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Phytodolor - Rheumatropfen - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Phytodolor - Rheumatropfen

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Phytodolor-Rheumatropfen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1,0 ml Flüssigkeit enthält folgende Wirkstoffe:

Flüssigextrakt aus frischer Eschenrinde (Fraxini cortex recens, DEV 1:1,5–2,5)

0,2 ml

Auszugsmittel: Ethanol 60 % (V/V)

Flüssigextrakt aus frischer Zitterpappelrinde und -blättern (Populi tremulae cortex et folia recens, DEV 1:1,5–2,5) 0,6 ml

Auszugsmittel Ethanol 60% (V/V)

Flüssigextrakt aus frischem Echtem Goldrutenkraut (Solidaginis virgaureae herba recens, DEV 1:1,5

2,5) 0,2 ml

Auszugsmittel Ethanol 60% (V/V)

1 ml entspricht 20 Tropfen.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Ethanol, Gesamtethanolgehalt ca. 45,6 Vol.-%

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tropfen zum Einnehmen, Lösung

Braune Lösung mit aromatischem Geruch.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Phytodolor Rheumatropfen sind ein pflanzliches Arzneimittel und werden angewendet zur Behandlung schmerzhafter Beschwerden bei degenerativen und entzündlichen rheumatischen Erkrankungen (wie z.B. Lumbago, Ischialgien und chronischen Bewegungsschmer­zen).

Dieses Arzneimittel wird angewendet bei Erwachsenen ab 18 Jahren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene ab 18 Jahren : 3mal täglich 20 – 30 Tropfen, bei starken Schmerzen 3mal täglich 40 Tropfen einnehmen.

Kinder und Jugendliche:

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht vorgesehen und wird aufgrund fehlender Daten nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion:

Für konkrete Dosierungsempfeh­lungen bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion gibt es keine hinreichenden Daten (siehe auch Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Vor Gebrauch schütteln! Tropfen mit etwas Wasser verdünnt einnehmen. Nach Gebrauch Flasche gut verschließen.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung sollte auf 4 Wochen beschränkt werden.

Die überwiegende Zahl der klinischen Untersuchungen mit Phytodolor-Rheumatropfen wurde über einen Zeitraum von 4 Wochen durchgeführt.

Wenn sich die Beschwerden verschlimmern oder nach 1 Woche keine Besserung eintritt, ist ein Arzt aufzusuchen (siehe Abschnitt 4.4).

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, Überempfindlichkeit gegen Salicylate akute Magen- und Darmgeschwüre Erkrankungen, die eine reduzierte Flüssigkeitsau­fnahme erforderlich machen, z.B. schwere kardiale oder renale Erkrankungen

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei fehlender Besserung der Beschwerden innerhalb der ersten Woche oder bei einer Verschlimmerung, ist ein Arzt aufzusuchen.

Wenn Patienten in der Vergangenheit unter Magen-Darm-Geschwüren gelitten haben und bei vorgeschädigter Niere oder schweren Leberfunktion­sstörungen sollen Phytodolor-Rheumatropfen nur nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.

Bei Rötung oder Überwärmung der betreffenden Stellen sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden, da dies Zeichen einer akuten Entzündung sein können.

Sollten Überempfindlichke­itsreaktionen (z.B. Hautreaktionen, Anfälle von Atemnot) beobachtet werden sind Phytodolor-Rheumatropfen sofort abzusetzen und ein Arzt aufzusuchen, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden kann. Phytodolor-Rheumatropfen sind dann nicht nochmal einzunehmen.

Dieses Arzneimittel enthält ca. 730 mg Alkohol (Ethanol) pro 40 Tropfen. Die Menge in 40 Tropfen dieses Arzneimittels entspricht weniger als 19 ml Bier oder 8 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht vorgesehen und wird aufgrund fehlender Daten nicht empfohlen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt. Bisher sind keine Wechselwirkungen bekannt geworden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Phytodolor-Rheumatropfen bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3). Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung von Phytodolor-Rheumatropfen während der Schwangerschaft vermieden werden.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Metabolite in die Muttermilch übergehen.

Ein Risiko für das Neugeborene / Kind kann nicht ausgeschlossen werden.

Phytodolor-Rheumatropfen soll daher während der Stillzeit nicht angewendet werden.

Fertilität

In Untersuchungen an Ratten induzierte der Wirkstoffextrakt selbst in hohen Dosen keine unerwünschten Wirkungen auf die männliche bzw. weibliche Fertilität.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig: >1/10

Häufig: >1/100 bis < 1/10

Gelegentlich: >1/1.000 bis < 1/100

Selten: >1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten: < 1/10.000

nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt : Blutzuckeranstieg, Wassereinlage­rung (Ödem)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig : Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt : Überempfindlichke­itsreaktionen (Hautreaktionen)

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich : Kopfschmerzen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt : Häufiges Wasserlassen

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Es sind keine Fälle von Überdosierung bekannt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

Andere nicht-steroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, ATC-Code: M01AX

Phytodolor-Rheumatropfen sind ein pflanzliches Kombinationsar­zneimittel, dessen Einzelkomponenten sich in ihrer Wirkung ergänzen. Die Überprüfung der pharmakologischen Eigenschaften in etablierten Tiermodellen ergab folgende Ergebnisse:

Im Modell der Adjuvans-Arthritis, im Dextran-Ödem- und Carrageenan-Ödem-Test

wirken alle drei in Phytodolor-Rheumatropfen enthaltenen Extrakte antiexsudativ und antiphlogistisch. Im Phenylchinon-Writhing-Test wirkt Phytodolor Tinktur analgetisch.

Zitterpappel- und Goldruten-Extrakt und Phytodolor-Rheumatropfen wirken im Bierhefe

Entzündungstest antiinflammato­risch, wobei Phytodolor-Rheumatropfen eine stärkere

Wirkung entfaltet als die Einzelkomponenten. Die in diesem Modell ermittelte antiinflammato­rische

Wirkung von Phytodolor-Rheumatropfen ist mit der von Indometacin vergleichbar.

Im Cotton-Pellet-Test wirken Phytodolor-Rheumatropfen und seine Einzelkomponenten antiproliferativ.

In ex-vivo Untersuchungen hemmen Phytodolor-Rheumatropfen und seine

Einzelkomponenten die Lipoxygenase-Aktivität, die Prostaglandin-Synthese und die

Freisetzung von Entzündungsme­diatoren (Histamin, Leukotriene, Prostaglandine).

Dabei ist eine Hemmung der Transkription und Expression der für die Synthese von

Entzündungsme­diatoren mitverantwortlichen Cyclooxigenase-2 (COX-2) und des Entzündungsme­diators TNF-alpha beteiligt.

In in-vitro Untersuchungen wirken Phytodolor-Rheumatropfen und seine Einzelkomponenten antioxidativ.

Die Summe der pharmakologischen Aktivitäten ergänzen sich in ihrer Wirkung und erklären die therapeutische Wirkung im beanspruchten Indikationsgebiet.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Zurzeit liegen nur für einzelne Inhaltsstoffe des Präparates pharmakokinetische

Daten vor.

Untersuchungen zu einzelnen wirksamkeitsre­levanten Inhaltsstoffen, wie

Phenolglycosiden, Salicin und Leiocarposid sowie von Flavonoiden zeigen, dass diese zumindest teilweise im Gastrointesti­naltrakt resorbiert werden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Umfassende toxikologische Untersuchungen mit dem Trockenrückstand von Phytodolor-Rheumatropfen zeigen, dass das toxikologische Potential von Phytodolor-Rheumatropfen äußerst gering ist.

Phytodolor-Rheumatropfen enthält im Mittel 6 % Trockenrückstand. Die akut toxische Dosis des Trockenrückstandes von Phytodolor-Rheumatropfen liegt bei Ratten und Mäusen oberhalb der maximal applizierbaren Dosis von 5000 mg/kg KG. Aus sicherheitsphar­makologischen Tests ergeben sich keine Hinweise auf mögliche Beeinträchtigungen der untersuchten Organsysteme.

In umfassenden Untersuchungen zeigte sich für den Trockenrückstan­d von

Phytodolor-Rheumatropfen kein mutagenes oder teratogenes Potential. Die Fertilität der behandelten Versuchstiere und die Entwicklung ihrer Nachkommen wurden nicht beeinflusst.

Langjährige therapeutische Erfahrungen beim Menschen ergaben bisher keine

Hinweise auf eine Anwendungsbes­chränkung, die über die Vorsichtsmaßnahmen aufgrund der ethanolischen Darreichungsform von Phytodolor-Rheumatropfen hinausgehen.

Aus grundsätzlichen Erwägungen sollte wegen des Alkoholgehaltes die Verordnung während der Schwangerschaft und Stillzeit restriktiv gehandhabt werden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Ethanol 96%

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

Nach Anbruch 3 Monate haltbar.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Vor Gebrauch schütteln. Nach Gebrauch Flasche gut verschließen.

Eventuelle Ausflockungen oder leichte Trübungen sind ohne Einfluss auf die Qualität des Präparates.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braunglasflasche (hydrolytische Klasse III) mit Tropfeinsatz (PE-LD) und Schraubverschluss (HDPE) Packungsgrößen: 50 ml, 100 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Bayer Austria Ges.m.b.H.

Herbststraße 6–10

1160 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr. 1–18397

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 22. März 1988

Datum der Verlängerung der Zulassung: 12.März 2015

10. STAND DER INFORMATION

01/2022

Mehr Informationen über das Medikament Phytodolor - Rheumatropfen

Arzneimittelkategorie: phytoarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-18397
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Bayer Austria GmbH, Herbststraße 6-10, 1160 Wien, Österreich