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Penstad V 1 Mio. I.E. Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Penstad V 1 Mio. I.E. Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Penstad V 1 Mio. I.E. Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Tablette enthält 1 Million I.E., entsprechend 653,6 mg Phenoxymethyl­penicillin-Kalium.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 1 Tablette enthält 65,78 mg (1,679 mmol) Kalium und 9,28 mg hydriertes Rizinusöl.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tabletten.

Weiße, runde Tabletten mit einseitiger Bruchkerbe. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Phenoxymethyl­penicillin ist angezeigt zur Therapie und Prophylaxe von leichten bis mittelschweren Infektionen, die durch Penicillin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden:

Infektionen im HNO-Bereich:

– akute Otitis media, akute Sinusitis (fachgerecht diagnostiziert) und dokumentierte, durch beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A hervorgerufene Tonsillitis

Infektionen der Atemwege:

– bakterielle Bronchitis, bakterielle Pneumonie sowie Bronchopneumonie, soweit eine parenterale Penicillin-Therapie nicht erforderlich ist.

Infektionen der Haut:

– Erysipel, Erysipeloid, Pyodermien (wie Impetigo contagiosa, Furunkulose), Abszesse, Phlegmone;

– Erythema chronicum migrans und andere klinische Manifestationen der Lyme Borreliose.

Sonstige Infektionen:

– Bissverletzungen (z.B. Gesichtswunden oder tiefe Wunden der Hand) und Verbrennungen.

Zur Prophylaxe von:

– angeborenen bzw. rheumatischen Herzerkrankungen zur Prophylaxe einer bakteriellen Endokarditis vor und nach kleineren chirurgischen Eingriffen, wie z.B. Tonsillektomien, Zahnextraktio­nen etc.

Penstad kann auch zur Unterstützung bzw. Fortsetzung einer parenteralen PenicillinTherapie verwendet werden.

Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung zu berücksichtigen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Kinder unter 12 Jahren:

Die Dosierung für Kinder beträgt 50.000 – 100.000 I.E. (30 – 60 mg) Phenoxymethyl­penicillin pro kg Körpergewicht pro Tag.

Für Säuglinge und Kleinkinder stehen niedriger dosierbare, flüssige Darreichungsformen (Lösung/Suspension, Saft) zur Verfügung.

Jugendliche und Erwachsene:

3,0 – 4,5 Mega IE Phenoxymethyl­penicillin pro Tag.

Üblicherweise wird die Tagesdosis in drei bis vier Einzeldosen gleichmäßig über den Tag verteilt – möglichst im Abstand von 6 – 8 Stunden – verabreicht. Bei Infektionen des Hals-, Nasen-Ohrenbereichs ist die Verabreichung der Tagesdosis in nur zwei Einzeldosen -vorzugsweise im Abstand von 12 Stunden – möglich. Eine Tagesdosis von 25.000 IE (15 mg) Phenoxymethyl­penicillin pro kg Körpergewicht darf bei Kindern und Erwachsenen nicht unterschritten werden. Dosierungen bis zu 6,0 Mega IE (4000 mg) Phenoxymethyl­penicillin pro Tag werden von Erwachsenen komplikationslos vertragen.

Im Allgemeinen wird empfohlen:

Jugendliche (über 40 kg) und Erwachsene (unter 60 kg): 3 × 1 Tablette

Erwachsene, Fettleibige, ältere Patienten sowie Schwangere: 3 × 1% Tabletten

Nötigenfalls kann die tägliche Dosis entsprechend erhöht werden.

Spezielle Dosierungshinweise zur Prophylaxe:

– Endokarditisprop­hylaxe (bei kleineren chirurgischen Eingriffen wie Tonsillektomie, Zahnextraktion etc.): Bei Jugendlichen und Erwachsenen ca. eine Stunde vor dem Eingriff 3 Tabletten, dann eine Tablette alle sechs Stunden bis 2 Tage nach der Operation.

Dosierung bei eingeschränkter Elimination:

Bei eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion ist im Allgemeinen infolge der geringen Toxizität von Phenoxymethyl­penicillin eine Dosisreduktion nicht erforderlich, die Notwendigkeit derselben ist im Einzelfall jedoch abzuklären, auch im Hinblick auf den Kaliumgehalt (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“). Bei Anurie ist eine Dosisreduktion oder Verlängerung des Dosierungsinter­valls angezeigt.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen

Die Einnahme soll 1 Stunde vor den Mahlzeiten mit einem Glas Wasser erfolgen, wobei die Tabletten unzerkaut zu schlucken sind.

Dauer der Anwendung:

Nach Abklingen der Symptome soll die Behandlung noch drei Tage fortgesetzt werden. Bei der Behandlung von Infektionen mit ß-hämolysierenden Streptokokken hat die Therapiedauer mindestens zehn Tage zu betragen, um Spätkomplikationen (rheumatisches Fieber) vorzubeugen.

Die Behandlungsdauer der akuten Otitis media soll auf 5 Tage begrenzt werden.

Bei Patienten mit einem Risiko für Komplikationen kann eine Behandlungsdauer von 5 bis 10 Tagen empfehlenswer­t sein.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Phenoxymethyl­penicillin ist bei Patienten mit schwerwiegenden Überempfindlichke­itsreaktionen und/oder Asthma in der Vorgeschichte nur mit besonderer Vorsicht anzuwenden. Alle Schweregrade einer Überempfindlichke­it, einschließlich einer tödlichen Anaphylaxie, wurden bei oralem Penicillin beobachtet. Bei Cephalosporin-Überempfindlichkeit ist eine mögliche Kreuzallergie zu beachten.

Diese Reaktionen treten häufiger bei Patienten auf, die in der Vorgeschichte bereits überempfindlich gegen Penicilline, Cephalosporine oder andere Allergene reagiert haben. Vor Beginn der Behandlung sind diesbezüglich Erkundigungen einzuholen. Bei Auftreten einer Allergie ist die Therapie abzubrechen und der Patient mit den üblichen Mitteln wie Adrenalin, Antihistaminika und Corticosteroiden zu behandeln.

Falls möglich, empfiehlt sich vor der Anwendung ein Antibiogramm insbesondere bei Verdacht auf Staphylokokken-Infektion.

Bei Patienten mit schweren Magen-Darmstörungen mit anhaltendem Durchfall oder Erbrechen soll von der Behandlung mit Phenoxymethyl­penicillin abgesehen werden, da eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist. (Für diesen Fall wird eine parenterale Behandlung mit z.B. Benzylpenicillin oder einem anderen geeigneten Antibiotikum empfohlen).

Bei Patienten, die zur Rheumaprophylaxe Penicillin erhalten, empfiehlt es sich, vor einem chirurgischen Eingriff (Tonsillektomie, Zahnextraktion etc.) zur perioperativen Prophylaxe die Dosierung zu verdoppeln. Orales Phenoxymethyl­penicillin soll nicht als zusätzliche Prophylaxe bei genital-urologischen Untersuchungen oder Operationen, Operationen des unteren Darmtraktes, Sigmoidoskopie und bei der Geburt verwendet werden. Patienten mit rheumatischem Fieber in der Vorgeschichte, welche wiederholt zur Prophylaxe behandelt wurden, können Penicillin-resistente Organismen beherbergen. Bei diesen Patienten soll die Verwendung eines anderen prophylaktischen Mittels in Betracht gezogen werden. Schweres Empyem, Bakteriämie, Perikarditis, Meningitis und Arthritis sollen nicht mit Phenoxymethyl­penicillin währen der akuten Phase behandelt werden.

Auf das Überwuchern resistenter Keime bzw. Pilze bei Langzeittherapie ist zu achten. Bei Auftreten von Sekundärinfektionen sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Bei einer Langzeitbehandlung werden Blutbildkontrollen einschließlich Differentialblut­bild und Leberfunktion­skontrollen sowie Nierenfunktion­stests empfohlen.

Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Colitis zu denken (blutig-schleimige, wässrige Durchfälle, dumpfer, diffuser bis kolikartiger Bauchschmerz, Fieber, gelegentlich Tenesmen), die lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist in diesen Fällen Penstad sofort abzusetzen und eine dem Erregernachweis gemäße Therapie einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.

Bei der Anwendung von Penstad bei Patienten mit bestehender Mononukleose (erhöhtes Risiko von Hautausschlag) oder akuter lymphatischer Leukämie bei Behandlung von Begleitinfektionen (erhöhtes Risiko von Hautreaktionen) ist Vorsicht geboten.

Wenn bei schweren Nierenfunktion­sstörungen die Kaliumausscheidung betroffen ist, ist zu berücksichtigen, dass in 100 mg Kaliumphenoxy­methylpenicillin (ca. 153.000 I.E.) etwa 10 mg (= 0,26 mmol) Kalium enthalten sind. Für Angaben bezüglich einer Tablette siehe Abschnitt 2. Bei Anurie Verlängerung des Dosisintervalls auf 12 Stunden. Bei Patienten mit Herzerkrankungen oder schweren Elektrolytstörungen anderer Genese ist auf die Kaliumzufuhr durch das Präparat zu achten.

Dermatomykosen – paraallergische Reaktionen sind möglich, da zwischen Penicillinen und Stoffwechselpro­dukten von Dermatophyten eine Antigengemeinschaft bestehen kann; siehe Abschnitt 4.8.

Bei Erkrankungen wie schwere Pneumonie, Empyem, Sepsis, Perikarditis, Endokarditis, Meningitis, Arthritis und Osteomyelitis im akuten Stadium ist eine parenterale Therapie mit Penicillin indiziert.

Beeinflussung diagnostischer Untersuchungen:

Unter der Behandlung mit Phenoxymethyl­penicillin können bei Laboruntersuchungen der nicht enzymatische Harnzuckernachweis und der Urobilinogennachwe­is falsch positiv ausfallen.

Ebenfalls zu falsch positiven Ergebnissen kann die Aminosäurenbes­timmung im Urin mittels der Ninhydrin-Methode führen.

In seltenen Fällen wurde von einer Verlängerung der Prothrombinzeit bei Patienten berichtet, die Penicilline erhielten. Eine entsprechende Überwachung ist durchzuführen, wenn gleichzeitig Antikoagulantien verabreicht werden. Eine Anpassung der Dosis der oralen Antikoagulantien kann notwendig sein, um das gewünschte Ausmaß an Antikoagulation zu erhalten (siehe Abschnitt 4.5 und 4.8).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Penicilline dürfen aufgrund möglicher antagonistischer Effekte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika kombiniert werden. Kombinationen mit anderen Antibiotika sollen nur erfolgen, wenn ein Synergismus oder zumindest ein additiver Effekt zu erwarten sind. Die Einzelkomponenten einer Kombination müssen in voller wirksamer Dosis gegeben werden (Ausnahme: bei nachgewiesenem Synergismus ist die Dosis des toxischen Kombinationspar­tners reduzierbar). Von Chloramphenicol, Erythromycin und Tetrazyklin wurde berichtet, die bakterielle Aktivität von Penicillin einzuschränken und daher wird die gleichzeitige Verwendung nicht empfohlen.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Antiphlogistika, Antirheumatika, Antipyretika (insbesondere von Indometacin, Phenylbutazon, Salicylaten in hohen Dosen bzw. Sulphinpyrazon) sowie Probenecid sei auf die kompetitive Ausscheidungshem­mung hingewiesen.

Wie bei anderen Antibiotika, kann es bei Verwendung von Phenoxymethyl­penicillin zu einer Herabsetzung der Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva kommen. Es wird daher empfohlen, zusätzlich nicht-hormonelle Verhütungsmittel anzuwenden.

Die Absorption oral applizierter Penicilline kann bei unmittelbar vorausgegangener oder andauernder Darmsterilisation mit nicht absorbierbaren Aminoglykosiden (z.B. Neomycin) reduziert sein.

Die gleichzeitige Behandlung mit Methotrexat kann dessen Serumspiegel erhöhen und dessen toxische Wirkung verstärken. Eine Überwachung des Methotrexat-Spiegels ist daher erforderlich.

Orale Antikoagulantien und Penicillin-Antibiotika wurden in der Praxis weitgehend ohne Wechselwirkungen verwendet. Jedoch wurde in der Literatur über eine erhöhte Anzahl von Patienten berichtet, die Acenocoumarol oder Warfarin gleichzeitig mit Penicillin verschrieben bekommen haben. Wenn eine gleichzeitige Anwendung erforderlich ist, sollen die Prothrombinzeit oder andere geeignete Gerinnungsparameter sorgfältig bei zusätzlicher Gabe oder Absetzen von Penicillin überwacht werden. Darüber hinaus kann eine Anpassung der oralen Dosis der Antikoagulantien notwendig sein (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Guarkernmehl reduziert die Aufnahme von Phenoxymethyl­penicillin.

Oraler Typhus-Impfstoff kann durch die Gabe von Penicillinen inaktiviert werden.

Wird Phenoxymethyl­penicillin zu den Mahlzeiten eingenommen, kommt es zu einer Resorptionsmin­derung.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf Schädigung des im Mutterleib befindlichen Kindes ergeben. Experimentelle Studien haben keine fruchtschädigende Wirkung erkennen lassen. Da bisher keinerlei schädigende Wirkungen von Phenoxymethyl­penicillin bekannt geworden sind, ist eine Anwendung von Penstad während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit bei entsprechender Indikation möglich.

Stillzeit

Phenoxymethyl­penicillin ist placentagängig und erscheint in geringen Mengen in der Muttermilch. Bei gestillten Säuglingen ist die Möglichkeit einer Sensibilisierung bzw. einer Beeinflussung der physiologischen Darmflora mit Auftreten von Diarrhoe und Candidose zu beachten. Gegebenenfalls empfiehlt sich Abpumpen und Verwerfen der Milch während der Therapie.

Fertilität

Es wurden keine Studien durchgeführt, um den Einfluss von Phenoxymethyl­penicillin auf die Fertilität zu untersuchen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Penstad hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Die folgende Einteilung wird für die Häufigkeitsbes­chreibungen der Nebenwirkungen verwendet:

Sehr häufig (>1/10) Häufig (>1/100, <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten :

Eosinophilie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose, Blutgerinnungsstörun­gen.

Häufigkeit nicht bekannt:

Verlängerung der Blutungszeit und Prothrombinzeit (siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen des Immunsystems

Häufig:

Allergische Reaktionen, meist in Form von Hautreaktionen (z.B. Exantheme, Juckreiz, Urtikaria).

Eine sofortige Hautreaktion zeigt in der Regel eine allergische Reaktion gegen Penicillin und die Behandlung ist abzubrechen.

Sehr selten:

Anaphylaktischer Schock mit Kollaps und anaphylaktoide Reaktionen (Arzneimittel­fieber, Arthralgie, angioneurotisches Ödem, Larynxödem, Bronchospasmus, Tachykardie, Dyspnoe, Serumkrankheit, allergische Vaskulitis, Blutdruckabfall, Asthma, Purpura, gastrointestinale Erscheinungen). Allerdings sind bei oraler Applikation allergische Reaktionen seltener und verlaufen milder als bei parenteraler Verabreichung. Bei schweren anaphylaktischen Reaktionen sind geeignete Notfallmaßnahmen einzuleiten (siehe Abschnitt 4.9).

Bei Mykose-Erkrankten können allergische Reaktionen infolge einer möglichen Allergengemein­schaft zwischen Stoffwechselpro­dukten von Hautpilzen und Penicillin auftreten.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufigkeit nicht bekannt:

Zentralnervöse Systemtoxizität einschließlich Krämpfe wurden berichtet (besonders bei hohen Dosen oder bei schwerer Nierenfunktion­sstörung); Parästhesie bei längerer Verwendung; Neuropathie ist eine unregelmäßige Reaktion und wird gewöhnlich mit hohen Dosen von parenteralem Penicillin in Zusammenhang gebracht.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig :

Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen, Appetitverlust, Unwohlsein im Magenbereich, Magendruck, Stomatitis, Anorexie, Bauchschmerzen, Flatulenz und Glossitis.

Wenn während der Therapie Durchfälle auftreten, soll an die Möglichkeit einer pseudomembranösen Colitis gedacht werden (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten:

Hepatitis und cholestatische Gelbsucht.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich :

Hautausschlag (Exanthem) und Mucositis, Urtikaria, Juckreiz.

Selten :

Angioneurotisches Ödem, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, Melanoglossie, Dysgeusie, Xerostomie.

Sehr selten :

schwere bullöse Hautreaktionen wie z.B. Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom Häufigkeit nicht bekannt:

Pemphigoid.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Selten:

Gelenksschmerzen.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten:

Nephropathie, gewöhnlich im Zusammenhang mit hohen Dosen von parenteralem Penicillin. Sehr selten:

Interstitielle Nephritis.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Selten:

Fieber.

Sehr selten:

Vorübergehende Zahnverfärbungen (meist bei der Suspension): Diese sind zumeist nach mehreren Wochen durch Zähneputzen bzw. nach professioneller Zahnreinigung reversibel.

Untersuchungen

Sehr selten:

Positiver direkter Coombs-Test

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

AT-1200 WIEN

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome:

Die Toxizität von Phenoxymethyl­penicillin ist äußerst gering, die therapeutische Breite ist außerordentlich groß. Wie bei anderen Penicillinen ist die einmalige orale Aufnahme mehrfach therapeutischer Dosen von Phenoxymethyl­penicillin nicht akut toxisch. Bei oraler Verabreichung ist es praktisch unmöglich, Konzentrationen zu erreichen, die zur Auslösung neurotoxischer Symptome führen. Mit vor allem gastrointestinalen unerwünschten Arzneimittelwir­kungen wie Übelkeit, Erbrechen, Magendruck, Diarrhoe (siehe Abschnitt 4.8) und selten Krampfanfällen ist allerdings zu rechnen. Wenn andere Anzeichen auftreten, soll die Möglichkeit einer allergischen Reaktion in Betracht gezogen werden. Hyperkaliämie kann durch eine Überdosierung auftreten, besonders bei Patienten mit Nierenschwäche.

Therapie:

Anaphylaktische Reaktionen

Bei anaphylaktischen Reaktionen sind die üblichen Sofortmaßnahmen (z.B. Gabe von Antihistaminen, Cortison, Sympathomimetika und, falls erforderlich, künstliche Beatmung) möglichst bei den ersten Anzeichen des Schocks, einzuleiten.

Spezielle Maßnahmen bei Überdosierung, außer dem Absetzen des Arzneimittels, sind nicht erforderlich.

Eine Elimination von Phenoxymethyl­penicillin kann mittels Hämodialyse erzielt werden.

Pseudomembranöse Enterocolitis

Die Therapie mit Phenoxymethyl­penicillin soll abgebrochen und sofort eine dem Erregernachweis gemäße Behandlung eingeleitet werden (z.B. Gabe von spezifischen Antibiotika/Che­motherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Antiperistaltika sind kontraindiziert.

Eine Elimination von Phenoxymethyl­penicillin kann mittels Hämodialyse erzielt werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen Anwendung, BetaLactamase-sensitive Penicilline;

ATC-Code: J01CE02

Phenoxymethyl­penicillin ist ein antibakterielles Oralpenicillin. Es wirkt auf empfindliche, proliferierende Mikroorganismen bakterizid durch Hemmung der Biosynthese der Zellwand. Das Wirkungsspektrum von Phenoxymethyl­penicillin ist beinahe ident mit dem von Benzylpenicillin.

Grenzkonzentra­tionen (breakpoints) nach EUCAST für Staphalococcus spp., Streptococcus sp., M. catarrhalis und H. influenzae gilt: Sensitiv <0,125 mg/l und resistent >0,25 mg/l.

Empfindlich:

Streptokokken der Gruppen A, C, G, H, L und M

Streptococcus pneumoniae

nicht-penicillinase-bildende Staphylokokken

Neisserien

Erysipelothrix rhusiopathiae

Corynebakterien

Bacillus anthracis

Actinomyceten

Streptobacillen

Pasteurella multocida

Spirillum minus

Keime der Ordnung Spirochaetales wie: Leptospiren, Treponemen, Borrelien, und andere Spirochaeten

Anaerobier wie: Peptokokken, Peptostreptokokken, Fusobakterien

Mäßig oder unterschiedlich empfindlich:

Clostridien

Listerien

Enterokokken (Streptokokken der Gruppe D)

Resistent:

Klebsiellen spp

E. coli

Enterobakterien spp

Pseudomonas aeruginosa

Nocardia spp.

Staph. aureus (Beta-Lactamase positiv)

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Phenoxymethyl­penicillin wird durch die Magensäure nicht inaktiviert.

Die Resorptionsquote beträgt ca. 60%. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme führt zu einer Verminderung der Resorption. Maximale Serumkonzentra­tionen werden innerhalb von 30 –60 Minuten erreicht. Die Pharmakokinetik verläuft annähernd linear, die AUC steigt nach oraler Einzelgabe im Bereich von 0,12 bis 3 g dosisproporti­onal an.

Verteilung

Die Plasmahalbwertszeit beträgt 30 – 45 Minuten und die Serumproteinbindung beträgt ca. 75–80%. Die Gewebediffusion in Niere, Lunge, Leber, Haut, Schleimhäute, Muskulatur und in die meisten Körperflüssig­keiten – besonders bei Entzündung – ist gut und in Knochen mäßig. Phenoxymethyl­penicillin passiert die Placentaschranke und geht in geringen Mengen in die Muttermilch über.

Biotransformation

Etwa 34±20% einer Dosis werden in Form von inaktiven Umwandlungspro­dukten wie z. B: Penicillinosäure metabolisiert.

Elimination

Phenoxymethyl­penicillin wird zum großen Teil unverändert renal durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion eliminiert. Ein geringer Teil wird mit der Galle in aktiver Form ausgeschieden. Bei Nierengesunden liegt die Serum-Halbwertszeit (T1/2) bei 30 bis 45 Minuten. Die Halbwertszeit ist dosisabhängig. Bei Untersuchungen der T1/2 fand sich nach Gabe von 0,4 g und 0,3 g eine Halbwertszeit von entsprechend: 0,5 Stunden und 1,1 Stunden.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Bei Neugeborenen und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Ausscheidung verzögert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Bisherige Genotoxizitätsun­tersuchungen von Phenoxymethyl­penicillin ergaben keine Hinweise auf klinisch relevante Effekte. Langzeitunter­suchungen an Ratten und Mäusen ergaben keine Anhaltspunkte für ein tumorgenes Potential von Phenoxymethyl­penicillin. Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies haben keine Hinweise auf teratogene Wirkung von Phenoxymethyl­penicillin ergeben.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Cellulose

Copovidon

hydriertes Rizinusöl

Magnesiumstearat

Maisstärke

Crospovidon

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackungen aus Al/PVC/PVDC zu 12 und 30 Stück.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

STADA Arzneimittel GmbH

1190 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Z.Nr.: 1–22127

9. DATUM DER ERTEILUNG  DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der Erteilung der Zulassung: 23.September 1997

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 17. Mai 2013

10. STAND DER INFORMATION

August 2020

Mehr Informationen über das Medikament Penstad V 1 Mio. I.E. Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-22127
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
STADA Arzneimittel GmbH, Muthgasse 36/2, 1190 Wien, Österreich