Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Sauerstoff medizinisch Siad Austria
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Sauerstoff medizinisch SIAD Austria
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Der Behälter (Gasflasche, Flaschenbündel, Kryobehälter oder ortsbeweglicher Tank) enthält reinen Sauerstoff (Oxygenium) EAB mit einem Mindestgehalt von 99,5 Vol.-% O2.
3. DARREICHUNGSFORM
Gas zur medizinischen Anwendung, druckverdichtet oder tiefkalt verflüssigt. Sauerstoff (O2) ist ein farb- und geruchloses Gas.
4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete
4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 AnwendungsgebieteAkute oder chronische Hypoxie bzw. Hypoxämie jeglicher Ursache und in jedem Lebensalter infolge von:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen Gasaustauschstörungen der Lunge Atemwegserkrankungen x Störungen der Atemmechanik Zentralnervösen oder neuromuskulären Störungen der Atmung Vergiftungen (z.B. Kohlenmonoxid, Cyanid) Schockzuständen jeglicher Genese Akuter AnämieZusätzliche Indikationen:
Extrakorporale Oxygenierung Überdruckbehandlung bei Dekompressionskrankheit (Taucherkrankheit) Anaerobier-Infektionen (Gasbrand) Cluster-Kopfschmerz (Bing-Horton-Syndrom) Als Trägergas für gasförmige und volatile Anästhetika zur Vermeidung hypoxämischer Blutgaswerte (Sauerstoffanteil mindestens 30 Vol.%)4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Unabhängig von der Ursache hat die rasche Wiederherstellung eines normalen arteriellen Sauerstoffgehaltes (PaO2) absolute Priorität, da die Hypoxietoleranz des zentralen Nervensystems den begrenzenden Faktor einer erfolgreichen Therapie darstellt. In der Intensiv- und Notfallmedizin stellt die Sauerstoffgabe eine lebensnotwendige, meist symptomatische, zeitlich begrenzte Sofortmaßnahme dar, um Zeit für eine kausale therapeutische Intervention zu gewinnen. In Notfall- und Intensivmedizin werden Konzentrationen oberhalb 25% bis 100 Vol.-% unter engmaschiger Kontrolle der Sauerstoffsättigung des Blutes verwendet. Der Sauerstoffanteil sollte nur so weit erhöht werden, dass eine ausreichende arterielle O2-Sättigung (PaO2 85 +/- 10 mm Hg) gewährleistet wird. Eine ausreichende Befeuchtung und Erwärmung des Beatmungsgases ist sicherzustellen.
Kinder und Jugendliche
Bei Früh- und Neugeborenen kann eine lang anhaltende und hochdosierte Sauerstoffbehandlung (mehr als 40 Vol.-%) eine retrolentale Fibroplasie mit Erblindung verursachen; der erhöhte Sauerstoffanteil sollte daher so bald wie möglich (arterielle O2-Sättigungskontrolle) auf die unbedingt notwendige Konzentration zur Aufrechterhaltung einer für diese Patienten ausreichenden arteriellen Sauerstoffversorgung (PaO2 45–80 mm Hg) gesenkt werden.
Die Sauerstoffbehandlung kann durchgeführt werden mit Hilfe
eines Nasen- oder Nasopharyngeal-Katheters einer Larynxmaske eines endotrachealen Tubus einer Atemmaske (z.B. Kunststoff-, Gummimaske, Venturi-Maske mit fixer Dosierung) eines Gesichts- oder Sauerstoffzeltes eines transportablen Atemgerätes mit MaskeDie Dauer und Konzentration der Sauerstoff-Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung und sollte regelmäßig mittels Blutgaskontrollen überprüft werden. Für die Langzeitanwendung bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) wird eine O2-Konzentration von 35 Vol.-% gut vertragen.
4.3 Gegenanzeigen
Keine
Eine Überdruckbehandlung mit Sauerstoff medizinisch darf nicht erfolgen bei unbehandeltem Spannungspneumothorax.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die AnwendungDie Sauerstofftherapie unter Spontanatmung darf wegen der drohenden Hypoventilation nur unter besonderer Vorsicht durchgeführt werden bei:
extremer Adipositas Patienten mit chronisch erhöhter arterieller CO2-Konzentration (COPD) zentralnervösen Störungen der Atmungskontrolle.Sauerstoff medizinisch fördert die Verbrennung, daher sind Rauchen, offene Flammen und Zündquellen in der unmittelbaren Umgebung nicht erlaubt. Feuergefahr bei Kontakt mit leicht brennbaren Stoffen. Anreicherung der Umgebungsluft mit Sauerstoff medizinisch vermeiden.
Mit Sauerstoff medizinisch in Berührung kommende Teile, wie Leitungen, Ventile und Armaturen, sind frei von Öl und Fett (auch Cremen und Salben) zu halten. Nur für Sauerstoff medizinisch zugelassene Armaturen und Dichtungsmaterialien verwenden.
Beim Hantieren mit Sauerstoff medizinisch in tiefgekühlt verflüssigter Form ist geeignete Schutzbekleidung (Schutzbrille, Schutzhandschuhe) zu tragen.
Eine besondere Ausbildung des ärztlichen und nichtärztlichen Personals für die hyperbare Sauerstoffbehandlung ist notwendig.
Um die bei Neugeborenen möglichen Folgeschäden (siehe 4.8) zu vermeiden, ist während der Behandlung eine regelmäßige Kontrolle des Sauerstoffpartialdruckes im arteriellen Blut (z.B. über einen für Kinder validierten Pulsoxymeter) unerlässlich.
4.5 Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die pulmonale Toxizität von Wirkstoffen wie Amiodaron, Bleomycin und Nitrofurantoin oder ähnlichen Antibiotika kann durch die Inhalation von erhöhten Sauerstoffkonzentrationen verstärkt werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Weitreichende Erfahrungen an schwangeren Frauen (mehr als 1000 Schwangerschaftsausgänge) deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko oder eine fetale/neonatale Toxizität von Sauerstoff medizinisch hin.
Sauerstoff medizinisch kann während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn dies aus klinischer Sicht notwendig ist.
Zu einem möglichen Einfluss von Sauerstoff medizinisch auf die Fertilität liegen keine ausreichenden Studien vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Sauerstoff medizinisch hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
4.8 NebenwirkungenBei Anwendung normaler Sauerstoffdrucke sind in der Regel keine Nebenwirkungen zu erwarten. Eine eventuelle Sauerstofftoxizität hängt vom Sauerstoffgehalt, vom Druck beim Einatmen und der Dauer der Einwirkung ab und zeigt sich primär an der Lunge (chronische Anwendung) bzw. im ZNS (akut, hyperbare Applikation). Die Dauer der sicheren Anwendung sinkt mit steigendem Druck und steigendem Sauerstoffgehalt.
Bei einer Inhalation von 50 % Sauerstoff bis zu 7 Tagen sind bei Erwachsenen keine klinisch bedeutsamen Symptome beobachtet worden. Bei Atmung von reinem Sauerstoff medizinisch unter Atmosphärendruck können nach einigen Stunden subjektiv retrosternale Reizerscheinungen mit Husten und Beklemmungsgefühl auftreten. 100 % Sauerstoff über 24 h verabreicht führt zu zellulären und funktionellen Schädigungen der Lunge (Zellveränderungen des Alveolarepithels, Sekreteindickung, Einschränkung der Ziliarbewegung, Atelektasen sowie Veränderung des Minutenvolumens, Kohlendioxidretention und pulmonale Vasodilatation).
Zentralnervöse Symptome (Euphorie, Fehleinschätzungen, tonisch-klonische Krämpfe, Bewusstseinsstörungen) sind erst bei hyperbarer Sauerstoffanwendung (mehr als 2 bar entsprechend 203 kPa) zu erwarten. Dies bedeutet, dass in der Regel bei einer Behandlung mit 2 bar und höheren Drucken über längere Zeit bereits nach kurzer Behandlung mit Vergiftungserscheinungen (Hypoventilation, Azidose, Lungenödem) zu rechnen ist. Dabei ist zu beachten, dass eine zu rasche Verminderung des Sauerstoff-Teildruckes eine lebensgefährliche Sauerstoff-Unterversorgung (Hypoxämie) herbeiführen kann. Entsprechend ist die hyperbare Sauerstofftherapie (Überdruckkammer) unter Berücksichtigung der Indikation zeitlich streng zu begrenzen.
Bei Neugeborenen kann eine lang anhaltende und hoch konzentrierte (mehr als 40 Vol.-%) Sauerstoffbehandlung eine zur Erblindung führende Augenlinsenschädigung (retrolentale Fibroplasie) verursachen. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Blutungen (pulmonale Hämorrhagien), Zellund/oder Funktionsstörungen der Lunge (fokale Atelektasen, hyaline Membranschäden mit diffuser Lungenfibrose), welche bis zum Zusammenbruch der Lungenfunktion (bronchopulmonale Dysplasie) reichen können.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
Österreich
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
4.9 ÜberdosierungEine sichere Sauerstoffpartialdruck-Obergrenze ist beim Menschen nicht bekannt.
Bei Normaldruck beträgt die Überlebenszeit gesunder Probanden bei Atmung von reinem Sauerstoff medizinisch mehr als eine Woche, bevor es durch pulmonale Ödeme und Hypoxie zum Tod kommt.
Ab 2 bar Sauerstoffdruck treten zentralnervöse Intoxikationszeichen (Benommenheit, Krämpfe bis hin zum Bewusstseinsverlust) bereits nach 2 bis 3 Stunden auf.
Während bei Sauerstoffdrucken von über 2 Atmosphären die zentralnervöse Toxizität im Vordergrund steht, treten bis 2 Atmosphären nach längerer Einwirkdauer von 8 bis über 24h vor allem pulmonale toxische Effekte auf, noch bevor toxische ZNS-Symptome festgestellt werden können. Im Falle der Überdosierungserscheinungen erfolgt die Behandlung der Krämpfe mit krampflösenden Mitteln (Diazepam i.v.) und Abbruch der hyperbaren Sauerstoffanwendung. Die zentralen Intoxikationserscheinungen sind noch reversibel.
Bei Neugeborenen, die hohen Sauerstoffkonzentrationen ausgesetzt sind, kann eine zur Erblindung führende retrolentale Fibroplasie auftreten.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Medizinische Gase, Sauerstoff ATC-Code: V03AN01
Sauerstoff ist für das Leben aller höheren biologischen Organismen absolut unverzichtbar: Sauerstoffentzug führt bei Menschen innerhalb kürzester Zeit zum Tode.
Sauerstoff ist ein farb- und geruchloses Gas mit einer relativen Molekülmasse von 32, einem Siedepunkt von –183° C und einer Dichte von 1,337 kg/m3 bei 15° C und 1 bar. Sauerstoff ist ein starkes Oxydationsmittel und bildet mit brennbaren Gasen und Dämpfen explosive Gemische. Sauerstoff ist mit nahezu allen anderen Gasen mischbar. Sauerstoff selbst ist unbrennbar, unterstützt aber die Verbrennung. Die uns umgebende Atmosphäre enthält ca. 21 Vol.-% Sauerstoff, dies entspricht einem Partialdruck von 159 mm Hg (21 kPa).
Bei akutem Sauerstoffmangel wird kurzfristig der weniger wirksame anaerobe Stoffwechselweg beschritten, bis schließlich je nach Gewebe zunächst der zelluläre Funktionsstoffwechsel und dann auch der für die Integrität der Zelle notwendige Energiebedarf nicht mehr bereitgestellt werden kann und der irreversible Zelltod eintritt.
Die Zufuhr von Sauerstoff ist vor allem bei Erkrankungen wichtig, bei denen die Sauerstoffaufnahme oder der Sauerstofftransport bzw. die Sauerstoffverwertung gestört sind. Die therapeutische Anwendung des Arzneimittels Sauerstoff dient zur Wiederherstellung der gestörten Versorgung der einzelnen Körperzellen und Organe mit dem lebenswichtigen Substrat. Die pharmakologische Wirkung von inhaliertem Sauerstoff ist daher gleichbedeutend mit seiner physiologischen Rolle im Zellstoffwechsel.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Sauerstoff wird mit der Atmungsluft in den Atemtrakt und über die Lungen in das zirkulierende Blut aufgenommen und aufgrund der Partialdruckgradienten an das Gewebe und die energieliefernden Zellorganellen abgegeben. Aufnahme und Abgabe im Blut sind durch die sogenannte SauerstoffBindungskurve charakterisiert, die mit ihrem sigmoidalen Verlauf ermöglicht, dass O2 bei Partialdrucken zwischen 15 und 40 mmHg an das Gewebe abgegeben werden kann. Die CO2-Aufnahme aus dem Gewebe erleichtert die O2 -Abgabe an die Zellen, und umgekehrt fördert die CO2-Abatmung in den Alveolen die O2-Bindung an Hämoglobin. Der größte O2-Anteil wird im Blut chemisch an Hämoglobin gebunden (1,35 ml/g), ein wesentlich kleinerer Teil wird physikalisch gelöst (0,3 ml/dl). Der Sauerstoffpartialdruck sinkt vom alveolaren zum gemischt-venösen Blut von ca. 75 bis 95 mmHg auf ca. 40 mmHg bei normaler Sauerstoff-Konzentration in der Atemluft.
Durch hyperbare Sauerstoffanwendung lässt sich der im Blut physikalisch gelöste Anteil soweit steigern, dass die im Plasma gelöste Menge zur Deckung des metabolischen Sauerstoff-Bedarfs ausreicht. Durch die auch im venösen Blut auftretende vollständige Sauerstoffsättigung des Hämoglobins ist jedoch der CO2-Abtransport aus dem Gewebe gestört und führt zu Intoxikationserscheinungen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
5.3 Präklinische Daten zur SicherheitNicht zutreffend; Sauerstoff medizinisch ist für alle höheren Organismen lebensnotwendig.
6 PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Keine.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend. Sauerstoff medizinisch kann erforderlichenfalls mit anderen Gasen gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Haltbarkeit von Sauerstoff medizinisch beträgt 2 Jahre.
Sauerstoff medizinisch ist nach Ablauf des Verfalldatums (siehe Angabe auf dem Behälter) nicht mehr zu verwenden. Die Verwendung von Sauerstoff medizinisch aus teilentleerten Behältern ist bis zum Verfalldatum zulässig.
Leere Behälter oder Behälter mit Restinhalt sollten dem Vertreiber zur Wiederbefüllung oder Entsorgung übergeben werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Die folgenden Vorsichtsmaßnahmen für die Lagerung von mit medizinischen Gasen befüllten Behältern müssen befolgt werden:
Behälter nur an einem Ort lagern, der für die Aufbewahrung medizinischer Gase bestimmt und zugelassen ist.
Behälter im Inneren in gut belüfteten Räumen oder draußen in belüfteten Bauten aufbewahren, wo sie vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind.
Verbotstafeln für Rauchen und offenes Feuer müssen gut sichtbar angebracht sein.
Die Lagerbereiche müssen sauber, trocken, gut belüftet und frei von brennbaren Materialien sein, damit gewährleistet ist, dass die Gasflaschen bis zu ihrer Verwendung sauber bleiben.
Der Notdienst sollte über die Örtlichkeit des Gaselagers verständigt sein.
Die Lagerung muss so erfolgen, dass eine Trennung unterschiedlicher Gase möglich ist. Volle und leere Gasflaschen müssen separat gelagert werden.
Sofern bei Flaschen ein Ventilschutz vorgesehen ist, muss dieser bei der Lagerung und dem Transport angebracht sein (z.B. Schutzkappe).
Bei der Lagerung und dem Transport von Behältern mit verdichtetem oder tiefkalt flüssigem Sauerstoff medizinisch sind außerdem die Angaben im entsprechenden Sicherheitsdatenblatt zu beachten.
Die Behälter sind für Kinder unerreichbar aufzubewahren.
Der Lagerstand muss nach dem First-in-First-out Prinzip rotierend verbraucht werden.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Sauerstoff medizinisch in verdichteter Form (Druck 100 bis 300 bar) wird in wiederbefüllbare Gasflaschen mit unterschiedlichem Rauminhalt (Volumen 0,4 bis 60 l) oder in Flaschenbündel (Volumen 300 bis 1200 l) abgefüllt.
Wie erkennt man den Gasinhalt?
Der Gasinhalt ergibt sich überschlagsmäßig aus der Behältergröße (auf dem Behälter eingeschlagen) multipliziert mit dem Behälterdruck, der von der Druckreduziereinrichtung abgelesen werden kann.
z.B.: 10 l x 200 bar = 2000 l oder 2 m3 entspanntes Gas
Sauerstoff medizinisch in tiefgekühlt verflüssigter Form wird mit geringem Überdruck in wiederbefüllbare isolierte Kryobehälter (Volumen 0,4 bis 60 l) oder ortsbewegliche Tanks (Volumen 450 bis 2000 l) abgefüllt. Die in den Behältern enthaltene maximale Gasmenge ist auf dem Behälterschild vermerkt. Der tatsächliche Gaseinhalt ist auf der Inhaltsanzeige des Behälters ablesbar oder kann durch Abwiegen festgestellt werden.
Behälterkennzeichnung:
Farbkennzeichnung: Flaschenschulter WEISS
Flaschenventil: Anschluss gemäß ÖNORM M 7390–2 Nr. 9: G % A (Außengewinde, rechts)
Flaschenbündel, Kryobehälter, ortsbewegliche Tanks: Kennzeichnung und Entnahmeanschluss nach Transportvorschriften und firmenspezifischen Festlegungen.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur HandhabungDie folgenden Hinweise für die Handhabung von mit medizinischen Gasen befüllten Behältern müssen befolgt werden:
Medizinische Gase nur für medizinische Zwecke laut Indikationsliste verwenden. Behälter sollten nur von geschultem Personal gehandhabt werden.
Die Inhalationshilfen (z. B. Nasenbrille, Atemmaske, Tubus) müssen für die jeweilige Applikation geeignet sein.
Nur solche technische Ausrüstung verwenden, die für das spezielle Produkt, den vorgesehenen Druck und die Temperatur geeignet ist. Im Zweifelsfall den Gaselieferanten konsultieren.
Behälter dürfen nicht übermalt werden, alle Einprägungen dürfen nicht beschädigt werden; Kennzeichnungsetiketten dürfen nicht entfernt werden.
Veränderungen und Reparaturen an Behältern, Armaturen und anderen technischen Ausrüstungsteilen dürfen nur von entsprechenden Fachkräften durchgeführt werden.
Das Umfüllen von medizinischen Gasen ist nur in besonderen Fällen entsprechend den geltenden gesetzlichen Bestimmungen zulässig.
Eine missbräuchliche Verwendung der Behälter sowie eine Befüllung durch den Verbraucher oder Dritte sind nicht statthaft.
Behälter gegen Umfallen sichern (z.B. Verwendung eines Flaschenwagens) und vor mechanischer Beschädigung schützen.
An Verbraucherstellen dürfen nur die für die ununterbrochene Gasentnahme nötigen Behälter vorhanden sein (keine Lagerung).
Behälter gegen unzulässige Erwärmung (in der Regel über 5 0°C) schützen.
Vor Anschluss eines Behälters muss sichergestellt sein, dass ein Rückstrom vom Leitungssystem in den Behälter nicht möglich ist.
Zur Entnahme von Sauerstoff medizinisch aus einem Behälter ist erforderlichenfalls eine geeignete Druckreduziereinrichtung anzuschließen. Die Bedienungsanleitung für diese Einrichtung ist unbedingt zu beachten. Verunreinigung des Anschlusses vermeiden.
Ventile langsam, ruckfrei und vollständig öffnen; hierzu keine Gleit- oder Schmiermittel sowie Werkzeuge benutzen.
Die Dichtheit des Anschlusses sollte mit geeigneten Methoden überprüft werden (Leckspray).
Für die Entnahme von Sauerstoff medizinisch in tiefgekühlter Form sind die dafür vorgesehenen Behälter nur im stehenden Zustand zu verwenden.
Nach Gebrauch und bei längerer Unterbrechung der Gasentnahme alle Absperrorgane schließen.
Im Gefahrenfall ist das Ausströmen von Sauerstoff medizinisch durch Schließen des entsprechenden Ventils am Behälter (siehe gegebenenfalls Bedienungsanleitung) zu unterbinden.
Verunreinigung der Behälter (z.B. durch Feuchtigkeit oder Eindringen von Wasser in die Behälter) vermeiden.
Rückgabe der Behälter mit geringem Überdruck. Hierdurch wird unter anderem sichergestellt, dass keine Fremdstoffe in den Behälter eindringen können.
Bei der Anwendung nicht rauchen, offene Flammen und Zündquellen fernhalten. Feuergefahr bei Kontakt mit leicht brennbaren Stoffen. Anreicherung der Umgebungsluft mit Sauerstoff medizinisch vermeiden
7. INHABER DER ZULASSUNG
SIAD Austria GmbH
Bergwerkstraße 5, A-5120 St. Pantaleon
Tel.: +43 (06277) 7447–0
Fax: +43 (06277) 7401
SIAD Austria GmbH
8. ZULASSUNGSNUMMER
1–26103
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 24.Oktober.2005
Datum der Verlängerung der Zulassung: 18. April 2012
10. STAND DER INFORMATION
10. STAND DER INFORMATIONMai 2015
Mehr Informationen über das Medikament Sauerstoff medizinisch Siad Austria
Arzneimittelkategorie: medizinische gase
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-26103
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch Gewerbetreibende gemäß Gewerbeordnung 1994 mit entsprechender Berechtigung
Inhaber/-in:
SIAD Austria GmbH, Bergwerkstraße 5, 5120 St. Pantaleon, Österreich