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Ovestin 1 mg - Tabletten

Enthält den aktiven Wirkstoff:

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Beipackzettel - Ovestin 1 mg - Tabletten

1. Was ist Ovestin und wofür wird es angewendet?

Ovestin ist ein Arzneimittel für die Hormonersatzthe­rapie (HRT). Es enthält das weibliche Hormon Estriol (ein Estrogen). Ovestin wird bei Frauen nach den Wechseljahren, die seit mindestens 12 Monaten keine Monatsblutung hatten (postmenopausal), angewendet.

Ovestin wird angewendet zur:

Erleichterung der Beschwerden nach den Wechseljahren (postmenopausal):

Nach der Menopause (der letzten natürlichen Monatsblutung) sinkt die im weiblichen Körper produzierte Menge an Estrogen allmählich ab. Das kann Beschwerden, wie z. B. Hitzewallungen im Gesicht, Nacken und Brustkorb hervorrufen. Ovestin lindert diese Beschwerden nach der Menopause. Sie werden Ovestin nur verschrieben bekommen, wenn Ihre Beschwerden Sie in ihrem täglichen Leben stark beeinträchtigen.

2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Ovestin beachten?

Die Hormonersatzthe­rapie (HRT) bringt Risiken mit sich, die Sie vor der Entscheidung, ob Sie eine HRT beginnen oder fortsetzen, beachten sollten.

Erfahrungen bei der Behandlung von Frauen mit frühzeitiger Menopause sind limitiert (verursacht durch Unterfunktion der Eierstöcke oder Operationen). Sollten Sie sich frühzeitig in der Menopause befinden, könnten für Sie andere Risiken einer HRT Anwendung gelten. Fragen Sie bitte Ihren Arzt.

Bevor Sie mit einer HRT beginnen (oder erneut beginnen), wird Sie Ihr Arzt über Ihre Krankengeschichte und die Ihrer Verwandten befragen. Ihr Arzt wird eine körperliche Untersuchung durchführen, die falls notwendig, eine Untersuchung Ihrer Brust und Ihres Unterleibes und/oder eine internistische Untersuchung einschließt.

Sobald Sie mit der Anwendung von Ovestin begonnen haben, sollten Sie sich regelmäßig von Ihrem Arzt untersuchen lassen (zumindest einmal pro Jahr). Bei diesen Untersuchungen kann der Arzt mit Ihnen Nutzen und Risiken der Weiterverwendung von Ovestin besprechen.

Gehen Sie, wie von Ihrem Arzt empfohlen, regelmäßig zur Brustuntersuchung.

Ovestin darf nicht eingenommen werden , wenn einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft. Wenn Sie sich bei einem der folgenden Punkte nicht sicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt bevor Sie Ovestin einnehmen:

  • Wenn Sie Brustkrebs haben oder hatten oder ein Verdacht darauf besteht.
  • Wenn Sie einen estrogenabhängigen (estrogensensi­tiven) Tumor wie Gebärmutterschle­imhautkrebs (Endometriumkar­zinom) haben oder ein Verdacht darauf besteht.
  • Wenn Sie ungeklärte Blutungen aus der Scheide haben.
  • Wenn Sie eine Wucherung der Gebärmutterschle­imhaut haben (Endometriumhy­perplasie), die nicht behandelt wird.
  • Wenn Sie ein Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose), wie z.B. in den Beinen (tiefe Venenthrombose) oder in der Lunge (Lungenembolie) haben oder je hatten.
  • Wenn Sie eine Blutgerinnungsstörung haben (wie z.B. Antithrombin-Mangel, Protein C-und Protein S-Mangel).
  • Wenn Sie Erkrankungen haben oder kürzlich hatten, die durch Blutgerinnsel in den Arterien verursacht werden, wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Angina pectoris (anfallsartige Brustschmerzen mit Brustenge).
  • Wenn Sie Lebererkrankungen haben oder hatten und die Leberfunktionswerte nicht im Normalbereich liegen.
  • Wenn Sie eine seltene erbliche Bluterkrankung, genannt „Porphyrie“ haben.
  • Wenn Sie allergisch gegen Estriol oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Wenn einer der oben angeführten Umstände während der Anwendung von Ovestin zum ersten Mal auftritt, brechen Sie die Anwendung sofort ab und fragen Sie einen Arzt um Rat.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Ovestin einnehmen.

Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, informieren Sie Ihren Arzt, falls bei Ihnen eine der folgenden Erkrankungen oder Situationen vorliegt oder früher vorlag, weil diese im Laufe der Behandlung mit Ovestin wieder auftreten oder sich verschlechtern können. In diesen Fällen müssen Sie häufiger zu Kontrollunter­suchungen gehen.

  • Gebärmuttermyome (gutartige Tumore in der Gebärmutter)
  • Wachstum von Gebärmutterschle­imhaut außerhalb der Gebärmutter (Endometriose) oder ein übermäßiges Wachstum der Gebärmutterschle­imhaut (Endometriumhy­perplasie) in der Vorgeschichte
  • erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln (siehe Abschnitt „Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose)“)
  • erhöhtes Risiko, an einem estrogenabhängigen (estrogensensi­tiven) Krebs zu erkranken (wie z. B. Auftreten von Brustkrebs bei Mutter, Schwester oder Großmutter)
  • hoher Blutdruck
  • eine Lebererkrankung, wie z.B. ein gutartiger Lebertumor
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Gallensteine
  • Migräne oder starke Kopfschmerzen
  • eine Erkrankung des Immunsystems, die viele Organe des Körpers betreffen kann (systemischer Lupus erythematodes, SLE)
  • Epilepsie
  • Asthma
  • eine Erkrankung, die das Trommelfell und das Hörvermögen betrifft (Otosklerose)
  • sehr hohe Werte bestimmter Blutfette (Triglyceride)
  • durch Herz- oder Nierenerkrankung verursachte Flüssigkeitsan­sammlung

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Hepatitis C haben und das Kombinationsthe­rapieschema Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir mit oder ohne Dasabuvir einnehmen.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn sich während der Anwendung mit Ovestin Ihre Beschwerden ändern.

Wenn Sie eine Scheideninfektion haben, wird Ihnen der Arzt ein entsprechendes Arzneimittel zur Behandlung der Infektion verschreiben.

Brechen Sie die Behandlung mit Ovestin ab und sprechen Sie sofort mit einem Arzt wenn Sie während der HRT Folgendes bemerken:

  • Einer der unter „Ovestin darf nicht eingenommen werden…“ angeführten Umstände tritt ein.
  • Ihre Haut oder das Weiße Ihrer Augen färbt sich gelb (Gelbsucht). Dies könnten Anzeichen einer Lebererkrankun­g sein.
  • Ein deutlicher Blutdruckanstieg (Beschwerden können Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel sein)
  • Erstmaliges Auftreten von migräneartigen Kopfschmerzen
  • Schwangerschaft
  • Wenn Sie Anzeichen eines Blutgerinnsels bemerken, wie z.B.:
  • – schmerzhaftes Anschwellen und Rötung der Beine

  • – plötzliches Auftreten von Schmerzen im Brustkorb

  • – Atembeschwerden

Für weitere Informationen, siehe „Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose)“

Anmerkung: Ovestin ist kein Arzneimittel zur Schwangerschaf­tsverhütung (Kontrazeptivum). Wenn Ihre letzte Monatsblutung weniger als 12 Monate zurückliegt oder wenn Sie unter 50 Jahre alt sind, müssen Sie möglicherweise zusätzliche Arzneimittel zur Schwangerschaf­tsverhütung nehmen. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

HRT und Krebs

Wucherungen der Gebärmutterschle­imhaut (Endometriumhy­perplasie) und Gebärmutterschle­imhautkrebs (Endometriumkar­zinom)

Die alleinige Anwendung von Estrogen zur Hormonersatzthe­rapie erhöht das Risiko für Wucherung der Gebärmutterschle­imhaut (Endometriumhy­perplasie) und Gebärmutterschle­imhautkrebs (Endometriumkar­zinom).

Die zusätzliche Gabe eines Progesterons zum Estrogen für mindestens 12 Tage pro 28 Tage Zyklus schützt Sie vor diesem zusätzlichen Risiko. Wenn Sie noch eine Gebärmutter haben, wird Ihr Arzt Ihnen ein Progesteron zusätzlich verschreiben. Wenn Ihre Gebärmutter operativ entfernt wurde (Hysterektomie), besprechen Sie mit Ihrem Arzt ob sie dieses Produkt ohne Progesteron einnehmen können.

Bei Frauen im Alter zwischen 50 und 65, die noch eine Gebärmutter haben und die keine HRT einnehmen, wird im Durchschnitt bei 5 von 1000 ein Endometriumkarzinom diagnostiziert.

Bei 1000 Frauen im Alter zwischen 50 und 65, die noch eine Gebärmutter haben und Estrogen alleine als HRT verwenden, werden zwischen 10 und 60 Fälle von Endometriumkarzinom diagnostiziert (das sind zwischen 5 und 55 zusätzliche Fälle), abhängig von der Dosis und der Länge der Anwendung.

  • Unerwartete Blutungen

Wenn Sie noch einen Uterus haben, können Sie einmal im Monat eine Blutung (so genannte Entzugsblutung) haben, während Sie Ovestin nehmen. Aber, falls Sie zusätzlich zu Ihrer monatlichen Blutung weitere unerwartete Blutungen oder Schmierblutungen haben, die

  • nach den ersten 6 Monaten weiterhin auftreten
  • erst nach einiger Zeit der HRT Anwendung beginnen
  • sogar nach Abbruch der HRT fortbestehen

gehen Sie so schnell wie möglich zu Ihrem Arzt um festzustellen, ob diese Blutungen einer weiteren Abklärung bedürfen.

Brustkrebs

Die vorhandenen Daten zeigen, dass die Anwendung einer Hormonersatzbe­handlung (HRT) mit einer Kombination aus Östrogen und Gestagen oder die alleinige Anwendung von Östrogenen zur HRT das Risiko für Brustkrebs erhöhen. Das zusätzliche Risiko hängt von der Dauer der HRT ab und zeigt sich innerhalb einer 3-jährigen Anwendung. Nach Absetzen der HRT nimmt das zusätzliche Risiko im Laufe der Zeit ab, das Risiko kann jedoch 10 Jahre oder länger andauern, wenn Sie die HRT länger als 5 Jahre angewendet haben.

Vergleich

Von 1000 Frauen zwischen 50 und 54 Jahren, die keine HRT anwenden, wird in einem Zeitraum von 5 Jahren durchschnittlich bei 13 bis 17 Brustkrebs diagnostiziert.

Bei Frauen im Alter von 50 Jahren, die mit der Einnahme einer HRT nur mit Östrogen über einen Zeitraum von 5 Jahren beginnen, treten 16 bis 17 Fälle bei 1.000 Anwenderinnen auf (d. h. 0 bis 3 zusätzliche Fälle).

Bei Frauen im Alter von 50 Jahren, die mit der Einnahme einer HRT mit Östrogen und Gestagen über einen Zeitraum von 5 Jahren beginnen, treten 21 bei 1.000 Anwenderinnen auf (d.h. 4–8 zusätzliche Fälle).

Bei Frauen im Alter zwischen 50 und 59 Jahren, die keine HRT anwenden, werden über einen 10-Jahres-Zeitraum im Durchschnitt etwa 27 Fälle von Brustkrebs pro 1.000 Frauen diagnostiziert.

Bei Frauen im Alter von 50 Jahren, die mit der Einnahme einer HRT nur mit Östrogen über einen Zeitraum von 10 Jahren beginnen, treten 34 Fälle bei 1.000 Anwenderinnen auf (d. h. zusätzliche 7 Fälle).

Bei Frauen im Alter von 50 Jahren, die mit der Einnahme einer HRT mit Östrogen und Gestagen über einen Zeitraum von 10 Jahren beginnen, treten 48 Fälle bei 1.000 Anwenderinnen auf (d. h. 21 zusätzliche Fälle).

Untersuchen Sie regelmäßig Ihre Brüste. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie folgende Veränderungen bemerken:

  • Eindellungen der Haut
  • Veränderungen der Brustwarze
  • jegliche Knoten, die Sie sehen oder fühlen können

Falls Sie die Möglichkeit haben, am Programm zur Früherkennung von Brustkrebs (Mammographie-Screening-Programm) teilzunehmen, sollten Sie dieses Angebot nutzen. Informieren Sie die Fachkraft, die die Mammographie durchführt, dass Sie ein Arzneimittel zur Hormonersatzbe­handlung einnehmen. Arzneimittel, die zur Hormonersatzbe­handlung angewendet werden, können das Brustgewebe dichter machen und dadurch das Ergebnis der Mammographie beeinflussen. Wenn die Dichte des Brustgewebes erhöht ist, können möglicherweise nicht alle Veränderungen erkannt werden.

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Eierstockkrebs ist selten – viel seltener als Brustkrebs. Die Anwendung von Estrogen-Monoarzneimitteln oder kombinierten Estrogen-Gestagen-Arzneimitteln zur Hormonersatzbe­handlung ist mit einem leicht erhöhten Risiko, Eierstockkrebs zu entwickeln, verbunden.

Das Risiko, Eierstockkrebs zu entwickeln, ändert sich mit dem Alter. Zum Beispiel werden bei Frauen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, die keine Hormonersatzbe­handlung anwenden, über einen 5-Jahres-Zeitraum etwa 2 Fälle von Eierstockkrebs pro 2000 Frauen diagnostiziert. Bei Frauen, die eine Hormonersatzbe­handlung 5 Jahre lang anwenden, treten etwa 3 Fälle pro 2000 Anwenderinnen auf (d.h. etwa 1 zusätzliche­r Fall).

Auswirkungen von HRT auf Herz und Kreislauf

Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose)

Das Risiko für Blutgerinnsel in den Venen ist bei Anwenderinnen von HRT 1,3–3fach höher als bei Nichtanwenderinnen, besonders im ersten Jahr der Anwendung.

Blutgerinnsel können gefährlich sein. Wenn eines in die Lunge wandert, kann es Brustschmerzen, Atemnot, Ohnmacht verursachen und es kann sogar tödlich sein.

Die Wahrscheinlichkeit eines Blutgerinnsels in den Venen steigt mit zunehmendem Alter und wenn einer der folgenden Umstände auf Sie zutrifft. Informieren Sie bitte Ihren Arzt wenn eine dieser Situationen bei Ihnen auftritt:

  • Sie sind wegen eines chirurgischen Eingriffs, einer Verletzung oder Erkrankung für längere Zeit in Ihrer Bewegung eingeschränkt (siehe auch Abschnitt 3, „Wenn Sie sich einer Operation unterziehen müssen“).
  • Sie sind stark übergewichtig (BMI >30 kg/m2).
  • Sie haben ein Blutgerinnungspro­blem und müssen ein Arzneimittel zur Vermeidung von Blutgerinnseln über längere Zeit einnehmen.
  • Jemand in Ihrer nahen Verwandtschaft hatte ein Blutgerinnsel in den Beinen, in der Lunge oder in einem anderen Organ.
  • Sie haben systemischen Lupus erythematodes (SLE).
  • Sie haben Krebs.

Für Anzeichen eines Blutgerinnsels, siehe „Brechen Sie die Behandlung mit Ovestin ab und sprechen Sie sofort mit einem Arzt.“

Vergleich

Von 1000 Frauen in ihren 50-ern, die keine HRT anwenden, werden in einem Zeitraum von 5 Jahren durchschnittlich 4 bis 7 ein Blutgerinnsel in den Venen entwickeln. Bei 1000 Frauen in ihren 50-ern, die über 5 Jahre eine HRT anwenden, liegt die Zahl zwischen 9 und 12 (d.h. 5 zusätzliche Fälle).

Von 1000 Frauen in ihren 50-ern, deren Gebärmutter entfernt wurde und die über 5 Jahre ein Estrogen-Monopräparat eingenommen haben, liegt die Zahl zwischen 5 und 8 (d.h. ein zusätzlicher Fall).

Wenn Sie Anzeichen für ein Blutgerinnsel bemerken (wie schmerzhaftes Anschwellen Ihrer Beine, plötzliche Schmerzen im Brustkorb und/oder Schwierigkeiten beim Atmen), gehen Sie so schnell wie möglich zum Arzt. Nehmen Sie solange keine HRT, bis Ihnen der Arzt dies wieder gestattet.

Wenn Sie sich operieren lassen müssen, setzen Sie Ihren Arzt davon in Kenntnis. Möglicherweise müssen Sie 4 bis 6 Wochen vor der Operation die HRT absetzen, um das Risiko eines Blutgerinnsels zu vermindern. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wann Sie wieder die HRT nehmen können.

Herzerkrankungen (Herzinfarkt)

Es gibt keinen Hinweis darauf, dass HRT eine Herzerkrankung verhindert.

Frauen über 60 Jahre, die eine Estrogen-Progestagen HRT anwenden, haben ein geringfügig erhöhtes Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln, als Nichtanwenderinnen.

Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde und die ein Estrogen-Monopräparat verwenden, haben kein erhöhtes Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln.

Wenn Sie Anzeichen für eine Herzerkrankung bemerken (wie z.B. Schmerzen im Brustkorb, die in den Arm oder Nacken ausstrahlen), gehen Sie so schnell wie möglich zum Arzt. Nehmen Sie solange keine HRT, bis Ihnen der Arzt dies wieder gestattet.

Schlaganfall

Das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden ist bei HRT Anwenderinnen etwa 1,5fach höher als bei Nichtanwenderinnen. Die Anzahl der durch HRT verursachten zusätzlichen Fälle steigt mit zunehmendem Alter.

Vergleich

Bei Frauen um die 50, die keine HRT nehmen, kommt es über einen Zeitraum von 5 Jahren im Durchschnitt bei 8 von 1000 zu einem Schlaganfall. Bei Frauen um die 50, die eine HRT über 5 Jahre einnehmen, treten 11 Fälle je 1000 Anwenderinnen auf (das sind 3 zusätzliche Fälle).

Wenn Sie Anzeichen für einen Schlaganfall bemerken (wie z.B. unerklärliche migräneartige Kopfschmerzen mit oder ohne Sehstörungen), gehen Sie so schnell wie möglich zum Arzt. Nehmen Sie solange keine HRT, bis Ihnen der Arzt dies wieder gestattet.

Weitere Umstände

Estrogene können in manchen Fällen zu Flüssigkeitsan­sammlung im Gewebe führen.

Bei Herz- oder Nierenfunktion­sstörungen sowie Hypertriglyze­ridämie (Erhöhung bestimmter Blutfettwerte) muss eine Überwachung erfolgen. Bei Veränderungen der Schilddrüsenwerte ist ebenfalls eine Kontrolle erforderlich.

Gedächtnisverlust wird durch HRT nicht verhindert. Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Gedächtnisverlust bei Frauen, die über 65 Jahren mit einer HRT beginnen. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

Kinder und Jugendliche

Ovestin darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.

Einnahme von Ovestin zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/an­gewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/an­zuwenden.

Andere Arzneimittel können die Wirkung von Ovestin beeinträchtigen bzw. kann Ovestin die Wirkung anderer Arzneimittel beeinträchtigen. Dies kann zu unregelmäßigen Blutungen führen und trifft auf folgende Arzneimittel zu:

  • Arzneimittel gegen Epilepsie (wie z.B. Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin)
  • Arzneimittel gegen Tuberkulose (wie z.B. Rifampicin, Rifabutin)
  • Arzneimittel bei HIV Infektionen (wie Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir und Nelfinavir)
  • pflanzliche Arzneimittel mit Johanniskraut (Hypericum perforatum)
  • eines der folgenden Arzneimittel: Kortikosteroiden (zur Entzündungshemmung oder Immunsuppression), Succinylcholin (zur Muskelrelaxation in der Anästhesie), Theophyllin (zur Behandlung von Asthma und anderen chronischen Atemwegserkran­kungen) und Troleandomycin (Antibiotikum zur Behandlung bakterieller Infektionen)

Laboruntersuchun­gen

Informieren Sie Ihren Arzt oder das Laborpersonal, dass Sie Ovestin einnehmen, da dieses Arzneimittel die Ergebnisse von Blutuntersuchungen beeinflussen kann.

Einnahme von Ovestin zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Sie können während der Behandlung mit Ovestin normal essen und trinken.

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähig­keit

Ovestin ist nur für Frauen nach der Menopause bestimmt. Wenn Sie schwanger werden, brechen Sie die Behandlung mit Ovestin ab und wenden Sie sich an Ihren Arzt. Sollten Sie irrtümlich während der Schwangerschaft Ovestin anwenden, brechen Sie die Behandlung sofort ab und suchen Sie einen Arzt auf. Wenn Sie stillen, dürfen Sie Ovestin nicht verwenden.

Verkehrstüchtig­keit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Ovestin Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hätte. Dennoch können individuelle Reaktionen auf Arzneimittel auftreten.

Ovestin enthält Lactose

Wenn Sie wissen, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichke­it leiden, nehmen Sie Ovestin erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein.

3. Wie ist Ovestin einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bei der Behandlung von Frauen über 65 Jahren vor.

Die empfohlene Dosierung bei menopausalen Beschwerden beträgt in der ersten Woche 3

Tabletten pro Tag; in der zweiten Woche 2 Tabletten pro Tag, ab der dritten Woche 1 Tablette pro Tag.

Zur Behandlung von Beschwerden der Scheide beträgt die empfohlene Dosierung 1 Tablette pro Tag.

Nach jeweils 4 Behandlungswochen soll entschieden werden, ob Ovestin 1 mg Tabletten ohne Unterbrechung weiter eingenommen werden sollen oder ob eine einwöchige Pause eingelegt werden soll.

Zum Einnehmen.

Schlucken Sie die Tabletten mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit, vorzugsweise jeden Tag etwa zur gleichen Zeit. Es ist wichtig, dass Sie die tägliche Gesamtdosis auf einmal einnehmen.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, wenn Sie Schwierigkeiten haben, diese im Ganzen zu schlucken.

Ihr Arzt wird Ihnen die niedrigste mögliche Dosis für die kürzest mögliche Zeit verschreiben. Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Ovestin zu stark oder zu schwach ist, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Wenn Sie eine größere Menge von Ovestin eingenommen haben, als Sie sollten

Wenn Sie eine größere Menge von Ovestin eingenommen haben, als Sie sollten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Wenn jemand mehrere Tabletten gleichzeitig eingenommen hat, ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Sie sollten allerdings einen Arzt aufsuchen. Es kann zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen, Blähungen und bei Frauen zu Entzugsblutungen kommen.

Wenn Sie die Einnahme von Ovestin vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie diese ein, sobald Sie wieder daran denken und dies innerhalb von 12 Stunden bemerken. Wenn Sie dies erst nach 12 Stunden bemerken, lassen Sie diese Dosis aus und setzen Sie mit dem üblichen Schema fort.

Wenn Sie die Einnahme von Ovestin abbrechen

Brechen Sie die Behandlung nicht eigenmächtig ab, da sich Ihre Erkrankung dadurch wieder verschlechtern kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie die Behandlung mit Ovestin abbrechen wollen.

Wenn Sie sich einer Operation unterziehen müssen

Wenn Sie vor einer Operation stehen, teilen Sie dem operierenden Arzt mit, dass Sie Ovestin einnehmen. Sie müssen möglicherweise die Behandlung mit Ovestin 4 bis 6 Wochen vor der Operation abbrechen, um das Risiko der Entstehung von Blutgerinnseln zu vermindern (siehe Abschnitt 2, „Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose)“). Fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie wieder mit der Einnahme von Ovestin beginnen können.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Folgende Erkrankungen werden häufiger bei Frauen berichtet, die eine HRT anwenden als bei Frauen, die keine HRT anwenden:

  • Brustkrebs
  • Übermäßiges Wachstum oder Krebs der Gebärmutterschle­imhaut (Endometriumhy­perplasie oder Krebs)
  • Eierstockkrebs
  • Blutgerinnsel in den Beinvenen oder in der Lunge (venöse Thromboembolie)
  • Herzerkrankungen
  • Schlaganfall
  • Möglicher Gedächtnisverlust, wenn mit der HRT über dem Alter von 65 Jahren begonnen wurde.

Weitere Informationen zu diesen Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 2.

Folgende Nebenwirkungen können unter Anwendung von Ovestin auftreten:

  • Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden
  • Beinkrämpfe, „schwere Beine“
  • Flüssigkeitsan­sammlungen (Ödeme) im Gewebe, die üblicherweise mit geschwollenen Knöcheln oder Füßen einhergehen
  • Erhöhung des Blutdrucks
  • vorübergehende Gewichtszunahme
  • (migräneartige) Kopfschmerzen
  • Brustspannen und Brustschmerzen, vermehrter Ausfluss aus der Scheide, Schmierblutungen, geringfügige vaginale Blutungen (Blutungen aus der Scheide)
  • Grippeähnliche Beschwerden

Die Häufigkeit des Auftretens der Nebenwirkungen ist nicht bekannt, d.h. die Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.

Bei den meisten Patientinnen verschwinden diese Nebenwirkungen nach den ersten Wochen der Behandlung, können aber auch auf eine zu hohe Dosierung hinweisen.

Weitere Nebenwirkungen, die bei anderen Hormonersatzthe­rapien beobachtet wurden:

  • Erkrankungen der Gallenblase
  • Verschiedene Erkrankungen der Haut:
  • – bräunliche Verfärbung der Haut, besonders im Gesicht oder Hals, bekannt als „Schwangerschaf­tsflecken“ (Chloasma)

  • – schmerzhafte, gerötete Knötchen auf der Haut (Erythema nodosum)

  • – Roter Hautausschlag mit zielscheibenförmi­gen Veränderungen (Erythema multiforme)

  • Möglicherweise Demenz (Verfall der geistigen Fähigkeiten, die durch Gedächtnisverlust gekennzeichnet sin­d)
  • Bei Frauen mit Gebärmutter steigt das Risiko für eine übermäßiges Wachstum oder Krebs der Gebärmutterschle­imhaut mit zunehmender Dauer der alleinigen Behandlung mit Estriol an. Die zusätzliche Gabe eines Gestagens reduziert dieses Risiko deutlich.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5, 1200 Wien,

ÖSTERREICH

Fax: +43 (0) 50 555 36207

anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. Wie ist Ovestin aufzubewahren?

Nicht über 30°C lagern. Nicht einfrieren. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Der Wirkstoff ist: Estriol. 1 Tablette enthält 1 mg Estriol.

Die sonstigen Bestandteile sind: Amylopektin, Magnesiumstearat, Kartoffelstärke und Lactose-Monohydrat.

Wie Ovestin aussieht und Inhalt der Packung

Weiße, runde, flache Tabletten mit Bruchrille und abgeschrägter Kante. Alle Tabletten sind auf einer Seite mit einem Code (DG/7) versehen. Jede Blisterpackung enthält 30 Tabletten.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer

Aspen Pharma Trading Limited

3016 Lake Drive

Citywest Business Campus

Dublin 24

Irland

Tel: +43 (0)1 928 4015

Hersteller

Cyndea Pharma

Poligono Industrial Emiliano Revilla Sanz

Avendia de Agreda

31 42110 Olvega (Soria)

Spanien

Z. Nr.: 10.382

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im September 2020.

Mehr Informationen über das Medikament Ovestin 1 mg - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 10382
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Aspen Pharma Trading Limited, Lake Drive, Citywest Business Campus 3016, 24 Dublin, Irland