Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Syntroxine 88 Mikrogramm Weichkapseln
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Syntroxine 13 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 25 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 50 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 75 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 88 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 100 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 112 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 125 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 137 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 150 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 175 Mikrogramm Weichkapseln
Syntroxine 200 Mikrogramm Weichkapseln
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Weichkapsel Syntroxine 13 Mikrogramm enthält 13 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 25 Mikrogramm enthält 25 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 50 Mikrogramm enthält 50 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 75 Mikrogramm enthält 75 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 88 Mikrogramm enthält 88 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 100 Mikrogramm enthält 100 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 112 Mikrogramm enthält 112 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 125 Mikrogramm enthält 125 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 137 Mikrogramm enthält 137 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 150 Mikrogramm enthält 150 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 175 Mikrogramm enthält 175 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
1 Weichkapsel Syntroxine 200 Mikrogramm enthält 200 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Weichkapsel
Bernsteinfarbene, rundliche, ovale Weichkapseln
Jede Weichkapsel ist mit einem Buchstaben, der die Stärke kennzeichnet, markiert.
Syntroxine 13 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „A“ markiert.
Syntroxine 25 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „E“ markiert.
Syntroxine 50 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „G“ markiert.
Syntroxine 75 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „H“ markiert.
Syntroxine 88 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „J“ markiert.
Syntroxine 100 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „K“ markiert.
Syntroxine 112 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „M“ markiert.
Syntroxine 125 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „N“ markiert.
Syntroxine 137 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „P“ markiert.
Syntroxine 150 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „S“ markiert.
Syntroxine 175 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „U“ markiert.
Syntroxine 200 Mikrogramm Weichkapseln sind mit dem Buchstaben „Y“ markiert.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Syntroxine 25 – 200 Mikrogramm Weichkapseln
– Therapie der benignen Struma mit euthyreoter Funktionslage
– Prophylaxe einer Rezidivstruma nach Resektion einer Struma mit euthyreoter Funktionslage, abhängig vom postoperativen Hormonstatus
– Schilddrüsenhormonsubstitution bei Hypothyreose
– Suppressionstherapie bei Schilddrüsenmalignom
– Begleittherapie bei thyreostatischer Behandlung einer Hyperthyreose
– Schilddrüsensuppressionstest
Syntroxine 13 Mikrogramm Weichkapseln
– Bei Kindern als Initialdosis zur Schilddrüsenhormonsubstitution bei Hypothyreose
– Bei älteren Patienten, bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und bei Patienten mit schwerer oder chronischer Hypothyreose als niedrige Initialdosis, die dann langsam und in längeren Intervallen (z. B. stufenweise Dosiserhöhung um 13 ^g alle 14 Tage) unter häufiger Kontrolle der Schilddrüsenhormonwerte gesteigert werden sollte.
– Bei allen Patienten, die eine langsame Erhöhung der Levothyroxindosis benötigen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Um jeden Patienten individuell nach seinen Bedürfnissen behandeln zu können, stehen Weichkapseln mit abgestuftem Gehalt von 13 bis 200 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium zur Verfügung, so dass meist nur eine Weichkapsel täglich genommen werden muss.
Die Dosierungsangaben gelten als Richtlinien.
Die individuelle Tagesdosis ist durch labordiagnostische und klinische Untersuchungen zu ermitteln.
Da einige Patienten unter Therapie erhöhte T4– und fT4-Konzentrationen aufweisen, ist die Bestimmung der basalen Serumkonzentration des Thyreotropin-stimulierenden Hormons (TSH) eine zuverlässigere Basis für das weitere therapeutische Vorgehen.
Mit Ausnahme bei Neugeborenen, wo eine rasche Substitution angezeigt ist, sollte eine Therapie mit Schilddrüsenhormonen mit niedriger Dosierung begonnen werden und kontinuierlich alle 2 bis 4 Wochen bis zur vollen Erhaltungsdosis gesteigert werden.
Bei älteren Patienten, bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und bei Patienten mit schwerer oder chronischer Hypothyreose ist eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen besonders vorsichtig zu beginnen. Es soll zunächst eine niedrige Initialdosis (z. B. 13 Mikrogramm/Tag) gegeben werden, die dann langsam und in längeren Intervallen (z. B. stufenweise Dosiserhöhung um 13 Mikrogramm alle 14 Tage) unter häufiger Kontrolle der Schilddrüsenhormonwerte gesteigert werden soll. Eine Dosierung, die unter der zur vollständigen Substitution erforderlichen Dosis liegt und die deshalb nicht ausreicht, den TSH-Wert vollständig zu normalisieren, muss hierbei in Betracht gezogen werden.
Erfahrungsgemäß ist auch bei niedrigem Körpergewicht und bei einer großen Struma nodosa eine geringere Dosis ausreichend.
Dosierung: siehe Tabelle.
Art der Anwendung
Die gesamte Tagesdosis kann auf einmal verabreicht werden.
Einnahme: Die gesamte Tagesdosis wird morgens nüchtern mindestens 4 Stunde vor dem Frühstück mit etwas Flüssigkeit (z.B. einem halben Glas Wasser) eingenommen.
Dauer der Anwendung:
Meist lebenslange Behandlung bei Hypothyreose, nach Strumektomie oder Thyreoidektomie aufgrund eines malignen Tumors, und zur Rezidivprophylaxe nach Resektion einer Struma mit euthyreoter Funktionslage. Eine Begleittherapie zur Behandlung der Hyperthyreose ist angezeigt für die Dauer der thyreostatischen Medikation.
Bei benigner Struma mit euthyreoter Funktionslage ist eine Therapiedauer von 6 Monate bis zu 2 Jahren erforderlich. Wenn die medikamentöse Therapie innerhalb dieses Zeitraumes nicht ausreichend war, sollte eine Operation oder eine Radiojodtherapie der Struma in Erwägung gezogen werden.
Indikation | Empfohlene Dosierung (Mikrogramm Levothyroxin-Natrium/Tag) |
Benigne Struma mit euthyreoter Funktionslage | 75 – 200 |
Rezidivprophylaxe nach Resektion einer Struma mit euthyreoter Funktionslage | 75 – 200 |
Schilddrüsenhormonsubstitution bei Hypothyreose bei Erwachsenen: – initial – Erhaltungsdosis | 25 – 50 100 – 200 |
Schilddrüsenhormonsubstitution bei Hypothyreose bei Kindern: – initial – Erhaltungsdosis | 13 – 50 100 – 150 Mikrogramm/m2 Körperoberfläche |
Begleittherapie bei thyreostatischer Behandlung einer Hyperthyreose | 50 – 100 |
Suppressionstherapie bei Schilddrüsenmalignom | 150 – 300 |
Diagnostischer Schilddrüsensuppressionstest | 2 × 100 oder 1 × 200 (über 14 Tage vor Durchführung der Szintigraphie) oder initial: 1 × 75 über 14 Tage, Einnahmebeginn 28 Tage vor Durchführung der Szintigraphie, gefolgt von: 1 × 150 über 14 Tage vor Durchführung der Szintigraphie |
Kinder
Syntroxine kann Kindern verabreicht werden, aber nur, wenn sie in der Lage sind, eine Kapsel im Ganzen zu schlucken. Syntroxine eignet sich nicht zur Behandlung von Kindern unter 7 Jahren.
Dosierempfehlungen für die Anwendung bei Kindern siehe Tabelle.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Unbehandelte Nebennierenrindeninsuffizienz, unbehandelte Hypophyseninsuffizienz und unbehandelte Hyperthyreose.
Eine Therapie mit Syntroxine darf bei akutem Myokardinfarkt, akuter Myokarditis oder akuter Pankarditis nicht begonnen werden.
Eine Kombinationstherapie mit Levothyroxin und Thyreostatika bei Hyperthyreose ist während der Schwangerschaft nicht indiziert (siehe Abschnitt 4.6).
Syntroxine ist ebenfalls bei Patienten kontraindiziert, die möglicherweise nicht in der Lage sind, eine Weichkapsel im Ganzen zu schlucken.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vor Beginn der Schilddrüsenhormontherapie oder Durchführung eines Schilddrüsensuppressionstests sind folgende Krankheiten oder medizinische Konstellationen auszuschließen bzw. zu behandeln: koronare Insuffizienz, Angina pectoris, Arteriosklerose, Hypertonie, Hypophysen- und Nebennierenrindeninsuffizienz, um eine akute Nebenniereninsuffizienz zu verhindern (siehe Abschnitt 4.3). Eine Schilddrüsenautonomie ist ebenfalls vor Beginn der Behandlung mit Schilddrüsenhormonen auszuschließen oder zu behandeln.
Wenn eine Levothyroxin-Therapie bei Patienten initiiert wird, die ein Risiko für psychotische Störungen haben, wird empfohlen, zu Beginn der Therapie mit einer niedrigen Levothyroxin-Dosis zu beginnen und die Dosierung langsam zu erhöhen. Eine Überwachung des Patienten wird empfohlen. Falls Zeichen für psychotische Störungen auftreten, ist eine Anpassung der Levothyroxin-Dosis in Betracht zu ziehen.
Bei Patienten mit Koronarinsuffizienz, Herzinsuffizienz oder tachykarden Herzrhythmusstörungen sind auch leichtere medikamentös induzierte Hyperthyreosen unbedingt zu vermeiden. In diesen Fällen sind daher häufige Kontrollen der Schilddrüsenhormonparameter durchzuführen.
Bei sekundärer Hypothyreose muss vor Einleitung einer Substitutionstherapie die Ursache abgeklärt werden. Falls erforderlich muss bei Vorliegen einer kompensierten Nebennierenrindeninsuffizienz eine entsprechende Substitutionstherapie eingeleitet werden.
Bei Verdacht auf Autonomie der Schilddrüse ist ein TRH-Test oder ein Suppressionsszintigramm durchzuführen.
Bei der Verabreichung von Levothyroxin an Patienten mit einer bekannten Epilepsie-Vorgeschichte ist besondere Sorgfalt erforderlich. In seltenen Fällen wurde von Krämpfen im Zusammenhang mit einer erstmaligen Therapie mit Levothyroxin-Natrium berichtet; diese könnten mit der Wirkung des Schilddrüsenhormons auf die Krampfschwelle in Verbindung stehen.
Bei der Levothyroxin-Therapie hypothyreoter postmenopausaler Frauen, die ein erhöhtes OsteoporoseRisiko aufweisen, ist zur Vermeidung supraphysiologischer Blutspiegel von Levothyroxin die Schilddrüsenfunktion engmaschig zu kontrollieren.
Levothyroxin darf bei hyperthyreoter Stoffwechsellage nicht gegeben werden, außer zur Begleittherapie bei thyreostatischer Behandlung einer Hyperthyreose.
Schilddrüsenhormone sollten nicht zur Gewichtsreduktion verabreicht werden. Bei euthyreoten Patienten führt eine Behandlung mit Levothyroxin nicht zu einer Gewichtsreduktion. Höhere Dosen können schwere oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen. Levothyroxin in hohen Dosen sollte nicht mit bestimmten gewichtsreduzierenden Substanzen, d.h. sympathomimetischen Aminen, kombiniert werden (siehe Abschnitt 4.9).
Falls eine Umstellung auf ein anderes levothyroxinhaltiges Präparat erforderlich ist, ist während der Übergangszeit eine genaue klinische und labordiagnostische Überwachung notwendig, da ein mögliches Risiko für ein Ungleichgewicht der Schilddrüse besteht. Bei einigen Patienten könnte eine Dosisanpassung nötig sein.
Es kann zu einem Auftreten von Hypothyreose und/oder einer schlechteren Beherrschbarkeit der Hypothyreose kommen, wenn Orlistat und Levothyroxin gemeinsam verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5). Patienten, die Levothyroxin einnehmen, sollen angewiesen werden, Ihren Arzt zu befragen, bevor die Behandlung mit Orlistat begonnen, beendet oder verändert wird, da Orlistat und Levothyroxin möglicherweise zu unterschiedlichen Tageszeiten eingenommen werden müssen und die Levothyroxin-Dosis möglicherweise angepasst werden muss. Es wird außerdem empfohlen, den Patienten durch die Überprüfung der Hormonspiegel im Serum zu überwachen.
Hinweise zu Diabetikern und zu Patienten, die mit Antikoagulantien behandelt werden, siehe Abschnitt 4.5.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Kapsel, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Antidiabetika:
Levothyroxin kann die Wirkung von Antidiabetika vermindern. Deshalb müssen die Blutzuckerwerte zu Beginn einer Schilddrüsenhormontherapie regelmäßig kontrolliert und die Dosierung des Antidiabetikums ggf. angepasst werden.
Cumarinderivate:
Die Wirkung einer Therapie mit Antikoagulantien kann verstärkt werden, da Levothyroxin Antikoagulantien aus ihrer Plasmaeiweißbindung verdrängt. Bei Beginn einer Behandlung mit Schilddrüsenhormonen sind deshalb regelmäßige Kontrollen der Gerinnungsparameter erforderlich, ggf. ist die Dosierung des Antikoagulans anzupassen.
Colestyramin, Colestipol:
Die Einnahme von Ionenaustauscherharzen, wie Colestyramin und Colestipol, hemmt die Resorption von Levothyroxin. Die Einnahme von Levothyroxin muss deshalb 4–5 Stunden vor der Einnahme von solchen Arzneimitteln erfolgen.
Aluminium-, Eisen- oder Calciumcarbonat-haltige Präparate:
In der Literatur wird berichtet, dass aluminiumhaltige Präparate (Antazida, Sucralfat) zur Wirkungsabschwächung einer Levothyroxingabe führen können. Deshalb soll die Einnahme von Levothyroxin mindestens zwei Stunden vor der Gabe aluminiumhaltiger Präparate erfolgen. Entsprechendes gilt für Arzneimittel, die Eisen- und Calciumsalze enthalten.
Salicylate, Dicumarol, Furosemid, Clofibrat, Phenytoin:
Salicylate, Dicumarol, Furosemid in hohen Dosen (250 mg), Clofibrat, Phenytoin und andere Substanzen können Levothyroxin aus der Plasmaeiweißbindung verdrängen, dies führt zu einer Erhöhung des fT4-Anteils.
Propylthiouracil, Glukokortikoide, Betasympathikolytika, Amiodaron und jodhaltige Kontrastmittel: Diese Substanzen hemmen die periphere Umwandlung von T4 in T3.
Amiodaron kann, bedingt durch seinen hohen Iodgehalt, sowohl eine Hyperthyreose als auch eine Hypothyreose auslösen. Besondere Vorsicht ist bei einer Struma nodosa mit möglicherweise unbekannter Schilddrüsenautonomie geboten.
Sertralin, Chloroquin/Proguanil:
Diese Substanzen reduzieren die Wirksamkeit von Levothyroxin und führen zu einem Anstieg von TSH.
Arzneimittel mit Enzym-induzierender Wirkung:
Arzneimittel, die das Enzymsystem der Leber induzieren können, wie z.B. Barbiturate, können die hepatische Clearance von Levothyroxin steigern.
Östrogene:
Bei Frauen, die Östrogen-haltige Kontrazeptiva einnehmen oder bei postmenopausalen Frauen unter Hormonersatztherapie kann der Levothyroxin-Bedarf ansteigen.
Proteasehemmer:
Es wurden Fälle nach der Markteinführung berichtet, die auf eine potenzielle Wechselwirkung zwischen Ritonavir enthaltenden Arzneimitteln und Levothyroxin hindeuten. Bei Patienten, die mit Levothyroxin behandelt werden, sollten zumindest im ersten Monat nach Beginn und/oder Ende der RitonavirBehandlung das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) kontrolliert werden.
Sevelamer:
Es wurde berichtet, dass Sevelamer die TSH-Spiegel bei Patienten erhöht, die gleichzeitig Sevelamer und Levothyroxin anwenden. Bei Patienten, die beide Arzneimittel erhalten, wird deshalb eine engmaschige Kontrolle der TSH-Spiegel empfohlen.
Tyrosinkinasehemmer:
Tyrosinkinasehemmer (z.B. Imatinib, Sunitinib, Sorafenib, Motesanib) können die Wirksamkeit von Levothyroxin herabsetzen. Es wird daher empfohlen, die Patienten zu Beginn und am Ende einer kombinierten Behandlung auf Veränderungen der Thyroidfunktion zu kontrollieren. Falls nötig, muss die Levothyroxin-Dosis angepasst werden.
Orlistat:
Hypothyreose und/oder eine schlecht beherrschte Hypothyreose können auftreten, wenn Orlistat und Levothyroxin gleichzeitig eingenommen werden. Dies könnte auf eine verminderte Aufnahme von Iodsalzen und/oder Levothyroxin zurückzuführen sein.
Patienten, die Levothyroxin einnehmen, haben vor Beginn einer Behandlung mit Orlistat-haltigen Produkten (z. B. Alli) einen Arzt aufzusuchen, da Orlistat und Levothyroxin möglicherweise zu verschiedenen Zeiten eingenommen und die Dosierung von Levothyroxin angepasst werden muss.
Sojaprodukte:
Sojaprodukte können die intestinale Aufnahme von Syntroxine vermindern. Insbesondere zu Beginn oder nach Beendigung einer sojahaltigen Diät kann eine Dosisanpassung von Syntroxine notwendig werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Die Erfahrung beim Menschen hat gezeigt, dass die Anwendung von Levothyroxin während der Schwangerschaft, im empfohlenen Dosisbereich, zu keiner angeborenen Fehlbildung oder fetalen/neonatalen Toxizität führt. Die neonatale Entwicklung ist abhängig von der Schilddrüsenfunktion der Mutter. Thyroxin ist für die Hirnentwicklung des Säuglings erforderlich. Deshalb muss eine kontinuierliche Behandlung mit Schilddrüsenhormonen, insbesondere während der Schwangerschaft, aufrechterhalten werden. Während der Schwangerschaft kann eine Dosiserhöhung erforderlich sein.
Da es bereits 4 Wochen nach der Empfängnis zu einer Erhöhung von Serum-TSH kommen kann, sind bei Schwangeren, die Levothyroxin einnehmen, in jedem Trimester TSH-Messungen durchzuführen, um sicherzugehen, dass die Serum-TSH-Werte der Mutter in einem Bereich liegen, der für das jeweilige Trimester der Schwangerschaft spezifisch ist. Ein erhöhter TSH-Spiegel im Serum ist durch eine Erhöhung der Levothyroxin-Dosis zu korrigieren. Da Postpartum-TSH-Spiegel Werten vor der Empfängnis ähneln, soll die Levothyroxin-Dosis sofort nach der Entbindung wieder auf die vor der Schwangerschaft gegebene Dosis zurückgebracht werden. TSH-Spiegel im Serum sind 6–8 Wochen postpartum zu überprüfen.
Stillzeit:
Levothyroxin wird in die Muttermilch ausgeschieden; die erreichten Konzentrationen im empfohlenen Dosierbereich reichen jedoch nicht aus, eine Hyperthyreose oder TSH-Suppression beim Säugling zu erzeugen. Levothyroxin kann während der Stillzeit angewendet werden.
Anwendung zur Begleittherapie mit Thyreostatika
Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Levothyroxin nicht zusammen mit Thyreostatika zur Behandlung einer Hyperthyreose angewendet werden. Levothyroxin macht eine Dosiserhöhung der Thyreostatika erforderlich. Da Hypostatika die Plazenta leichter passieren als Levothyroxin, kann die Kombinationstherapie beim Fetus eine Hypothyreose hervorrufen. Daher sind während der Schwangerschaft nur Thyreostatika zur Behandlung der Hyperthyreose anzuwenden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor. Da Levothyroxin identisch mit dem natürlich vorkommenden Schilddrüsenhormon ist, ist nicht zu erwarten, dass Syntroxine einen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, hat.
4.8 Nebenwirkungen
Bei sachgemäßer Anwendung und Kontrolle der klinischen Befunde sowie der labordiagnostischen Werte sind keine Nebenwirkungen während der Behandlung mit Syntroxine zu erwarten. In Einzelfällen kann es vorkommen, dass die Dosisstärke nicht vertragen wird oder der Patient möglicherweise eine Überdosis eingenommen hat. In diesen Fällen, insbesondere bei zu schneller Dosissteigerung zu Beginn der Behandlung, können Symptome auftreten, die mit denen einer Hyperthyreose vergleichbar sind, z.B. Tachykardie, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Kopfschmerzen, Muskelschwäche und Krämpfe, Flush, Fieber, Erbrechen, Menstruationsstörungen, Pseudotumor cerebri, Tremor, innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Hyperhidrosis, Gewichtsabnahme und Durchfall.
In diesen Fällen sollte die Tagesdosis reduziert oder die Medikation für mehrere Tage unterbrochen werden. Sobald die Nebenwirkung verschwunden ist, kann die Behandlung unter vorsichtiger Dosierung wieder aufgenommen werden.
Bei Überempfindlichkeit gegenüber einen der Bestandteile von Syntroxine können allergische Reaktionen der Haut und des Respirationstrakts auftreten.
Die Nebenwirkungen (Tabelle 1) wurden nach deren Häufigkeit in folgende Kategorien eingeteilt: Sehr häufig (>1/10); Häufig (>1/100, <1/10); Gelegentlich (>1/1,000, <1/100); Selten (>1/10,000, <1/1,000); Sehr selten (<1/10,000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Tabelle 1 – Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | |
Nicht bekannt | Angioödem, Hautausschlag, Urtikaria |
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Ein erhöhter T3-Wert stellt im Vergleich zu erhöhten T4– oder fT4-Werten einen zuverlässigeren Indikator für eine Überdosierung dar.
Bei Überdosierung treten Symptome einer ausgeprägten Stoffwechselsteigerung auf (siehe Abschnitt 4.8). Abhängig vom Grad der Überdosierung werden eine Unterbrechung der Einnahme der Weichkapseln und eine Kontrolluntersuchung empfohlen.
Symptome können sich als starke beta-adrenerge Wirkungen, wie Tachykardie, Angstzustände, Erregung und Hyperkinese, äußern. Die Beschwerden können durch Betarezeptorenblocker gemildert werden. Bei extremen Dosen kann eine Plasmapherese hilfreich sein.
Nach einer Überdosierung beim Menschen (in suizidaler Absicht) wurden Dosen von 10 mg Levothyroxin ohne Komplikationen vertragen.
Es liegen einige Berichte von plötzlichem Herztod bei Patienten mit jahrelangem Levothyroxin Missbrauch vor.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Schilddrüsentherapie, Schilddrüsenhormone
ATC-Code: H03A A01
Das in Syntroxine enthaltene synthetische Levothyroxin ist in seiner Wirkung mit dem von der Schilddrüse vorwiegend gebildeten natürlich vorkommenden Schilddrüsenhormon identisch. Es wird in den peripheren Organen zu T3 umgewandelt und zeigt, wie das natürliche Hormon, seine charakteristischen Wirkungen an den T3-Rezeptoren. Der Körper kann nicht zwischen endogenem und exogen zugeführtem Levothyroxin unterscheiden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Oral verabreichtes Levothyroxin wird fast ausschließlich aus dem oberen Abschnitt des Dünndarms resorbiert. In Abhängigkeit von der Art der galenischen Zubereitung beträgt die Resorptionsrate bis zu maximal 80%. Der Tmax-Wert liegt zwischen 1 bis 6 Stunden.
Der Wirkungseintritt erfolgt bei Beginn einer oralen Therapie nach 3 – 5 Tagen. Levothyroxin weist eine extrem hohe Plasmaproteinbindung von 99,97 % auf. Es liegt keine kovalente Bindung vor; aus diesem Grund findet zwischen im Plasma an Protein gebundenem Hormon und freiem Hormonanteil ein kontinuierlicher und sehr rascher Austausch statt.
Aufgrund der hohen Proteinbindung kann Levothyroxin weder durch Hämodialyse noch durch Hämoperfusion aus dem Körper entfernt werden.
Die Eliminationshalbwertzeit von Levothyroxin beträgt im Durchschnitt etwa 7 Tage. Bei Hyperthyreose ist sie verkürzt (3–4 Tage) und bei Hypothyreose verlängert (auf ca. 9–10 Tage). Das Verteilungsvolumen liegt bei 10–12 l. Ein Drittel des extrathyreoidalen Levothyroxins findet sich in der Leber, es ist rasch austauschbar mit dem Serum-Levothyroxin. Schilddrüsenhormone werden vorwiegend in der Leber, Niere, Gehirn und Muskeln verstoffwechselt. Die Metaboliten werden über Urin und Faeces ausgeschieden. Die metabolische Clearance liegt bei etwa 1,2 l Plasma pro Tag.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität:
Die akute Toxizität von Levothyroxin ist sehr gering.
Chronische Toxizität:
Studien zur chronischen Toxizität wurden an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Hund) durchgeführt. Nach Gabe hoher Dosen wurden Anzeichen einer Hepatopathie, erhöhtes Auftreten von spontanen Nephrosen sowie veränderten Organgewichten bei der Ratte beobachtet.
Reproduktionstoxizität:
Studien zur Reproduktionstoxizität bei Tieren wurden nicht durchgeführt.
Mutagenität:
Es liegen keine Daten zum mutagenen Potential von Levothyroxin vor. Es haben sich bisher keinerlei Anhaltspunkte für eine Schädigung der Nachkommenschaft durch Veränderungen des Genoms durch Schilddrüsenhormone ergeben.
Karzinogenität:
Langzeitstudien am Tier wurden mit Levothyroxin nicht durchgeführt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Gelatine
Glycerol
Gereinigtes Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC-Polychlortrifluorethylen (PCTFE)/Aluminiumblisterpackungen
Packungsgrößen: 30, 50 und 100 Weichkapseln
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen
7. INHABER DER ZULASSUNG
IBSA Farmaceutici Italia Srl
Via Martiri di Cefalonia 2
26900 Lodi
Italien
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Syntroxine 13 Mikrogramm Weichkapseln | Z. Nr.: | 1–30382 |
Syntroxine 25 Mikrogramm Weichkapseln | Z. Nr.: | 1–30383 |
Syntroxine 50 Mikrogramm Weichkapseln | Z. Nr.: | 1–30384 |
Syntroxine 75 Mikrogramm Weichkapseln | Z. Nr.: | 1–30385 |
Syntroxine 88 Mikrogramm Weichkapseln | Z. Nr.: | 1–30386 |
Syntroxine 100 Mikrogramm Weichkapseln Z. Nr.: 1–30387
Syntroxine 112 Mikrogramm Weichkapseln Z. Nr.: 1–30388
Syntroxine 125 Mikrogramm Weichkapseln Z. Nr.: 1–30389
Syntroxine 137 Mikrogramm Weichkapseln Z. Nr.: 1–30390
Syntroxine 150 Mikrogramm Weichkapseln Z. Nr.: 1–30391
Syntroxine 175 Mikrogramm Weichkapseln Z. Nr.: 1–30392
Syntroxine 200 Mikrogramm Weichkapseln Z. Nr.: 1–30393
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 11. Mai 2011
10. STAND DER INFORMATION
November 2020
Mehr Informationen über das Medikament Syntroxine 88 Mikrogramm Weichkapseln
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-30386
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
IBSA Farmaceutici Italia Srl, Via Martiri di Cefalonia 2, 26900 Lodi, Italien