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Octostim 1,5 mg/ml - Nasalspray - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Octostim 1,5 mg/ml - Nasalspray

Fachinformation/Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

OCTOSTIM 1,5 mg/ml – Nasalspray

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml wässrige Lösung enthält 1,5 mg Desmopressinacetat (1-Desamino-8-D-Arginin-Vasopressinacetat) entsprechend 1,34 mg Desmopressin.

1 Sprühstoß enthält 0,1 ml Lösung mit 150 Mikrogramm Desmopressinacetat.

Sonstige Bestandteile: 1 ml Nasalspray enthält 0,1 mg Benzalkoniumchlorid

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Lösung zur intranasalen Applikation

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von Blutungen (spontan oder traumatisch bedingte Läsionen wie Hämarthrosen, intramuskuläre Hämatome oder Schleimhautblu­tungen) und zur Blutungsprophylaxe vor kleineren chirurgischen Eingriffen (z.B. Zahnextraktionen) bei Patienten mit leichter Hämophilie A mit einer Faktor VIII Restaktivität > 5% und bei Patienten mit von-Willebrand-Jürgens Erkrankung (nicht bei Subtyp IIb, siehe Gegenanzeigen) nach positivem Ansprechen auf eine Testdosis.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Behandlung und Prophylaxe von Blutungen:

300 Mikrogramm (ein Sprühstoß in jedes Nasenloch) bei Auftreten einer Blutung bzw. 1–2 Stunden vor kleineren chirurgischen Eingriffen (z.B.: Zahnextraktionen). Die Behandlung kann alle 12 Stunden über max. 2–3 Tage wiederholt werden.

Ist bis zu diesem Zeitpunkt kein adäquater therapeutischer Erfolg erkennbar, ist OCTOSTIM parenteral anzuwenden oder auf eine andere Therapie umzusteigen. Vor chirurgischen Eingriffen wird in erster Linie die parenterale Anwendung von Desmopressin empfohlen.

Patienten mit einem Körpergewicht unter 50 kg erhalten einen Sprühstoß (150 Mikrogramm). Wegen der hohen Wirkstoffkonzen­tration ist OCTOSTIM – Nasalspray nicht zur Anwendung bei Kindern geeignet. Hier sollte daher auf niedriger konzentrierte Desmopressin-Zubereitungen, wie z.B. auf MINIRIN-Präparate, zurückgegriffen werden.

Die Plasmaspiegel von VIII:C und vWF:Ag steigen nach Desmopressin Anwendung beträchtlich an. Es besteht allerdings keine nachweisbare Korrelation zwischen der Plasmakonzentration dieser Faktoren und der Blutungszeit vor und nach Desmopressin Anwendung. Die Wirkung von Desmopressin auf die Blutungszeit sollte daher wenn möglich beim Patienten individuell geprüft werden. Die Bestimmung der Blutungszeit und der Plasmaspiegel der Gerinnungsfaktoren sollten in Kooperation mit einem Gerinnungslabor durchgeführt werden. Zur Bestimmung der Blutungszeit sollte immer ein standardisierter Test verwendet werden.

Ist eine zusätzliche Hemmung des fibrinolytischen Systems erforderlich, kann eine Kombinationsthe­rapie mit Tranexamsäure erfolgen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Habituelle oder psychogene Polydipsie Instabile Angina pectoris, Herzinsuffizienz Bekannte Hyponatriämie von-Willebrand-Jürgens-Syndrom Subtyp IIb bzw. Faktor VIII Strukturanomalien (Desmopressin kann in diesen Fällen Thrombozytenag­gregation und Thrombozytopenie hervorrufen) Schwere Formen von von-Willebrand-Jürgens-Syndrom Subtyp I Hämophilie B oder Vorliegen von Faktor VIII Antikörpern Schwangerschaf­tstoxikosen

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei einer Verschreibung von OCTOSTIM Nasalspray ist es empfehlenswert, sicherzustellen, dass die Einschränkung der Flüssigkeitsau­fnahme befolgt wird.

Die Behandlung ohne gleichzeitige Einschränkung der Flüssigkeitsau­fnahme kann zu einer Wasserretention und/oder Hyponatriämie führen, die von warnenden Anzeichen und Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen und Gewichtszunahme begleitet sein kann. In schweren Fällen kann es zu Hirnödem, teilweise verbunden mit Krampfanfällen und/oder Bewusstseinse­inschränkungen bis hin zum Bewusstseinsverlust kommen.

Maßnahmen zur Verhinderung von Flüssigkeitsre­tention und Hyponatriämie sind erforderlich bei Patienten, die eine Behandlung mit Diuretika benötigen.

Besondere Aufmerksamkeit ist dem Risiko der Flüssigkeitsre­tention zu widmen (siehe Abschnitt 4.8). Die Flüssigkeitsau­fnahme sollte auf ein Minimum beschränkt werden und das Körpergewicht sollte regelmäßig überwacht werden. Wenn eine graduelle Gewichtszunahme, eine Abnahme des Serumnatriums auf unter 130 mmol/Liter oder der Plasmaosmolalität unter 270 mOsm/kg Körpergewicht festgestellt wird, ist die Flüssigkeitszufuhr drastisch zu reduzieren und die Anwendung von OCTOSTIM auszusetzen.

OCTOSTIM Nasalspray reduziert nicht die verlängerte Blutungszeit bei Thrombozytopenie.

Bei Patienten mit Herzleiden, hohem Blutdruck oder chronischen Nierenleiden besteht eine erhöhte Gefahr für das Auftreten von durch Flüssigkeitsre­tention bedingten Nebenwirkungen.

OCTOSTIM sollte mit Vorsicht bei zystischer Fibrose angewendet werden.

Desmopressin ist nicht indiziert zur Behandlung von Hämophilie B und Patienten mit Hämophilie A, die eine Faktor VIII Restaktivität < 5% haben, oder bei Vorliegen von Faktor VIII Antikörpern.

OCTOSTIM – Nasalspray ist nicht zur Behandlung der schweren Formen der von-Willebrand-Jürgens Krankheit Typ I bestimmt, sowie bei Hinweis auf eine abnorme Struktur des Faktor VIII Antigens.

Da der OCTOSTIM Nasalspray intranasal verwendet wird, können Veränderungen der Nasenschleimhaut wie z.B. Narben und Ödeme oder starke Rhinitis zu einer verminderten Resorption führen. In diesen Fällen sollte OCTOSTIM nicht intranasal verwendet werden, sondern eine parenterale Verabreichung gewählt werden.

Benzalkoniumchlorid kann Bronchospasmen hervorrufen.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Kinder, ältere Patienten und Patienten mit niedrigen Natrium-Serumspiegeln können ein erhöhtes Risiko für eine Hyponatriämie haben. Die Behandlung mit Desmopressin sollte während akuten interkurrenten Erkrankungen, die durch Störungen im Flüssigkeits- und/oder Elektrolythaushalt charakterisiert sind (wie Fieber, systemische Infektionen, Gastroenteritis), unterbrochen oder vorsichtig angepasst werden; dabei sollte der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt sollten sorgfältig überwacht werden, insbesondere bei Auftreten von starken Blutungen.

Vorsichtsmaßnahmen müssen bei Patienten mit erhöhtem intrakraniellen Druck getroffen werden.

Desmopressin sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Zuständen, die durch Störungen im Flüssigkeits-und/oder Elektrolythaushalt charakterisiert sind, angewendet werden.

Vorsichtsmaßnahmen müssen auch bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance unter 50 ml/min) getroffen werden.

Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung einer Hyponatriämie – einschließlich Reduktion der Flüssigkeitsau­fnahme und häufigerer Beobachtung des Plasmanatrium­spiegels – müssen bei gleichzeitiger Behandlung mit Substanzen, von denen bekannt ist, dass sie SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion) hervorrufen, z.B.: trizyklische Antidepressiva, selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRI), Chlorpromazin, Carbamazepin und einige Antidiabetika der Sulfonylharnstoff-Gruppe insbesondere Chlorpropamid, getroffen werden.

Die Anwendung des Arzneimittels OCTOSTIM Nasalspray kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die antidiuretische Wirkung von Desmopressin kann durch Glibenclamid und Lithium verkürzt, durch Clofibrat und Oxytocin gesteigert werden.

Durch gleichzeitige Verabreichung von Indometacin kann die Wirkungsstärke nicht jedoch die Wirkdauer erhöht werden. Substanzen, von denen bekannt ist, dass sie SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion) hervorrufen, wie z.B. trizyklische Antidepressiva, selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRI), Chlorpromazin und Carbamazepin als auch einige Antidiabetika der Sulfonylharnstoff-Gruppe insbesondere Chlorpropamid, können einen zusätzlichen antidiuretischen Effekt auslösen und damit das Risiko der Wasserretenti­on/Hyponatriämie erhöhen (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

NSARs (nichtsteroidale Antirheumatika) können eine Wasserretention und Hyponatriämie verursachen (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

Die gleichzeitige Behandlung mit Loperamid kann eine 3-fache Erhöhung der Desmopressin-Plasmakonzentra­tionen bewirken, was zu einem erhöhten Risiko einer Wasserretention und Hyponatriämie führen kann. Andere Arzneimittel, welche die Peristaltik verzögern, können den gleichen Effekt haben.

Obwohl Desmopressin nahezu über keine Pressoraktivität verfügt, sollten hohe Dosen zusammen mit blutdruckwirksamen Medikamenten nur unter sorgfältiger Beobachtung des Blutdrucks, des Plasmanatrium­spiegels und der Harnausscheidung gegeben werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Vorsicht ist bei der Behandlung von Schwangeren geboten. Die Behandlung Schwangerer sollte vorsichtig überwacht werden.

Daten über eine limitierte Anzahl (n = 53) von schwangeren Frauen mit Diabetes insipidus als auch Daten über schwangere Frauen mit Blutungskompli­kationen (n = 216) zeigen keine Nebenwirkungen von Desmopressin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fötus bzw. des neugeborenen Kindes. Derzeit liegen keine anderen relevanten epidemiologischen Daten vor. Tierversuche weisen auf keine direkten oder indirekten Schädigungen in Bezug auf die Schwangerschaft, die embryonale/fötale Entwicklung, die Entbindung oder die postnatale Entwicklung hin.

Fertilität

Fertilitätsstudien wurden nicht durchgeführt. In vitro-Analysen von humanen Cotyledon-Modellen haben gezeigt, dass kein transplazentarer Transport von Desmopressin auftritt, wenn es bei einer therapeutischen Konzentration entsprechend der empfohlenen Dosis verabreicht wurde.

Stillzeit

Ergebnisse von Analysen der Milch stillender Mütter, denen hohe Dosen von Desmopressin (300 Mikrogramm intranasal) verabreicht wurden, zeigen, dass die Mengen an Desmopressin, die an das Kind abgegeben werden könnten, bedeutend geringer sind als jene, die notwendig wären um die Diurese zu beeinflussen. Dennoch sollte OCTOSTIM bei stillenden Müttern nur mit Vorsicht verwendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Desmopressin im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch gegebenenfalls das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zum Lenken von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.

4.8 Nebenwirkun­gen

Zusammenfassung des Sicherheitspro­fils:

Die schwerwiegendste Nebenwirkung mit Desmopressin ist Hyponatriämie, die Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtszunahme, Schwindel, Verwirrtheit, Malaise, Gedächtnisstörun­gen, Schwindel, Stürze und in schweren Fällen Krämpfe und Koma zur Folge haben kann.

Die Mehrzahl der anderen Nebenwirkungen wurde als nicht-schwerwiegend gemeldet.

Spontane Berichte von schweren generalisierten allergischen Reaktionen und allergischen Hautreaktionen sind eingegangen.

Folgende Nebenwirkungen von Desmopressin wurden beobachtet.

MedDRA

Organklasse

Häufig (> 1/100 bis <1/10)

Sehr selten (< 1/10.000)

Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Immunsystems

allergische Reaktionen

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Hyponatriämie

Gewichtszunahme*

Psychiatrische Erkrankungen

Verwirrtheit*

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen*

Krämpfe*, Koma*, Schwindel*

Augenerkrankungen

Konjunktivitis

Herzerkrankungen

Tachykardie

Gefäßerkrankungen

Hitzewallung

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nasale Kongestion, Rhinitis, Epistaxis

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit*, abdominale

Krämpfe*

Erbrechen*

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Pruritis, Exanthem, Urtikaria

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Muskelkrämpfe

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fatigue*, periphere Ödeme

Beobachtet im Zusammenhang mit Hyponatriämie.

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen:

Die schwerwiegendste Nebenwirkung mit Desmopressin ist Hyponatriämie, die gelegentlich auftritt (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche :

Die Hyponatriämie ist reversibel und wird bei Kindern häufig in Zusammenhang mit Änderungen der täglichen Routine und/oder Schwitzen beobachtet. Bei Kindern sollte besonderes Augenmerk auf die Vorsichtsmaßnahmen in Abschnitt 4.4 gerichtet werden.

Kinder, ältere Patienten und Patienten mit niedrigen Natrium-Serumspiegeln können ein erhöhtes Risiko für eine Hyponatriämie haben (siehe Abschnitt 4.4).

Herzerkrankungen:

Das Auftreten einer Angina pectoris bei Patienten mit Koronarsklerose ist möglich.

Anwendungsbeo­bachtungen:

Vereinzelte Fälle von allergischen Hautreaktionen und schwereren generalisierten allergischen Reaktionen wurden beobachtet.

Die Behandlung ohne gleichzeitige Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr kann zu einer Flüssigkeitsre­tention mit Verringerung der Osmolarität des Blutes und Abnahme des Plasmanatriums, Gewichtszunahme und geringfügiger Erhöhung von Blutdruck und Pulsfrequenz sowie Flushphänomen führen. In seltenen Fällen treten vorübergehende Kopfschmerzen, Übelkeit und leichte abdominelle Krämpfe auf. Diese Symptome verschwinden meist bei Dosisreduktion bzw. bei der Einschränkung der Wasserzufuhr.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Überdosierung erhöht das Risiko von Flüssigkeitsre­tention und Hyponatriämie. Obwohl die Behandlung der Hyponatriämie individuell gehandhabt werden soll, gelten folgende allgemeine

Empfehlungen: eine asymptomatische Hyponatriämie wird durch Absetzen der Desmopressin-Behandlung und Flüssigkeitse­inschränkung behandelt. Bei symptomatischen Fällen können zusätzlich Infusionen mit isotoner oder hypertoner Natriumchlori­dlösung durchgeführt werden. Bei schwerer Flüssigkeitsre­tention (Krämpfe und Bewusstlosigkeit) ist zusätzlich Furosemid zu verwenden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Vasopressin und Analoga

ATC-Code: H01BA02

OOCTOSTIM enthält Desmopressin, ein Strukturanalogon des natürlichen Hormons Arginin -Vasopressin. Am natürlichen Hormon wurden zwei Veränderungen durchgeführt, nämlich eine Desaminierung des L-Cysteins und die Substitution von L-Arginin durch D-Arginin.

Desmopressin 300 Mikrogramm intranasal führt im Allgemeinen zu einem Anstieg der Gerinnungsaktivität des Faktor VIII (VIII:C) im Plasma auf mindestens das Zweifache. Der Gehalt an von-Willebrand-Faktor-Antigen (vWF:Ag) nimmt ebenfalls, allerdings geringerer, zu. Gleichzeitig erfolgt eine Freisetzung des Plasminogen-Aktivators (PA). Die Wirkung auf das Gerinnungssystem liegt in der gleichen Größenordnung wie für 0,2 Mikrogramm/kg Körpergewicht intravenös appliziertes Desmopressin.

Eine verlängerte Blutungszeit wird durch 300 Mikrogramm Desmopressin intranasal in etwa dem gleichen Ausmaß verkürzt wie nach intravenöser Gabe von 0,3 Mikrogramm/kg Körpergewicht.

Da Desmopressin synthetisch hergestellt wird ist die Übertragung einer HIV-Infektion und eines Hepatitis-Virus ausgeschlossen.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Absorption: Im Vergleich zur intravenösen Anwendung beträgt die Bioverfügbarkeit 3–5%. Maximale Plasmaspiegel werden bei einer Dosis von 300 Mikrogramm nach etwa einer Stunde erreicht und betragen im Durchschnitt 400 Pikogramm/ml.

Verteilung : Die Verteilung von Desmopressin wird am besten durch ein Zwei-Kompartiment-Modell mit einem Verteilungsvolumen von 0,3–0,5 L/Kg während der Eliminationsphase beschrieben.

Biotransformation : Der in vivo -Metabolismus von Desmopressin wurde nicht untersucht. Mit humanen Lebermikrosom-Präparationen konnte in vitro gezeigt werden, dass keine signifikante Menge von Desmopressin in der Leber durch das Cytochrom-P450-System metabolisiert wird. Daher ist auch in vivo das Auftreten eines Lebermetabolismus durch das Cytochrom-P450-System beim Menschen unwahrscheinlich.

Elimination : Die Gesamt-Clearance von Desmopressin wurde auf 7,6 l/h berechnet. Die terminale Halbwertszeit von Desmopressin ist auf etwa 2,8 Stunden geschätzt. Bei gesunden Probanden liegt der unverändert ausgeschiedene Anteil bei 52% (44% – 60%).

Der Anstieg des VIII:C ist ein bis zwei Stunden nach der Anwendung zu erwarten. Die Wirkung von OCTOSTIM unterscheidet sich daher von einer passiven Zufuhr von Faktor VIII, bei der sich die VIII:C Konzentration sofort nach Anwendung verändert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die Studien zur akuten Toxizität zeigen, dass Desmopressin in der 250-fachen klinischen Dosis an Ratten verabreicht und in der 125-fachen klinischen Dosis an Kaninchen verabreicht lediglich vorübergehende klinische Symptome wie Bewegungsstörungen und Tachykardie bewirkt.

In Studien zur Reproduktionsto­xizität rief Desmopressin in 600-facher klinischer Dosis an Ratten und in 25-facher klinischer Dosis an Kaninchen verabreicht, keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen hervor. Im Ames-Test induzierte Desmopressin keinerlei Anzeichen einer Mutagenität.

In der Prüfung auf Antigenität an Meerschweinchen waren nach Desmopressingabe keine Hinweise auf Antikörperbildung zu finden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Benzalkoniumchlo­rid, Zitronensäure-Monohydrat, Dinatriumphosphat-Dihydrat, Natriumchlorid und gereinigtes Wasser.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit:

3 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch (bei max. 25°C): 6 Monate

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Vor Frost schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Glasfläschchen mit Nasalapplikator

Packungsgröße: 2,5 ml

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

1. Schutzkappe entfernen

2. Das Fläschchen muss so gehalten werden, dass sich der Ansaugschlauch in der vom Pfeil gezeigten Position befindet (siehe Bild). Der Spray muss vor der ersten Verwendung vorbereitet werden, indem mindestens viermal bis zum Vorhandensein eines gleichmäßigen Sprühstoßes gesprüht wird.

3. Ist der Spray einmal vorbereitet, gibt er bei jeder Betätigung 150 Mikrogramm ab. Zur Anwendung einer 150 Mikrogramm Dosis wird die Düse in ein Nasenloch eingeführt und einmal der Spray gedrückt. Ist eine höhere Dosis verordnet, wird abwechselnd in jedes Nasenloch gesprüht.

4. Nach Gebrauch Schutzkappe wieder auf die Düse geben.

Wurde der Spray sieben Tage lang nicht verwendet, muss der Vorgang ab Punkt 2 wiederholt werden.

7. INHABER DER ZULASSUNG

8. ZULASSUNGSNUMMER

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 24. Juni 1997

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 18. Februar 2014

10. STAND DER INFORMATION

April 2014

Mehr Informationen über das Medikament Octostim 1,5 mg/ml - Nasalspray

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-22010
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Ferring Arzneimittel Ges.m.b.H., Wiedner Gürtel 13 The ICON Turm 24, OG. 10, 1100 Vienna, Österreich