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Stickoxydul medizinisch Linde - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Stickoxydul medizinisch Linde

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS (Fachinformation)

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

STICKOXYDUL medizinisch LINDE

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Distickstoffmonoxid (N2O), 100% , unter einem Druck von 44 bar bei 15°C verflüssigtem Gas.

Eine Flasche gefüllt mit 0,75 kg Stickoxydul pro Liter Flaschenvolumen beinhaltet pro Liter Zylindervolumen 407 Liter Stickoxydul gemessen bei 1 bar Druck und 15°C.

Ein 5 Liter Behältnis gefüllt mit 3,8 kg enthält ca. 2000 Liter Gas.

Weitere gebräuchliche Bezeichnungen: Distickstoffoxid, Lachgas

3. DARREICHUNGSFORM

Gas zur medizinischen Anwendung als Inhalationsgas, unter Druck verflüssigt

Farb- und geruchloses Gas.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete

Stickoxydul medizinisch Linde wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern aller Altersgruppen:

als Inhalationsanästhe­tikum zur Einleitung und Aufrechterhaltung im Rahmen einer Kombinationsnarkose zusammen mit intravenösen und/oder volatilen Anästhetika sowie Analgetika und Muskelrelaxantien. zur rasch einsetzenden, gut steuerbaren Analgesie für die Behandlung von kurzzeitigen gering-bis mittelgradigen Schmerzzuständen, wenn ein rasch einsetzender analgetischer Wirkungsbeginn bzw. auch ein rasches Wirkungsende gewünscht wird, insbesondere in der klinischen Geburtshilfe und Zahnheilkunde.

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Stickoxydul medizinisch Linde darf nur vom Arzt oder von geschultem Fachpersonal angewendet werden.

Stickoxydul medizinisch Linde soll nur angewendet werden, wo eine angemessene Ausrüstung zur Freihaltung der Luftwege und zur Reanimation unmittelbar zur Verfügung steht.

Dosierung:

Allgemein Anästhesie

In der allgemeinen Anästhesie wird Distickstoffmonoxid üblicherweise in einer Dosierung von 35 bis 70 Volums-% im Gemisch mit Sauerstoff verwendet.

In der Allgemeinanästhesie wird Distickstoffmonoxid auch in der Kombinationsnarkose in geeigneter Dosierung mit intravenösen und/oder volatilen Anästhetika, Analgetika und Muskelrelaxantien angewendet. Es zeigt additive Wirkung mit den meisten anderen Anästhetika. (siehe Abschnitt 4.5).

Üblicherweise wird eine Kombination von einem Teil Sauerstoff und zwei Teilen Distickstoffmonoxid entsprechend einem Verhältnis von ca. 66% Distickstoffmonoxid und ca. 33% Sauerstoff) verwendet, um ein Äquivalent von ca. 63% der MAC (Minimale Alveoläre Konzentration) bereitzustellen.

Die Wirkung von Distickstoffmonoxid ist nicht altersabhängig, aber die Wechselwirkung mit anderen Anästhetika differiert mit dem Alter, wobei sich eine relativ ausgeprägte Wirkung im höheren Alter zeigt. Die relative MAC-reduzierende Wirkung erhöht sich ab einem Alter von ca. 40–45 Jahren.

Analgesie, gewollte Sedierung

Distickstoffmonoxid weist schmerzstillende und beruhigende Eigenschaften auf.

Als alleiniges Analgetikum angewendet zeigt es in Konzentrationen von 30 – 50 Vol.-% in der Anwendung in der in der klinischen Geburtshilfe, Zahnheilkunde und für sehr kurze, schmerzhafte chirurgische Interventionen (sog. Rauschnarkose) eine dosisabhängige analgetische und sedierende Wirkung.

Distickstoffmonoxid soll während der gesamten Dauer der Maßnahmen oder solange der analgetische Effekt erwünscht wird, eingesetzt werden. Atmung, Kreislauf und Schutzreflexe sind unter den genannten Konzentrationen gewöhnlich gut erhalten (siehe auch 4.9).

Distickstoffmonoxid soll nicht in höheren Konzentrationen als 70% verwendet werden um eine ausreichende Sauerstoffzufuhr zu garantieren. Patienten mit gefährdeter Oxygenierung sollen mit einer Sauerstoffanre­icherung größer als 30% versorgt werden.

Distickstoffmonoxid kann bei Patienten ohne erhöhtes Risiko bis zu 6 Stunden ohne hämatologisches Monitoring angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Stickoxydul medizinisch Linde benötigt grundlegend keine andere Dosierempfehlung für Kinder und Jugendliche als für Erwachsene. Jedoch soll ein mögliches Risiko einer erhöhten Sedierung und einer Beeinträchtigung der Schutzreflexe bei der Anwendung von Distickstoffmonoxid in der pädiatrischen Bevölkerungsgruppe berücksichtigt werden.

Art der Anwendung

Die Applikation erfolgt über Inhalation mittels geeigneter Ausrüstung (Gesichtsmaske, Larynxmaske oder Endotrachealtubus, etc.) entweder durch Spontanatmung oder durch kontrollierte Beatmung.

Stickoxydul medizinisch Linde wird daher in Kombination mit Sauerstoff mittels spezieller Ausrüstung als Gemisch aus Distickstoffmonoxid und medizinischem Sauerstoff verwendet. Die Ausrüstung soll aus einem O2-Monitoring mit Alarm bestehen, welches ein Unterschreiten von 30% Sauerstoffkon­zentration verhindert.

Für die Anwendung in der Anästhesie wird Stickoxydul medizinisch Linde über spezielle Ausrüstung verabreicht, wobei die ausgeatmete Luft rezirkuliert und rückgeatmet werden kann (Kreissystem mit Rückatmung, Rückatemsysteme).

Stickoxydul medizinisch Linde soll nur in Räumen mit ausreichender Belüftung und/oder Raumlufttechnik verabreicht werden, um eine übermäßige Konzentration in der Umgebungsluft entsprechend lokalen gesetzlichen Bestimmungen zu vermeiden.

4.3. Gegenanzeigen

Nichtentlastete Luft- und Gaseinschlüsse im Körper (Gasemboli), können sich wegen des erhöhten Diffusionsvermögens von Distickstoffmonoxid ausdehnen. Distickstoffmonoxid tritt daher rasch in luftgefüllte Hohlräume über und entwickelt ein wesentlich höheres Volumen und einen höheren Druck als der langsam ausgetauschte Stickstoff.

Somit ist Stickoxydul medizinisch Linde nicht angezeigt bei folgenden Umständen:

Pneumothorax, Pneumopericard, schweres bullöses Emphysem, Gasembolie oder schweres Schädeltrauma Pneumatocephalus, Mediastinalemphysem Nach einem kürzlich erfolgten Tauchgang (Risiko der Dekompression­skrankheit) Nach einem kürzlich erfolgten kardiopulmonären Bypass mit Herz-Lungen-Maschine Patienten mit kürzlich stattgefundener intra-okulärer Gasinjektion (z.B. SF6, C3F8) bevor dieses Gas nicht komplett resorbiert wurde. Das Risiko einer weiteren Gasexpansion könnte möglicherweise zur Erblindung führen. Patienten mit einer schwerwiegenden gasartigen Auftreibung des Bauches (Ileus mit geblähten Darmschlingen) Perforierende Augenverletzung mit Lufteinschluss im Glaskörper

Stickoxydul medizinisch Linde ist weiter kontraindiziert:

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Schwere pulmonale Funktionsstörung mit Hypoxämie Bei Patienten mit Herzinsuffizienz oder stark eingeschränkter Herzfunktion (z. B. nach einer Herzoperation), da der leichte myocardiodepressive Effekt zu einer weiteren Verschlechterung der Herzfunktion führen kann. Bei Patienten mit anhaltenden Zeichen einer Verwirrung, geänderter kognitiver Funktionen oder anderen Symptomen, die auf einen pathologisch erhöhten Hirndruck hinweisen, da Distickstoffmonoxid den intrakraniellen Druck weiter erhöhen kann. Bei Anwendung zur Schmerzstillung bei Patienten mit verminderter Bewusstseinslage und/oder Kooperation, wegen der Gefahr des Verlustes der Schutzreflexe. Unbehandelter Vit.B12– oder Folsäure-Mangel (Perniziöse Anämie, Vegetarier, chronischer Alkoholismus, Gastrektomie, atrophische Gastritis usw.) oder genetische Störungen im VitB12/Folsäure-System (siehe Abschnitt 4.4.2). Kritisch kranker Intensivstati­onspatient

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Möglichkeit der missbräuchlichen Anwendung und psychischen Abhängigkeit von Distickstoffmonoxid sollte beachtet werden. Die wiederholte Verabreichung von oder Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid kann zur Abhängigkeit führen. Bei Patienten mit einer bekannten Vorgeschichte von Substanzmissbrauch bzw. bei Angehörigen der Gesundheitsberufe mit berufsbedingter Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid ist Vorsicht geboten.

Besondere Warnhinweise:

Es sollte darauf geachtet werden, die Konzentration der Arbeitsumgebung gemäß den Auflagen so gering wie möglich zu halten.

Es ist derzeit nicht möglich einen kausalen Zusammenhang zwischen der Einwirkung von Distickstoffmo­noxidgehalt und negativer gesundheitlicher Wirkungen herzustellen. Ein Risiko auf verminderte Fertilität, das von medizinischem Personal oder Gesundheitsberufen während langzeitiger Einwirkung und in Räumen mit schlechter Ventilation berichtet wurde, kann nicht ausgeschlossen werden.

Raumlufttechnische Anlagen sind zur Reduzierung von Schadstoff-Belastungen im Operationstrakt vorgeschrieben. Für Narkosegeräte ist eine Narkosegas-Absaugung notwendig. Die Absaugleistung soll 40–60 l/min betragen. Die gesetzlichen Grenzwerte für Distickstoffmonoxid sind mit 100 ppm festgelegt (MAK-Wert). Als Obergrenze für Kurz-Belastungen gilt, dass an einem 15-Minuten-Zeitraum die 4fache MAK überschritten werden darf. Die Dauer der erhöhten Exposition soll in einer Schicht insgesamt 1 Stunde nicht überschreiten. Sog. Narkosegas-Filter sind wenig effektiv, da sie für N2O durchlässig sind.

Distickstoffmonoxid sollte nur angewendet werden, wenn zusätzliche Sauerstoffgaben möglich sind und in Gegenwart von notfall-medizinisch geschultem Personal.

Distickstoffmonoxid fördert die Verbrennung, daher sind Rauchen, offene Flammen und Zündquellen in der unmittelbaren Umgebung nicht erlaubt. Feuergefahr bei Kontakt mit leicht brennbaren Stoffen. Anreicherung der Umgebungsluft mit Distickstoffmonoxid vermeiden.

Mit Distickstoffmonoxid in Berührung kommende Teile, wie Leitungen, Ventile und Armaturen, sind frei von Öl und Fett (auch Cremen und Salben) zu halten. Nur für Distickstoffmonoxid zugelassene Armaturen und Dichtungsmate­rialien verwenden.

Distickstoffmonoxid medizinisch wird in den Behältnissen in unter Druck verflüssigter Form geliefert. Bei einem plötzlichen raschen Öffnen des Ventils kann das austretende Gas erneut verflüssigen und bei Kontakt mit der Haut Kältenekrosen verursachen.

Bei der Anwendung von Distickstoffmonoxid medizinisch in verflüssigter Form ist geeignete Schutzbekleidung (Schutzbrille, Schutzhandschuhe) zu tragen. Behältnisse mit verflüssigtem Gas müssen stehend verwendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Distickstoffmonoxid soll niemals mit weniger als 30 Vol.-% Sauerstoff-Anteil verabreicht werden.

Die Wirkung von Distickstoffmonoxid auf das kardiovaskuläre System ist klinisch vernachlässigbar. In experimentellen Situationen zeigte Distickstoffmonoxid einen schwach unterdrückenden Effekt auf die Kontraktilität des Herzmuskels, welche aber durch eine geringgradige Erhöhung der sympathischen Stimulation auf das Herz wieder ausgeglichen wurde, so dass kein signifikanter Nettoeffekt auf den Kreislauf entstand. Jedoch sollte Distickstoffmonoxid deswegen mit Vorsicht bei Patienten mit Herzschwäche oder ernsten Herzfunktionsstörun­gen eingesetzt werden.

Distickstoffmonoxid verursacht eine Inaktivierung von Vitamin B12, einem Ko-Faktor der Methionin-Synthetase, die die Konversation von Homocystein zu Methionin steuert. Die Blockierung dieses Enzyms führt zur Verminderung der Thymidinbildung, die wiederum einen wichtigen Teil der DNABildung darstellt. Folglich ist der Folat-Metabolismus gestört und die DNA-Synthese wird durch eine längere Verabreichung von Distickstoffmonoxid beeinträchtigt. Die längere oder häufige Anwendung von Distickstoffmonoxid kann zu Schädigung und reduzierter Myelinbildung und somit zu megaloblastären Knochenmarkverände­rungen, Myeloneuropathie und subakuter kombinierter Rückenmarksde­generation führen. Die Auswirkung auf die DNA-Synthese ist einer der wahrscheinlichen Gründe für den Einfluss von Distickstoffmonoxid auf die Blutbildung und der fötalen Beeinträchtigung, wie sie Tierstudien zeigten. Distickstoffmonoxid sollte nur unter engmaschiger klinischer Beobachtung und hämatologischer Überwachung angewendet werden. In solchen Fällen sollte der fachkundige Rat eines Hämatologen eingeholt werden.

Stickoxydul medizinisch Linde sollte bei Patienten mit bestehendem B12-/Folsäure-Mangel, ob als mangelhafte Aufnahme, Absorptionsstörung oder durch genetische Defekte in diesem System, und bei immungeschwächten Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Daher sollte Distickstoffmonoxid nicht langzeitig eingesetzt werden, z.B. zur Sedierung in der Intensivstation. Vitamin B12-Substitution, orale Zufuhr von Methionin oder hochdosierter Folinsäure sind in der Lage, diese Effekte zu verhindern bzw. zu beheben, insbesondere nach einer langzeitigen Anwendung von Distickstoffmonoxid von über 6 Stunden.

Die Indikation für einen länger dauernden Einsatz von Distickstoffmonoxid sollte streng und unter Abwägung möglicher Alternativ-Verfahren sowie des individuellen Patientenrisikos vorgenommen werden. Distickstoffmonoxid sollte niemals länger als 6 Stunden ohne hämatologische Überprüfung verwendet werden. Im Rahmen der hämatologischen Beurteilung sollte eine Prüfung auf megaloblastäre Veränderungen der roten Blutkörperchen und Hypersegmentierung der neutrophilen Granulozyten stattfinden (Anämie, Leukopenie). Neurotoxizität kann ohne gleichzeitige Anämie oder Makrozytose und bei Vitamin-B12-Konzentrationen im Normalbereich auftreten. Bei Patienten mit nicht diagnostiziertem subklinischem Vitamin-B12-Mangel ist nach einmaligen Expositionen gegenüber Distickstoffmonoxid während der Anästhesie Neurotoxizität aufgetreten. Wiederholte Distickstoffmonoxid-Anwendungen mit Abständen kürzer als 4 Tage müssen von regelmäßigen Blutbildkontrollen begleitet werden (siehe 4.9 und 4.8.).

Stickoxydul medizinisch Linde kann in hohen Konzentrationen (>50%) zum Verlust der laryngealen Reflexe und zur Bewusstseinstrübung führen. In Konzentrationen höher als 60–70% verursacht es oftmals Bewusstlosigkeit und ein erhöhtes Risiko der Verminderung der laryngealen Reflexe.

Wegen der Diffusion von Distickstoffmonoxid durch Gummi dringt bei der Narkose unter Verwendung eines Tubus mit Blockmanschette Distickstoffmonoxid in diese ein und kann über die Volumen- und Druckzunahme Schäden an der Trachealschleimhaut bzw. Trachealwand verursachen oder zur Verlegung der Atemwege führen. Durch regelmäßige Kontrolle und Anpassung des Manschettendruckes wird eine Schädigung vermieden.

Distickstoffmonoxid sollte nicht während einer Laser-Operation an den Atemwegen Anwendung finden, wegen des Risikos der explosionsartigen Entzündung.

Bei Beendigung der Distickstoffmonoxid-Zufuhr, insbesondere nach einer hohen Distickstoffmonoxid-Konzentration, tritt durch die schnelle Rückdiffusion in die Alveolarräume der Lunge eine Sauerstoffunter­versorgung (sog. Diffusionshypoxie, Diffusionshypoxämi­e) als bekanntes klinisches Phänomen auf, das nicht nur von der Zusammensetzung des Alvealoargases, sondern auch von der verminderten Antwort auf Hypoxämie, Hyperkapnie und Hypoventilation abhängig ist. Die Hypoxämie wird durch die Narkoseausleitung mit reinem Sauerstoff (100 Vol.-% O2) im Inspirationsgas verhindert. Zusätzliche Sauerstoffgaben und Monitoring der Sauerstoffsättigung mit Pulsoxymetrie werden nach Allgemeinanästhesie daher empfohlen.

Bei Patienten mit luft- oder gasgefüllten Hohlräumen im Körper (Ileus, Pneumothorax) kann es zu einer gefährlichen Zunahme des Volumens und Druckes mit Gewebeschädigung kommen. Bei länger dauernder Anwendung kommt es daher zur Druckentwicklung in luftgefüllten Räumen des Körpers, deren Ausdehnung bedrohliche Konsequenzen haben kann. Geblähte Darmschlingen oder Druckerhöhung im Ohr mit Schädigung des Mittelohrs bis zur Trommelfellruptur sind möglich.

Dies ist auch bei der epiduralen Injektion von Luft zur Identifikation des Epiduralraumes für neuroaxiale Regionalanästhe­sieverfahren zu beachten. Bei Verdacht auf Luftembolie ist die Distickstoffmonoxid-Zufuhr sofort zu unterbrechen und mit 100% Sauerstoff zu beatmen.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern und Jugendlichen sind ebenfalls die oben angeführten Warnhinweise zu beachten.

4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

In Kombination von Stickoxydul medizinisch Linde mit anderen Inhalationsanästhe­tika, oder das Zentralnervensystem dämpfenden Arzneimitteln muss mit einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung gerechnet werden. Dies gilt insbesondere für die sedierende und atemdeprimierende Wirkung von Barbituraten, Opioiden, Benzodiazepinen und anderen psychotropen Stoffen. Diese Wechselwirkung bedingt eine Dosisreduktion der kombinierten Substanzen, die weniger kardiovaskuläre und respiratorische Depression verursacht. Bei der Anwendung von Distickstoffmonoxid mit Methotrexat kann es zu Wirkungsverstärkung (auch der unerwünschten Wirkungen) auf den Folatmetabolismus kommen, wie in Tierversuchen festgestellt wurde. Es gibt jedoch sehr wenig Hinweise auf solche Effekte in der human-klinischen Praxis.

Bei einer gleichzeitigen Anwendung von Distickstoffmonoxid mit anderen Inhalationsanästhe­tika kommt es zu einer erhöhten und rascheren Aufnahmerate der verwendeten Anästhetika (Second-GasEffect). Die Herzmuskelkraft kann bei einer gleichzeitigen Anwendung von Distickstoffmo­noxid, Opioiden und/oder anderen Inhalationsanästhe­tika negativ beeinflusst werden.

Auch die Wirkung von Alkohol wird verstärkt. Nach Absetzen von Distickstoffmonoxid sind diese Wechselwirkungen innerhalb weniger Minuten reversibel.

Kinder und Jugendliche

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Stickoxydul medizinisch Linde wirkt auf den VitaminB12/Folsäure-Metabolismus (siehe Abschnitt 4.4). Die Hemmung der Methionin-Synthetase verursacht unerwünschte Wirkungen während der Frühschwanger­schaft.

Es liegen keine hinreichenden Daten über die Verwendung von Distickstoffmonoxid bei schwangeren Frauen, die die möglichen schädigenden Auswirkungen auf die embryonale/fetale Entwicklung beschreiben, vor.

Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass hohe Konzentrationen oder langzeitige Exposition in bestimmten Stadien der Schwangerschaft (während der Organogenese) teratogene Effekte-haben können. (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen aber ist nicht bekannt.

Stickoxydul medizinisch Linde soll während der ersten zwei Trimester der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Stickoxydul medizinisch Linde kann während späterer Stadien der Schwangerschaft, im dritten Trimester, und zur Geburt angewendet werden.

Distickstoffmonoxid tritt über die Plazenta in den Fötus über. Die Gewebepartialdrucke und die Narkosetiefe des Fötus entsprechen denjenigen der Mutter. Wird es nahe der Geburt angewendet, ist das Neugeborene bzgl. unerwünschter Wirkungen zu überwachen.

Stillzeit:

Stickoxydul medizinisch Linde kann während der Stillzeit angewendet werden, aber nicht unmittelbar während des Stillens.

Fertilität:

Mögliche Auswirkungen von klinischen Anwendungen von Distickstoffmonoxid auf die Fruchtbarkeit sind nicht bekannt, da diesbezüglich keine Daten verfügbar sind. Ein potentielles Risiko im Zusammenhang mit einer kontinuierlichen Arbeitsplatzex­position kann nicht ausgeschlossen werden (siehe 4.4).

4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Distickstoffmonoxid zeigt Auswirkungen auf die kognitiven und psychomotorischen Funktionen und kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinflussen. Es wird nach kurzer Inhalation rasch aus dem Körper eliminiert, womit unerwünschte psychomotorische Wirkungen selten bis zu 20 Minuten nach Beendigung der Zufuhr auftreten können ,während dessen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten über mehrere Stunden anhalten kann.

Wird Distickstoffmonoxid als einziges Analgetikum/Se­dativum verwendet, sollte das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von komplexen Maschinen nach dem Ende der Verabreichung von Distickstoffmonoxid für mindestens 30 Minuten vermieden werden, bzw. so lange bis der Patient wieder zu seinem ursprünglichen mentalen Zustand zurückgekehrt ist. Dies wird vom behandelten medizinischen Fachpersonal beurteilt.

4.8. Nebenwirkungen

Die aufgeführten Nebenwirkungen stammen aus öffentlich zugänglicher wissenschaftlicher Literatur und der Überwachung der Anwendung des Arzneimittels im Markt nach seiner Zulassung.

Wird Distickstoffmonoxid als Teil der Allgemeinanästhesie oder als Monästhetikum verwendet:

Systemorganklas­sen

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

() Megaloblastische Anämie, Leukopenie

Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

() Abhängigkeit

Psychose, Träume und Halluzinationen, psychische Abhängigkeit

Häufig

(> 1/100 bis < 1/10)

Zustände gehobener Stimmungslage

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

() Periphere Neuropathie, Polyneuropathie und Myeloneuropathie; subakute kombinierte Rückenmarksde­generation

() generalisierte Krampfanfälle

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich (> 1/1 000 bis < 1/100)

Gefühl des Druckes im Mittelohr, Schädigung des Mittelohrs bis zur Trommelfellruptur

Erkrankungen des

Gastrointe stinaltrakts

Häufig

(> 1/100 bis < 1/10)

Übelkeit und Erbrechen (treten postoperativ in etwa 15 % der Fälle auf).

Gelegentlich (> 1/1 000 bis < 1/100)

Blähungen, erhöhtes Gasvolumen im Intestinum im Sinne geblähter Darmschlingen.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

(> 1/100 bis < 1/10)

Schläfrigkeit, Gefühl der Vergiftung (nur wenn als alleinige Substanz verwendet).

Beschwerden der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Atemdepression

() Bei Verdacht oder Vorhandensein von Vitamin B12-Mangel oder bei vergleichbaren Symptomen betreffend Methionin-Synthetase, wird eine Vitamin B-Substitutionsthe­rapie empfohlen, um das Risiko von unerwünschten Anzeichen/Symptomen im Zusammenhang mit einer Methionin-Synthetase-Hemmung wie z.B. Leukopenie, Megablastenanämie, Myelopathie und Polyneuropathie zu minimieren.

() wurde nur in Verbindung mit Schmerzmanagement berichtet

Kinder und Jugendliche

Es sind keine anderen Nebenwirkungen als oben angegeben bekannt.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9. Überdosierung

4.9. Überdosierung

Distickstoffmonoxid sollte immer in Kombination mit genügend Sauerstoff angewendet werden um eine ausreichende Oxygenierung/Sau­erstoffsättigung zu gewährleisten. Versorgungsgeräte müssen eine Sauerstoffkon­zentration von unter 21% verhindern.

Innerhalb von 15 min wird bei einem normalen Erwachsenen unter 70 Vol.-% Distickstoffmonoxid-Atmung eine über 90 %ige Equilibrierung der Gewebe erreicht. Die – nicht empfohlene – weitere Erhöhung der inspiratorischen N2O-Konzentration führt zum Unterschreiten der kritischen inspiratorischen Sauerstoffkon­zentration mit Hypoxämie, Bewusstlosigkeit bis hin zu zentralnervösen Schäden und zum Tod.

Bei versehentlicher Überdosierung (in Konzentrationen die die ausreichende Sauerstoffzufuhr gefährden) können sich Hypoxie und Ischämie entwickeln. Als therapeutische Sofortmaßnahme sind die Verringerung bzw. das Absetzen von Distickstoffmonoxid und die Beatmung mit reinem Sauerstoff durchzuführen. Die Elimination von Distickstoffmonoxid über die Lunge ist nach Beendigung der Zufuhr rasch und wird ausschließlich über die Alveolarventilation gesteuert. Bereits nach 5 min ist der größte Teil eliminiert, wobei die Dauer der Distickstoffmonoxid-Zufuhr nur einen geringen Effekt auf die Eliminationsdauer ausübt. Die Sauerstoffzufuhr wird fortgeführt bis der Patient die Kriterien einer ausreichenden Oxygenierung erfüllt.

Sollte während der Anwendung von Stickoxydul medizinisch Linde in analgetischen Konzentrationen der Patient Zeichen einer verminderten Wachheit zeigen, nicht reagieren, oder nicht angemessen auf Zuruf antworten oder anderwärtige Zeichen einer ausgeprägten Sedierung aufweisen, sollte die Anwendung sofort abgebrochen werden. Der Patient erhält keine weitere Stickoxydul medizinisch Linde -Inhalation bis er nicht das volle Bewusstsein wiedererlangt hat.

Distickstoffmonoxid sollte nicht länger als 6 Stunden zur gleichen Zeit angewendet werden oder nicht ohne Monitoring auf hämatologische Auswirkungen wiederholt werden (siehe 4.2).

Reversible neurologische Toxizität und megaloblastische Knochenmarksverände­rungen wurden nach außergewöhnlich langer Inhalation ebenso beobachtet.

Kinder und Jugendliche

Das Risiko der Überdosierung ist bei Kindern und Jugendlichen gleich wie bei Erwachsenen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

Anästhetika, Andere Allgemeinanästhe­sie, Distickstoffmo­noxid; ATC-Code: N01AX13

Distickstoffmonoxid ist ein schwaches Anästhetikum, aber potentes Analgetikum. Über Mechanismen, die im Einzelnen noch nicht geklärt sind, führt Distickstoffmonoxid in Abhängigkeit von der Dosis reversibel zur Beseitigung der Schmerzempfindung (ab 25 Vol.-%), zur Dämpfung vegetativer Reflexe bis zum Bewusstseinsver­lust. Bekannt ist, dass Distickstoffmonoxid die Modulation einiger zentralnervaler Neurotransmit­tersysteme eingeschlossen der endogenen Opioide und der noradrenergen Übertragung innerhalb des Rückenmarkes bewirkt und ebenfalls Auswirkungen auf die GABA und NMDA Rezeptorsyste­me hat.

Das Ausmaß der analgetischen Wirkung hängt vom psychologischen Status des Patienten ab. Distickstoffmonoxid zeigt dosisabhängige analgetische und kognitive Wirkung. Bei InhalationsKon­zentrationen von bis zu 60% bewirkt es steigende Analgesie und kognitive Effekte. Bei einer Konzentration um 50% hat Distickstoffmonoxid keine weitere anästhetische Wirkung mehr, es führt zu Analgesie und Bewusstseinstrübun­g, der Patient ist entspannt und gelassen.

Psychotrope Wirkungen setzen bereits bei geringen Konzentrationen ein, die Ausschaltung des Bewusstseins wird jedoch erst bei Konzentrationen zwischen 50 Vol.-% und 70 Vol.-% erreicht, charakterisiert durch Bewusstlosigkeit, Verlust der Reaktionsfähigkeit auf verbale Ansprache und leichter Berührung.

In Kombination mit anderen Anästhetika/A­nalgetika bewirkt Distickstoffmonoxid eine tiefere Narkose.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Distickstoffmonoxid ist ein gasförmiges Inhalationsanästhe­tikum, das vollständig über die Lungen aufgenommen wird, keine Eiweißbindung zeigt und ebenso rasch wieder über die Atmung aus dem Organismus eliminiert wird. Seine Aufnahme ist abhängig vom Druckgradienten in den Alveolen, zwischen inhalierter Luft und dem Blut, das die ventilierten Alveolen durchfließt.

Verteilung

Aufnahme und Verteilung im Körper werden ausschließlich durch seine physikalischen Eigenschaften bestimmt. Die Verteilung im Körpergewebe ist abhängig von der Blutperfusion und der Distickstoffmo­noxidsättigung des Blutes. Das Gleichgewicht in anderen Geweben ist abhängig von der Löslichkeit, die vom Verteilungsko­effizienten des jeweiligen Gewebes bestimmt wird.

Distickstoffmonoxid ist wenig blutlöslich, bindet sich nicht an Blutbestandteile und zeigt auch eine geringe Löslichkeit in anderen Geweben, woraus eine rasche Anflutung und Abgabe über die Lungen resultiert, relativ schneller als für andere Inhalationsanästhe­tika.

Biotransformation und Elimination

Eine nennenswerte Biotransformation findet im Organismus nicht statt. Für die Wiedererlangung des Bewusstseins ist somit ausschließlich die pulmonale Elimination über die Atmung ausschlaggebend. Der Transport im Plasma geschieht ausschließlich in physikalischer Lösung.

Für die anästhetische Wirkung ist nur der Partialdruck im Hirngewebe entscheidend, der aufgrund der geringen Löslichkeit des Gases rasch an den Blut- bzw. Alveolar-Partialdruck angeglichen wird. Die Elimination von N2O nach Beendigung der Zufuhr ist relativ rasch und wird ebenfalls über die Alveolarventilation gesteuert. Bereits nach 5 min ist der größte Teil des Distickstoffmo­noxids eliminiert, wobei die Dauer der Distickstoffmonoxid-Zufuhr nur einen geringen Effekt auf die Eliminationsdauer ausübt.

Die hohe Diffusionsrate von Distickstoffmonoxid in luft- oder gasgefüllte Räume erklärt einige seiner Gegenanzeigen und besonderen Warnhinweise.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionsto­xizität, Gentoxizität, und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Langzeitige Anwendung von Distickstoffmonoxid bei einer Dosierung von 15–50% rief bei Flughunden, Schweinen und Affen Neuropathie hervor.

Bei Ratten wurde nach chronischer Exposition von Distickstoffmonoxid in Konzentrationen höher als 500 ppm teratogene Effekte beobachtet. Schwangere Ratten, die an den Gestationstagen 6 – 12 täglich für 24 Stunden 50 – 75% Distickstoffmonoxid ausgesetzt waren, zeigten eine höhere Rate an Fehlgeburten und Missbildungen von Rippen und Wirbeln.

Umweltrisikoe­inschätzung:

Das Umweltrisiko wird von 2 Perspektiven betrachtet: Das Risiko verbunden mit den Produktbestan­dteilen selbst und dem Risiko verbunden mit der Verpackung und der Entsorgung.

Mögliche Umweltrisiken

Distickstoffmonoxid trägt zum Treibhausgaseffekt bei. Der Anteil an Distickstoffmonoxid aus der medizinischen Anwendung ist aber sehr gering und beträgt ca. 1% der globalen Gesamtproduktion und ca. 0,01% am Treibhauseffekt (Wasserdampf miteinbezogen).

Mögliche Berufsrisiken

Es gibt keine beweiskräftigen Studien zwischen einem Sicherheitsrisiko und Distickstoffmo­noxid. Um etwaige Risiken zu minimieren, sollte die Arbeitsplatzkon­zentration so gering wie möglich gehalten werden (siehe Abschnitt 4.4).

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Keine.

6.2. Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3. Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre.

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Originalbehältnis aufbewahren. Das Behältnis fest verschlossen halten. Behältnis nur an einem Ort lagern, der nur für die Aufbewahrung medizinischer Gase bestimmt und zugelassen ist. Behältnis im Inneren in gut belüfteten Räumen oder draußen in belüfteten Bauten aufbewahren, wo sie vor Wind, Regen und direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind. Verbotstafeln für Rauchen und offenes Feuer müssen gut sichtbar angebracht sein. Im Lagerbereich ist das Rauchen zu unterlassen und sind offene Flammen und Zündquellen fernzuhalten. Die Lagerbereiche müssen sauber, trocken, gut belüftet und frei von brennbaren Materialien sein, damit gewährleistet ist, dass die Gasflaschen bis zu ihrer Verwendung sauber bleiben. Behältnis gegen unzulässige Erwärmung und extreme Temperaturen (in der Regel über 40°C) schützen. Behältnis vor Schlag und gegen Umfallen sichern (z.B. Verwendung eines Flaschenwagens) und vor mechanischer Beschädigung schützen. Nicht in Treppenhäusern, Fluren, Durchgängen und Aufenthalts- bzw. Verbrauchsräumen lagern. Volle und leere Behältnisse müssen separat gelagert werden. Die Lagerung muss so erfolgen, dass eine Trennung unterschiedlicher Gase möglich ist. Sofern bei den Behältnissen ein Ventilschutz vorgesehen ist, muss dieser bei der Lagerung und dem Transport angebracht sein (z.B. Schutzkappe bei Gasflaschen). Der Notdienst sollte über die Örtlichkeit des Gaslagers verständigt sein. Der Lagerbestand muss nach dem First-in-First-out Prinzip rotierend verbraucht werden können. Bei der Lagerung und dem Transport von Behältnissen mit Distickstoffmonoxid sind außerdem die Angaben im entsprechenden Sicherheitsda­tenblatt und in dem jeweiligen Unfallmerkblatt zu beachten.

6. 5. Art und Inhalt des Behältnisses

Druckbehältnis

Distickstoffmonoxid medizinisch wird in unter Druck verflüssigter Form in wiederbefüllbare Gasflaschen mit unterschiedlicher Größe (Inhalt 0,25 bis 40 kg) oder in Flaschenbündel (Inhalt 240 bis 900 kg) abgefüllt. Die Gasflaschen sind aus Stahl oder Aluminiumlegierung und mit einem Absperrventil ausgestattet.

Die Farbkennzeichnung der Gasflaschen erfolgt gemäß ÖNORM EN 1089–3 (blaue Schulterfarbe, weißer Flaschenkörper).

Wie erkennt man den Gasinhalt?

Der max. Gasinhalt ergibt sich überschlagsmäßig aus dem spez. Füllgewicht (z.B. 0,75 kg/l) und ist auf dem Behältnis eingeprägt. Der tatsächliche Gasinhalt kann durch Abwiegen festgestellt werden, in dem man vom aktuellen Gewicht das Tara-Gewicht des Behältnisses (auf dem Behältnis eingeschlagen) abzieht.

z.B.: 32 kg (aktuelles Gewicht) – 25 kg (Tara-Gewicht) = 7 kg Gas

Behältniskennze­ichnung:

Farbkennzeichnun­g: Flaschenschulter DUNKELBLAU

Flaschenventil: Anschluss gemäß ÖNORM M 7390–2 Nr. 11: G 3/8 A (Außengewinde, rechts) oder bei Kleinflaschen bis 3 l Nenninhalt: Nr.: 12: G % (Innengewinde, rechts)

Flaschenbündel: Kennzeichnung und Entnahmeanschluss nach Transportvorschrif­ten und firmenspezifischen Festlegungen.

Sondergrößen von Kunden werden auf Anfrage gefüllt.

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Allgemein

Bei der Anwendung nicht rauchen, offene Flammen und Zündquellen fernhalten. Ventile langsam, ruckfrei und vollständig öffnen; hierzu keine Gleit- oder Schmiermittel sowie Werkzeuge benutzen, auch nicht bei Stecken des Ventils oder erschwerter Ankopplung des Druckreglers. Die Ventile und dazugehörende Geräte nur mit sauberen und fettfreien Händen (keine Handcremes, etc.) bedienen. Im Falle der Reinigung der Behältnisse oder der dazugehörenden Ausstattung keine brennbaren oder öl- oder fetthaltigen Materialen verwenden. Im Zweifelsfalle die Verträglichkeit der Materialien überprüfen. Vor jeder Verwendung ist eine Überprüfung der für die jeweilige Anwendung geplanten ausreichenden Inhaltsmenge durchzuführen. Nur solche technische Ausrüstung verwenden, die für das spezielle Produkt und den vorgesehenen Druck und die Temperatur geeignet und zugelassen ist. Im Zweifelsfall den Gaslieferanten konsultieren.

Vorbereitung zur Verwendung:

Schutzkappe vom Ventil entfernen. Nur für medizinisches Distickstoffmonoxid geeigneten Druckminderer verwenden. Vor dem Anschluss eines Druckminderers ist der Anschlussstutzen des Druckbehältnisses auf Sauberkeit zu prüfen, evtl. verschmutzte Anschlüsse mit einem sauberen Tuch reinigen. Die Verwendung von Werkzeug ist zu unterlassen um die Verbindung nicht zu beschädigen. Vor Öffnen des Ventils ist der ordentliche Sitz der angeschlossenen Armaturen (z.B. Druckminderer, Flowmeter) zu überprüfen und auf ihren geschlossenen Zustand zu achten. Der Druckminderer muss entlastet sein. Das Ventil des Druckbehältnisses ist langsam zu öffnen, ansonsten besteht Unfallgefahr. Zur Entnahme des Distickstoffmo­noxids ist das Handrad des Druckregelventils am Druckminderer langsam zu öffnen (Rechtsdrehung). Die Dichtheit des Anschlusses sollte gemäß den beigefügten Instruktionen mit geeigneten Methoden überprüft werden (Leckspray). Undichtigkeit von Ventil oder Gerät nur durch den Austausch gegen Originalersatzteile beheben. Im Falle von Undichtigkeit, Ventil schließen und Druckminderer entkoppeln. Defekte Behältnisse deutlich kennzeichnen, gesondert lagern und dem Lieferanten übergeben.

Verwendung der Gasflasche:

Behältnisse mit verflüssigtem Gas müssen stehend verwendet werden. Sie sind daher durch geeignete Maßnahmen in vertikaler Position zu fixieren und gegen Umfallen zu schützen. Zur Vermeidung von Kontamination sollte die Rückgabe der Behältnisse mit geringem Restdruck (ca. 2 bar) erfolgen. Hierdurch wird die sichere Funktion auch nach Wiederbefüllen gewährleistet. Die Einhaltung des Restdrucks ist sicherzustellen. Nach Verwendung ist das Ventil mit normaler Kraft zu schließen und die angeschlossenen Regler bzw. Verbindungen sind drucklos zu machen.

Transport der Behältnisse:

Größere Behältnisse sind mit geeigneten Handwägen zu transportieren. Beschädigungen oder der Verlust von angeschlossenen Geräten sind zu vermeiden.

Bei der Verwendung von Behältnissen mit Distickstoffmonoxid sind außerdem die Angaben im entsprechenden Sicherheitsda­tenblatt zu beachten.

Leere Behältnisse oder Behältnisse mit Restinhalt können dem Vertreiber zur Wiederbefüllung oder Entsorgung übergeben werden.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Linde Gas GmbH

Carl-von-Linde-Platz 1

A-4651 Stadl-Paura

Tel.: +43 50 4273 0

Fax.: +43 50 4273 1900

e-mail:

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1–26093

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 24. Oktober 2005

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 08. März 2012

Mehr Informationen über das Medikament Stickoxydul medizinisch Linde

Arzneimittelkategorie: medizinische gase
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-26093
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch Gewerbetreibende gemäß Gewerbeordnung 1994 mit entsprechender Berechtigung
Inhaber/-in:
Linde Gas GmbH, Carl-von-Linde-Platz 1, 4651 Stadl-Paura, Österreich