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Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 20 mg Retardtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 20 mg Retardtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Oxycodon-HCl ratiopharm® Uno 10 mg Retardtabletten

Oxycodon-HCl ratiopharm® Uno 20 mg Retardtabletten

Oxycodon-HCl ratiopharm® Uno 40 mg Retardtabletten

Oxycodon-HCl ratiopharm® Uno 80 mg Retardtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 10 mg Retardtabletten:

Jede Retardtablette enthält 10 mg Oxycodonhydrochlo­rid entsprechend 9 mg Oxycodon.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 20 mg Retardtabletten:

Jede Retardtablette enthält 20 mg Oxycodonhydrochlo­rid entsprechend 18 mg Oxycodon.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 40 mg Retardtabletten:

Jede Retardtablette enthält 40 mg Oxycodonhydrochlo­rid entsprechend 36 mg Oxycodon.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 80 mg Retardtabletten:

Jede Retardtablette enthält 80 mg Oxycodonhydrochlo­rid entsprechend 72 mg Oxycodon.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 10 mg Retardtabletten:

Eine Retardtablette enthält bis zu 5 mg Saccharose.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 20 mg Retardtabletten:

Eine Retardtablette enthält bis zu 10 mg Saccharose.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 40 mg Retardtabletten:

Eine Retardtablette enthält bis zu 20 mg Saccharose.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 80 mg Retardtabletten:

Eine Retardtablette enthält bis zu 40 mg Saccharose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Retardtablette.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 10 mg Retardtabletten:

Weiße, runde, bikonvexe Retardtabletten mit einem Durchmesser von ca. 6 mm.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 20 mg Retardtabletten:

Gelbliche bis gelbe, oblonge bikonvexe Retardtabletten mit einer Größe von ca. 10 mm x 5 mm und einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 40 mg Retardtabletten:

Pinkfarbene, oblonge bikonvexe Retardtabletten mit einer Größe von ca. 12 mm x 6 mm und einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 80 mg Retardtabletten:

Weiße, oblonge bikonvexe Retardtabletten mit einer Größe von ca. 16 mm x 8 mm und einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Starke Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika angemessen behandelt werden können. Oxycodon-HCl ratiopharm Uno ist indiziert bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung hängt von der Schmerzintensität und dem individuellen Ansprechen des Patienten auf die Behandlung ab.

Im Allgemeinen gelten die folgenden Dosierungsempfeh­lungen:

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren

Dosistitration

Im Allgemeinen beträgt die Anfangsdosis bei Opioid-naiven Patienten 10 mg Oxycodonhydrochlo­rid einmal täglich. Manche Patienten profitieren unter Umständen von einer Anfangsdosis von 5 mg, da hierdurch das Auftreten von Nebenwirkungen so gering wie möglich gehalten werden kann. Für eine niedrigere Anfangsdosis stehen andere Arzneimittel mit geeigneteren Stärken zur Verfügung.

Bei Patienten, die bereits mit Opioide behandelt wurden, kann unter Berücksichtigung ihrer Erfahrungen mit einer Opioid-Therapie mit höheren Dosierungen begonnen werden.

Für Dosierungen, die mit diesem Arzneimittel nicht realisierbar/prak­tikabel sind, stehen andere Stärken und Arzneimittel zur Verfügung.

Entsprechend gut kontrollierten klinischen Studien entsprechen 10–13 mg Oxycodonhydrochlo­rid ca. 20 mg Morphinsulfat, jeweils bezogen auf die retardierte Formulierung.

Aufgrund individuell unterschiedlicher Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Opioiden wird empfohlen dass Patienten , die von einem anderen Opioid umgestellt werden, konservativ mit zunächst nur 50–75 % der errechneten Oxycodondosis beginnen sollen.

Dosisanpassung

Manche Patienten, die Oxycodon-HCl ratiopharm Uno einnehmen, benötigen ein schnell freisetzendes Analgetikum als Bedarfsmedikation zur Beherrschung von Durchbruchschmer­zen. Oxycodon-HCl ratiopharm Uno ist nicht für die Behandlung akuter Schmerzzustände und/oder von Durchbruchschmerzen indiziert. Eine Einzeldosis der Bedarfsmedikation muss 1/6 der äquianalgetischen Tagesdosis von Oxycodon-HCl ratiopharm Uno entsprechen. Wird die Bedarfsmedikation häufiger als zweimal am Tag angewendet, ist dies ein Anzeichen dafür, dass die Dosis von Oxycodon-HCl ratiopharm Uno erhöht werden muss. Dosisanpassungen sind nicht häufiger als einmal im Abstand von 1 bis 2 Tagen zu erfolgen, bis eine stabile Einstellung mit einer einmal täglichen Anwendung erreicht wird.

Nach einer Dosiserhöhung von 10 mg auf 20 mg einmal täglich, sind weitere Dosiserhöhungen in Schritten von jeweils etwa einem Drittel der Tagesdosis vorzunehmen. Das Ziel ist eine patientenspezi­fische Dosierung, die bei einer 1-mal täglichen Anwendung – eine adäquate Schmerzlinderung mit tolerablen Nebenwirkungen und so gering wie möglicher Bedarfsmedikation erlaubt, solange die Schmerztherapie notwendig ist.

Grundsätzlich ist die geringste analgetisch wirksame Dosis auszuwählen. Bei der Behandlung von Nicht-Tumorschmerzen ist eine Dosis von 40 mg pro Tag im Allgemeinen ausreichend; höhere

Dosierungen können erforderlich sein. Patienten mit Tumorschmerzen werden Dosierungen von 80 mg bis 120 mg benötigen, die in Einzelfällen bis zu 400 mg gesteigert werden können. Wenn höhere Dosen erforderlich sind, ist die Dosis individuell anzupassenwobei eine ausreichende Wirksamkeit gegen die Verträglichkeit und das Risiko von Nebenwirkungen abgewogen werden müssen.

Dauer der Behandlung

Oxycodon darf nicht länger als nötig eingenommen werden. Ist aufgrund von Art und Schweregrad der Erkrankung eine längerfristige Behandlung notwendig, muss regelmäßig und eingehend überprüft werden, ob und in welchem Umfang die Behandlung fortzusetzen ist.

Absetzen der Behandlung

Falls ein Patient keine Therapie mit Oxycodon mehr benötigt, kann ein langsames Ausschleichen der Dosis ratsam sein, um das Auftreten von Entzugssymptomen zu vermeiden.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ohne klinische Anzeichen einer Leber- und/oder Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion

Bei diesen Patienten ist die Behandlung konservativ einzuleiten. Die für Erwachsene empfohlene Anfangsdosis ist um 50 % zu reduzieren (zum Beispiel eine tägliche Gesamtdosis von 10 mg oral bei Opioid-naiven Patienten), und bei allen Patienten ist die Dosis entsprechend der klinischen Situation individuell zu titrieren, bis eine ausreichende Schmerzkontrolle erzielt ist.

Risikopatienten

Risikopatienten, wie z. B. Patienten mit geringem Körpergewicht oder niedriger Metabolisierun­gsrate, dürfen initial nur die halbe empfohlenen Dosis erhalten insbesondere, wenn sie zuvor noch nicht mit Opioiden behandelt wurden. Die Dosistitration ist stets der individuellen klinischen Situation des Patienten anzupassen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit wurden nicht nachgewiesen, daher wird die Anwendung von Oxycodon bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno ist einmal täglich in der festgelegten Dosierung einzunehmen.

Die Retardtabletten sind mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit einzunehmen; dies kann zu einer Mahlzeit oder unabhängig davon erfolgen. Die Retardtabletten dürfen nicht zerkaut oder zerstoßen werden.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

– Schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie.

– Schwere chronisch-obstruktive Lungenerkrankung.

– Cor pulmonale.

– Schweres Asthma bronchiale.

– Erhöhte Kohlendioxidwerte im Blut.

– Paralytischer Ileus.

– Akutes Abdomen, verzögerte Magenentleerung.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Das Hauptrisiko eines Opioidexzesses ist Atemdepression.

Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Oxycodon bei Patienten:

die älter oder geschwächt sind mit schwerer Einschränkung der Lungen-, Leber- oder Nierenfunktion mit Myxödem, Hypothyreose mit Morbus Addison (Nebennierenin­suffizienz) mit toxisch bedingter Psychose (z. B. Alkohol) mit Prostatahyper­trophie die an Alkoholismus leiden oder sich im Delirium tremens befinden mit bekannter Opioid-Abhängigkeit mit Gallenwegserkran­kungen, Gallen- oder Harnleiterkoliken mit Pankreatitis mit entzündlichen Darmerkrankungen mit Hypotonie mit Hypovolämie mit Kopfverletzungen (bei denen Zustände mit erhöhtem Hirndruck vorliegen) mit Kreislaufregu­lationsstörun­gen mit Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen die MAO-Hemmer einnehmen.

Operationen

Wie alle Opioidpräparate müssen Oxycodonprodukte nach Bauchoperationen vorsichtig angewendet werden, da Opioide bekanntlich die Darmmotilität beeinträchtigen. Eine Anwendung hat erst zu erfolgen, nachdem sich der Arzt vom Vorliegen einer normalen Darmfunktion überzeugt hat.

Eine Anwendung von Oxycodon vor oder innerhalb der ersten 12–24 Stunden nach einer Operation wird nicht empfohlen.

Leberfunktion­sstörung

Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion müssen sorgfältig überwacht werden.

Beeinträchtigung der Lungen- und Herzfunktion

Das größte Risiko welches von Opioiden ausgeht, ist Atemdepression und tritt am häufigsten bei älteren oder geschwächten Patienten auf. Die atemdepressive Wirkung von Oxycodon kann die Kohlendioxid-Konzentrationen im Blut und dadurch auch im Liquor erhöhen.

Bei entsprechend disponierten Patienten können Opioide einen schweren Blutdruckabfall auslösen.

Risiko durch die gemeinsame Anwendung von Sedativa wie Benzodiazepinen oder ähnlichen Wirkstoffen

Die gleichzeitige Anwendung von Oxycodon und Sedativa wie Benzodiazepinen oder ähnlichen Wirkstoffen kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken darf die gemeinsame Verschreibung mit diesen Sedativa nur bei Patienten erfolgen, für die es keine anderen Behandlungsop­tionen gibt.

Wenn die Entscheidung getroffen wurde, Oxycodon gleichzeitig mit Sedativa zu verschreiben, muss die geringste wirksame Dosis angewendet werden und die Behandlungsdauer muss so kurz wie möglich sein.

Die Patienten müssen engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang ist es sehr empfehlenswert, die Patienten und ihre Betreuungspersonen zu informieren, auf diese Symptome zu achten (siehe Abschnitt 4.5).

Toleranzentwic­klung und Abhängigkeit

Bei chronischer Anwendung kann sich beim Patienten eine Toleranz gegenüber dem Arzneimittel entwickeln, so dass zur Schmerzkontrolle immer höhere Dosen erforderlich werden. Bei Langzeitanwendung des Produkts kann es zu einer physischen Abhängigkeit kommen, und abruptes Absetzen kann ein Entzugssyndrom hervorrufen. Wenn ein Patient keine Therapie mit Oxycodon mehr benötigt, kann ein langsames Ausschleichen der Dosis zur Vermeidung von Entzugssymptomen ratsam sein.

Entzugssymptome können Gähnen, Mydriasis, Tränenfluss, Rhinorrhoe, Tremor, Hyperhidrose, Ängstlichkeit, Unruhe, Krämpfe und Schlaflosigkeit umfassen.

Hyperalgesie

In sehr seltenen Fällen kann eine Hyperalgesie auftreten, die auf eine weitere Erhöhung der Oxycodondosis nicht anspricht, insbesondere bei hohen Dosen. Eine Reduktion der Oxycodondosis oder eine Umstellung auf ein anderes Opioid kann erforderlich sein.

Abhängigkeitspo­tenzial

Oxycodon besitzt ein primäres Abhängigkeitspo­tenzial. Oxycodon besitzt ein ähnliches Missbrauchsprofil wie andere starke Opioidagonisten. Oxycodon kann von Personen mit latenter oder manifester Suchterkrankung bewusst missbraucht werden. Opioidanalgetika einschließlich Oxycodon können zu einer psychischen Abhängigkeit (Sucht) führen. Wird es allerdings bei Patienten mit chronischen Schmerzen weisungsgemäß eingesetzt, ist das Risiko eine körperliche oder seelische Abhängigkeit zu entwickeln deutlich vermindert bzw. muss differenziert beurteilt werden. Es liegen keine Daten zur tatsächlichen Inzidenz psychischer Abhängigkeit bei Patienten mit chronischen Schmerzen vor.

Bei Patienten mit anamnestisch bekanntem Alkohol- oder Drogenmissbrauch muss Oxycodon mit besonderer Vorsicht angewendet werden.

Missbrauch

Es ist zu erwarten, dass der Missbrauch oraler Formulierungen durch parenterale Anwendung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führt, die tödlich sein können.

Endokrine Wirkungen

Opioide wie Oxycodonhydrochlo­rid können die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden- oder -Gonaden-Achsen beeinflussen. Einige Veränderungen, die beobachtet werden können, sind ein Anstieg des Serumprolaktins und eine Senkung des Plasma-Cortisols und des Testosterons. Diese hormonellen Veränderungen können klinische Symptome hervorrufen.

Retardtabletten dürfen nicht zerkaut oder zerstoßen werden

Die Retardtabletten dürfen nicht zerkaut oder zerstoßen werden. Die Anwendung zerkauter oder zerstoßener Tabletten führt zu einer beschleunigten Freisetzung und Resorption einer potenziell letalen Dosis von Oxycodon (siehe Abschnitt 4.9).

Alkohol

Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und Oxycodon können vermehrt Nebenwirkungen von Oxycodon auftreten. Es ist empfohlen die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Oxycodon zu vermeiden.

Doping

Die Anwendung von Oxycodon kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Oxycodon als Dopingmittel kann ein Gesundheitsrisiko darstellen.

Kinder und Jugendliche

Oxycodon wurden bei Kindern unter 12 Jahren nicht untersucht. Sicherheit und Wirksamkeit wurden nicht nachgewiesen, so dass die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen werden kann.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält Saccharose und Natrium.

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Retardtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es kann zu einer verstärkten ZNS-dämpfenden Wirkung kommen, wenn gleichzeitig eine Behandlung mit Arzneimitteln erfolgt, die eine Wirkung auf das ZNS besitzen. Hierzu zählen andere Opioide, Sedativa, Hypnotika, Antidepressiva, Phenothiazine und Neuroleptika.

Es ist bekannt, dass Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer mit Narkoanalgetika interagieren. MAO-Hemmer induzieren eine zentralnervöse Erregung oder Dämpfung mit hyper- oder hypotensiver Entgleisung (siehe Abschnitt 4.4). Oxycodon ist bei Patienten, die MAO-Hemmer erhalten oder während der vergangenen zwei Wochen erhalten haben, mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitt 4.4).

Sedativa wie Benzodiazepine oder ähnliche Wirkstoffe

Die gleichzeitige Anwendung von Opiaten mit Sedativa wie z. B. Benzodiazepinen oder ähnlichen Wirkstoffen erhöht aufgrund des additiven zentralnervös dämpfenden Effektes das Risiko für Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod. Die Dosis und die Dauer der gleichzeitigen Anwendung müssen beschränkt werden (siehe Abschnitt 4.4).

Die gleichzeitige Anwendung von Oxycodon und Arzneimitteln mit serotonerger Wirkung, wie z. B. selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme­hemmer (SNRI), kann ein Serotonin-Syndrom verursachen. Die Symptome eines Serotonin-Syndroms können unter anderem Veränderungen des Gemütszustands (z. B. Agitiertheit, Halluzinationen, Koma), autonome Instabilität (z. B. Tachykardie, labiler Blutdruck, Hyperthermie), neuromuskuläre Störungen (z. B. Hyperreflexie, Koordinationsman­gel, Rigidität) und/oder den Gastrointesti­naltrakt betreffende Symptome (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö) verursachen. Oxycodon muss bei Patienten, die diese Arzneimittel einnehmen, mit Vorsicht angewendet und die Dosierung möglicherweise reduziert werden.

Alkohol kann die pharmakodynamischen Effekte von Oxycodon verstärken; die gleichzeitige Einnahme ist zu vermeiden.

Anticholinerg wirkende Arzneimittel (z. B. Neuroleptika, Antihistaminika, Antiemetika, Mittel gegen die Parkinson-Krankheit) können die anticholinergen Nebenwirkungen von Oxycodon verstärken (z. B. Obstipation, Mundtrockenheit oder Miktionsstörungen).

Oxycodon wird vorwiegend über CYP3A4 metabolisiert, unter Mitwirkung von CYP2D6. Die Aktivität dieser Stoffwechselwege kann durch verschiedene gleichzeitig angewendete Arzneimittel oder Nahrungsbestan­dteile gehemmt oder induziert werden.

CYP3A4-Inhibitoren wie Makrolidantibiotika (z. B. Clarithromycin, Erythromycin und Telithromycin), Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol und Posaconazol), Proteaseinhibitoren (z. B. Boceprevir, Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir und Saquinavir), Cimetidin und Grapefruitsaft können zu einer reduzierten Clearance von Oxycodon und einer daraus folgenden Erhöhung der Plasmakonzentration von Oxycodon führen. Die Oxycodon-Dosis muss daher gegebenenfalls entsprechend angepasst werden.

Einige spezifische Beispiele werden im Folgenden genannt:

– Itraconazol, ein potenter CYP3A4-Inhibitor, führte nach oraler Anwendung in einer Dosis von 200 mg über fünf Tage zu einer Erhöhung der AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC um etwa das 2,4-Fache erhöht (Spanne 1,5–3,4).

– Voriconazol, ein CYP3A4-Inhibitor, führte nach Anwendung in einer Dosis von 200 mg zweimal täglich über vier Tage (die ersten beiden Dosen betrugen 400 mg) zu einer Erhöhung der AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC um etwa das 3,6-Fache erhöht (Spanne 2,7–5,6).

– Telithromycin, ein CYP3A4-Inhibitor, führte nach oraler Anwendung in einer Dosis von 800 mg über vier Tage zu einer Erhöhung der AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC um etwa das 1,8-Fache erhöht (Spanne 1,3–2,3).

– Grapefruitsaft, ein CYP3A4-Inhibitor, führte in einer Menge von 200 ml dreimal täglich über fünf Tage zu einer Erhöhung der AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC um etwa das 1,7-Fache erhöht (Spanne 1,1–2,1).

CYP3A4-Induktoren wie Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin und Johanniskraut (Hypericum perforatum) können die Metabolisierung von Oxycodon induzieren und so eine verstärkte Clearance von Oxycodon bewirken. Dies kann zu einer Reduktion der Plasmakonzentration von Oxycodon führen. Die Oxycodon-Dosis muss daher gegebenenfalls entsprechend angepasst werden.

Einige spezifische Beispiele werden im Folgenden genannt:

– Johanniskraut, ein CYP3A4-Induktor, führte nach Anwendung in einer Dosis von 300 mg dreimal täglich über fünfzehn Tage zu einer Verminderung der AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC um etwa 50 % erniedrigt (Spanne 37–57 %).

– Rifampicin, ein CYP3A4-Induktor, führte nach Anwendung in einer Dosis von 600 mg einmal täglich über sieben Tage zu einer Verminderung der AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC um etwa 86 % erniedrigt.

Arzneimittel, die die CYP2D6-Aktivität hemmen, wie Paroxetin und Chinidin, können zu einer verminderten Clearance von Oxycodon führen, was mit einem Anstieg der Plasmakonzentration von Oxycodon einhergehen kann.

Der Einfluss anderer relevanter Isoenzyminhibitoren auf die Metabolisierung von Oxycodon ist nicht bekannt.

Mögliche Wechselwirkungen sind zu berücksichtigen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Oxycodon und Antikoagulantien vom Kumarin-Typ wurden klinisch relevante Abweichungen der International Normalized Ratio (INR) in beide Richtungen beobachtet.

Es wurden keine Studien dazu durchgeführt, welchen Einfluss Oxycodon auf die CYP katalysierte Metabolisierung anderer Arzneimittel hat.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Es wird empfohlen, die Anwendung dieses Arzneimittels bei schwangeren oder stillenden Patientinnen so weit wie möglich zu vermeiden.

Schwangerschaft

Bisher liegen nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Oxycodon bei Schwangeren vor. Neugeborene von Frauen, die während der letzten 3 bis 4 Wochen vor der Entbindung Opioide erhalten haben, sind im Hinblick auf eine Atemdepression zu überwachen. Bei Neugeborenen von Müttern, die eine Behandlung mit Oxycodon erhalten, können Entzugssymptome auftreten.

Stillzeit

Oxycodon kann in die Muttermilch übergehen und beim Neugeborenen eine Atemdepression herbeiführen. Es wird daher empfohlen, Oxycodon nicht bei stillenden Frauen anzuwenden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Oxycodon kann Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.

Unter einer stabilen Therapieeinstellung ist ein generelles Fahrverbot allerdings nicht zwingend notwendig. Der behandelnde Arzt muss die Situation individuell beurteilen.

4.8 Nebenwirkungen

Oxycodon kann Atemdepression, Miosis, Bronchospasmen und Spasmen der glatten Muskulatur sowie eine Dämpfung des Hustenreflexes bewirken.

Auflistung der Nebenwirkungen

Die Häufigkeit der Nebenwirkungen ist wie folgt definiert: Sehr häufig(>1/10); häufig (>1/100 bis <1/10); gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100); selten (>1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich: Pharyngitis, Rhinitis, Gingivitis

Selten: Herpes simplex, Cellulitis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Lymphadenopathie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Überempfindlichkeit

Nicht bekannt: anaphylaktische Reaktionen

Endokrine Erkrankungen

Gelegentlich: Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Häufig: Appetitlosigkeit

Gelegentlich: Dehydratation

Selten: vermehrter Appetit

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig:

Angstzustände, Verwirrtheit, Depression, Schlaflosigkeit, Nervosität, abnorme Denkinhalte

Gelegentlich:

Agitiertheit, Depersonalisa­tion/Wahrnehmun­gsstörungen, Affektlabilität, euphorische Stimmung, Halluzinationen, verminderte Libido, Arzneimittelab­hängigkeit (siehe Abschnitt 4.4)

Nicht bekannt:

Aggressivität

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig:

Häufig: Gelegentlich:

Somnolenz, Schwindel, Kopfschmerzen.

Tremor

Amnesie, Krampfanfälle, Hypertonie, Hypotonie, Hypästhesie, unwillkürliche Muskelkontrak­tionen, Sprachstörungen, Synkope, Parästhesie, Dysgeusie, Koordinationsstörun­gen, Migräne

Nicht bekannt:

Hyperästhesie, Hyperalgesie

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Sehstörungen, Miosis, Störungen des Tränenflusses

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich: Vertigo, Hyperakusis

Herzerkrankungen

Gelegentlich: supraventrikuläre Tachykardie, Palpitationen (in Verbindung mit einem

Entzugssyndrom)

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Vasodilatation

Selten: Hypotonie, orthostatische Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Dyspnoe, Bronchospasmus

Gelegentlich: Atemdepression, vermehrter Hustenreiz, Stimmveränderungen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Selten:

Nicht bekannt:

Obstipation, Übelkeit, Erbrechen.

Bauchschmerzen, Durchfall, Mundtrockenheit, Dyspepsie Dysphagie, Flatulenz, Aufstoßen, Ileus, orale Ulzera, Stomatitis

Zahnfleischbluten, Teerstuhl, Zahnverfärbungen

Zahnkaries

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich:

Nicht bekannt:

Anstieg der Leberenzyme Cholestase, Gallenkoliken

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Selten:

Sehr selten:

Juckreiz

Hautausschlag, Hyperhidrose trockene Haut

Urtikaria, Lichtempfindlichke­itsreaktion exfoliative Dermatitis

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig:

Gelegentlich:

Selten:

vermehrter Harndrang Harnverhalt Hämaturie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich: erektile Dysfunktion

Nicht bekannt: Amenorrhoe

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Schwächezustände

Gelegentlich: Schüttelfrost, Arzneimittelen­tzugssyndrom, Malaise, Ödeme, periphere Ödeme,

Arzneimittelto­leranz, Durst, Schmerzen (z. B. Schmerzen im Brustkorb)

Selten: Gewichtsveränd­erungen (Zu- oder Abnahme)

Nicht bekannt: neonatales Entzugssyndrom

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Gelegentlich: Verletzungen

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung direkt über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome:

Bei Übersdosierung können Miosis, Atemdepression, Somnolenz, verminderter Skelettmuskeltonus und Blutdruckabfall auftreten. In schweren Fällen kann es zu Kreislaufkollaps, Stupor, Koma, Bradykardie und nicht-kardiogenem Lungenödem kommen; der Missbrauch stark wirksamer Opioide wie Oxycodon kann tödlich verlaufen.

Therapie:

Das Freimachen und Freihalten der Atemwege sowie eine Überwachung bzw. gegebenenfalls Unterstützung der Atmung muss vorrangig beachtet werden.

Bei Überdosierung kann die intravenöse Anwendung eines Opiat-Antagonisten (z. B. 0,4 – 2 mg Naloxon intravenös) angezeigt sein. Einzeldosen müssen wiederholt alle 2 – 3 Minuten gegeben werden, abhängig von der klinischen Situation. Eine Infusion von 2 mg Naloxon in 500 ml isotoner Kochsalzlösung oder 5 %-iger Glucoselösung (entsprechend 0,004 mg Naloxon/ml) ist ebenfalls möglich. Die Infusionsrate sollte sich an der zunächst verabreichten Bolusinjektion und dem Ansprechen des Patienten orientieren.

Eine Magenspülung kann in Erwägung gezogen werden.

Wurden große Mengen eingenommen, ist innerhalb der ersten Stunde danach der Einsatz von Aktivkohle (50 g bei Erwachsenen, 10 –15 g bei Kindern) in Betracht zu ziehen; vorauszusetzen ist der Schutz der Atemwege. Bei Retardpräparaten kann die Anwendung von Aktivkohle auch noch zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoll sein; allerdings gibt es hierfür keine Belege.

Um die Ausscheidung zu beschleunigen kann ein geeignetes Laxans (z. B. eine Lösung auf PEGBasis) hilfreich sein.

Tritt begleitend ein Kreislaufschock ein, sind gegebenenfalls unterstützende Maßnahmen erforderlich (künstliche Beatmung, Sauerstoffzufuhr, Anwendung von Vasopressoren und Infusionsbehan­dlung). Bei Herzstillstand oder Herzrhythmusstörun­gen kann Herzmassage oder Defibrillation angezeigt sein. Falls notwendig, muss Unterstützung der Atmung und Stabilisierung des Wasser- und Elektrolythau­shaltes erfolgen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Natürliche Opiumalkaloide

ATC-Code: N02AA05

Oxycodon weist eine Affinität zu kappa-, my- und delta-Opioidrezeptoren in Gehirn und Rückenmark auf. Es wirkt an diesen Rezeptoren als Opioid-Agonist ohne antagonistische Wirkung. Die therapeutische Wirkung ist vorwiegend analgetisch und sedierend. Im Vergleich zu schnell freisetzendem Oxycodon, allein oder in Kombination, bewirken die Retardtabletten eine Schmerzlinderung über einen längeren Zeitraum, ohne dass es zu einer erhöhten Inzidenz von Nebenwirkungen kom­mt.

Andere pharmakologische Effekte

In vitro-Studien und Tierversuche zeigen unterschiedliche Wirkungen von natürlichen Opioiden wie Morphin auf das Immunsystem, deren klinische Bedeutung nicht bekannt ist. Ob Oxycodon, ein halbsynthetisches Opioid, ähnliche immunologische Wirkungen wie Morphin hat, ist unbekannt.

Klinische Studien

Eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde, aktiv kontrollierte, adaptive, zwei Behandlungen, zwei Perioden, zwei Sequenzen, Crossover-Studie zur klinischen Wirksamkeit wurde bei Krebs- und Nicht-Krebspatienten mit chronischen Schmerzen durchgeführt. Die Nichtunterlegenheit der Schmerzintensität (Bewertung auf der VAS-Skala) von Oxycodon-HCl Uno im Vergleich zu Oxycodon CR 2-mal täglich bei der gleichen Tagesdosis wurde in beiden Untergruppen von Krebspatienten und Nicht-Krebspatienten bestätigt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Die Plasmakonzentra­tions-Zeit-Kurven von Oxycodon-HCl ratiopharm Uno Retardtabletten zeigten das typische Muster eines PR-Präparats bei einmal täglicher Dosierung, das durch einen Anstieg über 4 Stunden, einem Plateau für etwa 10 Stunden, gefolgt von einem allmählichen Abfall 24 Stunden nach der Dosierung gekennzeichnet war. Somit wurden mit Oxycodon-HCl ratiopharm Uno die beabsichtigten kontinuierlicheren Plasmaspiegel, begleitet von geringeren „Peak-to-trough“ Fluktuation im Vergleich zu Oxycodon CR 2-mal täglich, erreicht.

Die maximale Plasmakonzentration und das Ausmaß der Resorption von Oxycodon werden durch eine fettreiche Mahlzeit vor der Einnahme der Tabletten nicht beeinflusst.

Die Tabletten dürfen nicht zerstoßen oder gekaut werden, da dies zu einer schnelleren Freisetzung von Oxycodon aufgrund der Störung der Retardeigenschaften der Tabletten führt.

Verteilung

Die absolute Bioverfügbarkeit von oral appliziertem Oxycodon beträgt ca. zwei Drittel gegenüber parenteraler Anwendung. Unter Steady-State-Bedingungen betragen das Verteilungsvolumen von Oxycodon 2,6 l/kg, die Plasmaeiweißbindung 38–45 %, die Eliminationshal­bwertszeit 4 bis 6 Stunden und die Plasmaclearance 0,8 l/min.

Biotransformation

Oxycodon wird im Darm und in der Leber über das Cytochrom-P450-System (CYP3A4 und CYP2D6) zu Noroxycodon und Oxymorphon sowie zu mehreren Glucuronidkon­jugaten verstoffwechselt. Der Beitrag der Metabolite zum pharmakodynamischen Gesamteffekt ist unbedeutend.

Elimination

Oxycodon und seine Metaboliten werden über den Urin und die Faeces ausgeschieden. Die Eliminationshal­bwertszeit von Oxycodon aus den Retardtabletten beträgt unter Steady-State-Bedingungen, die im Mittel nach einem Tag erreicht werden, 4–5 Stunden

Linearität

Im gesamten Dosisbereich von 10–80 mg Oxycodon-Retardtabletten wurde eine Linearität der Plasmakonzentra­tionen in Bezug auf Geschwindigkeit und Ausmaß der Resorption nachgewiesen.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Patienten mit leichter, mittelschwerer und schwerer Nierenfunktion­sstörung wiesen im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion eine 1,1-, 1,4– bzw. 1,7-fach erhöhte Plasmakonzentration auf. AUC erhöht im Durchschnitt 1,5-, 1,7– bzw. 2,3-fach im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion. Die Eliminationshal­bwertszeit von Oxycodon erhöhte sich im Vergleich zu Patienten um das 1,5-, 1,2– bzw. 1,4-Fache bei normaler Nierenfunktion.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Patienten mit leichter, mittelschwerer und schwerer Leberfunktion­sstörung zeigten 1,2-, 2,0– bzw. 1,9fach erhöhte Plasmakonzentra­tionen im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion. AUC erhöht im Durchschnitt 1,4-, 3,2– bzw. 3,2-fach im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion. Die Eliminationshal­bwertszeit von Oxycodon erhöhte sich im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion um das 1,1-, 1,8– bzw. 1,8-Fache.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Teratogenität

Oxycodon zeigte bei männlichen und weiblichen Ratten in Dosierungen bis 8 mg/kg KG keine Effekte auf die Fertilität und die frühe embryonale Entwicklung. Dosierungen bei Ratten bis 8 mg/kg KG und bei Kaninchen bis 125 mg/kg KG induzierten keine Fehlbildungen. Allerdings wurde bei Kaninchen eine dosisabhängige Zunahme von fetalen Variationen beobachtet, wenn in die statistische Auswertung lediglich die Befunde der einzelnen Feten einbezogen wurden (erhöhte Inzidenz von 27 präsakralen Wirbeln, zusätzlichen Rippenpaaren). Wenn diese Parameter unter Berücksichtigung der Wurfgröße statistisch ausgewertet wurden, war nur die Inzidenz von 27 präsakralen Wirbeln erhöht und dies lediglich in der 125 mg/kg KG-Gruppe, einem Dosierungsbereich der deutliche pharmakotoxische Effekte bei den Muttertieren verursachte.

In einer Studie zur peri- und postnatalen Entwicklung an Ratten waren das Körpergewicht der Mutter und die Nahrungsaufnah­meparameter bei Dosen > 2 mg/kg/Tag im Vergleich zur Kontrollgruppe reduziert. Das Körpergewicht war in der F1-Generation von Ratten mütterlicherseits in der Dosisgruppe von 6 mg/kg/Tag niedriger. Es gab keine Auswirkungen auf physikalische, reflexologische oder sensorische Entwicklungspa­rameter oder auf Verhaltens- und Reproduktionsin­dizes bei den F1-Jungtieren (der NOAEL für F1-Jungtiere betrug 2 mg/kg/Tag, basierend auf den bei 6 mg/kg/Tag beobachteten Körpergewichtsef­fekten).

In der Studie gab es bei keiner Dosis Auswirkungen auf die F2-Generation.

Karzinogenität

Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.

Mutagenität

Die Ergebnisse von in-vitro – und in-vivo -Studien zeigen, dass das genotoxische Risiko von Oxycodon für den Menschen bei den therapeutisch erreichten systemischen Oxycodon-Konzentrationen minimal oder nicht vorhanden ist.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Zucker-Stärke-Pellets (Saccharose, Maisstärke)

Hypromellose (E 464)

Talkum (E 553b)

Ethylcellulose (E 462)

Hydroxypropyl­cellulose (E 463)

Propylenglycol (E 1520)

Carmellose-Natrium (E 466)

Mikrokristalline Cellulose (E 460)

Magnesiumstearat (E 470b)

Hochdisperses Siliciumdioxid, wasserfrei (E 551)

Tablettenüberzug 10 mg Tabletten:

Titandioxid (E 171)

Macrogol (E 1521)

Talkum (E 553b)

Polyvinylalkohol (E 1203)

Tablettenüberzug 20 mg Tabletten:

Titandioxid (E 171)

Macrogol (E 1521)

Talkum (E 553b)

Polyvinylalkohol (E 1203)

Eisenoxid, gelb (E 172)

Tablettenüberzug 40 mg Tabletten:

Titandioxid (E 171)

Macrogol (E 1521)

Talkum (E 553b)

Polyvinylalkohol (E 1203)

Eisenoxid, rot (E 172)

Tablettenüberzug 80 mg Tabletten:

Titandioxid (E 171)

Macrogol 3350 (E 1521)

Talkum (E 553b)

Polyvinylalkohol (E 1203)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Perforierte, abziehbare, kindersichere Einzeldosis-Blisterpackungen bestehend aus PVC/PE/PVDC-Aluminium/PET/Pa­pier.

Packungsgrößen:

10×1, 28×1, 30×1, 50×1 und 98×1 Retardtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

TEVA B.V.

Swensweg 5

2031 GA Haarlem

Niederlande

Tel.-Nr.: +43/1/97007–0

Fax-Nr.: +43/1/97007–66

e-mail:

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 10 mg Retardtabletten Z.Nr.:

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 20 mg Retardtabletten Z.Nr.:

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 40 mg Retardtabletten Z.Nr.:

Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 80 mg Retardtabletten Z.Nr.:

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

10. STAND DER INFORMATION

Mehr Informationen über das Medikament Oxycodon-HCl ratiopharm Uno 20 mg Retardtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Ja
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 140881
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe gegen besondere aerztliche Verschreibung, Suchtgifte
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande