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Myoview - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Myoview

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

MYOVIEW

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Durchstechflasche enthält: Tetrofosmin 0,23 mg.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Weißes Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

Nach Rekonstitution mit Natrium[99mTc]-Pertechnetat-Injektionslösung ist das Arzneimittel angezeigt zur Anwendung bei Erwachsenen für:

Myokardszintigraphie

Myoview ist ein myokardialer Perfusionstracer, welcher bei der Diagnose und Lokalisierung einer Myokardischämie bzw. eines Myokardinfarkts indiziert ist.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Lyophilisat zur Injektion, gedacht zur Verdünnung mit 4–8 ml steriler Natrium-Pertechnetat[99mTC]-Injektion Ph. Eur., wobei die radioaktive Konzentration 1,5 GBq/ml nicht überschreiten soll.

Erwachsene

Der Patient soll vor der Untersuchung möglichst nüchtern sein oder nur ein leichtes Frühstück zu sich genommen haben.

Zur Diagnose und Lokalisation der koronaren Minderdurchblutung (in planarer oder SPECT-Aufnahmetechnik) wird das vorschriftsmäßig hergestellte (99mTc)Tetrofosmin zweimal intravenös injiziert, einmal zum Zeitpunkt maximaler Belastung und einmal in Ruhe. Die Untersuchungen können entweder in der Reihenfolge Ruhe/ Belastung oder umgekehrt durchgeführt werden.

Wenn Ruhe- und Belastungsinjek­tionen an ein und demselben Tage verabreicht werden, ist die Aktivität für die zweite Injektion so zu wählen, dass die daraus entstehende Impulsrate über dem Myokard mindestens dreimal so hoch ist wie die Impulse aufgrund der Restaktivität aus der ersten Untersuchung. Die empfohlene Aktivität für die erste Untersuchung beträgt 250 – 400 MBq. Für die zweite Injektion, die mindestens 1 Stunde später erfolgen soll, wird eine Dosierung von 600 – 800 MBq empfohlen. Bei Anwendung der „gated SPECT“-Technik darf die maximale empfohlene Dosierung verwendet werden. Für Ruhe- und Belastungsinjek­tionen, die an verschiedenen Tagen verabreicht werden, beträgt der empfohlene (99mTc)Tetrofosmin-Aktivitätsbereich für jede Injektion 400 – 600 MBq. Untersuchungen an schwergewichtigen Patienten (z.B. bei Fettleibigkeit oder Patientinnen mit großen Brüsten) und die Anwendung der „gated SPECT“-Technik erfüllen die Voraussetzungen zur Verwendung der maximalen empfohlenen Dosierung.

Die Gesamtaktiviät zur Darstellung des Herzens unter Belastung und in Ruhe, an einem oder an verschiedenen Tagen, soll 1200 MBq nicht überschreiten.

Die Ergebnisse klinischer Prüfungen haben gezeigt, dass für EKG-herzphasengetrig­gerte SPECT-Aufnahmen eine Mindestaktivität von 550 MBq angemessen ist. Die für „gated SPECT“-Aufnahmen des Myokards verabreichte Aktivität hat den oben genannten Empfehlungen zu entsprechen.

Zur Diagnose und Lokalisation des Myokardinfarktes ist im Normalfall die einmalige intravenöse Injektion von (99mTc)Tetrofosmin (250 – 400 MBq) in Ruhe ausreichend.

Mit planarer oder, vorzugsweise, SPECT-Darstellung kann frühestens 15 Minuten nach der Injektion begonnen werden.

Es liegen keine Hinweise über signifikante Veränderungen der Konzentration oder eine Umverteilung des (99mTc)Tetrofosmins im Myokard vor; deshalb können die szintigraphischen Aufnahmen mindestens bis vier Stunden nach der Injektion erstellt werden.

Planare Darstellungen sind in den Standard-Sichten anzufertigen (von vorn, LAO 40° – 45°, LAO 65° –70° und/oder links-seitlich).

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Myoview bei Kindern und Jugendlichen wird nicht empfohlen, da keine klinischen Erfahrungen für diese Altersgruppen vorliegen.

Art der Anwendung

Zur intravenösen Anwendung nach Rekonstitution.

Dieses Arzneimittel muss vor der Anwendung am Patienten konstituiert werden.

Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12.

Hinweise zur Vorbereitung der Patienten, siehe Abschnitt 4.4.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Myoview ist während der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6) kontraindiziert.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Mögliche Überempfindlichkeit oder anaphylaktische Reaktionen

Treten Überempfindlichke­its- bzw. anaphylaktische Reaktionen auf, muss die Anwendung des Arzneimittels sofort gestoppt und bei Bedarf eine intravenöse Behandlung eingeleitet werden. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, müssen geeignete Arzneimittel und Notfallinstrumente (z.B. Trachealtubus, Beatmungsgerät) bereitstehen.

Individuelle Nutzen/Risiko Begründung

Die Strahlenbelastung muss für jeden Patienten durch den wahrscheinlichen Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Menge sollte in jedem Fall so gering als möglich sein, um die benötigten diagnostischen Informationen zu erhalten.

Niereninsuffizienz und Leberinsuffizienz

Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Betrachtung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses vonnöten, da eine erhöhte Strahlenbelastung möglich ist.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche, siehe Abschnitt 4.2.

Patientenvorbe­reitung

Der Patient sollte vor Beginn der Untersuchung gut hydriert sein und angehalten werden, während der ersten Stunden nach der Untersuchung so oft als möglich die Blase zu entleeren um die Strahlenbelastung zu verringern.

Besondere Warnhinweise

Myoview enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Umweltgefahren, siehe Abschnitt 6.6.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Wechselwirkung von Myoview mit anderen Arzneimitteln wurde noch nicht systematisch erforscht. Es wurde jedoch in klinischen Studien, in denen Myoview Patienten mit einer Komedikation verabreicht wurde, über keinerlei Wechselwirkungen berichtet. Arzneimittel, die die myokardiale Funktion bzw. Durchblutung beeinflussen, wie z.B. Betablocker, Kalziumantagonisten oder Nitrate können bei der Diagnose von Koronararteri­enerkrankungen zu falsch-negativen Ergebnissen führen. Die Ergebnisse sind daher immer im Lichte der jeweiligen Medikation zu interpretieren.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter

Wenn es erforderlich ist, Frauen im gebärfähigen Alter radioaktive Arzneimittel zu verabreichen, ist immer eine Information über eine eventuell vorliegende Schwangerschaft einzuholen. Bei jeder Frau, deren Periode einmal ausgesetzt hat, ist eine Schwangerschaft anzunehmen bis das Gegenteil nachgewiesen wurde. Bei Unklarheit bezüglich einer möglichen Schwangerschaft (wenn die Periode bei der Frau ausgesetzt hat, wenn die Periode sehr unregelmäßig erfolgt, etc.) sind Alternativver­fahren, die keine ionisierende Strahlung umfassen (falls verfügbar), der Patientin anzubieten.

Schwangerschaft

Myoview ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Es wurden noch keine tierreproduktiven Toxizitätsstudien mit diesem Produkt durchgeführt. Radionuklidver­fahren, die bei Schwangeren durchgeführt werden, haben auch Strahlendosen auf den Fötus zur Folge. Die Verabreichung einer Dosis von 250MBq 99mTc-Tetrofosmin bei Belastung, gefolgt von 750 MBq im Ruhezustand, führt zu einer vom Uterus absorbierten Dosis von 8,1 mGy. Eine Strahlungsdosis über 0,5 mGy (entspricht der Strahlenbelastung durch jährliche Hintergrundstrah­lung) würde als potenzielles Risiko für den Fötus betrachtet werden.

Stillzeit

Vor Verabreichung eines radioaktiven Arzneiprodukts an eine stillende Mutter ist zu überlegen, ob die Verabreichung von Radionukliden nicht durchaus auch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden könnte, nachdem die Mutter das Stillen beendet hat, und ob das geeignetste Radiopharmazeutikum gewählt wurde, wobei die Sekretion der Aktivität in der Muttermilch zu berücksichtigen ist. Da nicht bekannt ist, ob 99mTc-Tetrofosmin in die Muttermilch ausgeschieden wird, ist, falls eine Verabreichung als notwendig erachtet wird, das Stillen zumindest 24 Stunden lang durch Füttern mit einer Milchzusammen­setzung zu ersetzen.

Fertilität

Es wurden keine Studien zur Auswirkung auf die Fertilität durchgeführt.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Myoview hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen mit sehr seltener Häufigkeit (<1/10.000) sind für (99mTc)-Tetrofosmin bekannt:

Erkrankungen des Immunsystems

Gesichtsödem, Überempfindlichke­itsreaktionen, allergische und anaphylaktische Reaktionen

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, Benommenheit, metallischer Geschmack, Geschmacks- und Geruchsstörungen

Gefäßerkrankungen

Hitzewallungen, niedriger Blutdruck

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Atemnot

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Erbrechen, Übelkeit, leichtes Brennen im Mund

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Urtikaria, erythematöser Ausschlag

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

körperliches Wärmegefühl

Untersuchungen

vorübergehender Anstieg der Anzahl der weißen Blutkörperchen

Manche Reaktionen erfolgten nach Verabreichung von 99mTc-Tetrofosmin mit einer Verspätung von einigen Stunden. Es wurden vereinzelte Fälle mit schweren Reaktionen einschließlich einer anaphylaktischen Reaktion (in weniger als 1 von 100.000 Fällen) und schweren allergischen Reaktionen (ein einziger Bericht) gemeldet.

Die Bestrahlung mit ionisierender Strahlung wird mit der Entstehung von Krebs und einer möglichen Entwicklung von Erbdefekten in Verbindung gebracht. Da die effektive Dosis bei der maximal empfohlenen Aktivität von 1200 MBq bei 8.5 MSv liegt, wird die Wahrscheinlichkeit des Auftretens dieser Nebenwirkungen als niedrig angenommen.

Bei jedem Patienten muss die Belastung mit ionisierender Strahlung auf der Grundlage des wahrscheinlichen Nutzens zu rechtfertigen sein. Die verabreichte Intensität muss derart sein, dass die resultierende Strahlungsdosis so gering wie nur möglich ist, wobei die Notwendigkeit, das geplante diagnostische Ergebnis zu erhalten, zu berücksichtigen is­t.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

In Fällen der Verabreichung einer überhöhten Strahlungsdosis sollte der Patient zu einer häufigen Blasen-und Darmentleerung angeregt werden, um die absorbierte Strahlungsdosis zu minimieren.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Radiodiagnostika: Kardiovaskuläres System, Technetium (99mTc) -Tetrofosmin, ATC-Code: V09GA02.

Nach intravenöser Verabreichung von rekonstituiertem Myoview in der empfohlenen Dosis sind keine pharmakologischen Wirkungen zu erwarten. Tierstudien haben gezeigt, dass die myokardiale Aufnahme von 99mTc-Tetrofosmin in linearer Beziehung mit der koronaren Durchblutung steht, wodurch die Wirksamkeit des Komplexes als myokardiales Durchblutungsmittel für bildgebende Untersuchungen bestätigt wird.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Aufnahme in die Organe

Myokardiale Resorption: Die Aufnahme in das Myokard verläuft schnell und erreicht ein Maximum von ca. 1,2 % der injizierten Dosis mit ausreichender Retention für Darstellungen des Myokards während eines Zeitraumes von 5 min bis zu 4 Stunden nach Verabreichung.

Elimination

99mTc-Tetrofosmin wird nach der intravenösen Injektion rasch aus dem Blut ausgeschieden; weniger als 5 % der verabreichten Aktivität verbleiben 10 Minuten nach der Injektion im Blut. Die Ausscheidung aus dem Hintergrundgewebe erfolgt bei Lunge und Leber rasch, die Aktivität wird in diesen Organen nach physischer Belastung – mit verbesserter Sequestration in den quergestreiften Muskeln – reduziert.

Ungefähr 66 % der injizierten Aktivität werden innerhalb von 48 Stunden nach der Injektion ausgeschieden, wobei ungefähr 40 % über den Urin und 26 % über den Stuhl ausgeschieden werden.

Halbwertszeit

Natriumpertechnetat (99mTc) Injektion Ph.Eur. wird von einem [99Mo/99mTc] Generator erzeugt. Technetium (99mTc) zerfällt unter Emission von Gamma-Strahlung (Energie 141 keV) und hat eine Halbwertszeit von 6,02 Stunden.

Nieren/Leberin­suffizienz

Für Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz wurden keine pharmakokinetische Eigenschaften charakterisiert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizitätsstudien, in denen Myoview in Dosen verabreicht wurde, welche die maximale Einzeldosis für den Menschen um das 1050-fache überschritten, erbrachten bei Ratten oder Kaninchen keine Mortalität oder andere signifikante Anzeichen für eine Toxizität. In Studien mit wiederholt verabreichten Dosen wurden bei Kaninchen einige Anzeichen für eine Toxizität beobachtet; dies war jedoch nur bei einer Gesamtstrahlen­belastung der Fall, welche die maximale Einzeldosis für den Menschen um das 10.000-fache überschritt. Bei Ratten, denen diese Dosen verabreicht wurden, fand sich kein signifikanter Beweis für eine Toxizität. Es wurden keine Studien über eine reproduktive Toxizität durchgeführt. Tetrofosmin wies in in-vitro- oder in-vivo-Mutagenitätsstudien keinerlei Anzeichen für ein mutagenes Potenzial auf. Es wurden keine Studien zur Erhebung des karzinogenen Potenzials von Myoview durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Zinnchloriddihydrat

Natriumsulfosa­licylat

Natrium-D-Glukonat

Natriumhydrogen­carbonat

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 12 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

52 Wochen

Für die zur Injektion verdünnte Lösung wurde eine chemische und physikalische Stabilität von 12 Stunden zwischen 2°C und 25°C nachgewiesen.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Dieses Arzneimittel muss in Übereinstimmung mit den nationalen Vorschriften für radioaktive Produkte gelagert werden.

Im Kühlschrank lagern (2°C – 8°C). In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Gebrauchsfertige Lösung zwischen 2°C und 25°C lagern.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Rekonstitution des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Durchstechflaschen zu 10 ml aus Klarglas mit Chlorbutyl-Gummistopfen und Metallsiegel Packungsgrößen: 5 Durchstechflas­chen.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Die gebrauchsfertige Lösung ist eine klare, geruchslose Lösung.

Generelle Warnhinweise

Radiopharmaze­utische Arzneimittel dürfen nur von autorisierten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Räumen in Empfang genommen, gehandhabt und angewendet werden. Entgegennahme, Lagerung, Handhabung, Abgabe und Entsorgung unterliegen den Bestimmungen und/oder entsprechender Genehmigungen der zuständigen lokalen Behörden.

Die Herstellung der radioaktiven Arzneimittel muss den Anforderungen des Strahlenschutzes und der pharmazeutischen Qualität entsprechen. Es müssen die Methoden der aseptischen Handhabung befolgt werden.

Der Inhalt der Durchstechflasche ist nur für den Gebrauch in der Zubereitung mit Technetium (99mTc)-Tetrosfosmin Injektion vorgesehen und darf dem Patienten nicht direkt verabreicht werden, ohne die vorhergehende Zubereitungspro­zedur.

Anleitung zur Rekonstitution dieses Arzneimittels vor der Verabreichung siehe Abschnitt 12.

Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vorbereitung der Anwendung die Unversehrtheit des Behältnisses beeinträchtigt ist, sollte das Produkt nicht verwendet werden.

Die Verabreichung sollte in einer Weise erfolgen, die das Risiko einer Kontamination des Arzneimittels und der Strahlenbelastung der Anwender minimieren. Entsprechende Abschirmung ist verpflichtend.

Der Inhalt des Kits ist vor der Rekonstitution nicht radioaktiv. Nach Zugabe von Natriumpertechnetat (99mTc) Ph.Eur., muss jedoch auf entsprechende Abschirmung der gebrauchsfertigen Lösung geachtet werden.

Die Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln setzt andere Personen einem Risiko durch externe Strahlung oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrochenem usw. Daher müssen Strahlenschut­zmaßnahmen gemäß den nationalen Vorschriften eingehalten werden.

Nach Gebrauch, müssen alle Materialien, die mit der Zubereitung oder der Verabreichung des radiopharmaze­utischen Arzneimittels einhergehen, inklusive nicht benutztes Produkt sowie dessen Behältnis, dekontaminiert oder als radioaktiver Abfall entsorgt werden gemäß den nationalen Anforderungen. Kontaminiertes Material muss als radioaktiver Abfall in Übereinstimmung mit den geltenden nationalen und internationalen Vorschriften beseitigt werden.

7. INHABER DER ZULASSUNG

GE Healthcare Handels GmbH, Europlaza, Gebäude E, Technologiestraße 10, 1120 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

4–00014

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 12. Februar 2001

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 04. Januar 2018

10. STAND DER INFORMATION

September 2019

11. DOSIMETRIE

Technetium (99mTc) wird mittels eines (99Mo/99mTc) Generators hergestellt und zerfällt unter Emission von Gamma-Strahlung mit einer mittleren Energie von 141 keV und einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu Technetium (99Tc), welches in Hinblick auf seine lange Halbwertszeit von 2,13 × 105 Jahren als quasi stabil betrachtet werden kann.

Die Strahlenexposition eines Erwachsenen (70 kg) nach intravenöser Injektion von (99mTc) Tetrofosmin ist folgender Tabelle zu entnehmen. Die errechneten Werte gehen von einer Entleerung der Blase in Abständen von 3,5 Stunden aus.

Zur Minimierung der Strahlenexposition ist der Patient zur häufigen Blasenentleerung aufzufordern.

Absorbierte Dosis pr Aktivität (qGy/MBq’

o Einheit injizierter

Organ

unter Belastung

in Ruhe

Herzwand

4,1

4,0

Brust

2,2

1,8

Gallenblasenwand

33,2

48,6

oberer Dickdarm

20,1

30,4

unterer Dickdarm

15,3

22,2

Harnblasenwand

15,6

19,3

Dünndarm

12,1

17,0

Nieren

10,4

12,5

Speicheldrüsen

8,0

11,6

Ovarien

7,9

9,6

Uterus

7,3

8,4

Knochenoberfläche

6,2

5,6

Schilddrüse

4,3

5,8

Bauchspeicheldrüse

5,0

5,0

Magen

4,6

4,6

Nebennieren

4,3

4,1

Rotes Knochenmark

4,1

4,0

Milz

4,1

3,8

Muskel

3,5

3,3

Hoden

3,4

3,1

Leber

3,2

4,2

Thymus

3,1

2,5

Gehirn

2,7

2,2

Lungen

2,3

2,1

Haut

2,2

1,9

Effektive Dosis (qSv/MBq)

6,0

7,2

(99mTc)Tetrofosmin wird zweimal intravenös injiziert, entweder zuerst in Ruhe und dann unter Belastung oder zuerst unter Belastung und dann in Ruhe. Der empfohlene Bereich der applizierten Aktivität beträgt 250 – 400 MBq für die erste Dosis. Für die zweite Dosis, die frühestens eine Stunde später erfolgen soll, beträgt der empfohlene Bereich der applizierten Aktivität 600 – 800 MBq. Bei diesen Injektionen ist die effektive Dosis bei einem durchschnittlichen Erwachsenen von 70 kg Körpergewicht wie folgt:

Effektive Dosis (mSv)

Aktivität

in Ruhe

unter

Belastung

250

1,8

1,5

400

2,9

2,4

600

4,3

3,6

800

5,7

4,8

Nach Administration von 800 MBq beträgt die effektive Dosis 5,7 mSv in Ruhe oder bei der Darstellung der weiblichen Brust (bei einem Erwachsenen von 70 kg Körpergewicht).

Die Strahlenbelastung fürs Herz liegt für die Untersuchung in Ruhe bei 4,0 qGy/MBq und unter Belastung bei 4,1 qGy/MBq. Bei der Darstellung der weiblichen Brust beträgt die Strahlenbelastung der Brust 1,8 qGy/MBq. Die Strahlenbelastung in der Harnblase (Entleerung nach 3,5 Stunden) beträgt 15,6 laGy/MBq nach Belastungsunter­suchung und 19,3 qGy/MBq nach Ruheuntersuchung oder Darstellung der weiblichen Brust.

Höhere Strahlendosen können unter bestimmten klinischen Voraussetzungen gerechtfertig­t sein.

12. ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN

Die Entnahme sollte unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Die Durchstechflaschen dürfen nicht geöffnet werden bevor der Gummistopfen desinfiziert wurde, die Lösung sollte über den Stopfen mit einer Einwegspritze ausgerüstet mit passendem Abschirmungsschutz und einer sterilen Einwegnadel oder einem autorisierten automatischen Anwendungssystem entnommen werden.

Wenn die Unversehrtheit der Durchstechflasche beeinträchtigt ist, darf das Arzneimittel nicht mehr eingesetzt werden.

Art der Zubereitung:

Für eine durchwegs aseptische Vorgangsweise ist Sorge zu tragen.

1. Geben Sie die Durchstechflasche in ein geeignetes Abschirmungsbehältnis und machen Sie die Gummischeidewand mit dem mitgelieferten Tupfer keimfrei.

2. Führen Sie eine keimfreie Nadel (die Entlüftungsnadel, siehe Anmerkung 1) durch die Gummischeidewand ein. Injizieren Sie mittels einer abgeschirmten 10-ml-Spritze die erforderliche Aktivitätsmenge der Natriumpertechne­tat[99mTc]-Injektion Ph.Eur. (mit 0.9%iger Natriumchlori­dinjektion BP entsprechend verdünnt) in die abgeschirmte Durchstechflasche (siehe Anmerkung 2 bis 4). Bevor Sie die Spritze aus der Durchstechflasche herausziehen, entnehmen Sie der oben angegebenen Lösung 5 ml Gas (siehe Anmerkung 5). Entfernen Sie die Entlüftungsnadel. Schütteln Sie die Durchstechflasche, um eine vollständige Auflösung des Pulvers sicherzustellen.

3. Führen Sie eine 15-minütige Inkubation bei Raumtemperatur dur­ch.

4. Bestimmen Sie während dieser Zeit die Gesamtaktivität, füllen Sie das mitgelieferte Benutzeretikett aus und bringen Sie es an der Phiole an.

5. Lagern Sie die rekonstituierte Injektion zwischen 2 und 25°C und verwenden Sie sie innerhalb von 12 Stunden nach der Vorbereitung. Entsorgen Sie jegliches ungebrauchte Material und dessen Behältnis über einen genehmigten Entsorgungsweg.

Anmerkungen:

1. Eine Nadel in der Größe 19G bis 26G kann verwendet werden.

2. Die für die Verdünnung verwendete Natriumpertechne­tat[99mTc]-Injektion Ph.Eur. sollte weniger als 5 ppm Aluminium enthalten.

3. Das der Durchstechflasche hinzugefügte Natriumpertechne­tat[99mTc]-Injektion Ph.Eur. muß im Bereich von 4–8 ml liegen.

4. Die radioaktive Konzentration der verdünnten Natriumpertechnetat-[99mTc]-Injektion Ph.Eur. darf 1,5 GBq/ml nicht überschreiten, wenn sie der Durchstechflasche hinzugefügt wird.

5. Zur Zubereitung von Volumina über 6 ml ist der verbleibende Raum in der Durchstechflasche geringer als die 5 ml an hinzugefügtem Luftvolumen. In diesen Fällen soll das Entfernen von 5 ml Gasvolumen sicherstellen, dass das Volumen im oberen Teil der Durchstechflasche durch Luft ersetzt ist.

6. Der pH der zubereiteten Injektion liegt im Bereich 7,5 – 9,0.

Qualitätskontrolle:

Radiochemische Reinheit (RCP) mittels aufsteigender Chromatographie auf TLC-SA (Methode 1).

Ausrüstung und Eluationsmittel

1. GMCP-SA-Streifen (2cm x 20cm) – Nicht Hitze aktivieren

2. Aufsteigender Chromatographie-Tank und -Abdeckung

3. 65:35 v/v Mischung von Azeton und Dichlormethan

4. 1-ml-Spritze mit 22–25G-Nadel

5. eine geeignete Zählausrüstung

Methode

1. Schütten Sie die 65/35 Azeton/Dichlor­methan-Mischung bis auf eine Tiefe von 1 cm in den Chromatographie-Tank und decken Sie den Tank ab, damit der Lösungsmitteldampf ins Gleichgewicht kom­mt.

2. Markieren Sie einen GMCP-SA-(TLC)-Streifen 3 cm vom unteren Ende mit einem Bleistiftstrich sowie im Abstand von 15 cm von der Bleistiftlinie mittels eines Tintenmarkers. Der Bleistiftstrich zeigt den Ursprung an, wo die Probe zu verabreichen ist, und die Bewegung der Farbe der Tinte gibt die Position der Lösungsmittelfront an, wenn die Aufwärtseluierung beendet werden sollte.

3. Schnittposi­tionen 3,75 cm und 12 cm über dem Ursprung (RFS 0,25 bzw. 0,8) sollten ebenfalls mit Bleistift markiert werden.

4. Injizieren Sie eine Probe der vorbereiteten Injektion von 10–20 pl mittels einer 1-ml-Spritze und einer Nadel am Ursprung des Streifens. Lassen Sie den Tupfen nicht trocknen. Geben Sie den Streifen sofort in den Chromatographie-Tank und tauschen Sie die Abdeckung aus. Stellen Sie sicher, dass der Streifen nicht an den Wänden des Tanks haftet.

Anmerkung :

Eine Probe von 10pl führt zu einem Tupfen mit einem Durchmesser von ca. 10 mm. Kleinere Probenmengen haben nachweislich unzuverlässige radiochemische Reinheitswerte erbracht.

5. Entfernen Sie, wenn das Lösungsmittel den Tintenstrich erreicht, den Streifen aus dem Tank und lassen Sie ihn trocknen.

6. Zerschneiden Sie den Streifen an den gekennzeichneten Schnittpositionen in drei Stücke und messen Sie die Aktivität auf jedem Stück mit Hilfe einer geeigneten Zählausrüstung. Versuchen Sie, eine ähnliche Zählgeometrie für jedes Stück zu gewährleisten, und minimieren Sie Verluste aufgrund ausrüstungsbe­dingter Stillstandszeiten.

7. Berechnen Sie die radiochemische Reinheit mittels folgender Formel:

% RCP (99mTc-tetrofosmin) =

Aktivität des Mittelstücks

x 100

Gesamtaktivität aller 3 Stücke

Anmerkung:

Freies [99mTc]-Pertechnetat läuft an das obere Ende des Streifens. 99mTc-Tetrofosmin läuft zum

Mittelstück des Streifens. Reduziertes hydrolysiertes 99mTc und alle hydrophilen Komplexverunre­inigungen bleiben am Ursprung am unteren Stück des Streifens.

Verwenden Sie kein Material, bei dem die radiochemische Reinheit weniger als 90% beträgt.

Vereinfachtes Chromatographisches Verfahren für eine schnelle Qualitätskontrolle (Methode 2)

Ausrüstung und Eluationsmittel

(1) Solid Phase Extraction (SPE) C18-Kartusche (360 mg Sorbens, Partikelgröße 55 – 105 ^m. z.B. Waters Sep-Pak® oder ähnlich)

(2) 3 × 10ml Durchstechflaschen und Kappen, markiert mit “A”, “B” und „C“

(3) Bleibehälter

(4) 0.9% Natriumchlorid

(5) Ethanol

(6) Dosis-Kalibrator

Methode

Anmerkung: Alle Ladeschritte (Probe und Lösungsmittel) müssen bei niedriger Durchflußrate durchgeführt werden (d.h. tropfenweise Anwendung der mobilen Phase). Bei zu hohem Durchfluß könnten die Bestandteile nicht ausreichend mit der stationären Phase interagieren, was zu einem ungenauen Ergebnis der radiochemischen Reinheit führt.

1. Legen Sie die Kartusche in der richtigen Ausrichtung (kurzes Ende nach oben) in den Klemmständer und platzieren Sie diesen hinter einer passenden Bleiabschirmung

2. Stellen Sie die mit ‘A’ gekennzeichnete Durchstechflasche unter die Kartusche als Füllbehältnis.

3. Bereiten Sie die stationäre Phase durch Spülen mit 2ml 0.9% Natriumchlorid auf, das sich in Durchstechflasche ‘A’ befindet.

4. Füllen Sie vorsichtig 25 – 50^L der Aufbereitung in die Kartusche.

5. Eluieren Sie die Kartusche mit 2ml 0.9% Natriumchlorid und sammeln Sie das Eluat in Durchstechflas­che ‚A‘.

6. Decken Sie Durchstechflasche ‘A’ ab und platzieren sie in einen Abschirmbehälter. Diesen verschließen und zur Messung aufbewahren.

7. Stellen Sie die mit ‘B’ gekennzeichnete Durchstechflasche unter die Kartusche als Füllbehältnis.

8. Eluieren Sie die Kartusche mit 5ml Ethanol und sammeln Sie das Eluat in Durchstechflas­che ‚B‘.

9. Decken Sie Durchstechflasche ‘B’ ab und platzieren sie in einen Abschirmbehälter. Diesen verschließen und zur Messung aufbewahren.

10. Entfernen Sie die SPE-Kartusche mittels einer Zange, platzieren Sie sie in Durchstechflasche ‘C’ und geben Sie diese in einen Abschirmbehälter. Diesen verschließen und zur Messung aufbewahren.

11. Messen Sie die jeweilige Aktivität jeder Durchstechflasche (A bis C) mit einem Dosis-Kalibator. Unter den angewandten Testbedingungen:

Freies 99mTc O4-(Pertechnetate) wird mit 2ml 0.9% Natriumchlorid (Durchstechflasche A) aus der Kartusche eluiert 99mTc – Tetrofosmin bleibt auf der stationären Phase erhalten und wird mit 5ml Ethanol eluiert (Durchstechflasche B) Reduziertes hydrolysiertes [99mTc]Technetium und hydrophile Komplexe verbleiben auf der Kartusche (Durchstechflas­che C)

12. Berechnen Sie die % 99mTc-tetrofosmin mittels folgender Formel:

% RCP (99mTc-tetrofosmin) =

Aktivität in Durchstechflasche B

x 100

Gesamtaktivität in Flaschen A + B + C

13. Verwenden Sie das Material nicht, wenn die radiochemische Reinheit weniger als 90% aufweist.

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Arzneimittelkategorie: radiopharmazeutika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 4-00014
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch einen Grosshändler mit Bewilligung / Genehmigung
Inhaber/-in:
GE Healthcare Handels GmbH, Technologiestraße 10, 1120 Wien, Österreich