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Saflutan 15 Mikrogramm/ml Augentropfen, Lösung - Zusammengefasste Informationen

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ATC-Gruppe:

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Saflutan 15 Mikrogramm/ml Augentropfen, Lösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Saflutan 15 Mikrogramm/ml Augentropfen, Lösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Ein ml Augentropfen enthält 15 Mikrogramm Tafluprost.

Ein Tropfen enthält etwa 0,45 Mikrogramm Tafluprost.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 ml Augentropfenlösung enthält 1,2 mg Phosphate und 1 Tropfen enthält ungefähr 0,04 mg Phosphate.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Augentropfen, Lösung (Augentropfen).

Klare, farblose Lösung, praktisch frei von sichtbaren Partikeln mit einem pH zwischen 5,5 und 6,7 und einer Osmolalität von 260 – 300 mOsmol/kg

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei Offenwinkelglaukom und okulärer Hypertension.

Als Monotherapie bei Patienten:

o für die Augentropfen ohne Konservierungsmit­tel besser geeignet sind.

o die nur unzureichend auf die Therapie erster Wahl ansprechen.

o die die Therapie erster Wahl nicht vertragen oder Kontraindikationen dafür aufweisen.

Als Zusatzmedikation zu Betablockern.

Saflutan wird bei Erwachsenen > 18 Jahren angewendet.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die empfohlene Dosierung ist einmal täglich abends einen Tropfen Saflutan in den Bindehautsack des/der betroffenen Auges/Augen.

Die Anwendung darf nicht häufiger als einmal täglich erfolgen, da eine häufigere Verabreichung die augeninnendruc­ksenkende Wirkung vermindern kann.

Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche:

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Saflutan sind bei Kindern unter 18 Jahren bisher noch nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Anwendung bei eingeschränkter Nieren-/Leberfunktion:

Tafluprost wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nieren-/Leberfunktion nicht untersucht, daher ist das Arzneimittel bei diesen Patienten mit Vorsicht anzuwenden.

Art der Anwendung

Patienten müssen über den korrekten Umgang mit der Flasche informiert werden. Bei der ersten Anwendung muss der Patient vor dem Abgeben eines Tropfens in das Auge zuerst die Benutzung der Flasche üben, indem er diese langsam gequetscht, um einen Tropfen außerhalb des Auges abzugeben. Der Patient muss solange üben, bis er sich sicher ist, dass er einen Tropfen auf einmal verabreichen kann. Andernfalls könnte die konservierungsmit­telfreie Alternative desselben Arzneimittels im Einzeldosisbehältnis geeigneter sein.

Um eine potenzielle Kontamination der Lösung zu vermeiden, dürfen die Patienten ihre Augenlider, die Umgebung des Auges oder andere Oberflächen nicht mit der Tropferspitze der Flasche berühren. Die Restflüssigkeit, die nach dem Auftragen der Augentropfen an der Tropferspitze verbleibt, muss sofort entfernt werden, indem die Flasche einmal nach unten geschüttelt wird. Die Tropferspitze darf nicht berührt oder abgewischt werden.

Um das Risiko einer Dunkelfärbung der Haut des Augenlids zu verringern, müssen die Patienten überschüssige Lösung von der Haut abwischen. Wie bei allen anderen Augentropfen wird nach der Anwendung ein nasolakrimaler Verschluss oder das sanfte Schließen des Augenlids empfohlen. Dadurch kann die systemische Resorption eines topisch am Auge angewendeten Arzneimittels verringert werden.

Es verbleibt ein Restvolumen von ca. 1 ml, das nicht dosiert werden kann. Der Patient soll nicht versuchen, die Flasche zu leeren.

Wird mehr als ein topisches Augenarzneimittel angewendet, müssen jeweils mindestens 5 Minuten zwischen den einzelnen Anwendungen liegen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Patienten müssen vor Behandlungsbeginn über die Möglichkeit eines verstärkten Wachstums der Augenwimpern, einer Dunkelfärbung der Haut des Augenlids und einer verstärkten Irispigmentierung informiert werden. Einige dieser Veränderungen können dauerhaft sein und ein unterschiedliches Aussehen der Augen zur Folge haben, wenn nur ein Auge behandelt wird.

Die Veränderung der Irispigmentierung erfolgt langsam und wird möglicherweise erst nach einigen Monaten wahrnehmbar. Die Veränderung der Augenfarbe wurde vorwiegend bei Patienten mit gemischt-farbiger Iris beobachtet, z.B. blau-braun, grau-braun, gelb-braun und grün-braun. Das Risiko einer lebenslangen Heterochromie bei einseitiger Erkrankung ist offensichtlich.

Es besteht die Möglichkeit, dass Haarwachstum in den Bereichen auftritt, wo Tafluprost Lösung wiederholt in Kontakt mit der Hautoberfläche kom­mt.

Es gibt keine Erfahrungen zur Anwendung von Tafluprost bei Neovaskularisations-, Winkelblock-, Engwinkel- oder kongenitalem Glaukom. Bei aphaken Patienten, bei Pigmentglaukom oder bei Pseudoexfolia­tionsglaukom liegen nur begrenzte Erfahrungen zur Anwendung von Tafluprost vor.

Bei Patienten mit Aphakie, Pseudophakie mit Einriss der hinteren Linsenkapsel oder mit Vorderkammerlinsen oder bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für ein zystoides Makulaödem oder einer Iritis/Uveitis ist Tafluprost mit Vorsicht anzuwenden.

Es gibt keine Erfahrung bei Patienten mit schwerem Asthma. Diese Patienten sind daher mit Vorsicht zu behandeln.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Beim Menschen sind keine Wechselwirkungen zu erwarten, da die systemischen Konzentrationen von Tafluprost nach einer Anwendung am Auge extrem gering sind. Daher wurden mit Tafluprost keine spezifischen Wechselwirkun­gsstudien mit anderen Arzneimitteln durchgeführt. In klinischen Studien wurde Tafluprost in Kombination mit Timolol ohne Hinweise auf Wechselwirkungen angewendet.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Gebärfähige Frauen / Empfängnisver­hütung

Saflutan darf bei Frauen im gebärfähigen Alter / bei Frauen, die schwanger werden können, nicht angewendet werden, es sei denn, sie verwenden geeignete, zuverlässige Verhütungsmethoden (siehe Abschnitt 5.3).

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Tafluprost bei Schwangeren vor. Tafluprost kann schädliche pharmakologische Wirkungen auf die Schwangerschaft und/oder auf den Fötus/das neugeborene Kind haben. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionsto­xizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Saflutan darf deshalb während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, es ist eindeutig notwendig (falls es keine anderen Behandlungsmöglichke­iten gibt).

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Tafluprost und/oder seine Metaboliten beim Menschen in die Muttermilch übergehen. Eine Studie bei Ratten hat gezeigt, dass Tafluprost und/oder seine Metaboliten nach lokaler Anwendung in die Muttermilch sezerniert werden (siehe Abschnitt 5.3). Daher soll Saflutan nicht während der Stillzeit verwendet werden.

Fertilität

Das Paarungsverhalten und die Fertilität von weiblichen und männlichen Ratten wurden durch die intravenöse Gabe von Tafluprost-Dosen bis zu 100 gg/kg/Tag nicht beeinflusst.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Tafluprost hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Falls es nach dem Eintropfen vorübergehend zu einer verschwommenen Sicht kommt, muss der Patient warten, bis er wieder klar sieht, bevor er am Straßenverkehr teilnimmt oder Maschinen bedient.

4.8 Nebenwirkungen

In klinischen Studien wurden mehr als 1.400 Patienten mit konservierungsmit­telhaltigem Tafluprost behandelt, entweder als Monotherapie oder als Zusatzbehandlung zu Timolol 0,5 %. Das am häufigsten berichtete behandlungsbedingte unerwünschte Ereignis war okuläre Hyperämie.Sie trat bei etwa 13 % der Patienten auf, die an klinischen Studien mit konservierungsmit­telhaltigem Tafluprost in Europa und den USA teilnahmen. Sie war meist leicht und führte bei durchschnittlich 0,4% der Patienten, die an Pivotalstudien teilnahmen, zu einem Studienabbruch. In einer 3-monatigen Phase-III Studie in den USA, in der die konservierungsmit­telfreie Darreichungsform von Tafluprost mit der konservierungsmit­telfreien Darreichungsform von Timolol verglichen wurde, trat bei 4,1 % (13/320) der mit Tafluprost behandelten Patienten eine okuläre Hyperämie auf.

Folgende behandlungsbedingte Nebenwirkungen wurden während der klinischen Prüfungen mit Tafluprost in Europa und den USA nach einer maximalen Nachbeobachtun­gszeit von bis zu 24 Monaten berichtet:

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmender Häufigkeit angegeben.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig (>1/100, <1/10): Kopfschmerzen.

Augenerkrankungen

Häufig (>1/100, <1/10): Augenjucken, Augenreizung, Augenschmerzen, konjunktivale/o­kuläre Hyperämie, Veränderungen der Wimpern (Zunahme von Länge, Dicke und Anzahl der Wimpern), trockenes Auge, Fremdkörpergefühl im Auge, Verfärbung der Augenwimpern, Augenliderythem, Keratitits punctata superficialis (KPS), Photophobie, verstärkter Tränenfluss, verschwommenes Sehen, verminderte Sehschärfe und verstärkte Irispigmentierung.

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100): Lidpigmentierung, Augenlidödem, Asthenopie, konjunktivales Ödem, Ausfluss aus dem Auge, Blepharitis, Zellen in der Vorderkammer, okuläre Beschwerden, Reizzustand der Vorderkammer (Tyndall), konjunktivale Pigmentierung, konjunktivale Follikel, allergische Konjunktivitis und Missempfindungen im Auge.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Iritis/Uveitis, Vertiefung der Augenlidfalte, Makulaödem/zys­toides Makulaödem.

Sehr selten wurden bei Patienten mit signifikant beschädigter Hornhaut Fälle von Hornhautverkalkung in Verbindung mit der Anwendung von phosphathaltigen Augentropfen berichtet.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Verschlimmerung von Asthma, Dyspnoe.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100): Hypertrichose des Augenlids.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen,

Traisengasse 5

1200 WIEN,

Fax: +43 (0) 50 555 36207

Website:

[For the combined version with Luxembourg]

Luxemburg:

Centre Régional de Pharmacovigilance de Nancy

Bâtiment de Biologie Moléculaire et de Biopathologie (BBB)

CHRU de Nancy – Hôpitaux de Brabois

Rue du Morvan

54 511 VANDOEUVRE LES NANCY CEDEX

Tel: (+33) 3 83 65 60 85 / 87

Fax : (+33) 3 83 65 61 33

E-mail : oder

Direction de la Santé

Allée Marconi – Villa Louvigny

L-2120 Luxembourg Tel. : (+352) 2478 5592 Fax : (+352) 2479 5615 E-mail :

Link zum Formular:

4.9 Überdosierung

Das Auftreten einer Überdosierung nach okulärer Anwendung ist unwahrscheinlich. Tritt eine Überdosierung auf, muss eine symptomatische Behandlung erfolgen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Glaukommittel und Miotika, Prostaglandin-Analoga ATC-Code: S01EE05

Wirkmechanismus

Tafluprost ist ein fluoriertes Analogon von Prostaglandin F2a. Tafluprostsäure, der biologisch aktive Metabolit von Tafluprost, ist ein hochpotenter und selektiver Agonist des menschlichen Prostanoid FP-Rezeptors. Tafluprostsäure hat eine 12mal höhere Affinität für den FP-Rezeptor als Latanoprost. Studien zur Pharmakodynamik bei Affen zeigen, dass Tafluprost den Augeninnendruck senkt, indem es den uveoskleralen Abfluss von Kammerwasser verstärkt.

Pharmakodynamische Wirkungen

Die Untersuchungen an Affen mit normalem und erhöhtem Augeninnendruck zeigten, dass Tafluprost eine wirksame Augeninnendruck-senkende Substanz ist. In der Studie zur Untersuchung der Augeninnendruck-senkenden Wirkung der Tafluprost Metaboliten senkte nur Tafluprostsäure den Augeninnendruck signifikant.

Bei der vierwöchigen Behandlung von Kaninchen mit einmal täglich Tafluprost 0,0015 % Augentropfen war die Durchblutung des Sehnervkopfs, welche am 14. und 28. Tag mit Laser-Speckle-Flussregulierung ermittelt wurde, im Vergleich zum Ausgangswert signifikant verstärkt.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Die Senkung des Augeninnendrucks beginnt zwischen 2 und 4 Stunden nach der ersten Anwendung, die maximale Wirkung wird etwa 12 Stunden nach der Anwendung erreicht. Die Wirkung bleibt über mindestens 24 Stunden erhalten. Pivotalstudien mit einer Tafluprost-Formulierung, die das Konservierungsmit­tel Benzalkoniumchlorid enthält, haben gezeigt, dass Tafluprost als Monotherapeutikum wirksam ist und eine additive Wirkung hat, wenn es als Zusatzbehandlung zu Timolol angewendet wurde: In einer Studie über 6 Monate zeigte Tafluprost eine signifikante Augeninnendruck-senkende Wirkung von 6 bis 8 mmHg zu verschiedenen Tageszeitpunkten im Vergleich zu 7 bis 9 mmHg bei Latanoprost. In einer zweiten 6-monatigen klinischen Studie reduzierte Tafluprost den Augeninnendruck um 5 bis 7 mmHg, verglichen mit 4 bis 6 mmHg bei Timolol. Die Augeninnendruck-senkende Wirkung von Tafluprost blieb bei der Verlängerung dieser Studien auf bis zu 12 Monate erhalten. In einer Studie über 6 Wochen wurde die Augeninnendruc­ksenkende Wirkung von Tafluprost im Vergleich zu seinem Vehikel als Begleittherapie zu Timolol untersucht. Die zusätzliche Augeninnendruck-senkende Wirkung betrug in der Timolol-Tafluprost Gruppe 5 bis 6 mmHg und in der Timolol-Vehikel-Gruppe 3 bis 4 mmHg im Vergleich zu den Ausgangswerten (gemessen nach einer 4-wöchigen Eingangsbehandlung mit Timolol). In einer kleinen cross-over Studie mit einer 4-wöchigen Behandlungsphase zeigten die konservierte und die unkonservierte Tafluprost-Formulierung eine ähnliche Augeninnendruck-senkende Wirkung von über 5 mmHg. In einer 3-monatigen Studie in den USA, in der die konservierungsmit­telfreie Darreichungsform von Tafluprost mit der konservierungsmit­telfreien Darreichungsform von Timolol verglichen wurde, lag die Augeninnendruck-senkende Wirkung von Tafluprost zu verschiedenen Zeitpunkten zwischen 6,2 und 7,4 mmHg, während die von Timolol zwischen 5,3 und 7,5 mmHg variierte.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach einer einmal täglichen Anwendung von einem Tropfen Tafluprost 0,0015% Augentropfen ohne Konservierungsmit­tel in beide Augen über einen Zeitraum von 8 Tagen waren die Tafluprostsäure-Plasmakonzentra­tionen niedrig und hatten an den Tagen 1 und 8 ähnliche Profile. Die Plasmakonzentra­tionen erreichten 10 Minuten nach der Anwendung ein Maximum und sanken weniger als eine Stunde nach der Anwendung auf einen Wert unterhalb der unteren Nachweisgrenze (10 pg /ml). Die mittleren Werte für Cmax (26,2 und 26,6 pg/ml) und AUC0_last (394,3 und 431,9 pg*min/ml) waren an den Tagen 1 und 8 ähnlich, was darauf hinweist, dass innerhalb der ersten Woche der okulären Anwendung eine konstante Arzneimittelkon­zentration erreicht wurde. Es wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede in der systemischen Bioverfügbarkeit zwischen den Formulierungen mit und ohne Konservierungsmit­tel nachgewiesen.

In einer Studie an Kaninchen war die Absorption von Tafluprost in das Kammerwasser nach einer einmaligen okulären Anwendung von Tafluprost 0,0015 % Augentropfen mit oder ohne Konservierungsmit­tel vergleichbar.

Verteilung

Bei Affen gab es keine spezifische Verteilung des radioaktiv markierten Tafluprost im Iris-Ziliarkörper oder Choroidea einschließlich des Pigmentepithels der Retina, was auf eine geringe Affinität für Melaninpigment hinweist.

In einer Ganzkörper-Autoradiographie-Studie bei Ratten wurde die höchste Konzentration der Radioaktivität in der Hornhaut gefunden, gefolgt von der in den Augenlidern, der Sklera und der Iris. Außerhalb des Auges war die Radioaktivität auf den Tränenapparat, Gaumen, Oesophagus und Gastrointesti­naltrakt, Niere, Leber, Gallenblase und Harnblase verteilt.

In vitro war die Bindung von Tafluprostsäure an Humanalbumin bei 500 ng/ml Tafluprostsäure bei 99 %.

Biotransformation

Die Metabolisierung von Tafluprost, die in-vitro untersucht wurde, erfolgt beim Menschen hauptsächlich über Hydrolyse zum pharmakologisch wirksamen Metaboliten Tafluprostsäure, die durch Glucuronidierung oder Betaoxidation weiter metabolisiert wird. Die Produkte der Betaoxidation, die pharmakologisch inaktiven 1,2-Dinor- und 1,2,3,4-Tetranor-Tafluprostsäuren, können glucuronidiert oder hydroxyliert werden. Das Cytochrom P450– (CYP-)Enzymsystem ist an der Metabolisierung von Tafluprostsäure nicht beteiligt. Basierend auf der Studie mit Hornhautgewebe von Kaninchen und gereinigten Enzymen ist die Carboxylesterase jene Esterase, die hauptsächlich für die Esterhydrolyse zur Tafluprostsäure verantwortlich ist. Butylcholinesterase kann ebenfalls zur Hydrolyse beitragen, nicht aber Acetylcholines­terase.

Elimination

Nach einer einmal täglichen Gabe von 3H-Tafluprost (0,005 % Augentropfen; 5 pg/Auge) in beide Augen über einen Zeitraum von 21 Tagen wurden bei Ratten 87 % der gesamten radioaktiven Dosis in den Ausscheidungen gefunden. Ungefähr 27–38 % der gesamten ausgeschiedenen Dosis wurden über den Urin und etwa 44–58 % wurden über den Faeces ausgeschieden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, systemischen Toxizität bei wiederholter Gabe, Gentoxizität, und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Wie bei anderen PGF2 -Agonisten führte die wiederholte topische okuläre Anwendung von Tafluprost bei Affen zu irreversiblen Veränderungen der Irispigmentation und zu einer reversiblen Vergrößerung der Lidspalte.

In vitro wurde bei Tafluprostsäure-Konzentrationen, die die maximale Plasmakonzentration beim Menschen um das 4– bzw. um das 40-fache überstiegen, eine erhöhte Kontraktion von Ratten- bzw. Kaninchen-Uteri beobachtet. Die tonisierende Wirkung von Tafluprost auf die Gebärmutter wurde nicht bei menschlichen Uterus-Präparaten untersucht.

Studien zur Reproduktionsto­xizität mit intravenöser Applikation wurden bei Ratten und Kaninchen durchgeführt. Bei Ratten wurden bei einer systemischen Exposition mit dem über 12.000-fachen der maximalen klinischen Exposition basierend auf Cmax oder mit dem über 2.200-fachen basierend auf der AUC keine negativen Auswirkungen auf die Fertilität oder frühe embryonale Entwicklung festgestellt.

In konventionellen Studien zur embryo-fötalen Entwicklung führte Tafluprost zu einer Verringerung des fötalen Körpergewichts und zu vermehrten Aborten nach der Implantation. Tafluprost steigerte die Inzidenz von Fehlbildungen des Skeletts bei Ratten und die Inzidenz von Schädel-, Gehirn- und Wirbelsäulenfeh­lbildungen bei Kaninchen. In der Studie an Kaninchen lagen die Plasmaspiegel von Tafluprost und seinen Metaboliten unter der Bestimmungsgrenze.

In Studien zur prä- und post-natalen Entwicklung bei Ratten wurden bei Tafluprost Dosen, die mehr als 20-fach über der klinischen Dosis lagen, eine erhöhte Mortalität der Neugeborenen, eine Reduktion des Körpergewichts und eine verzögerte Entwicklung der Ohrmuscheln bei den Nachkommen beobachtet.

Die Untersuchungen mit radioaktiv markiertem Tafluprost an Ratten zeigten, dass ungefähr 0,1% der topisch an den Augen angewendeten Dosis in die Milch überging. Da die Halbwertzeit des aktiven Metaboliten (Tafluprostsäure) im Plasma sehr kurz ist (nach 30 Minuten beim Menschen nicht mehr nachweisbar), stellte der größte Teil der Radioaktivität wahrscheinlich Metaboliten mit geringer oder keiner pharmakologischen Wirkung dar. Aufgrund der Metabolisierung des Wirkstoffes und der natürlichen Prostaglandine ist davon auszugehen, dass die orale Bioverfügbarkeit sehr gering ist.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Glycerol

Natriumdihydro­genphosphat-Dihydrat

Natriumedetat

Polysorbat 80

Salzsäure und/oder Natriumhydroxid zur pH-Einstellung

Wasser für Injektionszwecke.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

Nach dem ersten Öffnen der Flasche: 3 Monate.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2°C – 8°C). Nicht einfrieren.

Nach dem Öffnen: Nicht über 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Transparente Flaschen aus Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) mit weißem Aptar OSD (Polyethylen, Polypropylen, Cycloolefin-Copolymere) mit blauer Polyethylenkappe. Jede Flasche hat ein Füllvolumen von 3 ml, 5 ml oder 7 ml.

Es sind folgende Packungsgrößen erhältlich: Karton mit 1 oder 3 Flaschen mit je 3 ml (jeweils für 1 Monat Anwendungsdauer des Patienten bestimmt), 1 Flasche mit 5 ml (für 2 Monate) oder 1 Flasche mit 7 ml (für 3 Monate).

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Santen Oy

Niittyhaankatu 20

33720 Tampere

Finnland

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 138325

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der Erteilung der Zulassung: 17. Mai 2018

Mehr Informationen über das Medikament Saflutan 15 Mikrogramm/ml Augentropfen, Lösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 138325
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Santen Oy, Niittyhaankatu 20, 33720 Tampere, Finnland