Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Somatostatin "Eumedica" 0,250 mg - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Somatostatin „Eumedica“ 0,250 mg – Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Trockenstechampulle enthält 0,250 mg Somatostatin als Acetathydrat.
Jede Trockenstechampulle wird mit einer Lösungsmittelampulle geliefert, die 1 ml Natriumchlorid (0,9%) zur parenteralen Verwendung enthält.
Nach Auflösung beträgt die endgültige Konzentration der zubereiteten Lösung 0,25 mg/ml.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Die Lösung enthält ca. 3,54 mg/ml Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Aussehen des Arzneimittels:
Pulver: weißes gefriergetrocknetes Pulver
Lösungmittel: klare und farblose Flüssigkeit pH-Wert der rekonstituierten Lösung: 6 – 8
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Somatostatin „Eumedica“ wird angewendet bei Erwachsenen.
– Akute Blutung aus Ösophagusvarizen (in Kombination mit endoskopischer Behandlung).
– Schwere akute gastroduodenale Ulkusblutung.
– Schwere akute Blutung bei akuter erosiver bzw. hämorrhagischer Gastritis.
– Prophylaxe von postoperativen pankreatischen Komplikationen nach Pankreaschirurgie.
– Zur Sekretionseinschränkung als adjuvante Behandlung von oberen Dünndarm-, Pankreas- und Gallenfisteln.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Aufgrund der kurzen Plasmahalbwertszeit von 1 bis 2 Minuten sollte Somatostatin als intravenöse Dauerinfusion verabreicht werden. Somatostatin sollte unmittelbar vor Gebrauch mit der beiliegenden 1 ml Ampulle Natriumchloridlösung (0,9%) zu einer parenteral zu verabreichenden Lösung vermischt werden.
Dosierung
Erwachsene
Die empfohlene Dosis liegt bei 3,5 pg/kg Körpergewicht pro Stunde bzw. bei 6 mg/24 Stunden für einen 75 kg schweren Patienten, verabreicht als Dauerinfusion zu 0,250 mg/Stunde. Die Dauer der Infusion sollte 12 (3 mg) oder 24 Stunden (6 mg) betragen.
Bei der Behandlung von gastrointestinalen Blutungen: Somatostatin „Eumedica“ Infusion sollte vor der Endoskopie so bald als möglich nach den ersten Anzeichen einer Blutung verabreicht werden und 5 Tage, mindestens 48 Stunden, fortgesetzt werden. Zusätzlich zur Dauerinfusion sollte eine Bolus Injektion von 3,5 pg/kg Körpergewicht (eine Ampulle Somatostatin „Eumedica“ 0,25 mg für einen Patienten mit 75 kg Körpergewicht), unmittelbar nach Beginn der Dauerinfusion und ein weiterer
Bolus ungefähr 1 Minute vor der Endoskopie gegeben werden. (Der Bolus muss langsam mindestens 1 Minute verabreicht werden). Nach der endoskopischen Behandlung sollten einzelne Bolusinjektionen verabreicht werden, wenn der Patient klinische Zeichen einer Blutung zeigt.
Für die Behandlung von Fisteln oder exzessiver Sekretion von endokrinen Tumoren: Eine Bolusinjektion ist nicht notwendig. Die Abheilung von Fisteln ist bei den meisten Patienten innerhalb von 7 bis 14 Tagen zu erwarten, wobei es auch länger (oder kürzer) dauern kann. Nach Abheilung sollte die halbe Dosis als Infusion für die nächsten 48 Stunden gegeben werden, um einem möglichen Rebound-Effekt vorzubeugen.
Kinder und Jugendliche
Derzeit liegen keine Ergebnisse aus klinischen Studien über die Anwendung von Somatostatin an Kindern oder Jugendlichen vor. Daher kann die Anwendung von Somatostatin in diesen Patientengruppen nicht empfohlen werden.
Dosisanpassung bei älteren Patienten (ab 65 Jahre)
Eine Dosisanpassung wird bei älteren Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion empfohlen (siehe Abschnitt „Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion“).
Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin Clearance < 30 ml/min)
Die Dosis sollte auf 1,75 ^g/kg Körpergewicht/Stunde für eine Dauerinfusion und auf 1,75 ^g/kg Körpergewicht für eine Bolusdosis reduziert werden.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei diesen Patienten ist keine Dosisanpassung notwendig.
Art der Anwendung
Zur i.v. Injektion nach Auflösen des Pulvers in der beigepackten Natriumchloridlösung.
Die Lösung ist unmittelbar vor der Anwendung zuzubereiten. Keinesfalls dürfen zuckerhaltige Lösungsmittel verwendet werden.
Die Patienten sollten nach Abschluss der Behandlung genau überwacht werden.
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitte 6.6.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Somatostatin darf in der Stillzeit nicht angewandt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Somatostatin „Eumedica“ ist für den Gebrauch im Krankenhaus bestimmt.
Patienten, die mit Somatostatin behandelt werden, sollten unter streng medizinischer Beobachtung stehen. Arteriell spritzende Blutungen sind chirurgisch zu behandeln (endoskopische Kontrolle). Die Bolusinjektion sollte langsam über mindestens eine Minute injiziert werden.
Die Infusion muss als Dauerinfusion verabreicht werden. Am Beginn der Infusion kann eine Hypoglykämie auftreten, der nach 2 bis 3 Stunden ein Anstieg der Blutglukose, aufgrund von Gleichgewichtsstörungen zwischen den antagonistisch wirksamen Hormonen, Insulin und Glukagon, folgen kann. Aus diesem Grund muss der Blutzuckerspiegel in Abständen von 4 bis 6 Stunden regelmäßig kontrolliert werden. Vorsicht ist geboten bei einer möglichen gleichzeitigen Verabreichung jeder Art von Zucker (siehe Abschnitt 4.5. Wechselwirkungen).
Somatostatin kann folgende pharmakodynamisch bedingte kardiovaskuläre Einflüsse haben: vorübergehende systemische arterielle Hypertonie, vorübergehend reduzierte Herzleistung, erhöhter pulmo-arterieller Druck, erhöhter zentral-venöser Druck, systemische arterielle Hypotonie, Bradykardie, AV-Block.
Konsequenterweise sollten daher zu Beginn der Behandlung mit Somatostatin die Vitalparameter des Patienten beobachtet werden, insbesondere nach Verabreichung der Bolusinjektion. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit beeinträchtigtem kardiovaskulärem Zustand oder einer positiven Anamnese einer kardialen Arrhythmie, die diese Effekte möglicherweise nicht kompensieren können.
Da die glomeruläre Filtrationsrate, der Harnfluss und die Natriumkonzentration im Blut während einer Behandlung mit Somatostatin erniedrigt sein können, werden regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion sowie der Elektrolyte im Plasma empfohlen.
Somatostatin „Eumedica“ verursacht die Hemmung der intestinalen Absorption bestimmter Nährstoffe. Da Somatostatin auch die Sekretion anderer gastrointestinaler Hormone hemmt, kann eine plötzliche Unterbrechung der Infusion, speziell bei Patienten mit Fisteln, zu einem Rebound-Effekt führen. Daher sollte innerhalb der ersten 48 Stunden nach Abheilung der Fistel weiterhin die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis verabreicht werden, um das Auftreten eines Rebound-Effektes zu verhindern.
Die Einflüsse von Somatostatin auf die Vitalparameter, den Zuckergehalt des Blutes und die Nierenfunktion sollten nach Abschluss der Behandlung mit Somatostatin weiter beobachtet werden.
Nach rascher intravenöser Injektion von Somatostatin wurden Brechreiz, Hitzegefühl und kurzfristiger Blutdruckanstieg beobachtet. Dies kann durch langsame Injektionstechnik (über mind. 1 Minute) vermieden werden.
Wegen des Sensibilisierungsrisikos sind Wiederholungsbehandlungen innerhalb von 6 Monaten nach Möglichkeit zu vermeiden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Aufgrund der breiten pharmakodynamischen Einflüsse von Somatostatin auf verschiedene Regelsysteme besteht bei dieser Substanz ein Potential für pharmakodynamische Interaktionen.
Pharmakodynamische Interaktionen mit möglicher klinischer Relevanz wurden mit solchen Substanzen beobachtet, die auch die Blutglukoseregulation, den Plasmareninspiegel und den arteriellen Blutdruck beeinflussen. Die gleichzeitige Verabreichung jeder Art von Zucker (Glukoselösung, Fruktoselösung oder parenterale Ernährung miteingeschlossen) begünstigt glykämische Störungen und macht eine strenge Kontrolle des Blutzuckers notwendig. Die Verabreichung von Insulin könnte notwendig werden.
Somatostatin verlängert die Wirkung von Barbituraten und verstärkt die Wirkung von Pentetrazol und soll deshalb erst nach Abklingen dieser Mittel angewandt werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Fertilität
Es liegen keine Daten zur Auswirkung auf die Fertilität vor.
Schwangerschaft
Derzeit liegen keine adäquaten Daten über die Verwendung von Somatostatin in der Schwangerschaft vor. Ebenso liegen keine Erkenntnisse aus präklinischen Reproduktionsstudien vor. Eine Gabe von Somatostatin wird daher während der gesamten Dauer der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Muttermilch übertritt. Ein Abbau im Magen-Darm-Trakt des Säuglings ist wahrscheinlich. Somatostatin darf in der Stillzeit nicht angewandt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Selten (>1/10.000, <1/1.000)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
– Hyperglykämie
– Hypoglykämie
Herzerkrankungen
– Auriculoventrikulärer Block
– Bradykardie
– Arrhythmie
– Ventrikuläre Extrasystolen
Gefäßerkrankungen
– Arterielle Hypertonie
– Arterielle Hypotonie
– Hitzewallungen
– Schwindelgefühl
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
– Abdominale Schmerzen
– Durchfall
– Übelkeit
– Steatorrhoe
– Erbrechen
Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
– Juckreiz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
– Abrupte Unterbrechung der Dauerinfusion kann zu einem Rebound-Effekt der behandelten Krankheit führen, insbesondere bei Fistel-Patienten
Sehr selten (<1/10.000)
Untersuchungen
– Beeinträchtigung der Thrombozytenaggregation während der Somatostatin Infusion
– Eine Verringerung der Thrombozytenkonzentration am Tage nach der Infusion
Hitzewallungen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall, die bei einer schnellen Infusion wahrgenommen wurden, können durch eine langsamere Verabreichung der Infusion vermieden werden.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, 1200 WIEN, ÖSTERREICH, oder Fax: + 43 (0) 50 555 36207, oder Website: anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
4.9 Überdosierunga) Symptome
Fallberichte von Überdosierung mit Somatostatin haben keine anderen Sicherheitsrisiken gezeigt als die Nebenwirkungen, die auch bei der empfohlenen Dosierung beobachtet wurden.
b) Behandlung einer Überdosierung
Es wird eine strenge Beobachtung des Blutglukosespiegels, der kardio-vaskulären Parameter, der
Nierenfunktion und der Plasma-Elektrolyte empfohlen.
Nach Unterbrechung der intravenösen Somatostatin-Infusion in therapeutischer Dosis beträgt die
Halbwertszeit von Somatostatin im Blut ca. 2 Minuten.
Die Behandlung einer Überdosierung erfolgt rein symptomatisch. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Hypothalamus-Hormon – Anti-Wachstumshormon, ATC-Code: H01CB01
Das natürlich auftretende Somatostatin ist ein zyklisches 14-Aminoacid Oligopeptid, welches ursprünglich aus dem Hypothalamus von Tieren isoliert wurde und später sowohl im Epithel als auch in Nervenfasern im ganzen gastrointestinalen System gefunden wurde. Somatostatin „Eumedica“ ist ein synthetisches Polypeptid, welches dem natürlichen Hormon gleicht.
Somatostatin-14 bindet sich an alle 5 Arten von Somatostatin-Rezeptoren.
Somatostatin beeinflusst sowohl die Regulierung der endokrinen und exokrinen Sekretion als auch die gastrointestinale Motilität.
In pharmakologischen Dosen hemmt Somatostatin die gastrointestinale Funktion und Motilität als auch die Sekretion und reduziert die Splanchnikusdurchblutung.
Weiters bekannte hormonelle Wirkungen betreffen die Suppression von endogenem Wachstumshormon, ACTH und TSH, vasoactive intestinal polypeptid (VIP), gastric inhibitory polypeptide (GIP), Glucagon, Insulin und Motilin.
Somatostatin verzögert ferner die Magenentleerung, hemmt die Gallenblasenkontraktion und vermindert die myoelektrische Aktivität des Dünndarms.
Eine Bolusinjektion von 250 ^g Somatostatin ruft einen schnellen Abfall des oesophagealen intravarikösen Drucks bei zirrhotischen Patienten herbei, welcher sich stärker ankündigt als der Abfall verursacht durch die Dauerinfusion. Eine Dauerinfusion mit Somatostatin hat einen nachhaltigen Effekt auf das Senken des oesophagealen intravarikösen Drucks bei diesen Patienten.
Somatostatin dürfte auch einen Einfluss auf die Regulierung der Hämostase haben. Zirkulierende Plättchenaggregate wurden bei insulinpflichtigen diabetischen Patienten unter der Behandlung mit Somatostatin beobachtet.
Versuchsweise wurde das Präparat in einzelnen Fällen auch bei Ösophagusblutungen sowie prä- und intraoperativ zur Sekretionshemmung bei Tumoren des Apud-Systems mit teilweise gutem Erfolg eingesetzt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
a) Allgemeines
Somatostatin ist ein frei löslicher Stoff. Da Somatostatin ein Peptid ist und aufgrund seiner kurzen Plasmahalbwertszeit, sollte es in kontinuierlicher intravenöser Dauerinfusion verabreicht werden. Obwohl es einerseits scheint, dass eine chronische Leberinsuffizienz die metabolische Clearance von Somatostatin nicht beeinflusst, wird doch andererseits eine dosisabhängige Verringerung der Clearance-Rate bei Patienten mit chronischem Nierenversagen im Letztstadium beobachtet.
Somatostatin ist bekannt dafür, rasch in ein äquipotentes, nahe verwandtes Molekül, das Des-Ala1-Somatostatin, umgewandelt zu werden.
b) Generelle Merkmale der aktiven Substanz nach Administration des Wirkstoffes Resorption
Da es sich bei Somatostatin um ein Peptid handelt, ist es therapeutisch ausschließlich zur intravenösen Administration geeignet. Die Absorption und Bioverfügbarkeit beträgt daher annähernd 100%.
Bei Dauerinfusion wird der maximale Plasmaspiegel innerhalb von 15 Minuten erreicht. Der mittlere Plasmaspiegel hängt von der Infusionsrate ab und schwankt somit zwischen 300 und 3.000 pg/ml unter Zugrundelegung der empfohlenen Infusionsgeschwindigkeit von 0,250 mg/Stunde. Es wurde berichtet, dass nach einer subkutanen Bolusinjektion, Cmax 5 Minuten nach Verabreichung eintritt und in niedrigeren Somatostatin Plasmaspiegeln resultiert, als wenn die gleiche Dosis intravenös verabreicht wird.
Verteilung
Eine Aufnahme aus dem Plasma in die Muskeln, Haut und den Intestinalbereich erfolgt rasch.
Somatostatin wird dann langsam aus dem extravaskulären Gewebe in das Plasma abgegeben. Durch die Bindung an Plasmaproteine wird Somatostatin teilweise vom proteolytischen Abbau geschützt, was seine radioimmunologische Bestimmung beeinträchtigt.
Biotransformation
Somatostatin wird bekannterweise rasch in ein nahe verwandtes Molekül, das Des-Ala1-Somatostatin umgewandelt, welches in verschiedenen biologischen Prüfsystemen äquipotent zu Somatostatin ist (Verringerung der Freisetzung von Insulin, Glucagon und des Wachstumshormons). Bereits 2 Minuten nach Applikation werden 40% des verabreichten Somatostatin in Des-Ala1-Somatostatin umgewandelt.
Obwohl die Leber in Hinblick auf die Verstoffwechselung von Somatostatin keine Hauptrolle spielt, dürften die Nieren in die metabolische Clearance eingebunden sein.
Elimination
Exogen verabreichtes Somatostatin wird bei einer Halbwertszeit von ca. 2 Minuten (1,1 bis 3,0 min) bei gesunden Probanden rasch aus dem Plasma eliminiert bis der Ausgangswert (10 – 35 pg/ml) wieder erreicht ist. Unter diesen Umständen beträgt die metabolische Clearance-Rate ca.
2.000 ml/min.
Die Clearance-Rate ist weder bei kompensierten zirrhotischen Patienten noch bei Typ-II-Diabetikern verändert. Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz im Letztstadium wurde eine dosisabhängige Verringerung der Clearance-Rate beobachtet.
Es gibt keine Daten zur Exkretion von Somatostatin. Da es ein natürliches Peptid ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Elimination dem normalen Proteinabbau folgt.
c) Spezifische Patientenpopulationen
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance < 10 ml/min) war die metabolische Clearance verringert und die stationären Plasmaspiegel waren verdoppelt.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Eine chronische Leberinsuffizienz scheint keinen substantiellen Einfluss auf die metabolische Clearance von Somatostatin zu haben.
Patienten mit Diabetes
Bei nicht-adipösen, nicht-insulin-abhängigen Diabetikern ist die Kinetik ähnlich wie bei gesunden Probanden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
5.3 Präklinische Daten zur SicherheitAkute Toxizität:
Tests an verschiedenen Versuchstierarten ergaben (nach i.v. Verabreichung) LD50 Werte von
10 mg/kg bis 35 mg/kg Körpergewicht.
Subakute Toxizität:
Eine minimale Toxizität konnte bei Ratten nach kontinuierlicher intravenöser Verabreichung von Somatostatin über 4 Wochen beobachtet werden. Ein geringfügig niedrigeres Körpergewicht wurde bei männlichen Ratten festgestellt, die mit der höchsten Dosis von 1,8 mg/kg Körpergewicht/Tag getestet wurden. Bis zu einer Dosierung von 1,8 mg/kg Körpergewicht/Tag zeigte sich bei den weiblichen Ratten keinerlei Beeinflussung.
Genotoxizität:
Die Studien zur Genotoxizität haben keinen Hinweis auf ein mutagenes oder klastogenes Potential von Somatostatin ergeben.
Reproduktionstoxizität:
Diese Studien wurden nicht durchgeführt, da nicht beabsichtigt ist Somatostatin den schwangeren oder stillenden Frauen zu verabreichen. Somatostatin hat nachteilige Auswirkungen auf das Verhalten bei der Entwicklung von Ratten.
Es gab keine negativen Auswirkungen auf die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorgane nach 4 Wochen der kontinuierlichen Infusion bei Ratten und Affen. Effekte von Somatostatin auf Rattenhypophyse, gonadotrophische Zellen und auf die Eierstöcke wurden in einer 5 Tage-Studie aus der Literatur berichtet. Inhibition hauptsächlich aus LHproducing Zellen, Hemmung der Follikulogenese und erhöhte Anzahl von atretisch Haarfollikel wurden nach 5 Tagen der Verabreichung von 400 ^g/kg/Tag sc beobachtet.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Pulver: Keine
Lösungsmittel: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6. aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Kühlschrank lagern (2°C – 8°C).
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Somatostatin „Eumedica“ 0,25 mg Lösung gelöst in 1 ml Natriumchloridlösung (0,9%) für den parenteralen Gebrauch ist bei Raumtemperatur 24 Stunden haltbar.
Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten sollte die gebrauchsfertige Somatostatin-Lösung unmittelbar nach Verdünnung verwendet werden. Sofern die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung der gebrauchsfertigen Zubereitung verantwortlich. Sofern die Verdünnung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden hat, ist die gebrauchsfertige Zubereitung nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8°C aufzubewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Das Pulver ist in einer farblosen Durchstechflasche (Type I, Ph. Eur.) enthalten. Jede Durchstechflasche ist mit einem Bromobutyl-Gummistopfen für gefriergetrocknete Arzneiwaren zum parenteralen Gebrauch (Ph. Eur.) verschlossen und mit einer Abdeckkappe versiegelt.
Das Lösungsmittel ist in einer farblosen Glasampulle (Type I, Ph. Eur.) enthalten.
Einzeldosispackung.
Packungsgröße: 1 Durchstechflasche und 1 Ampulle pro Schachtel.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur HandhabungVor dem Gebrauch soll das Pulver mit der mitgelieferten Lösung zubereitet werden. Hierfür wird die 1 ml Ampulle Natriumchloridlösung (0,9%) zum parenteralen Gebrauch in die Durchstechflasche hinzugefügt und geschüttelt. Nach Zubereitung sollte die Lösung klar und farblos sein.
Das Pulver soll mit der mitgelieferten Lösung zubereitet werden (siehe oben) und anschließend in eine Infusionslösung vor der Verwendung eingespritzt werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
EUMEDICA Pharmaceuticals GmbH
Basler Straße 126
79540 Lörrach
Deutschland
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
1–20975
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
Datum der Erteilung der Zulassung: 26.Juni 1995
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 26.März 2005
Mehr Informationen über das Medikament Somatostatin "Eumedica" 0,250 mg - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-20975
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Eumedica Pharmaceuticals GmbH, Basler Straße 126, 79540 Lörrach, Deutschland