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Selen Aguettant 10 Mikrogramm/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Selen Aguettant 10 Mikrogramm/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Selen Aguettant 10 Mikrogramm/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Durchstechflasche mit 10 ml enthält 100 Mikrogramm Selen in Form von Natriumselenit (219 Mikrogramm).

Jeder ml Lösung enthält 10 Mikrogramm Selen in Form von Natriumselenit (21.9 Mikrogramm).

Jede 10 ml Durchstechflasche enthält 58 Mikrogramm Natrium, entsprechend 2,5 |jmol.

Jeder ml Lösung enthält 5,8 Mikrogramm Natrium, entsprechend 0,25 ^mol.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.

Klare, farblose Lösung.

pH 8,0 – 9,5

Osmolalität = 20 mOsm/kg

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete

Vorbeugung von Selenmangel bei Patienten, die parenterale Ernährung erhalten.

Behandlung von nachgewiesenem Selenmangel, der nicht durch die Nahrungsaufnahme allein ausgeglichen werden kann.

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

1 ml Lösung enthält 10 Mikrogramm Selen.

Die Dosis muss individuell je nach Selenmangel und Selenstatus angepasst werden.

Zur Behandlungskon­trolle ist die Selenkonzentration im Vollblut oder im Serum zu ermitteln.

Bei langfristiger parenteraler Ernährung sollte der Blutspiegel in Abständen von 6 bis 12 Monaten kontrolliert werden, sofern keine klinischen Symptome eines Mangels vermutet werden.

Erwachsene:

Plasmaselenkon­zentrationen zwischen 80 und 120 jJ.g/l (im Vollblut: 100 bis 140 |LLg/l) werden bei Erwachsenen als angemessen eingestuft. Bei Konzentrationen über dem normalen Selenspiegel sollte die Dosis verringert werden.

Kinder und Jugendliche:

Zur Behandlungskon­trolle sind altersspezifische Referenzwerte für normale Selenkonzentra­tionen heranzuziehen.

Die empfohlene Dosierung beträgt:

- Erwachsene:

o Zur Ergänzung einer kompletten parenteralen Ernährung: 60 bis 100 Mikrogramm pro Tag.

o Sonstige Situationen mit nachgewiesenem Selenmangel: 100 Mikrogramm bis zu einer Höchstdosis von 400 Mikrogramm pro Tag zur Kurzzeittherapie bis zur Normalisierung der Laborkontrollwerte.

- Kinder und Jugendliche :

o Zur Ergänzung einer kompletten parenteralen Ernährung:

o Säugling: 2 Mikrogramm/kg/Tag und Säuglinge/Kle­inkinder mit geringem Geburtsgewicht: 2 bis 3 Mikrogramm/kg/Tag.

o Kinder: 2 Mikrogramm/kg/Tag bis zu einer Höchstdosis von 30 Mikrogramm pro Tag.

o Jugendliche: keine Daten verfügbar.

o Sonstige Situationen mit nachgewiesenem Selenmangel: keine Daten verfügbar.

Art der AnwendungArt der Anwendung

Intravenöse Anwendung:

Selen Aguettant 10 Mikrogramm/ml Konzentrat zu Herstellung einer Infusionslösung ist nach Überprüfung der Stabilität und nach der Verdünnung in Lösung zur parenteralen Ernährung oder in isotonischer Lösung (wie etwa Natriumchlorid 0,9 % oder Glukose 5 %) mit langsamer Infusionsgeschwin­digkeit zu verabreichen.

4.3. Gegenanzeigen

Dieses Produkt darf bei Überempfindlichkeit gegen selenhaltige Produkte nicht angewendet werden.

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Besondere Warnhinweise:

Das Produkt darf nicht direkt injiziert, sondern muss in einer Infusionslösung (siehe Abschnitt 4.2) verdünnt werden.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Der Selenspiegel im Serum muss regelmäßig kontrolliert werden.

Bei komplexer parenteraler Ernährung und bei erforderlicher gleichzeitiger Verabreichung mehrerer Arzneimittel ist zur Vermeidung von Unverträglichkeiten Vorsicht geboten.

Natrium:

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche mit 10 ml, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Wechselwirkun­gsstudien durchgeführt.

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Bisher liegen keine Daten zur Anwendung von Selen bei Schwangeren vor. Die wenigen veröffentlichten Daten aus tierexperimentellen Studien verweisen lediglich auf eine Reproduktionsto­xizität bei für die Mutter toxischen Dosen (siehe Abschnitt 5.3). Nebenwirkungen von Natriumselenit auf die Schwangerschaft oder das ungeborene Kind sind nicht zu erwarten, sofern es bei nachgewiesenem Selenmangel angewendet wird.

Stillzeit

Selen wird in die Muttermilch ausgeschieden. Bei therapeutischen Dosen von Selen sind keine Auswirkungen auf das gestillte Kind zu erwarten. Selen kann in der Stillzeit angewendet werden.

Fruchtbarkeit

Es liegen keine Daten zur Auswirkung der Anwendung von Selen auf die Fertilität beim Menschen vor. Selen beeinträchtigte die Fertilität männlicher Ratten nicht. Ein Einfluss auf die weibliche Fertilität konnte bei Nagern nur bei sehr hohen Dosen beobachtet werden (siehe Abschnitt 5.3). Insgesamt ist bei Dosen zum Ausgleich von Selenmangel nicht von Nebenwirkungen auszugehen, die sich auf die Fertilität auswirken.

4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Selen Aguettant 10 Mikrogramm/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8. Nebenwirkungen

Unter normalen Anwendungsbedin­gungen sind keine Nebenwirkungen zu beobachten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, 1200 WIEN, OSTERREICH, Fax: + 43 (0) 50 555 36207, Website: anzuzeigen.

4.9. Überdosierung

4.9. Überdosierung

Symptome akuter Überdosierung sind: nach Knoblauch riechender Atem, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. Bei chronischer Überdosierung wurden Auswirkungen auf Haut und Hautanhangsgebilde mit verändertem Nagel- und Haarwachstum sowie periphere Neuropathien beobachtet.

Bei einer Überdosierung ist die Behandlung abzusetzen und bei Bedarf eine symptomatische Behandlung einzuleiten. Bei akuter Überdosierung aufgrund der Aufnahme großer Mengen an Selen sind Magenspülungen und forcierte Harnausscheidung möglich. Bei extremer Überdosierung (1.000-bis 10.000-fach höher als die empfohlene Dosis) kann versucht werden, das Selen durch Dialyse auszuscheiden.

Es gibt kein bekanntes spezielles Gegenmittel.

Bei Intoxikation sollten die Selenkonzentra­tionen im Blut mindestens einmal pro Monat kontrolliert werden, bis eine Konzentration erreicht ist, die den Empfehlungen entspricht.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Andere Mineralstoffe.

ATC-Code: A12CE02

Selen ist ein essentielles Spurenelement. Beim Menschen sind Selenverbindungen Glutathionpero­xidase und Selenprotein P, die im Plasma vorkommen. Bei diesen beiden Proteinen ist Selen proteingebunden und liegt in Form der Aminosäure Selenocystein vor. Andere selenabhängige Enzyme sind Thioredoxin-Reductase und 5’-Deiodinase, die die Umwandlung von Tetrajodthyronin (T4) zum aktiven Schilddrüsenhormon Trijodothyronin (T3) katalysiert.

Die selenhaltige Glutathionpero­xidase ist Teil des antioxidativen Schutzsystems von Säugerzellen. Bei ausreichenden Mengen von reduziertem Glutathion wandelt die Glutathionpero­xidase eine Reihe von Hydroperoxiden in entsprechende Alkohole um.

Die pathophysiologische Relevanz selenabhängiger Reaktionen wurde durch Beobachtungen im Selenmangel nachgewiesen. Die selenhaltige Glutathionpero­xidase betrifft den Leukotrien-, den Thromboxan- und den Prostacyklin-Stoffwechsel. Selenmangel hemmt Reaktionen des Immunsystems, insbesondere nicht-spezifische, zellgebundene und humorale Immunreaktionen. Selenmangel wirkt sich auf die Aktivität einiger Leberenzyme aus. Selenmangel potenziert oxidativ oder chemisch induzierte Leberschäden und die Toxizität von Schwermetallen wie Quecksilber und Kadmium.

Selenmangel wird in Zusammenhang gesehen mit einer endemischen Form der Kardiomyopathie, der Keshan-Krankheit. Er wird ebenfalls in Verbindung gebracht mit der Kaschin-Beck-Krankheit, einer endemischen Osteoarthropathie, die schwere Gelenkdeformationen verursacht.

Es wurde ebenfalls beobachtet, dass klinisch manifestierter Selenmangel in Folge langfristiger parenteraler Ernährung und selbst bei unausgewogener Ernährung entstehen kann. Kardiomyopathien und Myopathien werden am häufigsten beobachtet.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Im Blut wird Selenit vorwiegend durch Erythrozyten absorbiert und enzymatisch zu Selenwasserstoff reduziert. Selenwasserstoff dient als zentraler Selenpool für die Exkretion und für die spezifische Aufnahme in Selenoproteine. In dieser reduzierten Form ist Selen an Plasmaproteine gebunden, die in der Leber und in anderen Organen vorkommen. Der plasmatische Sekundärtransport von der Leber in die Glutathionpero­xidase-synthetisierenden Zielgewebe findet in Form von Selenocystein (Selenoprotein P) statt. Der weitere Stoffwechselprozess der Selenoprotein­biosynthese ist aktuell nur bei Prokaryoten bekannt. Selenocystein wird dann speziell in die Peptidketten der Glutathionpero­xidase aufgenommen.

Ein Überschuss von Selenwasserstoff wird in methylierte Metaboliten umgewandelt (Methylselenol, Dimethylselenid und Trimethylselenium-Ion), bevor es im Urin ausgeschieden und/oder ausgeatmet wird.

Die Gesamtmenge von Selen im menschlichen Körper liegt zwischen 3 und 20 mg. Beim Menschen wird Selen im Stuhl, im Urin oder über die Lungen ausgeschieden, je nach verabreichter Dosis. Selen wird vorwiegend über die Nieren in Form des Trimethylselenium-Ions ausgeschieden. Die Ausscheidung hängt vom Selenstatus ab.

Die Ausscheidung von Selen nach intravenöser oder oraler Aufnahme findet in drei Phasen mit einer terminalen Halbwertszeit von 65 bis 116 Tagen statt.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

In der veröffentlichten Literatur zu Selen- und Natriumselenit-Toxizität bei Einzel- und Mehrfachdosen sind keine Nachweise dafür zu finden, dass neben aus der Anwendung beim Menschen bereits bekannten gesundheitsschädlichen Auswirkungen weitere Wirkungen auftreten. Reproduktionsto­xizität wurde nur bei sehr hohen Dosen festgestellt. Es gibt keine Nachweise für das Risiko teratogener Wirkungen bei Säugetieren, wenn die Dosen für die Mutter nicht toxisch sind. Daten zur Mutagenität und Karzinogenität sind nicht schlüssig, da es Nachweise für positive und negative Wirkungen gibt. Die Nebenwirkungen im Hinblick auf diese Endpunkte treten grundsätzlich jedoch bei Konzentrationen auf, die über normalen natürlichen Konzentrationen liegen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Wasser für Injektionszwecke.

6.2. Inkompatibilitäten

Selen ist im Allgemeinen inkompatibel mit hohen Konzentrationen von Ascorbinsäure (Reduktion von Selenit zu elementarem Selen, das nicht löslich ist und als Selenquelle nicht verfügbar ist).

Selen Aguettant 10 Mikrogramm/ml Konzentrat zu Herstellung einer Infusionslösung darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3. Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 48 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden. Wird es nicht sofort verwendet, liegen die Aufbewahrungszeit nach Zubereitung und die Lagerbedingungen vor Anwendung in der Verantwortung des Anwenders und betragen normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8 °C, es sei denn die Dilution ist unter kontrollierten und bestätigten aseptischen Bedingungen erfolgt.

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

10 ml Lösung in einer Durchstechflasche (Glas Typ I) mit Elastomer-(Bromobutyl)-Stopper (Typ I) mit Aluminiumkappe und Rollrand.

Eine Packung enthält 10 Durchstechflas­chen.

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen

Selen Aguettant 10 Mikrogramm/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung darf nicht mit anderen Arzneimitteln außer Natriumchlorid 0,9 %, Glukose 5 %, Lösung zur parenteralen Ernährung oder Lösung mit Spurenelementen, kombiniert werden.

Jeder Milliliter Konzentrat muss mit mindestens 5 ml Infusionslösung verdünnt werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Laboratoire AGUETTANT

1, Rue Alexander Fleming

69007 LYON

Frankreich

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Mehr Informationen über das Medikament Selen Aguettant 10 Mikrogramm/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 135241
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Laboratoire Aguettant, rue Alexander Fleming 1, 69007 Lyon, Frankreich