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Testavan 20 mg/g Transdermales Gel - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Testavan 20 mg/g Transdermales Gel

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Testavan® 20 mg/g Transdermales Gel

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Gel enthält 20 mg Testosteron. Ein Pumpenhub liefert 1,15 g (1,25 ml) Gel, entsprechend 23 mg Testosteron.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 1 g Gel enthält 0,2 g Propylenglycol.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt.

3. DARREICHUNGSFORM

Transdermales Gel.

Homogenes, durchsichtiges bis leicht schimmerndes Gel.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Testosteroner­satztherapie bei männlichem Hypogonadismus, wenn der Testosteronmangel klinisch und labormedizinisch bestätigt wurde.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene Männer

Die empfohlene Anfangsdosis von Testavan beträgt 23 mg Testosteron (ein Pumpenhub) einmal täglich. Zur Sicherstellung der korrekten Dosierung müssen die Serum-Testosteronspiegel regelmäßig bestimmt und die Dosis so titriert werden, dass eugonadale Serum-Testosteronspiegel aufrechterhalten werden (siehe Abschnitt 4.4).

Etwa 14 und 35 Tage nach Behandlungsbeginn bzw. nach einer Dosisanpassung ist der SerumTestoste­ronspiegel jeweils 2–4 Stunden nach Auftragen des Gels zu bestimmen. Wenn die SerumTestoste­ronkonzentrati­on unter 17,3 nmol/l (500 ng/dl) liegt, kann die Testavan-Tagesdosis um einen Pumpenhub erhöht werden. Wenn die Serum-Testosteronkon­zentration mehr als 36,4 nmol/l (1050 ng/dl) überschreitet, kann die Testavan-Tagesdosis um einen Pumpenhub reduziert werden.

Das Titrieren der Dosis muss sowohl am Serum-Testosteronspiegel als auch an den klinischen Anzeichen und Symptomen eines Testosteronmangels ausgerichtet werden.

Ältere Patienten

Gleiche Dosis wie bei erwachsenen Männern. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass der physiologische Testosteronspiegel mit zunehmendem Alter niedriger ist (siehe Abschnitt ).

Empfohlene Maximaldosis

Die empfohlene Maximaldosis beträgt 69 mg Testosteron pro Tag, entsprechend 3 Pumpenhüben.

Nieren- und Leberinsuffizienz

Es wurden keine Studien zum Nachweis der Wirksamkeit und Sicherheit dieses Arzneimittels bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz durchgeführt. Daher hat die Testosteroner­satztherapie bei diesen Patienten mit Vorsicht zu erfolgen (siehe Abschnitt ). Nach der Behandlung mit Testavan sind die Testosteronspiegel von Probanden mit leichter oder mittelschwerer Niereninsuffizienz mit denen von Probanden mit normaler Nierenfunktion vergleichbar (siehe Abschnitt 5.2).

Frauen

Testavan ist nicht zur Anwendung bei Frauen indiziert.

Kinder und Jugendliche

Testavan ist bei Kindern nicht indiziert und wurde bei männlichen Personen im Alter von unter 18 Jahren nicht untersucht.

Art der Anwendung

Transdermale Anwendung.

Testavan ist ein Gel, das mit dem Applikator an Oberarm und Schulter aufgetragen wird. Die Patienten sind anzuweisen, Testavan nicht mit den Fingern oder Händen aufzutragen.

Entlüften einer neuen Pumpe (Priming)

Zum Sicherstellen der korrekten Dosierung müssen Patienten angewiesen werden, jede neue Pumpe vor dem erstmaligen Gebrauch zu entlüften, indem sie den Pumpenkopf über einem Papiertuch vollständig herunterdrücken, bis Gel austritt. Das erste Gel und das Gel der folgenden 2 Pumpenhübe sowie das benutzte Papiertuch sind sicher zu entsorgen.

Anwendung

Testavan ist einmal täglich möglichst zur gleichen Tageszeit, vorzugsweise morgens, mit dem Applikator auf die saubere, trockene, intakte Haut am Oberarm oder an der Schulter aufzutragen. Wenn Testavan auf den Bauch oder den Oberschenkel aufgetragen wird, wird eine geringere Menge an Testosteron aufgenommen, so dass ein Wechsel des Applikationsortes nicht zu empfehlen ist (siehe Abschnitt 5.2).

Nach Entfernen des Applikatordeckels wird der Pumpenkopf über den Applikatorkopf gehalten und einmal vollständig heruntergedrückt. Die Patienten müssen angeleitet werden, jeweils nur einen Pumpenhub auf den Applikator zu geben. Der Applikator dient dazu, das Gel gleichmäßig über einen möglichst großen Bereich auf Oberarm und Schulter zu verteilen. Dabei ist darauf zu achten, dass kein Gel an die Hände gelangt. Wenn für die Tagesdosis mehr als ein Pumpenhub erforderlich ist, wird der Vorgang an Oberarm und Schulter auf der anderen Seite wiederholt.

Dosis

Anwendungsver­fahren

23 mg

(1 Pumpenhub)

Auftragen des Gels eines Pumpenhubes auf Oberarm und Schulter.

46 mg

Auftragen des Gels eines Pumpenhubes auf Oberarm und Schulter einer Seite.

(2 Pumpenhübe)

Auftragen des Gels eines weiteren Pumpenhubes auf Oberarm und Schulter der anderen Seite.

Auftragen des Gels eines Pumpenhubes auf Oberarm und Schulter einer Seite.

69 mg

(3 Pumpenhübe)

Auftragen des Gels eines weiteren Pumpenhubes auf Oberarm und Schulter der anderen Seite.

Auftragen des Gels eines dritten Pumpenhubes auf Oberarm und Schulter der ersten Seite.

Reinigung des Applikators

Nach Gebrauch wird der Applikator mit einem Tuch gereinigt und der Deckel wieder aufgesetzt. Das benutzte Papiertuch muss sicher entsorgt und das Produkt sicher außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Nach der Anwendung

Patienten müssen angewiesen werden,

– sich sofort die Hände mit Wasser und Seife zu waschen, wenn das Testavan-Gel während der Anwendung mit den Händen in Berührung kam.

– die Applikationsstelle vollständig trocknen zu lassen, bevor sie sich anziehen.

– mindestens 2 Stunden zu warten, bevor sie duschen, schwimmen oder baden, um eine verminderte Testosteron-Resorption zu vermeiden (siehe Abschnitt ).

– Kleidung zu tragen, die die Applikationsstelle stets bedeckt, um eine versehentliche Übertragung auf andere Personen zu vermeiden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Propylenglycol oder einen der in Abschnitt genannten sonstigen Bestandteile. bekanntes oder vermutetes Brust- oder Prostatakarzinom

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Testavan darf nur bei nachgewiesenem männlichen Hypogonadismus und nur dann angewendet werden, wenn vor Behandlungsbeginn eine andere Ursache der Symptome ausgeschlossen wurde. Der Testosteronmangel ist vor Beginn einer Testosteronsub­stitution wie beispielsweise mit Testavan klinisch (Rückbildung der sekundären Geschlechtsmer­kmale, Veränderung der Körperzusammen­setzung, Asthenie, verminderte Libido, erektile Dysfunktion usw.) sowie durch zwei separate Testosteronbes­timmungen im Blut zu bestätigen.

Vor Beginn einer Testosteroner­satztherapie müssen sich alle Patienten einer eingehenden Untersuchung unterziehen, um das Risiko eines vorbestehenden Prostatakarzinoms auszuschließen. Bei Patienten, die eine Testosteron-Therapie erhalten, muss mindestens einmal jährlich und bei älteren Patienten und Risikopatienten (Patienten mit klinischen oder familiären Faktoren) mindestens zweimal jährlich eine sorgfältige und regelmäßige Untersuchung der Prostata und Brust nach empfohlenen Methoden (digital-rektale Untersuchung und Bestimmung des prostataspezi­fischen Antigens im Serum (PSA)) erfolgen.

Der Testosteronspiegel ist vor Beginn und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung zu überwachen. Ärzte haben die Dosis individuell anzupassen, um einen eugonadalen Testosteronspiegel aufrechtzuerhalten. Bestimmte klinische Anzeichen wie Reizbarkeit, Nervosität, Gewichtszunahme und verlängerte oder häufige Erektionen können auf eine zu hohe Androgenexposition hindeuten, die eine Dosisanpassung erfordert.

Androgene können die Progression eines subklinischen Prostatakarzinoms und einer benignen Prostatahyperplasie beschleunigen.

Bei der Anwendung von Testavan bei Krebspatienten mit einem Hyperkalzämierisiko (und einer damit verbundenen Hyperkalzurie) aufgrund von Knochenmetastasen ist Vorsicht geboten. Bei diesen Patienten wird eine regelmäßige Überwachung der Serum-Calciumkonzen­tration empfohlen.

Testavan ist nicht zur Behandlung der männlichen Sterilität oder Impotenz indiziert.

Es liegen nur unzureichende Erfahrungen über die Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung von Testavan bei Patienten im Alter von über 65 Jahren vor. Derzeit besteht kein Konsens über altersspezifische Referenzwerte für Testosteron. Es soll jedoch berücksichtigt werden, dass der physiologische Serum-Testosteronspiegel mit zunehmendem Alter niedriger ist.

Da Testosteron zu einem Blutdruckanstieg führen kann, ist bei der Anwendung von Testavan bei Männern mit Hypertonie Vorsicht geboten.

Bei Patienten, die an schwerer Herz-, Leber- oder Niereninsuffizienz oder einer ischämischen Herzkrankheit leiden, kann eine Behandlung mit Testosteron schwere Komplikationen in Form von Ödemen mit oder ohne kongestive/r Herzinsuffizienz hervorrufen. In diesem Fall muss die Behandlung umgehend beendet werden.

Blutgerinnungsstörun­gen:

Bei der Anwendung von Testosteron bei Patienten mit Thrombophilie oder Risikofaktoren für venöse Thromboembolien (VTE) ist Vorsicht geboten, da bei dieser Patientengruppe in Studien und Berichten nach der Marktzulassung Fälle von Thrombosen (z.B. tiefe Venenthrombose, pulmonale Embolie, okulare Thrombose) unter der Therapie mit Testosteron berichtet wurden. Bei thrombophilen Patienten wurden auch VTE-Fälle unter einer Antikoagulati­onsbehandlung berichtet, weshalb die Fortsetzung der Testosteronbe­handlung nach dem ersten thrombotischen Ereignis sorgfältig abgewogen werden sollte. Im Falle einer Fortsetzung der Behandlung sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das individuelle VTE-Risiko zu minimieren.

Bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit, Epilepsie und Migräne ist Vorsicht geboten, da diese Erkrankungen durch die Behandlung mit Testosteron verschlimmert werden können.

Es liegen veröffentlichte Berichte über ein erhöhtes Schlafapnoerisiko bei hypogonadalen Männern vor, die mit Testosteronestern behandelt wurden. Dies gilt insbesondere für Männer mit Risikofaktoren wie Adipositas oder chronischer Atemwegserkrankung.

Wenn es bei einem Patienten zu einer schwerwiegenden Reaktion an der Applikationsstelle kommt, ist die Behandlung zu überprüfen und gegebenenfalls zu unterbrechen.

Bei Patienten, die eine langfristige Androgentherapie erhalten, sind auch folgende Laborparameter regelmäßig zu kontrollieren: Hämoglobin und Hämatokrit, Leberfunktionstests und Lipidprofil.

Testavan darf aufgrund seiner möglichen virilisierenden Wirkung bei Frauen nicht angewendet werden.

Da das Waschen nach der Anwendung von Testavan niedrigere Testosteronspiegel zur Folge hat, ist der Patient anzuweisen, sich mindestens 2 Stunden nach dem Auftragen von Testavan nicht zu waschen und nicht zu duschen. Wenn man sich innerhalb von bis zu 2 Stunden nach dem Auftragen des Gels wäscht, wird möglicherweise weniger Testosteron resorbiert.

Testevan enthält Propylenglycol, das Hautreizungen hervorrufen kann.

Alkoholhaltige Produkte wie Testavan sind leicht entzündlich; vermeiden Sie daher offene Flammen oder Rauchen, bis das Gel getrocknet ist.

Übertragungsge­fahr

Wenn keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, kann das Testosteron-Gel durch engen Hautkontakt auf andere Personen übertragen werden und bei diesen Personen zu einem erhöhten Serum-Testosteronspiegel und bei einem wiederholten Kontakt eventuell zu Nebenwirkungen führen (z. B. Wachstum von Gesichts- und/oder Körperbehaarung, Akne, tiefere Stimme, Veränderungen des Menstruationszyklus von Frauen) (ungewollte Androgenisierun­gserscheinungen).

Der Arzt muss den Patienten sorgfältig über die Risiken einer Testosteronüber­tragung und Sicherheitsvor­kehrungen (siehe unten) aufklären. Testavan darf Patienten, bei denen ein hohes Risiko einer Nichteinhaltung der Sicherheitsvor­kehrungen besteht, nicht verordnet werden (z. B. bei schwerem Alkoholismus, Drogenmissbrauch, schweren psychischen Störungen).

Die Übertragung wird durch das Tragen von Kleidung über der Applikationsstelle oder durch Duschen vor dem Körperkontakt vermieden.

Daher werden folgende Vorsichtsmaßnahmen empfohlen:

Für den Patienten:

Damit die Hände nicht in Berührung mit dem Gel kommen, wird der Applikator angewendet, so dass die Gefahr einer Sekundärexposition mit Testosteron geringer ist. Wenn der Patient das Gel während der Anwendung mit den Händen berührt hat, muss er sich unmittelbar nach dem Auftragen des Gels die Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen. Der Applikationsbereich ist mit Kleidung zu bedecken, nachdem das Gel getrocknet ist. Vor jeder Situation, in der es voraussichtlich zu einem Hautkontakt mit einer anderen Person kommt, hat der Patient zu duschen.

Für Personen, die nicht mit Testavan behandelt werden:

Bei Kontakt mit einer mit Testavan behandelten Hautstelle, die ungewaschen oder unbedeckt ist, muss der Hautbereich, auf den möglicherweise Testosteron übertragen wurde, sobald wie möglich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Der Arzt ist über Anzeichen einer zu starken Androgenexposition wie Akne oder Haarveränderungen zu informieren.

Um die Sicherheit des Partners/der Partnerin zu verbessern, müssen Patienten beispielsweise angewiesen werden, während der Kontaktdauer ein T-Shirt über der Applikationsstelle zu tragen oder vor dem Geschlechtsverkehr zu duschen.

Des Weiteren wird empfohlen, bei Kontakt mit Kindern ein T-Shirt über der Applikationsstelle zu tragen, um das Risiko einer Kontamination der Kinderhaut zu vermeiden.

Schwangere Frauen müssen jeglichen Kontakt mit Hautstellen vermeiden, die mit Testavan behandelt wurden. Wenn die Partnerin schwanger wird, muss der Patient die Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung besonders streng einhalten (siehe Abschnitt ).

Patienten müssen angewiesen werden, die Anwendung von Körperlotionen und Sonnenschutzmitteln im Applikationsbereich während und unmittelbar nach der Anwendung von Testavan-Gel auf ein Minimum zu reduzieren.

Wechselwirkungen bei Laboruntersuchun­gen: Androgene können einen Abfall der Konzentration von Thyroxin-bindenden Globulinen hervorrufen und somit zu einem Abfall des Gesamtthyroxin­spiegels im Serum (T4) und einer vermehrten Resin-Aufnahme von Trijodthyronin (T3) und T4 führen. Die Konzentration des freien Schilddrüsenhormons bleibt unverändert, und es gibt keine klinischen Belege für eine Fehlfunktion der Schilddrüse.

Doping

Die Anwendung des Arzneimittels Testavan kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wenn Androgene zusammen mit Antikoagulantien gegeben werden, kann die gerinnungshemmende Wirkung verstärkt werden. Bei Patienten, die orale Antikoagulantien erhalten, muss die International Normalized Ratio (INR) insbesondere zu Beginn und nach Ende der Androgenbehandlung engmaschig kontrolliert werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Testosteron mit adrenocortikotropem Hormon (ACTH) oder Kortikosteroiden kann die Wahrscheinlichkeit von Ödemen erhöhen. Daher müssen diese Arzneimittel, insbesondere bei Patienten mit Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen, mit Vorsicht angewendet werden.

Bei Patienten, die mit Androgenen behandelt werden und bei denen nach der Substitutionsthe­rapie normale Testosteron-Plasmaspiegel erreicht werden, kann es zu einer Erhöhung der Insulinempfin­dlichkeit kommen.

Studien zu Wechselwirkungen mit Körperlotionen und Sonnenschutzmitteln wurden nicht durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Testavan ist nur zur Anwendung bei Männern bestimmt.

Es wurden keine klinischen Studien mit Testavan zur Beurteilung der männlichen Fertilität durchgeführt. Die Spermatogenese kann durch Testavan reversibel unterdrückt werden (siehe Abschnitt).

Schwangere Frauen müssen den Hautkontakt mit Hautstellen vermeiden, die mit Testavan behandelt wurden (siehe Abschnitt ).

Für den Fall, dass eine mit Testavan behandelte Hautstelle, die ungewaschen oder unbedeckt ist, in Kontakt mit der Haut einer schwangeren Frau kommt, muss der gesamte betroffene Hautbereich der Frau umgehend mit Wasser und Seife gewaschen werden.

Testosteron kann eine virilisierende Wirkung auf den Fötus haben.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Testavan hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

a. Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

In klinischen Studien der Phasen II und III über bis zu 9 Monate wurden als Nebenwirkungen am häufigsten Reaktionen an der Applikationsstelle (4 %), einschließlich Hautausschlag, Erythem, Pruritus, Dermatitis, Trockenheit und Hautreizungen, angegeben. Die meisten Nebenwirkungen waren leicht oder mittelschwer ausgeprägt.

b. Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen

In der folgenden Tabelle sind Nebenwirkungen aufgeführt, die in klinischen Studien der Phasen II und III mit Testavan angegeben wurden. Alle angegebenen Nebenwirkungen mit einem angenommenen Zusammenhang sind nach Systemorganklasse und entsprechend der folgenden Häufigkeit angegeben: häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100).

Arzneimittelbe­dingte Nebenwirkungen, die während klinischer Studien mit Testavan mehr als einmal berichtet wurden (n=379).

MedDRA-Systemorganklasse

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

MedDRA-Systemorganklasse

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Reaktionen an der

Applikationsstelle (einschließlich Hautausschlag, Erythem, Pruritus, Dermatitis, Trockenheit und Hautreizungen)

Untersuchungen

erhöhte Triglyzerid-Werte im Blut/Hypertri­glyzeridämie, erhöhte PSA-Werte, erhöhter Hämatokrit

erhöhte Hämoglobin-Werte

Gefäßerkrankungen

Hypertonie

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

In der folgenden Tabelle sind weitere bekannte Nebenwirkungen nach Literaturangaben und Spontanberichten über Testosteron-Gels aufgeführt:

MedDRA-Systemorganklasse

Nebenwirkungen – bevorzugter Begriff

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Polyzythämie, Anämie

Psychiatrische Erkrankungen

Schlaflosigkeit, Depression, Angst, Aggression, Nervosität, Feindseligkeit

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Parästhesie

Gefäßerkrankungen

Hitzewallungen (Vasodilatation), tiefe Venenthrombose

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Dyspnoe, Schlafapnoe

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Es können verschiedene Hautreaktionen einschließlich Akne, Seborrhö und Glatzenbildung (Alopezie), Schwitzen und Hypertrichose auftreten

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen

Muskel- und Knochenschmerzen, Muskelkrämpfe

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Beeinträchtigte Blasenentleerung, Harnwegsobstruktion

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gynäkomastie, verstärkte Erektion, Hodenstörungen, Oligospermie, benigne Prostatahyper­plasie, Veränderungen der Libido (aufgrund einer Unterbrechung oder Reduktion der Spermatogenese bewirkt die Therapie mit hohen Dosen von Testosteron-Präparaten häufig eine Größenabnahme der Hoden; die Testosteroner­satztherapie bei Hypogonadismus

kann in seltenen Fällen eine persistierende, schmerzhafte Erektion (Priapismus), Prostata-Anomalien und ein ProstataKarzinom hervorrufen*)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Asthenie, Unwohlsein, Reaktionen an der Applikationsstelle.

Hohe Dosen oder eine Langzeittherapie mit Testosteron führen gelegentlich zu einer vermehrten Wasserretention und Ödemen; es können Überempfindlichke­itsreaktionen auftreten.

Untersuchungen

Gewichtszunahme, erhöhte PSA-Werte, erhöhter Hämatokrit, Erhöhung der Anzahl der Erythrozyten oder erhöhte Hämoglobin-Werte

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Elektrolytverände­rungen (Retention von Natrium, Chlorid, Kalium, Calcium, anorganischem Phosphat und Wasser) während der Behandlung mit hohen Dosen und/oder einer längeren Behandlung.

Leber- und Gallenerkrankungen

Ikterus und pathologische Leberwerte.

* Die Daten zum Prostatakarzinom-Risiko in Verbindung mit einer Testosterontherapie sind nicht eindeutig.

Aufgrund des Alkoholgehalts des Produkts können häufige Anwendungen Hautreizungen und eine trockene Haut hervorrufen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

In klinischen Studien wurden keine Fälle von Überdosierungen mit Testavan berichtet.

Symptome

Klinische Anzeichen wie Reizbarkeit, Nervosität, Gewichtszunahme und verlängerte oder häufige Erektionen können auf eine zu hohe Androgenexposition hindeuten. Deshalb müssen die SerumTestoste­ronspiegel kontrolliert werden.

Behandlung

Die Behandlung einer Überdosierung besteht im Absetzen von Testavan und einer symptomatischen und unterstützenden Behandlung.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Androgene, ATC-Code: G03B A03

Testosteron und Dihydrotestosteron (DHT) sind endogene Androgene und für das normale Wachstum und die normale Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane sowie für die Aufrechterhaltung der sekundären Geschlechtsmerkmale verantwortlich. Dazu gehören das Wachstum und die Reifung von Prostata, Samenbläschen, Penis und Skrotum, die Entwicklung von männlicher Behaarung in Gesicht, Brust, Axillae und Pubes, die Vergrößerung des Kehlkopfes, die Verdickung der Stimmbänder, Veränderungen der Körpermuskulatur und der Fettverteilung.

Eine unzureichende Testosteronse­kretion aufgrund von Hodeninsuffizienz, Hypophysenstörung oder Mangel an Gonadotropin oder luteinisierendem Hormon-Releasing Hormon (LHRH) führt zu männlichem Hypogonadismus und niedrigem Serum-Testosteronspiegel. Zu den Symptomen eines niedrigen Testosteronspiegels zählen ein verminderter Sexualtrieb mit oder ohne Impotenz, Erschöpfung, Verlust an Muskelmasse, depressive Verstimmung und Regression der sekundären Geschlechtsmer­kmale.

Die Wiederherstellung eines normalen Testosteronspiegels kann mit der Zeit zu einer Zunahme der Muskelmasse sowie zu einer Verbesserung der Stimmung, des Sexualtriebs, der Libido und der Sexualfunktion einschließlich der sexuellen Leistung und der Anzahl der Spontanerektionen führen.

Wenn Testosteron bei gesunden Männern äußerlich (exogen) angewendet wird, kann die Freisetzung von endogenem Testosteron durch eine negative Rückkopplung des luteinisierenden Hormons (LH) in der Hypophyse vermindert sein. Bei hohen Dosen exogener Androgene kann die Spermatogenese auch durch Hemmung des follikelstimu­lierenden Hormons (FSH) in der Hypophyse supprimiert werden.

Die Anwendung von Androgenen führt zur Retention von Natrium, Stickstoff, Kalium, Phosphor und zu einer verminderten Calciumausscheidung im Urin. Es wurde berichtet, dass Androgene den Protein-Anabolismus fördern und den Protein-Katabolismus vermindern. Die Stickstoffbilanz wird nur durch eine ausreichende Kalorien- und Proteinzufuhr verbessert. Es wurde berichtet, dass Androgene durch die Förderung der Erythropoietin-Produktion die Bildung von roten Blutkörperchen fördern.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Mit Testavan werden physiologische Mengen Testosteron zugeführt, die einen Spiegel von zirkulierendem Testosteron erzeugen, der dem normalen Spiegel bei gesunden Männern gleicht (d.h., 300–1050 ng/dl). Testavan wurde in einer multizentrischen, unverblindeten, 120-tägigen klinischen Studie der Phase III (Studie 000127) bei 159 hypogonadalen Männern im Alter von 18 bis 75 Jahren (Durchschnittsalter 54,1 Jahre) untersucht. Die Studienteilnehmer waren Weiße (77 %), Schwarze (20 %), Asiaten (2 %) und multirassisch (1 %). In der Phase-III-Studie hatten am Ende einer 90tägigen Behandlung, in der die Testavan-Dosis an den Gesamttestoste­ronspiegel angepasst werden konnte, 76,1 % der Männer über einen Zeitraum von 24 Stunden einen durchschnittlichen Testosteronspiegel (Cave) im eugonadalen Bereich (300 – 1050 ng/dl).

In ist das Profil des durchschnittlichen Testosteronspiegels an Tag 90 dargestellt. In sind die pharmakokinetischen Parameter für das Gesamttestosteron an Tag 90 für die jeweilige Testavan-Dosis aufgeführt.

Abbildung 1 Mittelwert ± SD des Serumspiegels von Testosteron an Tag 90 nach Dosistitration von Testavan

Tabelle 1 Pharmakokine­tische Parameter von Gesamttestosteron an Tag 90 nach Titration, Gesamtgruppe der Studie 000127

Testavan-Dosis an Tag 90

n

C min (ng/dl) Mittelwert ± SD

C ave (ng/dl) Mittelwert ± SD

C max (ng/dl) Mittelwert ± SD

T max (Std) Median

23 mg

5

191 ± 49

368±121

721 ± 254

4,02

46 mg

45

277 ±140

506 ±207

1.228 ± 640

2,02

69 mg

89

229 ± 82

438±164

1.099 ± 595

2,08

Cmin: minimale Konzentration; Cave: durchschnittliche Konzentration über einen Zeitraum von 24 Stunden; Cmax: maximale Konzentration; Tmax: Dauer bis zur maximalen Konzentration; SD: Standardabweichung

Resorption

Testavan bewirkt eine transdermale Testosteronzufuhr. Die mediane Tmax beträgt etwa 2–4 Stunden nach der Anwendung. Die Gesamttestoste­ronkonzentrati­onen sinken etwa 12 Stunden nach der Applikation wieder auf Werte wie vor der Anwendung. Nach einer täglichen Applikation über 10 Tage kommt es zu keiner Akkumulation. Die Anwendung am Oberarm und der Schulter führt zu höheren Serum-Testosteronkon­zentrationen verglichen mit der Anwendung am Bauch oder der Innenseite des Oberschenkels. Die mittlere Cmax betrug entsprechend 926, 451 bzw. 519 ng/dl und die mittlere Cave 557, 372 bzw. 295 ng/dl.

Eine Studie der Phase II hat ergeben, dass die Gesamttestoste­ronkonzentrati­on nach der täglichen Applikation von 23, 46 bzw. 69 mg Testavan dosisabhängig anstieg.

Verteilung

Zirkulierendes Testosteron ist im Serum hauptsächlich an sexualhormonbin­dendes Globulin (SHBG) und Albumin gebunden. Die Albumin-gebundene Fraktion von Testosteron dissoziiert leicht von Albumin und ist vermutlich bioaktiv. Der an SHBG gebundene Anteil von Testosteron wird nicht als biologisch aktiv angesehen. Etwa 40 % des Testosterons im Plasma sind an SHBG gebunden, 2 % sind nicht gebunden (frei), und der Rest ist an Albumin und andere Proteine gebunden.

Biotransformation

Die Angaben in der Literatur zur Halbwertszeit von Testosteron schwanken recht stark und reichen von 10 bis 100 Minuten.

Testosteron wird über zwei unterschiedliche Wege zu verschiedenen 17-Ketosteroiden metabolisiert. Die hauptsächlichen aktiven Metaboliten von Testosteron sind Östradiol und Dihydrotestos­teron (DHT).

Elimination

Etwa 90 % von intramuskulär verabreichtem Testosteron werden über den Urin als Glukuron- und Schwefelsäure­konjugate von Testosteron und dessen Metaboliten ausgeschieden. Etwa 6 % einer Dosis werden mit den Fäzes vorwiegend in unkonjugierter Form ausgeschieden.

Auswirkung von Duschen

Durch das Duschen 1 bzw. 2 Stunden nach der Anwendung von Testavan war Cave im Vergleich zu Teilnehmern, die nach der Anwendung von Testavan nicht geduscht haben, um 19,2 % bzw. 14,3 % geringer. Das Duschen 6 Stunden nach der Anwendung von Testavan hat zu keiner Abnahme von Cave geführt.

Nierenfunktion

Cave und Cmax waren bei Probanden mit normaler Nierenfunktion und bei Probanden mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz vergleichbar. Es sind keine Daten zur Anwendung bei Probanden mit schwerer Niereninsuffizienz verfügbar.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxikologische Studien ergaben keine anderen Wirkungen als jene, die durch das Hormonprofil von Testavan erklärt werden können.

Fertilitätsstudien bei Nagetieren und Primaten haben ergeben, dass die Behandlung mit Testosteron die männliche Fertilität durch eine dosisabhängige Hemmung der Spermatogenese beeinträchtigen kan­n.

Es hat sich gezeigt, dass Testosteron beim Rückmutationstest (Ames-Test) oder Ovarialzelllinien des chinesischen Hamsters in vitro nicht mutagen ist. Bei Labortieren wurde ein Zusammenhang zwischen einer Androgenbehandlung und bestimmten Krebsformen festgestellt. Daten von Ratten zeigten eine erhöhte Inzidenz von Prostatakarzinom nach der Behandlung mit Testosteron.

Es ist bekannt, dass Sexualhormone die Entstehung bestimmter Tumortypen fördern, die durch bekannte Karzinogene ausgelöst werden. Ein Zusammenhang zwischen diesen Ergebnissen und dem tatsächlichen Risiko beim Menschen wurde nicht festgestellt.

Beurteilung der Risiken für die Umwelt (Environmental risk assessment [ERA])

Die Beurteilung der Risken für die Umwelt zeigten, dass Testavan möglicherweise ein Risiko für die aquatische Umwelt darstellt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Ethanol 96 %

Gereinigtes Wasser

Propylenglycol (E 1520)

Diethylenglycol­monoethylether (Ph. Eur.)

Carbomer 980

Trolamin

Natriumedetat (Ph. Eur.)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Testavan liegt als Mehrfachdosis-Behälter vor, der aus einer Dosierpumpe mit einem beschichteten Beutel in einer Flasche und einem Applikator mit Hygienedeckel besteht. Die Pumpe besteht aus Polypropylen, Ethylen-Propylen-Dien-Monomer und Edelstahl. Der Beutel besteht aus Schichten von Polyethylen/Po­lyethylenterep­hthalat/Alumi­nium/Polyethy­len, umhüllt von einer starren PolypropylenFlas­che.

Das Produkt ist in Packungen mit einem Mehrfachdosis-Behälter erhältlich.

Jede Pumpe enthält 85,5 g Testavan-Gel. Es können 56 Einzeldosen (Pumpenhübe) entnommen werden.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Dieses Arzneimittel stellt möglicherweise ein Risiko für die Umwelt dar (siehe Abschnitt 6.6) Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

The Simple Pharma Company Limited

Ground Floor, 71 Lower Baggot St

Dublin D02 P593, Ireland

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Z.Nr.:138290

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung:

Mehr Informationen über das Medikament Testavan 20 mg/g Transdermales Gel

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 138290
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
The Simple Pharma Company Limited, Ground Floor, Lower Baggot St 71, D02 P593 Dublin, Irland