Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELSPalexia® 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen
1 ml Lösung zum Einnehmen enthält 20 mg Tapentadol (als Hydrochlorid).
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält Propylenglykol, Natriumbenzoat und Natrium. Siehe Abschnitt 4.4
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Lösung zum Einnehmen
Klare, farblose Lösung.
pH-Wert 3,5 bis 4,5.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Die Anwendung von Palexia Lösung zum Einnehmen bei Kindern ist auf die Anwendung im Krankenhaus beschränkt, wo geeignete Geräte zur Unterstützung der Atmung verfügbar sind.
Die Dosierung ist individuell dem Schweregrad der zu behandelnden Schmerzen, der bisherigen Behandlungserfahrung und der Möglichkeit, den Patienten zu überwachen, anzupassen.
Erwachsene
Zu Beginn der Behandlung bekommt der Patient eine Einzeldosis von 50 mg Tapentadol als Lösung zum Einnehmen alle 4 bis 6 Stunden. Höhere Initialdosen können je nach Schmerzintensität und vorausgegangener Therapie des Patienten notwendig sein.
Am ersten Tag der Behandlung kann bereits 1 Stunde nach der ersten Dosis eine weitere eingenommen werden, wenn keine Kontrolle des Schmerzes erreicht wird. Anschließend wird die Dosis unter engmaschiger Überwachung des verschreibenden Arztes individuell so eingestellt werden, dass eine adäquate Analgesie erreicht wird und die Nebenwirkungen – minimiert werden.
Eine Initialdosis von insgesamt mehr als 700 mg Tapentadol am ersten Tag und eine Erhaltungsdosis von mehr als 600 mg Tapentadol täglich wurden nicht untersucht und werden daher nicht empfohlen.
Berechnungstabelle für Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen:
Verordnete Einzeldosis Tapentadol | Einzunehmendes Volumen (ml) |
25 mg | 1,25 ml |
50 mg | 2,5 ml |
75 mg | 3,75ml |
100 mg | 5 ml |
Therapiedauer
Die orale Lösung ist für die Behandlung akuter Schmerzen indiziert. Wenn bei Erwachsenen eine längere Schmerzbehandlungsdauer voraussehbar ist oder notwendig wird und eine effektive Schmerzlinderung ohne Auftreten von nicht tolerierbaren Nebenwirkungen mit Palexia Lösung zum Einnehmen erreicht wurde, muss die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, den Patienten auf eine Therapie mit Palexia Retardtabletten umzustellen. Wie bei allen symptomatischen Behandlungen muss eine Fortführung der Therapie mit Tapentadol regelmäßig erneut überprüft werden.
Therapieabbruch
Nach einem plötzlichen Abbruch der Behandlung mit Tapentadol können Entzugssymptome auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Wenn ein Patient die Therapie mit Tapentadol nicht weiter benötigt, wird empfohlen, die Dosis schrittweise ausschleichen zu lassen, um Symptome eines Entzugs zu vermeiden.
Besondere Patientengruppen
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit leicht oder mäßig eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion wurden mit Palexia keine kontrollierten Wirksamkeitsstudien durchgeführt. Daher wird eine Anwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).
Bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Leberfunktion muss Palexia Lösung zum Einnehmen mit Vorsicht angewendet und die Behandlung initial mit 25 mg Tapentadol als Lösung zum Einnehmen begonnen werden. Die Einnahme darf nicht häufiger als einmal alle 8 Stunden erfolgen. Zu Beginn einer Therapie wird eine tägliche Dosis von mehr als 150 mg Tapentadol nicht empfohlen. Die weitere Behandlung muss eine Analgesie aufrechterhalten bei einer akzeptablen Verträglichkeit, was entweder durch eine Verkürzung oder durch eine Verlängerung des Dosierungsintervalls erreicht werden kann (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde an Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht. Daher wird empfohlen, Tapentadol bei dieser Patientengruppe nicht anzuwenden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Ältere Patienten (Personen ab 65 Jahre)
Im Allgemeinen ist eine Dosisanpassung bei älteren Patienten nicht erforderlich.
Da bei älteren Patienten jedoch eher eine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion vorliegt, muss die Dosis vorsichtig gewählt werden (siehe Abschnitt 4.2 und 5.2).
Kinder und Jugendliche
Die empfohlene Dosis für Kinder und Jugendliche hängt vom Alter und dem Körpergewicht ab.
Für Kinder und Jugendliche von 2 Jahren bis unter 18 Jahren beträgt die empfohlene Einzeldosis 1,25 mg pro kg Körpergewicht alle 4 Stunden.
Die maximale Dosis pro Tag beträgt 7,5 mg pro kg Körpergewicht (= 6 x Einzeldosis).
Die maximale Dosis für Kinder und Jugendliche mit einem hohen BMI (Body-Mass-Index) sollte die maximale Dosis für ein Körpergewicht beim 97,5 Perzentil für das angegebene Alter nicht überschreiten.
Dosisreduktionen können im Laufe der Zeit berücksichtigt werden, wenn die akuten Schmerzen abnehmen.
Dosierungsempfehlung für Kinder mit einem Körpergewicht von mehr als 16 kg (Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen):
2 Jahre bis unter 18 Jahre, Körpergewicht von mehr als 16 kg
1,25 mg/kg alle 4 Stunden
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen ^(Dosierung mit 5 ml Dosierpipette)
kg (Körpergewicht) | ml (Dosiervolumen) | kg (Körpergewicht) | ml (Dosiervolumen) | |
16,1 – 17,5 | 1,0 | 49,6 – 51,1 | 3,1 | |
17,6 – 19,1 | 1,1 | 51,2 – 52,7 | 3,2 | |
19,2 – 20,7 | 1,2 | 52,8 – 54,3 | 3,3 | |
20,8 – 22,3 | 1,3 | 54,4 – 55,9 | 3,4 | |
22,4 – 23,9 | 1,4 | 56,0 – 57,5 | 3,5 | |
24,0 –25,5 | 1,5 | 57,6 – 59,1 | 3,6 | |
25,6 –27,1 | 1,6 | 59,2 – 60,7 | 3,7 | |
27,2 –28,7 | 1,7 | 60,8 – 62,3 | 3,8 | |
28,8 – 30,3 | 1,8 | 62,4 – 63,9 | 3,9 | |
30,4 – 31,9 | 1,9 | 64,0 – 65,5 | 4,0 | |
32,0 – 33,5 | 2,0 | 65,6 – 67,1 | 4,1 | |
33,6 – 35,1 | 2,1 | 67,2 – 68,7 | 4,2 | |
35,2 – 36,7 | 2,2 | 68,8 – 70,3 | 4,3 | |
36,8 – 38,3 | 2,3 | 70,4 – 71,9 | 4,4 | |
38,4 – 39,9 | 2,4 | 72,0 – 73,5 | 4,5 | |
40,0 – 41,5 | 2,5 | 73,6 – 75,1 | 4,6 | |
41,6 – 43,1 | 2,6 | 75,2 – 76,7 | 4,7 | |
43,2 – 44,7 | 2,7 | 76,8 – 78,3 | 4,8 | |
44,8 – 46,3 | 2,8 | 78,4 – 79,9 | 4,9 | |
46,4 – 47,9 | 2,9 | > 80,0 | 5,0 | |
48,0 – 49,5 | 3,0 |
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen wird wegen der hohen Konzentration von Tapentadol für Kinder mit einem Körpergewicht von 16 kg oder weniger nicht empfohlen.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Palexia Lösung zum Einnehmen bei Kindern unter 2 Jahren sind noch nicht nachgewiesen. Die derzeit verfügbaren Daten sind in Abschnitt 5.1 und 5.2 beschrieben.
Jedoch kann keine Dosierungsempfehlung für Kinder unter 2 Jahren gegeben werden.
Dauer der Behandlung
Die Lösung zum Einnehmen ist zur Anwendung bei akuten Schmerzsituationen vorgesehen. Wie bei allen symptomatischen Behandlungen muss die Fortsetzung der Anwendung von Tapentadol kontinuierlich überprüft werden.
Bei Kindern darf die Behandlungsdauer 3 Tage nicht überschreiten, da Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit für eine längere Behandlung noch nicht verfügbar sind.
Abbruch der Behandlung
Entzugssymptome können nach einem abrupten Absetzen der Behandlung mit Tapentadol auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Wenn ein Patient die Behandlung mit Tapentadol nicht länger benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugssymptome zu vermeiden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde bei Kindern und Jugendlichen mit Nierenfunktionsstörungen nicht untersucht, daher wird die Verwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Eingeschränkte Leberfunktion
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde bei Kindern und Jugendlichen mit Leberfunktionsstörungen nicht untersucht, daher wird die Verwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Art der Anwendung
Palexia Lösung zum Einnehmen ist zur oralen Anwendung bestimmt.
Palexia Lösung zum Einnehmen kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Palexia Lösung zum Einnehmen kann entweder unverdünnt oder verdünnt mit Wasser oder jedem anderen nicht alkoholischen Getränk eingenommen werden. In der Verpackung wird eine mit einem Adapter verbundene Applikationsspritze für Zubereitungen zum Einnehmen mitgeliefert, deren Verwendung empfohlen wird, um das exakt benötigte Volumen entsprechend der verordneten Einzeldosis von Tapentadol aus der Flasche zu entnehmen.
Palexia Lösung zum Einnehmen kann über eine Nasensonde aus Polyurethan, Silikon oder Polyvinylchlorid verabreicht werden (diese Materialien wurden getestet und zeigten keine Wechselwirkungen mit Tapentadol oder einen Abbau von Tapentadol).
4.3 Gegenanzeigen
Palexia ist kontraindiziert
bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Tapentadol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile in Situationen, in denen Arzneimittel mit p.-Opioid-Rezeptor-Agonismus kontraindiziert sind, wie z. B. bei Patienten mit ausgeprägter Atemdepression (in nicht überwachten Situationen oder bei fehlender Reanimationsausrüstung) und bei Patienten mit akutem oder starkem Bronchialasthma oder Hyperkapnie bei Patienten mit bestehendem oder Verdacht auf paralytischen Ileus bei Patienten mit akuter Intoxikation durch Alkohol, Hypnotika, zentral wirksame Analgetika oder psychotrope Substanzen (siehe Abschnitt 4.5)4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Missbrauchspotenzial und Sucht-/Abhängigkeitssyndrom
Palexia Lösung zum Einnehmen besitzt ein Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial. Dies muss bei der Verschreibung oder bei der Abgabe von Palexia Lösung zum Einnehmen bei erhöhter Missbrauchs-, Sucht-, Abhängigkeits- oder Entwendungsgefahr berücksichtigt werden.
Alle Patienten, die Arzneimittel mit p-Opioid-Rezeptor-Agonismus erhalten, müssen sorgfältig auf Anzeichen für Missbrauch oder Abhängigkeit überwacht werden.
Risiko der gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln, wie Benzodiazepinen oder ähnlichen Substanzen
Die gleichzeitige Anwendung von Palexia und sedierenden Arzneimitteln, wie Benzodiazepinen oder ähnlichen Substanzen, kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verordnung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei Patienten angebracht, für die keine alternative Behandlungsmöglichkeiten bestehen. Wenn dennoch eine gleichzeitige Behandlung von Palexia zusammen mit sedierenden Arzneimitteln für notwendig erachtet wird, sollte eine Dosisreduktion der Arzneimittel in Betracht gezogen werden und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich sein.
Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Atemdepression oder Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ggf. ihre Bezugspersonen zu informieren, auf diese Symptome zu achten (siehe Abschnitt 4.5).
Atemdepression
Bei hoher Dosierung oder bei Patienten, die empfindlich auf p-Opioid-Rezeptor-Agonisten reagieren, kann Palexia Lösung zum Einnehmen zu einer dosisabhängigen Atemdepression führen. Aus diesem Grund muss Palexia bei Patienten mit eingeschränkter respiratorischer Funktion mit Vorsicht verabreicht werden. Alternativ müssen Nicht-p-Opioid-Rezeptor-Agonisten in Betracht gezogen werden und Palexia Lösung zum Einnehmen darf bei diesen Patienten nur unter sorgfältiger medizinischer Überwachung in der niedrigsten effektiven Dosierung angewendet werden. Eine eintretende Atemdepression ist wie jede andere durch p-Opioid-Rezeptor-Agonisten induzierte Atemdepression zu behandeln (siehe Abschnitt 4.9).
Schädelverletzungen und erhöhter intrakranieller Druck
Palexia Lösung zum Einnehmen darf nicht bei Patienten angewendet werden, die besonders empfindlich gegenüber den intrakraniellen Auswirkungen einer Kohlendioxid-Retention sind, wie beispielsweise Patienten mit Anzeichen eines erhöhten intrakraniellen Drucks, herabgesetztem Bewusstsein oder komatöse Patienten. Analgetika mit p-Opioid-Rezeptor-Agonismus können bei Patienten mit Schädelverletzung den klinischen Verlauf verschleiern. Palexia Lösung zum Einnehmen muss bei Patienten mit Schädelverletzungen und Hirntumoren mit Vorsicht angewendet werden.
Krampfanfälle
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde bei Patienten mit Anfallsleiden nicht systematisch untersucht. Derartige Patienten wurden von den klinischen Prüfungen ausgeschlossen. Palexia Lösung zum Einnehmen wird jedoch – wie andere Analgetika mit p-Opioid-Rezeptor-agonistischer Wirkung – für Patienten mit einem Anfallsleiden in der Vorgeschichte oder einer Erkrankung, die mit einem erhöhten Anfallsrisiko einhergeht, nicht empfohlen.. Bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen, kann Tapentadol das Risiko von Krampfanfällen erhöhen (siehe Abschnitt 4.5).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion wurden mit Palexia Lösung zum Einnehmen keine kontrollierten Wirksamkeitsstudien durchgeführt. Daher wird eine Anwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2 und 5.2).
Eingeschränkte Leberfunktion
Patienten mit leichter bzw. mäßig eingeschränkter Leberfunktion zeigten einen zweifachen beziehungsweise viereinhalbfachen Anstieg bei systemischer Gabe verglichen mit Patienten mit normaler Leberfunktion. Palexia Lösung zum Einnehmen muss bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2 und 5.2), besonders zu Beginn der Behandlung.
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde an Patienten mit starker Einschränkung der Leberfunktion nicht untersucht. Aus diesem Grund wird eine Anwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2 und 5.2).
Anwendung bei Pankreas- und Gallenwegserkrankungen
Wirkstoffe mit p-Opioid-Rezeptor-Agonistenaktivität können zu Spasmen des Sphinkter Oddi führen. Palexia Lösung zum Einnehmen muss bei Patienten mit Gallenwegserkrankung, einschließlich akuter Pankreatitis, mit Vorsicht angewendet werden.
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen verursachen, darunter zentrale Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogene Hypoxämie. Die Anwendung von Opioiden erhöht das Risiko einer ZSA in Abhängigkeit von der Dosierung. Bei Patienten mit ZSA ist eine Reduzierung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht zu ziehen.
Gemischte Opioid-Rezeptor-Agonisten/-Antagonisten
Palexia Lösung zum Einnehmen darf nur mit Vorsicht mit gemischten p-Opioid-Rezeptor-Agonisten/-Antagonisten (wie Pentazocin, Nalbuphin) oder partiellen p-Opioid-Rezeptor-Agonisten (wie Buprenorphin) kombiniert werden. Wenn durch akute Schmerzsituationen bei Patienten, die Buprenorphin zur Behandlung von Opioidabhängigkeit erhalten, die Behandlung mit reinen p-Opioid-Rezeptor- Agonisten (wie Tapentadol) notwendig wird, müssen Behandlungsalternativen (z. B. vorübergehende Unterbrechung der Buprenorphin Gabe) in Betracht gezogen werden. Nach Berichten ist bei gleichzeitiger Anwendung mit Buprenorphin der Dosierungsbedarf von reinen p- OpioidRezeptor-Agonisten höher, und unter diesen Umständen ist eine engmaschige Überwachung von Nebenwirkungen wie Atemdepression notwendig.
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält Natriumbenzoat, Propylenglykol und Natrium Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält 5,9 mg Natriumbenzoat pro 5 ml Lösung (maximale Einzeldosis), entsprechend 1,18 mg/ml. Natriumbenzoat kann Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen) bei Neugeborenen (im Alter bis zu 4 Wochen) verstärken.
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält 10 mg Propylenglykol pro 5 ml Lösung (maximale Einzeldosis), was 2 mg/ml entspricht.
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro maximaler Einzeldosis, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Kinder und Jugendliche
Die oben genannten besonderen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung von Palexia Lösung zum Einnehmen gelten auch für Kinder und Jugendliche, mit folgenden zusätzlichen Hinweisen:
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde nicht bei Kindern und Jugendlichen mit eingeschränkter Nierenoder Leberfunktion untersucht und die Anwendung wird daher bei diesen nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).
Die Anwendung von Palexia Lösung zum Einnehmen wird bei Kindern unter 2 Jahren nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.1).
Palexia Lösung zum Einnehmen wird bei Kindern mit einem Körpergewicht von 16 kg oder weniger nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas nicht systematisch untersucht, daher sollten adipöse pädiatrische Patienten umfassend überwacht werden und die altersabhängige empfohlene Höchstdosis sollte nicht überschritten werden.
Palexia Lösung zum Einnehmen ist zur Anwendung bei akuten Schmerzen vorgesehen und wurde daher bei Kurzzeitbehandlung untersucht. Somit sind keine Langzeitdaten zur Sicherheit der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (z.B. hinsichtlich Wachstum oder Entwicklung) verfügbar.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Sedativa, wie Benzodiazepine oder ähnliche Substanzen
Die gleichzeitige Anwendung von Palexia und sedierenden Arzneimitteln, wie Benzodiazepinen oder verwandten Substanzen, die dämpfend auf das ZNS oder die Atmung wirken (andere Opioide, Antitussiva oder Substitutionsbehandlungen, Barbiturate, Antipsychotika, H1-Antihistaminika, Alkohol), erhöht aufgrund der zusätzlichen zentral dämpfenden Wirkung das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod. Wenn eine kombinierte Therapie aus Palexia und einem Arzneimittel, das die Atmung oder das ZNS dämpft, erwogen wird, sollte deshalb die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Palexia kann Krampfanfälle auslösen und das krampfauflösende Potenzial von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs), trizyklischen Antidepressiva, Neuroleptika und anderen, die Krampfschwelle herabsetzenden Arzneimitteln erhöhen.
Es wrude bei Erwachsenen Patienten im zeitlichen Zusammenhang mit der therapeutischen Anwendung von Tapentadol in Kombination mit serotoninergen Arzneimitteln wie z. B. selektiven Serotonin- Reuptake-Inhibitoren (SSRIs), Serontonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) und trizyklischen Antidepressiva über ein Serotonin-Syndrom berichtet. Ein Serotoninsyndrom ist wahrscheinlich, wenn eines der folgenden Symptome oder eine der folgenden Symptomgruppen beobachtet werden kann:
Spontaner Klonus Induzierbarer oder okulärer Klonus mit Agitation oder Diaphorese Tremor und Hyperreflexie Muskuläre Hypertonie und Körpertemperatur > 38 ° C und induzierbarer okulärer KlonusAufgrund der vorrangigen Elimination über die Konjugation mit Glucuronsäure, ist das Potenzial für Arzneimittelwechselwirkungen bei Erwachsenen gering.
Zusätzlich wurde in vitro festgestellt, dass Tapentadol keines der wesentlichen CYP-Enzyme, einschließlich CYP3A4, induziert oder hemmt.
Kinder und Jugendliche
Aufgrund der vorrangigen Elimination über die Konjugation mit Glucuronsäure, ist das Potenzial für Arzneimittelwechselwirkungen bei Kindern im Alter von mehr als 5 Monaten gering (siehe Abschnitt 4.2).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen nur sehr begrenzte Daten zur Anwendung von Tapentadol bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Studien haben keine teratogene Wirkung aufgezeigt. Es wurden jedoch eine verzögerte Entwicklung und Embryotoxizität bei Dosierungen beobachtet, die zu übersteigerten pharmakodynamischen Effekten führten (p-Opioid bezogene ZNS-Effekte, die in Zusammenhang mit der Dosierung oberhalb des therapeutischen Bereichs stehen).
Wirkungen auf die postnatale Entwicklung wurden bereits bei einer Exposition beobachtet, die dem mütterlichen NOAEL (No Observed Adverse Effect Level) entsprach (siehe Abschnitt 5.3).
Palexia darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko für den Fötus rechtfertigt. Die Anwendung von Opioiden über einen längeren Zeitraum während der Schwangerschaft exponiert auch den Fötus. In der Folge kann das Neugeborene ein Neonatales Entzugssyndrom (NOWS) entwickeln. Das Neonatale Entzugssyndrom kann lebensbedrohlich sein, wenn es nicht erkannt und behandelt wird. Ein Gegenmittel zur Behandlung des Neugeborenen sollte sofort verfügbar sein.
Wehen und Entbindung
Der Einfluss von Tapentadol auf Wehen und Entbindung beim Menschen ist unbekannt. Die Anwendung von Palexia bei Frauen während und unmittelbar vor den Wehen und der Entbindung wird nicht empfohlen. Aufgrund des p-Opioid-Rezeptor-Agonismus von Tapentadol müssen Neugeborene, deren Mütter Tapentadol eingenommen haben, hinsichtlich einer Atemdepression überwacht werden.
Stillzeit
Es gibt keine Information über die Ausscheidung von Tapentadol in die menschliche Milch. Aus Studien mit neugeborenen Ratten, die von Tapentadol-behandelten Muttertieren gesäugt wurden, wurde geschlossen, dass Tapentadol über die Milch ausgeschieden wird (siehe Abschnitt 5.3). Daher kann ein Risiko für das gestillte Kind nicht ausgeschlossen werden. Palexia darf während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Fertilität
Es liegen keine Daten zur Auswirkung von Palexia auf die Fertilität beim Menschen vor. In einer Fertilitäts- und frühen Embryonalentwicklungsstudie wurden bei männlichen oder weiblichen Ratten keine Auswirkungen auf die Reproduktionsparameter beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Palexia kann großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben, da es eine dämpfende Wirkung auf die Funktion des zentralen Nervensystems haben kann (siehe Abschnitt 4.8). Dies ist vor allem zu Beginn der Behandlung, wenn die Dosis geändert wird, sowie in Verbindung mit der Anwendung von Alkohol oder Beruhigungsmitteln zu erwarten (siehe Abschnitt 4.4). Patienten müssen informiert werden, ob das Fahren und das Bedienen von Maschinen erlaubt ist.
4.8 Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen, die bei Erwachsenen in placebokontrollierten Studien mit Palexia auftraten, waren vorwiegend von geringerm bis mäßigerm Schweregrad. Die häufigsten Nebenwirkungen betrafen den Gastrointestinaltrakt und das zentrale Nervensystem (Übelkeit, Erbrechen, Somnolenz, Schwindel und Kopfschmerzen). Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen sind Sedierung, Atemdepression und allergische Reaktionen.
Die nachfolgende Tabelle führt Nebenwirkungen auf, die in klinischen Studien bei Erwachsenen mit einer anderen schnell freisetzenden Formulierung von Tapentadol (Palexia Filmtabletten) durchgeführt wurden und die nach Markteinführung von Palexia bei Erwachsenen beobachtet wurden, die mit einer anderen schnell freisetzenden Formulierung von Tapentadol (Palexia Filmtabletten) durchgeführt wurden, auf.. Die Nebenwirkungen sind nach Klasse und Häufigkeit aufgelistet. Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (> 1/10); Häufig (> 1/100 bis < 1/10); Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100); Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
NEBENWIRKUNGEN
Systemorganklassen | Häufigkeit | ||||
Sehr häufig | Häufig | Gelegentlich | Selten | Nicht bekannt | |
Erkrankungen des Immunsystems | Arzneimittel-überempfindlichkeit* | ||||
Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen | Verminderter Appetit | ||||
Psychiatrische Erkrankungen | Angst, Verwirrtheitszustand, Halluzinationen, Schlafstörungen, abnorme Träume | Depressive Stimmung, Desorientiertheit, Agitiertheit, Nervosität, Ruhelosigkeit, euphorische Stimmung | Abnormes Denken | Delirium | |
Erkrankungen des Nervensystems | Schwindel, Somnolenz, Kopfschmerz | Tremor | Aufmerksamkeitsstörungen, Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens, Präsynkope, Sedierung, Ataxie, Dysarthrie, Hypästhesie, Parästhesie, unwillkürliche Muskelkontraktionen | Krampfanfall, herabgesetztes Bewusstsein, Koordinations -störungen | |
Augenerkrankungen | Sehstörungen | ||||
Herzerkrankun gen | Erhöhte Herzfrequenz Palpitationen | Erniedrigte Herzfrequenz |
Gefäßerkranku n-gen | Erröten | Erniedrigter Blutdruck | |||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Atemdepression, verminderte Sauerstoffsättigung, Dyspnoe | ||||
Erkrankungen des Gastrointestinal -trakts | Übelkeit, Erbrechen | Obstipation, Diarrhö, Dyspepsie, Mundtrocken heit | Bauchbeschwerden | Gestörte Magenentleerung | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Pruritus, Hyperhidrose, Hautausschlag | Urtikaria | |||
Skelettmuskulat ur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen | Muskelspasmen | Schweregefühl | |||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Harnverhalt, Pollakisurie | ||||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungs ort | Asthenie, Müdigkeit, Gefühl der Körpertemperaturveränderung | Arzneimittelentzugssyndrom, Ödeme, Störungen des Befindens, Trunkenheitsgefühl, Reizbarkeit, Entspannung | |||
Selten wurde nach Markteinführung über Fälle von Angiödem, anaphyla Reaktionen und anaphylaktischen Schock berichtet Post-Marketing-Fälle von Delirium wurden bei Patienten mit zusätzlich Risikofaktoren wie Krebs und fortgeschrittenem Alter beobachtet. | ktische en |
Klinische Studien bei Erwachsenen, die mit einer anderen schnell freisetzenden Formulierung von Tapentadol (Palexia Filmtabletten) an Patienten über einen Zeitraum von bis zu 90 Tagen durchgeführt wurden, ergaben nach plötzlichem Absetzen des Arzneimittels nur einen geringen Hinweis auf Entzugssymptome. Wenn diese auftraten, waren sie in der Regel nur leicht ausgeprägt. Dennoch müssen die behandelnden Ärzte aufmerksam auf Entzugssymptome achten (siehe Abschnitt 4.2) und die Patienten bei Auftreten entsprechend behandeln.
Das Risiko von suizidalen Gedanken und Suiziden ist bekanntlich erhöht bei Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden. Zusätzlich werden Stoffe mit ausgeprägter Wirkung auf das monoaminerge System mit einem erhöhten Suizidrisiko bei Patienten, die unter Depressionen leiden, in Verbindung gebracht, besonders zu Beginn einer Behandlung. Für Tapentadol zeigten die Ergebnisse klinischer Studien und Berichte von der Anwendung nach der Zulassung kein solches erhöhtes Risiko.
Kinder und Jugendliche
Häufigkeit, Art und Schwergrad der Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen, die mit Palexia Lösung zum Einnehmen behandelt wurden, sind erwartungsgemäß die gleichen wie bei Erwachsenen, die mit Palexia Lösung zum Einnehmen behandelt wurden. In den durchgeführten klinischen Studien bei Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen wurden keine neuen Nebenwirkungen identifiziert.
Es sind keine klinischen Daten über Entzugssymptome bei Kindern, die mit der nicht-retardierten Arzneiform von Tapentadol behandelt wurden, verfügbar. Ärzte sollten jedoch auf Entzugssymptome nach wiederholter Verabreichung von Tapentadol und nach abruptem Absetzen der Therapie achten (siehe Abschnitt 4.2).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem (Adresse siehe unten) anzuzeigen.
* Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website:
4.9 Überdosierung
Symptome
Hinsichtlich einer Überdosierung von Tapentadol bei Menschen liegen sehr begrenzte Erfahrungen vor. Präklinische Daten deuten darauf hin, dass nach einer Intoxikation mit Tapentadol ähnliche Symptome wie bei anderen zentral wirksamen Analgetika mit ^-Opioid- Rezeptor-Agonismus zu erwarten sind. Prinzipiell umfassen diese Symptome bezogen auf die klinische Situation insbesondere Miosis, Erbrechen, Herz-Kreislauf-Kollaps, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma, Krämpfe und Atemdepression bis hin zum Atemstillstand.
Behandlung
Bei einer Überdosierung müssen vornehmlich durch den ^-Opioid-Rezeptor-Agonismus hervorgerufene Symptome behandelt werden.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Tapentadol müssen vorrangig die Atemwege frei gemacht werden. Anschließend muss eine unterstützende oder kontrollierte Beatmung eingeleitet werden. Reine ^-Opioid-Rezeptor-Antagonisten wie Naloxon sind spezifische Antidote bei der durch Opioidüberdosierung bedingten Atemdepression. Die nach einer Überdosierung entstehende Atemdepression kann länger als die Wirkung des Opioid-Rezeptor -Antagonisten anhalten. Die Verabreichung eines Opioid-Rezeptor-Antagonisten ersetzt nach einer Opioidüberdosierung nicht die kontinuierliche Überwachung der Atemwege, der Atmung und des Kreislaufs. Bei suboptimalem oder nur kurzzeitigem Ansprechen auf einen Opioid-Rezeptor-Antagonisten muss nach Vorgaben des jeweiligen Herstellers eine zusätzliche Dosis eines Antagonisten (z. B. Naloxon) verabreicht werden. Eine Entgiftung des Gastrointestinaltrakts kann hilfreich sein, um nicht absorbierten Wirkstoff zu entfernen. Diese kann mit Aktivkohle oder über eine Magenspülung innerhalb von 2 Stunden nach Einnahme erfolgen. Vor der Entgiftung muss die Atmung sichergestellt sein.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Opioide; andere Opioide
ATC-Code: N02AX06
Die Wirksamkeit der Tapentadol-Lösung zum Einnehmen wurde bei Kindern und Jugendlichen (Alter zwischen 2 Jahren und <18 Jahren) mit postoperativen Schmerzen, die Tapentadol für bis zu 72 Stunden eingenommen haben, nachgewiesen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Bioverfügbarkeit, bewertet anhand Cmax und AUC und allen anderen pharmakokinetischen Parametern, die für Tapentadol nach Einnahme von 100 mg Tapentadol als Lösung zum Einnehmen bestimmt wurden, waren vergleichbar mit einer 100 mg Filmtablette (eine andere schnell freisetzende Formulierung zum Einnehmen). Demnach ist die unten angegebene Information, die auf Studien mit Filmtabletten basiert, auch für die Lösung zum Einnehmen anwendbar.
Resorption
Nach oraler Gabe von Palexia wird Tapentadol schnell und vollständig resorbiert. Die mittlere absolute Bioverfügbarkeit nach einer Einfachdosis (nüchtern) liegt bei ungefähr 32 % aufgrund des extensiven First-Pass-Metabolismus. Maximale Serumkonzentrationen von Tapentadol werden typischerweise etwa 1,25 Stunden nach Einnahme der Filmtabletten beobachtet. Dosisproportionale Anstiege der Cmax- und AUC-Werte von Tapentadol wurden nach Einnahme der Filmtabletten über den therapeutischen Dosierungsbereich hinweg beobachtet.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kam es nach Anwendung von Tapentadol im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion zu einer höheren Exposition gegenüber Tapentadol und zu höheren Serumspiegeln. Das Verhältnis der pharmakokinetischen Parameter für Tapentadol in der Gruppe mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Leberfunktion betrug im Vergleich zur Gruppe mit normaler Leberfunktion 1,7 beziehungsweise 4,2 für die AUC; 1,4 beziehungsweise 2,5 für Cmax und 1,2 beziehungsweise 1,4 für t1/2. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion war die Rate der Tapentadol-O-Glucuronid-Bildung niedriger.
Mehr Informationen über das Medikament Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Ja
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 137824
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe gegen besondere aerztliche Verschreibung, Suchtgifte
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Grünenthal GmbH, Liebermannstraße A 01/501 Campus 21, 2345 Brunn am Gebirge, Österreich