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Paracetamol ratiopharm 1000 mg Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Paracetamol ratiopharm 1000 mg Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Paracetamol ratiopharm® 1000 mg Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Tablette enthält 1.000 mg Paracetamol.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette

Weiße bis cremefarbene, ovale, bikonvexe Tablette mit Bruchkerbe auf beiden Seiten. Die Tablette ist etwa 9,2 × 22 mm groß und etwa 7,0–8,5 mm hoch.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Symptomatische Behandlung von leichten bis mittelstarken Schmerzen und/oder Fieber.

Paracetamol ratiopharm wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung ist entsprechend den Angaben in der folgenden Tabelle zu wählen.

Die Dosis ist abhängig vom Alter und Körpergewicht und beträgt in der Regel 10 bis 15 mg/kg

Körpergewicht als Einzeldosis, bis maximal 60 mg/kg Körpergewicht als Tagesgesamtdosis.

In jedem Fall richtet sich das Dosierungsintervall nach den Symptomen und der maximalen

Tagesgesamtdosis. Es darf nicht weniger als 4 Stunden betragen.

Wenn die Symptome länger als 3 Tage anhalten, soll ein Arzt aufgesucht werden.

Körpergewicht (Alter)

Einzeldosis (entsprechende Paracetamol-Dosis) (Anzahl der Tabletten)

Max. Tagesdosis (24 Std.) (entsprechende Paracetamol-Dosis) (Anzahl der Tabletten/Dosen)

Mindestabstand zwischen zwei Dosen

> 55 kg

(Erwachsene und

Jugendliche ab 16 Jahren)

500–1.000 mg (*ä-1 Tablette)

3.000 mg

(höchstens

3 Tabletten/3–6 Dosen)

4–6 Stunden

Die in der Tabelle angegebene Tageshöchstdosis (24 Stunden) darf auf keinen Fall überschritten werden.

Es soll die niedrigste zum Erreichen der Wirksamkeit benötigte Dosis verwendet werden. Maximaldauer bei kontinuierlicher Anwendung ohne medizinischen Rat: 3 Tage.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich. Es ist jedoch zu beachten, dass Nieren-und/oder Leberinsuffizienz bei älteren Patienten häufiger sind (siehe Abschnitt 4.4).

Niereninsuffi­zienz

Bei Niereninsuffizienz ist Paracetamol mit Vorsicht anzuwenden. Bei schwerer Niereninsuffizienz wird ein verlängertes Dosisintervall empfohlen. Bei einer Kreatinin-Clearance von 10–50 ml/min muss ein Dosisintervall von mindestens 6 Stunden eingehalten werden. Bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 10 ml/min muss ein Dosisintervall von mindestens 8 Stunden eingehalten werden.

Leberinsuffizienz

Bei Leberinsuffizienz oder Gilbert-Syndrom ist Paracetamol mit Vorsicht anzuwenden. Die Dosis muss vermindert bzw. das Dosisintervall verlängert werden.

Ohne ärztliche Anweisung darf bei Erwachsenen eine Tagesdosis von 2.000 mg nicht überschritten werden.

Ohne ärztliche Anweisung darf eine Tageshöchstdosis von 60 mg/kg Körpergewicht (bis zu einem

Maximum von 2.000 mg/Tag) nicht überschritten werden bei:

– Körpergewicht unter 50 k

– Leberfunktion­sstörung

– Gilbert-Syndrom (familiäre nicht-hämolytische Gelbsucht)

– hronischem

– Dehydratation

– r Mangelernährung.

Chronischer Alkoholkonsum kann die Schwelle für eine Paracetamolver­giftung herabsetzen. Bei diesen Patienten muss der Abstand zwischen zwei Dosisgaben mindestens 8 Stunden betragen.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen. Die Tabletten werden mit einem Glas Wasser eingenommen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden, ist sicherzustellen, dass gleichzeitig angewendete Arzneimittel kein Paracetamol enthalten.

In den folgenden Fällen ist Paracetamol mit besonderer Vorsicht, d. h. mit einem verlängerten Dosierungsintervall oder einer verringerten Dosis (siehe Abschnitt 4.2) und unter ärztlicher Beobachtung anzuwenden:

– Hepatozelluläre Insuffizienz (Child-Pugh-Score < 9)

– Chronischer Alkoholmissbrauch

– Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min)

– Gilbert-Syndrom (Morbus Meulengracht)

– Bei einer schweren Infektion, da dies das Risiko einer metabolischen Azidose erhöhen kann.

Anzeichen einer metabolischen Azidose sind etwa:

– tiefes, schnelles Atmen, Schwierigkeiten beim Atmen

– Übelkeit, Erbrechen

– Appetitverlust

– Akute Hepatitis

– Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die die Leberfunktion beeinträchtigen

– Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel

– Glutathion-Mangel

– Hämolytische Anämie

– Dehydratation

– Chronische Mangelernährung

– Ältere Patienten

Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen (siehe Abschnitt 4.2)

Von längerer oder häufiger Anwendung wird abgeraten. Die Patienten sind anzuweisen, keine anderen Paracetamol-haltigen Arzneimittel gleichzeitig anzuwenden. Die gleichzeitige Einnahme mehrerer Tagesdosen kann schwere Leberschäden verursachen; in solchen Fällen tritt keine Bewusstlosigke­it auf.

Bei einer Überdosierung ist jedoch unverzüglich medizinische Hilfe aufzusuchen, auch wenn sich der Patient wohl fühlt, da das Risiko einer irreversiblen Leberschädigung besteht (siehe Abschnitt 4.9). Die längere Anwendung ohne ärztliche Überwachung kann gesundheitsschädlich sein. Bei Kindern und Jugendlichen, die mit 60 mg/kg Paracetamol täglich behandelt werden, ist die Kombination mit einem anderen Antipyretikum nur bei mangelnder Wirksamkeit gerechtfertigt.

Während der Anwendung von Paracetamol soll auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden.

Die Gefahren einer Überdosierung sind bei Patienten mit nicht-zirrhotischer alkoholbedingter Lebererkrankung erhöht. In Fällen von chronischem Alkoholismus ist Vorsicht geboten. Bei Patienten mit Alkoholmissbrauch muss die Dosis reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2). Die Tagesdosis darf in diesen Fällen 2 Gramm nicht überschreiten.

Von Patienten, die Paracetamol in therapeutischen Dosierungen einnahmen, wurden Fälle von Paracetamol-bedingter Hepatotoxizität berichtet, auch mit tödlichem Ausgang.

Diese Fälle wurden von Patienten berichtet, die einen oder mehrere Risikofaktoren für Hepatotoxizität aufwiesen, darunter geringes Körpergewicht (< 50 kg), Nieren- und Leberfunktion­sstörungen, chronischer Alkoholismus, gleichzeitige Einnahme hepatotoxischer Arzneimittel, und bei akuter und chronischer Mangelernährung (niedrige Glutathion-Reserven in der Leber). Paracetamol ist bei Patienten mit diesen Risikofaktoren mit Vorsicht zu verabreichen. Vorsicht ist außerdem geboten, wenn Patienten gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die Leberenzyme induzieren, sowie unter Bedingungen, die einen Glutathion-Mangel begünstigen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.9). Die Paracetamol-Dosen sind in klinisch geeigneten Abständen zu überprüfen, und die Patienten müssen auf das Auftreten neuer Risikofaktoren für Hepatotoxizität überwacht werden, die eine Dosisanpassung erforderlich machen können.

Bei Patienten mit schlechtem Ernährungszustand, der auf Alkoholmissbrauch, Anorexie oder falsche Ernährung zurückzuführen ist, wird aufgrund des Risikos von toxischen Leberreaktionen von einer längeren Anwendung und Höchstdosen abgeraten.

Bei hohem Fieber, Anzeichen einer Sekundärinfektion oder bei Symptomen, die länger als 3 Tage anhalten, muss ein Arzt hinzugezogen werden.

Im Allgemeinen sind Paracetamol-haltige Arzneimittel ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat nur wenige Tage und nicht in hohen Dosen anzuwenden.

Bei längerer, nicht bestimmungsgemäßer Anwendung von Schmerzmitteln in hohen Dosen können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.

Im Allgemeinen kann die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Substanzen, zu dauerhafter Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.

Bei abruptem Absetzen nach längerer, nicht bestimmungsgemäßer Anwendung von Schmerzmitteln in hohen Dosen können Kopfschmerzen sowie Ermüdung, Muskelschmerzen, Nervosität und autonome Symptome auftreten. Die Entzugssymptome klingen innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin muss die weitere Einnahme von Analgetika vermieden werden und die erneute Einnahme darf nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.

Vorsicht ist geboten, wenn Paracetamol zusammen mit Flucloxacillin verabreicht wird, da ein leicht erhöhtes Risiko für eine metabolische Azidose mit vergrößerter Anionenlücke (HAGMA) besteht. Patienten mit erhöhtem Risiko für eine metabolische Azidose mit vergrößerter Anionenlücke sind insbesondere jene mit schwerer Nierenfunktion­sstörung, Sepsis oder Mangelernährung, vor allem, wenn Tageshöchstdosen von Paracetamol angewendet werden.

Nach gleichzeitiger Verabreichung von Paracetamol und Flucloxacillin wird eine engmaschige Überwachung empfohlen, um das Auftreten von Ungleichgewichten des Säure-Basen-Haushaltes, insbesondere einer metabolischen Azidose mit vergrößerter Anionenlücke, festzustellen. Es soll auch ein Urintest im Hinblick auf 5-Oxoprolin erfolgen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

– Die Einnahme von Probenecid hemmt die Bindung von Paracetamol an Glucuronsäure, was zu einer Verringerung der Paracetamol-Clearance um ungefähr den Faktor 2 führt. Bei gleichzeitiger Einnahme von Probenecid ist die Paracetamol-Dosis zu verringern.

– Besondere Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Einnahme von Arzneimitteln geboten, die zu einer Enzyminduktion führen, sowie bei potenziell hepatotoxischen Substanzen (siehe Abschnitt 4.9). Der Metabolismus von Paracetamol ist erhöht bei Patienten, die enzyminduzierende Arzneimittel wie z. B. Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital, Primidon und Rifampicin einnehmen. In Einzelfällen wurde von unerwarteter Hepatotoxizität bei Patienten berichtet, die enzyminduzierende Arzneimittel einnahmen.

– Bei gleichzeitiger Anwendung von Paracetamol und AZT (Zidovudin) wird die Neigung zur Ausbildung einer Neutropenie und Hepatotoxizität erhöht. Die chronische Anwendung und die Anwendung mehrerer Dosen von Paracetamol bei Patienten unter Therapie mit Zidovudin ist zu vermeiden und darf nur auf ärztliche Anordnung erfolgen. Ist eine chronische Anwendung von Paracetamol und Zidovudin erforderlich, sind besonders bei mangelernährten Patienten die Leukozytenzahlen und die Leberwerte zu überwachen.

– Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer Verlangsamung der Magenentleerung führen, können die Resorption und der Wirkeintritt von Paracetamol verzögert sein.

– Die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer Beschleunigung der Magenentleerung führen, wie z. B. Metoclopramid und Domperidon, beschleunigt die Resorption und den Wirkeintritt von Paracetamol.

– Colestyramin verringert die Resorption von Paracetamol. Wenn die gleichzeitige Anwendung von Paracetamol und Colestyramin erforderlich ist, ist Paracetamol mindestens 1 Stunde vor oder 4 Stunden nach der Gabe von Colestyramin einzunehmen.

– Eine langfristige und regelmäßige Anwendung von Paracetamol kann die antikoagulatorische Wirkung von Warfarin und anderen Cumarinen erhöhen und zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen, während eine gelegentliche Einnahme keine signifikante Auswirkung hat.

– Vorsicht ist geboten, wenn Paracetamol zusammen mit Flucloxacillin angewendet wird, da die gleichzeitige Einnahme mit einem leicht erhöhten Risiko einer metabolischen Azidose mit vergrößerter Anionenlücke verbunden ist, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4).

– Vitamin-K-Antagonisten:

Es kann zu einer Verstärkung der Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten kommen, insbesondere bei regelmäßiger Einnahme hoher Dosen von Paracetamol. In diesem Fall wird eine regelmäßige Kontrolle der INR (International Normalized Ratio) empfohlen.

– Lamotrigin:

Paracetamol kann den Abbau von Lamotrigin in der Leber induzieren und dadurch dessen Bioverfügbarkeit herabsetzen, was mit einer verminderten Wirkung von Lamotrigin verbunden sein kann.

Auswirkungen auf Laborwerte

Die Einnahme von Paracetamol kann die Harnsäurebestimmung mittels Phosphorwolfram­säure sowie die Blutzuckerbes­timmung mittels Glucose-Oxidase-Peroxidase beeinflussen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Eine große Datenmenge zu Schwangeren weist weder auf eine Fehlbildungen verursachende noch auf fetale/neonatale Toxizität hin.

Epidemiologische Studien zur Neuroentwicklung von Kindern, die im Uterus Paracetamol ausgesetzt waren, weisen keine eindeutigen Ergebnisse auf. Falls klinisch erforderlich, kann Paracetamol während der Schwangerschaft angewendet werden. Es ist jedoch mit der geringsten wirksamen Dosis für den kürzest möglichen Zeitraum und mit der geringstmöglichen Häufigkeit anzuwenden.

Stillzeit

Paracetamol wird in die Muttermilch ausgeschieden, allerdings bei den empfohlenen Dosen in keinen klinisch relevanten Mengen. Verfügbare veröffentlichte Daten weisen nicht auf eine Kontraindikation während der Stillzeit hin.

Fertilität

Es liegen keine hinreichenden klinischen Daten zur männlichen oder weiblichen Fertilität vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Paracetamol ratiopharm hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen werden nachfolgend nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgelistet. Die Häufigkeiten werden wie folgt definiert: Sehr häufig (> 1/10); Häufig (> 1/100, < 1/10); Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100); Selten (> 1/10.000, < 1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklassen-Datenbank

Nebenwirkungen und Häufigkeit

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten : Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie, Neutropenie, hämolytische Anämie, Agranulozytose

Nicht bekannt : Anämie

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten : Anaphylaxie (die ein Absetzen der Behandlung erfordert), Überempfindlichke­itsreaktionen der Haut, darunter Hautausschläge

Sehr selten wurden Fälle von schwerwiegenden Hautreaktionen gemeldet (arzneimittel­bedingtes Stevens-Johnson-Syndrom [SJS], toxisch epidermale Nekrolyse [TEN] und akut generalisierendes pustulöses Exanthem [AGEP]).

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten : Bronchospasmus bei Patienten, die empfindlich auf Acetylsalicylsäure und andere NSAR reagieren

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten : Hepatotoxizität

Selten : Anstieg der Lebertransaminase-Werte, hepatische Dysfunktion, Leberversagen, Lebernekrose, Ikterus

Nicht bekannt: Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten: Pruritus, Ausschläge, Schwitzen, Angioödem, Urtikaria

Nicht bekannt : Exanthem

Erkrankungen des Nervensystems

Selten: Kopfschmerzen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Selten: Abdominalschmerzen, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen und Obstipation

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten: Sterile Pyurie (trüber Urin) Nicht bekannt: Nephropathien (interstitielle Nephritis, Tubulusnekrose) nach längerer Anwendung hoher Dosen

Allgemeine Erkrankungen

Selten: Schwindel, Unwohlsein

Verletzung, Vergiftung und Komplikationen

Selten: Überdosierung und Intoxikation

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Eine Überdosierung mit Paracetamol kann zu Leberversagen führen, was eine Lebertransplan­tation erforderlich machen oder zum Tod führen kann.

Bei Paracetamol besteht insbesondere bei älteren Patienten, Kleinkindern, Patienten mit Lebererkrankung, chronischem Alkoholismus, chronischer Mangelernährung, bei Patienten, die enzyminduzierende Wirkstoffe anwenden, und bei Erwachsenen mit einem Gewicht von weniger als 50 kg ein Intoxikationsri­siko. In diesen Fällen kann eine Überdosierung zum Tod führen.

Im Allgemeinen treten innerhalb der ersten 24 Stunden unter anderem folgende Symptome auf: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe sowie Abdominalschmerzen. Patienten können jedoch auch asymptomatisch se­in.

Durch eine Überdosierung einer Einzeldosis Paracetamol kann es bei Erwachsenen oder Kindern zu Leberzellnekrosen kommen, die eine totale und irreversible Nekrose induzieren können. Dies kann zu hepatozellulärer Insuffizienz, metabolischer Azidose und Enzephalopathie und dadurch zu Koma und zum Tod führen. Gleichzeitig wurden erhöhte Spiegel der Lebertransaminasen (AST, ALT), der Laktatdehydrogenase und von Bilirubin zusammen mit erhöhten Prothrombinspiegeln beobachtet, die 12 bis 48 Stunden nach der Anwendung auftreten können. Bei Erwachsenen, die mehr als die empfohlene Menge an Paracetamol eingenommen haben, kann es zu Leberschäden kommen. Es wird davon ausgegangen, dass übermäßige Mengen toxischer Metabolite (üblicherweise werden normale Paracetamol-Dosen nach deren Einnahme durch Glutathion adäquat entgiftet) irreversibel im Lebergewebe gebunden werden.

Bei einigen Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für Leberschäden durch Paracetamol-Toxizität.

Akutes Nierenversagen mit akuter Tubulusnekrose sind ebenfalls möglich.

Es wurde auch von Herzrhythmusstörun­gen und Pankreatitis berichtet.

Zu den Risikofaktoren gehören: der Patient

wird langfristig mit Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Rifampicin, Johanniskraut oder anderen Arzneimitteln, die Leberenzyme induzieren, behandelt konsumiert regelmäßig Ethanol in Mengen, die weit über den empfohlenen liegen leidet an einem Glutathion-Mangel, z. B. aufgrund von Essstörungen, Mukoviszidose, HIV-Infektion, Hunger, Kachexie.

Die oben erwähnten Risikofaktoren können die Schwelle für Hepatotoxizität herabsetzen.

Notfallmaßnahmen

Die sofortige Behandlung einer Paracetamol-Überdosierung ist unerlässlich. Die Patienten müssen zur unverzüglichen medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus überführt werden.

Wenn die Einnahme von > 150 mg/kg Paracetamol weniger als 1 Stunde zurückliegt, ist eine Behandlung mit Aktivkohle in Erwägung zu ziehen.

Liegt eine einzige akute Überdosierung vor, soll die Paracetamol-Plasmakonzentration 4 Stunden oder später nach der Einnahme gemessen werden. Zur Bestimmung der initialen ParacetamolPlas­makonzentrati­on sollen Blutproben entnommen werden.

Das Antidot N-Acetylcystein ist so schnell wie möglich in Übereinstimmung mit den nationalen Therapieleitlinien zu geben.

Eine symptomatische Behandlung ist vorzunehmen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Analgetika; Andere Analgetika und Antipyretika; Anilide ATC-Code: N02B E01

Paracetamol hat analgetische und antipyretische Wirkungen. Der analgetische und antipyretische Wirkmechanismus von Paracetamol ist nicht eindeutig geklärt. Eine zentrale und periphere Wirkung ist wahrscheinlich. Nachgewiesen ist eine ausgeprägte Hemmung der zerebralen Prostaglandin­synthese, während die periphere Prostaglandin­synthese nur schwach gehemmt wird. Außerdem hemmt Paracetamol die Wirkung endogener Pyrogene auf das hypothalamische Temperaturregu­lationszentrum.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Paracetamol wird rasch und fast vollständig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert.

Pharmakokinetische Daten beim Menschen zeigen, dass die frühe Resorption von Paracetamol (Dosisfraktion in den ersten 60 Minuten) bei Paracetamol ratiopharm um 32 % höher ausfällt als bei normalen Paracetamol-Tabletten (p < 0,0001) und die Variabilität bei der frühen Resorption von Paracetamol sowohl zwischen Patienten als auch intraindividuell bei Paracetamol ratiopharm niedriger ist als bei normalen Paracetamol-Tabletten (p < 0,0001).

Pharmakokinetische Daten beim Menschen zeigen, dass die maximale Plasmakonzentration von Paracetamol sowohl im Nüchternzustand als auch nach Nahrungsaufnahme bei Paracetamol ratiopharm mindestens 25 % schneller erreicht wird als bei normalen Paracetamol-Tabletten (p < 0,01). Die maximale Plasmakonzentration wird nach 30–60 Minuten erreicht.

Das Gesamtausmaß der Resorption von Paracetamol bei Paracetamol ratiopharm entspricht dem bei normalen Paracetamol-Tabletten.

Szintigrafische Untersuchungen beim Menschen zeigen, dass Paracetamol ratiopharm im Allgemeinen 5 Minuten nach Dosisgabe zersetzt wird. Pharmakokinetische Daten beim Menschen zeigen, dass Paracetamol üblicherweise nach 10 Minuten im Plasma nachweisbar ist.

Die Plasmaprotein­bindung ist variabel. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 1–4 Stunden. Die maximale Plasmakonzentration von Paracetamol wird sowohl im Nüchternzustand als auch nach Nahrungsaufnahme bei Paracetamol ratiopharm schneller erreicht als bei normalen ParacetamolTa­bletten (p < 0,01).

Paracetamol verteilt sich in den meisten Körperflüssigkeiten verhältnismäßig gleichmäßig.

Die Ausscheidung erfolgt nahezu ausschließlich über die Nieren in Form von konjugierten Metaboliten.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Umfangreiche Studien ergaben keine Hinweise auf ein relevantes genotoxisches Risiko von Paracetamol im therapeutischen, d. h. nicht-toxischen, Dosisbereich.

Langzeitstudien an Ratten und Mäusen weisen nicht auf relevante tumorigene Wirkungen von nicht-hepatotoxischen Dosen von Paracetamol hin.

Es sind keine konventionellen Studien verfügbar, in denen die aktuell akzeptierten Standards für die Bewertung der Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität verwendet werden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Calciumcarbonat

Povidon (K-25)

Crospovidon (Typ B)

Alginsäure

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat

6.2 Inkompatibilitäten

6.3 Dauer der Haltbarkeit

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVdC-Aluminium-Papier-Blisterpackungen und OPA/Alu/PVC-Aluminium-Blisterpackungen. Packungsgrößen: 10, 15, 20 und 30 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

TEVA B.V.

Swensweg 5

2031 GA Haarlem

Niederlande

Tel.-Nr.: +43/1/97007–0

Fax-Nr.: +43/1/97007–66

e-mail:

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.:

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung:

Mehr Informationen über das Medikament Paracetamol ratiopharm 1000 mg Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 140999
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande