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Otanol 1 mg Ohrentropfen, Lösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Otanol 1 mg Ohrentropfen, Lösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Otanol 1 mg Ohrentropfen, Lösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine 0,5 ml Einzeldosis enthält:

Ciprofloxacin, 1 mg (als Hydrochlorid)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Ohrentropfen, Lösung (Ohrentropfen).

Klare und sterile Lösung.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Topische Behandlung der chronisch-eitrigen Otitis media und der akuten Otitis externa, verursacht durch Ciprofloxacin-empfindliche Erreger (siehe Abschnitt 5.1).

Die allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Ausschließlich zur Anwendung am Ohr.

Dosisempfehlungen:

Kinder ab 2 Jahren und älter, Jugendliche und Erwachsene:

Akute Otitis externa: 1 mg (eine Einzeldosis zu 0,5 ml) alle 12 Stunden für 7 Tage.

Chronisch-eitrige Otitis media: 1 mg (eine Einzeldosis zu 0,5 ml) alle 12 Stunden für 10 Tage.

Ältere Patienten:

Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Kinder unter 2 Jahre:

Otanol wird für die Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit nicht empfohlen.

Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion:

Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Art der Anwendung:

Zur richtigen Anwendung der Lösung soll sich der Patient, mit dem infizierten Ohr nach oben, hinlegen und der obere Teil der Ohrmuschel soll etwas nach hinten gezogen werden. Den Inhalt der

Einzeldosis in das Ohr einbringen, dazu mindestens dreimal auf das Einzeldosisbehältnis drücken. Der Kopf sollte für einige Minuten in dieser Position bleiben. Der Patient soll sich danach aufsetzen und den Kopf zur anderen Seite neigen, damit überschüssige Lösung aus dem behandelten Ohr herausfließen kann.

Das Ohr sollte nicht mit Watte oder ähnlichen Materialen abgedeckt oder „zugepfropft“ werden, da dies zu einer Verlängerung der Infektionsdauer führen kann.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ciprofloxacin, gegen andere Antibiotika vom Chinolontyp oder einen der sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Falls eine allergische Reaktion gegen Otanol auftritt (siehe Abschnitt 4.8), muss die Anwendung abgebrochen werden.

Wie bei anderen Antibiotika kann eine anhaltende Anwendung von Ciprofloxacin zu einem übermäßigen Wachstum unempfindlicher Erreger oder Hefepilze, wie beispielsweise Candida albicans, führen (siehe Abschnitt 4.8). Tritt eine derartige Superinfektion auf muss die Anwendung abgebrochen und eine alternative Therapie eingeleitet werden.

Im Falle einer Perforation des Trommelfells kann Otanol in die Mundhöhle eintreten.

Ciprofloxacin und andere Antibiotika vom Fluorchinolontyp können zu Lichtempfindlichke­it führen. Daher sollten Patienten, die mit Ciprofloxacin behandelt werden, darauf hingewiesen werden, direkte intensive Sonnen- oder UV-Strahlung zu vermeiden. Falls eine phototoxische Reaktion auftritt, sollte die Behandlung mit Ciprofloxacin abgebrochen werden. Möglicherweise ist eine separate intensive medizinische Behandlung notwendig.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Wechselwirkun­gsstudien durchgeführt. Da nach Anwendung des Arzneimittels im Ohr keine signifikante systemische Resorption von Ciprofloxacin stattfindet (siehe Abschnitt 5.2.), sind klinisch relevante Wechselwirkungen mit anderen systemisch angewandten Arzneimitteln nicht zu erwarten.

Die gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel, die zur Anwendung am Ohr bestimmt sind, wird nicht empfohlen. Sollten dennoch mehrere Arzneimittel, die zur Anwendung am Ohr bestimmt sind, angewendet werden, sollten die Arzneimittel getrennt angewendet werden.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine Daten zur Anwendung on Ciprofloxacin bei schwangeren Frauen vor. Studien an Tieren zeigen keine direkten oder indirekten gesundheitsgefährden­ten Effekte hinsichtlich Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Entbindung oder postnataler Entwicklung.

Jedoch verursacht systemisch angewandtes Ciprofloxacin Arthropathien bei juvenilen Tieren. Die Anwendung während der Schwangerschaft sollte daher sorgfältigen abgewogen werden.

Ciprofloxacin geht in die Muttermilch über. Auch wenn wesentliche systemische Resorption nach der Anwendung am Ohr nicht erwartet wird (siehe Abschnitt 5.2.), kann eine Exposition des

Säuglings nicht ausgeschlossen werden. Es ist zu entscheiden, ob die Behandlung begonnen wird oder ob mit dem Stillen vorübergehend pausiert wird.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

In seltenen Fällen wurde von Benommenheit und Kopfschmerzen nach der Anwendung dieses Arzneimittels am Ohr berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Patienten sollten diesbezüglich informiert werden.

4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind entsprechend den Organklassen und nach abnehmender Häufigkeit aufgelistet. Die meisten sind von schwacher bis moderater Intensität. Die verwendeten Häufigkeitsangaben sind: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, < 1/10), gelegentlich (>1/1000, < 1/100), selten (>1/10.000, < 1/1000), sehr selten (< 1/10.000).

Erkrankungen des Nervensystems:

Gelegentlich: Schwindel und Kopfschmerzen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes:

Gelegentlich: Juckreiz am Applikationsort

Infektionen und parasitäre Erkrankung:

Häufig: Superinfektionen am Ohr aufgrund unempfindlicher Erreger.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Gelegentlich: Brennen bzw. Juckreiz am Applikationsort und örtliche Schmerzen.

Erkrankungen des Immunsystems:

Selten: systemische allergische Reaktionen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung anzuzeigen über:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Sollte es zu einer Überdosierung oder versehentlicher Einnahme kommen, sind geeignete klinischen Maßnahmen durchzuführen.

Bisher wurde kein Fall von Überdosierung berichtet.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Otologika. Antiinfektiva.

ATC-Code: S02AA15

Wirkmechanismus: Ciprofloxacin hemmt die DNA-Gyrase und Topoisomerase IV, welche zur bakteriellen DNA-Replikation benötigt werden.

Verhältnis PK/PD:

Ciprofloxacin besitzt eine konzentration­sabhängige Abtötungsrate. Das AUC/MIC Verhältnis ist der bestimmende Faktor für die Wirksamkeit von Ciprofloxacin.

Resistenzmecha­nismus:

Verminderte Empfindlichkeit gegen Ciprofloxacin entsteht entweder durch chromosomale Mutationen der DNA-Gyrase oder der Topoisomerase IV und/oder durch die Aktivierung der drug efflux pumps (Arzneimittel­pumpen). Diese Resistenzmecha­nismen können abhängig von der Anzahl der Mutationen zu Kreuzresistenzen unter Chinolonen führen.

Grenzwerte (breakpoints):

Die Grenzwerte (mg/l) für die minimale inhibitorische Konzentration (MIC) erstellt durch das Europäische Komitee für antimikrobielle Empfindlichke­itsprüfung (EUCAST) sind folgende:

Species

Empfindlichkeit

Resistenz

Enterobacteri­aceae

<0,5

>1,0

Pseudomonas spp.

< 0,5

>1,0

Staphylococcus spp.1

< 1,0

>1,0

1Staphylococcus spp. – Grenzwerte für Ciprofloxacin beziehen sich auf High-Dose Therapie.

Die oben aufgelisteten in vitro Grenzwerte wurden herangezogen, um die klinische Wirksamkeit von systemisch verabreichtem Ciprofloxacin vorherzusagen. Diese Grenzwerte sind möglicherweise nicht für das am Ohr angewendete Arzneimittel zutreffend, da höhere Konzentrationen im Ohr erreicht werden können und die lokalen physisch/chemischen Umstände die Aktivität des Arzneimittels beeinflussen können.

Im Allgemeinen kann die Häufigkeit einer Resistenz für bestimmte Spezies geografisch und zeitlich variieren. Deshalb sind lokale Informationen zur Resistenzlage wünschenswert, insbesondere bei der Behandlung von schwerwiegenden Infektionen. Gegebenenfalls sollte ein Experte zu Rate gezogen werden, wenn eine lokale Resistenz so häufig auftritt, dass die Sinnhaftigkeit einer Anwendung von Ciprofloxacin bei einigen Arten von Infektionen zumindest fraglich erscheint.

Häufige empfindliche Specien__________­_______

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_______

Proteus vulgaris_________­________________________

Specien bei welchen eine erworbene Resistenz problematisch sein könnte _____________­_______

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen________

Staphylococcus aureus#_________­________________

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_______

Burkholderia cepacia +____________­______________

Escherichia coli__________­_______________________<­/em>

Klebsiella pneumoniae___________­_____________

Proteus mirabilis_________­_______________________<­/em>

Pseudomonas aeruginosa__________­___________

Anaerobe Mikroorganismen_________­________

Peptostreptococ­cus spp.___________­_______________

Angeboren resistente Organismen_________­_____

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen________

Enterococcus faecium__________­_______________

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_______

Stenotrophomonas maltophilia___________­_______

Anaerobe Mikroorganismen_________­________

Fusobacterium spp.___________­__________________

Porphyromonas spp.___________­_______________

Prevotella spp.

+ In zumindest einer Region liegt die Resistenzrate über 50%

# Methicillin-resistente S. aureus (MRSA) müssen als resistent gegen Ciprofloxacin angesehen werden.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Das Pharmakokinetische Profil von Ciprofloxacin, das am Ohr angewendet wird (wie Otanol 1 mg), wurde nicht vollständig charakterisiert.

In einer Phase III Studie wurde von 14 Patienten mit chronisch-eitriger Otitis media 1–2 Stunden nach der Anwendung von Ciprofloxacin 1 mg eine Blutprobe entnommen. Es konnte kein Ciprofloxacin nachgewiesen werden (10^g/l untere Quantifizierun­gsgrenze). Aufgrund dieser unteren Quantifizierun­gsgrenze kann eine systemische Resorption nicht gänzlich ausgeschlossen werden, auch wenn keine wesentlich Resorption zu erwarten ist.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Es wurden keine präklinischen Studien mit Otanol 1 mg durchgeführt.

In unterschiedlichen publizierten präklinischen Studien (an Albino- und pigmentierten Mehrschweinchen) wurde das Hörvermögen durch das Messen der Hörschwelle bei unterschiedlichen Frequenzen unter Verwendung akustisch hervorgerufene Reaktionen des Hirnstamms beurteilt. Nach wiederholter aurikulärer Anwendung von Ciprofloxacin wurden keine Einschränkung des Hörvermögens festgestellt.

Weder Hörverlust noch histologische Innenohrschäden wurden bei Chinchillas und pigmentierten Mehrschweinchen nach Anwendung von Ciprofloxacin am Ohr festgestellt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Glycerol

Polysorbat 20

Natriumacetat

Essigsäure

Methylcellulose (E 461)

Natriumhydroxid oder Salzsäure (zur pH-Werteinstellung)

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Die Einzeldosisbehältnis­se im Umkarton aufbewahren um sie vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Polypropylene­inzeldosisbehältnis. Jede Faltschachtel enthält 20 Einzeldosis­behältnisse mit je 0,5 ml.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Gebro Pharma GmbH

6391 Fieberbrunn, Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

1–25103

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Oktober 2003/ März 2008

10. STAND DER INFORMATION

Juni 2015

Mehr Informationen über das Medikament Otanol 1 mg Ohrentropfen, Lösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-25103
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Gebro Pharma GmbH, Bahnhofbichl 13, 6391 Fieberbrunn, Österreich