Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Paracetamol Baxter 10 mg/ml Infusionslösung
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Paracetamol Baxter 10 mg/ml Infusionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml enthält 10 mg Paracetamol
Jede 50-ml-Durchstechflasche enthält 500 mg Paracetamol
Jede 100-ml-Durchstechflasche enthält 1 000 mg Paracetamol
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Infusionslösung.
Die Lösung ist klar, farblos bis leicht gelblich und weist keine sichtbaren Partikel auf.
Osmolalität 270 bis 310 mOsm/kg
pH-Wert: 4,5 – 6,5
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Paracetamol Baxter ist indiziert für die Kurzzeitbehandlung mäßiger Schmerzen, insbesondere nach Operationen, und für die Kurzzeitbehandlung von Fieber, wenn die intravenöse Anwendung aufgrund einer dringend erforderlichen Schmerz- oder Fieberbehandlung klinisch gerechtfertigt ist und/oder wenn andere Arten der Anwendung nicht möglich sind.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Intravenöse Anwendung.
Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder und Kinder (bis maximal 33 kg)
Durchstechflasche mit 50 ml Inhalt verwenden.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder (über 33 kg)
Durchstechflasche mit 100 ml Inhalt verwenden.
Dosierung:
Dosierung in Abhängigkeit vom Körpergewicht des Patienten (siehe Dosierungstabelle unten)
Körpergewicht | Dosis pro Anwendung | Volumen pro Anwendung | Maximales Volumen von Paracetamol Baxter (10 mg/ml) basierend auf dem Höchstgewicht der jeweiligen Gewichtsklasse (ml)** | Maximale Tagesdosis*** |
<10 kg* | 7,5 mg/kg | 0,75 ml/kg | 7,5 ml | 30 mg/kg |
>10 kg bis <33 kg | 15 mg/kg | 1,5 ml/kg | 49,5 ml | 60 mg/kg, maximal 2 g |
>33 kg bis <50 kg | 15 mg/kg | 1,5 ml/kg | 75 ml | 60 mg/kg, maximale Tagesdosis 3 g |
>50 kg mit zusätzlichen Risikofaktoren für Lebertoxizität | 1 g | 100 ml | 100 ml | 3 g |
>50 kg und keine zusätzlichen Risikofaktoren für Lebertoxizität | 1 g | 100 ml | 100 ml | 4 g |
* Frühgeborene: Es liegen keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Frühgeborenen vor (siehe Abschnitt 5.2).
* * Patienten, die weniger wiegen, benötigen kleinere Volumina.
Das Mindestintervall zwischen den einzelnen Anwendungen muss mindestens 4 Stunden betragen. Nicht mehr als 4 Dosen in 24 Stunden verabreichen.
Das Mindestintervall zwischen den einzelnen Anwendungen muss bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung mindestens 6 Stunden betragen.
* ** Maximale Tagesdosis: Die in der Tabelle oben angegebenen Werte für die maximale Tagesdosis gelten für Patienten, die keine anderen Paracetamol-haltigen Arzneimittel erhalten, und sollten entsprechend angepasst werden, um solche Arzneimittel mit zu berücksichtigen.
Nierenfunktionsstörung:
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung sollte das Mindestintervall zwischen den einzelnen Anwendungen entsprechend dem folgenden Schema angepasst werden:
Kreatininclearance | Dosierungsintervall |
>50 ml/min | 4 Stunden |
10–50 ml/min | 6 Stunden |
<10 ml/min | 8 Stunden |
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit chronischer oder kompensierter aktiver hepatischer Erkrankung, hepatozellulärer Insuffizienz, chronischem Alkoholismus, chronischer Mangelernährung (geringe Reserven an hepatischem Glutathion), Dehydratation, Gilbert Syndrom, Gewicht unter 50 kg: Die maximale Tagesdosis darf 3 g nicht überschreiten (siehe Abschnitt 4.4).
Ältere Patienten
Eine Dosisanpassung ist für ältere Patienten in der Regel nicht erforderlich.
Art der Anwendung ________________________________________________________________
Verschreibung und Anwendung von Paracetamol Baxter müssen mit besonderer Achtsamkeit erfolgen, um Dosierungsfehler durch Verwechslung von Milligramm (mg) und Milliliter (ml) zu vermeiden. Dies kann zu versehentlicher Überdosierung und zum Tod des Patienten führen. Es muss sichergestellt sein, dass die korrekte Dosis verschrieben und verabreicht wird. In der Verordnung sollte sowohl die zu verabreichende Dosis in mg als auch das Volumen in ml angegeben werden.
Die Paracetamol-Lösung wird als 15-minütige intravenöse Infusion verabreicht.
Körpergewicht <10 kg
Die Glas-Durchstechflasche von Paracetamol Baxter sollte nicht direkt als Infusion angehängt werden, weil das Volumen an Arzneimittel, welches dieser Patientengruppe verabreicht wird, gering ist. Das Volumen, das verabreicht werden soll, sollte aus der Durchstechflasche entnommen werden und kann unverdünnt oder in einer 0,9%igen Natriumchloridlösung oder 5%igen Glucoselösung (ein bis neun Volumina Verdünnungsmittel) verdünnt und innerhalb von 15 Minuten verabreicht werden. Zum Abmessen der Dosis sollte entsprechend dem Gewicht des Kindes und dem gewünschten Volumen eine 5– oder 10-ml-Spritze verwendet werden. Das an diese Gewichtsgruppe verabreichte Volumen sollte niemals 7,5 ml pro Dosis überschreiten. Der Anwender muss die Dosierungsangaben in der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/Fachinformation beachten.Zur Entnahme der Lösung muss eine 0,8-mm-Nadel (21-Gauge-Nadel) verwendet und der Stopfen an der speziell gekennzeichneten Stelle senkrecht durchstochen werden.
Wie bei allen Infusionslösungen in Glas-Durchstechflaschen ist daran zu denken, dass die Infusion unabhängig vom Infusionsweg besonders gegen Ende der Infusion gründlich überwacht werden muss. Diese Überwachung zum Infusionsende gilt insbesondere für Infusionen, die zentralvenös verabreicht werden, um eine Luftembolie zu vermeiden.
Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
4.3 Gegenanzeigen
Paracetamol Baxter ist kontraindiziert:
bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Paracetamol oder gegen Propacetamolhydrochlorid (Prodrug von Paracetamol) oder gegen einen der sonstigen Bestandteile. bei schwerer hepatozellulärer Insuffizienz.4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Warnhinweise
RISIKO VON MEDIKATIONSFEHLERN ____________________________________
Achten Sie ganz besonders darauf, Dosierungsfehler aufgrund einer Verwechslung von Milligramm (mg) und Milliliter (ml) zu vermeiden. Dies kann zu versehentlicher Überdosierung und zum Tod des Patienten führen (siehe Abschnitt 4.2).
Sobald die Einnahme eines geeigneten oralen Schmerzmittels möglich ist, wird diese Art der Anwendung empfohlen.
Um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden, ist sicherzustellen, dass andere angewendete Arzneimittel weder Paracetamol noch Propacetamol enthalten.
Höhere Dosierungen als empfohlen bergen das Risiko einer sehr schweren Leberschädigung. Klinische Symptome und Anzeichen von Leberschäden (einschließlich fulminanter Hepatitis, Leberversagen, cholestatischer Hepatitis, zytolytischer Hepatitis) treten üblicherweise erstmalig nach zwei Tagen Anwendung des Arzneimittels auf und erreichen ihren Höhepunkt nach 4–6 Tagen. Die Behandlung mit einem Antidot sollte so schnell wie möglich durchgeführt werden (siehe Abschnitt 4.9).
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Paracetamol kann schwerwiegende Hautreaktionen verursachen. Die Patienten sollten über Anzeichen von schwerwiegenden Hautreaktionen informiert werden. Die Anwendung des Arzneimittels sollte beim Auftreten erster Anzeichen eines Hautausschlags oder anderer Überempfindlichkeitssymptome abgebrochen werden.
Wie bei allen Infusionslösungen in Glas-Durchstechflaschen ist eine engmaschige Überwachung, besonders am Ende der Infusion, notwendig (siehe Abschnitt 4.2).
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Paracetamol sollte mit Vorsicht angewendet werden bei:
■ hepatozellulärer Insuffizienz, Gilbert Syndrom,
■ schwerer Niereninsuffizienz (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2),
■ chronischem Alkoholismus,
■ chronischer Mangelernährung (geringe Reserven an hepatischem Glutathion),
■ Dehydration.
■ Bei Patienten, die an einem genetisch bedingten G-6-PD-Mangel (Favismus) leiden, kann es
nach der Anwendung von Paracetamol zum Auftreten einer hämolytischen Anämie aufgrund der verminderten Bereitstellung von Glutathion kommen.
AT: Doping
Die Anwendung dieses Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
■ Probenecid führt zu einer nahezu 2-fachen Reduktion der Paracetamol-Clearance durch Hemmung seiner Konjugation mit Glucuronsäure. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Probenecid sollte eine Reduzierung der Paracetamol-Dosis in Betracht gezogen werden.
■ Salicylamid kann die Eliminitations-Halbwertszeit von Paracetamol verlängern.
■ Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Gabe von enzyminduzierenden Substanzen (siehe Abschnitt 4.9).
■ Die gleichzeitige Anwendung von Paracetamol (4 g pro Tag für mindestens 4 Tage) mit oralen Antikoagulantien kann zu leichten Änderungen der INR-Werte führen. In diesem Fall sollten die INR-Werte während der gleichzeitigen Anwendung und noch mindestens 1 Woche nach Beendigung der Paracetamol-Behandlung häufiger bestimmt werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die klinische Erfahrung mit der intravenösen Gabe von Paracetamol ist begrenzt.
Reproduktionsstudien bei Tieren mit der intravenösen Form von Paracetamol wurde nicht durchgeführt.
Eine große Datenmenge zu Schwangeren weist jedoch weder auf eine Fehlbildungen verursachende noch auf eine fetale/neonatale Toxizität hin. Epidemiologische Studien zur Neuroentwicklung von
Kindern, die im Uterus Paracetamol ausgesetzt waren, weisen keine eindeutigen Ergebnisse auf. Falls klinisch erforderlich, kann Paracetamol während der Schwangerschaft angewendet werden. Es sollte
jedoch mit der geringsten wirksamen Dosis für den kürzest möglichen Zeitraum und mit der geringstmöglichen Häufigkeit angewendet werden.
Stillzeit
Nach Einnahme wird Paracetamol in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden.
Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen sind nicht berichtet worden.
Daher kann Paracetamol Baxter bei stillenden Frauen angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Wie bei allen Paracetamol-haltigen Arzneimitteln sind die Nebenwirkungen selten (>1/10.000, <1/1.000) oder sehr selten (<1/10.000), sie werden im Folgenden beschrieben:
Organsystem | Selten >1/10.000, <1/1.000 | Sehr selten <1/10.000 |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Unwohlsein | Überempfindlichkeitsreaktion |
Herzerkrankungen | Hypotonie | |
Leber- und Gallenerkrankungen | Erhöhte Lebertransaminase-Werte | |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie. |
In klinischen Studien wurde über häufige Nebenwirkungen an der Injektionsstelle (Schmerzen und brennendes Gefühl) berichtet.
Sehr seltene Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen, die von einfachem Hautausschlag oder Urtikaria bis zum anaphylaktischen Schock reichen, wurden berichtet und erfordern das Absetzen der Behandlung.
Es wurden Fälle von Erythem, Flush, Pruritus und Tachykardie berichtet.
Es wurden sehr seltene Fälle von schweren Hautreaktionen berichtet.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
A-1200 WIEN
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Ein Risiko für eine Leberschädigung (einschließlich fulminanter Hepatitis, Leberversagen, cholestatischer Hepatitis, zytolytischer Hepatitis) besteht besonders bei älteren Menschen, bei kleinen Kindern, bei Patienten mit Lebererkrankung, bei chronischem Alkoholismus, bei chronisch mangelernährten Patienten, sowie bei Patienten, die Enzyminduktoren erhalten. In diesen Fällen können Überdosierungen letal verlaufen.
Symptome treten im Allgemeinen innerhalb der ersten 24 Stunden auf und umfassen: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe und Bauchschmerzen. Eine Überdosierung, d. h. 7,5 g oder mehr Paracetamol als Einzeldosis bei Erwachsenen und 140 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis bei Kindern, löst eine hepatische Zytolyse aus, die zu einer vollständigen und irreversiblen Nekrose und in der Folge zu hepatozellulärer Insuffizienz, metabolischer Azidose und Enzephalopathie führen kann. Dies wiederum kann zu Koma, auch mit tödlichem Ausgang führen. Gleichzeitig werden 12–48 Stunden nach der Gabe erhöhte Werte von Lebertransaminasen (AST, ALT), Laktatdehydrogenase und Bilirubin zusammen mit einem erniedrigten Prothrombinspiegel beobachtet.
Die klinischen Symptome einer Leberschädigung werden in der Regel nach zwei Tagen zum ersten Mal evident und erreichen nach 4 bis 6 Tagen ein Maximum.
Notfallmaßnahmen
■ Sofortige Krankenhauseinweisung.
■ Vor Behandlungsbeginn und so schnell wie möglich nach der Überdosierung ist eine Blutprobe zur Bestimmung des Plasmaspiegels von Paracetamol zu nehmen.
■ Die Behandlung schließt die intravenöse oder orale Gabe des Antidots Acetylcystein (NAC) ein, möglichst innerhalb von 10 Stunden nach erfolgter Überdosierung. Acetylcystein kann auch nach 10 Stunden noch einen gewissen Schutz bieten, in diesen Fällen ist jedoch eine längere Behandlung erforderlich.
■ Symptomatische Behandlung.
■ Leberfunktionstests sind zu Beginn der Behandlung durchzuführen und alle 24 Stunden zu wiederholen. Üblicherweise normalisieren sich die Lebertransaminase-Werte innerhalb von 1–2 Wochen mit vollständiger Wiederherstellung der Leberfunktion. In sehr schweren Fällen kann jedoch eine Lebertransplantation erforderlich sein.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Analgetika und Antipyretika, ATC-Code: N02BE01
Wirkmechanismus
Der genaue Mechanismus der analgetischen und antipyretischen Eigenschaften von Paracetamol ist noch nicht geklärt; zentrale und periphere Wirkungsmechanismen dürften eine Rolle spielen.
Pharmakodynamische Wirkungen
Paracetamol führt innerhalb von 5–10 Minuten nach Behandlungsbeginn zur Schmerzlinderung. Der stärkste analgetische Effekt wird innerhalb 1 Stunde erreicht und hält normalerweise 4–6 Stunden an.
Paracetamol senkt das Fieber innerhalb von 30 Minuten nach Behandlungsbeginn. Der antipyretische Effekt hält mindestens 6 Stunden an.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Erwachsene
Resorption
Paracetamol weist nach Einzelgabe von bis zu 2 g und nach wiederholter Gabe innerhalb von 24 Stunden eine lineare Pharmakokinetik auf.
Die Bioverfügbarkeit von Paracetamol nach Infusion von 500 mg bzw. 1 g Paracetamol ist vergleichbar mit der Bioverfügbarkeit nach einer Infusion von 1 g bzw. 2 g Propacetamol (dies entspricht 500 mg bzw. 1 g Paracetamol). Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) von Paracetamol am Ende einer 15-minütigen intravenösen Infusion von 500 mg bzw. 1 g beträgt etwa 15 Mikrogramm/ml bzw. 30 Mikrogramm/ml.
Verteilung
Das Verteilungsvolumen von Paracetamol beträgt etwa 1 l/kg.
Paracetamol ist nicht in starkem Maße an Plasmaproteine gebunden.
Ab der 20. Minute nach Beendigung der Infusion von 1 g Paracetamol wurden im Liquor cerebrospinalis signifikante Paracetamol-Konzentrationen (ca. 1,5 Mikrogramm/ml) gemessen.
Metabolismus
Paracetamol wird hauptsächlich in der Leber, vorwiegend über zwei wichtige hepatische Abbauwege verstoffwechselt: durch Konjugation mit Glucuronsäure und mit Schwefelsäure. Der letztere Abbauweg ist bei Dosierungen oberhalb des therapeutischen Bereiches sehr schnell sättigbar. Ein kleiner Teil (weniger als 4 %) wird durch Cytochrom P450 zu einem reaktiven Zwischenprodukt (N-Acetylbenzochinonimin) abgebaut, das bei normaler Dosierung sehr schnell durch reduziertes Glutathion inaktiviert wird und nach Konjugation mit Cystein und Mercaptursäure im Harn ausgeschieden wird. Jedoch ist bei massiver Überdosierung die Menge dieses toxischen Metaboliten erhöht.
Elimination
Die Metaboliten von Paracetamol werden hauptsächlich mit dem Harn ausgeschieden. 90 % der angewendeten Dosis werden innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden, hauptsächlich als Glucuronid-(60–80 %) und Sulfat-Konjugate (20–30 %). Weniger als 5 % werden unverändert ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 2,7 Stunden, und die Gesamtkörper-Clearance beträgt 18 l/h.
Neugeborene, Säuglinge und Kinder
Die pharmakokinetischen Parameter von Paracetamol bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern sind mit denen von Erwachsenen vergleichbar, mit Ausnahme der Plasmahalbwertszeit, die etwas kürzer ist (1,5 bis 2 h) als bei Erwachsenen. Bei Neugeborenen ist die Plasmahalbwertszeit etwa 3,5 Stunden und ist somit länger als bei Säuglingen. Neugeborene, Säuglinge und Kinder bis zu 10 Jahren scheiden signifikant weniger Glucuronid- und mehr Sulfatkonjugate aus als Erwachsene.
Tabelle. Altersabhängige pharmakokinetische Daten (standardisierte Clearance, *CL std /F oral (l.h-1 70 kg-1), sind im Folgenden dargestellt.
Alter | Gewicht (kg) | CLstd/Foral (l.h-1 70 kg-1) |
40 Wochen PCA | 3,3 | 5,9 |
3 Monate PNA | 6 | 8,8 |
6 Monate PNA | 7,5 | 11,1 |
1 Jahr PNA | 10 | 13,6 |
2 Jahre PNA | 12 | 15,6 |
5 Jahre PNA | 20 | 16,3 |
8 Jahre PNA | 25 | 16,3 |
*CLstd ist die Populationsschätzung für CL
Besondere Patientengruppen
Nierenfunktionsstörung
In Fällen schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 10–30 ml/min) ist die Elimination von Paracetamol leicht verzögert, wobei die Eliminations-Halbwertszeit zwischen 2 und 5,3 Stunden beträgt. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ist die Eliminationsrate der Glucuronid- und Sulfatkonjugate dreimal niedriger als bei gesunden Personen. Daher wird empfohlen, den Mindestabstand zwischen den einzelnen Anwendungen auf 6 Stunden zu verlängern, wenn Paracetamol bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2. Dosierung und Art der Anwendung).
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten sind Pharmakokinetik und Metabolismus von Paracetamol unverändert. Bei diesen Patienten ist keine Dosisanpassung notwendig.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten lassen keine speziellen Gefahren für den Menschen erkennen, die über die Informationen in anderen Abschnitten dieser Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels hinausgehen.
Studien zur lokalen Verträglichkeit von Paracetamol an Ratten und Kaninchen zeigten eine gute Verträglichkeit. Beim Meerschweinchen wurde das Fehlen einer verzögerten Kontaktallergie untersucht.
Es sind keine konventionellen Studien verfügbar, in denen die aktuell akzeptierten Standards für die Bewertung der Reproduktionstoxizität und der Entwicklung verwendet werden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Cysteinhydrochlorid-Monohydrat (E920)
Dinatriumhydrogenphosphat (E339)
Salzsäure 1N (zur pH-Wert-Einstellung) (E507)
Mannitol Ph. Eur. (E421)
Natriumhydroxid-Lösung 1N (zur pH-Wert-Einstellung) (E524) Wasser für Injektionszwecke.
6.2 Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung in den in Abschnitt 6.6 aufgeführten Lösungen wurde für 48 Stunden bei 20–25 °C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden. Falls es nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung vor der Anwendung verantwortlich. Diese sollten normalerweise 24 Stunden bei 2 bis 8 °C nicht überschreiten, es sei denn, die Verdünnung hat unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Aufbewahrungsbedingungen nach Verdünnung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
50 ml Füllvolumen in einer 100 ml Typ II Klarglas-Durchstechflasche mit ChlorbutylkautschukStopfen und rotem Aluminium-Flip-off Verschluss.
100 ml Füllvolumen in einer 100 ml Typ II Klarglas-Durchstechflasche mit ChlorbutylkautschukStopfen und blauem Aluminium-Flip-off Verschluss.
Packungsgrößen: Packung mit jeweils 25 Durchstechflaschen.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Eine 0,8-mm-Nadel verwenden und den Stopfen an der speziell gekennzeichneten Stelle senkrecht durchstechen.
Vor der Anwendung muss das Arzneimittel visuell auf Partikel und Verfärbungen untersucht werden. Nur zur einmaligen Anwendung vorgesehen. Nicht verwendete Lösung muss verworfen werden.
Paracetamol Baxter kann in einer 0,9%igen Natriumchloridlösung oder 5%igen Glucoselösung bis zu einem Zehntel verdünnt werden (ein Volumen Paracetamol Baxter auf neun Volumina Verdünnungsmittel). Die verdünnte Lösung muss einer Sichtprüfung unterzogen werden und darf bei Vorhandensein von Opaleszenz, sichtbaren Partikeln oder Ausfällungen nicht verwendet werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Pharmazeutischer Unternehmer:
Baxter Holding B.V.
Kobaltweg 49, 3542CE Utrecht, Niederlande
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
DE: 2205364.00.00
AT: Z.Nr.: 140788
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
AT: 16.08.2021
10. STAND DER INFORMATION
Februar 2021
Mehr Informationen über das Medikament Paracetamol Baxter 10 mg/ml Infusionslösung
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 140788
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Baxter Holding B.V., Kobaltweg 49, 3542 CE Utrecht, Niederlande