlich. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist eine Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor Blockern unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen. Es ist bekannt, dass eine Therapie mit Angiotensin-II-Rezeptor Blockern während des zweiten und dritten Schwangerschaf­tstrimesters fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte Schädelossifi­kation) und neonatal-toxische Effekte (Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) hat (siehe Abschnitt 5.3). Im Falle einer Exposition mit ACE-Hemmern ab dem zweiten Schwangerschaf­tstrimester werden Ultraschallkon­trollen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen. Säuglinge, deren Mütter Angiotensin II Rezeptorantago­nisten eingenommen haben, müssen engmaschig im Hinblick auf Hypotonie überwacht werden (siehe auch Abschnitt 4.3 und 4.4).

Hydrochlorothi­azid

Es gibt nur begrenzt Erfahrung mit der Anwendung von Hydrochlorothiazid in der Schwangerschaft, besonders während des ersten Schwangerschaf­tsdrittel. Tierstudien sind unzureichend. Hydrochlorothiazid passiert die Plazenta. Auf Grundlage der pharmakologischen Wirkungsweise von Hydrochlorothiazid, kann die Anwendung während des zweiten und dritten Schwangerschaf­tsdrittels die fetoplazentale Durchblutung gefährden und fetale und neonatale Auswirkungen wie Ikterus, Störungen des Elektrolythau­shaltes und Thrombozytopenie verursachen. Hydrochlorothiazid darf bei Schwangerschaf­tsödemen, Bluthochdruck während der Schwangerschaft oder Präeklampsie wegen des Risikos von erniedrigtem Plasma-Volumen und plazentarer Minderdurchblutung ohne nützliche Wirkung auf den Krankheitsverlaufs, nicht angewendet werden. Hydrochlorothiazid darf auch nicht bei essentieller Hypertonie bei schwangeren Frauen angewendet werden, außer in jenen seltenen Fällen, wo keine andere Therapie angewendet werden kann.

Stillzeit

Angiotensin-II-Rezeptor Blocker:

Da keine Erkenntnisse zur Anwendung von Teveten Plus 600 mg/12,5 mg in der Stillzeit vorliegen, wird Teveten Plus 600 mg/12,5 mg nicht empfohlen. Eine alternative antihypertensive Therapie mit einem besser etablierten Sicherheitsprofil bei Anwendung in der Stillzeit ist vorzuziehen, insbesondere wenn Neugeborene oder Frühgeborene gestillt werden.

Hydrochlorothi­azid:

Hydrochlorothiazid geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Thiazide in hohen Dosen verursachen intensive Diurese und können dadurch die Milchproduktion hemmen. Die Anwendung von Teveten Plus 600 mg/12,5 mg während der Stillzeit wird nicht empfohlen. Wenn Teveten Plus 600 mg/12,5 mg während der Stillzeit angewendet wird, sollte die Dosis so gering wie möglich gehalten werden.

Fertilität:

Zur Fertilität liegen keine klinischen Daten vor.

Nicht-klinische Daten von Eprosartan ergaben keine Auswirkungen auf die männliche und weibliche Fertilität. Über Auswirkungen von Hydrochlorothiazid auf die Fertilität sind keine nicht-klinischen Informationen verfügbar.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt, allerdings sind auf Basis der pharmakodynamischen Eigenschaften Auswirkungen von Teveten Plus 600 mg/12,5 mg unwahrscheinlich. Bei der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen sollte berücksichtigt werden, dass unter einer Hochdruckbehandlung gelegentlich Schwindel oder Müdigkeit auftreten können.

4.8 Nebenwirkun­gen

a) Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen bei mit Erprosartan + Hydrochlorothiazid behandelten Patienten sind Kopfschmerzen und unspezifische gastrointestinale Beschwerden, die bei ca.11 % und 8 % der Patienten auftraten (versus 14 % und 8 % unter Placebo).

b) Zusammenfassung der Nebenwirkungen

Nebenwirkungen, die in placebokontro­llierten Studien aufgetretenen sind oder über welche in wissenschaftlicher Literatur berichtet wurde, sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst. Die Nebenwirkungen in den jeweiligen Häufigkeitska­tegorien basieren auf Daten von Eprosartan, der Kombination Eprosartan+Hy­drochlorothia­zid, als auch

Hydrochlorothiazid alleine (siehe Tabellen-Fußnoten).

NEBENWIRKUNGEN, BERICHTET AUS PLACEBO KONTROLLIERTEN STUDIEN UND WISSENSCHAFTLICHER LITERATUR

MedDRA

System Organ

Klasse

Sehr häufig >1/10

Häufig

>1/100 bis

<1/10

Gelegentlich

>1/1,000 bis

<1/100

Selten

>1/10,000 bis <1/1,000

Sehr selten <1/ 10,000

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Leukopenie

Hämolytische Anämie*

Agranulozytose, Aplastische Anämie Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Hyper-sensitivität

Anaphylaktische Reaktionen

Stoffwechsel-und Ernährungsstörun­gen

Hyperglykämie

Hypokaliämie Hyponaträmie Hypochlorämie Hyperurikämie Gicht Hypercholeste­rinämie

Hyperkalziämie Hypomagnesiämie Hypertriglyce­ridämie Anorexie

Psychiatrische

Erkrankungen

Depression Angst Schlaflosigkeit Nervosität Störungen der Libido

Unruhe

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Schwindel

Parästhesie

Augenerkrankungen

Akute Myopie und sekundäres

Engwinkelglaukom*, Aderhauterguss****

Erkrankungen des Ohrs und Labyrinths

Vertigo

Gefäßerkrankungen

(z.B. orthostatische) Hypotonie

Vaskulitis

Erkrankungen der Atemwege

Rhinitis

Lungenödem* Pneumonitis*

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Unspezifische gastrointestinale Beschwerden (z.B. Nausea, Diarrhoe, Erbrechen)

Obstipation

Pankreatitis*

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelbsucht

(intrahepatische cholestatische Gelbsucht)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Allergische Hautreaktionen (z.B. Rash, Pruritus)

Angioödem

Toxische epidermale Nekrolyse Photosensitivität

Kutaner Lupus erythematodes

Skelettmuskulatur-, Binde-gewebs- und Knochenerkran­kungen

Muskelspasmen

Systemischer Lupus erythematodes, Arthralgie

MedDRA

System Organ

Klasse

Sehr häufig >1/10

Häufig

>1/100 bis

<1/10

Gelegentlich

>1/1,000 bis

<1/100

Selten

>1/10,000 bis <1/1,000

Sehr selten <1/ 10,000

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen der Niere und Harnwege

Interstitielle Nephritis Nierenversagen / Niereninsuffizienz bei Risikopatienten (z.B. Nierenarterien­stenose)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sexuelle

Dysfunktion

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Asthenie

Pyrexie

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen):

Nicht-melanozytärer Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithel­karzinom)

*

**

Häufigkeit basierend auf Daten aus wissenschaftlicher Literatur zu Hydrochlorothiazid

Trat nicht häufiger auf als unter Placebo

Auf der Grundlage der vorliegenden Daten aus epidemiologischen Studien wurde ein kumulativer dosisabhängiger

Zusammenhang zwischen HCTZ und NMSC festgestellt (siehe auch Abschnitt 4.4 und 5.1 )

Fälle von Aderhauterguss mit Gesichtsfelddefekt wurden nach Verwendung von Thiazid und Thiazid-ähnlichen Diuretika berichtet.

****

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Es liegen nur begrenzte Daten zur Überdosierung bei Menschen vor. Es gibt einzelne Berichte nach Markteinführung, wonach Dosen von bis zu 12.000 mg Eprosartan eingenommen wurden. Obwohl die meisten Patienten keine Symptome berichteten, muss angemerkt werden, dass es in einem Fall zu einem Kreislaufkollaps nach Einnahme von 12.000 mg Eprosartan kam. Der Patient erholte sich vollständig. Die maximal eingenommene Dosis von Eprosartan + Hydrochlorothiazid war 3.600 mg Eprosartan/75 mg Hydrochlorothiazid und dies war im Falle eines Suizidversuchs.

Das wahrscheinlichste Anzeichen einer Überdosierung dürfte das Auftreten einer Hypotonie sein.

Andere Symptome können im Zusammenhang mit einer Dehydrierung und Elektrolytmangel stehen (Hypokaliämie, Hypochlorämie, Hyponaträmie) und werden sich wahrscheinlich in Form von Übelkeit und Benommenheit äußern. Die Behandlung sollte symptombezogen und unterstützend erfolgen. Eprosartan wird durch Hämodialyse nicht ausgeschieden. Inwieweit Hydrochlorothiazid durch Hämodialyse ausgeschieden wird, ist nicht bekannt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Eprosartan und Diuretika ATC-Code: C09DA02.

Eprosartan:

Eprosartan ist ein nicht-peptidischer, oral aktiver Angiotensin-II-Rezeptor Blocker ohne eine Biphenyl- oder Tetrazolstruktur, der selektiv an den AT1-Rezeptor bindet.

Angiotensin-II spielt eine bedeutende Rolle in der Pathophysiologie des Bluthochdrucks. Es ist das wichtigste Hormon des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) und bewirkt eine Vasokonstriktion.

Eprosartan antagonisiert bei Probanden die Wirkung von Angiotensin II auf den Blutdruck, den renalen Blutfluss und die Aldosteronsekre­tion. Die Blutdrucksenkung bleibt in einer anhaltenden und gleichmäßigen Weise über einen Zeitraum von 24 Stunden ohne Auftreten einer orthostatischen Dysregulation oder Reflextachykardie erhalten. Ein Abbruch der Behandlung mit Eprosartan führt nicht zu einem schlagartigen Anstieg des Blutdrucks.

Eprosartan beeinträchtigt nicht die autoregulatorischen Mechanismen der Niere. Eine Erhöhung des mittleren effektiven Plasmaflusses durch Eprosartan wurde bei gesunden männlichen Erwachsenen gezeigt.

Eprosartan verstärkt durch Bradykinin verursachte (ACE-vermittelte) Wirkungen, wie z.B. Husten, nicht.

In zwei großen randomisierten, kontrollierten Studien („ONTARGET” [ONgoing Telmisartan Alone and in combination with Ramipril Global Endpoint Trial] und „VA NEPHRON-D” [The Veterans Affairs Nephropathy in Diabetes]) wurde die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers mit einem Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten untersucht.

Die „ONTARGET“-Studie wurde bei Patienten mit einer kardiovaskulären oder einer zerebrovaskulären Erkrankung in der Vorgeschichte oder mit Diabetes mellitus Typ 2 mit nachgewiesenen Endorganschäden durchgeführt. Die „VA NEPHRON-D“-Studie wurde bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und diabetischer Nephropathie durchgeführt. Diese Studien zeigten keinen signifikanten vorteilhaften Effekt auf renale und/oder kardiovaskuläre Endpunkte und Mortalität, während ein höheres Risiko für Hyperkaliämie, akute Nierenschädigung und/oder Hypotonie im Vergleich zur Monotherapie beobachtet wurde. Aufgrund vergleichbarer pharmakodynamischer Eigenschaften sind diese Ergebnisse auch auf andere ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten übertragbar.

Aus diesem Grund sollten ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.

In der „ALTITUDE“-Studie (Aliskiren Trial in Type 2 Diabetes Using Cardiovascular and Renal Disease Endpoints) wurde untersucht, ob die Anwendung von Aliskiren zusätzlich zu einer Standardtherapie mit einem ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sowie chronischer Nierenerkrankung und/oder kardiovaskulärer Erkrankung einen Zusatznutzen hat. Die

Studie wurde wegen eines erhöhten Risikos unerwünschter Ereignisse vorzeitig beendet. Sowohl kardiovaskuläre Todesfälle als auch Schlaganfälle traten in der Aliskiren-Gruppe numerisch häufiger auf als in der Placebo-Gruppe, ebenso unerwünschte Ereignisse und besondere schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (Hyperkaliämie, Hypotonie, Nierenfunktion­sstörung).

Hydrochlorothi­azid:

Hydrochlorothiazid ist ein anerkanntes Thiazid-Diuretikum. Thiazide nehmen Einfluss auf den renal-tubulären Mechanismus der Elektrolytresor­ption, und bewirken eine vermehrte Ausscheidung von Flüssigkeit, Natrium und Chlorid. Die diuretische Wirkung von Hydrochlorothiazid senkt das Plasmavolumen, steigert die Aktivität des Plasmarenins und erhöht die Aldosteronsekretion mit einem konsekutiven Anstieg der Kaliumausscheidung, verbunden mit Bikarbonatverlusten und Abnahme des SerumKalium-Spiegels. Die antihypertensive Wirkung von Hydrochlorothiazid ist vermutlich auf eine kombinierte harntreibende und eine direkte vaskuläre Aktivität (Reduzierung des vaskulären Widerstandes) zurückzuführen.

Nicht-melanozytärer Hautkrebs: Auf der Grundlage der vorliegenden Daten aus epidemiologischen Studien wurde ein kumulativer dosisabhängiger Zusammenhang zwischen Hydrochlorothiazid und NMSC beobachtet. Eine Studie umfasste eine Grundgesamtheit aus 71 533 Fällen von BCC und 8 629 Fällen von SCC mit Kontrollgruppen von 1 430 833 bzw. 172 462 Personen. Eine hohe Hydrochlorothiazid -Dosierung (> 50 000 mg kumulativ) war assoziiert mit einer bereinigten Odds-Ratio von 1,29 (95% Konfidenzintervall: 1,23–1,35) für BCC und 3,98 (95 % Konfidenzintervall: 3,68–4;31) für SCC. Sowohl bei BCC als auch bei SCC wurde eine eindeutige kumulative Dosis-Wirkungsbeziehung ermittelt. Eine weitere Studie ergab einen möglichen Zusammenhang zwischen Lippenkrebs (SCC) und der Exposition gegenüber

Hydrochlorothiazid: 633 Fälle von Lippenkrebs wurden mittels eines risikoorientierten Stichprobenver­fahrens mit einer Kontrollgruppe von 63 067 Personen abgeglichen. Es wurde eine kumulative Dosis-Wirkungsbeziehung mit einer bereinigten Odds-Ratio von 2,1 (95% Konfidenzintervall: 1,7–2,6) festgestellt, die sich bei hoher Exposition (~ 25 000 mg) auf eine Odds-Ratio von 3,9 (3,0–4,9) und bei der höchsten kumulativen Dosis (~ 100 000 mg) auf eine Odds-Ratio von 7,7 (5,7–10,5) erhöhte (siehe auch Abschnitt 4.4).

Teveten Plus 600 mg/12,5 mg:

In einer placebokontro­llierten 8-wöchigen klinischen Studie an 473 Patienten mit essentieller Hypertonie zeigte sich, dass die Kombination von 600 mg Eprosartan und 12,5 mg Hydrochlorothiazid wirksam ist und gut vertragen wird. Teveten Plus 600 mg/12,5 mg senkte den systolischen und diastolischen Blutdruck in einem klinisch bedeutsamen Ausmaß und war den beiden einzelnen Komponenten statistisch signifikant überlegen. Die Verträglichkeit zwischen Eprosartan/Hy­drochlorothia­zid, Eprosartan alleine bzw. Placebo war gleich gut.

In einer anderen klinischen Studie bekamen Patienten mit einem diastolischen Blutdruck zwischen 98 und 114 mmHg, die mit 600 mg Eprosartan alleine nicht ausreichend behandelt werden konnten, während 8 Wochen entweder Eprosartan/Hy­drochlorothia­zid 600 mg/12,5 mg oder 600 mg Eprosartan alleine. Die Kombination zeigte bei Patienten, die auf die Eprosartan Monotherapie nicht ausreichend reagierten, eine statistisch signifikante und klinisch bedeutende zusätzliche Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks. Die Verträglichkeit der Kombination war gleich gut wie die der Monotherapie.

Es liegen nur limitiert Daten von Patienten über 80 Jahren vor.

Die Wirkung der Kombination von Eprosartan und Hydrochlorothiazid auf Morbidität und Mortalität wurde nicht untersucht. Epidemiologische Untersuchungen zeigten, dass eine Langzeitbehandlung mit Hydrochlorothiazid das Risiko für kardiovaskuläre Mortalität und Morbidität reduziert.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Eprosartan:

Nach oraler Gabe beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Eprosartan 13%. Die maximale Eprosartan-Plasmakonzentration tritt auf nüchternen Magen nach 1 bis 2 Stunden auf. Die Eliminationshal­bwertszeit von Eprosartan beträgt 5 bis 9 Stunden. Nach Langzeiteinnahme von Eprosartan kam es zu einer leichten Akkumulation (14 %). Die Einnahme von Eprosartan zu einer Mahlzeit verzögert die Resorption, setzt aber nicht die Bioverfügbarke­it herab.

In einem Dosierungsbereich zwischen 100 und 800 mg steigt die Plasmakonzentration etwas geringer als dosisproportional, was am ehesten in den physikochemischen Eigenschaften der Substanz begründet ist.

Die Plasmaprotein­bindung von Eprosartan beträgt 98 % und wird nicht beeinflusst durch Geschlecht, Alter, Leberfunktion­sstörungen oder eine leichte bis mäßig schwere Nierenschädigung. Bei einer kleinen Anzahl von Patienten mit schwerer Nierenschädigung war die Plasmaprotein­bindung erniedrigt.

Das Verteilungsvolumen von Eprosartan beträgt 13 l, die Gesamt-Plasmaclearance etwa 130 ml/min. Nach oraler Gabe von [14C]Eprosartan wurde etwa 90 % der Radioaktivität in den Faeces wiedergefunden. Im Urin wurden etwa 7 % ausgeschieden, davon 80 % als Eprosartan. Sowohl die AUC- als auch die Cmax-Werte von Eprosartan sind bei älteren Patienten (im Durchschnitt etwa um das Zweifache) erhöht, aber eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich. Die AUC-Werte von Eprosartan (nicht jedoch die Cmax-Werte) sind bei Patienten mit Leberschädigung durchschnittlich um etwa 40 % erhöht, eine Dosisanpassung ist jedoch nicht erforderlich.

Im Vergleich zu Probanden mit normaler Nierenfunktion lagen die mittleren AUC- und Cmax-Werte bei Patienten mit mäßig schwerer Nierenschädigung (Kreatinin-Clearance: 30 – 59 ml/min) um etwa 30 % und bei Patienten mit schwerer Nierenschädigung (Kreatinin-Clearance: 5 – 29 ml/min) um etwa 50 % höher.

Es gibt keinen Unterschied in der Pharmakokinetik zwischen Männern und Frauen.

In vitro zeigte Eprosartan keine Hemmung der humanen Cytochrom- P450-Iso-Enzyme CYP1A, 2A6, 2C9/8, 2C19, 2D6, 2E und 3A.

Hydrochlorothi­azid:

Nach oraler Gabe wird Hydrochlorothiazid relativ rasch resorbiert. Bei Verabreichung auf nüchternen Magen beträgt die Eliminationshal­bwertszeit 5 – 15 Stunden. Hydrochlorothiazid wird nicht metabolisiert, es wird sofort über die Nieren ausgeschieden. Mindestens 61% der oralen Dosis werden unverändert innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden. Hydrochlorothiazid überwindet die Plazentaschranke, aber nicht die Blut-Hirn-Schranke und wird in die Muttermilch ausgeschieden.

Teveten Plus 600 mg/12,5 mg:

Die gleichzeitige Verabreichung von Hydrochlorothiazid und Eprosartan hat keine klinisch bedeutsame Wirkung auf die Pharmakokinetik der beiden einzelnen Wirkstoffe. Die Bioverfügbarkeit von Eprosartan und Hydrochlorothiazid wird durch Nahrung nicht beeinflusst, jedoch ist die Resorption verzögert. Die höchsten Plasmakonzentra­tionen werden für Eprosartan nach 4 Stunden, für Hydrochlorothiazid nach 3 Stunden erreicht.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die potentielle Toxizität der Wirkstoffkombi­nation Eprosartan/Hy­drochlorothia­zid wurde nach oraler Gabe an Mäusen und an Hunden in Studien über drei Monate untersucht. Es wurden keine toxikologischen Befunde erhoben, die eine besondere Gefahr für die therapeutische Anwendung am Menschen erkennen ließen.

Das Zielorgan der toxikologischen Untersuchungen war die Niere. Die Kombination Eprosartan/Hy­drochlorothia­zid verursachte Veränderungen der Nierenfunktion (Erhöhung des Serum-Harnstoffs und des Serum-Kreatinin). Weiters kam es durch hohe Dosen bei Mäusen und Hunden zur einer Nierentubulus-De- und -Regeneration, wahrscheinlich bedingt durch eine veränderte renale Haemodynamik (verminderte Nierendurchblutung in Folge von Hypotonie, was zu tubulärer Hypoxie mit Degeneration der Tubuluszellen führte).

Darüber hinaus induziert die Kombination juxtaglomeruläre Zellhyperplasie, Abnahme der roten Blutzell-Parameter und Abnahme des Herz-Volumens. Diese Effekte werden im Zusammenhang mit der pharmakologischen Wirkung hoher Eprosartan-Dosen gesehen und treten auch in der Gruppe der ACE-Hemmer auf. Die Bedeutung dieser Befunde für die therapeutische Anwendung der Kombination Eprosartan/Hy­drochlorothia­zid am Menschen ist unbekannt.

Ergebnisse aus in vitro und in vivo Studien mit den einzelnen Substanzen Eprosartan und Hydrochlorothiazid als auch deren Kombination ergaben keine Hinweise auf ein relevantes genotoxisches Potential.

Kanzerogenitätsstu­dien wurden mit der Kombination Eprosartan/Hy­drochlorothia­zid nicht durchgeführt. Bei Ratten und Mäusen, denen 2 Jahre lang täglich 600 bzw.

2000 mg/kg KG Eprosartan verabreicht wurden, wurden keine Anzeichen für eine Karzinogenität gefunden. Ausgedehnte Erfahrungen mit Hydrochlorothiazid beim Menschen haben keinen Zusammenhang zwischen seiner Anwendung und der Zunahme an Neoplasien aufgezeigt.

In einer Dosierung von 10 mg/kg pro Tag zeigte Eprosartan bei trächtigen Kaninchen nur im Spätstadium der Gravidität maternale und foetale Mortalität. Hydrochlorothiazid hat die maternale und die embryo-foetale Toxizität von Eprosartan nicht erhöht.

Bei einer täglichen Dosierung der Wirkstoffkombi­nation Eprosartan/Hy­drochlorothia­zid bis zu 3/1 mg/kg pro Tag zeigten sich weder maternale noch foetale entwicklungsbe­zogene toxische Wirkungen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Filmtabletten­kern:

Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, vorverkleisterte Maisstärke,

Crospovidon, Magnesiumstearat und gereinigtes Wasser.

Filmüberzug:

Polyvinylalkohol, Talkum, Macrogol 3350, Titandioxid (E171), Eisenoxid gelb (E172) und Eisenoxid schwarz (E172).

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Weiße PVC/PCTFE/Al-Blisterpackungen oder

Weiße PVC/PVDC/Al-Blisterpackungen zu 28, 56, 98, 280 (10 × 28 BP) und unverkäufliche Ärztemuster zu 14 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Mylan Österreich GmbH

Guglgasse 15

1110 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–25513

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 06. September 2004

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 01. November 2006

10. STAND DER INFORMATION

April 2021

Mehr Informationen über das Medikament Teveten Plus 600 mg/12,5 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-25513
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Mylan Österreich GmbH, Guglgasse 15, 1110 Wien, Österreich