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Retarpen 2,4 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Beipackzettel - Retarpen 2,4 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER

Retarpen 2,4 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension

Wirkstoff: Benzathin-Benzylpenicillin

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor mit der Anwendung dieses Arzneimittels begonnen wird, denn sie enthält wichtige Informationen.

– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

– Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

Was in dieser Packungsbeilage steht

  • 1. Was ist Retarpen 2,4 Mio. I.E. und wofür wird es angewendet?

  • 2. Was sollte vor der Anwendung von Retarpen 2,4 Mio. I.E. beachtet werden?

  • 3. Wie ist Retarpen 2,4 Mio. I.E. anzuwenden?

  • 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

  • 5. Wie ist Retarpen 2,4 Mio. I.E. aufzubewahren?

  • 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

1. Was ist Retarpen 2,4 Mio. I.E. und wofür wird es angewendet?

Retarpen ist ein Antibiotikum. Es enthält den Wirkstoff Benzathin-Benzylpenicillin. Es gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als „Penicilline“ bezeichnet werden. Es wirkt durch das Abtöten bestimmter Bakterien, die Infektionen verursachen können.

Retarpen wird verwendet zur Behandlung von:

– Wundrose (Hautinfektion)

– Lues (Syphilis)

– tropischen Infektionskran­kheiten der Haut, verursacht durch Bakterien der Gattung Treponema, wie Frambösie, Pinta

Retarpen wird außerdem zur Vorbeugung der folgenden Krankheiten verwendet:

– rheumatisches Fieber

– Poststreptokokken-Glomerulonephritis (spezielle Form der Nierenentzündung)

– Wundrose (Hautinfektion)

2. Was sollte vor der Anwendung von Retarpen 2,4 Mio. I.E. beachtet werden?

Retarpen 2,4 Mio. I.E. darf nicht angewendet werden

– wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Benzathin-Benzylpenicillin, andere Penicilline, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind

– wenn Sie jemals eine allergische Reaktion auf ein Antibiotikum hatten. Diese kann Ausschläge oder Schwellungen in Gesicht und Hals beinhalten.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Retarpen angewendet wird:

– wenn Sie jemals eine allergische Reaktion auf andere Antibiotika, wie Penicillin oder andere Betalaktam-Antibiotika, hatten

  • – wenn bei Ihnen jemals nach der Einnahme von Penicillin ein schwerer Hautausschlag oder Hautablösung, Blasenbildung und/oder Geschwüre im Mund aufgetreten sind

  • – wenn Sie Nierenprobleme haben (Ihr Arzt muss möglicherweise die Dosierung dieses Arzneimittels anpassen)

  • – wenn Sie Leberprobleme haben

  • – wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen

Retarpen darf nicht in Geweben mit verminderter Durchblutung verwendet werden.

Schwerwiegende Hautreaktionen

Im Zusammenhang mit einer Penicillin-Anwendung wurde über schwerwiegende Hautreaktionen, einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN) und Arzneimittelre­aktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), berichtet.

  • SJS/TEN kann zunächst als rötliche, schießscheibe­nartige oder kreisförmige Flecken am Körperstamm, oft mit einer Blase in der Mitte, auftreten. Außerdem können Geschwüre in Mund, Rachen, Nase, im Genitalbereich und an den Augen (gerötete und geschwollene Augen) auftreten. Diesen schwerwiegenden Hautausschlägen gehen oft Fieber und/oder grippeähnliche Beschwerden voraus. Die Ausschläge können sich zu einer großflächigen Hautablösung mit lebensbedrohlichen Komplikationen entwickeln oder tödlich verlaufen.
  • DRESS äußert sich zunächst durch grippeähnliche Beschwerden und Hautausschlag im Gesicht, dann durch einen ausgedehnten Hautausschlag und hohe Körpertemperatur, erhöhte Leberenzymwerte in Blutuntersuchungen, Zunahme einer bestimmten Art weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und vergrößerte Lymphknoten.

Falls Sie einen schweren Ausschlag oder ein anderes dieser Hautsymptome entwickeln, wenden Sie Retarpen nicht weiter an und kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt oder suchen Sie umgehend medizinische Hilfe.

Bei Auftreten allergischer Erscheinungen (z. B. Hautausschlag, Juckreiz, Atemnot) informieren Sie unverzüglich einen Arzt. Vor der Behandlung sollte, wenn möglich, ein Überempfindlichke­itstest durchgeführt werden. Bei Auftreten einer allergischen Reaktion wird Ihr Arzt die Therapie abbrechen und wenn notwendig eine geeignete Therapie einleiten.

Bei Cephalosporin-Überempfindlichkeit ist eine mögliche Kreuzallergie zu beachten. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie bereits früher allergisch gegen bestimmte Antibiotika (Cephalosporine) reagiert haben.

Wenn bei Ihnen bereits eine Allergie und/oder allergisches Asthma oder Heuschnupfen festgestellt worden ist, sollten Sie dies Ihrem Arzt mitteilen. Schwere allergische Sofortreaktionen sind auch bei Erstanwendung möglich. Basierend auf allgemeinen Grundsätzen, insbesonders in einigen Fällen, werden Sie für mindestens eine halbe Stunde nach der Verabreichung des Arzneimittels unter Aufsicht bleiben, falls eine akute allergische Reaktion auftreten sollte. Bei Auftreten einer Allergie wird der Arzt entsprechende Maßnahmen ergreifen. Die Behandlung mit Retarpen ist sofort abzubrechen.

Bei Behandlung einer Syphilis kann eine bis zu mehreren Tagen andauernde Reaktion des Körpers auf die Bakteriengifte auftreten (Jarisch-Herxheimer-Reaktion, siehe Abschnitt 4.). Typische Anzeichen sind plötzliches Fieber (auch mit Schüttelfrost), Blässe – gefolgt von Hautrötung, Kopf-, Muskel- und Gelenksschmerzen oder Müdigkeit. Zur Unterdrückung bzw. Milderung einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion wird Ihr Arzt eine entsprechende Therapie einleiten.

Dosisanpassungen sind notwendig bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt 3.).

Bei einer Langzeitbehandlung (länger als 5 Tage) wird Ihr Arzt eventuell Blutbildkontrollen und Nierenfunktion­stests anordnen. Bitte halten Sie die vom Arzt verordneten Kontrollen unbedingt ein.

Wie bei anderen Antibiotika kann es auch unter Retarpen zu einem vermehrten Wachstum von nicht empfindlichen Keimen kommen. Verständigen Sie Ihren Arzt, wenn Sie z. B. eine Pilzinfektion bekommen.

Während der Behandlung mit Antibiotika, einschließlich Retarpen, können Durchfälle auftreten, selbst mehrere Wochen nachdem Sie die Behandlung beendet haben. Bei starkem oder anhaltendem Durchfall oder wenn Sie feststellen, dass Ihr Stuhl Blut oder Schleim enthält, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt. Die Behandlung mit Retarpen muss sofort abgebrochen werden, da dies lebensbedrohlich sein kann. Nehmen Sie keine Arzneimittel ein, die die Darmbewegung anhalten oder verlangsamen.

Wenn eine neurologische Beteiligung bei Patienten mit angeborener Syphilis nicht ausgeschlossen werden kann, sollen Penicillinformen verwendet werden, die einen höheren Spiegel im Gehirnwasser erreichen.

Bei Nierenfunktion­sstörungen ist die verlangsamte Ausscheidung von Povidon (ein sonstiger Bestandteil dieses Arzneimittels) zu beachten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in sehr seltenen Fällen zu einer Speicherung von Povidon oder zu örtlichen Ablagerungen und Fremdkörpergra­nulomen kommen kann, die zur Verwechslung mit Geschwülsten Anlass geben können.

Weiters ist eine Beeinflussung labordiagnostischer Verfahren zu berücksichtigen (siehe auch Abschnitt 4.).

Dopinghinweis

Die Anwendung von Retarpen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Anwendung von Retarpen 2,4 Mio. I.E. zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/an­gewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/an­zuwenden.

Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Verabreichung von Retarpen und den folgenden Arzneimitteln:

  • – Probenecid, ein Arzneimittel zur Behandlung von Gicht

  • – Methotrexat, ein Arzneimittel, das in der Chemotherapie eingesetzt wird. Die Kombination mit Methotrexat wird nicht empfohlen.

  • – Arzneimittel zur Blutverdünnung (Antikoagulantien)

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Eine Anwendung von Retarpen während der Schwangerschaft ist bei entsprechender Diagnose und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den verschreibenden Arzt möglich.

Stillzeit

Der Wirkstoff Benzylpenicillin tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über.

Obwohl bislang bei mit Muttermilch ernährten Säuglingen keine Nebenwirkungen berichtet wurden, muss jedoch die Möglichkeit einer Sensibilisierung bzw. einer Beeinträchtigung der Darmflora in Betracht gezogen werden.

Im Fall von Durchfall, Pilzbefall (Candidose) oder Hautausschlägen bei Ihrem Kind, kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt. Er wird Sie diesbezüglich beraten, da diese Beschwerden bei Ihrem Kind durch Retarpen entstanden sein können.

Bei Säuglingen, die auch Babynahrung zu sich nehmen, sollten Mütter, die Retarpen verabreicht bekommen, die Muttermilch abpumpen und verwerfen. Das Stillen kann 24 Stunden nach Beendigung der Behandlung wieder aufgenommen werden.

Verkehrstüchtig­keit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

tigen.


Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträch-

Durch Auftreten möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen (z. B. anaphylaktischer Schock mit Kollaps und anaphylaktoide Reaktionen, siehe auch Abschnitt 4.), kann Retarpen einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.

Retarpen 2,4 Mio. I.E. enthält Phospholipide aus der Sojabohne

Wenn Sie allergisch gegenüber Erdnuss oder Soja sind, darf dieses Arzneimittel nicht angewendet werden.

Retarpen 2,4 Mio. I.E. enthält 40,1 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Spei­sesalz) pro Dosis.

Dies entspricht 2 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.

3. Wie ist Retarpen 2,4 Mio. I.E. anzuwenden?

Die empfohlene Dosis beträgt:

Allgemeine Behandlung:

Erwachsene und Jugendliche:

1 x wöchentlich 1,2 Mio. I.E.

Kinder > 30 kg Körpergewicht:

1 x wöchentlich 1,2 Mio. I.E.

Kinder < 30 kg Körpergewicht:

1 x wöchentlich 600.000 I.E.

Dauer der Behandlung:

einmalige Dosis

Behandlung der Syphilis:

  • Primär- und Sekundärstadium

Erwachsene und Jugendliche: 1 × 2,4 Mio. I.E.

Kinder: 50.000 I.E./kg Körpergewicht, jedoch nicht mehr als 2,4 Mio. I.E.

(Bei Wiederauftritt klinischer Symptome oder stark positiv bleibender Laborwerte ist die Behandlung

zu wiederholen.)

Dauer der Behandlung:

einmalige Dosis

  • Spätsyphilis (Lues latens seropositiva)

Erwachsene und Jugendliche: 1 x wöchentlich 2,4 Mio. I.E.

Kinder: 50.000 I.E./kg Körpergewicht, jedoch nicht mehr als 2,4 Mio. I.E.

Dauer der Behandlung: 3 Wochen

  • Behandlung der Syphilis congenita: ohne neurologische Beteiligung

Neugeboren und Säuglinge:

1 × 50.000 I.E./kg Körpergewicht

Dauer der Behandlung:

einmalige Dosis

Behandlung tropischer Infektionskran­kheiten der Haut (Frambösie, Pinta):

Erwachsene und Jugendliche:

1 × 1,2 Mio. I.E.

Kinder > 30 kg Körpergewicht:

1 × 1,2 Mio. I.E.

Kinder < 30 kg Körpergewicht:

1 × 600.000 I.E.

Dauer der Behandlung:

einmalige Dosis

Vorbeugung von rheumatischem Fieber, Poststreptokokken-Glomerulonephritis und Erysipel:

Erwachsene und Jugendliche: 1 × 1,2 Mio. I.E. alle 3 – 4 Wochen

Kinder > 30 kg Körpergewicht: 1 × 1,2 Mio. I.E. alle 3 – 4 Wochen

Kinder < 30 kg Körpergewicht: 1 × 600.000 I.E. alle 3 – 4 Wochen

Dauer der Behandlung:

  • a) ohne Herzbeteiligung: mindestens 5 Jahre, oder bis zum 21. Lebensjahr

  • b) vorübergehende Herzbeteiligung: mindestens 10 Jahre oder bis zum 21. Lebensjahr

  • c) anhaltender Herzbeteiligung: mindestens 10 Jahre oder bis zum 40. Lebensjahr; manchmal ist eine lebenslange Behandlung notwendig

Spezielle Patientengruppen (eingeschränkte Nierenfunktion bzw. eingeschränkte Leberfunktion)

Ihr Arzt wird die Dosis und das Dosierungsintervall entsprechend anpassen. Sollten Sie Fragen zu Ihrer Dosierung haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.

Art der Anwendung

Das Präparat darf nur in den Muskel (intramuskulär) injiziert verabreicht werden.

Die Injektion darf nicht in Gewebe mit verminderter Durchblutung erfolgen.

Bei wiederholter intramuskulärer Anwendung ist die Injektionsstelle zu wechseln.

Bei intramuskulärer Verabreichung können schwere lokale Reaktionen auftreten, besonders bei Kleinkindern. Aus diesem Grund können, wenn möglich, andere Behandlungsarten oder eine andere Darreichungsform von Penicillin angewendet werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Retarpen 2,4 Mio. I.E. erhalten haben als Sie sollten

Penicilline in extrem hohen Dosen können neuromuskuläre Übererregbarkeit oder epileptiforme Krampfanfälle hervorrufen. Bei Verdacht auf Überdosierung fragen Sie umgehend Ihren Arzt um Rat.

Wenn die Anwendung von Retarpen 2,4 Mio. I.E. bei Ihnen vergessen wurde

Wenn Sie glauben, eine Dosis nicht erhalten zu haben, sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Die folgenden Nebenwirkungen treten selten auf. Wenn sie jedoch während oder nach Erhalt von Retarpen auftreten, muss das Arzneimittel abgesetzt und unverzüglich ein Arzt kontaktiert werden.

  • – allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Rachen (mit Atembeschwerden oder Schluckbeschwerden) und/oder niedrigem Blutdruck

  • – Hautablösung (toxische epidermale Nekrolyse)

  • – schwerwiegende Hautausschläge einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse. Diese können als rötliche, schießscheibe­nartige oder kreisförmige Flecken am Körperstamm, oft mit einer Blase in der Mitte, Ablösung der Haut, Geschwüre in Mund, Rachen, Nase, im Genitalbereich und an den Augen auftreten; es können Fieber und grippeähnliche Beschwerden vorausgehen. Siehe auch Abschnitt 2.

  • – schwerer Hautausschlag mit Haut- und Haarausfall (exfoliative Dermatitis)

  • – großflächiger Hautausschlag, hohe Körpertemperatur, erhöhte Leberenzymwerte, Blutanomalien (Eosinophilie), vergrößerte Lymphknoten oder Beteiligung anderer Körperorgane (Arzneimittel­reaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen, auch als DRESS oder Arzneimittel-Hyper-sensitivitätssyn­drom bekannt). Siehe auch Abschnitt 2.

Andere mögliche Nebenwirkungen

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Pilzinfektion (Candidose)
  • Durchfall, Übelkeit
  • Veränderung von bestimmten Tests und Untersuchungen, wie
  • – positiver direkter Coombs-Test

  • – falsch-positive Eiweißbestimmung im Urin mittels Präzipitation­sverfahren (Folin-Ciocalteu-Lowry-Methode, Biuret-Methode)

  • – falsch-positive Aminosäurebes­timmung im Urin (Ninhydrin-Methode)

  • – Vortäuschung von Pseudobisalbu­minämie bei elektrophoretischen Methoden zur Albumin-Bestimmung

  • – falsch-positiver nicht-enzymatischer Harnzuckernachweis und Urobilinogennachwe­is

  • – erhöhte Werte bei der Bestimmung von 17-Ketosteroiden im Urin (mittels der ZimmermannReaktion) (siehe Abschnitt 2.)

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis) und Zungenbrennen (Glossitis)
  • Erbrechen

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • allergische Reaktionen: Nesselsucht (Urtikaria), angioneurotisches Ödem (Schwellungen), Hautreaktionen (Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis), Fieber, Gelenksschmerzen, anaphylaktischer Schock mit Kollaps und anaphylaktoide Reaktionen (Asthma, Hautblutungen, genannt Purpura, Magen-/ Darmbeschwerden)
  • Nierenleiden (Nephropathie), Nierenentzündung (interstitielle Nephritis)

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

  • bestimmte Bluterkrankungen (sog. hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Serumkrankheit
  • Bei einer Syphilisbehandlung kann es durch Bakteriolyse zu einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion kommen, gekennzeichnet durch Fieber, Schüttelfrost, Allgemein- und Herdsymptome. Bei Patienten mit aktiven Hautpilzerkran­kungen können Allergie-ähnliche Reaktionen auf Penicillin auftreten.
  • Pseudomembranöse Colitis (siehe auch Abschnitt 2.)
  • Leberentzündung (Hepatitis), Stau der Gallenflüssigkeit (Cholestase)
  • Schmerzen an der Injektionsstelle, Auslaufen aus der Injektionsstelle in das umliegende Gewebe

Aufgrund des Povidon-Gehaltes kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in sehr seltenen Fällen zu einer Speicherung von Povidon im retikuloendot­helialen System (RES) oder zu örtlichen Ablagerungen und Fremdkörpergra­nulomen kommen kann, die zu Verwechslung mit Geschwülsten Anlass geben können.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder medizinisches Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. Wie ist Retarpen 2,4 Mio. I.E. aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett, dem Umkarton und dem Behältnis nach „Verwendbar bis" angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Retarpen 2,4 Mio. I.E. enthält

Der Wirkstoff ist Benzathin-Benzylpenicillin.

Retarpen 2,4 Mio. I.E. – Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssus­pension enthält 2.400.000 I.E. Benzathin-Benzylpenicillin (Phospholipide aus der Sojabohne).

Die sonstigen Bestandteile sind: Povidon, Simethicon, Natriumcitrat, Mannitol (E421)

  • 1 Durchstechflasche mit Lösungsmittel enthält 5 ml Wasser für Injektionszwecke.

Wie Retarpen 2,4 Mio. I.E. aussieht und Inhalt der Packung

Weißes bis cremefarbenes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssus­pension.

15 ml Durchstechflasche aus klarem Glas, Glastyp III (Ph.Eur.); verschlossen mit Stopfen aus halogeniertem Butylgummi und Aluminiumkappe.

Lösungsmittel: Kunststoff-Durchstechflasche aus Polyethylen, nominelles Fassungsvermögen 5 ml

Packungen mit 1× oder 50× Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssus­pension. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Frankreich: Benzathine Benzylpenicilline Sandoz

Niederlande: Benzathineben­zylpenicilline Sandoz

Z.Nr.: 13637

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2020.

Hinweis/medizi­nische Aufklärung

Antibiotika werden zur Behandlung bakterieller Infektionen verwendet. Sie sind gegen virale Infektionen unwirksam.

Wenn Ihr Arzt Ihnen eine Antibiotikabe­handlung verschreibt, ist diese nur dazu gedacht, Ihre derzeitige Erkrankung zu behandeln.

Trotz eines Antibiotikums können manche Bakterien überleben oder wachsen. Dieses Phänomen wird Resistenz genannt: einige Antibiotikabe­handlungen wirken nicht mehr.

Missbrauch von Antibiotika erhöht das Resistenzrisiko. Sie können Bakterien sogar dabei helfen, resistent zu werden und somit zu einer Verzögerung Ihrer Gesundung oder Verringerung der antibiotischen Wirksamkeit beitragen, wenn Sie sich nicht an

  • – die Dosierung

  • – Zeitpläne und

  • – Dauer der Behandlung halten.

Die Beachtung folgender Hinweise wird daher helfen, die Wirkung dieses Arzneimittels zu erhalten: 1. Verwenden Sie Antibiotika nur nach ärztlicher Verschreibung.

  • 2. Folgen Sie unbedingt den Anweisungen.

  • 3. Verwenden Sie nicht noch einmal das gleiche Antibiotikum ohne ärztliche Verschreibung, auch wenn Sie eine ähnliche Erkrankung behandeln möchten.

  • 4. Geben Sie Ihr Antibiotikum nicht an eine andere Person weiter; möglicherweise ist es für deren Erkrankung nicht geeignet.

  • 5. Nach Beendigung der Behandlung geben Sie alle nicht verwendeten Arzneimittel Ihrem Apotheker zurück. Er wird eine ordnungsgemäße Entsorgung sicherstellen.

Mehr Informationen über das Medikament Retarpen 2,4 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 13637
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Sandoz GmbH, Biochemiestraße 10, 6250 Kundl, Österreich