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Rhophylac 300 Mikrogramm / 2 ml Injektionslösung in einer Fertigspritze - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Rhophylac 300 Mikrogramm / 2 ml Injektionslösung in einer Fertigspritze

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Rhophylac 300 Mikrogramm / 2 ml Injektionslösung in einer Fertigspritze

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Fertigspritze (2 ml Lösung) enthält 300 Mikrogramm (1500 IE) Anti-D Immunglobulin* vom Menschen.

1 ml enthält 150 Mikrogramm (750 IE) Anti-D Immunglobulin vom Menschen.

Das Produkt enthält maximal 30 mg/ml Plasmaproteine vom Menschen; davon entfallen

10 mg/ml auf den Stabilisator Albumin vom Menschen. Mindestens 95% der übrigen Plasmaproteine bestehen aus IgG.

Verteilung der IgG Subklassen (ungefähre Werte):

IgG1 84,1 %

IgG2 7,6 %

IgG3 8,1 %

IgG4 1,0 %

Der Anteil von Immunglobulin A (IgA) beträgt nicht mehr als 5 Mikrogramm/ml.

* Hergestellt aus dem Plasma von menschlichen Spendern.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Spritze, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Rhophylac enthält keine Konservierungsstof­fe.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung

Die Lösung ist klar oder leicht opaleszent und farblos oder blassgelb.

Rhophylac hat eine Osmolalität von mindestens 240 mosmol/kg.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Prophylaxe der Rh(D) Isoimmunisierung in Rh(D)-negativen Frauen

Präpartale Prophylaxe:

– standardmäßige präpartale Prophylaxe

– präpartale Prophylaxe nach Komplikationen in der Schwangerschaft einschließlich: Abort / drohender Abort, Extrauteringra­vidität oder Blasenmole, intrauteriner fetaler Tod, transplazentale Hämorrhagie, verursacht durch eine präpartale Hämorrhagie, Amniozentese,

Chorionbiopsie, intrauterine Eingriffe, z. B. äußere Kindswendung, invasive Eingriffe, Chordozentese, stumpfes Bauchtrauma oder fetale therapeutische Eingriffe.

Postpartale Prophylaxe:

– Geburt eines Rh(D) positiven (D, Dweak, Dpartial) Kindes

Es wird von einer Rh(D) inkompatiblen Schwangerschaft ausgegangen, wenn der Fötus / das Neugeborene entweder Rh(D) positiv oder Rh(D) unbekannt ist oder wenn der Vater Rh(D) positiv oder (Rh(D) unbekannt ist.

Behandlung von Rh(D)-negativen Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen (0 —18 Jahre) nach inkompatiblen Transfusionen von Rh(D)-positivem Blut oder anderen Produkten, welche Erythrozyten enthalten, wie z.B. Thrombozytenkon­zentrat.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung von Anti-D Immunglobulin sollte nach dem Ausmaß der Exposition mit Rh(D)-positiven Erythrozyten und mit dem Wissen berechnet werden, dass 0,5 ml Rh(D)-positive Erythrozyten oder 1 ml Rh(D)-positives Blut von ungefähr 10 Mikrogramm (50 I.E.) Anti-D Immunglobulin neutralisiert werden.

Die folgenden Dosierungsempfeh­lungen basieren auf den mit Rhophylac durchgeführten klinischen Studien. Weitere Informationen zu Studien siehe Abschnitt 5.1.

Die Dosierungsempfeh­lungen in offiziellen Richtlinien zur intramuskulären und intravenösen Anwendung von Anti-D Immunglobulin vom Menschen sollen beachtet werden.

Prophylaxe einer Rh(D) Isoimmunisierung von Rh(D)-negativen Frauen:

Präpartale Prophylaxe:

Empfohlen wird eine Einzeldosis von 300 Mikrogramm (1500 I.E.) durch intravenöse oder intramuskuläre Injektion.

– Standardmäßige präpartale Prophylaxe:

Eine Einzeldosis von 300 Mikrogramm in der 28. bis 30. Schwanger­schaftswoche.

Wird der Bedarf an einer präpartalen Prophylaxe erst in der Zeit nach der 30. Schwanger­schaftswoche festgestellt, darf Rhophylac nicht vorenthalten, sondern so schnell wie möglich verabreicht werden.

– Präpartale Prophylaxe nach Komplikationen in der Schwangerschaft:

Eine Einzeldosis von 300 Mikrogramm sollte so schnell wie möglich innerhalb von 72 Stunden verabreicht werden. Wenn mehr als 72 Stunden vergangen sind, darf das Produkt nicht vorenthalten, sondern so schnell wie möglich verabreicht werden. Gegebenenfalls könnte die Dosis in Intervallen von 6 bis 12 Wochen während der ganzen Schwangerschaft wiederholt werden.

Postpartale Prophylaxe:

Empfohlen wird eine Einzeldosis von 300 Mikrogramm (1500 I.E.) verabreicht durch intravenöse oder intramuskuläre Injektion. Bei intravenöser Verabreichung kann eine Minimaldosis von 200 Mikrogramm ausreichend sein, vorausgesetzt, eine große feto-

maternale Hämorrhagie kann ausgeschlossen werden.

Für die postpartale Anwendung sollte der Mutter so rasch wie möglich innerhalb 72 Stunden nach der Geburt eines Rh positiven (D, Dweak, Dpartial) Kindes Rhophylac verabreicht werden. Falls mehr als 72 Stunden vergangen sind, sollte das Produkt nicht vorenthalten, aber so schnell wie möglich verabreicht werden.

Die postpartale Dosis muss auch nach erfolgter präpartaler Prophylaxe gegeben werden und auch wenn die Restaktivität der präpartalen Prophylaxe im mütterlichen Serum nachgewiesen werden kann.

Wenn eine starke feto-maternale Hämorrhagie (Blutungsvolumen > 4 ml Rh(D) positiver fetaler Erythrozyten) z. B. bei fetaler /neonataler Anämie oder intrauterinem fetalem Tod vermutet wird, sollte das jeweilige Ausmaß mit einer geeigneten Methode bestimmt werden (z. B. Kleihauer-Betke Test zur Bestimmung fetaler Erythrozyten oder Durchflusszyto­metrie zur Bestimmung Rh-positiver Erythrozyten). Gegebenenfalls sollten zusätzliche Dosen von Anti-D Immunglobulin (10 Mikrogramm (50 I.E.) pro 0,5 ml Rh(D) positiven fetalen Erythrozyten oder pro 1 ml fetalem Blut) verabreicht werden.

Inkompatible Transfusionen von Erythrozyten bei Rh(D) negativen Patienten:

Die empfohlene Dosis beträgt 20 Mikrogramm (100 I.E.) Anti-D Immunglobulin pro 2 ml des transfundierten Rh(D)-positiven Blutes bzw. pro 1 ml des verabreichten Rh(D) positiven Erythrozytenkon­zentrats. Die adäquate Dosis sollte nach Rücksprache mit einem Transfusionsspe­zialisten bestimmt werden. Tests zum Nachweis von Rh(D) positiven Erythrozyten sollten alle 48 Stunden wiederholt werden und Anti-D Immunglobulin sollte so lange verabreicht werden, bis keine Rh(D)-positiven Erythrozyten mehr im Blutkreislauf nachweisbar sind. Eine Gesamtdosis von 3000 Mikrogramm (15.000 I.E.) wird auch dann als ausreichend angesehen, wenn mehr als 300 ml Rh(D)-positives Blut oder 150 ml Rh(D) positives Erythrozytenkon­zentrat transfundiert wurden. Aufgrund des möglichen Risikos einer Hämolyse, wird jedoch empfohlen, die Dosis von 3000 Mikrogramm (15000 IE) nicht zu überschreiten. Es wird die intravenöse Injektion empfohlen, da dadurch sofort ein adäquater Plasmaspiegel erreicht wird.

Im Falle einer intramuskulären Anwendung sollten die großen Dosen über mehrere Tage verteilt verabreicht werden.

Die Dosisempfehlungen zur Prävention der Rh(D)-Isoimmunisierung sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: _____________­________________________­________________________­______________

Indikation

Zeitpunkt der

Verabreichung

Dosierung

Präpartale Prophylaxe:

Geplante präpartale Prophylaxe

Präpartale Prophylaxe nach Komplikationen in der

Schwangerschaft

In der 28. bis 30.

Schwangerschaf­tswoche

Innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der Komplikation

300 Mikrogramm (1500 IE) als Einzeldosis

300 Mikrogramm (1500 IE) als Einzeldosis'

Postpartale Prophylaxe:

Innerhalb von 72 Stunden nach der Geburt

300 Mikrogramm (1500 IE) als

Einzeldosis''

Große feto-maternale

Hämorrhagie (> 4 ml)

Innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der Komplikation

300 Mikrogramm (1500 IE) als Einzeldosis plus :

10 Mikrogramm (50 IE) pro 0.5 ml Rh(D) positiver fetaler Erythrozyten oder 10 Mikrogramm (50 IE) pro

1 ml Rh(D) positives fetales Blut

Inkompatible Transfusionen

Innerhalb von 72 Stunden nach Exposition

10 Mikrogramm (50 IE) pro 0.5 ml transfundiertem Rh(D) positivem

Erythrozytenkon­zentrates oder

10 Mikrogramm (50 IE) pro 1 ml transfundiertem Rh(D) positivem Blut

t Die Rhophylac-Dosis muss gegebenenfalls erhöht werden, wenn der Patient > 15 ml Rh(D)-positiven fetalen Erythrozyten ausgesetzt ist. Befolgen Sie in diesem Fall die Dosisrichtlinien für große feto-maternale Blutungen.

Kinder und Jugendliche

Da die Dosierung im Falle von inkompatiblen Transfusionen vom Volumen des verabreichten Rh(D) positiven Blutes oder Rh(D) positivem Erythrozytenkon­zentrats abhängt, ist die empfohlene Dosis für Kinder und Jugendliche (0–18 Jahre) nicht anders als die von Erwachsenen. Die adäquate Dosis sollte jedoch in Absprache mit einem Transfusionsspe­zialisten bestimmt werden.

Anwendung bei älteren Patienten

Da die Dosierung im Falle von inkompatiblen Transfusionen vom Volumen des verabreichten Rh(D) positiven Blutes oder Rh(D) positivem Erythrozytenkon­zentrats abhängt, ist die empfohlene Dosis für ältere Patienten (> 65 Jahre) nicht anders als die von Erwachsenen. Die adäquate Dosis sollte jedoch in Absprache mit einem Transfusionsspe­zialisten bestimmt werden.

Art der Anwendung

Patienten sollten, wie bei allen Blutprodukten, für mindestens 20 Minuten nach der Gabe von Rhophylac beobachtet werden.

Zur intravenösen oder intramuskulären Anwendung durch langsame Injektion.

Wenn große Volumina (> 2 ml für Kinder oder > 5 ml für Erwachsene) benötigt und intramuskulär verabreicht werden sollen, ist es ratsam die Dosen aufzuteilen und die Anwendung auf verschiedene Körperstellen zu verteilen. Im Fall von kontraindizierter intramuskulärer Verabreichung (Gerinnungsstörun­gen) sollte Rhophylac intravenös injiziert werden.

Übergewicht

Für Patienten mit einem Body Mass Index (BMI) >30 sollte die intravenöse Verabreichung in Betracht gezogen werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile von Rhophylac.

Überempfindlichkeit gegen Immunglobuline vom Menschen.

Die intramuskuläre Injektion ist bei schwerer Thrombozytopenie oder anderen Störungen des Gerinnungssystems kontraindiziert.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Im Fall der postpartalen Prophylaxe wird das Anti-D Immunglobulin der Mutter verabreicht. Es soll nicht dem Neugeborenen verabreicht werden.

Das Produkt ist weder für die Anwendung bei Rh(D)-positiven Personen vorgesehen noch bei Frauen, die bereits gegen Rh(D) Antigen immunisiert wurden.

Überempfindlichke­it

Allergische Reaktionen auf Anti-D Immunglobulin sind selten, können aber auch bei Patienten auftreten, welche vorherige Gaben gut vertragen haben. Patienten sollten über die ersten Anzeichen von Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich Nesselsucht, generalisierte Urtikaria, Engegefühl im Brustkorb, Kurzatmigkeit, Blutdruckabfall und Anaphylaxie informiert werden. Die Behandlung hängt von der Art und Schwere der unerwünschten Reaktion ab. Im Falle eines Schocks sind die medizinischen Standardmaßnahmen anzuwenden. Wenn Zeichen einer allergischen oder anaphylaktischen Reaktion auftreten, ist die Anwendung sofort zu beenden.

Die Konzentration von IgA in Rhophylac liegt unterhalb der Nachweisgrenze von 5 Mikrogramm/ml. Das Produkt kann trotzdem Spuren von IgA enthalten. Obwohl Anti-D Immunglobuline erfolgreich bei Patienten mit IgA Antikörpermangel eingesetzt wurden, können diese IgA Antikörper entwickeln und anaphylaktische Reaktionen nach Verabreichung von Blutkomponenten, die IgA enthalten, auftreten. Der Arzt muss deswegen die Vorteile der Behandlung mit Rhophylac gegen die möglichen Risiken von Überempfindlichke­itsreaktionen abwägen.

Hämolytische Reaktionen

Patienten, die nach Fehltransfusion mit großen Dosen Anti-D Immunglobulin behandelt wurden, sollen wegen des Risikos einer hämolytischen Reaktion auf klinische Anzeichen und biologische Parameter hin überwacht werden.

Übergewicht

Es gab Berichte von einem erhöhten Risiko von mangelnder Wirksamkeit bei Patienten mit einem Body Mass Index (BMI) >30 bei der intramuskulären Verabreichung von Rhophylac. Daher sollte bei Patienten mit einem BMI > 30 die intravenöse Verabreichung in Betracht gezogen werden.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Spritze (2 ml), d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Virussicherheit

Standardmethoden zur Vermeidung von Infektionskran­kheiten, die im Rahmen der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln auftreten können, umfassen die Auswahl der Spender, die Prüfung jeder einzelnen Spende und jedes Plasmapools auf spezifische Marker für Infektionen, sowie die Einbeziehung effektiver Herstellungsschrit­te zur Inaktivierung/E­liminierung von Viren. Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit der Übertragung von Erregern bei der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für bisher unbekannte Viren und andere Pathogene.

Die getroffenen Maßnahmen werden als wirksam angesehen für umhüllte Viren wie z. B.

das humane Immundefizienzvirus (HIV), das Hepatitis A-Virus (HBV) und das Hepatitis C-Virus (HCV). Für nicht-umhüllte Viren, wie z. B. das Hepatitis A-Virus (HAV) oder Parvovirus B19, können die getroffenen Maßnahmen von eingeschränktem Wert sein.

Aufgrund von klinischen Erfahrungen kann davon ausgegangen werden, dass bei der Verabreichung von Immunglobulinen keine Übertragung von Hepatitis A oder Parvovirus B19 erfolgt. Außerdem kann der Antikörpergehalt einen wichtigen Beitrag zur Virussicherheit liefern.

Jede Verabreichung des Präparates ist mittels beigefügter Selbstklebeetikette (Name, Nummer der Herstellungscharge und Ablaufdatum des Produktes) zu dokumentieren, um jederzeit eine Verbindung zwischen dem Patienten und der Charge des Produktes herstellen zu können.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Impfungen mit abgeschwächten Virus-Lebend-Impfstoffen

Aktive Immunisierungen mit Virus-Lebend-Impfstoffen (wie zum Beispiel gegen Masern, Mumps, Röteln oder Feuchtblattern) sollten bis 3 Monate nach der letzten Gabe von Anti-D Immunglobulin verschoben werden, da die Wirksamkeit der Impfung mit Lebend-Impfstoffen beeinträchtigt werden kann.

Wird Anti-D Immunglobulin innerhalb von 2 bis 4 Wochen nach der Impfung mit einem Virus-Lebend-Impfstoff verabreicht, kann dadurch die Wirksamkeit der Impfung beeinträchtigt werden.

Auswirkung auf serologische Untersuchungen

Nach der Injektion von Immunglobulinen kann es durch einen vorübergehenden Anstieg der verschiedenen, passiv übertragenen Antikörper in das Blut des Patienten zu irreführenden positiven Testergebnissen bei serologischen Untersuchungen kommen.

Die passive Übertragung von Antikörpern gegen Erythrozytenan­tigene, z.B. Blutgruppe A, oder

B, Rh©, Rh(D) kann einige serologische Tests auf Erythrozyten-Antikörper z.B. den Antiglobulin-Test (Coombs-Test) besonders bei Rh(D) positiven Neugeborenen, deren Mütter eine präpartale Prophylaxe erhalten haben, verfälschen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

Es wurden keine Fertilitätsstudien mit Rhophylac an Tieren durchgeführt. Die klinischen Erfahrungen zeigen jedoch, dass keine schädlichen Wirkungen auf die Fertilität zu erwarten sind.

Schwangerschaft

Dieses Arzneimittel wird bestimmungsgemäß während der Schwangerschaft eingesetzt.

Bei 432 Frauen, denen Rhophylac präpartal verabreicht wurde, konnten nach der Geburt bei den Neugeborenen keine Nebenwirkungen beobachtet werden, die auf die Verabreichung des Produktes zurückzuführe­n waren.

Stillzeit

Dieses Arzneimittel kann während der Stillzeit angewendet werden.

Immunglobuline gehen in die Muttermilch über. Bei 256 Frauen, denen Rhophylac postpartal verabreicht wurde, konnten nach der Geburt bei den Neugeborenen keine Nebenwirkungen beobachtet werden, die auf die Verabreichung des Produktes zurückzuführe­n waren.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Rhophylac hat keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen, die während der Behandlung beobachtet wurden, waren Überempfindlichke­its- oder allergische Reaktionen, die in seltenen Fällen zu einem plötzlichen Blutdruckabfall und anaphylaktischen Schock führen können, auch wenn die Patienten bei vorhergehenden Applikationen keine Überempfindlichkeit gezeigt haben.

Wenn Anti-D Immunglobuline intramuskulär verabreicht werden, können an der Injektionsstelle lokale Schmerzen und Druckempfindlichke­it auftreten.

Tabellarische Aufstellung von Nebenwirkungen

Die folgenden Nebenwirkungen wurden aus klinischen Studien mit 592 Patienten und in Analysen von Postmarketing Daten berichtet. Die untenstehende Übersichtstabelle ist nach MedDRA Systemorganklassen klassifiziert (SOC und Preferred Term Level (PT)). Die folgenden Standard-Kategorien von Häufigkeit werden verwendet: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 und <1/10), gelegentlich (> 1/1.000 und <1/100), selten ( > 1/10.000 und <1/1.000), sehr selten (< 1/10.000).

Systemorganklasse (SOC, MedDRA)

Nebenwirkung

(MedDRA bevorzugter

Begriff, PT)

Häufigkeit der Nebenwirkung

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke­itsreaktion, anaphylaktischer Schock

Selten

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerz

Gelegentlich

Herzerkrankungen

Tachykardie

Selten

Gefäßerkrankungen

Blutdruckabfall

Selten

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Dyspnoe

Selten

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltraktes

Übelkeit, Erbrechen

Selten

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Hautreaktion, Erythem, Pruritus

Gelegentlich

Skelettmuskulatur-, Bindegewebe- und Knochenerkrankungen

Arthralgie

Selten

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Pyrexie, Unwohlsein, Schüttelfrost

Gelegentlich

An der Injektionsstelle: Schwellung, Schmerz,

Selten

Systemorganklasse (SOC, MedDRA)

Nebenwirkung

(MedDRA bevorzugter

Begriff, PT)

Häufigkeit der Nebenwirkung

Erythem, Verhärtung, Wärme, Pruritus, Hautausschlag

Es gab spontane Berichte von schwerer intravaskulärer Hämolyse nachdem Anti-DImmunglobulin intravenös an Rh(D) positive Patienten mit idiopathischer thrombozytope­nischer Purpura (ITP) verabreicht wurde. Hämolyse, die zum Tod führte, wurde berichtet. Die exakte Häufigkeit dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt.

Informationen zur Virussicherheit siehe Abschnitt 4.4.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das folgende aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Es liegen keine Daten zur Überdosierung vor. Folgen einer Überdosierung sind nicht bekannt.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Immunsera und Immunglobuline: Anti-D (Rh) Immunglobulin. ATC Code: J06B B01.

Wirkmechanismus

Rhophylac enthält spezifische Antikörper (IgG) gegen das Rh(D) Antigen menschlicher Erythrozyten. Es kann auch Antikörper gegen andere Rh Antigene, z. B. anti-Rh© Antikörper enthalten.

Während der Schwangerschaft und speziell bei der Geburt können fetale Erythrozyten in den mütterlichen Blutkreislauf gelangen. Wenn die Mutter Rh(D)-negativ ist und der Fetus Rh(D)-positiv, kann die Mutter durch das Rh(D) Antigen immunisiert werden und Anti-Rh(D) Antikörper produzieren, welche die Plazenta passieren und zu einem Morbus haemolyticus neonatorum führen können. Passive Immunisierung mit spezifischen IgG Antikörpern gegen das Rh(D) Antigen kann in > 99% der Fälle verhindern, dass die Rh(D)-negative Mutter aktiv immunisiert wird. Voraussetzung ist allerdings, dass eine ausreichende Dosis früh genug nach Exposition mit fetalen Rh(D)-positiven Erythrozyten verabreicht wird.

Der Wirkungsmecha­nismus, wodurch das Anti-D Immunglobulin die Immunisierung durch Rh(D) positive Erythrozyten unterdrückt, ist nicht bekannt. Die Unterdrückung könnte mit der Elimination der Erythrozyten aus dem Blutkreislauf zusammenhängen, bevor diese immunkompetente Orte erreichen. Sie könnte aber auch auf komplexeren Mechanismen beruhen, welche die Erkennung von fremdem Antigen und die Antigen-Präsentation von geeigneten Zellen an geeigneten Orten in An- oder Abwesenheit von Antikörpern betreffen.

Pharmakodynamische Wirkungen

Prävention der Rh(D) Isoimmunisierung

Sowohl die intravenöse als auch die intramuskuläre Verabreichung von 200 Mikrogramm (1.000 IE) Rhophylac 48 Stunden nach der Injektion von 5 ml Rh(D)-positiven Erythrozyten führte innerhalb von 24 Stunden zu einer beinahe vollständigen Entfernung von Rh(D)-positiven Erythrozyten aus dem Blutkreislauf von männlichen Rh(D)-negativen Probanden.

Verglichen zur intravenösen Verabreichung, ist die Elimination der Rh(D) positiven Erythrozyten bei der intramuskulären Verabreichung verzögert, da das Anti-D Immunglobulin vom Injektionsort zuerst absorbiert werden muss. Durchschnittlich sind 70% der injizierten Rh(D) positiven Erythrozyten 2 Stunden nach intravenöser Verabreichung von Rhophylac entfernt. Nach intramuskulärer Verabreichung wird ein ähnliches Ausmaß der Eliminierung nach 12 Stunden gemessen.

Darüber hinaus wurde die Wirksamkeit, Sicherheit und Pharmakokinetik von Rhophylac durch drei klinische Studien mit schwangeren Frauen belegt. In einer klinischen Studie wurde gemäß Studienplan 139 Patientinnen Rhophylac 200 Mikrogramm (1.000 I.E.) postpartal verabreicht. In den anderen beiden klinischen Studien wurde Rhophylac 300 Mikrogramm (1.500 I.E.) gemäß Studienplan an 408 Patientinnen präpartal verabreicht. Von den 408 Patienteninnen wurde an 256 Patientinnen, die RH(D) positive Kinder bekamen, Rhophylac 300 Mikrogramm (1500 IE) postpartal verabreicht. Keine im Rahmen dieser Studien untersuchteschwan­gere Frau entwickelte Antikörper gegen das Rh(D) Antigen.

In den klinischen Studien mit Rhophylac 300, bekamen 207 Patientinnen präpartal die Dosis von Rhophylac 300 intravenös und 201 Patientinnen intramuskulär verabreicht. In mehr als 99% der Fälle war die Art der postpartalen und präpartalen Anwendung dieselbe.

Klinische Studien mit Rhophylac-Dosen von weniger als 200 Mikrogramm (1.000 I.E.) wurden nicht durchgeführt.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Rhophylac wurde nicht bei Kindern und Jugendlichen nach inkompatiblen Transfusionen von Rh(D)-positivem Blut oder anderen Rh(D) positiven Produkten, welche Erythrozyten enthalten, in klinischen Studien untersucht.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption und Verteilung

Die Bioverfügbarkeit von Anti-D Immunglobulin vom Menschen erfolgt bei intravenöser Anwendung komplett und unmittelbar. IgG wird schnell zwischen Plasma und extravaskulärer Flüssigkeit verteilt.

Anti-D Immunglobulin vom Menschen wird bei intramuskulärer Anwendung langsam in den Blutkreislauf des Empfängers absorbiert und erreicht die höchste Konzentration nach einer Verzögerung von 2 bis 3 Tagen.

Elimination

Anti-D Immunglobulin hat eine Halbwertszeit von 3 bis 4 Wochen. Diese Halbwertszeit kann individuell von Patient zu Patient variieren.

IgG und IgG-Komplexe werden in den Zellen des retikuloendot­helialen Systems abgebaut.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Durch die Bildung von Antikörpern und deren Interferenz, gibt es für Anti-D Immunglobulin nur wenige relevante präklinische Daten. Toxizitätstests mit wiederholten Dosen und embryo-fetale Studien können nicht durchgeführt werden Mögliche mutagene Wirkungen von Immunglobulinen wurden nicht untersucht.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile:

Albumin vom Menschen

Glycin

Natriumchlorid

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (+2 °C bis +8 °C). Nicht einfrieren!

Das Produkt darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „Verw. bis:“ bezeichneten Datum verwendet werden.

Fertigspritzen im Umkarton in der versiegelten Blisterpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

2 ml Lösung in einer Fertigspritze (Glas Typ I) mit einer Injektionsnadel in einer Einzelpackung oder in einer Mehrfachpackung bestehend aus 5 Einzelpackungen.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Rhophylac sollte vor der Anwendung auf Raumtemperatur (+25 °C) gebracht werden.

Rhophylac sollte vor der Anwendung visuell auf Partikel und Verfärbungen überprüft werden.

Lösungen, welche trüb sind oder Ablagerungen zeigen, dürfen nicht verwendet werden.

Rhophylac ist nur zur einmaligen Verwendung bestimmt (eine Spritze – ein Patient). Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

CSL Behring GmbH

Emil-von-Behring-Str. 76

35041 Marburg Deutschland

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

2–00331

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 20.09.2007

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 20.02.2011

10. STAND DER INFORMATION

Juni 2019

Mehr Informationen über das Medikament Rhophylac 300 Mikrogramm / 2 ml Injektionslösung in einer Fertigspritze

Arzneimittelkategorie: biologika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 2-00331
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
CSL Behring GmbH, Emil-von-Behring-Straße 76, 35041 Marburg an der Lahn, Deutschland