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Paradolor Erdbeer-Vanille 250 mg Granulat - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Paradolor Erdbeer-Vanille 250 mg Granulat

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

Paradolor Erdbeer-Vanille 250 mg Granulat

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Paradolor Erdbeer-Vanille 250 mg Granulat

Ein Beutel enthält 250 mg Paracetamol.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 600,575 mg Sorbitol, weniger als 1 mmol Natrium

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Granulat

Beutel mit weißem oder fast weißem Granulat.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Paradolor Erdbeer-Vanille 250 mg Granulat

wird angewendet bei leichten bis mäßig starken Schmerzen (wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen) so­wie

bei Fieber und Schmerzen bei Erkältungskran­kheiten und grippalen Infekten.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Prinzipiell sollten Schmerzmittel so gering wie für eine ausreichende Wirkung nötig dosiert und nur so lange wie erforderlich angewendet werden, um das Risiko des Auftretens unerwünschter Wirkungen möglichst klein zu halten. Die maximale Tagesdosis von 8 Beuteln Granulat (entsprechend 2000 mg Paracetamol) darf nicht überschritten werden.

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren (und mindestens 43 kg Körpergewicht): 1–2 Beutel bis zu 4-mal täglich.

Das jeweilige Dosierungsintervall richtet sich nach der Symptomatik und der maximalen Tagesgesamtdosis, es soll 6 Stunden nicht unterschreiten.

Kinder unter 12 Jahren bzw. Personen unter 43 kg Körpergewicht

Diese Darreichungsform ist bei Kindern unter 6 Jahren nicht anzuwenden. Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren können 250 mg alle 6 Stunden einnehmen, bis zu maximal 4 Dosen (entsprechend 1000 mg Paracetamol) innerhalb von 24 Stunden.

Ältere Patienten (ab 65 Jahre)

Es ist keine spezielle Dosisanpassung auf Grund des Alters erforderlich. Im Fall von Untergewicht und Organfunktion­sstörungen siehe entsprechende Hinweise.

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen sowie Gilbert-Syndrom muss die Dosis vermindert bzw. das Dosisintervall verlängert werden. Bei schwerer hepatozellulärer Insuffizienz (Child-Pugh > 9) darf Paracetamol nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen muss die Dosis vermindert bzw. das Dosisintervall verlängert werden.

Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <10 ml/min) muss ein Dosisintervall von mindestens 8 Stunden eingehalten werden.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen. Das Granulat wird direkt auf die Zunge gegeben und geschluckt.

Das Granulat wird ohne Wasser eingenommen.

Die Einnahme des Granulates sollte nicht unmittelbar nach einer raschen, üppigen Mahlzeit erfolgen, da durch die Veränderung des pH Wertes im Magen die Wirksamkeit verzögert werden kann.

Dauer der Anwendung

Die Anwendungsdauer soll auf die Erkrankungsdauer beschränkt werden.

Falls die Beschwerden länger als 3 Tage anhalten, muss ein Arzt aufgesucht werden.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Schwere hepatozelluläre Insuffizienz (Child-Pugh > 10).

– Genetisch bedingter Mangel an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (Symptom: hämolytische Anämie)

– Übermäßiger oder chronischer Alkoholmissbrauch

– Kinder unter 6 Jahren sowie Patienten mit einem Körpergewicht unter 43 kg, da Grippostad Heißgetränk-Pulver nicht entsprechend gewichtsbezogen dosiert werden kann.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass gleichzeitig eingenommene Medikamente kein Paracetamol enthalten.

Eine Überschreitung der empfohlenen Dosis kann zu Nierenschäden und sehr schweren Leberschäden führen. Die Gabe eines Antidots muss dann so rasch wie möglich erfolgen (siehe Abschnitt 4.9).

Paracetamol darf in folgenden Fällen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung sowie nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden:

– Hepatozelluläre Insuffizienz (Child-Pugh < 9)

– Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krankheit)

– Schwere Niereninsuffizienz mit Kreatinin-Clearance < 10 ml/min: siehe Abschnitt 4.2

Chronische Fehl- bzw. Unterernährung (verminderte hepatische Glutathionreserven) Oxalurie (Dosis sollte vermindert werden)

Hinweise auf Begleiterkrankungen

Bei Weiterbestehen von Fieber, Anzeichen einer (Sekundär-)Infektion oder Anhalten der Symptome über mehr als drei Tage, ist eine ärztliche Kontrolle erforderlich.

Analgetikakop­fschmerz

Bei längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.

Nierenschädigung

Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens führen.

Absetzen von Analgetika

Bei abruptem Absetzen nach längerem hoch dosiertem, nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und vegetative Symptome auftreten. Die Absetzsymptomatik klingt innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin soll die Wiedereinnahme von Schmerzmitteln unterbleiben und die erneute Einnahme nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Beutel, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen (siehe auch Abschnitt 4.5).

Gegebenenfalls sollten die Patienten entsprechend informiert werden.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kombination von Paracetamol mit:

Mögliche Wechselwirkungen

Arzneimittel, die zu einer Leberenzyminduktion führen (wie z.B. Barbiturate, Cimetidin, Carbamazepin, Rifampicin, Primidon) sowie potentiell hepatotoxische Substanzen

Leberschädigung

Antikoagulanzien (z. B. Warfarin und Fluindion)

wiederholte Einnahme von Paracetamol über mehr als eine Woche verstärkt die Wirkung von Antikoagulanzien. Die gelegentliche Einnahme von Paracetamol hat keine signifikanten Auswirkungen.

Salicylamid

Verlängerung der Eliminationshal­bwertszeit von Paracetamol

Probenecid

hemmt die Bindung von Glucuronsäure an Paracetamol, daher reduzierte Paracetamol Clearance um den Faktor 2; (Verringerung der Paracetamol-Dosis empfohlen)

Chloramphenicol

Verlängerung der Eliminationshal­bwertszeit von Chloramphenicol

Zidovudin

Risiko einer Neutropenie ist erhöht (nur auf ärztlichen Rat kombinieren)

Nizatidin

erhöhte Plasmaspiegel von Paracetamol

Cisaprid

steigert Verfügbarkeit von Paracetamol

Lamotrigin

verminderte Verfügbarkeit von Lamotrigin

Arzneimittel zur Verzögerung der Magenentleerung (z.B. Propanthelin)

verzögerte Absorption von Paracetamol

Arzneimittel, die zur Beschleunigung der Magenentleerung führen (z.B.

Metoclopramid)

beschleunigte Absorption von Paracetamol

Cholestyramin

verringerte Absorption von Paracetamol

Alkohol

Leberschädigung (siehe Abschnitt 4.4)

Die additive Wirkung gleichzeitig angewendeter Sorbitol (oder Fructose) -haltiger Arzneimittel und die Einnahme von Sorbitol (oder Fructose) über die Nahrung ist zu berücksichtigen.

Der Sorbitolgehalt oral angewendeter Arzneimittel kann die Bioverfügbarkeit von anderen gleichzeitig oral angewendeten Arzneimitteln beeinflussen. (siehe Abschnitt 4.4)

Auswirkungen auf Laborwerte

Die Einnahme von Paracetamol kann die Harnsäurebestimmung mittels Phosphorwolfram­säure sowie die Blutzuckerbes­timmung mittels Glucose-OxidasePeroxidase beeinflussen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Eine große Datenmenge weist weder auf eine Fehlbildungen verursachende noch auf fetale/neonatale Toxizität hin.

Epidemiologische Studien zur Neuroentwicklung von Kindern, die im Uterus Paracetamol ausgesetzt waren, weisen keine eindeutigen Ergebnisse auf.

Falls klinisch erforderlich, kann Paracetamol während der Schwangerschaft nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses unter Einhaltung der niedrigsten wirksamen Dosis für den kürzest möglichen Zeitraum und mit der geringstmöglichen Häufigkeit eingenommen werden – allerdings nicht in Kombination mit anderen Arzneimitteln, da eine Sicherheit der Anwendung für diese Fälle nicht belegt ist.

Stillzeit

Nach der oralen Anwendung wird Paracetamol in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Spitzenkonzen­trationen wurden in der Muttermilch 1 – 2 Stunden nach der Einnahme einer Einzeldosis durch die Mutter gemessen. Die Halbwertszeit von Paracetamol in der Muttermilch liegt bei 1,35 bis 3,5 Stunden.

Bislang sind keine unerwünschten Wirkungen oder Nebenwirkungen während des Stillens bekannt. Die Dosierung sollte jedoch möglichst niedrig und die Anwendungsdauer möglichst kurz gehalten werden.

Fertilität

Aus Tierstudien ergeben sich keine Hinweise auf Fruchtschädigungen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Einnahme von Paradolor hat keinen oder geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Die folgende Einteilung wird für die Häufigkeitsbes­chreibungen der Nebenwirkungen verwendet:

Sehr häufig

> 1/10

Häufig

> 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich

> 1/1.000 bis < 1/100

Selten

> 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten

<1/10.000

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Einnahme von hohen Dosen Paracetamol, auch längere Einnahme bzw. chronischer Gebrauch von mehreren Gramm pro Tag kann zu Leber- und Nierenschädigung führen.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Anämien, nicht hämolytische Anämie, Knochenmarksde­pression, Veränderung

des Blutbildes wie Thrombozytopenie, Agranulozytose

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: bei prädisponierten Personen Bronchospasmus (Analgetika – Asthma),

Überempfindlichke­itsreaktionen von einfacher Hautrötung oder Urtikaria bis hin zu anaphylaktischem Schock, Pruritus, Hautauschlag, Schwitzen, Purpura, Angioödem

Gefäßerkrankungen

Selten: Ödeme

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Selten: Pankreasüberfun­ktion, akute und chronische Pankreatitis, Hämorrhagie,

Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: Anstieg der Lebertransaminasen, Leberversagen, Lebernekrose, Ikterus

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr selten: schwerwiegende Hautreaktionen (Steven-Johnson-Syndrom – SJS, Toxische Epidermale Nekrolyse – TEN (Lyell Syndrom), Akute Generalisierte Exanthematische Pustulose – AGEP)

Erkrankungen der Nieren und der Harnwege:

Selten: Nephropathie und Nierenfunktion­sstörungen

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Österreich
Ein Intoxikationsrisiko mit Lebensgefahr bei Überdosierung besteht insbesondere bei:kleinen Kindern Personen mit Lebererkrankungen chronischem Alkoholmissbrauch Glutathionmangel durch chronischer Fehl- bzw. Unterernährung (z.B. bei Essstörungen, zystischer Fibrose, HIV-Infektion, Kachexie). Bei gleichzeitiger Therapie mit Enzyminduktoren (z.B. Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Rifampicin, Johanniskraut; siehe auch Abschnitt 4.5)

Symptome:

In der Regel treten Symptome innerhalb von 24 Stunden auf: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe und Bauchschmerzen. Danach kann es zu einer Besserung des subjektiven Befindens kommen, es bleiben jedoch leichte Leibschmerzen als Hinweis auf eine Leberschädigung.

Eine Überdosierung mit ca. 6 g oder mehr Paracetamol als Einzeldosis bei Erwachsenen oder mit 140 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis bei Kindern führt zu Leberzellnekrosen, die zu einer totalen irreversiblen Nekrose und später zu hepatozellulärer Insuffizienz, metabolischer Azidose und Enzephalopathie führen können. Diese wiederum können zu Koma, auch mit tödlichem Ausgang, führen. Gleichzeitig wurden erhöhte Konzentrationen der Lebertransaminasen (AST, ALT), Lactatdehydrogenase und des Bilirubins in Kombination mit einer erhöhten Prothrombinzeit beobachtet, die 12 bis 48 Stunden nach der Anwendung auftreten können. Klinische Symptome der Leberschäden werden in der Regel nach 2 Tagen sichtbar und erreichen nach 4 bis 6 Tagen ein Maximum.

Auch wenn keine schweren Leberschäden vorliegen, kann es zu akutem Nierenversagen mit akuter Tubulusnekrose kommen. Zu anderen, leberunabhängigen Symptomen, die nach einer Überdosierung mit Paracetamol beobachtet wurden, zählen Myokardanomalien und Pankreatitis.

Therapie:

■ intravenöse Gabe von SH-Gruppen-Donatoren schon bei Verdacht

■ Dialyse

■ Bestimmungen des Plasmaspiegels

Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol ist in den ersten 10 Stunden die Gabe von SH-Gruppen-Donatoren wie z. B. N-Acetyl-Cystein sinnvoll. N-Acetylcystein kann aber auch nach 10 und bis zu 48 Stunden noch einen gewissen Schutz bieten. In diesem Fall erfolgt eine längerfristige Einnahme.

Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von Paracetamol abgesenkt werden. Bestimmungen der Plasmakonzentration von Paracetamol sind empfehlenswert.

Die weiteren Therapiemöglichke­iten zur Behandlung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der Intensivmedizin.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Analgetikum, Antipyretikum mit schwacher antiinflammato­rischer Wirkung, Paracetamol. ATC-Code: N02BE01

Der analgetische Wirkmechanismus konnte noch nicht genau festgestellt werden. Paracetamol könnte mehrheitlich als Prostaglandin­synthesehemmer im Zentralnervensystem wirken. Zu einem geringeren Teil könnte es peripher die Schmerzimpuls-Generierung hemmen. Die periphere Wirkung könnte auch durch die Hemmung der Prostaglandin­synthese oder der Hemmung der Synthese oder Wirkung anderer Substanzen, die die Schmerzrezeptoren für mechanische oder chemische Stimulierung sensibilisieren, zustande kommen.

Die antipyretische Wirkung von Paracetamol entsteht vermutlich durch eine zentrale Anregung des Hitzeregulati­onszentrums im Hypothalamus, was zu einer peripheren Vasodilation mit gesteigertem Blutfluss durch die Haut, Schwitzen und Temperatursenkung führt. Die zentrale Wirkung inkludiert wahrscheinlich eine Hemmung der Prostaglandin­synthese im Hypothalamus.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Die Resorption von Paracetamol erfolgt rasch und nahezu vollständig, sie kann durch eine vorangegangene Mahlzeit mit hohem Kohlenhydratanteil verringert werden.

Bei der üblichen Dosierung bindet sich Paracetamol nicht signifikant an Plasmaproteine (Konzentrationen unter 60 pg/ml), die Werte steigen jedoch bei hohen oder toxischen Dosen.

Verteilung

Die maximale Konzentration von 5 – 20 pg/ml (bei Dosen bis 650mg) wird nach 0,5–2 Stunden erreicht, die maximale Wirkung tritt nach 1–3 Stunden ein, die Wirkdauer liegt bei 34 Stunden.

Biotransformation und Elimination

Die Halbwertszeit liegt bei 1 bis 4 Stunden und ändert sich nicht bei Nierenversagen. Sie kann jedoch bei akuten Überdosen, manchen Lebererkrankungen, bei älteren Patienten oder Neugeborenen verlängert sein. Bei Kindern kann die Halbwertszeit geringfügig kürzer sein. Zirka 90–95 % der aufgenommenen Dosis werden in der Leber metabolisiert, bevorzugt durch Konjugation mit Glucuronsäure, Sulphursäure und Cystein. Ein Zwischenmetabolit ist, wenn er bei Überdosis akkumuliert, hepatotoxisch und möglicherweise nephrotoxisch.

Die Ausscheidung erfolgt renal als Metaboliten, vermehrt als Konjugate. 3 % der Dosis können unverändert ausgeschieden werden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Chronische Toxizität

Im Tierversuch zur subchronischen und chronischen Toxizität an Ratte und Maus traten Läsionen im Magen-Darm-Trakt, Blutbildverände­rungen, Degeneration des Leber- und Nierenparenchyms bis hin zu Nekrosen auf.

Der Grund für diese Veränderungen ist einerseits im Wirkungsmechanismus und andererseits im Metabolismus von Paracetamol zu suchen. Diejenigen Metaboliten, die vermutlich Ursache der toxischen Wirkung und der daraus folgenden Veränderungen an Organen sind, wurden auch beim Menschen gefunden. Während einer Langzeitanwendung (das heißt 1 Jahr) im Bereich maximaler therapeutischer Dosen wurden auch sehr seltene Fälle einer reversiblen chronischen aggressiven Hepatitis beobachtet. Bei subtoxischen Dosen können nach dreiwöchiger Einnahme Intoxikationssym­ptome auftreten. Daher sollte Paracetamol nicht über längere Zeit und nicht in höheren Dosen angewendet werden.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Umfangreiche Untersuchungen ergaben keine Evidenz für ein relevantes gentoxisches Risiko von Paracetamol im therapeutischen, d.h. nicht toxischen Dosisbereich.

Aus Langzeitstudien an Ratten und Mäusen liegen keine Hinweise auf relevante tumorigene Effekte in nicht hepatotoxischen Dosierungen von Paracetamol vor.

Reproduktionsto­xizität

Es sind keine konventionellen Studien verfügbar, in denen die aktuell akzeptierten Standards für die Bewertung der Reproduktionsto­xizität und der Entwicklung verwendet werden. Paracetamol passiert die Placenta.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Butyl-Methacryl-Polymer (Eudragit), Natriumdodecyl­sulfat, Stearinsäure, Talkum, Titandioxid (E 171), Simeticon, Hypromellose, Sorbitol (E 420), Natriumcarboxyl­methylcellulo­se, Sucralose, Magnesiumoxid, Magnesiumstearat, Vanillearoma und Erdbeeraroma.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packungen mit 16 PETP/ALU/LDPE-Beuteln.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

STADA Arzneimittel GmbH

1190 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1–30444

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

08.Juni 2011 / 26.08.2016

10. STAND DER INFORMATION

03/2021

Mehr Informationen über das Medikament Paradolor Erdbeer-Vanille 250 mg Granulat

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-30444
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
STADA Arzneimittel GmbH, Muthgasse 36/2, 1190 Wien, Österreich