Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Moxifloxacin +pharma 400 mg Filmtabletten
Moxifloxacin +pharma 400mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 400 mg Moxifloxacin, entsprechend 436,37 mg Moxifloxacin-hydrochlorid (Ph. Eur.).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Rosafarbene, längliche bikonvexe Filmtabletten mit den Abmessungen 19,4 × 7,8 mm im Durchmesser und 5,8 mm Dicke.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Moxifloxacin +pharma ist angezeigt zur Behandlung von folgenden bakteriellen Infektionen bei Patienten ab 18 Jahren, soweit sie durch Moxifloxacin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden (siehe Abschnitte 4.4, 4.8 und 5.1). Moxifloxacin ist nur anzuwenden, wenn andere Antibiotika, die für die initiale Behandlung dieser Infektionen üblicherweise empfohlen werden, für ungeeignet erachtet werden oder wenn diese versagt haben:
– Akute, bakterielle Sinusitis (entsprechend diagnostiziert)
Bei akuter, bakterieller Sinusitis ist Moxifloxacin nur anzuwenden, wenn andere Antibiotika, die für die Behandlung dieser Infektionen üblicherweise empfohlen werden, für ungeeignet erachtet werden.
– Akute Exazerbation einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung einschließlich Bronchitis (entsprechend diagnostiziert)
Bei akuter Exazerbation einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung einschließlich Bronchitis ist Moxifloxacin nur anzuwenden, wenn andere Antibiotika, die für die Behandlung dieser Infektionen üblicherweise empfohlen werden, für ungeeignet erachtet werden.
– Ambulant erworbene Pneumonie, ausgenommen schwere Formen
– Leichte bis mäßig schwere entzündliche Erkrankungen des Beckens (d.h. Infektionen des oberen weiblichen Genitaltrakts, einschließlich Salpingitis und Endometritis), ohne einen assoziierten Tuboovarial- oder Beckenabszess.
Moxifloxacin wird nicht für eine Monotherapie von leicht bis mäßig schweren entzündlichen Erkrankungen des Beckens empfohlen, sondern sind aufgrund steigender Moxifloxacin-Resistenz von Neisseria gonorrhoeae in Kombination mit einem weiteren geeigneten Antibiotikum (z.B. einem Cephalosporin) zu geben, es sei denn Moxifloxacin-resistente Neisseria gonorrhoeae können ausgeschlossen werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).
Moxifloxacin Filmtabletten können auch zur abschließenden Behandlung bei Patienten angewendet werden, die unter der Initialtherapie mit intravenösem Moxifloxacin in den folgenden Anwendungsgebieten eine Besserung gezeigt haben:
– ambulant erworbene Pneumonie
– komplizierte Haut- und Weichgewebeinfektionen
Moxifloxacin soll nicht zur Initialtherapie von Haut- und Weichgewebeinfektionen oder schwerer, ambulant erworbener Pneumonie angewendet werden.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Art der Anwendung:
Die Filmtablette ist unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit zu schlucken und kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Dosierung (Erwachsene)
Die empfohlene Dosis ist eine 400 mg Filmtablette einmal täglich.
Eingeschränkte Nieren-/Leberfunktion
Bei Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Dialysepatienten, d.h. bei Hämodialyse oder kontinuierlich ambulanter Peritonealdialyse, ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich (für weitere Details siehe Abschnitt 5.2).
Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion vor (siehe Abschnitt 4.3).
Besondere Patientengruppen
Bei älteren Patienten oder bei Patienten mit niedrigem Körpergewicht ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Moxifloxacin ist bei Kindern und Jugendlichen (< 18 Jahre) kontraindiziert. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Moxifloxacin bei Kindern und Jugendlichen ist nicht erwiesen (siehe Abschnitt 4.3).
Für Moxifloxacin +pharma wird folgende Anwendungsdauer empfohlen:
Akute Exazerbation einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung einschließlich Bronchitis 5 bis 10 Tage Ambulant erworbene Pneumonie 10 Tage Akute bakterielle Sinusitis 7 Tage Leichte bis mäßig schwere entzündliche Erkrankungen des Beckens 14 TageMoxifloxacin wurde in klinischen Studien bis zu 14 Tagen angewandt.
Sequentielle (intravenöse gefolgt von einer oralen) Therapie
In klinischen Studien mit einer sequentiellen Therapie wechselten die meisten Patienten innerhalb von 4 Tagen (ambulant erworbene Pneumonie) oder 6 Tagen (komplizierte Haut- und Weichgewebeinfektionen) von einer intravenösen zu einer oralen Therapie. Die empfohlene Gesamtdauer der intravenösen und oralen Behandlung beträgt 7 – 14 Tage bei einer ambulant erworbenen Pneumonie und 7 – 21 Tage bei komplizierten Haut- und Weichgewebeinfektionen.
Die empfohlene Dosis (1 x täglich 400 mg) und die für die jeweilige Indikation angegebene Behandlungsdauer ist nicht zu überschreiten.
4.3 Gegenanzeigen
– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Chinolone oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
– Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)
– Patienten unter 18 Jahren
– Patienten mit Sehnenerkrankungen/-schäden infolge einer Chinolontherapie in der Anamnese
Sowohl in präklinischen Untersuchungen als auch beim Menschen wurden nach MoxifloxacinExposition Veränderungen der Herz-Elektrophysiologie in Form einer QT-Verlängerung beobachtet. Aus Gründen der Arzneimittelsicherheit ist eine therapeutische Anwendung von Moxifloxacin deshalb kontraindiziert bei Patienten mit:
– angeborenen oder dokumentierten erworbenen QT-Verlängerungen
– Störungen des Elektrolythaushaltes, insbesondere bei unkorrigierter Hypokaliämie
– klinisch relevanter Bradykardie
– klinisch relevanter Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Auswurffraktion
– symptomatischen Herzrhythmusstörungen in der Vorgeschichte.
Moxifloxacin soll nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, angewendet werden (siehe auch Abschnitt 4.5).
Aufgrund begrenzter klinischer Erfahrung ist Moxifloxacin auch kontraindiziert bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh C) und bei Patienten mit einem Transaminasen-Anstieg > 5-fach des oberen Normwertes.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Anwendung von Moxifloxacin ist bei Patienten zu vermeiden, bei denen in der Vergangenheit schwerwiegende Nebenwirkungen bei der Anwendung von chinolon- oder fluorchinolonhaltigen Arzneimitteln auftraten (siehe Abschnitt 4.8). Die Behandlung dieser Patienten mit Moxifloxacin ist nur dann zu beginnen, wenn keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgt ist (siehe auch Abschnitt 4.3).
Vor allem bei leichten Infektionen ist der Nutzen einer Moxifloxacin-Behandlung gegen die möglichen Risiken, die im Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ aufgeführt sind, abzuwägen.
Anhaltende, die Lebensqualität beeinträchtigende und potenziell irreversible schwerwiegende Nebenwirkungen.
In sehr seltenen Fällen wurde bei Patienten, die Chinolone und Fluorchinolone erhielten, von anhaltenden (über Monate oder Jahre andauernden), die Lebensqualität beeinträchtigenden und potenziell irreversiblen schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet, die verschiedene, manchmal auch mehrere, Körpersysteme betrafen (Bewegungsapparat, Nerven, Psyche und Sinnesorgane), unabhängig vom Alter und bereits bestehenden Risikofaktoren. Moxifloxacin ist bei den ersten Anzeichen oder Symptomen einer schwerwiegenden Nebenwirkung sofort abzusetzen und die Patienten sind anzuweisen, ihren verschreibenden Arzt zu Rate zu ziehen.
Verlängerung des QTc-Intervalls und möglicherweise mit einer QTc-Verlängerung im Zusammenhang stehende klinische Gegebenheiten
Bei einigen Patienten verursacht Moxifloxacin eine Verlängerung des QTc-Intervalls im EKG. Die Auswertung der im Rahmen des klinischen Prüfprogramms aufgezeichneten EKGs zeigte unter Moxifloxacin eine QTc-Verlängerung von 6 msec ± 26 msec, 1,4 % des Ausgangswertes. Da Frauen im Vergleich zu Männern zu einem verlängerten QTc-Ausgangswert neigen, reagieren sie möglicherweise empfindlicher auf QTc-verlängernde Begleitmedikationen. Ebenso können ältere Patienten empfindlicher für Arzneimittel-assoziierte Einflüsse auf das QT-Intervall sein.
Medikamente, die den Kaliumspiegel erniedrigen können, sind bei Patienten unter MoxifloxacinBehandlung mit Vorsicht einzusetzen (siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.5).
Moxifloxacin ist mit Vorsicht einzusetzen bei Patienten mit Prädisposition zu Arrhythmien (insbesondere Frauen und ältere Patienten) wie z. B. mit akuter Myokardischämie oder QT-Verlängerung, da diese zu einem gesteigerten Risiko ventrikulärer Arrhythmien (einschließlich Torsade de pointes) und Herzstillstand führen können (siehe auch Abschnitt 4.3). Das Ausmaß der QT-Verlängerung kann dosisabhängig ansteigen. Daher soll die empfohlene Dosis nicht überschritten werden.
Wenn unter der Behandlung mit Moxifloxacin Anzeichen einer kardialen Arrhythmie auftreten, ist die Behandlung abzubrechen und ein EKG abgeleitet werden.
Aortenaneurysma und Dissektion, und Herzklappenregurgitation/-insuffizienz
Epidemiologische Studien zeigen ein erhöhtes Risiko für Aortenaneurysmen und Dissektion, insbesondere bei älteren Patienten, und von Aorten- und Mitralklappenregurgitation nach der Einnahme von Fluorchinolonen. Fälle von Aortenaneurysma und Dissektion, manchmal durch Rupturen kompliziert (einschließlich tödlicher Fälle), sowie Regurgitation/Insuffizienz einer der Herzklappen wurden bei Patienten berichtet, die Fluorchinolone erhielten (siehe Abschnitt 4.8).
Daher sind Fluorchinolone nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung und nach der Berücksichtigung anderer Behandlungsoptionen bei Patienten anzuwenden, die eine positive Familiengeschichte von Aneurysmen oder angeborenen Herzklappenfehlern haben, oder Patienten, bei denen vorbestehende Aortenaneurysmen und/oder Dissektionen oder ein Herzklappenfehler diagnostiziert wurden, oder andere Risikofaktoren oder vorbelastende Umstände bestehen
– sowohl für Aortenaneurysmen und Dissektionen und Herzklappenregurgitation/- insuffizienz (z.B. Bindegewebserkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder Ehlers-Danlos-Krankheit, Turner-Syndrom, Behcet-Krankheit, Bluthochdruck, rheumatoide Arthritis) oder zusätzlich
– für Aortenaneurysmen und Dissektionen (z.B. Gefäßerkrankungen wie Takayasu-Arteriitis oder Riesenzellarteriitis, oder bekannte Atherosklerose, oder Sjögren-Syndrom), oder zusätzlich
– für Herzklappenregurgitation/-insuffizienz (z.B. infektiöse Endokarditis).
Das Risiko für Aortenaneurysmen und Dissektionen sowie ihrer Ruptur kann auch bei Patienten erhöht sein, die gleichzeitig mit systemischen Kortikosteroiden behandelt werden.
Bei plötzlichen Bauch-, Brust- oder Rückenschmerzen sind die Patienten anzuweisen, sofort einen Arzt in der Notaufnahme aufzusuchen.
Patienten müssen unverzüglich medizinische Hilfe aufsuchen, im Fall von Atemnot, neu auftretendem Herzklopfen oder der Entwicklung von Ödemen am Bauch oder den unteren Extremitäten.
Überempfindlichkeit und allergische Reaktionen wurden schon nach Erstanwendung für Fluorchinolone, einschließlich Moxifloxacin, berichtet. Anaphylaktische Reaktionen können sich bis zum lebensbedrohlichen Schock entwickeln, auch bereits nach der Erstanwendung. In Fällen klinischer Manifestation schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen ist Moxifloxacin abzusetzen und eine geeignete Behandlung (z.B. Schocktherapie) einzuleiten.
Schwere Lebererkrankungen
Fälle von fulminanter Hepatitis, möglicherweise bis hin zum Leberversagen (einschließlich Todesfälle), sind im Zusammenhang mit Moxifloxacin berichtet worden (siehe Abschnitt 4.8). Die Patienten sind darauf hinzuweisen, sich ärztlichen Rat einzuholen, bevor sie die Behandlung fortsetzen, wenn sich Anzeichen und Symptome einer fulminanten Lebererkrankung wie schnell entwickelnde Asthenie begleitet von Ikterus, Dunkelfärbung des Urins, Blutungsneigung oder hepatische Enzephalopathie entwickeln.
Die Leberfunktion ist bei Anzeichen einer Funktionsstörung zu überprüfen.
Schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen
Schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen, einschließlich toxisch-epidermaler Nekrolyse (TEN: auch bekannt als Lyell-Syndrom), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Akuter Generalisierter Exanthematischer Pustulose (AGEP), die lebensbedrohlich oder tödlich sein können, wurden im Zusammenhang mit Moxifloxacin berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Patienten sind zum Zeitpunkt der Verschreibung auf Anzeichen und Symptome schwerer Hautreaktionen hinzuweisen und engmaschig zu überwachen. Wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die diese Reaktionen vermuten lassen, ist Moxifloxacin sofort abzusetzen und eine alternative Behandlung in Betracht zu ziehen. Hat der Patient eine schwerwiegende Reaktion wie SJS, TEN oder AGEP bei Anwendung von Moxifloxacin entwickelt, darf eine Behandlung mit Moxifloxacin bei diesem Patienten zu keiner Zeit erneut begonnen werden.
Patienten, die zu Krampfanfällen neigen
Chinolone können Krämpfe auslösen. Daher ist Vorsicht geboten bei der Anwendung von Moxifloxacin bei Patienten mit ZNS-Erkrankungen oder bei Vorliegen anderer Risikofaktoren, die zu Krampfanfällen prädisponieren oder die Krampfschwelle herabsetzen. Im Falle des Auftretens von Krampfanfällen ist die Behandlung mit Moxifloxacin abzubrechen und geeignete Maßnahmen sind einzuleiten.
Periphere Neuropathie
Fälle sensorischer oder sensomotorischer Polyneuropathie, die zu Parästhesien, Hypästhesien, Dysästhesien oder Schwäche führten, wurden bei Patienten berichtet, die Chinolone oder Fluorchinolone erhielten. Mit Moxifloxacin behandelte Patienten sind anzuweisen , ihren Arzt vor dem Fortsetzen der Behandlung zu informieren, wenn Symptome einer Neuropathie wie z.B. Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Schwäche auftreten, um der Entwicklung einer potenziell irreversiblen Schädigung vorzubeugen (siehe Abschnitt 4.8).
Psychiatrische Reaktionen
Psychiatrische Reaktionen können bereits nach der ersten Gabe von Chinolonen, einschließlich Moxifloxacin, auftreten. In sehr seltenen Fällen führten Depressionen oder psychotische Reaktionen bis hin zu Selbstmordgedanken und selbstgefährdendem Verhalten wie z.B. Suizidversuchen (siehe Abschnitt 4.8). Falls diese Reaktionen beim Patienten auftreten, ist Moxifloxacin abzusetzen und geeignete Maßnahmen sind einzuleiten. Vorsicht ist geboten, wenn Moxifloxacin bei psychotischen Patienten oder Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen in der Vorgeschichte angewendet werden soll.
Antibiotika-assoziierte Diarrhoe einschließlich Kolitis
Antibiotika-assoziierte Diarrhoe (AAD) und Antibiotika-assoziierte Kolitis (AAC), einschließlich pseudomembranöser Kolitis und Clostridium difficile-assoziierter Diarrhoe, sind im Zusammenhang mit der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika, einschließlich Moxifloxacin, beschrieben und können von einer leichten Diarrhoe bis zur tödlichen Kolitis reichen. Daher ist es wichtig, dies bei der Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, die während oder nach der Anwendung von Moxifloxacin eine schwere Diarrhoe entwickeln. Wenn eine AAD oder AAC vermutet oder nachgewiesen ist, ist die derzeitige Behandlung mit Antibiotika, einschließlich Moxifloxacin, abzubrechen und angemessene Therapiemaßnahmen unverzüglich ergriffen werden. Außerdem sind geeignete Maßnahmen zur Infektionskontrolle durchzuführen, um das Übertragungsrisiko zu mindern.
Arzneimittel, die die Darmtätigkeit hemmen, sind bei Patienten, die eine schwere Diarrhoe entwickeln, kontraindiziert.
Patienten mit Myasthenia gravis
Moxifloxacin ist bei Patienten mit Myasthenia gravis mit Vorsicht anzuwenden, da sich die Symptome verschlimmern können.
Tendinitis und Sehnenruptur
Tendinitis und Sehnenruptur (insbesondere, aber nicht beschränkt auf die Achillessehne), manchmal beidseitig, können bereits während der ersten 48 Stunden nach Behandlungsbeginn mit Chinolonen und Fluorchinolonen auftreten, wobei ein Auftreten auch noch mehrere Monate nach Absetzen der Behandlung berichtet wurde. Das Risiko für eine Tendinitis und Sehnenruptur ist erhöht bei älteren Patienten, Patienten mit Nierenfunktionsstörung, Patienten nach Transplantation solider Organe und bei Patienten, die gleichzeitig mit Kortikosteroiden behandelt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Kortikosteroiden ist daher zu vermeiden.
Beim ersten Anzeichen einer Tendinitis (z.B. schmerzhafte Schwellung, Entzündung) ist die Behandlung mit Moxifloxacin zu beenden und eine alternative Behandlung in Erwägung zu ziehen. Die betroffenen Gliedmaßen sind angemessen zu behandeln (z.B. Ruhigstellen). Bei Anzeichen einer Tendinopathie sind Kortikosteroide mit Vorsicht anzuwenden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei älteren Patienten, die an Nierenfunktionsstörungen leiden und die nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, ist Moxifloxacin mit Vorsicht einzusetzen, da Dehydration das Risiko für Nierenversagen erhöhen kann.
Sehstörungen
Falls es zu Sehstörungen oder anderen Beeinträchtigungen der Augen kommt, ist unverzüglich ein Augenarzt zu konsultieren (siehe Abschnitte 4.7 und 4.8).
Dysglykamie
Wie bei allen Fluorchinolonen sind Störungen der Blutglukosewerte, einschließlich Hypoglykamie und Hyperglykamie, im Zusammenhang mit Moxifloxacin berichtet worden. Dysglykamie trat vornehmlich bei älteren, mit Moxifloxacin behandelten Patienten auf, die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z.B. Sulfonylharnstoff) oder mit Insulin behandelt wurden. Bei diabetischen Patienten wird eine sorgfältige Überwachung der Blutglukosewerte empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).
Vermeidung von Photosensitivitätsreaktionen
Chinolone können Photosensitivitätsreaktionen hervorrufen. Moxifloxacin zeigte jedoch in Studien ein geringeres Risiko für die Auslösung von Photosensitivität. Trotzdem ist den Patienten zu raten, während der Behandlung mit Moxifloxacin UV-Bestrahlung zu vermeiden und sich nicht übermäßigem und/oder starkem Sonnenlicht auszusetzen.
Patienten mit Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel
Patienten mit Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel in der Familienanamnese oder vorliegendem Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel können unter Behandlung mit Chinolonen hämolytische Reaktionen entwickeln. Daher ist Moxifloxacin bei diesen Patienten mit Vorsicht anzuwenden.
Patientinnen mit entzündlichen Erkrankungen des Beckens
Für Patientinnen mit komplizierten entzündlichen Erkrankungen des Beckens (z.B. mit einem Tuboovarial- oder Beckenabszess), für die eine intravenöse Behandlung als notwendig erachtet wird, ist eine Behandlung mit Moxifloxacin Filmtabletten nicht angezeigt.
Entzündliche Erkrankungen des Beckens können durch Fluorchinolon-resistente Neisseria gonorrhoeae hervorgerufen werden. Daher ist in solchen Fällen die empirische Moxifloxacin-Therapie um ein weiteres geeignetes Antibiotikum (z.B. ein Cephalosporin) zu ergänzen, es sei denn
Moxifloxacin-resistente Neisseria gonorrhoeae können ausgeschlossen werden. Falls nach 3-tägiger Behandlung keine klinische Besserung erzielt wird, ist die Therapie zu überdenken.
Patienten mit bestimmten cSSSI
Die klinische Wirksamkeit von intravenösem Moxifloxacin bei der Behandlung von schweren Verbrennungen, Fasziitis und Infektionen des diabetischen Fußes mit Osteomyelitis ist nicht erwiesen.
Beeinträchtigung mikrobiologischer Tests
Eine Behandlung mit Moxifloxacin kann durch Hemmung des Wachstums von Mykobakterien zu falsch negativen Kulturergebnissen für Mycobacterium spp.-Kulturtests, in Proben von Patienten, die gerade Moxifloxacin erhalten, führen.
Patienten mit MRSA-Infektionen
Moxifloxacin wird nicht für die Behandlung von MRSA-Infektionen empfohlen. Wenn vermutet oder nachgewiesen ist, dass eine Infektion durch MRSA verursacht wird, soll die Behandlung mit einem geeigneten Antibiotikum begonnen werden (siehe Abschnitt 5.1).
Kinder und Jugendliche
Aufgrund negativer Effekte von Moxifloxacin auf den Knorpel juveniler Tiere (siehe Abschnitt 5.3) ist die Anwendung von Moxifloxacin bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Arzneimitteln
Ein additiver Effekt von Moxifloxacin und anderen QTc-Intervall-verlängernden Arzneimitteln auf die QT-Intervall-Verlängerung kann nicht ausgeschlossen werden. Dies könnte zu einem gesteigerten Risiko ventrikulärer Arrhythmien, einschließlich Torsade de pointes, führen. Daher ist die gleichzeitige Anwendung von Moxifloxacin mit folgenden Arzneimitteln kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.3):
– Antiarrhythmika der Klasse IA (z.B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid)
– Antiarrhythmika der Klasse III (z.B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid)
– Antipsychotika (z.B. Phenothiazin, Pimozid, Sertindol, Haloperidol, Sultoprid)
– trizyklische Antidepressiva
– bestimmte antimikrobielle Wirkstoffe (Saquinavir, Sparfloxacin, Erythromycin i.v., Pentamidin, Malariamittel, vor allem Halofantrin)
– bestimmte Antihistaminika (Terfenadin, Astemizol, Mizolastin)
– andere (Cisaprid, Vincamin i.v., Bepridil, Diphemanil)
Moxifloxacin ist bei Patienten mit Vorsicht anzuwenden, wenn diese mit Arzneimitteln behandelt werden, die den Kaliumspiegel vermindern (z.B. Schleifen- und Thiaziddiuretika, Laxantien und Darmspülungen [häufige Anwendungen], Corticosteroide, Amphotericin B) oder eine klinisch signifikante Bradykardie verursachen können.
Zwischen der Verabreichung eines Arzneimittels, das zwei- oder dreiwertige Kationen enthält (z.B. Magnesium oder Aluminium enthaltende Antazida, Didanosin-Tabletten, Sucralfat, Eisen- oder Zinkhaltige Arzneimittel), und der Gabe von Moxifloxacin sollen etwa 6 Stunden verstreichen.
Bei gleichzeitiger oraler Verabreichung von Aktivkohle und 400 mg Moxifloxacin wird die
Resorption deutlich vermindert und die systemische Verfügbarkeit des Wirkstoffes um mehr als 80 % verringert. Daher wird die gleichzeitige Gabe beider Arzneimittel nicht empfohlen (außer bei Überdosierung, siehe auch Abschnitt 4.9).
Nach wiederholter Gabe induzierte Moxifloxacin bei gesunden Probanden eine ca. 30 %ige Erhöhung der maximalen Plasmaspiegel (Cmax) von Digoxin; AUC und Troughspiegel (Talspiegel) bleiben jedoch unbeeinflusst. Bei der gemeinsamen Anwendung mit Digoxin ist keine besondere Vorsichtsmaßnahme erforderlich.
Bei gleichzeitiger oraler Gabe von Moxifloxacin und Glibenclamid ist es in Studien bei Probanden mit Diabetes zu einer Erniedrigung der maximalen Plasmakonzentration von Glibenclamid um ca. 21 % gekommen. Die Kombination von Glibenclamid und Moxifloxacin könnte theoretisch zu einer leichten und vorübergehenden Hyperglykämie führen. Die beobachteten pharmakokinetischen Veränderungen führten jedoch nicht zu veränderten pharmakodynamischen Parametern (Blutglukose, Insulin). Daher wurde keine klinisch relevante Wechselwirkung zwischen Moxifloxacin und Glibenclamid beobachtet.
INR-Veränderungen
In vielen Fällen wurde eine gesteigerte Wirkung von Antikoagulanzien bei Patienten unter Antibiotikabehandlung berichtet, vor allem bei Behandlung mit Fluorchinolonen, Makroliden, Tetrazyklinen, Cotrimoxazol und einigen Cephalosporinen. Ansteckungs- und Entzündungsbedingungen scheinen neben Alter und Allgemeinzustand des Patienten Risikofaktoren zu sein. Unter diesen Umständen ist es schwierig, abzuschätzen, ob die INR-Störungen (International Normalised Ratio) durch die Infektionskrankheit oder durch ihre Behandlung hervorgerufen werden. Eine Vorsichtsmaßnahme wäre eine häufigere Kontrolle der Gerinnungsparameter. Falls erforderlich, ist die Dosierung oraler Antikoagulanzien anzupassen.
Klinische Studien zeigten keine Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Verabreichung von Moxifloxacin mit Ranitidin, Probenecid, oralen Kontrazeptiva, Calciumpräparaten, parenteral verabreichtem Morphin, Theophyllin, Ciclosporin oder Itraconazol.
In vitro -Untersuchungen mit menschlichen Cytochrom P450-Enzymen stützen diese Ergebnisse. Unter Berücksichtigung dieser Befunde sind keine metabolischen Interaktionen durch Cytochrom P450-Enzyme zu erwarten.
Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln
Moxifloxacin zeigt keine klinisch relevante Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln, auch nicht mit Milchprodukten.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Über die Anwendung von Moxifloxacin in der Schwangerschaft liegen keine Erkenntnisse vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Aufgrund des für Fluorchinolone aus tierexperimentellen Studien bekannten Risikos für Knorpelschäden an gewichtstragenden Gelenken juveniler Tiere und von Berichten über reversible Gelenkschädigungen bei Kindern unter der Behandlung mit einigen Fluorchinolonen darf Moxifloxacin nicht bei Schwangeren angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Es liegen keine Daten für stillende Frauen vor. Präklinische Daten weisen darauf hin, dass geringe Mengen Moxifloxacin in die Milch übergehen. Aufgrund fehlender Daten für den Menschen und des für Fluorchinolone aus tierexperimentellen Studien bekannten Risikos für Knorpelschäden an gewichtstragenden Gelenken juveniler Tiere ist das Stillen während der Moxifloxacin-Behandlung kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Fertilität
Tierstudien weisen nicht auf eine Beeinträchtigung der Fertilität hin (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Allerdings können Fluorchinolone, einschließlich
Moxifloxacin, die Fähigkeit des Patienten, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, aufgrund von ZNS-Reaktionen (z. B. Benommenheit; akut auftretender, vorübergehender Verlust des Sehvermögens, siehe Abschnitt 4.8) oder plötzlicher und kurzfristiger Bewusstlosigkeit (Synkope, siehe Abschnitt 4.8) beeinträchtigen. Die Patienten sollen ihre Reaktion auf Moxifloxacin beobachten, bevor sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.
4.8 Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen wurden aus klinischen Studien und Post-Marketing Berichten mit 400 mg Moxifloxacin (oral und Sequenztherapie) abgeleitet. Die Nebenwirkungen werden gemäß ihrer Häufigkeit aufgeführt.
Außer Übelkeit und Durchfall wurden alle Nebenwirkungen mit einer Häufigkeit < 3 % beobachtet. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Die Häufigkeit wird wie folgt definiert:
– Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
– Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)
– Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
– Sehr selten (< 1/10.000)
– Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Systemorganklasse | häufig | gelegentlich | selten | sehr selten | nicht bekannt |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Durch resistente Bakterien oder Pilze verursachte Superinfektionen z. B. orale und vaginale Candidose | ||||
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsytems | Anämie, Leukopenie, Neutropenie, Thrombopenie, Thrombozythämi e, Eosinophilie, verlängerte Prothrombinzeit/ INR-Anstieg | Anstieg des Prothrombin-spiegels/INR-Abfall, Agranulozytose, Panzytopenie | |||
Erkrankungen des Immunsystems | allergische Reaktionen (siehe Abschnitt 4.4) | Anaphylaxie inkl. lebensbedrohlichem Schock (sehr selten, siehe Abschnitt 4.4) allergisches Ödem/Angioöde m (inkl. Larynx-ödem, möglicherweise lebensbedrohlich , siehe Abschnitt 4.4) |
Endokrine Erkrankungen | Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) | ||||
Stoffwechsel-und Ernährungsstöru ngen | Hyperlipidämie | Hyperglykämie, Hyperurikämie | Hypoglykämie, Hypoglykämisch es Koma | ||
Psychiatrische Erkrankungen * | Angstzustände, psychomotorisch e Hyperaktivität/A gitiert-heit | emotionale Labilität, Depression (in sehr seltenen Fällen möglicherweise bis hin zur Selbstgefährdung, wie z. B. Suizidgedanken oder Suizidversuche, siehe Abschnitt 4.4) Halluzination, Delirium | Depersonalisation, psychotische Reaktionen (möglicherweise bis hin zur Selbstgefährdung, wie z. B. Suizidgedanken oder Suizidversuche, siehe Abschnitt 4.4) | ||
Erkrankungen des Nervensystems * | Kopfschmerzen, Benommenheit | Par- und Dysästhesie, Geschmacksstörungen (inkl. Geschmacksverl ust in sehr seltenen Fällen), Verwirrtheit und Desorientiertheit, Schlafstörungen (überwiegend Insomnie), Zittern, Schwindel, Schläfrigkeit | Hypästhesie, Geruchsstörunge n (inkl. Geruchsverlust), anormale Träume, Koordinationsstörungen (inkl. Gangunsicherheit, insbesondere durch Benommenheit oder Schwindel), Krämpfe inkl. Grand-malAnfällen (siehe Abschnitt 4.4), gestörte Aufmerksamkeit , Sprachstörungen , Amnesie, periphere Neuropathie und Polyneuropathie | Hyperästhesie | |
Augenerkrankun gen * | Sehstörungen inkl. Diplopie und | Vorübergehender Verlust des Sehvermögens |
verschwommene m Sehen (insbesondere im Verlauf von ZNS-Reaktionen, siehe Abschnitt 4.4) | (insbesondere im Verlauf von ZNS-Reaktio-nen, siehe Abschnitte 4.4 und 4.7) | ||||
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths * | Tinnitus, Beeinträchtigung des Hörvermögens, einschließlich Taubheit (üblicherweise reversibel) | ||||
Herzerkrankunge n | QT-Verlängerung bei Patienten mit Hypokaliämie (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4) | QT-Verlängerung (siehe Abschnitt 4.4), Palpitationen, Tachykardie, Vorhofflimmern, Angina pectoris | ventrikuläre Tachyarrhythmie n, Synkope (d. h. plötzliche und kurzfristige Bewusstlosigkeit ) | unspezifische Arrhythmien, Torsade de pointes (siehe Abschnitt 4.4) Herzstillstand (siehe Abschnitt 4.4) | |
Gefäßerkrankun gen | Vasodilatation | Hypertonie, Hypotonie | Vaskulitis | ||
Erkrankungen der Atemwege, des Brust-raums und Mediastinums | Dyspnoe (inkl. asthmatischer Zustände) | ||||
Erkrankungen des Gastrointestinaltr akts | Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale und abdominale Schmerzen, Durchfall | Verminderter Appetit und verminderte Nahrungsaufnah me, Verstopfung, Dyspepsie, Blähungen, Gastritis, Amylaseanstieg | Dysphagie, Stomatitis, Antibiotika-assoziierte Kolitis (inkl. pseudomembranöser Kolitis, in sehr seltenen Fällen mit lebensbedrohlichen Komplikationen, siehe Abschnitt 4.4) | ||
Leber- und Gallenerkrankun gen | Transamina-senanstieg | Leberfunktionsstörung (inkl. LDH-Anstieg), Bilirubinanstieg, gamma-GT-Anstieg, Anstieg der alkalischen Phosphatase | Ikterus, Hepatitis (überwiegend cholestatisch) | fulminante Hepatitis, möglicherweise bis hin zum lebensbedrohlichen Leberversagen (inkl. Todesfälle, siehe Abschnitt 4.4) | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhaut- | Pruritus, Rash, Urtikaria, | bullöse Hautreaktionen wie Stevens- | Akute Generalisierte Exanthematische |
zellgewebes | Hauttrockenheit | Johnson-Syndrom oder toxisch-epidermale Nekrolyse (möglicherweise lebensbedrohlich, siehe Abschnitt 4.4) | Pustulose (AGEP) | ||
Skelettmuskulatu r-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen * | Arthralgie, Myalgie | Tendinitis (siehe Abschnitt 4.4), Muskelkrämpfe, Muskelzucken, Muskelschwäche | Sehnenruptur (siehe Abschnitt 4.4), Arthritis, gesteigerte Muskelspannung, Verschlimmerung der Symptome einer Myasthenia gravis (siehe Abschnitt 4.4) | Rhabdomyolyse | |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Dehydration | Nierenfunktionsstörung (inkl. Blutharnstoff-und KreatininAnstieg), Nierenversagen (siehe Abschnitt 4.4) | |||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungso rt * | allgemeines Unwohlsein (überwiegend Asthenie oder Müdigkeit), Schmerzzuständ e (inkl. Schmerzen in Rücken, Brust, Becken und Extremitäten) Schwitzen | Ödeme |
*In sehr seltenen Fällen wurde im Zusammenhang mit der Anwendung von Chinolonen und Fluorchinolonen von anhaltenden (über Monate oder Jahre andauernden), die Lebensqualität beeinträchtigenden und potenziell irreversiblen schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet, die verschiedene, manchmal mehrere, Systemorganklassen und Sinnesorgane betrafen (einschließlich Nebenwirkungen wie Tendinitis, Sehnenruptur, Arthralgie, Schmerzen in den Extremitäten, Gangstörung, Neuropathien mit einhergehender Parästhesie, Depression, Ermüdung, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Schlafstörungen sowie Beeinträchtigung des Hör-, Seh-, Geschmacks- und Riechvermögens), in einigen Fällen unabhängig von bereits bestehenden Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4).
Bei der Behandlung mit anderen Fluorchinolonen wurden sehr selten folgende Nebenwirkungen beobachtet, die möglicherweise auch bei einer Anwendung von Moxifloxacin auftreten können: Hypernatriämie, Hypercalcämie, hämolytische Anämie, photosensitive Reaktionen (siehe Abschnitt 4.4).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555–36207
Website:
4.9 Überdosierung
Nach versehentlicher Überdosierung werden keine besonderen Gegenmaßnahmen empfohlen. Im Falle einer Überdosierung ist eine symptomatische Behandlung einzuleiten. Eine EKG-Überwachung ist aufgrund des möglichen Auftretens einer QT-Intervallverlängerung durchzuführen. Bei oraler Verabreichung von 400 mg Moxifloxacin vermindert die gleichzeitige Gabe von Aktivkohle die systemische Verfügbarkeit von Moxifloxacin um mehr als 80 %. Nach oraler Überdosierung kann die frühzeitige Gabe von Aktivkohle während der Resorptionsphase zur Verhinderung überhöhter Plasmaspiegel sinnvoll sein.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Chinolon-Antibiotika, Fluorchinolone ATC-Code: J01MA14
Wirkmechanismus
Moxifloxacin besitzt In-vitro-Aktivität gegen ein breites Spektrum von Gram-positiven und Gramnegativen Krankheitserregern.
Die bakterizide Wirkung von Moxifloxacin resultiert aus einer Hemmung der beiden Typ-II-Topoisomerasen (DNS-Gyrase und Topoisomerase IV), die bei der Replikation, Transkription und Reparatur der bakteriellen DNS benötigt werden. Der C8-Methoxy-Substituent scheint im Vergleich zum C8-H-Substituenten zu einer gesteigerten Aktivität und einer geringeren Selektion von resistenten Mutanten bei Gram-positiven Bakterien zu führen. Der sperrige Bicycloamin-Substituent in der C7-Position verhindert den aktiven Efflux, der mit norA- oder pmrA-Genen in Verbindung gebracht wird, die in bestimmten Gram-positiven Bakterien zu finden sind.
Pharmakodynamische Untersuchungen haben gezeigt, dass Moxifloxacin die Erreger konzentrationsabhängig abtötet. Die minimalen bakteriziden Konzentrationen (MBK) liegen im Bereich der minimalen Hemmkonzentrationen (MHK).
Wirkung auf die Darmflora des Menschen
Bei Probanden wurden nach oraler Gabe von Moxifloxacin folgende Veränderungen der Darmflora beobachtet: Escherichia coli, Bacillus spp., Enterococcus spp., Klebsiella spp. sowie die Anaerobier Bacteroides vulgatus, Bifidobacterium spp., Eubacterium spp. und Peptostreptococcus spp. waren in der Anzahl vermindert. Bei Bacteroides fragilis zeigte sich ein Anstieg. Innerhalb von 2 Wochen wurden wieder Normalwerte erreicht.
Resistenzmechanismus
Resistenzmechanismen, die Penicilline, Cephalosporine, Aminoglykoside, Makrolide und Tetracycline inaktivieren, beeinflussen nicht die antibakterielle Aktivität von Moxifloxacin. Andere Resistenzmechanismen wie Permeationsbarrieren (häufig bei Pseudomonas aeruginosa) und Effluxmechanismen können die Empfindlichkeit gegenüber Moxifloxacin beeinflussen. In-vitro-Resistenz gegen Moxifloxacin entwickelt sich schrittweise durch Mutationen an den Bindungsstellen in den beiden Typ-II-Topoisomerasen DNS-Gyrase und Topoisomerase IV. Moxifloxacin stellt ein schlechtes Substrat für die aktiven Effluxmechanismen in Gram-positiven Organismen dar.
Mit anderen Fluorchinolonen wird eine Kreuzresistenz beobachtet. Da Moxifloxacin bei einigen Gram-positiven Bakterien beide Topoisomerasen II und IV mit gleicher Aktivität hemmt, können Bakterien, die gegen andere Fluorchinolone resistent sind, dennoch gegenüber Moxifloxacin empfindlich sein.
Grenzwerte
Klinische EUCAST MHK- und Plättchen-Diffusionstest – Grenzwerte für Moxifloxacin (01.01.2012):
Spezies | sensibel | resistent |
Staphylococcus spp. | < 0,5 mg/l > 24 mm | > 1 mg/l < 21 mm |
S. pneumoniae | < 0,5 mg/l > 22 mm | > 0,5 mg/l < 22 mm |
Streptococcus Gruppen A, B, C, G | < 0,5 mg/l > 18 mm | > 1 mg/l < 15 mm |
H. influenzae | < 0,5 mg/l > 25 mm | > 0,5 mg/l < 25 mm |
M. catarrhalis | < 0,5 mg/l > 23 mm | > 0,5 mg/l < 23 mm |
Enterobacteriaceae | < 0,5 mg/l > 20 mm | > 1 mg/l < 17 mm |
Keiner Spezies zuzuordnende Grenzwerte* | < 0,5 mg/l | > 1 mg/l |
* Keiner Spezies zuzuordnende Grenzwerte wurden hauptsächlich auf Basis von pharmakokinetischen/pharmakodynamischen Daten ermittelt und sind unabhängig von der MHK-Verteilung bestimmter Spezies. Sie sind nur anwendbar auf Spezies, die keine Spezies-spezifischen Grenzwerte haben und sind nicht anwendbar auf Spezies, bei denen die Interpretationskriterien noch zu bestimmen sind. |
Mikrobiologische Empfindlichkeit
Die Häufigkeit der erworbenen Resistenz kann für ausgewählte Spezies geographisch und zeitlich variieren, und lokale Informationen über Resistenzen sind wünschenswert, insbesondere wenn schwere Infektionen behandelt werden. Bei Bedarf ist der Rat eines Experten einzuholen, wenn die örtliche Prävalenz der Resistenz den Nutzen des Wirkstoffes bei mindestens einigen Infektionen in Frage stellt.
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Gardnerella vaginalis
Staphylococcus aureus * (Methicillin-empfindlich)
Streptococcus agalactiae (Gruppe B)
Streptococcus milleri Gruppe* (S. anginosus , S. constellatus und S. intermedius )
Streptococcus pneumoniae
Streptococcus pyogenes * (Gruppe A)
Streptococcus-viridans-Gruppe (S. viridans, S. mutans, S. mitis, S. sanguinis, S. salivarius, S. thermophilus)
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Acinetobacter baumanii
Haemophilus influenzae
Haemophilus parainfluenzae
Legionella pneumophila
Moraxella (Branhamella) catarrhalis
Anaerobe Mikroorganismen
Fusobacterium spp.
Prevotella spp.
Andere Mikroorganismen
Chlamydia (Chlamydophila) pneumoniae
Chlamydia trachomatis
Coxiella burnetii
Mycoplasma genitalium
Mycoplasma hominis
Mycoplasma pneumoniae _____________________________________________________
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können _________________________________________________________________
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)+
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Enterobacter cloacae
Escherichia coli #
Klebsiella pneumoniae #
Klebsiella oxytoca
Neisseria gonorrhoeae +
Proteus mirabilis _____________________________________________________________________________
Anaerobe Mikroorganismen
Bacteroides fragilis
Peptostreptococcus spp . ______________________________________________________________
Von Natur aus resistente Spezies
Verteilung
Moxifloxacin wird sehr schnell in den Extravasalraum verteilt; nach einer Gabe von 400 mg beträgt die AUC ca. 35 mg^h/l. Das Verteilungsvolumen im Steady state (Vss) beträgt ca. 2 l/kg. In-vitro- und Ex-vivo-Untersuchungen ergaben eine Proteinbindung von ca. 40 – 42 % unabhängig von der Wirkstoffkonzentration. Moxifloxacin wird hauptsächlich an Serumalbumin gebunden.
Folgende Maximalkonzentrationen (geometrischer Mittelwert) wurden nach einmaliger oraler Gabe von 400 mg Moxifloxacin gemessen:
Gewebe | Konzentration | Verhältnis: Gewebe/Plasma |
Plasma | 3,1 mg/l | – |
Speichel | 3,6 mg/l | 0,75 – 1,3 |
Blasenflüssigkeit | 1,61 mg/l | 1,71 |
Bronchialschleimhaut | 5,4 mg/kg | 1,7 – 2,1 |
Alveolarmakrophagen | 56,7 mg/kg | 18,6 – 70,0 |
Epithelialer Flüssigkeitsfilm | 20,7 mg/l | 5 – 7 |
Kieferhöhlen | 7,5 mg/kg | 2,0 |
Siebbeinzellen | 8,2 mg/kg | 2,1 |
Nasenpolypen | 9,1 mg/kg | 2,6 |
Interstitielle Flüssigkeit | 1,02 mg/l | 0,8 – 1,42,3 |
Weiblicher Genitaltrakt | 10,24 mg/kg | 1,724 |
* intravenöse Verabreichung einer 400 mg Einzeldosis 1 10 Stunden nach Verabreichung 2 freie Konzentration 3 von 3 Stunden bis 36 Stunden nach Verabreichung 4 am Ende der Infusion |
Biotransformation
Moxifloxacin unterliegt einer Phase-II-Biotransformation und wird renal und biliär/fäkal unverändert und in Form einer Sulfo-Verbindung (M1) und eines Glucuronids (M2) ausgeschieden. Die einzigen für den Menschen relevanten Metaboliten M1 und M2 sind mikrobiologisch inaktiv.
In klinischen Phase-I- und In-vitro-Studien wurden keine stoffwechselrelevanten pharmakokinetischen Interaktionen mit anderen Wirkstoffen infolge Phase-I-Biotransformation unter Beteiligung von Cytochrom P 450-Enzymen beobachtet. Es gibt keinen Hinweis auf einen oxidativen Metabolismus.
Elimination
Moxifloxacin wird aus dem Plasma mit einer mittleren terminalen Halbwertszeit von ca. 12 Stunden eliminiert. Die durchschnittliche scheinbare Gesamt-Körper-Clearance nach Gabe von 400 mg liegt im Bereich von 179 bis 246 ml/min.
Die renale Clearance erreichte etwa 24 – 53 ml/min und lässt auf eine partielle tubuläre Reabsorption der Substanz in der Niere schließen.
Nach einer Gabe von 400 mg werden im Urin (ca. 19 % unverändert, ca. 2,5 % als M1 und ca. 14 % als M2) und in den Fäzes (ca. 25 % unverändert und ca. 36 % als M1, keine Ausscheidung von M2) insgesamt etwa 96 % wiedergefunden.
Die gleichzeitige Gabe von Moxifloxacin und Ranitidin oder Probenecid veränderte die renale Clearance des Wirkstoffes nicht.
Ältere Patienten und Patienten mit niedrigem Körpergewicht
Bei gesunden Probanden mit niedrigem Körpergewicht (wie Frauen) und bei älteren Probanden werden höhere Plasmakonzentrationen beobachtet.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Niereninsuffizienz (einschließlich Kreatinin-Clearance > 20 ml/min/1,73 m2) ist die
Pharmakokinetik von Moxifloxacin nicht signifikant verändert. Die Konzentrationen des Metaboliten M2 (Acylglukuronid des Moxifloxacins) steigen mit abnehmender Nierenfunktion auf das bis zu 2,5Fache an (bei einer Kreatinin-Clearance von < 30 ml/min/1,73 m2).
Eingeschränkte Leberfunktion
Die bisherigen pharmakokinetischen Untersuchungen bei Patienten mit Leberinsuffizienz (Child-Pugh A, B) lassen keine eindeutigen Schlussfolgerungen über Veränderungen gegenüber Lebergesunden zu. Eingeschränkte Leberfunktion geht mit einer Erhöhung der Plasmaspiegel des Metaboliten M1 einher. Die Spiegel des unveränderten Wirkstoffes bleiben vergleichbar mit denen bei gesunden Freiwilligen. Es gibt keine ausreichende Erfahrung über die klinische Anwendung bei Patienten mit Leberfunktionsstörung.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei Ratten und Affen wurde ein Einfluss auf das hämatopoetische System (leichter Abfall der Erythrozyten- und Thrombozytenzahl) beobachtet. Wie bei anderen Chinolonen wurde bei Ratten, Affen und Hunden Hepatotoxizität (erhöhte Leberenzyme und vacuoläre Degeneration) beobachtet. Bei Affen trat ZNS-Toxizität (Krämpfe) auf. Diese Effekte wurden nur nach Gabe hoher Moxifloxacin-Dosen oder nach längerer Behandlung beobachtet.
Moxifloxacin war, wie andere Chinolone auch, in vitro in Bakterien und Säugerzellen genotoxisch. Da diese Effekte auf die Interaktion mit der bakteriellen Gyrase und – in wesentlich höheren Konzentrationen – auf die Interaktion mit der Topoisomerase II in Säugerzellen zurückgeführt werden können, kann ein Schwellenwert für die Genotoxizität angenommen werden. In In-vivo-Tests wurde trotz sehr hoher Moxifloxacin-Dosen kein Hinweis auf Genotoxizität gefunden. Daher ist bei therapeutischer Dosierung beim Menschen ein ausreichender Sicherheitsabstand gegeben. In einem Initiations-Promotionsmodell an Ratten wurden keine Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung von Moxifloxacin gefunden.
Viele Chinolone sind photoreaktiv und können phototoxische, photomutagene und photokanzerogene Effekte auslösen.
Im Gegensatz dazu erwies sich Moxifloxacin in einem umfassenden Programm von In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen als frei von phototoxischen und photogenotoxischen Eigenschaften. Unter gleichen Bedingungen traten bei anderen Chinolonen bereits Effekte auf.
Bei hohen Konzentrationen hemmt Moxifloxacin die schnelle Komponente des „delayed-rectifier“ Kaliumausstroms am Herzen und kann so das QT-Intervall verlängern. In toxikologischen Studien an Hunden mit oralen Dosen von > 90 mg/kg, die zu Plasmakonzentrationen > 16 mg/l führten, wurden QT-Intervallverlängerungen aber keine Arrhythmien ausgelöst. Nur nach sehr hoher intravenöser Gabe von mehr als dem 50-Fachen der humantherapeutischen Dosis (> 300 mg/kg), die zu Plasmakonzentrationen von > 200 mg/l (mehr als das 40-Fache des therapeutischen Spiegels) führten, wurden bei Hunden reversible, nicht-tödliche ventrikuläre Arrhythmien beobachtet.
Von Chinolonen ist bekannt, dass sie Schädigungen im Knorpel der großen Gelenke bei nicht ausgewachsenen Tieren verursachen. Die niedrigste orale Dosierung von Moxifloxacin, die bei Junghunden Gelenks-Toxizität hervorrief, war viermal höher als die empfohlene therapeutische Dosis von 400 mg (bei einem angenommenen Körpergewicht von 50 kg) auf einer mg/kg Basis mit zwei- bis dreifach höheren Plasmakonzentrationen als jene bei der höchsten therapeutischen Dosis.
Toxizitätsuntersuchungen an Ratten und Affen (wiederholte Gabe bis zu 6 Monaten) ergaben keinen Hinweis auf ein okulotoxisches Risiko. Bei Hunden ergaben hohe orale Dosen (> 60 mg/kg, die zu Plasmakonzentrationen > 20 mg/l führten) Veränderungen im Elektroretinogramm und in Einzelfällen eine Atrophie der Retina.
Reproduktionsstudien mit Ratten, Kaninchen und Affen weisen darauf hin, dass Moxifloxacin plazentagängig ist. Studien an Ratten (p.o. und i.v.) und Affen (p.o.) zeigten keinen Anhaltspunkt für Teratogenität oder Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit nach Verabreichung von Moxifloxacin. Bei Kaninchenfeten wurden etwas häufiger Wirbel- und Rippenmissbildungen beobachtet, allerdings nur bei deutlich maternal toxischer Dosis (20 mg/kg i.v.). Bei Plasmakonzentrationen im humantherapeutischen Bereich gab es bei Affen und Kaninchen eine erhöhte Inzidenz von Aborten. Bei Ratten wurden bei Dosierungen, die auf einer mg/kg Basis 63-mal höher waren als die höchste empfohlene Dosis und zu Plasmakonzentrationen im humantherapeutischen Bereich führten, vermindertes Körpergewicht der Feten, erhöhter pränataler Verlust, eine leicht verlängerte Dauer der Tragzeit und eine erhöhte Spontanaktivität einiger männlicher und weiblicher Nachkommen beobachtet.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Mikrokristalline Cellulose
Mannitol
Hochdisperses Siliciumdioxid
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.)
Hyprolose
Talkum
Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
Filmüberzug
Poly(vinylalkohol)
Titandioxid (E 171)
Macrogol
Talkum
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172) Eisen(III)-oxid (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminium/Aluminium (PA/AL/PVC-Aluminiumfolie)-Blisterpackungen
Die Filmtabletten sind in folgenden Packungsgrößen im Umkarton erhältlich:
5, 6, 7, 10, 25, 50, 70, 80 und 100 Filmtabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Mehr Informationen über das Medikament Moxifloxacin +pharma 400 mg Filmtabletten
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 135326
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
+pharma arzneimittel gmbh, Hafnerstraße 211, 8054 Graz, Österreich