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Rulide 150 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Rulide 150 mg - Filmtabletten

Kinder von 6 - 40 kg Körpergewicht

Die Dosierung beträgt im Allgemeinen für Kinder ab 6 kg Körpergewicht 5–8 mg/kg/Tag*. Kinder ab

40 kg KG erhalten die Erwachsenendosis.

* hierfür stehen auch Rulide 50 mg lösliche Tabletten zur Verfügung. Feste orale Darreichungsformen sind für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet.

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Aufgrund der geringen renalen Ausscheidung von ca. 10% von Roxithromycin ist keine

Dosisanpassung bei diesen Patienten erforderlich. Bei schwerer Niereninsuffizienz wird eine Kontrolle der Serumkonzentration von Roxithromycin und ggf. eine Dosisreduktion oder Verlängerung des Dosierungsinter­valls empfohlen.

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Grundsätzlich sollten Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen Roxithromycin nicht erhalten.

Falls jedoch eine Therapie erforderlich sein sollte, ist die Tagesdosis zu halbieren (=150 mg Roxithromycin/Tag) und die Leberwerte regelmäßig zu kontrollieren.

Bei leichter bis mittelschwerer hepatischer Insuffizienz sollte Roxithromycin vorsichtig angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4)

Ältere Patienten

Eine Dosisreduktion ist nur bei altersentsprechen­der Einschränkung der Nierenfunktion erforderlich.

Art der Anwendung

Die Filmtabletten werden % Stunde vor den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) eingenommen.

Dauer der Behandlung

Die Therapiedauer richtet sich nach der Indikation, dem zugrunde liegenden Erreger sowie dem klinischen Bild. Nach Abklingen der Krankheitszeichen soll die Behandlung noch mindestens 3 Tage fortgesetzt werden.

Bei Kindern sollte jedoch die Dauer der Behandlung 10 Tage nicht überschreiten, da darüber hinaus noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.

Bei Streptokokken-Infektionen sollte die Therapiedauer aber nicht weniger als 10 Tage umfassen, um Rückfälle bzw. Spätkomplikationen zu vermeiden. Dasselbe gilt für die Behandlung der Urethritis, Cervicitis bzw. Cervicovaginitis.

Bis zum Vorliegen weiterer klinischer Daten sollte Roxithromycin nicht länger als 4 Wochen eingenommen werden.

4.3. Gegenanze­igen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Makrolide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– gleichzeitige Behandlung mit vasokonstriktiv wirkenden Mutterkornalka­loiden (siehe Abschnitt 4.5) – schwere Leberfunktion­sstörungen

– gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln mit einem engen therapeutischen Fenster, die Substrate des CYP3A4 Systems sind (z.B. Astemizol, Cisaprid, Pimozid und Terfenadin) (siehe Abschnitt 4.5)

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Schwere Erkrankungen im Zusammenhang mit Clostridium difficile:

Obwohl unter der Therapie mit Roxithromycin keine Enterocolitis (deren schwerste Form die pseudomembranöse Kolitis ist, die lebensbedrohlich sein kann) beobachtet wurde, ist bei Auftreten anhaltender, u. U. blutiger Durchfälle auch daran zu denken.

Bei Verdacht auf eine solche Erkrankung ist die Therapie sofort abzubrechen und unverzüglich eine spezifische Behandlung einzuleiten.

Peristaltik-hemmende Medikamente sind in diesen Fällen kontraindiziert.

Von schwerer Vasokonstriktion („Ergotismus“) mit möglicher Nekrose von Extremitäten ist berichtet worden, wenn Makrolide gemeinsam mit vasokonstriktiv wirkenden Muttterkornal­kaloiden angewendet wurden. Bevor Roxithromycin verordnet wird, muss deshalb gesichert sein, dass keine gleichzeitige Behandlung mit Mutterkornalka­loiden erfolgt (siehe Abschnitt 4.5).

Schwere bullöse Reaktionen

Im Zusammenhang mit Roxithromycin wurden Fälle schwerer bullöser (blasenförmiger)

Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) berichtet. Bei einem Auftreten von Symptomen oder Anzeichen von AGEP, SJS oder TEN (z.B. progredienter Hautausschlag, häufig mit Blasen oder Schleimhautläsi­onen) sollte die Behandlung mit Roxithromycin abgesetzt werden.

Schwere bullöse Hautreaktionen

Es wurden Fälle von schweren bullösen Hautreaktionen wie das Stevens-Johnson-Syndrom und Toxisch epidermale Nekrolyse im Zusammenhang mit Roxithromycin berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Wenn Symptome oder Anzeichen von SJS oder TEN (z.B.: ein progressiver Hautausschlag, in vielen Fällen mit Blasen oder Schleimhautläsion) vorhanden sind, ist die Behandlung mit Rulide abzubrechen.

Bei Patienten mit einer schweren Leberinsuffizienz wird Roxithromycin nicht empfohlen. Roxithromycin sollte bei Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Beeinträchtigung der Leberfunktion mit Vorsicht eingesetzt werden:

Bei Patienten mit Zeichen einer Leberinsuffizienz sowie bei Patienten, bei denen während einer früheren Roxithromycin-Therapie eine eingeschränkte Leberfunktion beobachtet wurde, müssen die Leberwerte regelmäßig kontrolliert werden. Bei einer Erhöhung der Leberwerte unter Therapie mit Roxithromycin sollte ein Absetzen der Therapie erwogen werden.

Unter bestimmten Bedingungen können Makrolide, einschließlich Roxithromycin, das QT-Intervall verlängern.

Roxithromycin sollte deshalb mit Vorsicht angewendet werden bei:

– Patienten mit kongenitaler oder erworbener Verlängerung des QT-Intervalls,

– bei anhaltenden proarrhythmischen Bedingungen (z.B. unbehandelte Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie, klinisch signifikante Bradykardie oder schwerer Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörun­gen in der Anamnese),

– gleichzeitige Anwendung von QT-Intervall verlängernden Arzneimitteln (siehe Abschnitt 4.5).

– Patienten, die Klasse IA und Klasse III-Antiarrhythmika, sowie Arzneimittel wie z.B. Astemizol, Cisaprid oder Pimozid einnehmen.

Insbesondere bei längerer Behandlung (z.B. bei einer Behandlungsdauer von mehr als 2 Wochen) werden Kontrollen der Leber- und Nierenfunktion sowie des Blutbilds empfohlen. (siehe Abschnitt 4.8)

Wie bei allen Antibiotika kann es bei einer längerdauernden und/oder wiederholten Anwendung gelegentlich zu einer Überwucherung resistenter Mikroorganismen kommen. Der Zustand des Patienten ist daher regelmäßig zu überprüfen, um ggf. bei Auftreten einer Folgeinfektion geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.

Bei Auftreten erster Anzeichen eines angioneurotischen Ödems oder Schockzustandes ist die Therapie mit Roxithromycin sofort abzubrechen und umgehend ein Arzt zu informieren, damit ggf. entsprechende Notfallmaßnahmen durchgeführt werden können.

Wie auch von anderen Makroliden bekannt, kann Roxithromycin eine bestehende Myasthenia gravis verschlechtern.

1 Filmtablette enthält 1,12 mg Glucose. Patienten mit einer seltenen Glucose-Galactose Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

4.5. Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kontraindizierte Kombinationen

vasokonstriktiv wirkenden Mutterkornalka­loiden

Roxithromycin ist ein schwacher Inhibitor des CYP3A4-Systems.

- Terfenadin:

Einige Makrolide sind aufgrund ihrer pharmakokinetischen Interaktion mit Terfenadin in der Lage maßgeblich deren Serumkonzentration zu erhöhen. Das kann in einer schweren ventrikulären Arrhythmie resultieren, typischerweise in Torsade de Pointes. Obwohl solch eine Reaktion mit Roxithromycin nicht nachgewiesen werden konnte und Studien mit einer begrenzten Anzahl an gesunden Probanden keine pharmakokinetische Interaktion oder relevante EKG-Änderungen zeigten, wird die Kombination von Roxythromycin und Terfenadin nicht empfohlen.

- Astemizol, Cisaprid, Pimozid:

Andere Arzneimittel wie z.B. Astemizol, Cisaprid oder Pimozid, die über das Leberenzym CYP-3-A-Isoenzym metabolisiert werden, stehen aufgrund des Anstiegs ihres Serumlevels im Zusammenhang mit QT-Verlängerungen und/oder Herz- Arrhythmien (typischerweise Torsade de Pointes) und ihrem nachfolgenden Zusammenspiel mit den signifikanten Inhibitoren dieses Isoenzyms, einschließlich einiger Makrolide.

Obwohl Roxithromycin nicht oder nur in geringem Ausmaß mit CYP-3-A Komplexe bilden kann und daher den Stoffwechsel von Arzneimitteln, die durch das Cytochrom P-450-System metabolisiert werden, nicht oder nur in geringem Ausmaß hemmen kann, ist es nicht möglich, klinisch signifikante Wechselwirkungen endgültig nachzuweisen oder auszuschließen.

Daher sollte Roxithromycin nicht zusammen mit diesen Arzneimitteln verabreicht werden.

Nicht empfohlene Kombinationen – Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

- Arzneimittel, die eine mögliche Verlängerung des QT-Intervalls hervorrufen können Roxithromycin muss bei Patienten, die andere Arzneimittel mit einer möglichen Verlängerung des QT-Intervalls einnehmen, mit Vorsicht verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.4). Dies schließt Klasse IA- (z.B. Quinidin, Procainamid, Disopyramid) und Klasse III-Antiarrhythmika (z.B. Dofetilid, Amiodaron), Citalopram, trizyklische Antidepressiva, Methadon, einige Antipsychotika (z­.B.

Penothiazin), Fluorchinolone (z.B. Moxifloxacin), einige Antimykotika (z.B. Fluconalzol, Pentamidin) und manche antivirale Arzneimittel (z.B. Telaprevir) ein.

- trizyklische Antidepressiva und Analoga, Lithiumsalze und Protozoenmittel (z.B. Mefloquin, Artemether, Lumefantrin):

Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, steigt die Inzidenz von Rhythmusstörungen vom Typ Torsade de Pointes. Die gleichzeitige Behandlung mit mehreren QT-Zeit verlängernden Arzneimitteln soll möglichst vermieden werden. Ist die gleichzeitige Behandlung notwendig, dann soll sie in niedrigster wirksamer Dosierung und sorgfältiger Überwachung (EKG, eventuell klinische Überwachung) vorgenommen werden.

- Vitamin-K-Antagonisten:

In Untersuchungen mit Probanden wurden keine Wechselwirkungen mit Warfarin beobachtet. Jedoch trat bei Patienten, die mit Roxithromycin und Vitamin-K-Antagonisten behandelt wurden, eine Verlängerung der Prothrombinzeit oder Erhöhung der INR auf, die aber durch die Infektion selbst bedingt sein könnte.

Generell sollte jedoch während einer gleichzeitigen Therapie mit Roxithromycin und Vitamin-KAntagonisten die Prothrombinzeit regelmäßig kontrolliert werden.

- Disopyramid:

In einer in vitro-Studie zeigte sich, dass Roxithromycin Disopyramid aus seiner Plasmaeiweißbindung verdrängen kann. Solch ein Effekt in vivo kann möglicherweise in ein Ansteigen des freien Disopyramid resultieren. Daher sollte regelmäßig eine Kontrolle des EKG sowie, falls möglich, des Serumspiegels von Disopyramid erfolgen.

- Digoxin und andere Herzglykoside:

In einer Studie mit gesunden Probanden wurde gezeigt, dass Roxithromycin, wie auch andere Makrolide, die Resorption von Digoxin steigern kann. Dadurch kann es sehr selten zu toxischen Effekten der Herzglykoside mit Symptomen wie Nausea, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen oder Schwindel, evtl. auch Reizleitungsstörun­gen und/oder Arrhythmien, kommen.

Daher sollte regelmäßig eine Kontrolle des EKG sowie, falls möglich, des Serumspiegels von Digoxin erfolgen. Dies ist insbesondere erforderlich, wenn Symptome auftreten, die eine Glykosid-Überdosis nahe legen.

Wechselwirkungen, die zu berücksichtigen sind

- Midazolam

Eine Kombination von Roxithromycin (300 mg täglich) und Midazolam (15 mg oral), wie auch andere Makrolide, erhöht möglicherweise die AUC und die Halbwertszeit von Midazolam um 47%, wodurch es zu einer Wirkungsverstärkung bzw. -verlängerung kommen kann. Für eine mögliche Wechselwirkung zwischen Roxithromycin und Triazolam liegt bisher kein endgültiger Nachweis vor.

- Arzneimitteln, die über das CYP-3-A-System metabolisiert wer­den

Roxithromycin ist ein schwacher Inhibitor des CYP-3-A-Systems. Die Wirkung von Roxithromycin wird durch die Einwirkung von Arzneimittel erwartungsgemäß halbiert (oder noch weniger), die vorwiegend über CYP-3-A metabolisiert werden. Vorsicht ist geboten, wenn Roxithromycin mit anderen Arzneimitteln, die über CYP-3-A metabolisiert werden, verschrieben wird (wie Rifabutin und Bromocriptin).

- Theophyllin, Ciclosporin

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Roxithromycin kann es zu einem Anstieg der Theophyllin- bzw. Ciclosporin-Serumkonzentration kommen. Eine Anpassung der üblichen Dosis ist im Allgemeinen nicht erforderlich.

Bei gleichzeitiger Anwendung werden eine Überwachung des Theophyllin-Serumspiegels sowie eine Überwachung der Ciclosporin-Serumkonzentration und der Nierenfunktion empfohlen.

In klinischen Studien wurde, um den Effekt von Roxithromycin auf Cyclosporin beurteilen zu können, 8 Herztransplant-Patienten, die innerhalb des letzten Monats mit Cyclosporin behandelt wurden, 150 mg Roxithromycin 2 mal täglich für 11 Tage verabreicht. Durch Roxithromycin kam es zu einem Anstieg der Cyclosporin-Konzentration im Blut um 50 %, der nach Absetzen von Roxithromycin schrittweise zurückging.

- Bromocriptin:

Roxithromycin kann die absolute Bioverfügbarkeit und die Plasmakonzentration von Bromocriptin signifikant erhöhen. Das Risiko von Nebenwirkungen ist dadurch erhöht.

- Rifabutin:

Roxithromycin kann die AUC und Plasmakonzentration von Rifabutin erhöhen, dadurch ist die Gefahr von unerwünschten Wirkungen erhöht.

- HMG-CoA Reduktasehemmer:

Bei der Kombination von Roxithromycin und einem HMG-CoA Reduktasehemmer (Statine) besteht das mögliche Risiko von Nebenwirkungen, die sich auf die Muskulatur beziehen, wie z.B.

Rhabdomyolyse, aufgrund einer möglichen Erhöhung der Statin-Konzentration im Blut. Bei einer Kombination von einem Statin mit Roxithromycin wird Vorsicht empfohlen. Die Patienten sollten auf Anzeichen und Symptome einer Myopathie überwacht werden.

Keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen wurden bei der gleichzeitigen Behandlung mit Carbamazepin, Ranitidin, Aluminium- oder Magnesiumhydroxid, H2-Rezeptorantago­nisten, Prednisolon bzw. oralen Kontrazeptiva beobachtet.

In Interaktionsstudien mit geringer Probandenzahl wurden keine Auswirkungen von Roxithromycin auf orale Kontrazeptiva, die Östrogen und Progesteron beinhalten, festgestellt

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Sollte das Präparat an Frauen im gebärfähigen Alter verabreicht werden, ist folgendes zu beachten: Obwohl in tierexperimentellen Untersuchungen an mehreren Tierarten keine teratogenen oder embryotoxischen/föto­toxischen Wirkungen bei Dosen bis zu 200 mg/kg/Tag oder einem 40fachen der therapeutischen Dosis beobachtet wurden, sollte aufgrund fehlender Untersuchungen am Menschen Roxithromycin während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Die Sicherheit von Roxithromycin für den Fötus während der Schwangerschaft wurde nicht nachgewiesen.

Mehr Informationen über das Medikament Rulide 150 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-18581
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Sanofi-Aventis GmbH, Wienerbergstrasse 11 Turm A 29. Obergeschoss Favoriten -, 1100 Vienna, Österreich