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Rhesonativ 625 I.E./ml Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Rhesonativ 625 I.E./ml Injektionslösung

1 BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Rhesonativ 625 I.E./ml Injektionslösung.

2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Anti-D Immunglobulin vom Menschen

1 ml enthält:

Anti-D Immunglobulin vom Menschen 625 I.E. (125gg)

Der Gehalt an Protein vom Menschen beträgt 165 mg, davon mindestens 95 % Immunglobulin G.

Der maximale IgA-Gehalt beträgt 0,05 % vom Gesamtprotein­gehalt.

Eine Ampulle zu 1 ml enthält 625 I.E. (125 Lig) Anti-D Immunglobulin vom Menschen.

Eine Ampulle zu 2 ml enthält 1250 I.E. (250 Lig) Anti-D Immunglobulin vom Menschen.

Die Stärke wird mithilfe der Analysemethode im Europäischen Arzneibuch bestimmt. Die Äquivalenz des internationalen Referenzpräparates in internationalen Einheiten wird von der Weltgesundheit­sorganisation festgelegt.

Verteilung der IgG-Subklassen (ungefähre Werte):

IgG1 70,5 %

IgG2 26,0 %

IgG3 2,8 %

IgG4 0,8 %

Der maximale IgA-Gehalt beträgt 82,5 Mikrogramm/ml.

Hergestellt aus dem Plasma von menschlichen Spendern.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.

3 DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung.

Die Farbe der Lösung kann variieren von farblos bis hellgelb bis zu hellbraun.

4 KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Prävention von Rh(D)-Immunisierung bei Rh(D)-negativen Frauen im gebärfähigen Alter

Pränatale Prophylaxe Geplante pränatale Prophylaxe Pränatale Prophylaxe, nachdem während der Schwangerschaft Komplikationen aufgetreten sind, z.B.: Abort/drohender Abort, ektopische Schwangerschaft oder Mola hydatiformis, intrauteriner Fruchttod, transplazentare Blutung infolge von Ante-partum-Blutungen, Amniozentese, Chorionbiopsie, obstetrische Eingriffe, z.B. Drehung mittels externer Manipulation, invasive Eingriffe, Cordozentese, stumpfes abdominales Trauma oder ein therapeutischer Eingriff am Fötus. Postnatale Prophylaxe Entbindung eines Rh(D)-positiven (D, weak D, partial D) Säuglings

Behandlung von Rh(D)-negativen Frauen im gebärfähigen Alter nach inkompatibler Transfusion von Rh(D)-positivem Blut oder anderen Produkten, die rote Blutzellen enthalten, z. B. Thrombozytenkon­zentrat

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Anti-D-Immunglobulindosis muss in Abhängigkeit zur Exposition mit Rh(D) positiven roten Blutkörperchen und aufgrund der Tatsache festgelegt werden, dass 0,5 ml Rh-(D-) Erythrozytenkon­zentrat oder 1 ml Rh (D) positives Blut durch rund 10 Mikrogramm (50 I.E.) Anti-D-Immunglobulin neutralisiert werden.

Aufgrund der mit Rhesonativ durchgeführten klinischen Studien werden die folgenden Dosierungen empfohlen.

Prävention einer Rh- (D-) Immunisierung von Rh(D) negativen Frauen

Pränatale Prophylaxe. Den allgemeinen Empfehlungen entsprechend werden derzeit Dosierungen zwischen 50 – 330 Mikrogramm oder 250 – 1650 I.E. verabreicht..Ge­plante pränatale Prophylaxe:

Eine Einmaldosis (z. B. 250 Lig oder 1250 I.E.) in der 28 – 30 Schwangerschaf­tswoche oder zwei Dosen, eine in der 28. und eine in der 34. Schwanger­schaftswoche.

Pränatale Prophylaxe nach Komplikationen während der Schwangerschaft:

Eine Einmaldosis (z. B. 125 Lig oder 625 I.E. vor der 12. Schwanger­schaftswoche) (z. B. 250 Lig oder 1250 I.E. nach der 12. Schwanger­schaftswoche) muss schnellstmöglich und binnen 72 Stunden verabreicht und bei Bedarf in 6 – 12-Wochen-Intervallen während der Schwangerschaft wiederholt werden.

Nach einer Amniozentese und Chorionbiopsie muss eine Einzeldosis (z. B. 250 iig oder 1250 I.E.) verabreicht werden

Postnatale Prophylaxe. Den allgemeinen Empfehlungen entsprechend werden derzeit Dosierungen zwischen 100 – 300 Mikrogramm oder 500 – 1500 I.E. verabreicht. Siehe Abschnitt 5.1 für nähere Einzelheiten zu den Studien. Wird die niedrigere Dosis verabreicht (100 Mikrogramm oder 500 I.E.), ist das Ausmaß der fetomaternalen Blutung zu bestimmen.

Standarddosis: 1250 I.E. (250 Lig)

Bei postnataler Anwendung muss das Produkt der Mutter schnellstmöglich innerhalb von 72 Stunden nach der Entbindung eines Rh positiven (D, weak D, partial D) Säuglings verabreicht werden. Wenn mehr als 72 Stunden verstrichen sind, sollte das Produkt nicht verweigert sondern schnellstmöglich verabreicht werden.

Die postnatale Dosis muss auch dann verabreicht werden, wenn die pränatale Prophylaxe durchgeführt wurde und auch dann, wenn eine Restwirkung der pränatalen Prophylaxe im maternalen Serum nachgewiesen werden kann.

Wenn starke fetomaternale Blutungen vermutet werden (> 4 ml (0,7%-0,8% aller Frauen)), beispielsweise im Fall einer fetalen/neonatalen Anämie oder eines intrauterinen Fruchttods, sollte deren Ausmaß mit einer geeigneten Methode bestimmt werden, z.B. dem Kleihauer-Betke Säureelutionstest zur Feststellung von fetalem Hämoglobin (HbF) oder einer Durchflusszyto­metrie zum Nachweis von Rh(D)-positiven Zellen. Dementsprechend müssen zusätzliche Dosen von Anti-D Immunglobulin verabreicht werden (10 Mikrogramm oder 50 I.E.) pro 0,5 ml fetale rote Blutkörperchen.

Inkompatible Transfusion von Erythrozyten

Die empfohlene Dosis beträgt 20 Mikrogramm (100 I.E.) Anti-D Immunglobulin pro 2 ml transfundiertem Rh(D)-positivem Blut oder pro 1 ml Erythrozytenkon­zentrat. Zur Beurteilung, ob ein Austauschverfahren von Erythrozyten zur Reduktion der Last von D-positiven Erythrozyten im Blutkreislauf durchgeführt werden kann, sowie zur Festlegung der Dosis von Anti-D-Immunglobulin, das zur Unterdrückung der Immunisierung erforderlich ist, wird die Rücksprache mit einem Spezialisten für Bluttransfusionen empfohlen. Tests zum Nachweis von D-positiven Erythrozyten sollten alle 48 Stunden wiederholt werden und Anti-D-Immunglobulin sollte so lange verabreicht werden, bis keine D-positiven Erythrozyten mehr im Blutkreislauf nachweisbar sind. In jedem Fall wird empfohlen, aufgrund des möglichen Hämolyserisikos eine Höchstdosis von 3000 Mikrogramm (15000 I.E.) nicht zu überschreiten.

Die Verwendung eines alternativen intravenösen Produkts wird empfohlen, da dadurch sofort ein adäquater Plasmaspiegel erreicht wird. Falls kein intravenöses Produkt zur Verfügung steht, muss das sehr große Volumen über einen Zeitraum von mehreren Tagen intramuskulär verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen ist bisher noch nicht erwiesen.

Übergewichtige Patienten

Bei übergewichtigen/a­dipösen Patienten sollte die Anwendung eines intravenösen Produkts in Erwägung gezogen werden (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung

Zur intramuskulären Anwendung.

Wenn eine große Menge (>2 ml für Kinder oder >5 ml für Erwachsene) erforderlich ist, wird empfohlen, diese in mehreren Dosen an verschiedenen Stellen zu verabreichen.

Wenn eine intramuskuläre Injektion kontraindiziert ist (Blutungsstörun­gen), sollte ein alternatives intravenöses Produkt angewendet werden. Steht kein intravenöses Produkt zur Verfügung, kann die Injektion subkutan verabreicht werden. Nach der Injektion sollte ein vorsichtiger manueller Druck mit einer Kompresse an der Stelle ausgeübt werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Überempfindlichkeit gegen Immunglobuline vom Menschen, insbesondere bei Patienten mit Antikörpern gegen IgA.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Rückverfolgbarkeit

Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.

Stellen Sie sicher, dass Rhesonativ nicht in ein Blutgefäß verabreicht wird, wegen des Risikos eines Schocks. Injektionen sind intramuskulär zu verabreichen, und vor der Injektion sollte darauf geachtet werden, dass der Kolben der Spritze zurückgezogen wird, um sicherzustellen, dass sich die Nadel nicht in einem Blutgefäß befindet.

Im Fall der postnatalen Anwendung ist das Arzneimittel für die maternale Verabreichung vorgesehen. Es darf nicht an Neugeborene verabreicht werden.

Das Produkt ist weder für Rh(D)-positive Individuen noch für Individuen bestimmt, die bereits gegen das Rh (D) Antigen immunisiert sind.

Patienten müssen mindestens 20 Minuten nach der Verabreichung und bei einer unbeabsichtigten intravenösen Injektion mindestens eine Stunde lang überwacht werden.

Überempfindlichke­it

Echte Überempfindlichke­itsreaktionen sind selten, aber Reaktionen vom allergischen Typ auf Anti-D-Immunglobulin können auftreten. Patienten sollten über die frühen Anzeichen von Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich Nesselsucht, generalisierter Urtikaria, Engegefühl im Brustkorb, pfeifender Atmung, Hypotonie und Anaphylaxie informiert werden. Die erforderliche Behandlung hängt von der Art und Schwere der unerwünschten Reaktion ab.

Rhesonativ enthält eine geringe Menge IgA. Anti-D-Immunglobulin wurde zwar bei Patienten mit selektivem IgA-Mangel erfolgreich eingesetzt, aber IgA-defiziente Patienten haben das Potenzial, IgA-Antikörper zu entwickeln, sodass nach Verabreichung von aus Plasma gewonnenen Arzneimitteln, die IgA enthalten, anaphylaktische Reaktionen auftreten können.

Der Arzt muss daher die Vorteile der Behandlung mit Rhesonativ gegen die potenziellen Risiken von Überempfindlichke­itsreaktionen abwägen.

In seltenen Fällen kann Anti-D Immunglobulin vom Menschen selbst bei Patienten, die eine vorhergehende Behandlung mit Immunglobulin vom Menschen gut vertragen haben, eine Senkung des Blutdrucks mit anaphylaktischer Reaktion verursachen.

Bei Verdacht auf allergische oder anaphylaktische Reaktionen ist eine sofortige Unterbrechung der Injektion erforderlich. Im Falle eines Schocks sind die aktuellen klinischen Maßnahmen zur Schockbehandlung unverzüglich einzuleiten.

Hämolytische Reaktionen

Patienten, die nach inkompatibler Transfusion sehr große Dosen Anti-D-Immunglobulin erhalten, sollen wegen des Risikos einer hämolytischen Reaktion klinisch und anhand biologischer Parameter überwacht werden.

Thromboembolie

Arterielle und venöse thromboembolische Ereignisse, einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, tiefe Venenthrombose und Lungenembolie wurden mit der Anwendung von Immunglobulinen in Verbindung gebracht. Obwohl unter Rhesonativ keine thromboembolischen Ereignisse beobachtet wurden, sollten Patienten vor der Anwendung von Immunglobulinen ausreichend hydriert werden. Bei Patienten mit vorbestehenden Risikofaktoren für thrombotische Ereignisse (z. B. Hypertonie, Diabetes mellitus sowie Gefäßkrankheiten oder thrombotische Episoden in der Anamnese, Patienten mit erworbener oder ererbter Thromboseneigung, Patienten mit länger dauernder Immobilisierung, Patienten mit schwerer Hypovolämie, Patienten mit Krankheiten, die die Blutviskosität erhöhen) ist Vorsicht geboten, insbesondere, wenn höhere Dosen von Rhesonativ verschrieben werden.

Patienten sollten über die ersten Symptome thromboembolischer Ereignisse wie Kurzatmigkeit, Schwellung und Schmerzen in einer Extremität, fokale, neurologische Defizite und Schmerzen im Brustkorb informiert und darauf hingewiesen werden, bei Einsetzen der Symptome umgehend ihren Arzt zu kontaktieren.

Beeinträchtigung serologischer Tests

Nach der Injektion von Immunglobulin kann eine vorübergehende Erhöhung der verschiedenen passiv transferierten Antikörper im Blut des Patienten zu irreführenden positiven Ergebnissen bei serologischen Tests führen.

Eine passive Übertragung von Antikörpern auf Erythrozytenan­tigene, z. B. A, B, D, kann einige serologische Tests auf Erythrozyten-Antikörper verfälschen, zum Beispiel den Antiglobulintest (Coombs-Test), insbesondere bei Rh(D)-positiven Neugeborenen, deren Mütter eine pränatale Prophylaxe erhalten haben.

Übergewichtige/a­dipöse Patienten

Bei übergewichtigen/a­dipösen Patienten wird ein intravenöses Anti-D-Produkt empfohlen, da es bei intramuskulärer Verabreichung zu mangelnder Wirksamkeit kommen kann.

Übertragung von Erregern

Standardmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen, die durch die Verwendung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Plasma verursacht werden, umfassen die Auswahl der Spender, das Screening von einzelnen Spenden und Mischplasma auf bestimmte Infektionsmarker und die Aufnahme von wirksamen Produktionsschrit­ten zur Inaktivierung/En­tfernung von Viren. Trotzdem kann bei der Gabe von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Plasma die Möglichkeit einer Übertragung von ansteckenden Krankheitserregern nicht völlig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für bisher unbekannte oder neu auftretende Viren und sonstige Pathogene.

Die ergriffenen Maßnahmen gelten bei behüllten Viren, wie dem humanen Immundefizienz- Virus (HIV), dem Hepatitis-B-Virus (HBV) und dem Hepatitis-C-Virus (HCV), sowie bei dem unbehüllten Hepatitis-A-Virus (HAV) als wirksam.

Die ergriffenen Maßnahmen sind gegen unbehüllte Viren, wie beispielsweise das Parvovirus B19, möglicherweise nur von beschränktem Nutzen.

Es gibt ermutigende klinische Erfahrungen bezüglich der fehlenden Übertragung von Hepatitis A oder Parvovirus B19 durch Immunglobuline und außerdem vermutet man, dass der Gehalt an Antikörpern wesentlich zur Sicherheit vor Viren beiträgt.

Es wird dringend empfohlen, bei jeder Verabreichung von Rhesonativ an einen Patienten Name und Chargennummer des Produktes aufzuzeichnen, um eine Zuordnung des Patienten zu der Produktcharge herstellen zu können.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Rhesonativ

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 1 ml (625 I.E.), das heißt, es ist praktisch ,natriumfrei‘.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Abgeschwächter Lebendimpfstoff

Eine aktive Immunisierung mit Lebendvirusim­pfstoffen (z.B. Masern, Mumps oder Röteln) muss für 3 Monate nach der letzten Verabreichung von Anti-D Immunglobulin verschoben werden, da die Wirksamkeit von lebenden Virusimpfstoffen vermindert wird.

Wenn Anti-D Immunglobulin innerhalb von 2–4 Wochen nach einer Lebendimpfung verabreicht werden muss, dann kann die Wirksamkeit einer solchen Impfung vermindert werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Rhesonativ ist für die Anwendung in der Schwangerschaft gedacht.

Stillzeit

Dieses Arzneimittel kann während der Stillzeit verwendet werden.

Immunglobuline werden in die Muttermilch abgegeben. Im Rahmen von Studien wurden keine arzneimittelbe­dingten Nebenwirkungen bei Kindern gemeldet, die von mehr als 450 Frauen entbunden wurden, denen postpartal Rhesonativ verabreicht wurde.

Fertilität

Es wurden keine tierexperimentellen Studien mit Rhesonativ durchgeführt. Die klinische Erfahrung mit Anti-D-Immunglobulin vom Menschen zeigt, dass keine schädigenden Auswirkungen auf die Fertilität zu erwarten sind.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Rhesonativ hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Gelegentlich können Nebenwirkungen wie Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Schwindel, Fieber, Erbrechen, allergische Reaktionen, Übelkeit, Arthralgie, niedriger Blutdruck und mittelschwere Rückenschmerzen auftreten.

Selten können Immunglobuline vom Menschen zu einem plötzlichen Blutdruckabfall und in Einzelfällen zu einem anaphylaktischen Schock führen, auch wenn der Patient bei früherer Verabreichung keine Überempfindlichkeit gezeigt hat.

Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle: Schwellung, Schmerzen, Rötung, Verhärtung, lokales Wärmegefühl, Juckreiz, Hämatom, lokale Schmerzen, Druckempfindlichke­it und Hautausschlag. Einige dieser Reaktionen lassen sich durch Aufteilung größerer Dosen auf verschiedene Injektionsstellen vermeiden.

Für die Sicherheit in Bezug auf übertragbare Erreger, siehe 4.4.

Es gibt keine aussagekräftigen Daten aus klinischen Studien bezüglich der Häufigkeit von Nebenwirkungen. Die folgenden Nebenwirkungen wurden gemeldet:

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

In der unten stehenden Tabelle sind die Nebenwirkungen nach den MedDRA-Systemorganklassen klassifiziert (SOC und Preferred Term Level).

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse gemäß MedDRA-Datenbank

Nebenwirkung

Häufigkeit

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Hämolytische Reaktion

nicht bekannt

Erkrankungen des Immunsystems

Anaphylaktischer Schock, anaphylaktische/a­naphylaktoide Reaktion,

nicht bekannt

Systemorganklasse gemäß MedDRA-Datenbank

Nebenwirkung

Häufigkeit

Überempfindlichkeit

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

nicht bekannt

Herzerkrankungen

Tachykardie

nicht bekannt

Gefäßerkrankungen

Hypotonie

nicht bekannt

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Keuchende Atmung

nicht bekannt

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Erbrechen, Übelkeit

nicht bekannt

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Hautreaktion, Erythem, Juckreiz, Pruritus, Urtikaria

nicht bekannt

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Arthralgie

nicht bekannt

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fieber,

Beschwerden im Brustkorb,

Unwohlsein,

Schüttelfrost,

Reaktionen an der Injektionsstelle: Schwellung, Schmerzen, Erythem, Verhärtung, Wärmegefühl, Juckreiz, Hautausschlag

nicht bekannt

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung beim Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Die Konsequenzen einer Überdosierung sind nicht bekannt. Patienten, die eine inkompatible Transfusion verabreicht bekommen haben und sehr große Dosen an Anti-D Immunglobulin erhalten, sollten wegen des Risikos für eine hämolytische Reaktion auf klinische und biologische Parameter kontrolliert werden.

In anderen Rh(D) negativen Patienten sollte Überdosierung keine häufigeren oder schwerwiegenderen Nebenwirkungen als die normale Dosis verursachen.

5 PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Immunsera und Immunglobuline: Anti-D(rH)-Immunglobulin, ATC-Code: J06BB01

Anti-D Immunglobulin enthält spezifische Immunglobuline (IgG) gegen das D-(Rh)-Antigen von humanen Erythrozyten.

Während der Schwangerschaft und insbesondere bei der Entbindung können fetale rote Blutkörperchen in den Blutkreislauf der Mutter gelangen. Wenn die Frau Rh(D)-negativ und der Fötus Rh(D)-positiv ist, kann die Frau gegen das Rh(D) Antigen immunisiert werden und anti-Rh(D) Antikörper produzieren, die die Plazenta durchdringen und eine hämolytische Krankheit beim Neugeborenen verursachen können. Eine passive Immunisierung mit Anti-D Immunglobulin verhindert eine Rh(D) Immunisierung in über 99% aller Fälle, vorausgesetzt eine ausreichende Dosis von Anti-D Immunglobulin wird rechtzeitig verabreicht nach der Exposition gegenüber Rh(D) positiven fetalen roten Blutkörperchen.

Der Mechanismus, durch den Anti-D Immunglobulin die Immunisierung gegen Rh(D)-positive rote Blutkörperchen verhindert, ist nicht bekannt. Die Unterdrückung kann etwas mit der Eliminierung der roten Blutkörperchen aus dem Blutkreislauf, bevor sie immunkompetente Stellen erreichen, zu tun haben, oder kann durch einen komplizierteren Mechanismus hervorgerufen werden, der mit dem Erkennen von fremden Antigenen und der Antigenpräsentation durch die geeigneten Zellen an den geeigneten Stellen in An- oder Abwesenheit von Antikörpern einhergeht.

Patientinnenstu­dien mit postnataler (Studien 1–6) und pränataler Prophylaxe (Studie 7)

Es wurden klinische Studien mit Rhesonativ mit dem Ziel durchgeführt, die Wirksamkeit und Sicherheit des Produkts zu überprüfen. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die wichtigsten Ergebnisse im Hinblick auf die Wirksamkeit:

Studien

ID

Indikation, Anzahl Probanden

Rh-Status

Mutter / Kind

Vorkommen von

Anti-D

Antikörpern

Nachbetreuungsze­it

1

PPP, n=1.937

negativ/positiv

0,4%

6 Monate

2

PPP, n=2.117

PPP, n=723

negativ/positiv anschließend ein positives Kind

0,1%

0,7%

4–6 Monate;

bei der nächsten Schwangerschaft oder Entbindung

3

PPP, n=917

negativ/positiv

0,3%

6 Monate

4

PPP, n=665

negativ/positiv

0,2%

6 Monate

5

PPP, n=608

ANP*, n=103

negativ/positiv

0,3% 0%

6–8 Monate

8 Monate

6

PPP, n=475

negativ/positiv

0%

k.A.

7

ANP* & PPP, n=529

negativ/positiv

0,4%

8 Monate

PPP: postnatale Prophylaxe; ANP: pränatale Prophylaxe; k.A.: keine Angaben * 6–8 Wochen vor dem voraussichtlichen Entbindungstermin.

Aufgrund dieser Studien ist die Schlussfolgerung zulässig, dass die Behandlung mit Rhesonativ eine wirksame Anti-D Prophylaxe darstellt.

Studie über die Transfusion mit Rh-unverträglichem B­lut

Die Studie 8 untersuchte die Wirksamkeit von Rhesonativ bei 21 Rh-negativen Freiwilligen, denen man Rh-positive, ABO-kompatible fetale rote Blutkörperchen in Mengen injizierte, die 10 mL Nabelschnurblut (1 Fall), 25 mL (10 Fälle) und 50 mL (10 Fälle) entsprachen. Zwei bis drei Tage später wurden 260 iig Rhesonativ intramuskulär verabreicht. Sechs Monate (in 1 Fall 9 Monate) nach dem Beginn des Versuches wurden bei keinem der Probanden serologische Anzeichen einer Rh-Immunisierung festgestellt. Sechs Monate bis 2,5 Jahre später erhielten 8 der Probanden der 25 mL-Gruppe und alle 10 Probanden der 50 mL-Gruppe 5 mL Rh-positives, ABO-kompatibles Nabelschnurblut. Nach 2 bis 3 Tagen wurden 260 bzw. 333 Lg Rhesonativ injiziert. Nach weiteren 6 Monaten (in 1 Fall nach 8 Monaten) ließen sich in keinem der Probanden Rh-Antikörper nachweisen.

Aufgrund dieser experimentellen Ergebnisse wurde der Schluss gezogen, dass eine Rh-Prophylaxe mit 10 Lg Anti-D Immunglobulin pro mL fetalem Blut erzielt wird. Außerdem wurde geschlossen, dass bei einer Rh-Immunisierung aufgrund einer fetomaternalen Blutung am Ende der Schwangerschaft eine Dosis von 260 Lg Rhesonativ eine serologisch nachweisbare Rh-Immunisierung bei wenigstens 998 von Tausend Rh-negativen Müttern verhindert.

Pharmakokinetische Studie mit Rhesonativ

Die Pharmakokinetik und der Umsatz von Rhesonativ wurden bei fünfzehn Rh-negativen Schwangeren untersucht, die Rhesonativ intramuskulär in der 28. Schwanger­schaftswoche erhielten. Acht Frauen erhielten eine Dosis von 125 |ig und 7 Frauen eine Dosis von 250 |ig. Darüber hinaus erhielten drei Rh-negative Frauen, die nicht schwanger waren, die kleinere Dosis.

Die biologische Halbwertzeit von Anti-D IgG nach intramuskulärer Injektion von 125 iig entsprach bei diesen Frauen den Erwartungen aus der Literatur (siehe Abschnitt 5.2).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Anti-D-Immunglobulin vom Menschen wird bei intramuskulärer Anwendung langsam in den Blutkreislauf des Empfängers absorbiert und erreicht die höchste Konzentration nach einer Verzögerung von 2–3 Tagen.

Anti-D Immunglobulin vom Menschen hat eine Halbwertszeit von ca. 3 – 4 Wochen. Diese Halbwertzeit kann von Patient zu Patient verschieden sein.

IgG und IgG-Komplexe werden von den Zellen des retikuloendot­helialen Systems abgebaut.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Es gibt keine nicht-klinischen Daten zur Sicherheit des Anti-D Immunglobulins vom Menschen.

6 PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Glycin

Natriumchlorid

Natriumacetat

Polysorbat 80

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

30 Monate.

Der Inhalt einer geöffneten Ampulle muss sofort verbraucht werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8°C). Nicht einfrieren.

Die Ampulle im Umkarton aufbewahren um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Das Produkt kann innerhalb seiner Haltbarkeit bis zu 1 Monat bei Raumtemperatur (bis max. 25 °C) gelagert werden, ohne es innerhalb dieses Monats nochmals zu kühlen. Das Produkt muss danach entsorgt werden, sofern es nicht verwendet wurde.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Anbruch des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

1 ml und 2 ml Lösung in einer Ampulle (Glastyp I).

Packungsgrößen: 1×1 ml, 1×2 ml und 10×2 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Das Produkt muss vor der Anwendung auf Raum- oder Körpertemperatur gebracht werden.

Die Farbe kann variieren von farblos bis hellgelb bis zu hellbraun. Verwenden Sie keine Lösungen, die trüb sind oder Ablagerungen enthalten.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7 INHABER DER ZULASSUNG

Octapharma Pharmazeutika Produktionsges­.m.b.H.

Oberlaaer Strasse 235,

A-1100 Wien,

Österreich

8 ZULASSUNGSNUMMER(N)

2-00386

9 DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 6. September 1976

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 1. Januar 2012

10 STAND DER INFORMATION

05/2021

Mehr Informationen über das Medikament Rhesonativ 625 I.E./ml Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: biologika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 2-00386
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Octapharma Pharmazeutika Produktionsges.m.b.H, Oberlaaerstraße 235, 1100 Wien, Österreich