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Tanatril 20 mg - Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Tanatril 20 mg - Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Tanatril 5 mg-Tabletten

Tanatril 10 mg-Tabletten

Tanatril 20 mg-Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Tanatril 5 mg-Tabletten:

1 Tablette enthält 5 mg Imidaprilhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 54 mg Lactose-Monohydrat pro Tablette

Tanatril 10 mg-Tabletten:

1 Tablette enthält 10 mg Imidaprilhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 72 mg Lactose-Monohydrat pro Tablette

Tanatril 20 mg-Tabletten:

1 Tablette enthält 20 mg Imidaprilhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 90 mg Lactose-Monohydrat pro Tablette

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tabletten

Gebrochen weiße, längsovale, bikonvexe Tabletten mit glattem Rand und beidseitiger Bruchrille.

Die Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Tanatril wird angewendet zur Behandlung der essentiellen Hypertonie bei Erwachsenen (siehe Abschnitt 4.3, 4.4, 4.5 und 5.1).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

- Erwachsene

Die Behandlung soll mit einmal täglich 5 mg begonnen werden.

Wenn nach mindestens 3 Wochen keine optimale Blutdrucksenkung erreicht wurde, soll die tägliche Dosis auf 10 mg gesteigert werden. Diese Dosis hat sich als wirksamste tägliche Dosis erwiesen.

Bei einer geringen Anzahl von Patienten kann es trotzdem nötig sein, die tägliche Dosis auf 20 mg (empfohlene höchste Dosierung) zu steigern, oder besser eine Kombinationsthe­rapie mit einem Diuretikum in Betracht zu ziehen.

Es wurde nicht geprüft, ob hypertensive Patienten von einer Kombination von Imidapril mit anderen antihypertensiven Therapien profitieren würden.

(Siehe auch Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5 und 5.1.)

- Ältere Patienten (ab 65 Jahren)

Die Anfangsdosis beträgt einmal täglich 2,5 mg. Anschließend wird die Dosis entsprechend der individuellen Wirkung auf den Blutdruck angepasst. Die empfohlene maximale Tagesdosis beträgt einmal täglich 10 mg.

- Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Imidapril und sein pharmakologisch aktiver Metabolit Imidaprilat werden hauptsächlich über die Niere ausgeschieden.

Die Nierenfunktion soll bei Patienten mit Verdacht auf eingeschränkte Nierenfunktion vor Beginn der Behandlung mit Imidapril überprüft werden.

Vor Beginn der Behandlung soll die Kreatinin-Clearance nach der Formel von Cockroft und Gault (Nephron 1976; 16: 31–41) ermittelt werden:

(140 – Alter [in Jahren]) x Körpergewicht [in kg]

Cl Crea= ————————————————————

72 x Serumkreatinin [mg/dl]

(Für weibliche Patienten wird der erhaltene Wert mit 0,85 multipliziert.

Wird die Berechnung in pmol/l statt in mg/dl durchgeführt, ist 72 durch 0,813 zu ersetzen.)

- Kreatinin-Clearance zwischen 30 ml/min und 80 ml/min (siehe Abschnitt 4.4): Bei diesen Patienten müssen niedrigere Dosen angewendet werden, daher soll die Behandlung mit 2,5 mg begonnen werden.

- Kreatinin-Clearance zwischen 10 ml/min und 29 ml/min (siehe Abschnitt 4.4): Imidapril sollte wegen der geringen Erfahrung an diese Patientengruppe nicht verabreicht werden, da ein Anstieg der AUC-Werte von Imidaprilat festgestellt wurde (siehe Abschnitt 5.2).

- Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min (Nierenversagen mit oder ohne Hämodialyse): Bei diesen Patienten ist Imidapril kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

- Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Die empfohlene Initialdosis für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion beträgt einmal täglich 2,5 mg. Imidapril soll bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen mit Vorsicht angewendet werden.

- Patienten mit erhöhtem Risiko einer schweren Hypotonie nach der ersten Dosis

Bei Hochrisikopatienten kann es nach der ersten Dosis zu einem übermäßig starken Blutdruckabfall kommen (siehe Abschnitt 4.4). Zu Behandlungsbeginn sind daher nach Möglichkeit etwaige Defizite im Salz- bzw. Flüssigkeitshau­shalt auszugleichen, eine bestehende Diuretikatherapie sollte zwei bis drei Tage vor der Therapie mit dem ACE-Hemmer beendet werden. Wenn dies nicht möglich ist, soll die Behandlung mit einer Dosis von 2,5 mg Imidapril initiiert werden.

Bei Hypertonikern mit gleichzeitiger Herzinsuffizienz kam es im Anschluss an die Verabreichung von ACE-Hemmern zu symptomatischer Hypotonie. Bei diesen Patienten soll die Behandlung mit einmal täglich 2,5 mg Imidapril unter strenger medizinischer Überwachung begonnen werden. Bei Patienten mit hohem Risiko einer schweren akuten Hypotonie nach Erstverabreichung ist eine sorgfältige medizinische Überwachung -vorzugsweise stationär – für eine Dauer von 6 bis 8 Stunden nach Verabreichung der ersten Dosis von Imidapril sowie bei jeder Dosissteigerung von Imidapril oder dem begleitenden Diuretikum erforderlich. Die Initialdosis beträgt 2,5 mg Imidapril. Ähnliches gilt für Patienten mit Angina pectoris und zerebrovaskulären Erkrankungen. Bei diesen Patienten ist das Risiko eines Myokardinfarkts oder zerebrovaskulären Zwischenfalls als Folge eines exzessiven Blutdruckabfalls erhöht.

- Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tanatril bei Kindern ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung

Es wird empfohlen die Tabletten täglich etwa zur gleichen Tageszeit, etwa 15 Minuten vor einer Mahlzeit, einzunehmen. Unter diesen Bedingungen wurde die Wirksamkeit nachgewiesen.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einen anderen ACE-Hemmer oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Angioödem in der Anamnese (im Zusammenhang mit einer früheren ACE-Hemmer-Therapie)

– Hereditäres/i­diopathisches Angioödem

– Zweites und drittes Schwangerschaf­tstrimenon (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6)

– Nierenversagen mit oder ohne Hämodialyse (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min)

– Die gleichzeitige Anwendung von Tanatril mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1.73 m2) kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5 und 5.1)

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

- Hypotonie

Wie andere ACE-Hemmer kann Imidapril vor allem nach der ersten Dosis einen ausgeprägten Blutdruckabfall auslösen. Eine symptomatische Hypotonie ist bei Patienten mit unkomplizierter Hypertonie selten. Sie tritt eher bei Patienten auf, die durch eine Diuretikatherapie, kochsalzarme Diät, Dialyse oder nach Durchfällen und Erbrechen ein vermindertes Flüssigkeitsvolumen aufweisen.

Eine symptomatische Hypotonie wurde vor allem bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz mit oder ohne Niereninsuffizienz beobachtet. Die Wahrscheinlichke­it ist

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größer bei Patienten, die hochdosierte Schleifendiuretika erhalten oder bei welchen eine Hyponatriämie bzw. funktionelle Nierenfunktion­seinschränkun­gen vorliegen. Bei diesen Patienten sollte die Behandlung unter sehr sorgfältiger medizinischer Überwachung, vorzugsweise in einem Krankenhaus, mit 2,5 mg Imidapril eingeleitet und vorsichtig gesteigert werden. Eine etwaige Diuretikatherapie sollte nach Möglichkeit vorübergehend abgesetzt werden. Ähnliche Überlegungen gelten für Patienten mit ischämischen Herzoder zerebrovaskulären Erkrankungen, da bei diesen ein exzessiver Blutdruckabfall einen Myokardinfarkt oder zerebrovaskulären Zwischenfall auslösen könnte.

Bei Auftreten einer Hypotonie ist der Patient flach zu lagern. Ein Volumenersatz mittels Infusion einer physiologischen Kochsalzlösung kann erforderlich sein. Das Auftreten einer Hypotonie nach der ersten Dosis schließt spätere vorsichtige Dosissteigerungen, sobald die Hypotonie unter Kontrolle gebracht ist, nicht aus.

- Aorten- oder Mitralklappen­stenose/hyper­trophische Kardiomyopathie

Wie andere ACE-Hemmer sollte Imidapril bei Patienten mit Einengung des linksventrikulären Ausflusstrakts mit Vorsicht angewendet werden.

- Neutropenie/A­granulozytose

Neutropenie/A­granulozytose, Thrombozytopenie und Anämie wurden unter ACE-Hemmern einschließlich Imidapril selten beobachtet. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion und ohne sonstige komplizierende Faktoren tritt eine Neutropenie selten auf. Bei Patienten mit einer Kollagenkrankheit, Begleittherapie mit Immunsuppressiva, gleichzeitiger Behandlung mit Allopurinol oder Procainamid oder einer Kombination dieser komplizierenden Faktoren ist Imidapril mit äußerster Vorsicht anzuwenden, insbesondere wenn bereits eine eingeschränkte Nierenfunktion vorliegt. Bei einigen dieser Patienten traten schwere Infektionen auf, die in manchen Fällen auch auf eine intensive antibiotische Therapie nicht ansprachen.

– Wird Imidapril bei Patienten mit diesen prädisponierenden Faktoren angewendet, wird empfohlen, vor Beginn der Behandlung sowie in den ersten 3 Monaten der Therapie alle 2 Wochen, in weiterer Folge in periodischen Abständen das weiße Blutbild einschließlich Differentialblut­bild zu kontrollieren. Die Patienten sind anzuweisen, den Arzt während der Behandlung über sämtliche Anzeichen einer Infektion (z.B. Halsschmerzen, Fieber) zu informieren; in diesen Fällen ist ein Differentialblut­bild anzufertigen.

Imidapril und etwaige Begleitmedikationen sollten abgesetzt werden, falls eine Neutropenie (neutrophile Granulozyten < 1000/mm3) vorliegt oder vermutet wird.

Bei den meisten Patienten kommt es nach Absetzen von Imidapril rasch zu einer Normalisierung der neutrophilen Granulozytenzahl.

- Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Durch die Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems ist bei entsprechend disponierten Patienten mit Veränderungen der Nierenfunktion zu rechnen. Daher sollte Imidapril wie andere ACE-Hemmer bei Patienten mit Niereninsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 30 ml/min und 80 ml/min müssen geringere Dosen verwendet werden (siehe Abschnitt 4.2).

Imidapril soll bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von weniger als 30 ml/min wegen der geringen Erfahrung an dieser Patientengruppe nicht eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.2 und Abschnitt 5.2).

Eine genaue Überwachung der Nierenfunktion während der Behandlung soll entsprechend den Erfordernissen vorgenommen werden.

Im Zusammenhang mit der Anwendung von ACE-Hemmern wurde das Auftreten von Nierenversagen, vor allem bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder bestehenden Nierenerkrankungen einschließlich Nierenarterien­stenose, berichtet. Bei einigen Patienten kann es ohne bekanntes Vorliegen einer Nierenerkrankung bei gleichzeitiger Diuretika-verabreichung zu einem Ansteigen der BUN-Werte und des Serumkreatinins kommen. Eine Dosisreduktion des ACE-Hemmers und/oder das Absetzen des Diuretikums kann erforderlich sein. Eine Überwachung der Nierenfunktion während der ersten Behandlungswochen wird empfohlen.

- Patienten mit renovaskulärer Hypertonie

Bei Verabreichung von ACE-Hemmern an Patienten mit bilateraler Nierenarterien­stenose oder Nierenarterien­stenose bei Einzelniere ist das Risiko des Auftretens von Hypotonie und Niereninsuffizienz erhöht. Nierenversagen mit nur geringfügig veränderten Serumkreatinin­werten kann auftreten.

Bei diesen Patienten sollte die Behandlung unter sorgfältiger medizinischer Überwachung mit einer niedrigen Dosierung eingeleitet und vorsichtig titriert werden; die Nierenfunktion ist zu kontrollieren.

- Hämodialysepa­tienten

Bei Verwendung von High-flux-Membranen für die Dialyse (z.B. AN 69®) bei Patienten, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden, wurde von anaphylaktoiden Reaktionen berichtet. Es empfiehlt sich daher, bei diesen Patienten entweder andere Dialyse-Membranen oder ein blutdrucksenkendes Arzneimittel mit einem anderen Wirkmechanismus zu verwenden.

- Nierentransplan­tation

Über die Anwendung von Imidapril bei Patienten, an denen vor kurzem eine Nierentransplan­tation vorgenommen wurde, liegen keine Erfahrungen vor.

- Angioödem

Angioödeme des Gesichts, der Extremitäten, der Lippen, Zunge, Glottis und/oder des Larynx wurden unter Behandlung mit ACE-Hemmern, einschließlich Imidapril, berichtet. Diese können zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten. In diesen Fällen muss Imidapril sofort abgesetzt werden. Die Patienten sind durch geeignete Maßnahmen zu überwachen und erst nach Hause zu entlassen, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind.

Im Allgemeinen bildete sich das Ödem in jenen Fällen, in welchen die Schwellungen auf Gesicht und Lippen begrenzt waren, ohne therapeutische Maßnahmen zurück, Antihistaminika haben sich aber zur Linderung der Symptome als hilfreich erwiesen.

Schließt das Angioödem ein Larynxödem ein, kann dies lebensbedrohlich sein. Bei Beteiligung von Zunge, Glottis oder Larynx und damit verbundener Erstickungsgefahr sollten unverzüglich geeignete therapeutische Maßnahmen, wie etwa subkutane Verabrei-

chung von 0,3 bis 0,5 ml einer Epinephrin-Lösung 1:1000 und/oder Maßnahmen zur Freihaltung der Atemwege ergriffen werden.

Es gibt Berichte, wonach die Inzidenz Angioödeme bei Patienten schwarzer Hautfarbe, die mit ACE-Hemmern behandelt werden, höher ist als bei Patienten anderer Hautfarbe.

Patienten, bei welchen in der Vergangenheit unabhängig von der Anwendung eines ACE-Hemmers ein Angioödem aufgetreten ist, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, während der Behandlung mit einem ACE-Hemmer ein Angioödem zu entwickeln (siehe Abschnitt 4.3).

In seltenen Fällen wurde bei Patienten unter Behandlung mit ACE-Hemmern vom Auftreten eines intestinalen Angioödems berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

- LDL-Apherese

Patienten, die mit ACE-Hemmern behandelt werden, können während einer LDL-Apherese mit Dextransulfat ähnliche anaphylaktoide Reaktionen wie Hämodialysepa­tienten bei der Verwendung von High-flux-Membranen entwickeln (siehe oben). Es wird empfohlen, in diesen Fällen ein Antihypertensivum mit einem anderen Wirkmechanismus zu verwenden.

- Anaphylaktoide Reaktionen während Desensibilisi­erungsbehandlung

Bei Patienten, die sich während der Behandlung mit einem anderen ACE-Hemmer einer Desensibilisi­erungsbehandlung mit Insektengift unterzogen, wurde selten von länger anhaltenden lebensbedrohlichen anaphylaktoiden Reaktionen berichtet. Bei diesen Patienten konnte das Auftreten derartiger Reaktionen verhindert werden, wenn der ACE-Hemmer vorübergehend abgesetzt wurde, sie traten jedoch bei versehentlicher Reexposition wieder auf. Bei mit ACE-Hemmern behandelten Patienten ist daher im Zusammenhang mit einer Desensibilisi­erungsbehandlung besondere Vorsicht geboten.

- Patienten mit Leberinsuffizienz

Selten wurden ACE-Hemmer mit einem Syndrom in Zusammenhang gebracht, das mit cholestatischem Ikterus oder Hepatitis beginnt und bis zu fulminanter hepatischer Nekrose und (manchmal) auch zum Tod führen kann. Der Wirkmechanismus ist unklar. Falls bei Patienten unter Behandlung mit einem ACE-Hemmer Gelbsucht oder ein erheblicher Anstieg der Leberenzyme auftreten, sollte der ACE-Hemmer abgesetzt und entsprechende medizinische Behandlungen und Kontrollen durchgeführt werden.

- Husten

Während der Behandlung mit Imidapril kann ein trockener, nicht-produktiver Husten auftreten, der nach Absetzen der Therapie verschwindet.

- Chirurgische Eingriffe/Anästhe­sie

Bisher liegen keine Daten zur Verwendung von Imidapril im Zusammenhang mit chirurgischen Eingriffen oder Anästhesie vor. Wie andere ACE-Hemmer kann Imidapril jedoch bei größeren Operationen oder während der Anästhesie wegen der Verstärkung hypotensiver Potentiale eine Hypotonie oder sogar einen hypotensiven Schock auslösen. Kann Imidapril nicht abgesetzt werden, sollte ein vorsichtiger Volumenersatz durchgeführt werden.

- Hyperkaliämie

Bei einigen Patienten wurde unter der Behandlung mit ACE-Hemmern einschließlich Imidapril eine Erhöhung des Serumkaliums beobachtet. Das Risiko für das Auftreten einer

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Hyperkaliämie ist unter anderem bei Patienten mit Niereninsuffizienz, unkontrolliertem Diabetes mellitus, Patienten, die gleichzeitig kaliumsparende Diuretika, eine Kaliumsubstitution oder kaliumhältige Kochsalzersat­zpräparate einnehmen, sowie bei Patienten unter Behandlung mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen einen Anstieg des Serumkaliums bewirken können (z.B. Heparin) erhöht. Wird eine kombinierte Behandlung mit Imidapril und einem der oben erwähnten Arzneimittel als notwendig erachtet, sollten häufige Bestimmungen des Serumkaliums erfolgen (siehe Abschnitt 4.5).

- Proteinurie

Eine Proteinurie wurde unter Imidapril selten beobachtet. Sie kann insbesondere bei Patienten mit bestehenden Nierenfunktion­sstörungen auftreten, wurde mit anderen ACE-Hemmern aber auch nach relativ hoher Dosierung beobachtet.

- Diabetische Patienten

Während des ersten Behandlungsmonats mit einem ACE-Hemmer sind bei mit oralen Antidiabetika oder Insulin behandelten Diabetikern regelmäßige Blutzuckerkon­trollen erforderlich.

- Ältere Patienten

Ältere, besonders aber sehr alte Patienten können auf Imidapril empfindlicher ansprechen als jüngere Patienten. Die empfohlene Anfangsdosierung für Patienten ab 65 Jahren beträgt 2,5 mg Imidapril. Eine Kontrolle der Nierenfunktion zu Beginn der Behandlung ist anzuraten.

- Kinder und Jugendliche

Bis zum Vorliegen ausreichender Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit bei Kindern sollte Imidapril in dieser Patientengruppe nicht angewendet werden.

- Unterschiede bezüglich der Wirksamkeit in bestimmten Ethnien

ACE-Hemmer haben bei Patienten schwarzer Hautfarbe eine geringere blutdrucksenkende Wirkung gezeigt als bei Patienten anderer Hautfarbe. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Bluthochdruck-Patienten schwarzer Hautfarbe häufiger einen niedrigen Reninstatus aufweisen.

- Lactose

Tanatril enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, einem Lapp-Lactase-Mangel oder mit Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

- Wechselwirkungen

Die Kombination von Tanatril mit kaliumsparenden Diuretika, Kaliumsalzen und Lithium wird im Allgemeinen nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

- Dualblockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)

Es liegen Hinweise vor, dass bei gemeinsamer Einnahme von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptorblocker oder Aliskiren ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hypotonie, Hyperkaliämie oder einer Verminderung der Nierenfunktion (einschließlich akutes Nierenversagen) besteht. Die Dualblockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, einem Angiotensin-II-Rezeptorblocker oder Aliskiren wird daher nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5 und 5.1).

Wird eine Dualblockade-Therapie als absolut notwendig erachtet, sollte diese nur unter Aufsicht eines erfahrenen Arztes und einer regelmäßigen Überwachung der Nierenfunktion, der Elektrolyte und des Blutdrucks erfolgen.

ACE-Hemmern und Angiotensin-II-Rezeptorblocker sollen bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.

Schwangerschaft

Die Behandlung mit ACE-Hemmern sollte nicht während einer Schwangerschaft begonnen werden. Sofern die Fortsetzung der Behandlung mit einem ACE-Hemmer nicht als unbedingt notwendig angesehen wird, sollte vor einer geplanten Schwangerschaft auf eine alternative antihypertensive Behandlung umgestellt werden, die ein etabliertes Sicherheitsprofil für die Anwendung in der Schwangerschaft aufweist.

Sobald eine Schwangerschaft diagnostiziert wurde, sollte die Behandlung mit ACE-Hemmern sofort abgesetzt und falls erforderlich mit einer Alternativbehan­dlung begonnen werden (siehe auch Abschnitt 4.3 und 4.6).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kaliumsparende Diuretika allein oder in Kombination, Kaliumsubstitution

Wie andere ACE-Hemmer kann Imidapril einen Diuretika-induzierten Kaliummangel verringern. Kaliumsparende Diuretika, wie z.B. Spironolacton, Triamteren oder Amilorid, Kaliumsubstitution sowie kaliumhältige Kochsalzersat­zpräparate können vor allem bei gleichzeitigem Vorliegen einer Nierenfunktion­sstörung einen signifikanten (potentiell lebensbedrohlichen) Anstieg des Serumkaliums bewirken (Addition hyperkalämischer Effekte). Außer bei Hypokaliämie dürfen ACE-Hemmer nicht mit hyperkalämisch wirkenden Substanzen kombiniert werden. Ist die gleichzeitige Anwendung derartiger Präparate wegen einer nachgewiesenen Hypokaliämie erforderlich, sollte sie mit Vorsicht und unter häufiger Kontrolle des Serumkaliums erfolgen.

Andere Diuretika

Bei Patienten mit bestehendem Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel erhöhtes Risiko eines übermäßigen Blutdruckabfalls und/oder einer akuten Verschlechterung der Nierenfunktion bei Einleitung der Behandlung mit einem ACE-Hemmer.

Bei arterieller Hypertonie, bei welcher eine vorangegangene Diuretikabehandlung einen Salzoder Flüssigkeitsmangel bewirkt haben könnte, muss entweder vor Beginn der Behandlung mit dem ACE-Hemmer das Diuretikum abgesetzt werden (in diesem Fall kann anschließend ein nicht-kaliumsparendes Diuretikum neuerlich hinzugefügt werden) oder der ACE-Hemmer muss mit einer niedrigen Dosierung eingeleitet und die Dosis langsam gesteigert werden.

Während der ersten Wochen einer Behandlung mit einem ACE-Hemmer sollte die Nierenfunktion (Kreatininspiegel) regelmäßig überprüft werden.

Lithium

Anstieg der Lithiumkonzen­tration, unter Umständen auf toxische Werte (Verringerung der renalen Lithium-Ausscheidung).

Die gleichzeitige Gabe von Imidapril und Lithium wird nicht empfohlen. Falls eine derartige Kombination für notwendig erachtet wird, sollten die Lithiumkonzen­trationen im Serum sorgfältig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

Durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern mit nichtsteroidalen Antirheumatika (Acetylsalicylsäure in entzündungshem­mender Dosierung, COX-2-Hemmer sowie nichtselektive NSAR) kann die antihypertensive Wirkung abgeschwächt werden.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit ACE-Hemmern und NSAR erhöht sich das Risiko einer Verschlechterung der Nierenfunktion, einschließlich der Möglichkeit eines akuten Nierenversagens, das Serumkalium kann vor allem bei Patienten mit vorbestehenden Nierenfunktion­sstörungen ansteigen. Diese Kombination sollte daher vor allem bei älteren Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Bei Einleitung der Kombinationsthe­rapie sowie danach in regelmäßigen Abständen ist die Nierenfunktion zu kontrollieren.

Gold

Selten wurde bei Patienten unter gleichzeitiger Behandlung mit parenteral verabreichtem Gold (Natriumaurot­hiomalat) und einem ACE-Hemmer vom Auftreten nitritoider Reaktionen berichtet (Symptome wie Gesichtsrötung, Übelkeit, Erbrechen, Hypotonie).

Antihypertensiva, Vasodilatatoren

Die gleichzeitige Anwendung derartiger Substanzen kann zu einer Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung von Imidapril führen. Die gleichzeitige Gabe mit Nitroglycerin und anderen Nitraten sowie anderen Vasodilatatoren kann zu einer weiteren Absenkung des Blutdrucks führen.

In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass die duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) durch gemeinsame Verabreichung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptorblockern oder Aliskiren im Vergleich zur Einzeltherapie mit einem erhöhten Risiko von bestimmten Nebenwirkungen, wie Hypotonie, Hyperkaliämie und einer Verminderung der Nierenfunktion (einschließlich akutes Nierenversagen), verbunden ist (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.1).

Antidiabetika (Insulin, blutzuckersenkende Sulfonamide)

ACE-Hemmer können die blutzuckersenkende Wirkung bei diabetischen Patienten, die mit Insulin oder blutzuckersenkenden Sulfonamiden behandelt werden, erhöhen.

Hypoglykämische Episoden scheinen jedoch selten aufzutreten (verbesserte Glukosetoleranz, wodurch sich möglicherweise die benötigte Insulinmenge verringert).

Patienten sollten angehalten werden, ihren Blutzuckerspiegel verstärkt zu kontrollieren.

Acetylsalicyl­säure, Thrombolytika, Betablocker

Imidapril kann gleichzeitig mit Acetylsalicylsäure (in thrombolytischer Dosierung), Thrombolytika und Betablockern angewendet werden.

Trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika

Steigerung der antihypertensiven Wirkung und Risiko des Auftretens einer orthostatischen Hypotonie (additive Wirkung).

Rifampicin

Die Anwendung von Rifampicin führte zu verringerten Plasmaspiegeln von Imidaprilat, dem aktiven Metaboliten von Imidapril. Daher könnte die blutdrucksenkende Wirkung von Imidapril reduziert sein.

Antacida

Die Bioverfügbarkeit von Imidapril kann reduziert werden.

Sympathomimetika

Die antihypertensive Wirkung von ACE-Hemmern kann vermindert werden. Um feststellen zu können, ob die erwünschte Wirkung erzielt wird, sind die Patienten sorgfältig zu überwachen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Anwendung von ACE-Hemmern im ersten Schwangerschaf­tstrimenon wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Die Anwendung von ACE-Hemmern während des zweiten und dritten Trimenons ist kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.3 und 4.4).

Die epidemiologische Evidenz bezüglich des Teratogenitätsri­sikos nach einer Behandlung mit ACE-Hemmern im ersten Schwangerschaf­tstrimenon ist nicht schlüssig, jedoch kann ein leicht erhöhtes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Sofern die Fortsetzung der Behandlung mit einem AEC-Hemmer nicht als unbedingt nötig erachtet wird, sollte vor einer geplanten Schwangerschaft auf eine alternative antihypertensive Behandlung umgestellt werden, die ein etabliertes Sicherheitsprofil für die Anwendung in der Schwangerschaft aufweist. Sobald eine Schwangerschaft diagnostiziert wird, sollte die Behandlung mit ACE-Hemmern sofort abgesetzt und falls erforderlich mit einer Alternativbehan­dlung begonnen werden.

Es ist bekannt, dass die Therapie mit ACE-Hemmern während des zweiten und dritten Trimenons fetotoxisch wirkt (Nierenfunkti­onsstörung, Oligohydramnion, Verlangsamung der Schädel-Ossifikation) und beim Neugeborenen toxische Wirkungen wie Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie auslösen kann (siehe Abschnitt 5.3). Sollte eine Exposition mit einem ACE-Hemmer im zweiten oder dritten Schwangerschaf­tstrimenon stattgefunden haben, werden Ultraschallkon­trollen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen. Säuglinge, deren Mütter ACE-Hemmer eingenommen haben, sind engmaschig auf das Auftreten einer Hypotonie zu überwachen (siehe auch Abschnitt 4.3 und 4.4).

Stillzeit

Da bezüglich der Anwendung von Imidapril während der Stillzeit keine Informationen vorliegen, wird die Anwendung von Imidapril nicht empfohlen und es sollte eine alternative Behandlung vorgezogen werden, die ein etabliertes Sicherheitsprofil für die Anwendung während der Stillzeit aufweist. Dies gilt insbesondere während des Stillens von Neugeborenen und Frühgeborenen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von

Tanatril hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Es ist zu berücksichtigen, dass gelegentlich Schwindel und Abgeschlagenheit auftreten können.

Es liegen keine Studien über die Wirkung von Imidapril auf die Fahrtüchtigke­it vor.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

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geändert: 22.10.2014

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Die Häufigkeit des Auftretens von Nebenwirkungen bei hypertensiven Patienten lag unter Imidapril bei 34%, unter Placebo bei 36%. Husten, Schwindel, Müdigkeit/Som­nolenz, Verdauungsstörungen und Erbrechen traten in der Imidapril-Gruppe häufiger auf.

Die folgende Tabelle enthält eine Auflistung der Nebenwirkungen, die mit Imidapril während der Studien vor der Erstzulassung beobachtet bzw. berichtet wurden. Dabei werden folgende Kategorien zur Klassifizierung der Häufigkeit benutzt: Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1.000, <1/100), selten (>1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

Bronchitis, Virusinfektion, Infektion der oberen Atemwege

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten

Leukopenie, Anämie

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit/Schläfrig­keit

Gelegentlich

zerebrovaskuläre Erkrankungen, Synkope, Parästhesien

Herzerkrankungen

Gelegentlich

Palpitationen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Husten

Gelegentlich

Rhinitis

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Nausea

Gelegentlich

Erbrechen, Oberbauchschmerzen, Dyspepsie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich

Rash, Pruritus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich

Brustschmerz, Gliederschmerzen, Ödem (der Gelenke, peripher)

Untersuchungen

Gelegentlich

Hyperkaliämie, Anstieg von Kreatinin, Harnstoff, GPT/ALAT, Gamma-GT

Selten

Anstieg der Serumamylase, Anstieg von GOT/ASAT, Verminderung des Albumins, Anstieg der alkalischen Phosphatase, Verminderung des Serumproteins, Beeinträchtigung der Nierenfunktion

Beschreibung spezifischer Nebenwirkungen

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Imidapril oder anderen ACE-Hemmern wurden im Speziellen folgende Nebenwirkungen beobachtet (zur Vermeidung derartiger Reaktionen siehe auch Abschnitt 4.4):

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

In seltenen Fällen wurde von Neutropenie/A­granulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie und Anämie unter Behandlung mit ACE-Hemmern berichtet. Bei Patienten mit angeborenem

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Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel wurden nach anderen ACE-Hemmern einzelne Fälle von hämolytischer Anämie berichtet.

Erkrankungen des Nervensystems :

Über Schwindel, Abgeschlagenheit und Müdigkeit wurde berichtet. Selten können mit ACE-Hemmern Depressionen, Schlafstörungen, Parästhesien, Impotenz, Gleichgewichtsstörun­gen, Verwirrung, Tinnitus, verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen und Geschmacksstörungen auftreten.

Herzerkrankungen :

Bei bestimmten Risikogruppen kann nach Therapiebeginn oder Dosiserhöhung schwere Hypotonie auftreten. Im Zusammenhang mit einer Hypotonie können Symptome wie Schwindel, Schwächegefühl, vermindertes Sehvermögen, selten auch Bewusstseinsstörun­gen (Synkope) auftreten. In Einzelfällen wurde für ACE-Hemmer im Zusammenhang mit einer Hypotonie über Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Angina pectoris, Myokardinfarkt, transitorische ischämische Attacken und zerebrale Blutungen berichtet.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums :

Es hat sich gezeigt, dass ACE-Hemmer bei einer beträchtlichen Anzahl von Patienten Husten auslösen. Selten kann es unter ACE-Hemmern zu Dyspnoe, Sinusitis, Rhinitis, Glossitis, Bronchitis, Bronchospasmus und einem Angioödem im Bereich der oberen Atemwege und sehr selten zu allergischer Alveolitis/eo­sinophiler Pneumonie kommen.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts :

Unter Behandlung mit ACE-Hemmern können Diarrhoe, Nausea, Erbrechen, Gastritis, Abdominalschmerzen, Obstipation, Mundtrockenheit, cholestatischer Ikterus, Hepatitis, Pankreatitis und Ileus auftreten.

Selten wurde bei Patienten, die ACE-Hemmer erhielten, vom Auftreten eines intestinalen Angioödems berichtet (Symptome: Abdominalschmerzen mit oder ohne Übelkeit oder Erbrechen).

Leber- und Gallenerkrankungen :

Bei Patienten unter Behandlung mit ACE-Hemmern kam es zur Entwicklung von Gelbsucht oder zu einem signifikanten Anstieg der Leberenzyme.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes :

Gelegentlich können allergische Reaktionen bzw. Überempfindlichke­itsreaktionen wie Rash, Pruritus, Exantheme und Urtikaria auftreten. ACE-Hemmer wurden mit dem Auftreten von Angioödemen des Gesichts und des Mund- und Rachenbereichs in Zusammenhang gebracht. Mit ACE-Hemmern wurden Fälle von Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxischer epidermaler Nekrolyse, psoriasiformen Effloreszenzen und Alopezie berichtet. Die kutanen Symptome können von Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Eosinophilie und/oder erhöhten ANA-Titern begleitet sein.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege :

Selten kann eine Einschränkung der Nierenfunktion auftreten oder verstärkt werden. Nach anderen ACE-Hemmern wurde über akutes Nierenversagen berichtet.

Untersuchungen:

Ein Absinken der Werte für Hämoglobin und Hämatokrit, Thrombo- und Leukozyten sowie ein Anstieg der Leberenzyme, des Serumbilirubins und der Kreatinphospho­kinase (CPK) wurde bei einigen Patienten beobachtet. Da Imidapril eine Verminderung der Aldosteronsekretion bewirkt, kann es zu einem Anstieg des Serumkaliums kommen. Insbesondere bei Vorliegen einer Nierenfunktion­sstörung kann es zu einem Anstieg des BUN-Wertes und des Serumkreatinins kommen, der nach Absetzen der Behandlung reversibel ist.

4.9 Überdosierung

Symptome: ausgeprägte Hypotonie, Schock, Stupor, Bradykardie, Störungen im Elektrolythaushalt, Nierenversagen.

Ein Patient, der eine Überdosis eingenommen hat, ist engmaschig, am besten intensivmedizi­nisch, zu überwachen. Serumelektrolyte und Serumkreatinin sollten häufig kontrolliert werden. Die therapeutischen Maßnahmen richten sich nach Art und Schweregrad der Symptome. Liegt die Einnahme der Überdosis erst kurze Zeit zurück, können Maßnahmen zur Verhinderung der Resorption und Beschleunigung der Elimination, wie etwa Magenspülung, Verabreichung von Adsorbentien und Natriumsulfat (innerhalb von 30 Minuten nach Imidapril-Einnahme), zielführend sein.

Bei Auftreten einer hypotonen Reaktion ist eine Schocklagerung des Patienten erforderlich; für raschen Salz- und Volumenersatz soll gesorgt werden. Gegebenenfalls ist die Verabreichung von Angiotensin II zu erwägen. Bradykardie und ausgedehnte vagale Reaktionen sollten durch Verabreichung von Atropin behandelt werden. Nötigenfalls ist der Einsatz eines Herzschrittmachers zu überlegen. Imidapril und Imidaprilat sind dialysierbar, jedoch dürfen für die Hämodialyse keine Polyacrylnitril-High-flux-Membranen verwendet werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: ACE-Hemmer

ATC-Code: C09A A16

Wirkmechanismus

Die blutdrucksenkende Wirkung von Imidapril bei Hypertonikern beruht offenbar vor allem auf der Unterdrückung des Plasmarenin-Angiotensin-Aldosteron-Systems. Renin ist ein endogenes Enzym, das in der Niere synthetisiert und in den Blutkreislauf freigesetzt wird, wo es Angiotensinogen zu Angiotensin I, einem relativ inaktiven Dekapeptid, umwandelt. In weiterer Folge wird Angiotensin I durch das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE), eine Peptidylpeptidase, zu Angiotensin II umgewandelt. Angiotensin II ist ein potenter Vasokonstriktor, der für arterielle Vasokonstriktion und Blutdruckanstieg sowie durch Stimulierung der Nebenniere für eine vermehrte Aldosteronsekretion verantwortlich ist. Durch die ACEHemmung wird die Bildung von Angiotensin II vermindert, was einen Rückgang der vasopressorischen Aktivität und der Aldosteronsekretion bewirkt.

Letzterer ist zwar relativ gering, doch kann es dadurch zu einem geringen Anstieg der Serumkaliumkon­zentrationen und zu gleichzeitigem Natrium- und Flüssigkeitsverlust kommen. Durch den Wegfall der negativen Rückkoppelung von Angiotensin II auf die Reninsekretion wird die Plasmareninak­tivität gesteigert.

Eine weitere Funktion des ACE ist der Abbau des stark vasodepressorisch wirkenden Kininpeptids Bradykinin zu inaktiven Metaboliten. Die ACE-Hemmung resultiert daher auch in einer vermehrten Aktivität zirkulierender und lokaler Kallikrein-Kinin-Systeme, was durch eine Aktivierung des Prostaglandin-Systems zu einer peripheren Vasodilatation beitragen kann.

Dieser Mechanismus trägt möglicherweise zur blutdrucksenkenden Wirkung von ACE-Hemmern bei, ist aber auch für bestimmte Nebenwirkungen verantwortlich.

Pharmakodynamische Wirkungen

Die Anwendung von Imidapril führt bei hypertensiven Patienten zu einer Senkung des Blutdrucks sowohl im Sitzen als auch im Stehen und Liegen (jeweils in annähernd gleichem Ausmaß) ohne kompensatorischen Anstieg der Herzfrequenz. Die maximale hypotensive Wirkung wurde 6–8 Stunden nach der Einnahme beobachtet.

Bei manchen Patienten stellt sich die optimale blutdrucksenkende Wirkung erst nach mehrwöchiger Therapie ein. Die antihypertensive Wirkung bleibt auch bei Langzeitanwendung erhalten. Durch plötzliches Absetzen der Therapie kommt es im Allgemeinen zu keinem raschen Blutdruckanstieg.

Es kommt zu einem verstärkten renalen Blutfluss, die glomeruläre Filtrationsrate bleibt im Allgemeinen unverändert.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

ACE-Hemmer haben sich auch bei Patienten mit Niedrig-Renin-Hypertonie als wirksam erwiesen. Eine antihypertensive Wirkung wurde in allen untersuchten ethnischen Gruppierungen beobachtet, doch zeigte sich bei Hypertonie-Patienten schwarzer Hautfarbe (einer Bevölkerungsgruppe, die üblicherweise einen niedrigen Reninstatus aufweist) ein geringeres durchschnittliches Ansprechen auf eine Monotherapie mit ACE-Hemmern als in Populationen nicht-schwarzer Hautfarbe. Dieser Unterschied verschwand, wenn zusätzlich ein Diuretikum gegeben wurde.

In zwei großen klinischen Studien (ONTARGET (ONgoing Telmisartan alone and in combination with Ramipril Global Endpoint Trial) und VA NEPHRON-D (The Veterans Affairs Nephropathy in Diabetes)) wurde die kombinierte Anwendung eines ACE-Hemmers mit einem Angiotensin-II-Rezeptorblocker untersucht.

ONTARGET wurde mit Patienten durchgeführt, die anamnestisch eine kardio- oder zerebrovaskuläre Krankheit oder an Typ 2 Diabetes mellitus aufwiesen, bei denen zusätzlich ein Hinweis auf Endorganschaden bestand. VA NEPHRON-D war eine Studie an Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus und diabetischer Nephropahtie.

In diesen Studien konnte kein signifikant positiver Effekt auf den renalen oder kardiovaskulären Outcome oder die Mortalität nachgewiesen werden. Allerdings zeigte sich gegenüber der Monotherapie ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hyperkaliämie, eines akuten Nierenversagens und/oder einer Hypotonie. Angesichts ihrer ähnlichen pharmako-dynamischen Eigenschaften sind diese Ergebnisse auch für andere ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorblocker relevant.

ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorblocker sollen daher bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Die Studie ALTITUDE (Aliskiren Trial in Type 2 Diabetes Using Cardiovascular and Renal Disease Endpoints) wurde designt, um den Vorteil einer zusätzlichen Aliskiren-Gabe zu einer Standardtherapie mit einem ACE-Hemmer oder einem Angiotensin-II-Rezeptorblocker bei Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus und chronischer Niereninsuffizienz bei Patienten mit einer kardiovaskulärer Erkrankung oder bei Patienten mit beidem zu testen. Die Studie wurde durch das erhöhte Risiko an Nebenwirkungen früh abgeschlossen. Kardiovaskuläre Todesfälle und Schlaganfälle traten häufiger in der Aliskiren-Gruppe als in der PlaceboGruppe auf. Schwerwiegende Nebenwirkungen und Nebenwirkungen von besonderem Interesse (Hyperkaliämie, Hypotonie und Nierenfunktion­sstörungen) wurden häufiger in der Aliskiren-Gruppe berichtet als in der Placebo-Gruppe.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Imidapril wird nach oraler Verabreichung rasch aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert und erreicht innerhalb von 2 Stunden maximale Plasmakonzentra­tionen. Die Plasmaspiegel gehen monophasisch zurück, die Halbwertzeit liegt bei etwa 2 Stunden. Imidapril wird zu etwa 70% resorbiert. Durch die Einnahme einer fettreichen Mahlzeit wird die Resorption von Imidapril signifikant verringert.

Verteilung

Imidapril und Imidaprilat sind mäßig an Proteine gebunden (zu 85% bzw. 53%).

Biotransformation, Elimination

Imidapril wird großteils zu seinem pharmakologisch aktiven Metaboliten Imidaprilat hydrolysiert. Maximale Plasmakonzentra­tionen von Imidaprilat werden innerhalb von 7 Stunden erreicht. Die Plasmakonzentra­tionen von Imidaprilat fallen biphasisch ab, wobei die initiale Halbwertzeit etwa 7 bis 9 Stunden, die terminale Halbwertzeit mehr als 24 Stunden beträgt. Die absolute Bioverfügbarkeit von Imidaprilat beträgt ca. 42%. Nach oraler Verabreichung von radioaktivem Imidapril wurden etwa 40% der Gesamtaktivität über den Urin und etwa 50% über die Faeces ausgeschieden.

Linearität

Basierend auf den Daten zur Ausscheidung über Plasma und Urin erwies sich die Resorption von Imidapril nach einer oralen Einzeldosis in einem Bereich von mindestens 10 mg bis zu 240 mg als linear.

Einschränkung der Nierenfunktion

Nach wiederholter Verabreichung wurden Steady-State-Konzentrationen von Imidaprilat etwa 5 Tage nach der ersten Verabreichung von Imidapril erreicht. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion waren die Plasmakonzentra­tionen und AUC-Werte für Imidapril und Imidaprilat erhöht. Bei einer Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 80 ml/min betrug der AUC-Wert etwa das Doppelte, bei einer Kreatinin-Clearance von 10 bis 29 ml/min beinahe das Zehnfache des normalen Werts. Es liegen erst wenige Erfahrungen mit verschiedenen Schweregraden der Niereninsuffizienz vor. Die Dosierung mit 20 mg wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht untersucht.

Einschränkung der Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion waren die AUC-Werte von Imidapril und Imidaprilat gegenüber jenen von gesunden Probanden leicht erhöht, während sich bei den tmax-Werten keine Unterschiede zeigten. Darüber hinaus war die Halbwertzeit von Imidaprilat, nicht aber jene von Imidapril, bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion signifikant verlängert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Sowohl Kurzzeitstudien (einschließlich Mutagenitätstests) als auch Langzeitstudien (einschließlich Kanzerogenitätstes­ts) zur Toxizität haben keine spezifischen, über die aus der Anwendung am Menschen bekannten Daten hinausgehenden Wirkungen ergeben.

Präklinische Effekte wurden nur nach Expositionen beobachtet, die ausreichend über der maximalen humantherapeu­tischen Exposition lagen. Die Relevanz für den Menschen wird als gering bewertet.

Im Tierversuch ergaben Reproduktionsstu­dien mit Imidapril keine eindeutigen Hinweise auf Fetotoxizität, jedoch zeigte sich bei einer Dosierung von 1500 mg/kg eine pränatale Wachstumsretar­dierung und eine verminderte Gewichtszunahme bei neugeborenen Ratten. Die Fertilität war weder bei männlichen noch bei weiblichen Ratten beeinträchtigt. Terato-genitätsstudien mit Ratten und Kaninchen ergaben keinen Hinweis auf ein teratogenes Potential.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Calciumhydrogen­phosphat, wasserfrei

vorverkleisterte Stärke

Lactose-Monohydrat

Croscarmellose-Natrium

Glyceroldistearat

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Aluminium/Aluminium-Blister: Nicht über 30°C lagern.

PVC/PVDC/Aluminium-Blister: Nicht über 25°C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium/Aluminium- oder PVC/PVDC/Aluminium-Blister zu 5, 7 und 10 Tabletten.

Tanatril 5 und 10 mg-Tabletten: Packungen mit je 7, 10, 14, 15, 20, 28, 30, 50, 56, 84, 90, 100 und 1000 Tabletten.

Tanatril 20 mg-Tabletten: Packungen mit je 7, 10, 14, 15, 20, 28, 30, 50, 56, 100 und 1000 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Blistermaterialien bzw. Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Tanatril 5 mg-Tabletten: 1–22682

Tanatril 10 mg-Tabletten: 1–22684

Tanatril 20 mg-Tabletten: 1–22683

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 11. August 1998

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 12. November 2007

10. STAND DER INFORMATION

Oktober 2014

Mehr Informationen über das Medikament Tanatril 20 mg - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-22683
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
G.L. Pharma GmbH, Schloßplatz 1, 8502 Lannach, Österreich