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NANOTOP 0,5 mg Kit für ein radioaktives Arzneimittel - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - NANOTOP 0,5 mg Kit für ein radioaktives Arzneimittel

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

NANOTOP 0,5 mg

Kit für ein radioaktives Arzneimittel

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Durchstechflasche enthält 0,5 Milligramm Albumin vom Menschen, denaturiert.

Mindestens 95 % der 99mTc-Albiimin-Nanokolloid Partikel haben einen Durchmesser < 80 nm.

Das Radionuklid ist nicht Bestandteil des Kits.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Natrium: 0,009 mmol (0,2 mg) pro Durchstechflasche

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Kit für ein radioaktives Arzneimittel

Weißes oder nahezu weißes Lyophilisat

Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Zur Radiomarkierung mit Natrium[99mTc]per­technetat Injektionslösung

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

Nach Radiomarkierung mit Natrium(99mTc)per­technetat-Injektionslösung wird das erhaltene 99mTc-

Albumin-Nanokolloid nach subkutaner Verabreichung angewendet zur

Lymphszintigraphie zum Nachweis der Integrität des Lymphsystems und der Differenzierung zwischen venösen und lymphatischen Obstruktionen Nachweis von Sentinel- (Wächter-) Lymphknoten

– Malignes Melanom

– Brustkrebs

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene

Subkutane Anwendung

Lymphszintigraphie mit subkutaner (interstitieller) Einzel- oder Mehrfachinjektion:

18,5 – 110 MBq pro Injektionsstelle. Die erforderliche Aktivität ist abhängig von der untersuchten anatomischen Region und von der Zeitspanne zwischen Injektion und Darstellung. Das injizierte Volumen sollte 0,2 – 0,3 ml je Injektionsstelle nicht übersteigen. Pro Injektionsstelle dürfen nicht mehr als 0,5 ml appliziert werden.

Die Injektion wird subkutan verabreicht, nachdem durch Aspiration überprüft wurde, dass kein Blutgefäß versehentlich punktiert wurde.

Nachweis von Sentinel-(Wächter-)Lymphknoten:

– Malignes Melanom: Die empfohlene Dosis variiert von 10 bis 110 MBq bei intradermaler Injektion des Radiokolloids, verteilt auf 2 – 4 Applikationen rund um den Tumor/die Narbe. Die injizierte Gesamtaktivität sollte an den zeitlichen Verlauf der Wächterlymphknoten-Biopsie angepasst werden.

– Brustkrebs: NANOTOP kann bei oberflächlichen Tumoren (tastbare Läsionen) mittels intradermaler, subdermaler oder periareolarer Injektionen verabreicht werden, bei tiefliegenden Tumoren (nicht-tastbaren Läsionen) mittels intratumoraler und interstitiell peritumoraler Injektion. Die Gesamt-Aktivitäten variieren von 5 bis 200 MBq in Abhängigkeit von der verstrichenen Zeit zwischen Darstellung und Operation.

Eine einzelne Injektion eines kleinen Volumens (0,2 ml) wird empfohlen.

Mehrfache Injektionen oder höhere Aktivitäten können unter bestimmten Umständen/ Bedingungen und unter Berücksichtigung der Empfindlichkeit der Sonden verwendet werden.

Eine Reduzierung der Dosis bei Nieren- oder Leberschäden ist nicht erforderlich.

Kinder

Lymphszintigraphie bei Kindern und Jugendlichen sollte mit Vorsicht erfolgen, unter Berücksichtigung der klinischen Notwendigkeit und Einbeziehung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses in dieser Patientengruppe. Die Aktivität für Kinder sollte aus dem empfohlenen Bereich der Erwachsenen Aktivität berechnet und an Gewicht und Körperoberfläche angepasst werden. Die Arbeitsgruppe Pädiatrie der European Association of Nuclear Medicine (EANM) empfiehlt jedoch, dass die zu verabreichende Aktivität anhand der in nachstehender Tabelle dem Körpergewicht zugeordneten Faktoren als Bruchteil der Aktivität für Erwachsene berechnet wird.

Körpergewicht (kg)

Teil der

Erwachsenen-Dosis

Körpergewicht (kg)

Teil der ErwachsenenDosis

3

0.1

32

0.65

4

0.14

34

0.68

6

0.19

36

0.71

8

0.23

38

0.73

10

0.27

40

0.76

12

0.32

42

0.78

14

0.36

44

0.80

16

0.40

46

0.82

18

0.44

48

0.85

20

0.46

50

0.88

22

0.50

52 – 54

0.90

24

0.53

56 – 58

0.92

26

0.56

60 – 62

0.96

28

0.58

64 – 66

0.98

30

0.62

68

0.99

Für die Anwendung bei Kindern kann das Arzneimittel bis zu 1:50 mit 0,9 %iger Natriumchlori­dInjektionslösung verdünnt werden.

Art der Anwendung:

Vor der Anwendung am Patienten muss das Arzneimittel radiomarkiert werden. Anweisungen zur Radiomarkierung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12.

Dieses Arzneimittel ist nicht für die regelmäßige oder kontinuierliche Anwendung bestimmt.

Die radiomarkierte Injektionssus­pension (99mTc-Albumin-Nanokolloid) unmittelbar vor Entnahme der Patientendosis aus der Durchstechflasche leicht aufschütteln. Vor der Injektion die Spritze mehrfach schwenken.

Erhalt der Aufnahme

Konventionelle Lymphszintigraphie: Die Injektion wird subkutan verabreicht nachdem durch Aspiration überprüft wurde, dass kein Blutgefäß versehentlich punktiert wurde. Bei der Darstellung der unteren Gliedmaßen werden die dynamischen Bilder sofort nach der Injektion und die statischen Bilder 30 – 60 Minuten später aufgenommen. Bei der parasternalen Lymphdarstellung können wiederholte Injektionen und zusätzliche Aufnahmen erforderlich sein. Nachweis von Sentinel- (Wächter-) Lymphknoten (SLN)

– Malignes Melanom: Aufnahmen der Lymphszintigraphie werden direkt nach der Injektion erhalten und regelmäßig bis der SLN sichtbar ist.

– Brustkrebs: Szintigraphische Scans der Brust und der axillaren Region können 15 – 30 min und 3 Stunden nach der Injektion angefertigt werden.

Vorbereitung des Patienten, siehe Abschnitt 4.4.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Insbesondere ist die Anwendung von kolloidalen Partikeln des [99mTc]-Humanalbumin bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Humanalbumin-haltigen Arzneimitteln kontraindiziert.

Bei Patienten mit völliger Lymphobstruktion ist eine Lymphszintigraphie wegen der Gefahr von Strahlennekrosen an der Injektionsstelle nicht ratsam.

Schwangerschaft

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Potenzielle Überempfindlichkeit oder anaphylaktische Reaktionen

Wenn Überempfindlichke­its- oder anaphylaktische Reaktionen auftreten ist die Anwendung des Arzneimittels sofort abzubrechen und, falls erforderlich, eine intravenöse Behandlung einzuleiten. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollten entsprechende Arzneimittel und Instrumente (u.a. Trachealtubus und Beatmungsgerät) griffbereit sein.

Individuelle Nutzen/Risiko­beurteilung

Bei jedem Patienten ist ein sorgfältiges Abwägen zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Um die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende Aktivität nicht höher bemessen werden als für den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.

Bei schwangeren Frauen durchgeführte nuklearmedizinische Untersuchungen beinhalten auch eine Strahlendosis für den Fötus. Nur essentielle Untersuchungen sollten daher während der Schwangerschaf­t/Stillzeit durchgeführt werden, wenn zu erwartende Nutzen das Risiko für Mutter und Fötus weit übersteigt.

Anwendung bei Kindern

Information zur Anwendung bei Kindern, siehe Abschnitt 4.2.

Sonstige Hinweise

Standardmethoden zur Verhinderung von Infektionen, die durch die Verwendung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Blutplasma vorbereitet umfassen die Auswahl der Spender, das Screening von Einzelspenden und Plasma-Pools auf spezifische Marker für Infektionen und die Einbeziehung wirksamer Fertigungsschritte für die Inaktivierung/En­tfernung von Viren. Trotzdem kann bei der Zubereitung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Blutplasma die Möglichkeit der Übertragung infektiöser Erreger nicht völlig ausgeschlossen werden.

Dies gilt auch für unbekannte oder neu auftretende Viren und andere Krankheitserreger.

Es gibt keine Berichte über Virus-Übertragungen mit Albumin, das durch etablierte Verfahren entsprechend der Spezifikationen des Europäischen Arzneibuches hergestellt wurde.

Es wird dringend empfohlen, bei jeder Anwendung von NANOTOP bei einem Patienten den Namen und die Chargen-Nummer des Produkts zu protokollieren, um eine Verbindung zwischen dem Patienten und der Charge des Produkts zu erhalten.

Besondere Warnhinweise

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Für Lymphangiographien verwendete jodierte Kontrastmittel können die Lymphszintigraphie mit 99mTc-Albumin-Nanokolloid beeinträchtigen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter

Wenn es erforderlich ist einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist es wichtig festzustellen ob sie schwanger ist. Jede Frau, deren Periode ausgeblieben ist, muss als schwanger angesehen werden, solange das Gegenteil nicht bewiesen ist. Bei Zweifeln hinsichtlich einer möglichen Schwangerschaft (bei Ausbleiben der Periode, unregelmäßiger Periode etc.) sollten der Patientin (wenn möglich) alternative Techniken, die keine Strahlenbelastung beinhalten, angeboten werden.

Schwangerschaft.

Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition des Feten. Aus diesem Grunde sollten in der Schwangerschaft nur Untersuchungen bei vitaler Indikation durchgeführt werden, wenn der zu erwartende Nutzen das Risiko für die Mutter und den Fötus bei Weitem überwiegt.

Während der Schwangerschaft ist die subkutane Anwendung von Tc-99m-Albumin-Nanokolloid für die Lymphszintigraphie aufgrund der möglichen Konzentration in den Pelvislymphknoten strengstens kontraindiziert.

Stillzeit

Vor Verabreichung eines radioaktiven Arzneimittels an Stillende ist zu prüfen, ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode möglich ist und ob im Hinblick auf eine mögliche Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch das geeignete radioaktive Arzneimittel gewählt wurde.

Falls die Anwendung notwendig ist, sollte das Stillen für 13 Stunden unterbrochen und die Muttermilch verworfen werden.

Fertilität

Es liegen keine Daten vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Das Arzneimittel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Sehr selten:

leichte und vorübergehende Überempfindlichke­itsreaktionen, die sich in Symptomen äußern können wie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

lokale Reaktionen, Rötung, Jucken

Erkrankungen des Immunsystems

Schwindel, Blutdruckabfall

Andere Erkrankungen

Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Die effektive Dosis im Falle einer Verabreichung der maximalen für die subkutane Anwendung empfohlenen Aktivität (200 MBq) beträgt 0,8 mSv, demzufolge sind solche Nebenwirkungen mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten.

Wenn ein proteinhaltiges Arzneimittel, wie z. B. 99mTc-NANOTOP, beim Patienten angewendet wird, können sich Überempfindlichke­itsreaktionen entwickeln.

Zur Sicherheit im Hinblick auf übertragbare Erreger siehe Abschnitt 4.4.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website: anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Da 99mTc-Albumin-Nanokolloid kaum durch Urin und Fäzes ausgeschieden wird, kann keine praktische Maßnahme empfohlen werden, mit der nach Verabreichung einer Überdosis an Radioaktivität die Strahlenbelastung der Gewebe zufriedenstellend vermindert werden könnte.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: [99mTc]Technetium-Nanokolloid, ATC-Code: V09DB01

Bei den für diagnostische Zwecke verabreichten Substanzmengen und Aktivitäten sind keine pharmakodynamischen Wirkungen durch 99mTc-Albumin-Nanokolloid zu erwarten.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

NANOTOP ist ein Nanokolloid aus menschlichem Serumalbumin. Mindestens 95 % der Partikel sind kleiner als 80 nm (bestimmt durch Filtration).

Nach subkutaner Injektion in das Bindegewebe werden 30 – 40 % des verabreichten "mTc-Albumin-Nanokolloids (kleiner als 100 nm) in die Lymphkapillaren gefiltert, deren Hauptfunktion die Drainage von Proteinen aus der interstitiellen Flüssigkeit zurück in den Blut-Pool ist.

Das 99mTc-Albumin-Nanokolloid wird entlang der Lymphgefäße zu den regionären Lymphknoten und Hauptlymphstämmen transportiert und schließlich von den retikulären Zellen der funktionstüchtigen Lymphknoten aufgenommen. Ein Teil der injizierten Dosis wird an der Injektionsstelle durch Histiozyten phagozytiert. Ein weiterer Teil gelangt in die Blutbahn und wird vorwiegend in den RES-Zellen von Leber, Milz und Knochenmark gespeichert. Spuren der verabreichten Dosis werden renal ausgeschieden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Nach intravenöser Injektion von 800 bzw. 950 mg Albumin-Nanokolloid pro kg Körpergewicht bei Mäusen bzw. Ratten wurden keine Todesfälle und auch keine bedeutenden pathologischen Veränderungen beobachtet. Nach subkutaner Injektion von 1 g Albumin-Nanokolloid pro kg Körpergewicht, das mit 0,9 %iger Natriumchlorid-Injektionslösung rekonstituiert war, wurden bei Mäusen und Ratten keine lokalen Reaktionen beobachtet.

Diese Dosen entsprechen dem Inhalt von 50 Flaschen des Arzneimittels je kg Körpergewicht, somit ungefähr dem 3.500fachen der maximalen Humandosis.

Mutagenitätsstudien sowie Langzeitstudien zur Karzinogenese wurden nicht durchgeführt. Untersuchungen zur Reproduktionsto­xizität liegen nicht vor.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Zinn(II)-chlorid-Dihydrat

Glucose

Poloxamer 238

Natriummonohy­drogenphosphat-Dihydrat, E339 Dodecanatriumfitat

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 und 12 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

24 Monate

Nach Radiomarkierung: 6 Stunden.

Nach Radiomarkierung nicht über 25 °C lagern.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packungsgröße: 5 Durchstechflas­chen

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Allgemeine Hinweise

Nach der Radiomarkierung von NANOTOP gelten die für radioaktive Arzneimittel üblichen Vorsichtsmaßnahmen: Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Entgegennahme, Lagerung, Anwendung, Transport und Entsorgung unterliegen den Anordnungen und/oder entsprechenden Genehmigungen der örtlich zuständigen Aufsichtsbehörden.

Radioaktive Präparationen dürfen vom Anwender nur unter Berücksichtigung der Anforderungen an die radiologische Sicherheit und die pharmazeutische Qualität zubereitet werden. Geeignete aseptische Vorkehrungen sollten getroffen werden

Der Inhalt der Durchstechflaschen ist nur für die Herstellung von 99mTc-Albumin-Nanokolloid vorgesehen und darf nicht direkt am Patienten angewendet werden, ohne dass vorher die Zubereitung erfolgt.

Anweisungen zur Radiomarkierung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12.

Wenn die Integrität der Durchstechflasche zweifelhaft ist, sollte es nicht verwendet werden.

Der Inhalt des Kits vor der Radiomarkierung ist nicht radioaktiv. Nach der Zugabe von Natrium(99mTc)per­technetat Ph.Eur. ist eine geeignete Abschirmung der fertigen Zubereitung zu gewährleisten.

Die Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln birgt Risiken für andere Personen aufgrund der äußeren Strahlenexposition oder aufgrund von Kontaminationen durch Ausscheidungen des Patienten. Entsprechend den nationalen Vorschriften sind geeignete Strahlenschut­zvorkehrungen zu treffen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

8. ZULASSUNGSNUMMER

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 25.04.2014

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 11.03.2019

10. STAND DER INFORMATION

03/2019

11. DOSIMETRIE

Physikalische Eigenschaften des zur radioaktiven Markierung verwendeten Nuklids

Technetium-99m wird mittels eines [99Mo]Molybdän/[99mTc]T­echnetium-Radionuklidge­nerators gewonnen und zerfällt unter Emission von Gammastrahlung mit einer Energie von 141 keV und einer

Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu Technetium-99, das aufgrund seiner langen Halbwertszeit von 2,13 × 105 Jahren als quasi stabil zu betrachten ist.

Strahlenexposi­tion

Lymphszintigrap­hie

Die Strahlenbelastung wird nach der MIRD-Methode berechnet.

Die Strahlenexposition eines Patienten mit 70 kg Körpergewicht nach subkutaner Injektion von 99mTc-

Albumin-Nanokolloid beträgt: _____________­________________________­__________

Organ

Absorbierte Dosis (mGy/MBq)

Injektionsstelle

12,0

Lymphknoten

0,59

Leber

0,016

Harnblasenwand

0,0041

Milz

0,0097

Rotes Knochenmark

0,0057

Ovarien

0,0059

Hoden

0,0035

Ganzkörper

0,0046

Nach subkutaner Verabreichung von 110 MBq beträgt die effektive Dosis für einen Patienten mit 70 kg Körpergewicht 0,44 mSv.

Nachweis von Sentinel- (Wächter-) Lymphknoten

Die folgenden Angaben zu absorbierter und effektiver Dosis bei intratumoraler Injektion von kleinen 99mTc-markierten Kolloiden sind der ICRP Publication 106 (Radiation Dose to Patients from Radiopharmace­uticals – Addendum 3 to ICRP Publication 53, Ann. ICRP 38 (1–2), 2008) entnommen, die darüberhinaus auch Informationen zum biokinetischen Modell liefert.

Absorbierte Dosis pro applizierter Aktivitätseinheit (mGy/Mbq)

Organ

6 Stunden

18 Stunden

nach der Entfernung

nach der Entfernung

Erwachsene

15-jährige

Erwachsene

18-jährige

Nebennieren

0,00079

0,00093

0,0014

0,0016

Blasenwand

0,000021

0,000039

0,000036

0,000068

Knochenoberfläche

0,0012

0,0015

0,0021

0,0026

Gehirn

0,000049

0,000058

0,000087

0,00010

Brust

0,0036

0,0039

0,0064

0,0069

Gallenblase

0,00053

0,00072

0,00093

0,0013

Magen-Darm-Trakt

Magen

0,00092

0,0013

0,0016

0,0023

Dünndarm

0,00011

0,00015

0,0002

0,00027

Kolon

0,000083

0,00019

0,00014

0,00033

Darmwand oberer Dickdarm

0,00012

0,00028

0,00020

0,00049

Darmwand, unterer Dickdarm

0,000038

0,00007

0,000066

0,00012

Herz

0,0041

0,0052

0,0071

0,0091

Nieren

0,00031

0,00042

0,00054

0,00073

Leber

0,0011

0,0014

0,0019

0,0024

Lunge

0,0036

0,0039

0,0064

0,0069

Muskeln

0,00066

0,00083

0,0012

0,0015

Oesophagus

0,0036

0,0050

0,0062

0,0087

Ovarien

0,000041

0,000048

0,000071

0,000083

Pankreas

0,00097

0,0011

0,0017

0,0020

Rotes Knochenmark

0,00086

0,00092

0,0015

0,0016

Haut

0,0012

0,0014

0,0021

0,0024

Milz

0,00068

0,00083

0,0012

0,0015

Thymus

0,0036

0,0050

0,0062

0,0087

Schilddrüse

0,00047

0,00062

0,00082

0,0011

Uterus

0,000041

0,000064

0,000071

0,00011

Restliche Organe

0,00066

0,00083

0,0012

0,0015

Effektive Dosis pro applizierter

0,0012

0,0014

0,0020

0,0024

Aktivitätseinheit (mSv/MBq)

12. Anweisungen zur Zubereitung von radioaktiven Arzneimitteln

Der Inhalt des Kits vor der Zubereitung ist nicht radioaktiv. Jedoch nach Radiomarkierung mit Natrium(99mTc)per­technetat Injektionslösung Ph. Eur. ist eine geeignete Abschirmung für die fertige Zubereitung zu gewährleisten.

99mTc-NANOTOP ist nach Radiomarkierung innerhalb von 6 Stunden zu verwenden.

Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt während der Zubereitung des Arzneimittels die Integrität der Durchstechflasche zweifelhaft ist, darf es nicht verwendet werden.

Dieses Arzneimittel ist nicht für die regelmäßige oder kontinuierliche Anwendung bestimmt.

Arbeitsanleitung

NANOTOP enthält keine Konservierungsstof­fe.

Bei der Zubereitung ist aseptisches Arbeiten und die Beachtung des Strahlenschutzes notwendig. Die Bildung des 99mTc-Albumin-Nanokolloid-Komplexes hängt davon ab, dass das Zinn im reduzierten Zustand gehalten wird. Oxidation kann die Qualität der Zubereitung ungünstig beeinflussen. Luftzufuhr ist deshalb strikt zu vermeiden.

Da bei subkutaner Applikation nur ca. 1 – 2 % der verabreichten Aktivität in Lymphknoten angereichert wird, sollte die spezifische Aktivität des verabreichten 99mTc-Albumin-Nanokolloids so hoch wie möglich sein. Deshalb wird empfohlen, frisches Eluat eines kurzfristig zuvor eluierten Generators zur radiochemischen Markierung zu verwenden. Die Markierung sollte so kurzzeitig wie möglich vor der Anwendung des Arzneimittels mit der höchstmöglichen Aktivität durchgeführt werden.

Für die Anwendung bei Kindern kann 99mTc-Albumin-Nanokolloid bis zu 1:50 mit 0,9 % Natriumchlorid-Injektionslösung verdünnt werden.

Radiochemische Markierung / Herstellung einer Injektionssus­pension

1. Durchstechflas­che mit NANOTOP in eine geeignete Bleiabschirmung stellen.

2. 185 bis 5.550 MBq in 1 – 5 ml Natrium[99mTc]Per­technetat-Injektionslösung mit steriler Spritze in die Durchstechflas­che geben.

Mit der eingestochenen Spritze Überdruck in der Durchstechflasche durch Entnahme des gleichen Volumens Schutzgas ausgleichen. Keine Entlüftungsnadel verwenden!

3. Trockensubstanz durch wiederholtes Schwenken lösen, 10 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen.

4. Die Injektionssus­pension unmittelbar vor Entnahme der Patientendosis aus der Durchstechflasche leicht aufschütteln. Vor der Injektion die Spritze mehrfach schwenken.

Eigenschaften der fertigen Suspension

Volumen

Farbe

Partikel

Radiomarkiertes Kolloid pH-Wert

1 – 5 ml

klar, farblos

zu mehr als 95 % kleiner 80 nm

> 95 %

7 bis 8

Überprüfung der Markierungsau­sbeute

Die radiochemische Markierung der gebrauchsfertigen Injektionssus­pension wird mittels Dünnschichtchro­matographie überprüft.

Methode A:

DC-Platte

Silica Gel 60

Eluent

Aceton

Laufstrecke

10 – 15 cm

Entwicklungszeit

15 – 20 Minuten

99mTc-Albumin-Nanokolloid bleibt am Startpunkt, freies 99mTc-Pertechnetat wandert mit der Laufmittelfront.

Die gebrauchsfertige Injektionssus­pension soll nicht mehr als 5 % freies 99mTc-Pertechnetat enthalten und muss innerhalb von 6 Stunden verwendet werden.

(Alternative) Methode B:

DC-Platte

Eluent

Laufstrecke

Entwicklungszeit

ITLC-SA

Methylethylketon (MEK)

5 cm

5 – 10 Minuten

99mTc-Albumin-Nanokolloid bleibt am Startpunkt, freies 99mTc-Pertechnetat wandert mit der Laufmittelfront.

Die gebrauchsfertige Injektionssus­pension soll nicht mehr als 5 % freies 99mTc-Pertechnetat enthalten und muss innerhalb von 6 Stunden verwendet werden.

Mehr Informationen über das Medikament NANOTOP 0,5 mg Kit für ein radioaktives Arzneimittel

Arzneimittelkategorie: radiopharmazeutika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 435534
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch einen Grosshändler mit Bewilligung / Genehmigung
Inhaber/-in:
ROTOP Pharmaka AG, Bautzner Landstraße 400, 01328 Dresden, Deutschland