Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Paracetamol Basi 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Paracetamol Basi 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Je 1 ml enthält 40 mg Paracetamol.
Die volle orale Spritze (5 ml) enthält 200 mg Paracetamol.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
0,68 mg/ml Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), 0,12 mg/ml Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216) und 500 mg/ml Saccharose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Suspension zum Einnehmen.
Visköse weiße bis fast weiße Flüssigkeit mit homogenem Aussehen und Orangenaroma. Der pH-Wert liegt zwischen 5–6.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Für die kurzfristige symptomatische Behandlung von leichten bis mäßigen Schmerzen (z. B. Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Regelschmerzen) und/oder Fieber.
Paracetamol Basi wird zur Behandlung von leichten bis mäßigen Schmerzen und/oder Fieber bei Säuglingen (über 3 Monate), Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (einschließlich älteren Menschen) verwendet.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Paracetamol Basi wird zur Behandlung von leichten bis mäßigen Schmerzen bzw. Fieber bei Säuglingen (über 3 Monate), Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (einschließlich älteren Menschen) verwendet.
Es ist zwingend notwendig, die auf der Basis des Körpergewichts des Kindes angegebene Dosierung einzuhalten und die entsprechende Dosis der Suspension zum Einnehmen in ml zu wählen. Das ungefähre Alter abhängig vom Körpergewicht wird zu Informationszwecken angegeben.
Die empfohlene Tagesdosis Paracetamol beträgt etwa 60 mg/kg/Tag, die in 4 oder 6 Verabreichungen täglich, d. h. 15 mg/kg alle 6 Stunden oder 10 mg/kg alle 4 Stunden aufgeteilt wird.
Um z. B. alle 6 Stunden 15 mg/kg zu verabreichen , sind folgende Anweisungen zu befolgen:
Körpergewicht | Paracetamol-Dosis pro Einzeldosis (alle 6 Stunden) | Volumen Paracetamol Basi pro Einzeldosis (alle 6 Stunden) | Maximale Dosis in 24 Stunden | |
mg Paracetamol | Volumen von Paracetamol Basi | |||
bis 7 kg | bis zu 100 mg | bis zu 2,5 ml | 400 mg | 10 ml |
8 bis 10 kg | 120 bis 150 mg | 3 bis 3,75 ml | 600 mg | 15 ml |
11 bis 15 kg | 165 bis 225 mg | 4 bis 5,5 ml | 900 mg | 22,5 ml |
16 bis 22 kg | 240 bis 330 mg | 6 bis 8,25 ml | 1320 mg | 33 ml |
23 bis 30 kg | 345 bis 450 mg | 8,5 bis 11,25 ml | 1800 mg | 45 ml |
31 bis 40 kg | 465 bis 600 mg | 11,5 bis 15 ml | 2400 mg | 60 ml |
mehr als 41 kg | 615 bis 1000 mg | 15,25 bis 25 ml | 3000 mg (bis 50 kg) | 75 ml |
4000 mg (mehr als 51 kg) | 100 ml |
5 ml Suspension zum Einnehmen = 200 mg Paracetamol
Diese Suspension zum Einnehmen kann alternativ wie folgt verabreicht werden:
Alter des Kindes | Wie viel | Wie oft (in 24 Stunden) |
3 – 6 Monate | 1,5 ml | 4-mal |
6 – 24 Monate | 3 ml | 4-mal |
2 – 3 Jahre | 4,5 ml | 4-mal |
4 – 6 Jahre | 6 ml | 4-mal |
7 – 9 Jahre | 9 ml | 4-mal |
10 – 12 Jahre | 12,5 ml | 4-mal |
Die maximale Tagesdosis darf wegen des Risikos von schweren Leberschäden nicht überschritten werden (siehe Abschnitt 4.4 und 4.9).
Die Flasche sollte vor Gebrauch gut geschüttelt werden.
Die genaue Menge Paracetamol Basi sollte mit der im Karton mitgelieferten Spritze gemessen werden. Die Dosierspritze sollte nach Gebrauch unter fließendem Wasser gespült werden. Dies geschieht durch mehrfaches Aufziehen und Spülen mit Wasser.
Bei hohem Fieber, Anzeichen einer Sekundärinfektion oder Symptomen, die länger als 2 Tage anhalten, wird dem Patienten/der Betreuungsperson empfohlen, einen Arzt zu kontaktieren. (siehe Abschnitt 4.4).
Für Kinder mit einem Körpergewicht unter 7 kg (6 Monate) sollte die Verwendung von Zäpfchen, falls verfügbar, in Betracht gezogen werden, außer in den Fällen, in denen die Verabreichung dieser Formulierung aus klinischen Gründen (z. B. Durchfall) nicht möglich ist.
Für Kinder mit einem Körpergewicht über 41 kg (über 12 Jahre), Jugendliche und Erwachsene stehen andere Paracetamol-Darreichungsformen zur Verfügung, die möglicherweise als geeigneter betrachtet werden.
Paracetamol Basi ist ein gebrauchsfertiges Arzneimittel und kann mit Speisen und Getränken eingenommen werden. Die Verabreichung von Speisen zeigte keinen Einfluss auf die Wirkung des Arzneimittels, allerdings kann die Einnahme von Paracetamol nach den Mahlzeiten zu einer Verzögerung des Wirkungseintritts führen.
Schwere Leberinsuffizienz
Vorsicht ist geboten, wenn das Arzneimittel Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen verabreicht wird.
Leichte bis mäßig eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung oder mit Gilbert-Syndrom (familiäre nichthämolytische Gelbsucht) sollte die tägliche wirksame Dosis 60 mg/kg/Tag (bis maximal 2 g/Tag) nicht überschreiten.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen sollte Paracetamol mit Vorsicht eingesetzt werden. Bei schwerer Niereninsuffizienz wird empfohlen, das Dosisintervall zu verlängern. Bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 10 ml/min muss das minimale Dosisintervall 8 Stunden betragen.
Dialysepatienten
Nach einer Hämodialyse sollte eine Erhaltungsdosis verabreicht werden, aber nicht nach Peritonealdialyse.
Ältere Patienten
Die pharmakokinetischen Daten machen keine Dosisanpassung erforderlich. Allerdings ist zu bedenken, dass diese Patienten anfälliger für Störungen der Nieren- bzw. Leberfunktion sind.
4.3 Gegenanzeigen
Paracetamol Basi ist kontraindiziert:
– Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Längerer oder häufiger Gebrauch
Von einem längeren oder häufigen Gebrauch wird abgeraten. Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie nicht gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die Paracetamol enthalten. Die Einnahme mehrerer Tagesdosen auf einmal kann schwere Leberschäden verursachen, ohne dass in diesem Fall eine Bewusstlosigkeit eintritt. Trotzdem sollte sofort ärztliche Hilfe gesucht werden. Eine längere Anwendung, die nicht unter ärztlicher Aufsicht stattfindet, kann schädlich sein.
Nach Langzeitbehandlung (> 3 Monate) mit Analgetika und einer Einnahme jeden zweiten Tag oder häufiger können sich Kopfschmerzen entwickeln oder verschlimmern. Kopfschmerzen, die durch Schmerzmittelübergebrauch ausgelöst werden (arzneimittelinduzierte Kopfschmerzen), sollten nicht durch eine Erhöhung der Dosis behandelt werden. In diesen Fällen sollte die Verwendung von Analgetika in Absprache mit einem Arzt beendet werden.
Bei abruptem Absetzen nach längerem hoch dosiertem, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und vegetative Symptome auftreten. Die Absetzsymptomatik klingt innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin soll die Wiedereinnahme von Schmerzmitteln unterbleiben und die erneute Einnahme nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.
Eingeschränkte Leber-und Nierenfunktion
Vorsicht ist geboten bei der Verabreichung von Paracetamol bei Patienten mit mäßiger oder schwerer Niereninsuffizienz, leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz (einschließlich Gilbert-Syndrom), schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh > 9), akuter Hepatitis, bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die die Leberfunktion beeinträchtigen, Glucose-6-Phosphatdehydrogenasemangel, hämolytische Anämie, Alkoholmissbrauch, Dehydrierung und chronischer Mangelernährung (siehe Abschnitt 4.2).
Die Gefahren einer Überdosierung sind größer bei Patienten mit einer nicht-zirrhotischen alkoholischen Leberkrankheit. Vorsicht ist geboten bei Fällen von chronischem Alkoholismus. In diesen Fällen sollte die tägliche Dosis 2 g nicht überschreiten.
Bei einer Überdosierung sollte wegen der Gefahr irreversibler Leberschäden sofort ärztlicher Rat eingeholt werden, auch wenn sich der Patient wohlfühlt (siehe Abschnitt 4.9).
Während der Behandlung mit Paracetamol sollte kein Alkohol (siehe Abschnitt 4.5) konsumiert werden.
Vorsicht ist geboten bei Asthma-Patienten, die überempfindlich auf Acetylsalicylsäure sind, da leichte Reaktionen mit Bronchospasmus unter Paracetamol (Kreuzreaktion) berichtet wurden.
Im Falle von hohem Fieber oder Anzeichen einer sekundären Infektion oder bei anhaltenden Symptomen sollte ein Arzt konsultiert werden.
Pädiatrische Patienten
Bei Kindern und Jugendlichen, die täglich mit 60 mg/kg Paracetamol behandelt werden, ist die Kombination mit einem anderen fiebersenkenden Arzneimittel, außer bei Unwirksamkeit, nicht gerechtfertigt.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Paracetamol Basi
Enthält Saccharose. Patienten, die an der seltenen angeborenen Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Sucrase-Isomaltase-Mangel leiden, sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden. Dosen über 10 ml Suspension zum Einnehmen enthalten mehr als 5 g Saccharose pro Dosis, die bei Patienten mit Diabetes mellitus berücksichtigt werden sollten. Saccharose kann Zahnschäden verursachen.
Enthält Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) und Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216), diese können allergische Reaktionen verursachen (möglicherweise auch verzögert).
Dieses Arzneimittel enthält 2 mg Natrium pro 5 ml, entsprechend 1.7% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Paracetamol wird weitgehend in der Leber metabolisiert, weshalb es zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, die die gleichen Stoffwechselwege nutzen oder die Fähigkeit zur Hemmung oder Induktion dieser Stoffwechselwege besitzen, kommen kann. Einige seiner Metaboliten sind hepatotoxisch, weshalb die gleichzeitige Anwendung mit starken Enzyminduktoren (Rifampicin , bestimmte Antikonvulsiva , usw.) insbesondere, wenn hohe Dosen von Paracetamol verwendet werden, hepatotoxische Reaktionen hervorrufen kann.
Im Folgenden sind einige der potenziell wichtigsten Wechselwirkungen aufgeführt, die die Anwendung von Paracetamol beeinflussen können:
Die gleichzeitige Anwendung von Paracetamol mit: | Mögliche Nebenwirkungen: |
Ethylalkohol | Potenziert die Paracetamol-Toxizität, möglicherweise durch Induktion der hepatischen Produktion von hepatotoxischen Stoffwechselprodukten von Paracetamol (siehe Abschnitt 4.4) |
Anticholinergika (Glycopyrronium, Propanthelin) | Verringerung der Aufnahme von Paracetamol mit möglicher Hemmung seiner Wirkung aufgrund einer Verlangsamung der Magenentleerung. |
Hormonelle Verhütungsmittel/Östrogene | Verringerung der ParacetamolPlasmakonzentration, mit möglicher Hemmung seiner Wirkung durch eine mögliche Induktion seiner Verstoffwechselung. |
Antiepileptika (Phenytoin, Phenobarbital, Methylphenobarbital, Primidon) | Verringerung der Bioverfügbarkeit von Paracetamol sowie Potenzierung der Hepatotoxizität bei Überdosierung aufgrund einer Induktion des Leberstoffwechsels. |
Aktivkohle | Verringerung der Absorption von Paracetamol, wenn sie schnell nach einer Überdosis verabreicht wird. |
Isoniazid | Reduzierung der Clearance von Paracetamol mit möglicher Potenzierung seiner Wirkung bzw. Toxizität durch Hemmung der Metabolisierung in der Leber. |
Metoclopramid und Domperidon | Erhöhung der Absorption von Paracetamol im Dünndarm durch die Wirkung dieser Arzneimittel auf die Magenentleerung. |
Probenecid | Erhöhung der Plasma-Halbwertszeit von Paracetamol durch Verringerung des Abbaus und der Ausscheidung seiner Metaboliten. |
Propranolol | Erhöhung der Paracetamol Plasmakonzentration, möglicherweise durch Hemmung der Metabolisierung in der Leber. |
Ionenaustauschharze (Cholestyramin) | Verringerung der Aufnahme von Paracetamol mit möglicher Hemmung seiner Wirkung aufgrund einer Absorption im Dünndarm. |
Rifampicin | Erhöhung der Paracetamol-Clearance und Bildung seiner hepatotoxischen Metabolite aufgrund einer möglichen Induktion seiner Verstoffwechselung in der Leber. |
Im Folgenden werden einige der potenziell relevantesten Wechselwirkungen aufgeführt, die klinisch relevante Auswirkungen auf die Anwendung von anderen Arzneimitteln haben:
Die gleichzeitige Anwendung von Paracetamol mit: | Mögliche Nebenwirkungen: |
Orale Antikoagulanzien (Acenocumarol, Warfarin) | Mögliche Potenzierung der gerinnungshemmenden Wirkung durch Hemmung der hepatischen Produktion von Gerinnungsfaktoren. Aufgrund der scheinbar geringen klinischen Relevanz dieser Wechselwirkung in der Mehrzahl der Patienten, kann alternativ eine Schmerzbehandlung mit Salicylaten in Betracht gezogen werden, wenn der Patient gerinnungshemmende Arzneimittel einnimmt. Dennoch sollte die Dosis und Dauer der Behandlung so gering wie möglich sein, und regelmäßig INR-Kontrollen durchgeführt werden. |
Chloramphenicol | Potenzierung der Chloramphenicol-Toxizität, möglicherweise durch Hemmung seiner Metabolisierung in der Leber. |
Lamotrigin | Verringerung der Bioverfügbarkeit von Lamotrigin mit möglicher Reduzierung seiner Wirkung, wegen einer möglichen Induktion seiner Verstoffwechselung in der Leber |
Zidovudin | Obwohl eine mögliche Erhöhung der Toxizität von Zidovudin (Neutropenie, Hepatotoxizität) in Einzelfällen beschrieben |
wurde, scheint keine pharmakokinetische Interaktion zwischen diesen beiden Arzneimitteln zu bestehen. |
Wechselwirkungen mit diagnostischen Tests:
Paracetamol kann die Werte der folgenden Laboruntersuchungen beeinflussen: | Mögliche Wirkungen: |
Blut | Zunahme (biologische) der Transaminasen (ALT und AST), alkalische Phosphatase, Ammoniak, Bilirubin, Kreatinin, LaktatDehydrogenase (LDH) und Harnstoff; Erhöhung (Wechselwirkung mit dem Test) der Werte bei Glucose, Theophyllin und Harnsäure. Erhöhung der Prothrombinzeit (bei Patienten unter Erhaltungstherapie mit Warfarin, aber ohne klinische Bedeutung). Verringerung (Wechselwirkung mit dem Test) der Glucose-Werte bei Verwendung der Oxidase-Peroxidase-Methode. |
Urin | Es können falsch hohe Werte bei Metadrenalin und Harnsäure gemessen werden. |
Bestimmungen von 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) im Urin | Paracetamol kann bei qualitativen ScreeningTests mit einem Nitrosonaphthol-Reagenz zu falsch positiven Ergebnissen führen. Der quantitative Test wird nicht beeinflusst. |
Bentiromid-Test für die Beurteilung einer Pankreasfunktionsstörung | Paracetamol wird, wie Bentiromid, ebenfalls zu einem Arylamin metabolisiert, wodurch die scheinbare Menge von Paraaminobenzoesäure (PABA) zunimmt. Es wird empfohlen, Paracetamol mindestens drei Tage vor der Verabreichung von Bentiromid abzusetzen. |
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Eine große Datenmenge zu Schwangeren weist weder auf eine Fehlbildungen verursachende noch auf fetale/neonatale Toxizität hin. Epidemiologische Studien zur Neuroentwicklung von Kindern, die im Uterus Paracetamol ausgesetzt waren, weisen keine eindeutigen Ergebnisse auf. Falls klinisch erforderlich, kann Paracetamol während der Schwangerschaft angewendet werden. Es sollte jedoch mit der geringsten wirksamen Dosis für den kürzest möglichen Zeitraum und mit der geringstmöglichen Häufigkeit angewendet werden. Prospektive Daten zur Überdosierung während der Schwangerschaft zeigten keinen Anstieg des Risikos von Fehlbildungen.
Während der Schwangerschaft sollte Paracetamol nicht über einen längeren Zeitraum, in höheren Dosen oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, da die Sicherheit der Anwendung für diese Fälle nicht belegt ist.
Stillzeit
Nach oraler Verabreichung wird Paracetamol in geringen Mengen in der Muttermilch ausgeschieden. Bislang wurden keine unerwünschten Wirkungen oder Nebenwirkungen für das gestillte Kind berichtet. Paracetamol kann während der Stillzeit angewendet werden, solange die empfohlene Dosierung nicht überschritten wird.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Paracetamol hat keinen oder einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass als Nebenwirkungen eine leichte Somnolenz und Vertigo während der Behandlung mit Paracetamol beobachtet wurden.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung der unten aufgeführten Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
– Sehr selten: Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie.
Erkrankungen des Nervensystems:
– Häufig: leichte Somnolenz
– Gelegentlich: Vertigo, Somnolenz, Nervosität.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
– Gelegentlich: brennendes Gefühl im Rachenraum.
– Sehr selten: Bronchospasmus bei prädisponierten Patienten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
– Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen
– Gelegentlich: Durchfall, Bauchschmerzen, Verstopfung.
Leber- und Gallenerkrankungen
– Biologische Zeichen der Hepatotoxizität können aufgrund einer Erhöhung der Transaminasen nach einer Behandlung mit hohen Dosen Paracetamol sichtbar werden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
– Selten: allergische Dermatitis, einschließlich Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Urtikaria, Juckreiz), Erythem und Angioödem.
– Gelegentlich: nephrotoxische Wirkungen. Diese Effekte wurden nicht in Zusammenhang mit therapeutischen Dosen berichtet, außer nach längerer Anwendung.
Es wurden sehr seltene Fälle von schwerwiegenden Hautreaktionen gemeldet.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Bei Einnahme von hohen Dosen Paracetamol können mit einer Latenzzeit von 24 bis 48 Stunden Vergiftungsanzeichen auftreten. Bei den Patienten können Leberversagen, hepatozelluläre Nekrose und Leberkoma (mit möglichem tödlichem Verlauf) auftreten.
Als Folge der Leberinsuffizienz oder selten in seiner Abwesenheit kann ein akutes Nierenversagen auftreten. Patienten, die eine Behandlung mit Enzyminduktoren erhalten oder eine Vorgeschichte von Alkoholismus aufweisen, besitzen ein erhöhtes Risiko für Lebertoxizität.
Leberschäden sind bei Erwachsenen, die 10 g oder mehr Paracetamol einnehmen, möglich. Die Einnahme von 5 g oder mehr Paracetamol kann bei Patienten mit Risikofaktoren zu Leberschäden führen (siehe unten).
Risikofaktoren:
Wenn der Patient:
a) eine Langzeitbehandlung mit Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Rifampicin, Johanniskraut oder anderen Arzneimitteln, die Leberenzyme induzieren, erhält.
oder
b) regelmäßig mehr als die empfohlenen Mengen Alkohol konsumiert. oder
c) möglicherweise einen Glutathion-Mangel, z. B. bei Essstörungen, Mukoviszidose, HIV-Infektion, Fasten, Kachexie aufweist
Es können die folgenden Symptome einer Paracetamol-Überdosierung auftreten:
– in Phase I, die zwischen 12 bis 14 Stunden nach Einnahme der Überdosis dauert, zeigen die Patienten häufig Blässe, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Schläfrigkeit und Unwohlsein.
– In Phase II, nach 24 bis 48 Stunden, kommt es zu einer subjektiven Besserung der Symptome, gleichzeitig erscheinen aber die ersten Anzeichen eines Leberschadens: leichte Bauchschmerzen, Hepatomegalie, Zunahme der Transaminase- und Bilirubin-Werte, verlängerte Prothrombinzeit und Oligurie.
– In Phase III, nach 48 Stunden, erreichen die Transaminasen ihre maximale Konzentration, mit Gelbsucht, Koagulopathie, Hypoglykämie, Progression ins Leberkoma.
Herzrhythmusstörungen wurden beschrieben.
Bei Erwachsenen kann die Hepatotoxizität nach der Einnahme einer Einzeldosis von 10 bis 15 g (150 bis 250 mg/kg) von Paracetamol auftreten; Dosen von 20–25 g oder höher sind potentiell tödlich.
Mit Dosen von weniger als 15 g Paracetamol sind Todesfälle selten.
Behandlung:
Ein angemessenes Management einer Paracetamol-Überdosierung erfordert eine sofortige Behandlung.
Trotz des Fehlens früher Symptome sollten die Patienten sofort zur Behandlung in eine Krankenhausnotaufnahme gebracht werden.
In Fällen einer Paracetamol-Überdosierung umfasst die Notfallbehandlung in den ersten 4 Stunden nach der Einnahme und bei Dosierungen von 10 g oder mehr die Magenentleerung durch Aspiration oder Magenspülung und die Gabe von Aktivkohle (nur wenn das Antidot intravenös verabreicht wird, da dessen Absorption bei oraler Verabreichung von der Aktivkohle verhindert werden würde).
Da es in der Regel unklar ist, wie viel Paracetamol eingenommen wurde, und die Angaben nicht verlässlich genug sind, um therapeutische Entscheidungen darauf zu basieren, sollte so bald wie möglich die ParacetamolPlasmakonzentration bestimmt werden, jedoch frühestens 4 Stunden nach der Einnahme (um sicherzustellen, dass die maximale Konzentration bereits erreicht ist). Die spezifische Behandlung mit dem Gegenmittel Acetylcystein sollte sofort eingeleitet werden (man sollte nicht auf die Laborergebnisse warten, um mit der Therapie zu beginnen), wenn weniger als 24 Stunden seit der Einnahme vergangen sind. Die Ergebnisse sind gut, wenn Acetylcystein in den ersten 16 Stunden, und besonders in den ersten 8 Stunden verabreicht wird. Es gibt aber auch Berichte über Therapieerfolge, wenn die Behandlung mit Acetylcystein 36 Stunden nach der Einnahme von Paracetamol eingeleitet wurde. Wenn der Patient wegen Erbrechen nicht in der Lage ist, das Acetylcystein im Körper zu behalten, kann für die Verabreichung des Acetylcysteins eine Duodenalsonde gelegt werden. Eine andere Alternative ist die Gabe von Methyonin per os, wenn der Patient nicht erbricht und bei Bewusstsein ist.
Patienten mit Leberversagen sollte intravenös eine Glucosesuspension verabreicht werden, um Hypoglykämie verhindern.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Analgetika und Antipyretika, Anilide, Paracetamol.
ATC-Code: N02BE01
Paracetamol besitzt pharmakologische Eigenschaften mit nachgewiesener Wirksamkeit als Analgetikum und Antipyretikum, obwohl es eine schwache entzündungshemmende Wirkung hat.
Der analgetische Wirkungsmechanismus ist nicht eindeutig geklärt. Paracetamol wirkt wahrscheinlich überwiegend durch Hemmung der Prostaglandin-Synthese im zentralen Nervensystem (ZNS) und, in geringerem Ausmaß, durch eine periphere blockierende Wirkung für die Entstehung von Schmerzsignalen. Die periphere Wirkung kann auch durch die Hemmung der Prostaglandin-Synthese oder Hemmung der Synthese oder Wirkung von anderen Substanzen, die die Schmerzrezeptoren für mechanische oder chemische Stimulation sensibilisieren, verursacht werden.
Die antipyretische Wirkung von Paracetamol basiert wahrscheinlich auf einer zentralen Wirkung auf das hypothalamische Temperaturregulationszentrum, wodurch eine periphere Vasodilatation ausgelöst wird, die zu einer erhöhten Durchblutung der Haut, Schwitzen und Wärmeverlust führt. Die zentrale Wirkung basiert wahrscheinlich auf einer Hemmung der Prostaglandin-Synthese im Hypothalamus.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Paracetamol wird schnell und fast vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt absorbiert. Nach der Einnahme von Paracetamol wird die maximale Plasmakonzentration innerhalb von 10 bis 60 Minuten erreicht. Nach 8 Stunden ist nur noch eine geringe Menge des Arzneimittels im Plasma nachweisbar.
Verteilung
Paracetamol verteilt sich rasch und gleichmäßig in den meisten Geweben. Die Plasmaproteinbindung von Paracetamol ist gering.
Biotransformation
Paracetamol wird durch das mikrosomale Enzymsystem der Leber metabolisiert. Etwa 80 – 85 % des Paracetamols wird hauptsächlich mit Glucuronsäure und in geringerem Maße mit Schwefelsäure konjugiert. Eine kleine Menge von Paracetamol wird deacetyliert, wahrscheinlich zu p-Aminophenol, das Methämoglobinämie verursacht.
Daten aus in vitro Tierstudien zeigen, dass kleine Mengen von Paracetamol über das mikrosomale Enzym Cytochrom P-450 metabolisiert werden. Es entsteht ein reaktiver Metabolit, der größtenteils durch Konjugation mit Glutathion metabolisiert und schließlich im Urin mit Mercaptursäure ausgeschieden wird. Es wird vermutet, dass dieser Metabolit dafür verantwortlich ist, dass durch Paracetamol Lebernekrosen ausgelöst werden und dass große Dosen von Paracetamol zu einem Mangel an Glutathion, das diesen toxischen Metaboliten inaktiviert, führen können.
Bei hohen Dosen kann die Kapazität der beiden Stoffwechselwege, Konjugation mit Glucuronsäure und Schwefelsäure, überlastet werden, wodurch es zu einer Zunahme der Metabolisierung von Paracetamol über alternative Stoffwechselwege kommt.
Arzneimittel, die möglicherweise diese Stoffwechselprozesse beeinflussen (wie zum Beispiel: Acetylcystein, Cystein, Mercaptoamin), wurden als mögliche Gegenmittel für die Lebertoxizität von Paracetamol untersucht.
Elimination
Paracetamol besitzt eine Plasmahalbwertszeit von 1,25 – 3 Stunden. Die Plasma-Halbwertszeit von Paracetamol kann bei Einnahme von toxischen Dosen oder bei Patienten mit Leberschäden verlängert sein. Paracetamol wird über den Urin hauptsächlich als Acetaminophenglucuronid und in kleinen Mengen als Acetaminophensulfat und Merkaptan und als nicht metabolisierter Wirkstoff ausgeschieden.
Über 85 % der Paracetamol-Dosis werden innerhalb von 24 Stunden nach der Einnahme im Urin in unveränderter und konjugierter Form ausgeschieden. Die Verabreichung von Paracetamol an Patienten mit mäßiger oder schwerer Niereninsuffizienz kann zur Akkumulation von Paracetamol-Konjugaten führen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Paracetamol in hepatotoxischen Dosen zeigte bei Mäusen und Ratten ein genotoxisches und karzinogenes Potenzial (Leber- und Blasen-Tumoren). Es wird jedoch davon ausgegangen, dass diese genotoxische und karzinogene Aktivität mit Veränderungen im Paracetamol-Stoffwechsel zusammenhängen, die durch hohe Dosen/Konzentrationen verursacht werden und kein Risiko für den klinischen Einsatz darstellen.
In nicht-hepatotoxischen Dosen war bei Mäusen Paracetamol nicht teratogen und verursachte bei Ratten keine Anomalien der intrauterinen Entwicklung. Hohe Dosen von oral verabreichtem Paracetamol beeinträchtigten die Spermatogenese und verursachte Hodenatrophie.
Es sind keine konventionellen Studien verfügbar, in denen die aktuell akzeptierten Standards für die Bewertung der Reproduktionstoxizität und der Entwicklung verwendet werden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Citronensäure-Monohydrat
Natriumcitrat
Saccharose
Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218)
Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216)
Xanthangummi
Gereinigtes Wasser
Orangengeschmack:
Natürliche® Aromastoff(e)
Künstliche® Aromastoff(e)
Butylhydroxyanisol (E 320)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Ungeöffnete Flasche: 3 Jahre
Nach der ersten Öffnung der Flasche, sollte die Suspension zum Einnehmen in den nächsten 6 Monaten verwendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30° lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
85 ml Suspension zum Einnehmen in einer bernsteinfarbenen Glasflasche (Typ III) mit einem kindersicheren Verschluss in einem Karton, der auch eine orale 5-ml-Spritze enthält, die in 0,25-ml-Schritten markiert ist.
Mehr Informationen über das Medikament Paracetamol Basi 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-31782
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Laboratorios Basi - Industria Farmaceutica, S.A., Parque Industrial Manuel Lourenco Ferreira, Lotes 15 e 16, 3450-232 Mortagua, Portugal