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Somatostatin "Eumedica" 3 mg - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Somatostatin "Eumedica" 3 mg - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Somatostatin „Eumedica“ 3 mg – Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Ampulle enthält 3 mg Somatostatin als Acetathydrat.

Jede Ampulle wird mit einer Lösungsmittelam­pulle geliefert, die 1 ml Natriumchlorid (0,9%) zur parenteralen Verwendung enthält.

Nach Auflösung beträgt die endgültige Konzentration der zubereiteten Lösung 3 mg/ml.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Die Lösung enthält ca. 3,58 mg/ml Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung

Aussehen des Arzneimittels:

Pulver: weißes gefriergetrocknetes Pulver

Lösungmittel: klare und farblose Flüssigkeit pH-Wert der rekonstituierten Lösung: 6 – 8

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Somatostatin „Eumedica“ wird angewendet bei Erwachsenen.

– Akute Blutung aus Ösophagusvarizen (in Kombination mit endoskopischer Behandlung).

– Schwere akute gastroduodenale Ulkusblutung.

– Schwere akute Blutung bei akuter erosiver bzw. hämorrhagischer Gastritis.

– Prophylaxe von postoperativen pankreatischen Komplikationen nach Pankreaschirurgie.

– Zur Sekretionsein­schränkung als adjuvante Behandlung von oberen Dünndarm-, Pankreas- und Gallenfisteln.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Aufgrund der kurzen Plasmahalbwertszeit von 1 bis 2 Minuten sollte Somatostatin als intravenöse Dauerinfusion verabreicht werden. Somatostatin sollte unmittelbar vor Gebrauch mit der beiliegenden 1 ml Ampulle Natriumchlori­dlösung (0,9%) zu einer parenteral zu verabreichenden Lösung vermischt werden.

Dosierung

Erwachsene

Die empfohlene Dosis liegt bei 3,5 pg/kg Körpergewicht pro Stunde bzw. bei 6 mg/24 Stunden für einen 75 kg schweren Patienten, verabreicht als Dauerinfusion zu 0,250 mg/Stunde. Die Dauer der Infusion sollte 12 (3 mg) oder 24 Stunden (6 mg) betragen.

Bei der Behandlung von gastrointestinalen Blutungen: Somatostatin „Eumedica“ Infusion sollte vor der Endoskopie so bald als möglich nach den ersten Anzeichen einer Blutung verabreicht werden und 5 Tage, mindestens 48 Stunden, fortgesetzt werden. Zusätzlich zur Dauerinfusion sollte eine Bolus Injektion von 3,5 pg/kg Körpergewicht (eine Ampulle Somatostatin „Eumedica“ 0,25 mg für einen Patienten mit 75 kg Körpergewicht), unmittelbar nach Beginn der Dauerinfusion und ein weiterer

Bolus ungefähr 1 Minute vor der Endoskopie gegeben werden. (Der Bolus muss langsam mindestens 1 Minute verabreicht werden). Nach der endoskopischen Behandlung sollten einzelne Bolusinjektionen verabreicht werden, wenn der Patient klinische Zeichen einer Blutung zeigt.

Für die Behandlung von Fisteln oder exzessiver Sekretion von endokrinen Tumoren: Eine Bolusinjektion ist nicht notwendig. Die Abheilung von Fisteln ist bei den meisten Patienten innerhalb von 7 bis 14 Tagen zu erwarten, wobei es auch länger (oder kürzer) dauern kann. Nach Abheilung sollte die halbe Dosis als Infusion für die nächsten 48 Stunden gegeben werden, um einem möglichen Rebound-Effekt vorzubeugen.

Kinder und Jugendliche

Derzeit liegen keine Ergebnisse aus klinischen Studien über die Anwendung von Somatostatin an Kindern oder Jugendlichen vor. Daher kann die Anwendung von Somatostatin in diesen Patientengruppen nicht empfohlen werden.

Dosisanpassung bei älteren Patienten (ab 65 Jahre)

Eine Dosisanpassung wird bei älteren Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion empfohlen (siehe Abschnitt „Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion“).

Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin Clearance < 30 ml/min)

Die Dosis sollte auf 1,75 ^g/kg Körpergewicht/Stun­de für eine Dauerinfusion und auf 1,75 ^g/kg Körpergewicht für eine Bolusdosis reduziert werden.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei diesen Patienten ist keine Dosisanpassung notwendig.

Art der Anwendung

Zur i.v. Infusion nach Auflösen des Pulvers in der beigepackten Natriumchlori­dlösung.

Die Lösung ist unmittelbar vor der Anwendung zuzubereiten. Keinesfalls dürfen zuckerhaltige Lösungsmittel verwendet werden.

Bei einem Körpergewicht von 70 – 75 kg und einer Infusionsdauer von 12 Stunden kann im Allgemeinen folgendes Beispiel angewendet werden:

a) Infusion mit Perfusor (i.v.):

3 mg Somatostatin Trockensubstanz werden in 48 ml steriler pyrogenfreier isotonischer Natriumchlori­dlösung aufgelöst. Der Perfusor wird so eingestellt, dass ein Durchlauf von 4 ml/h = 250 ^g Somatostatin/Stunde gewährleistet ist.

b) Als Tropfinfusion (i.v.):

3 mg Somatostatin Trockensubstanz werden in 480 ml steriler pyrogenfreier isotonischer Natriumchlori­dlösung aufgelöst. Die Tropfgeschwin­digkeit wird so eingestellt, dass 40 ml/h = 250 ^g Somatostatin/Stunde infundiert werden. Kontrolle der ununterbrochenen Infusion ist erforderlich.

Abhängig von der Indikation dauert die Infusion:

48 – 120 Stunden

Akute Blutung aus Ösophagusvarizen (in Kombination mit Sklerotherapie)

120 Stunden

Akute gastroduodenale Varizenblutung

50 – 60 Stunden

Gastroduodenale Blutung, erosive und blutende Gastritis

120 – 140 Stunden

Prophylaxe von postoperativen Komplikationen nach Pankreasoperation

5 – 14 Tage

Zur Sekretionsein­schränkung als adjuvante Behandlung von oberen Dünndarm-, Pankreas- und Gallenfisteln

Die Patienten sollten nach Abschluss der Behandlung genau überwacht werden.

Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitte 6.6.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Somatostatin darf in der Stillzeit nicht angewandt werden.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Somatostatin „Eumedica“ ist für den Gebrauch im Krankenhaus bestimmt.

Patienten, die mit Somatostatin behandelt werden, sollten unter streng medizinischer Beobachtung stehen. Arteriell spritzende Blutungen sind chirurgisch zu behandeln (endoskopische Kontrolle). Die Bolusinjektion sollte langsam über mindestens eine Minute injiziert werden.

Die Infusion muss als Dauerinfusion verabreicht werden. Am Beginn der Infusion kann eine Hypoglykämie auftreten, der nach 2 bis 3 Stunden ein Anstieg der Blutglukose, aufgrund von Gleichgewichtsstörun­gen zwischen den antagonistisch wirksamen Hormonen, Insulin und Glukagon, folgen kann. Aus diesem Grund muss der Blutzuckerspiegel in Abständen von 4 bis 6 Stunden regelmäßig kontrolliert werden. Vorsicht ist geboten bei einer möglichen gleichzeitigen Verabreichung jeder Art von Zucker (siehe Abschnitt 4.5. Wechselwir­kungen).

Somatostatin kann folgende pharmakodynamisch bedingte kardiovaskuläre Einflüsse haben: vorübergehende systemische arterielle Hypertonie, vorübergehend reduzierte Herzleistung, erhöhter pulmo-arterieller Druck, erhöhter zentral-venöser Druck, systemische arterielle Hypotonie, Bradykardie, AV-Block.

Konsequenterweise sollten daher zu Beginn der Behandlung mit Somatostatin die Vitalparameter des Patienten beobachtet werden, insbesondere nach Verabreichung der Bolusinjektion. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit beeinträchtigtem kardiovaskulärem Zustand oder einer positiven Anamnese einer kardialen Arrhythmie, die diese Effekte möglicherweise nicht kompensieren können.

Da die glomeruläre Filtrationsrate, der Harnfluss und die Natriumkonzen­tration im Blut während einer Behandlung mit Somatostatin erniedrigt sein können, werden regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion sowie der Elektrolyte im Plasma empfohlen.

Somatostatin „Eumedica“ verursacht die Hemmung der intestinalen Absorption bestimmter Nährstoffe. Da Somatostatin auch die Sekretion anderer gastrointestinaler Hormone hemmt, kann eine plötzliche Unterbrechung der Infusion, speziell bei Patienten mit Fisteln, zu einem Rebound-Effekt führen. Daher sollte innerhalb der ersten 48 Stunden nach Abheilung der Fistel weiterhin die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis verabreicht werden, um das Auftreten eines Rebound-Effektes zu verhindern.

Die Einflüsse von Somatostatin auf die Vitalparameter, den Zuckergehalt des Blutes und die Nierenfunktion sollten nach Abschluss der Behandlung mit Somatostatin weiter beobachtet werden.

Nach rascher intravenöser Injektion von Somatostatin wurden Brechreiz, Hitzegefühl und kurzfristiger Blutdruckanstieg beobachtet. Dies kann durch langsame Injektionstechnik (über mind. 1 Minute) vermieden werden.

Wegen des Sensibilisierun­gsrisikos sind Wiederholungsbe­handlungen innerhalb von 6 Monaten nach Möglichkeit zu vermeiden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Aufgrund der breiten pharmakodynamischen Einflüsse von Somatostatin auf verschiedene Regelsysteme besteht bei dieser Substanz ein Potential für pharmakodynamische Interaktionen.

Pharmakodynamische Interaktionen mit möglicher klinischer Relevanz wurden mit solchen Substanzen beobachtet, die auch die Blutglukosere­gulation, den Plasmareninspiegel und den arteriellen Blutdruck beeinflussen. Die gleichzeitige Verabreichung jeder Art von Zucker (Glukoselösung, Fruktoselösung oder parenterale Ernährung miteingeschlossen) begünstigt glykämische Störungen und macht eine strenge Kontrolle des Blutzuckers notwendig. Die Verabreichung von Insulin könnte notwendig werden.

Somatostatin verlängert die Wirkung von Barbituraten und verstärkt die Wirkung von Pentetrazol und soll deshalb erst nach Abklingen dieser Mittel angewandt werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

Es liegen keine Daten zur Auswirkung auf die Fertilität vor.

Schwangerschaft

Derzeit liegen keine adäquaten Daten über die Verwendung von Somatostatin in der Schwangerschaft vor. Ebenso liegen keine Erkenntnisse aus präklinischen Reproduktionsstu­dien vor. Eine Gabe von Somatostatin wird daher während der gesamten Dauer der Schwangerschaft nicht empfohlen.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Muttermilch übertritt. Ein Abbau im Magen-Darm-Trakt des Säuglings ist wahrscheinlich. Somatostatin darf in der Stillzeit nicht angewandt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8 Nebenwirkungen

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

– Hyperglykämie

– Hypoglykämie

Herzerkrankungen

– Auriculoventri­kulärer Block

– Bradykardie

– Arrhythmie

– Ventrikuläre Extrasystolen

Gefäßerkrankungen

– Arterielle Hypertonie

– Arterielle Hypotonie

– Hitzewallungen

– Schwindelgefühl

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

– Abdominale Schmerzen

– Durchfall

– Übelkeit

– Steatorrhoe

– Erbrechen

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

– Juckreiz

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

– Abrupte Unterbrechung der Dauerinfusion kann zu einem Rebound-Effekt der behandelten Krankheit führen, insbesondere bei Fistel-Patienten

Sehr selten (<1/10.000)

Untersuchungen

– Beeinträchtigung der Thrombozytenag­gregation während der Somatostatin Infusion

– Eine Verringerung der Thrombozytenkon­zentration am Tage nach der Infusion

Hitzewallungen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall, die bei einer schnellen Infusion wahrgenommen wurden, können durch eine langsamere Verabreichung der Infusion vermieden werden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, 1200 WIEN, ÖSTERREICH, oder Fax: + 43 (0) 50 555 36207, oder Website: anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

a) Symptome

Fallberichte von Überdosierung mit Somatostatin haben keine anderen Sicherheitsrisiken gezeigt als die Nebenwirkungen, die auch bei der empfohlenen Dosierung beobachtet wurden.

b) Behandlung einer Überdosierung

Es wird eine strenge Beobachtung des Blutglukosespi­egels, der kardio-vaskulären Parameter, der Nierenfunktion und der Plasma-Elektrolyte empfohlen.

Nach Unterbrechung der intravenösen Somatostatin-Infusion in therapeutischer Dosis beträgt die Halbwertszeit von Somatostatin im Blut ca. 2 Minuten.

Die Behandlung einer Überdosierung erfolgt rein symptomatisch. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Hypothalamus-Hormon – Anti-Wachstumshormon, ATC-Code: H01CB01

Das natürlich auftretende Somatostatin ist ein zyklisches 14-Aminoacid Oligopeptid, welches ursprünglich aus dem Hypothalamus von Tieren isoliert wurde und später sowohl im Epithel als auch in Nervenfasern im ganzen gastrointestinalen System gefunden wurde. Somatostatin „Eumedica“ ist ein synthetisches Polypeptid, welches dem natürlichen Hormon gleicht.

Somatostatin-14 bindet sich an alle 5 Arten von Somatostatin-Rezeptoren.

Somatostatin beeinflusst sowohl die Regulierung der endokrinen und exokrinen Sekretion als auch die gastrointestinale Motilität.

In pharmakologischen Dosen hemmt Somatostatin die gastrointestinale Funktion und Motilität als auch die Sekretion und reduziert die Splanchnikusdur­chblutung.

Weiters bekannte hormonelle Wirkungen betreffen die Suppression von endogenem Wachstumshormon, ACTH und TSH, vasoactive intestinal polypeptid (VIP), gastric inhibitory polypeptide (GIP), Glucagon, Insulin und Motilin.

Somatostatin verzögert ferner die Magenentleerung, hemmt die Gallenblasenkon­traktion und vermindert die myoelektrische Aktivität des Dünndarms.

Eine Bolusinjektion von 250 pg Somatostatin ruft einen schnellen Abfall des oesophagealen intravarikösen Drucks bei zirrhotischen Patienten herbei, welcher sich stärker ankündigt als der Abfall verursacht durch die Dauerinfusion. Eine Dauerinfusion mit Somatostatin hat einen nachhaltigen Effekt auf das Senken des oesophagealen intravarikösen Drucks bei diesen Patienten.

Somatostatin dürfte auch einen Einfluss auf die Regulierung der Hämostase haben. Zirkulierende Plättchenaggregate wurden bei insulinpflichtigen diabetischen Patienten unter der Behandlung mit Somatostatin beobachtet.

Versuchsweise wurde das Präparat in einzelnen Fällen auch bei Ösophagusblutungen sowie prä- und intraoperativ zur Sekretionshemmung bei Tumoren des Apud-Systems mit teilweise gutem Erfolg eingesetzt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

a) Allgemeines

Somatostatin ist ein frei löslicher Stoff. Da Somatostatin ein Peptid ist und aufgrund seiner kurzen Plasmahalbwer­tszeit, sollte es in kontinuierlicher intravenöser Dauerinfusion verabreicht werden. Obwohl es einerseits scheint, dass eine chronische Leberinsuffizienz die metabolische Clearance von Somatostatin nicht beeinflusst, wird doch andererseits eine dosisabhängige Verringerung der Clearance-Rate bei Patienten mit chronischem Nierenversagen im Letztstadium beobachtet.

Somatostatin ist bekannt dafür, rasch in ein äquipotentes, nahe verwandtes Molekül, das Des-Ala1-Somatostatin, umgewandelt zu werden.

b) Generelle Merkmale der aktiven Substanz nach Administration des Wirkstoffes Resorption

Da es sich bei Somatostatin um ein Peptid handelt, ist es therapeutisch ausschließlich zur intravenösen Administration geeignet. Die Absorption und Bioverfügbarkeit beträgt daher annähernd 100%.

Bei Dauerinfusion wird der maximale Plasmaspiegel innerhalb von 15 Minuten erreicht. Der mittlere Plasmaspiegel hängt von der Infusionsrate ab und schwankt somit zwischen 300 und 3.000 pg/ml unter Zugrundelegung der empfohlenen Infusionsgeschwin­digkeit von 0,250 mg/Stunde. Es wurde berichtet, dass nach einer subkutanen Bolusinjektion, Cmax 5 Minuten nach Verabreichung eintritt und in niedrigeren Somatostatin Plasmaspiegeln resultiert, als wenn die gleiche Dosis intravenös verabreicht wird.

Verteilung

Eine Aufnahme aus dem Plasma in die Muskeln, Haut und den Intestinalbereich erfolgt rasch. Somatostatin wird dann langsam aus dem extravaskulären Gewebe in das Plasma abgegeben. Durch die Bindung an Plasmaproteine wird Somatostatin teilweise vom proteolytischen Abbau geschützt, was seine radioimmunologische Bestimmung beeinträchtigt.

Biotransformation

Somatostatin wird bekannterweise rasch in ein nahe verwandtes Molekül, das Des-Ala1-Somatostatin umgewandelt, welches in verschiedenen biologischen Prüfsystemen äquipotent zu Somatostatin ist (Verringerung der Freisetzung von Insulin, Glucagon und des Wachstumshormons). Bereits 2 Minuten nach Applikation werden 40% des verabreichten Somatostatin in Des-Ala1-Somatostatin umgewandelt.

Obwohl die Leber in Hinblick auf die Verstoffwechselung von Somatostatin keine Hauptrolle spielt, dürften die Nieren in die metabolische Clearance eingebunden sein.

Elimination

Exogen verabreichtes Somatostatin wird bei einer Halbwertszeit von ca. 2 Minuten (1,1 bis 3,0 min) bei gesunden Probanden rasch aus dem Plasma eliminiert bis der Ausgangswert (10 – 35 pg/ml) wieder erreicht ist. Unter diesen Umständen beträgt die metabolische Clearance-Rate ca.

2.000 ml/min.

Die Clearance-Rate ist weder bei kompensierten zirrhotischen Patienten noch bei Typ-II-Diabetikern verändert. Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz im Letztstadium wurde eine dosisabhängige Verringerung der Clearance-Rate beobachtet.

Es gibt keine Daten zur Exkretion von Somatostatin. Da es ein natürliches Peptid ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Elimination dem normalen Proteinabbau folgt.

c) Spezifische Patientenpopu­lationen

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance < 10 ml/min) war die metabolische Clearance verringert und die stationären Plasmaspiegel waren verdoppelt.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Eine chronische Leberinsuffizienz scheint keinen substantiellen Einfluss auf die metabolische Clearance von Somatostatin zu haben.

Patienten mit Diabetes

Bei nicht-adipösen, nicht-insulin-abhängigen Diabetikern ist die Kinetik ähnlich wie bei gesunden Probanden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität:

Tests an verschiedenen Versuchstierarten ergaben (nach i.v. Verabreichung) LD50 Werte von

10 mg/kg bis 35 mg/kg Körpergewicht.

Subakute Toxizität:

Eine minimale Toxizität konnte bei Ratten nach kontinuierlicher intravenöser Verabreichung von Somatostatin über 4 Wochen beobachtet werden. Ein geringfügig niedrigeres Körpergewicht wurde bei männlichen Ratten festgestellt, die mit der höchsten Dosis von 1,8 mg/kg Körpergewicht/Tag getestet wurden. Bis zu einer Dosierung von 1,8 mg/kg Körpergewicht/Tag zeigte sich bei den weiblichen Ratten keinerlei Beeinflussung.

Genotoxizität:

Die Studien zur Genotoxizität haben keinen Hinweis auf ein mutagenes oder klastogenes Potential von Somatostatin ergeben.

Reproduktionsto­xizität:

Diese Studien wurden nicht durchgeführt, da nicht beabsichtigt ist Somatostatin den schwangeren oder stillenden Frauen zu verabreichen. Somatostatin hat nachteilige Auswirkungen auf das Verhalten bei der Entwicklung von Ratten.

Es gab keine negativen Auswirkungen auf die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsor­gane nach 4 Wochen der kontinuierlichen Infusion bei Ratten und Affen. Effekte von Somatostatin auf Rattenhypophyse, gonadotrophische Zellen und auf die Eierstöcke wurden in einer 5 Tage-Studie aus der Literatur berichtet. Inhibition hauptsächlich aus LHproducing Zellen, Hemmung der Follikulogenese und erhöhte Anzahl von atretisch Haarfollikel wurden nach 5 Tagen der Verabreichung von 400 ^g/kg/Tag sc beobachtet.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Pulver: Natriumhydroxid oder Salzsäure-Lösung zur Einstellung des pH-Wertes Lösungsmittel: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6. aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Die zubereitete Lösung ist bei Raumtemperatur ohne Lichtschutz 10 Tage haltbar.

Die zubereitete Lösung ist in einer Perfusionsspritze oder Infusionsflasche über einen Zeitraum von 24 Stunden bei Raumtemperatur ohne Lichtschutz haltbar.

Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten sollte die gebrauchsfertige Somatostatin-Lösung unmittelbar nach Verdünnung verwendet werden. Sofern die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung der gebrauchsfertigen Zubereitung verantwortlich. Sofern die Verdünnung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden hat, ist die gebrauchsfertige Zubereitung nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8°C aufzubewahren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Das Pulver ist in einer farblosen Glasampulle (Type I, Ph. Eur.) enthalten.

Das Lösungsmittel ist in einer farblosen Glasampulle (Type I, Ph. Eur.) enthalten.

Einzeldosispackung.

Packungsgröße: 1 + 1 Ampullen pro Schachtel.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Vor dem Gebrauch soll das Pulver mit der mitgelieferten Lösung zubereitet werden. Hierfür wird die 1 ml Ampulle Natriumchlori­dlösung (0,9%) zum parenteralen Gebrauch in die Ampulle mit Pulver hinzugefügt und geschüttelt. Nach Zubereitung sollte die Lösung klar und farblos sein.

Das Pulver soll mit der mitgelieferten Lösung zubereitet werden (siehe oben) und anschließend in eine Infusionslösung vor der Verwendung eingespritzt werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

EUMEDICA Pharmaceuticals GmbH

Basler Straße 126

79540 Lörrach

Deutschland

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–20974

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 26.Juni 1995

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 26.März 2005

Mehr Informationen über das Medikament Somatostatin "Eumedica" 3 mg - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-20974
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Eumedica Pharmaceuticals GmbH, Basler Straße 126, 79540 Lörrach, Deutschland