Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Noax uno 300 mg Retardtabletten
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Noax uno 300 mg Retardtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Retardtablette enthält 300 mg Tramadol Hydrochlorid.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Retardtablette
Weiße bis cremefarbige, glatte, runde bikonvexe Tablette mit abgeschrägter Kante
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung von mittelstarken bis starken Schmerzen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Die Dosierung sollte der der Schwere der Schmerzen und dem individuellen Ansprechverhalten des jeweiligen Patienten angepasst werden. Im Allgemeinen sollte die kleinste analgetisch wirksame Dosis gewählt werden.
Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahren)
Die Anfangsdosis beträgt eine 100 mg Retardtablette einmal täglich. Die übliche Dosis ist eine 200 mg Retardtablette einmal täglich, vorzugsweise abends einzunehmen. Bei unzureichender Schmerzlinderung kann die Dosis in jeweils 100 mg Steigerungen bis 300 mg oder maximal bis 400 mg täglich erhöht werden. Tagesdosen von 400 mg sollten nicht überschritten werden, es sei denn, es liegen besondere medizinische Umstände vor.
Noax uno sollte nicht länger als absolut notwendig angewendet werden. Falls eine länger andauernde Schmerzbehandlung aufgrund der Art und Schwere der Erkrankung erforderlich ist, sollte eine sorgfältige und regelmäßige Überprüfung erfolgen (einschließlich Anwendungspausen, falls notwendig), um festzustellen, ob eine Fortsetzung der Behandlung notwendig ist.
Kinder (unter 12 Jahren)
Noax uno wird für die Behandlung von Kindern (unter 12 Jahren) nicht empfohlen.
Ältere Patienten
Im Regelfall ist eine Dosisanpassung bei älteren Patienten (bis 75 Jahren) ohne klinisch manifeste Leber- oder Niereninsuffizienz nicht erforderlich. Die Elimination von Tramadol kann bei Patienten über 75 Jahren verlängert sein. Daher sollte das Dosierungsintervall, falls nötig, nach Bedarf des Patienten erweitert werden.
Leber- und Niereninsuffizienz/Dialyse
In Patienten mit Nieren- und/oder Leberinsuffizienz ist die Elimination von Tramadol verzögert. Bei diesen Patienten ist die Ausdehnung der Dosisintervalle, je nach Anforderung des Patienten, sorgfältig in Erwägung zu ziehen.
Noax uno wird für Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz oder schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance < 10 ml/min, siehe Abschnitt 4.3.) nicht empfohlen. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit mäßiger Leberinsuffizienz oder mäßiger Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance <30 ml/min) (siehe Abschnitt 4.5).
Art der Anwendung
Die Tabletten sollen im Ganzen und unzerteilt/unzerkaut mit einer ausreichenden Flüssigkeitsmenge geschluckt werden. Die Tabletten können zu oder unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Alternative Tablettenstärken von Noax uno sind verfügbar. Wenn es notwendig ist, sollten die entsprechenden Tablettenstärken verwendet werden, um die erforderliche Dosis zu erreichen.
Noax uno soll einmal alle 24 Stunden eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Akute Vergiftung oder Überdosierung mit zentral wirkenden Beruhigungsmitteln (Alkohol, Schlafmittel, andere opioide Analgetika, usw.). Patienten, die gleichzeitig mit MAO Hemmern behandelt werden oder mit MAO Hemmern während der letzten 2 Wochen behandelt wurden (siehe Abschnitt 4.5). Bei schwerer Leberinsuffizienz oder schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance < 10 ml/min). Bei Epilepsie, die nicht ausreichend durch eine Behandlung kontrolliert wird (siehe Abschnitt 4.4). Tramadol darf nicht während der Stillzeit verabreicht werden, wenn eine länger dauerndeBehandlung erforderlich ist (siehe Abschnitt 4.6).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Während der Behandlung mit Tramadol wird der Konsum von Alkohol nicht empfohlen. Gleichzeitige Behandlung mit Carbamazepin wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Es können sich eine Toleranz sowie eine mentale und physische Abhängigkeit entwickeln, und zwar insbesondere nach langfristiger Anwendung.
Bei therapeutischen Dosen wurden Entzugssymptome mit einer Häufigkeit von 1: 8000 berichtet. Über Abhängigkeit und Missbrauch wurde seltener berichtet. Wegen der Möglichkeit von Abhängigkeit und Entzugssymptomen sollte die klinische Notwendigkeit einer länger dauernden Schmerzbehandlung regelmäßig überprüft werden. Bei Patienten, die zu Arzneimittelmissbrauch oder -abhängigkeit neigen, sollte Tramadol nur kurzfristig und unter strenger ärztlicher Kontrolle angewendet werden.
Wenn für einen Patienten die Therapie mit Tramadol nicht mehr erforderlich ist, ist es unter Umständen ratsam, die Dosis allmählich auszuschleichen, um Entzugssymptomen vorzubeugen
Tramadol ist nicht zur Substitution bei opiatabhängigen Patienten geeignet. Obwohl es ein Opioid Agonist ist, kann Tramadol keine Morphin-Entzugserscheinungen unterdrücken.
Atemdepression oder Patienten, die zentral wirksame Mittel nehmen:
Vorsicht ist geboten bei der Gabe von Tramadol bei Patienten mit Risiko zur Atemdepression oder Patienten, die Medikamente verabreicht bekommen, die Atemdepression auslösen können.
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen verursachen, darunter zentrale
Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogene Hypoxämie. Die Anwendung von Opioiden erhöht das Risiko einer ZSA in Abhängigkeit von der Dosierung. Bei Patienten mit ZSA ist eine Reduzierung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht zu ziehen.
Nebenniereninsuffizienz
Opioidanalgetika können gelegentlich eine reversible Nebenniereninsuffizienz verursachen, die eine Überwachung und eine Glucocorticoid-Ersatztherapie erfordert. Zu den Symptomen einer akuten oder chronischen Nebenniereninsuffizienz können z. B. starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, niedriger Blutdruck, extreme Müdigkeit, verminderter Appetit und ewichtsverlust gehören.
Das Serotoninsyndrom, ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, wurde bei Patienten berichtet, die Tramadol in Kombination mit anderen serotonergen Arzneimitteln oder Tramadol allein erhielten (siehe Abschnitte 4.5, 4.8 und 4.9).
Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit anderen serotonergen Arzneimitteln klinisch angezeigt ist, wird eine sorgfältige Beobachtung des Patienten empfohlen, insbesondere bei Behandlungsbeginn und Dosiserhöhungen.
Die Symptome des Serotoninsyndroms umfassen unter anderem Veränderungen des Gemütszustandes, autonome Instabilität, neuromuskuläre Auffälligkeiten und/oder gastrointestinale Symptome.
Wenn ein Serotoninsyndrom vermutet wird, sind je nach der Schwere der Symptome eine Dosisverringerung oder das Absetzen der Behandlung in Erwägung zu ziehen. Das Absetzen der serotonergen Arzneimittel führt in der Regel zu einer raschen Besserung.
Tramadol sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Kopfverletzungen, erhöhtem Hirndruck, Leberoder Niereninsuffizienz, bei Patienten mit Schock, Bewusstseinsstörungen (ohne bekannte Ursache), Störungen des Atemzentrums oder der Atemfunktion, bei Patienten mit Diabetes aufgrund des Auftretens von Hypoglykämie mit Tramadol angewendet werden.
Es besteht ein erhöhtes Risiko für Krampfanfälle, wenn die Dosierung von Tramadol die maximal empfohlene Tagesdosis (400 mg) übersteigt. Bei der empfohlenen Dosierung ist über Krampfanfälle berichtet worden.
Patienten mit kontrollierter Epilepsie oder Patienten, die zu Krampfanfällen neigen, sollten nur in zwingenden Fällen mit Tramadol behandelt werden. Es besteht ein erhöhtes Risiko von Krampfanfällen bei Patienten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln, die die Krampfschwelle erniedrigen, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.5).
CYP2D6-vermittelter Metabolismus
Tramadol wird durch das Leberenzym CYP2D6 metabolisiert. Wenn ein Patient einen Mangel an diesem Enzym aufweist bzw. dieses Enzym beim Patienten vollständig fehlt, lässt sich unter Umständen keine ausreichende schmerzlindernde Wirkung erzielen. Laut Schätzungen weisen bis zu 7 % der kaukasischen Population diesen Mangel auf. Wenn der Patient jedoch ein ultraschneller Metabolisierer ist, besteht selbst bei häufig verschriebenen Dosen das Risiko für die Entwicklung von Nebenwirkungen einer Opioid-Toxizität.
Allgemeine Symptome einer Opioid-Toxizität sind unter anderem Verwirrtheit, Somnolenz, flache Atmung, kleine Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation und Appetitmangel. In schweren Fällen können Symptome einer Kreislauf- und Atemdepression auftreten, die lebensbedrohlich und in sehr seltenen Fällen sogar tödlich sein können. Schätzungen der Prävalenz ultraschneller Metabolisierer in unterschiedlichen Populationen sind nachstehend zusammengefasst:
Population
Afrikanisch/Äthiopisch Afroamerikanisch
29 %
3,4 % bis 6,5%
1,2 % bis 2 %
3,6 % bis 6,5%
6,0 %
1,9 %
1 % bis 2 %
Asiatisch
Kaukasisch
Griechisch
Ungarisch Nordeuropäisch
Postoperative Anwendung bei Kindern
In der veröffentlichten Literatur wurde darüber berichtet, dass postoperativ angewendetes Tramadol bei Kindern nach einer Tonsillektomie und/oder Adenoidektomie wegen obstruktiver Schlafapnoe zu seltenen, aber lebensbedrohlichen unerwünschten Ereignissen geführt hat. Wenn Tramadol Kindern zur postoperativen Schmerzlinderung verabreicht wird, sollte mit extremer Vorsicht vorgegangen werden, und es sollte eine engmaschige Überwachung auf Symptome einer Opioid-Toxizität, einschließlich Atemdepression, erfolgen.
Kinder mit eingeschränkter Atemfunktion
Tramadol wird nicht zur Anwendung bei Kindern empfohlen, deren Atemfunktion unter Umständen eingeschränkt ist, einschließlich bei neuromuskulären Störungen, schweren Herzoder Atemwegserkrankungen, Infektionen der oberen Atemwege oder der Lunge, multiplem Trauma oder extensiven chirurgischen Eingriffen. Diese Faktoren können zu einer Verschlechterung der Symptome einer Opioid-Toxizität führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Medikamente, bei denen die gleichzeitige Einnahme während der Behandlung mit Tramadol kontraindiziert ist
Tramadol darf nicht zusammen mit selektiven oder nicht selektiven MAO Hemmern angewendet werden. (siehe Abschnitt 4.3).
Medikamente, bei denen die gleichzeitige Einnahme während der Behandlung mit Tramadol nicht empfohlen wird:
Kombination von gemischten Agonist-Antagonisten (Buprenorphin, Nalbuphin und Pentazocin): Die gleichzeitige Behandlung mit Tramadol wird nicht empfohlen, da die theoretische Möglichkeit besteht, dass die analgetische Wirkung eines reinen Agonisten aufgrund des kompetitiven Blockierens von Rezeptoren abgeschwächt wird, das das Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen birgt.
Alkohol: Alkohol verstärkt den sedativen Effekt von opioiden Analgetika. Die resultierende Benommenheit kann während des Lenkens von Fahrzeugen oder Bedienens von Maschinen gefährlich sein. Während der Behandlung mit Tramadol sollen keine alkoholischen Getränke oder Medikamente, die Alkohol enthalten, konsumiert werden (siehe Abschnitt 4.7).
Carbamazepin (Enzyminduktor): Es besteht die Möglichkeit der Verkürzung der analgetischen Wirkung durch die Senkung des Plasmaspiegels von Tramadol und seines pharmakologisch wirksamen Metaboliten.
Naltrexon: Die Verwendung von Tramadol mit Naltrexon kann die analgetische Wirkung verringern. Falls erforderlich kann die analgetische Dosis erhöht werden.
Medikamente, bei denen die gleichzeitige Einnahme während der Behandlung mit Tramadol mit Vorsicht erfolgen sollte:
Andere Morphin Derivate (einschließlich Antitussiva und Substitutionstherapien) Benzodiazepine, Barbiturate: Hohes Risiko einer Atemdepression, fatal im Falle einer Überdosierung.
Andere zentral wirkende Beruhigungsmittel: opioide Analgetika, Barbiturate, Benzodiazepine, sedative Antidepressiva, sedative H1 Antihistaminika, andere Anxiolytika als Benzodiazepine, Schlafmittel, Neuroleptika, zentral wirkenden Antihypertonika, Thalidomid, Baclophen: Erhöhtes Risiko einer zentralnervösen Dämpfung. Die daraus resultierende beeinträchtigte Reaktionszeit kann für das Lenken von Kraftfahrzeugen und das Bedienen von Maschinen gefährlich sein.
Tramadol kann Krämpfe verursachen und erhöht die Wahrscheinlichkeit von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), Serotonin-Noradrenalin Wiederaufnahmehemmern (SNRIs), trizyklischen Antidepressiva, Antipsychotika und anderen Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen (wie z.B. Bupoprion, Mirtazapin, Tetrahydrocannabinol) Krämpfe auszulösen.
Die gleichzeitige Anwendung von Tramadol mit serotonergen Arzneimitteln wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs), Serotonin-Noradrenalin Wiederaufnahmehemmern (SNRIs), MAO Inhibitoren (siehe Abschnitt 4.3), trizyklischen Antidepressiva und Mirtazapin kann ein Serotoninsyndrom, einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand, verursachen (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).
Venlafaxin: Risiko von Krämpfen
Bei gleichzeitiger Anwendung von Tramadol und Cumarin-Derivaten (z.B. Warfarin) ist Vorsicht geboten, da bei einigen Patienten erhöhte INR-Werte und Ekchymosen beobachtet wurden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Fertilität:
Es wurden keine Fertilitätsstudien mit Noax uno Retardtabletten durchgeführt.
Schwangerschaft:
Tramadol sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, außer es ist eindeutig erforderlich.
Es sind nur unzureichende Daten bei Menschen bekannt, um die Sicherheit der Anwendung von Tramadol bei schwangeren Frauen beurteilen zu können.
Wie bei anderen opioiden Analgetika:
Tramadol überwindet die Plazenta Unabhängig von der Dosierung, kann die chronische Anwendung von Tramadol zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen Höhere Dosierungen am Ende einer Schwangerschaft, auch für einen kurzen Behandlungszeitraum, können zu einer Atemdepression bei Neugeborenen führen. Tierstudien haben keine teratogenen Wirkungen gezeigt. Bei hohen Dosen trat jedoch Fötotoxizität aufgrund maternaler Toxizität auf (siehe Abschnitt 5.3).Stillzeit:
Etwa 0,1 % der mütterlichen Dosis von Tramadol wird mit der Muttermilch ausgeschieden. Im unmittelbaren post-partum Zeitraum, für mütterliche tägliche Dosierung bis zu 400 mg, entspricht dies einer mittleren Menge an Tramadol, die von stillenden Säuglingen von 3 % an das Gewicht der Mutter angepassten Dosierung aufgenommen wurde. Aus diesem Grund soll Tramadol während der Stillzeit nicht angewendet werden oder alternativ, sollte die Stillzeit während der Behandlung mit Tramadol abgebrochen werden. Bei einmaliger Anwendung von Tramadol ist eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich. Wenn eine Langzeitbehandlung bei Frauen nach einer Geburt notwendig ist, ist das Stillen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
4.7 Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Tramadol kann Schwindel und/oder Benommenheit verursachen und auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch kann das Reaktionsvermögen so weit verändert werden, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dieser Effekt kann zu Beginn einer Behandlung auftreten und kann sich im Zusammenwirken mit Alkohol und gleichzeitiger Einnahme von anderen psychotrop wirkenden Substanzen oder Antihistaminika verstärken. Falls der Patient davon betroffen ist, sollte er kein Fahrzeug lenken oder keine Maschinen bedienen.
4.8 Nebenwirkungen
Als häufigste Nebenwirkungen wurden bei jeweils über 10 % der Patienten Übelkeit und Schwindel berichtet.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | > 1/10 |
Häufig: | > 1/100, < 1/10 |
Gelegentlich: | > 1/1.000, < 1/100 |
Selten: | > 1/10.000, < 1/1.000 |
Sehr selten: | < 1/10.000 |
Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Erkrankungen des Immunsystems:
Selten: | allergische Reaktionen (z.B.: Dyspnoe, Bronchospasmus, Keuchen, Angioödeme) und anaphylaktische Reaktionen. |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Selten: Appetitstörungen
Nicht bekannt: Hypoglykämie
Psychiatrische Erkrankungen:
Selten : Halluzinationen, Verwirrtheit, Schlafstörungen, Albträume,
Angstzustände, Delirium
Nach Anwendung von Tramadol können in seltenen Fällen verschiedenartige psychiatrische Nebenwirkungen auftreten, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach individueller Reaktivität und der Dauer der Behandlung) in Erscheinung treten.
Stimmungsveränderungen (meist gehobene Stimmung, gelegentlich Dysphorie), Veränderungen der Aktivität (meist Dämpfung, gelegentlich Steigerung) und Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z.B. Entscheidungsverhalten, Wahrnehmungsstörungen) wurden beobachtet. Es kann zu einer Abhängigkeit kommen.
Symptome einer Entzugsreaktion, ähnlich der bei Opiaten, können auftreten: Agitation, Ängstlichkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Hyperkinesie, Tremor und gastrointestinale Symptome.
Andere Entzugssymptome, die beobachtet wurden, sind: Panikattacken, schwere Angststörungen, Halluzinationen, Parästhesien, Tinnitus und andere ZNS-Probleme.
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr häufig: Schwindel
Häufig: Kopfschmerzen, Somnolenz
Selten: Parästhesien, Tremor, Krämpfe
Nicht bekannt: Serotoninsyndrom
Krampfanfälle traten überwiegend nach hoher Tramadol-Dosierung auf oder nach gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, welche die Krampfschwelle erniedrigen oder Krampfanfälle auslösen können (siehe Abschnitte 4.4. und 4.5)
Augenerkrankungen:
Selten : verschwommenes Sehen, Miosis
Herzerkrankungen:
Gelegentlich: Beeinflussung der Kreislaufregulation (Herzklopfen, Tachykardie). Diese
Nebenwirkungen können insbesondere bei intravenöser Applikation und bei Patienten unter physischer Belastung auftreten.
Selten: Bradykardie
Gefäßerkrankungen:
Gelegentlich: Beeinflussung der Kreislaufregulation (orthostatische Hypotonie oder
Kreislaufkollaps). Diese Nebenwirkungen können insbesondere bei intravenöser Applikation und bei Patienten unter physischer Belastung auftreten.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und des Mediastinums:
Selten : Atemdepression
Wenn die empfohlenen Dosierungen erheblich erhöht sind und andere zentral wirkende Beruhigungsmittel gleichzeitig verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5), kann eine Atemdepression auftreten.
Häufigkeit
nicht bekannt
hinzugefügt
werden: Schluckauf
Über eine Verschlimmerung von Asthma wurde berichtet, jedoch konnte ein Kausalzusammenhang nicht hergestellt werden.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Sehr häufig: Übelkeit
Häufig: Erbrechen, Verstopfung, Mundtrockenheit
Gelegentlich: gastrointestinale Beschwerden (Völlegefühl, Blähungen).
Leber- und Gallenerkrankungen:
In wenigen Einzelfällen wurde während der therapeutischen Anwendung von Tramadol über eine Erhöhung der Leberenzymwerte berichtet.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: Hyperhidrosis
Gelegentlich: Hautreaktionen (z.B.: Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen:
Selten: Muskelschwäche
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Selten: Miktionsstörungen (Dysurie und Harnverhalten)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Erschöpfung
Untersuchungen
Selten: erhöhter Blutdruck
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Symptome:
Die Symptome bei Überdosierung mit Tramadol sind ähnlich wie bei allen anderen zentralwirksamen Analgetika (Opioiden). Im Besonderen umfassen diese Miosis, Erbrechen, Kreislaufkollaps, Bewusstseinsstörungen oder folglich Koma, Krämpfe und Atemdepression, die zu Atemlähmung führen kann.
Auch das Serotoninsyndrom wurde gemeldet.
Therapie:
Es gelten die allgemeinen Notfallregeln: Aufrechterhaltung von Atmung und Kreislauf. Magenentleerung durch Erbrechen (Patient bei Bewusstsein) oder Auspumpen des Magens. Eine Magenentleerung kann in Betracht gezogen werden, wenn die Einnahme der Überdosis erst kürzlich erfolgte. Dies darf die (wiederholte) Einnahme von Aktivkohle, zur Verhinderung der Absorption von Tramadol, nicht verzögern. Als Antidot kann im Falle einer Atemdepression Naloxon gegeben werden. Es besteht ein Risiko zu vermehrten Krämpfen bei der Verwendung von Naloxon. Bei Krämpfen war in tierexperimentellen Untersuchungen Naloxon wirkungslos. In diesem Fall sollte Diazepam i.v. angewendet werden.
Tramadol wird nur zu einem geringen Ausmaß durch Hämodialyse oder Hämofiltration aus dem Plasma entfernt. Aus diesem Grund sind Hämodialyse oder Hämofiltration allein zur Behandlung der akuten Intoxikation nicht geeignet.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmazeutische Gruppe: Analgetika, andere Opioide
ATC Code: N02AX02
Tramadol ist ein zentral wirksames Analgetikum. Es ist ein reiner nicht selektiver p. Delta und k Morphinrezeptor Agonist mit größerer Affinität an p-Rezeptoren. Andere Mechanismen. die zu seiner analgetischen Wirkung beitragen. sind die Hemmung der neuronalen Wiederaufnahme von Noradrenalin sowie die Verstärkung der Serotonin-Freisetzung.
Tramadol besitzt eine antitussive Wirkung. Im Gegensatz zu Morphin besitzt Tramadol in analgetischen Dosen über einen weiten Bereich keine atemdepressive Wirkung. Ebenso wird die gastrointestinale Motilität nicht beeinflusst. Die Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem sind eher gering. Die Wirkstärke von Tramadol wird mit 1/10 bis 1/6 derjenigen von Morphin angegeben.
Kinder und Jugendliche
Die Auswirkungen von enteraler und parenteraler Verabreichung von Tramadol wurden in klinischen Studien mit mehr als 2000 pädiatrischen Patienten im Alter von Neugeborenen bis zum Alter von 17 Jahren untersucht. Die Indikationen für die Schmerzbehandlungen. welche in diesen Studien untersucht wurden. waren Schmerzen nach Operationen (vor allem abdominal). nach chirurgischen Zahnextraktionen. infolge von Frakturen. Verbrennungen und Traumata. sowie anderer schmerzhafter Zustände. die eine analgetische Behandlung für voraussichtlich 7 Tage erforderlich machten.
In Einzeldosen von bis zu 2 mg/kg oder Mehrfachdosen von bis zu 8 mg/kg pro Tag (bis maximal 400 mg pro Tag) war die Wirksamkeit von Tramadolhydrochlorid gegenüber Placebo überlegen und größer oder gleich zu Paracetamol, Nalbuphin, Pethidin oder niedrigdosiertem Morphin. Die durchgeführten Studien bestätigten die Wirksamkeit von Tramadol. Das Sicherheitsprofil von Tramadol war bei Erwachsenen und pädiatrischen Patienten älter als 1 Jahr ähnlich (siehe Abschnitt 4.2).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Noax uno wird nach oraler Gabe einer Einzeldosis fast vollständig (>90 %) resorbiert.
Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 70 %, unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Der Unterschied zwischen resorbiertem und unmetabolisiert verfügbarem Tramadol liegt wahrscheinlich am geringen First-Pass-Effekt. Der First-Pass-Effekt beträgt nach oraler Gabe maximal 30 %.
Tramadol besitzt eine hohe Gewebeaffinität (Verteilungsvolumen = 203±40 l). Die Bindung an Serumproteine beträgt etwa 20 %.
Nach Anwendung einer Einzeldosis von 200 mg Noax uno auf nüchternen Magen wird nach einer mittleren Zeit (tmax) von 6 h die maximale Plasmakonzentration Cmax 241 ±62 ng/ml erreicht. Tramadol überwindet die Blut-Hirn-Schranke und die Plazenta. Der Wirkstoff findet sich in der Muttermilch neben seinem O-Desmethylderivat in sehr geringen Mengen (0,1% bzw. 0,02% der applizierten Dosis).
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt unabhängig von der Art der Applikation etwa 6 h. Bei Patienten über 75 Jahre kann sie um ca. den Faktor 1,4 verlängert sein.
Tramadol wird beim Menschen im Wesentlichen durch N und O-Demethylierung sowie durch Konjugation der O-Demethylierungsprodukte mit Glucuronsäure metabolisiert. Nur ODesmethyltramadol ist pharmakologisch aktiv. Bei den weiteren Metaboliten bestehen in quantitativer Hinsicht beträchtliche interindividuelle Unterschiede: Im Urin wurden bisher 11 Metaboliten gefunden. Nach tierexperimentellen Befunden übertrifft O-Desmethyltramadol die Wirkungsstärke der Muttersubstanz um den Faktor 2 – 4. Seine Halbwertszeit (6 gesunde Probanden) beträgt 7,9 h (Bereich 5,4 – 9,6 h) und liegt in der gleichen Größenordnung wie Tramadol.
Die Hemmung der an der Biotransformation von Tramadol beteiligten Isoenzyme CYP3A4 und/oder CYP2D6 kann die Plasmakonzentration von Tramadol oder seines aktiven Metaboliten beeinflussen. Tramadol und seine Metaboliten werden fast vollständig renal ausgeschieden. Die kumulative Urinausscheidung beträgt 90 % der Gesamtradioaktivität der verabfolgten Dosis. Bei Störungen der Leber- und Nierenfunktion muss mit einer geringen Verlängerung der Halbwertszeiten gerechnet werden. Bei Patienten mit Leberzirrhose wurden EliminationsHalbwertszeiten von 13,3 ±4,9 h (Tramadol) bzw. 18,5 ±9,4 h (O-Desmethyltramadol), im Extremfall von 22,3 h bzw. 36 h bestimmt. Bei Niereninsuffizienz (Kreatin Clearance < 5 ml/min) betrugen die Werte 11 ±3,2 h bzw. 16,9 ±3 h, im Extremfall 19,5 h bzw. 43,2 h. Im therapeutischen Dosisbereich zeigt Noax uno ein lineares pharmakokinetisches Profil.
Die Relation zwischen Serumkonzentrationen und analgetischer Wirkung ist dosisabhängig, jedoch mit großen Abweichungen im Einzelfall. Eine Serumkonzentration von 100 bis 300 ng/ml ist im Regelfall wirksam.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität, Gentoxizität, und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Studien an Tieren zeigten keine teratogenen Effekte. Bei sehr hohen Dosen trat aufgrund maternaler Toxizität Fötotoxizität auf.
Tramadoldosierungen ab 50 mg/kg pro Tag verursachten bei Ratten toxische Effekte bei trächtigen Tieren und führten zu einem Anstieg der Neugeborenensterblichkeit.
Bei den Nachkommen traten Retardierungen in Form von Ossifikationsstörungen und verzögerter Vaginal- und Augenöffnung auf. Die Fertilität männlicher Ratten wurde nicht beeinträchtigt. Weibchen zeigten nach höheren Dosierungen (ab 50 mg/kg pro Tag) eine geringere Trächtigkeitsrate.
Bei Kaninchen traten über Dosen von 125 mg/kg toxische Effekte bei Muttertieren sowie Skelettanomalien bei den Nachkommen auf. In bestimmten In-vitro-Testsystemen wurden Hinweise auf mutagene Effekte gesehen. In-vivo-Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf mutagene Effekte. Tramadol ist nach vorliegendem Erkenntnismaterial als nicht mutagene Substanz einzustufen.
Studien zum tumorerzeugenden Potential von Tramadolhydrochlorid wurden an Ratten und Mäusen durchgeführt. Aus der Studie an Ratten ergaben sich keine Hinweise auf wirkstoffbedingt erhöhte Tumorinzidenzen. In der Studie an Mäusen wurden eine erhöhte Inzidenz für Leberzelladenome bei männlichen Tieren (über 15 mg/kg dosisabhängig, nicht signifikant erhöht) und ein Anstieg der Lungentumoren bei weiblichen Tieren aller Dosisgruppen (signifikant, aber nicht dosisabhängig erhöht) beobachtet.
Kinder und Jugendliche
Die Pharmakokinetik von Tramadol und O-Desmethyltramadol nach oraler Einzeldosis und Mehrfachdosis-Verabreichung an Patienten im Alter von 1 Jahr bis zu 16 Jahren war im Allgemeinen ähnlich wie bei Erwachsenen, wenn die Dosierung bezogen auf das Körpergewicht eingestellt wurde, aber mit einer höheren Inter-individuellen Variabilität in Kindern im Alter von 8 Jahren und darunter.
Bei Kindern im Alter von unter 1 Jahr sind die Pharmakokinetik von Tramadol und ODesmethyltramadol untersucht, aber noch nicht vollständig charakterisiert worden. Informationen aus Studien, die diese Altersgruppe einschließen, deuten darauf hin, dass die Bildungsrate von ODesmethyltramadol via CYP2D6 bei Neugeborenen kontinuierlich ansteigt und das Niveau der CYP2D6-Aktivität von Erwachsenen etwa im Alter von 1 Jahr erreicht. Darüber hinaus können ein nicht ausgereiftes Glucuronidierungssystem und eine nicht ausgereifte Nierenfunktion zu einer verlangsamten Elimination und Akkumulation von O-Desmethyltramadol bei Kindern im Alter von unter 1 Jahr führen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Polyvinylacetat, Povidon, Natriumdodecylsulfat und Siliciumdioxid (Kollidon SR) Xanthangummi
Pflanzenöle hydriert (Baumwollsamenöl)
Magnesiumstearat
Siliciumdioxid
Hydroxypropyldistärkephosphat (E 1442) (Contramid)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Durchdrückpackungen: Nicht über 30°C lagern.
HDPE Flaschen: Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PE/PCTFE – Durchdrückpackung mit Aluminiumfolie mit 5, 10, 15, 20, 30, 50, 60 oder 100 Retardtabletten oder
HDPE Flasche mit 100 Retardtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Endo Ventures Limited
First Floor, Minerva House,
Simmonscourt Road
Ballsbridge, Dublin 4, Ireland
8. ZULASSUNGSNUMMER
1–26331
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
Datum der Erteilung der Zulassung: 13.04.2006
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 02.02.2010
10. STAND DER INFORMATION
Juli 2021
Mehr Informationen über das Medikament Noax uno 300 mg Retardtabletten
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Ja
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-26331
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Endo Ventures Limited, Simmonscourt Road - First Floor, Minerva House, - Ballsbridge, Irland