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Metoprolol Stada 50 mg Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Metoprolol Stada 50 mg Tabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Metoprolol STADA 50 mg Tabletten

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Jede Tablette enthält 50 mg Metoprololtartrat.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Tablette enthält 107,375 mg Lactose-Monohydrat und weniger als 1 mmol Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Tablette.

Runde, weiße, bikonvexe Tablette mit einer Bruchkerbe auf beiden Seiten und einem Durchmesser von 8 mm.

Die Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

4. Klinische Angaben

– Hypertonie

– Chronisch-stabile Angina pectoris

– Tachykarde Herzrhythmusstörun­gen

– Akutbehandlung des Myokardinfarkts sowie Sekundärprävention nach Myokardinfarkt

– Migräneprophylaxe

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Hypertonie:

1mal täglich 100 – 200 mg oder 2mal täglich 50 – 100 mg (entsprechend 100 mg – 200 mg Metoprololtartrat)

Chronisch stabile Angina pectoris und Migräneprophylaxe:

2mal täglich 50 – 100 mg täglich (entsprechend 100 mg – 200 mg Metoprololtartrat)

Tachykarde Herzrhythmusstörun­gen:

2mal 50–100mg täglich (entsprechend 100 mg – 200 mg Metoprololtartrat)

Akutbehandlung des Myokardinfarkts sowie Sekundärprävention nach Myokardinfarkt:

- Akutbehandlung:

Nach vorhergehender intravenöser Behandlung mit Metoprololtartrat gibt man, beginnend 15 Minuten nach der letzten intravenösen Injektion, in den folgenden 48 Stunden 4-mal täglich 50 mg Metoprololtartrat.

Bei Patienten, die weniger als 15 mg Metoprololtartrat intravenös vertragen haben, sollte die orale Behandlung im Anschluss vorsichtig mit 25 mg Metoprololtartrat begonnen werden.

- Präventionsbe­handlung:

2mal 100 mg täglich (entsprechend 100 mg – 200 mg Metoprololtartrat)

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Bei Patienten mit einer schweren Leberfunktion­sstörung (z.B. Shunt-operierte Patienten) ist eine Dosisreduktion eventuell erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).

Ältere Patienten (ab 65 Jahren)

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche:

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Metoprolol Stada bei Kindern im Alter von 0 bis 18 Jahren ist nicht erwiesen.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Tabletten sind nüchtern unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen (siehe Abschnitt 5.2).

Sie sollten bei Einmalgabe morgens bzw. bei zweimaliger Gabe morgens und abends eingenommen werden.

4.3. Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Metoprolol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile und andere Betablocker;

– AV-Block II. und III. Grades, Sick-Sinus-Syndrom (außer bei Patienten mit Herzschrittmacher);

– instabile Herzinsuffizienz (Lungenödem, beeinträchtigter Blutfluss oder Hypotonie) und kontinuierliche oder intermittierende Behandlung mit positiv inotrop wirkenden Arzneimitteln (Betarezeptoren-Agonismus);

– manifeste, klinisch relevante Sinusbradykardie (unter 50 Schläge/min);

– Hypotension (systolischer Blutdruck unter 90 mm Hg);

– kardiogener Schock;

– Schwere Form von Asthma bronchiale oder schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung unbehandeltes Phäochromozytom;

– metabolische Azidose;

– schwere periphere arterielle Durchblutungsstörun­gen;

– gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern;

– gleichzeitige intravenöse Anwendung von Ca-Antagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (z.B. Disopyramid) (Ausnahme: Intensivmedizin);

– Metoprolol darf nicht angewendet werden, wenn der Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt besteht und die Herzfrequenz <45/min, das PQ-Intervall >0,24 Sekunden oder der systolische Blutdruck <100 mmHg liegt.

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

– Die Behandlung mit Metoprolol darf ohne zwingenden Grund nicht abrupt abgebrochen werden. Plötzliches Absetzen kann zu einer Verschlechterung einer bestehenden Herzinsuffizienz führen und das Risiko für Myokardinfarkt und plötzlichen Herztod erhöhen. Wenn die Behandlung dennoch beendet werden muss, so sollte das innerhalb von mindestens 14 Tagen schrittweise erfolgen bis man eine Dosis von 25 mg erreicht hat. Diese Enddosis sollte mindestens 4 Tage lang vor der vollständigen Beendigung der Behandlung verabreicht werden Falls der Patient Symptome entwickelt, sollte die Dosis langsamer reduziert werden. Patienten sollten in Hinblick auf Symptome einer Verschlechterung der Erkrankung unter strenger Kontrolle bleiben und die notwendigen Maßnahmen sollten ergriffen werden.

– Bei Beendigung einer Kombinationsthe­rapie mit Clonidin ist zuerst der Betarezeptoren­blocker und dann Clonidin ausschleichend abzusetzen.

– Wird bei Patienten, die unter Betarezeptoren­blockade stehen, eine Allgemeinanästhesie durchgeführt, so ist ein Narkosemittel mit möglichst geringer negativ inotroper Wirkung zu wählen. Der Anästhesist muss vor einem chirurgischen Eingriff über die Behandlung mit Metoprolol informiert werden. Ein Absetzen des Betarezeptoren­blockers für die Dauer der Operation wird nicht empfohlen. Abrupter Behandlungsbeginn mit hochdosiertem Metoprolol sollte bei Patienten mit nicht kardialen chirurgischen Eingriffen vermieden werden, da dies mit dem Risiko von Bradykardie, Hypotonie und Schlaganfällen, einschließlich solchen mit tödlichem Ausgang, bei Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren in Verbindung gebracht wurde. Periphere arterielle Durchblutungsstörun­gen (Raynaud-Syndrom, Claudicatio intermittens) können durch Gabe von Betarezeptoren­blockern aufgrund der antihypertensiven Wirkung verstärkt werden. Bei schweren peripheren arteriellen Durchblutungsstörun­gen ist Metoprolol kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

– Bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt zeigte sich unter Metoprololtherapie ein erhöhtes Risiko für kardiogenen Schock. Da hämodynamisch instabile Patienten in besonderem Maße betroffen waren, darf Metoprolol erst nach hämodynamischer Stabilisierung des Infarktpatienten gegeben werden (siehe Abschnitt 4.2, 4.3 und 5.1).

– Betablocker können zu Bradykardie führen. Wenn der Ruhepuls unter 55 Schläge/min sinkt und der Patient symptomatisch wird, sollte die Dosis reduziert bzw. Metoprolol schrittweise abgesetzt werden

– Die Anwendung von Betablockern muss bei Patienten mit Asthma mit besonderer Vorsicht erfolgen. Sofern der Patient mit Beta2-Agonisten (oral oder inhalativ) behandelt wird, muss deren Dosierung bei Beginn der Behandlung mit Metoprolol überprüft und bei Bedarf erhöht werden.

– Metoprolol ist bei Patienten mit schwerer Form von Asthma bronchiale oder chronischobstruk­tiver Lungenerkrankung kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

– Aufgrund des negativen Effekts auf die Überleitungszeit sollte Metoprolol bei Patienten mit AV-Block 1. Grades nur mit Vorsicht angewendet werden.

– Gelegentlich können AV-Überleitungsstörun­gen im Rahmen einer Metoprolol-Therapie verstärkt werden (AV-Block möglich).

– ß-Blocker können bei Patienten mit Prinzmetal-Angina Anzahl und Dauer von AnginaAnfällen aufgrund einer ungehinderten Alpha-Rezeptoren-vermittelten Vasokonstriktion der Koronararterien erhöhen bzw. verlängern. Metoprolol darf daher bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden.

– Metoprolol kann die eingestellte Behandlung eines Diabetes mellitus beeinflussen und die Symptome einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) maskieren. Das Risiko für eine Störung des Kohlenhydratstof­fwechsels oder Maskierung der Hypoglykämiesym­ptome ist bei Anwendung eines kardioselektiven Betablockers wie Metoprolol geringer als bei der Anwendung nichtselektiver Betablocker. Dennoch sind die Blutzuckerwerte in kürzeren Abständen zu überwachen.

– Bei Patienten mit Hyperthyreose können die Symptome maskiert werden bzw. beim Absetzen von Metoprolol exazerbieren.

– Metoprolol kann die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen verstärken. Die Gabe von Adrenalin führt unter BetaRezeptoren­blockern nicht immer zu dem gewünschten therapeutischen Effekt (siehe Abschnitt 4.5).

– Bei Patienten mit schweren Überempfindlichke­itsreaktionen in der Anamnese, sowie bei gleichzeitiger Hyposensibili­sierungsthera­pie ist daher Vorsicht geboten.Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Metoprolol nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden.

– Bei Phäochromozytom dürfen Betarezeptoren­blocker nur zusammen mit Alphablockern gegeben werden.

– ß-Rezeptorenblocker können zu einem verringerten Tränenfluss führen, dies ist vor allem bei Kontaktlinsen­trägern zu beachten.

– Die Anwendung von Metoprolol STADA kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Pharmakodynamische Wechselwirkungen

Patienten, die gleichzeitig mit sympathischen Ganglienblockern, anderen BetaRezeptoren­blockern (z.B. in Augentropfen) oder MAO-B-Hemmern behandelt werden, müssen ärztlich streng überwacht werden.

Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit Clonidin beendet werden soll, muss der Betablocker mehrere Tage vor Beendigung der Clonidin-Therapie abgesetzt werden, da Betablocker einen starken Blutdruckanstieg, verursacht durch Absetzen von Clonidin, verschlimmern können

Bei gleichzeitiger Anwendung von Calcium-Antagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder Antiarrhythmika, ist der Patient sorgfältig auf negative inotrope und chronotrope Wirkungen hin zu überwachen.

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (z.B. Disopyramid) ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin) (siehe Abschnitt 4.3).

Klasse I Antiarrhythmika und Beta-Rezeptorenblocker haben additive negativ inotrope Wirkungen, die schwerwiegende unerwünschte hämodynamische Nebenwirkungen bei Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion verursachen können. Die Kombination muss bei Patienten mit pathologischen AV-Überleitungsstörun­gen vermieden werden. Am umfangreichsten wurde diese Wechselwirkung für Disopyramid beschrieben (siehe Abschnitt 4.3).

Unter Behandlung mit Betablockern wird durch Inhalationsanästhe­tika die bradykarde Wirkung der Betarezeptoren­blocker verstärkt.

Metoprolol kann die Wirkung von gleichzeitig angewendeten Antihypertensiva verstärken.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol und Noradrenalin, Adrenalin oder anderen Sympathomimetika kann es zu einem relevanten Blutdruckanstieg kommen.

Wird unter bestimmten Umständen Adrenalin an Patienten, die Betarezeptoren­blocker einnehmen, verabreicht, haben kardioselektive Betarezeptoren­blocker eine deutlich geringere Auswirkung auf die Blutdruckregulation als nicht-selektive Betarezeptoren­blocker.

Die Wirkung von Adrenalin zur Behandlung anaphylaktischer Reaktionen kann bei Patienten unter Betablocker-Therapie abgeschwächt sein (siehe Abschnitt 4.4).

Die gleichzeitige Anwendung mit Indometacin oder einem anderen Prostaglandin­synthesehemmer kann die blutdrucksenkende Wirkung von Betarezeptoren­blockern vermindern.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol und Reserpin, Alpha-Methyldopa, Clonidin, Guanfacin oder Herzglykosiden kann es zu einer ausgeprägten Bradykardie und zu Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen kommen

Metoprolol kann die Symptome einer Hypoglykämie, insbesondere eine hypoglykämiebe­dingte Tachykardie, abschwächen. Beta-Rezeptorenblocker können die Insulinfreisetzung bei Typ-II Diabetikern hemmen. Eine blutzuckersenkende Therapie (mit Insulin oder oralen Antidiabetika) sollte entsprechend angepasst werden und regelmäßige Blutzuckerkon­trollen sind erforderlich.

Eine gleichzeitige Anwendung von xanthinhaltigen Präparaten (Amino-, Theophyllin) führt zu einer gegenseitigen Abschwächung der Wirkung.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen

Metoprolol ist ein Substrat für CYP 2D6, einem Cytochrom P 450-Isoenzym.

Enzyminduzierende oder enzymhemmende Substanzen können die Plasmakonzentration von Metoprolol beeinflussen. Rifampicin senkt die Plasmakonzentration von Metoprolol, während Cimetidin, Alkohol und Hydralazin die Plasmakonzentration von Metoprolol erhöhen können.

Metoprolol wird überwiegend, aber nicht ausschließlich über das Leberenzym Cytochrom (CYP) 2D6 metabolisiert (siehe auch Abschnitt 5.2).

Substanzen mit einem inhibitorischen Effekt auf CYP 2D6 wie z. B. selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) wie Paroxetin, Fluoxetin und Sertralin, Diphenhydramin, Hydroxychloroquin, Celecoxib, Terbinafin, Neuroleptika (z. B. Chlorpromazin, Triflupromazin, Chlorprothixen) und möglicherweise Propafenon können die Plasmakonzentra­tionen von Metoprolol erhöhen.

Für Amiodaron und Chinidin (Antiarrhythmika) wird ebenso ein inhibitorischer Effekt auf CYP 2D6 berichtet.

Die Clearance anderer Wirkstoffe (z. B. Lidocain) kann durch Metoprolol vermindert werden.

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Da keine kontrollierten Studien zur Anwendung von Metoprolol in der Schwangerschaft vorliegen, darf Metoprolol in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen für die Mutter das Risiko für den Embryo/Fetus überwiegt. ß-Blocker reduzieren die Durchblutung der Plazenta, was zu intrauterinem Fruchttod bzw. zu Fehl- oder Frühgeburten führen kann. Über intrauterine Wachstumsstörungen wurde nach Langzeitanwendung bei schwangeren Frauen mit leichter bis mittelschwerer Hypertonie berichtet. Es wurde berichtet, dass Betarezeptoren­blocker zu verlängertem Geburtsvorgang und zu Bradykardie beim Fetus und dem Neugeborenen führen können. Zudem liegen Berichte über Hypoglykämie, Hypotonie, erhöhtem Gehalt von Bilirubin im Blut und Hemmung der Anoxiereaktion beim Neugeborenen vor.

Die Therapie mit Metoprolol sollte 48–72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, muss das Neugeborene 48–72 Stunden nach der Geburt auf Symptome einer Betablockade (z.B. kardiale und pulmonale Komplikationen) überwacht werden.

Stillzeit

Metoprolol erreicht in der Muttermilch etwa dreifach höhere Konzentrationen als im mütterlichen Plasma. Obwohl das Risiko von Nebenwirkungen beim gestillten Säugling bei der Anwendung therapeutischer Dosen von Metoprolol gering zu sein scheint, sollten gestillte Säuglinge auf Anzeichen einer Betablockade überwacht werden.

Fertilität

Es liegen keine klinischen Daten zur Fertilität vor.

4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von

Durch das Auftreten von Schwindel und Übelkeit kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, bei Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8. Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100,<1/10), gelegentlich (> 1/1.000,< 1/100), selten (>1/10.000,<1/1000-), sehr selten ( <1/10.000)

Herzerkrankungen:

Häufig: Bradykardie, Hypotonie, orthostatische Hypotonie (vereinzelt mit Synkopen), Palpitationen.

Gelegentlich: Vorübergehende Verschlechterung einer Herzinsuffizienz, kardiogener Schock bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt (siehe Abschnitt 5.1), AV-Block 1.

Grades, Ödeme, Brustschmerzen.

Selten: Erregungsleitun­gsstörungen, Arrhythmien.

Gefäßerkrankungen :

Häufig: Kältegefühl in den Gliedmaßen, Raynaud-Syndrom.

Sehr selten: Verstärkung bereits bestehender peripherer Durchblutungsstörun­gen bis zur Gangrän.

Erkrankungen des Nervensystems:

Sehr häufig: Müdigkeit.

Häufig: Schwindel, Kopfschmerz.

Gelegentlich: Parästhesien

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts:

Häufig: Übelkeit, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Obstipation.

Gelegentlich: Erbrechen.

Selten: Mundtrockenheit.

Sehr selten: Geschmacksstörungen

Erkrankungen des Blut und Lymphsystems:

Sehr selten: Thrombozytopenie, Agranulozytose.

Leber- und Gallenerkrankun­gen:

Selten: Abweichungen der Leberfunktionswerte

Sehr selten: Hepatitis.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Gelegentlich: Gewichtszunahme.

Selten: Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten oder ein manifester Diabetes mellitus sich verschlechtern; Verstärkung einer insulininduzierten Hypoglykämie, Verminderung des HDL-Cholesterins, Erhöhung der Triglyzeride im Plasma.

Sehr selten: Erhöhung des VLDL- Cholesterins.

Psychiatrische Erkrankungen:

Gelegentlich: Depressionen, Konzentration­sstörungen, verminderte Aufmerksamkeit, Schläfrigkeit oder Schlafstörungen, Alpträume.

Selten Nervosität, Ängstlichkeit.

Sehr selten: Amnesie/Gedächtnis­schwäche, Verwirrtheit, Halluzinationen.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Häufig: Dyspnoe bei Anstrengung.

Gelegentlich: Bronchospasmus.

Selten: Rhinitis.

Augenerkrankun­gen:

Selten: Sehstörungen, trockene und/oder gereizte Augen, Konjunktivitis.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:

Sehr selten: Hörstörungen, Tinnitus, vorübergehender Hörverlust.

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes:

Gelegentlich: Rash (in Form einer psoriasiformen Urtikaria und Hautdystrophie), verstärktes Schwitzen.

Selten: Alopezie.

Sehr selten: Lichtempfindlichke­itsreaktionen, Verschlechterung oder Auslösung einer Psoriasis bzw. psoriasiformer Exantheme.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen Gelegentlich: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe.

Sehr selten: Arthralgien.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und Brustdrüse

Selten: Impotenz, sexuelle Dysfunktion

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer

Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9. Überdosi­erung

Symptome

Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Sinusbradykardie, Bradyarrhythmie, kardialen Überleitungsstörun­gen, Herzinsuffizienz, kardiogenem Schock und Herzstillstand führen. Zusätzlich können Atembeschwerden mit Bronchospasmen, Bewusstseinsstörun­gen, Koma, Übelkeit, Erbrechen, Zyanose, Hypoglykämie und auch generalisierte Krampfanfälle und Hyperkaliämie auftreten.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol, Antihypertensiva, Chinidin oder Barbituraten können die Symptome verstärkt werden.

Die ersten Anzeichen einer Überdosierung treten üblicherweise 20 Minuten bis 2 Stunden nach Einnahme des Arzneimittels auf.

Therapie

Überwachung der vitalen Parameter unter intensivmedizi­nischen Bedingungen.

Therapeutische Maßnahmen sind die Gabe von Aktivkohle, Laxantien und, sofern erforderlich, Magenspülung.

Atropin, Sympathomimetika oder temporärer Schrittmacher zur Behandlung von Bradykardie und Überleitungsstörun­gen.

Bei Schock, akutem Herzversagen und Hypotonie können Plasma oder Plasmaersatzmittel, eine Bolusinjektion Glucagon (falls erforderlich gefolgt von einer i.v. Infusion von Glucagon), Sympathomimetika wie z.B. Dobutamin intravenös, und zusätzlich a1-Rezeptoragonisten bei Vasodilatation verabreicht werden.

Die Gabe von Calcium-Ionen kann ebenfalls in Betracht gezogen werden.

Bei Bronchospasmen kann ein Bronchodilatator (Beta-2-Sympathomimetikum) verabreicht werden.

Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.

Die zur Behandlung der Überdosierung erforderlichen Dosen können viel höher sein als die üblichen therapeutischen Dosen, da die Betarezeptoren durch den Betablocker blockiert sind.

5. Pharmakologische Eigenschaften

ATC-Code: C07AB02, Beta-Adrenozeptor-Antagonisten, selektiv;

Wirkmechanismus

Metoprolol ist ein selektiver beta1-Rezeptorenblocker; d.h. die kardialen Beta1-Rezeptoren werden bei deutlich geringeren Konzentrationen blockiert als die Beta2-Rezeptoren. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Kardioselektivität mit zunehmender Dosis abnimmt.

Metoprolol hat nur unbedeutende membranstabili­sierende Wirkung und keine agonistische Wirkung.

Metoprolol verringert oder hemmt die Wirkung von Katecholaminen auf das Herz (freigesetzt insbesondere in physischen und psychischen Stresssituationen).

Metoprolol reduziert eine Tachykardie, vermindert das Herzminutenvolumen und die Kontraktilität und erniedrigt den Blutdruck.

Wenn notwendig, kann Metoprolol bei Patienten mit einer obstruktiven Lungenerkrankung in Kombination mit einem Beta2-Agonisten verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).

Wirkung bei akutem Myokardinfarkt

In einer chinesischen Studie (COMMIT Studie) wurden 45.852 Patienten mit Verdacht auf akuten Herzinfarkt mit Veränderungen im EKG (z.B. ST-Hebungen, ST-Senkungen oder Linksschenkelblock) untersucht, die innerhalb von 24 Stunden nach Beginn von Symptomen stationär aufgenommen wurden. Die Patienten erhielten randomisiert Metoprolol (bis zu 15 mg intravenös, danach 200 mg oral) oder Placebo, jeweils bis zur Entlassung oder bis zu 28 Tage stationär. Metoprolol beeinflusste im Vergleich mit Placebo weder die Mortalität noch den primären kombinierten Endpunkt aus Tod, Reinfarkt oder Herzstillstand. Reinfarkte und Kammerflimmern traten unter Metoprololtherapie seltener auf, die Rate für einen kardiogenen Schock während der ersten beiden Tage nach akutem Infarkt war jedoch erhöht, in besonderem Maße für hämodynamisch instabile Patienten.

In der COMMIT Studie trat ein kardiogener Schock unter Metoprololtherapie signifikant häufiger auf (5,0 %) als bei Placebo (3,9 %). Besonders deutlich zeigte sich dieser Unterschied bei folgenden Patientengruppen:

Relative Häufigkeit eines kardiogenen Schocks bei bestimmten Patientengruppen der COMMIT-Studie:

Patientenmerkmale

Behandlungsgruppe

Metoprolol

Placebo

Alter > 70 Jahre

8,4 %

6,1 %

Blutdruck < 120 mmHg

7,8 %

5,4 %

Herzfrequenz > 110/min

14,4 %

11 %

Killip-Klasse III

15,6 %

9,9 %

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption und Verteilung

Nach oraler Applikation wird Metoprolol vollständig resorbiert.

Maximale Plasmakonzentra­tionen werden nach 1,5 bis 2 Stunden erreicht.

Aufgrund des First-pass-Effektes beträgt die systemische Bioverfügbarkeit einer einzelnen oralen Metoprololdosis etwa 50%.Die systemische Verfügbarkeit einer oralen Dosis kann durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme auf ca.65 – 70% erhöht werden.

Die Plasmaprotein­bindung von Metoprolol ist gering (ca. 5–10%).

Biotransformation und Elimination

Die Metabolisierung von Metoprolol erfolgt durch Oxidation in der Leber. Die drei bekannten Hauptmetaboliten zeigten keine klinisch relevante betarezeptoren­blockierende Wirkung.

Metoprolol wird überwiegend, aber nicht ausschließlich über das Leberenzym Cytochrom (CYP) 2D6 metabolisiert. Die Umsatzrate kann aufgrund von Polymorphismen des CYP2D6-Gens individuell variieren, wobei langsame Metabolisierer (ca. 7–8 %) höhere Plasmakonzentra­tionen und eine langsamere Elimination zeigen als schnelle Metabolisierer. Bei den einzelnen Patienten sind jedoch die Plasmakonzentra­tionen stabil und reproduzierbar.

Bei weniger als 10% der Patienten kann es infolge eines genetischen Defektes der oxidativen Metabolisierung (genetischer Polymorphismus) relativ zur Dosis zu abnorm hohen Plasmaspiegeln mit in der Folge erhöhter Inzidenz von Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8) kommen.

Mehr als 95 % einer oralen Dosis werden im Urin ausgeschieden. Ca. 5 % der Dosis, in Einzelfällen bis zu 30 %, werden unverändert ausgeschieden. Die Plasmaelimina­tionshalbwertsze­it von Metoprolol beträgt im Durchschnitt 3,5 Stunden (1–9 Stunden). Die Gesamt-Clearance beträgt ca. 1 Liter/Min.

Pharmakokinetik in speziellen Patientengruppen

Die Pharmakokinetik von Metoprolol unterscheidet sich nicht signifikant zwischen jüngeren und älteren Patienten.

Auch bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist die systemische Bioverfügbarkeit und Elimination von Metoprolol unverändert, die Elimination der Metaboliten ist jedoch langsamer. Bei Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) unter 5 ml/Min wurde eine signifikante Akkumulation der Metaboliten festgestellt. Dies führt jedoch zu keiner Verstärkung der betarezeptoren­blockierenden Wirkung von Metoprolol.

Bei Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung kann die Bioverfügbarkeit von Metoprolol erhöht und die Gesamt-Clearance erniedrigt sein. Die Zunahme der Bioverfügbarkeit wird jedoch nur bei Patienten mit einer schweren Einschränkung der Leberfunktion oder einem portokavalen Shunt als klinisch relevant betrachtet. Bei Patienten mit portokavalem Shunt beträgt die Gesamt-Clearance ca. 0,3 Liter/Min und die AUC-Werte sind etwa 6-fach höher als bei Gesunden.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten ergaben keine besonderen Risiken für den Menschen basierend auf üblichen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, wiederholten Toxizität, Genotoxizität, Kanzerogenität und Reproduktionsto­xizität.In tierexperimentellen Studien zeigten Betablocker kein teratogenes Potential, führten jedoch zu verringertem Blutfluss durch die Nabelschnur, Wachstumsverzöge­rung, verringerter Ossifikation und erhöhtem Auftreten von fetalen und postnatalen Todesfällen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat, Croscarmellose-Natrium, Polyvidon, Magnesiumstearat, Talkum und Siliciumdioxid.

6.2. Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3. Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

Durchdrückpackungen bestehend aus Aluminiumfolie und PVC-Monofolie.

Metoprolol STADA ist in Packungen zu 20 und 50 Stück erhältlich.

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

STADA Arzneimittel GmbH, 1190 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–20790

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 15. Februar 1995

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 12. April 2016

10. STAND DER INFORMATION

03.2020

Mehr Informationen über das Medikament Metoprolol Stada 50 mg Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-20790
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
STADA Arzneimittel GmbH, Muthgasse 36/2, 1190 Wien, Österreich