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Metasol 250 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions-/ Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Metasol 250 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions-/ Infusionslösung

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Metasol® 250 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung

Metasol® 1000 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Metasol 250 mg

1 Durchstechflasche mit Pulver enthält 331,48 mg Methylpredniso­lonhydrogensuc­cinat, Natriumsalz, entsprechend 250 mg Methylprednisolon.

1 ml der rekonstituierten Lösung enthält 66,3 mg Methylpredniso­lonhydrogensuc­cinat, Natriumsalz, entsprechend 50 mg Methylprednisolon.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

Metasol 1000 mg

1 Durchstechflasche mit Pulver enthält 1325,92 mg Methylpredniso­lonhydrogensuc­cinat, Natriumsalz, entsprechend 1000 mg Methylprednisolon.

1 ml der rekonstituierten Lösung enthält 132,59 mg Methylpredniso­lonhydrogensuc­cinat, Natriumsalz, entsprechend 100 mg Methylprednisolon.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung

Metasol ist ein weißes bis cremefarbenes Pulver und ein klares, farbloses Lösungsmittel.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Akut lebensbedrohliche Zustände wie anaphylaktischer Schock (nach primärer Epinephrin-Injektion); Hirnödem (nur bei computertomograp­hisch nachgewiesener Hirndrucksympto­matik), ausgelöst durch Hirntumor, neurochirurgische Eingriffe, Hirnabszess, bakterielle Meningitis; persistierende Schocklunge (ARDS) nach der Akutphase; schwerer akuter Asthmaanfall; Waterhouse-Friderichsen-Syndrom; immunologische Krisen nach Organtransplan­tation; toxisches Lungenödem aufgrund von Reizgasinhalation.

Bei diesen Indikationen wird Metasol zusätzlich zur jeweiligen Basistherapie (z. B.

Volumensubsti­tution, Herz-Kreislauf-Behandlung, Antibiotika-Gabe, Schmerzbehandlung etc.) angewendet. Bei Waterhouse-Friderichsen-Syndrom ist die gleichzeitige Gabe von Mineralocorticoiden indiziert.

Metasol kann weiterhin zur kurzfristigen Behandlung von akuten Schüben bei Multipler Sklerose angewendet werden. Metasol kann die Schubdauer verkürzen, hat jedoch keinen Einfluss auf die Schubrate oder auf die Behinderungspro­gression.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Bei akut lebensbedrohlichen Zuständen beträgt die Einzeldosis zu Beginn der Behandlung je nach Indikation und klinischem Bild bei Erwachsenen 250 – 1000 mg Methylprednisolon und mehr und bei Kindern 4 – 20 mg/kg Körpergewicht.

Bei bestimmten Indikationen (z. B. immunologische Transplantat-Abstoßungskrisen) werden Dosen bis zu 30 mg/kg Körpergewicht empfohlen.

Die Injektionsinter­valle betragen in Abhängigkeit vom Krankheitszustand zwischen 30 Minuten und 24 Stunden.

Es sollte in Abhängigkeit von der empfohlenen Dosis das geeignete Präparat gewählt werden.

Bei den einzelnen Indikationen gelten folgende Dosierungsempfeh­lungen:

Anaphylaktischer Schock

250 – 500 mg Methylprednisolon (1 – 2 Durchstechflas­chen Metasol 250 mg) zusätzlich zur üblichen Basistherapie/Be­gleitmedikati­on.

Schwerer akuter Asthmaanfall

250 – 500 mg Methylprednisolon (1 – 2 Durchstechflas­chen Metasol 250 mg) zusätzlich zur üblichen Basistherapie/Be­gleitmedikati­on.

Hirnödem (ausgelöst durch Hirntumor, neurochirurgische Eingriffe, Hirnabszess, bakterielle Meningitis)

Bei akuten oder schweren Hirnödemen initial 250 – 500 mg Methylprednisolon (1 –

2 Durchstechflas­chen Metasol 250 mg).

Zur Weiterbehandlung des akuten oder schweren Hirnödems bzw. bei leichtem oder chronischem Hirnödem werden in der Regel 32 – 64 mg Methylprednisolon dreimal täglich über mehrere Tage eingesetzt. Hierfür steht Metasol 32 mg zur Verfügung. Gegebenenfalls die Dosis allmählich reduzieren und zu einer oralen Therapie übergehen.

Immunologische Krisen nach Organtransplan­tation

Dosen bis zu 30 mg Methylprednisolon pro kg Körpergewicht auf einmal injizieren (bei einem Erwachsenen von 60 – 70 kg Körpergewicht entspricht dies 1 – 2 Durchstechflas­chen Metasol 1000 mg), zusätzlich zur üblichen Basistherapie über mehrere Tage.

Waterhouse-Friderichsen-Syndrom

Initial 30 mg Methylprednisolon pro kg Körpergewicht und wiederholte Verabreichung dieser Dosis in 4 – 6 Teildosen über 24 – 72 Stunden zusätzlich zur intensivmedizi­nischen Basistherapie.

Schocklunge (ARDS)

Nach der Akutphase bei persistierendem ARDS, Dosen von täglich 1 – 2 mg Methylprednisolon pro kg Körpergewicht in 4 Einzeldosen bis zu einer Dosis von 250 mg Methylprednisolon alle 6 Stunden über mehrere Tage bis Wochen mit allmählicher Dosisreduktion je nach Krankheitsverlauf.

Toxisches Lungenödem au fgrund von Reizgasinhalation

Sofort 1000 mg Methylprednisolon (1 Durchstechflas­che Metasol 1000 mg) i. v. injizieren, falls erforderlich Wiederholung nach 6, 12 und 24 Stunden. An den folgenden zwei Tagen je 32 mg Methylprednisolon dreimal täglich i. v., anschließend über weitere zwei Tage je 16 mg Methylprednisolon dreimal täglich i. v. Hierfür steht Metasol 16 mg bzw. Metasol 32 mg zur Verfügung. Danach stufenweise Reduktion und Übergang zu inhalativen Corticoiden.

Kurzfristige Behandlung akuter Schübe bei Multipler Sklerose

1000 mg Methylprednisolon intravenös pro Tag an 3 bis maximal 5 aufeinander­folgenden Tagen.

Die Behandlung sollte möglichst innerhalb von 3 bis 5 Tagen nach Beginn der klinischen Symptomatik begonnen und unter Magenschutz und Thromboseprophylaxe durchgeführt werden. Blutdruck, Blutzucker und Serumelektrolyte sind engmaschig zu kontrollieren. Die Applikation sollte morgens erfolgen, da so Schlafstörungen seltener auftreten.

Im Anschluss an die intravenöse Therapie kann optional ein Ausschleichen in oraler Form über 14 Tage mit initial 80 mg Methylprednisolon oder Äquivalent erfolgen.

Hinweis:

Es wird empfohlen, die allererste Gabe aufgrund des bekannten Nebenwirkungspro­fils in einer Klinik zu verabreichen.

Art der Anwendung

Metasol wird i. v. injiziert oder i. v. infundiert. Die intramuskuläre Injektion sollte aufgrund unsicherer Resorptionsver­hältnisse nur in Ausnahmefällen gewählt werden, wenn kein venöser Zugang vorhanden ist. Die i. v. Injektion muss langsam erfolgen.

Hinweise zur Rekonstitution und Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung siehe Abschnitt 6.6.

Parenterale Arzneimittel sind vor Gebrauch visuell zu prüfen. Nur klare Lösungen ohne Partikel dürfen verwendet werden.

Die Dauer der Behandlung mit Metasol ist von der individuellen klinischen Situation abhängig und beträgt üblicherweise nur wenige Tage.

Nach länger dauernder Behandlung, insbesondere mit vergleichsweise hohen Dosen, sollte Metasol nicht abrupt, sondern ausschleichend abgesetzt werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Glucocorticoide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei schweren Infektionen darf Metasol nur unter gleichzeitiger spezifischer antiinfektiöser Therapie angewendet werden.

Bei den folgenden Erkrankungen sollte eine Behandlung mit Metasol nur unter sorgfältiger NutzenRisiko-Bewertung und falls erforderlich zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie begonnen werden:

– akute Virusinfektionen (z. B. Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica)

– HBsAg-positive chronisch-aktive Hepatitis

– ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen

– systemische Mykosen und Parasitosen (z. B. Infektionen mit Amöben, Nematoden)

– Poliomyelitis

– Lymphadenitis nach BCG-Impfung

– akute und chronische bakterielle Infektionen

– bei Tuberkulose in der Anamnese (cave: Reaktivierung!) Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz und sorgfältiger ärztlicher Überwachung.

Zusätzlicher Hinweis zur kurzfristigen Behandlung von akuten Schüben bei multipler Sklerose:

Vor Infusionsgabe sollte ein bestehender Infekt ausgeschlossen werden und die Anwendung unter genauer Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Es wird empfohlen, die allererste Gabe aufgrund des bekannten Nebenwirkungspro­fils in einer Klinik zu verabreichen.

Des Weiteren sollte eine Therapie mit Metasol in den folgenden Fällen nur nach sorgfältiger NutzenRisiko-Bewertung und falls erforderlich unter zusätzlicher spezifischer Therapie begonnen werden:

– Magen-Darm-Ulzera

– schwere Osteoporose

– schwer einstellbare Hypertonie

– schwer einstellbarer Diabetes mellitus

– psychiatrische Erkrankungen (auch anamnestisch)

– Eng- und Weitwinkelglaukom

– Hornhautulzera­tionen und -verletzungen.

Wegen der Gefahr einer Darmperforation mit Peritonitis darf Metasol in den folgenden Fällen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung und unter engmaschiger Überwachung angewendet werden:

– schwere Colitis ulcerosa mit drohender Perforation, mit Abszessen oder eitrigen Entzündungen – Divertikulitis

– Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ).

Die Zeichen einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.

Bei Diabetikern ist zu berücksichtigen, dass während der Anwendung von Metasol ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika besteht. Die Stoffwechsele­instellung muss regelmäßig kontrolliert werden.

Bei Patienten mit Hypertonie ist während der Behandlung mit Metasol eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich.

Sklerodermiebe­dingte renale Krise

Vorsicht ist bei Patienten mit systemischer Sklerose aufgrund einer erhöhten Inzidenz (möglicherweise tödlicher) sklerodermiebe­dingter renaler Krisen mit Hypertonie und einer verringerten Harnausscheidung bei einer täglichen Dosis von 12 mg oder mehr Methylprednisolon geboten. Daher sollten der Blutdruck und die Nierenfunktion (S-Kreatinin) routinemäßig überprüft werden. Wenn Verdacht auf eine renale Krise besteht, sollte der Blutdruck sorgfältig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.8).

Im Rahmen der Erfahrung nach Markteinführung wurde bei Patienten mit malignen hämatologischen Erkrankungen nach Anwendung von Methylprednisolon allein oder in Kombination mit anderen, chemotherapeu­tischen Arzneimitteln von einem Tumorlyse-Syndrom (TLS) berichtet. Patienten mit hohem TLS-Risiko, wie Patienten mit einer hohen Proliferationsrate, hoher Tumorlast und hoher Empfindlichkeit gegenüber Zytostatika, sollten engmaschig überwacht und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden (siehe Abschnitt 4.8).

Nach der Anwendung von Corticosteroiden wurde vom Auftreten einer Phäochromozytom-Krise berichtet, die tödlich verlaufen kann. Bei Patienten mit einem vermuteten oder diagnostizierten Phäochromozytom sollten Corticosteroide nur nach einer angemessenen Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.8).

Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung derselben besteht.

Ein Auftreten von Thrombose einschließlich venöser Thromboembolie unter Corticosteroiden wurde berichtet. Daher sollten Corticosteroide bei Patienten, die an thromboembolischen Erkrankungen leiden oder für solche anfällig sind, mit Vorsicht angewendet werden.

Eine gleichzeitig bestehende Myasthenia gravis kann sich anfangs unter der Behandlung mit Metasol bis hin zu einer myasthenischen Krise verschlechtern.

Die Behandlung mit Metasol kann die Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion verschleiern und somit die Diagnostik erschweren.

Eine Behandlung mit Glucocorticoiden kann aufgrund der Immunsuppression zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen, auch durch solche Krankheitserreger, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Keime).

Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg unter höheren Corticoid-Dosierungen beeinträchtigt sein kann. Daher wird bei Patienten unter einer Erhaltungstherapie mit höherer Dosierung (ausgenommen bei Substitutionsthe­rapie) eine Impfung nicht empfohlen.

Bei Verabreichung hoher Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natriumrestriktion zu achten und der Serum-Kalium-Spiegel zu überwachen.

Bestimmte Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glucocorticoiden behandelt werden, besonders schwer und in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich verlaufen.

Besonders gefährdet sind immunsupprimierte Kinder und Personen ohne bisherige nachgewiesene Varizellen- oder Maserninfektion. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit Metasol Kontakt zu Personen haben, die an Masern, Varizellen oder Herpes zoster erkrankt sind, sollte gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden.

Über das Auftreten von Herzrhythmusstörun­gen und/oder Kreislaufkollaps und/oder Herzstillstand wurde nach Einleitung einer hochdosierten i. v. Stoßtherapie mit Methylprednisolon (mehr als 500 mg) berichtet, auch bei Patienten ohne bekannte Herzerkrankungen. Deshalb wird während der Behandlung und einige Tage nach Abschluss der Therapie eine engmaschige Überwachung empfohlen.

Während oder nach intravenöser Gabe von hohen Dosen von Methylprednisolon kann es gelegentlich zu Bradykardien kommen, die nicht unbedingt mit der Geschwindigkeit oder der Dauer der Verabreichung zusammenhängen.

Metasol ist ein Arzneimittel zur kurzfristigen Anwendung.

Bei nicht bestimmungsgemäßer Anwendung von Metasol über einen längeren Zeitraum sind weitere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, wie sie für Glucocorticoid-haltige Arzneimittel zur Langzeitanwendung beschrieben sind.

Bei einer Langzeittherapie mit Glucocorticoiden sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt.

Kommt es während der Glucocorticoid-Behandlung zu besonderen körperlichen Stresssituationen (fieberhafte Erkrankungen, Unfall, Operation, Entbindung etc.), kann eine vorübergehende Dosiserhöhung erforderlich werden. Wegen der möglichen Gefährdung in Stresssituationen sollte für den Patienten bei länger dauernder Therapie ein Corticoid-Ausweis ausgestellt werden.

Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden, so dass eine Osteoporose-Prophylaxe zu empfehlen ist. Dies gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, nach der Menopause, ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss sowie Mangel an körperlicher Aktivität. Die Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr sowie körperlicher Aktivität. Bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamentöse Therapie erwogen werden.

Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch einer Langzeitgabe ist an die folgenden Risiken zu denken:

Exazerbation bzw. Rezidiv der Grunderkrankung, akute NNR-Insuffizienz (insbesondere in Stresssituationen, z. B. während Infektionen, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung), Cortison-Entzugssyndrom.

Bei Hypothyreose oder bei Leberzirrhose können vergleichsweise niedrige Dosierungen ausreichen bzw. kann eine Dosisreduktion erforderlich sein. Es sollte eine sorgfältige ärztliche Überwachung erfolgen.

Hepatobiliäre Wirkungen

Arzneimittelbe­dingte Leberschäden, einschließlich akuter Hepatitis und Erhöhung von Leberenzymen, können aufgrund einer zyklischen Methylprednisolon-i.v.-Stoßtherapie auftreten (in der Regel bei Anfangsdosis > 1 g/Tag). Seltene Fälle von Hepatotoxizität wurden berichtet. Die Zeit bis zum Ausbruch kann mehrere Wochen oder länger betragen. In den meisten Fallberichten wurde eine Resolution der unerwünschten Ereignisse nach Absetzen der Behandlung berichtet. Daher ist eine angemessene Überwachung erforderlich (siehe Abschnitt 4.8).

Sehstörung

Bei der systemischen und topischen Anwendung von Corticosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Corticosteroide gemeldet wurden.

Kinder

Nach der systemischen Anwendung von Glukokortikoiden bei Frühgeborenen wurde vom Auftreten einer hypertrophischen Kardiomyopathie berichtet. Bei Säuglingen, die eine systemische Behandlung mit Glukokortikoiden erhalten, sollte die myokardiale Struktur und Funktion mittels Echokardiogramm überwacht werden.

Bei Kindern darf Metasol aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung von Methylprednisolon nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung angewendet werden. Unter einer Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden muss das Längenwachstum regelmäßig kontrolliert werden.

Die Anwendung von Metasol kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Zudem kann es bei Anwendung von Metasol als Dopingmittel zu einer Gefährdung der Gesundheit kommen.

Metasol 250 mg enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Metasol 1000 mg enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält 67,6 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend 3,4% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Arzneimittel, die CYP3A4 inhibieren, wie Ketoconazol und Itraconazol:

Die Corticoidwirkung kann verstärkt werden.

CYP3A-Inhibitoren:

Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit CYP3A-Inhibitoren einschließlich Cobicistat enthaltender Produkte ist mit einem erhöhten Risiko systemischer Nebenwirkungen zu rechnen. Die Kombination sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko systemischer

Nebenwirkungen der Corticosteroide; in diesem Fall sollten die Patienten im Hinblick auf systemische Corticosteroid-Nebenwirkungen überwacht werden.

Diltiazem:

Der Plasmaspiegel von Methylprednisolon kann erhöht sein (durch Inhibition von CYP3A4 und des P-Glycoproteins). Der Patient sollte bei Behandlungsbeginn mit Methylprednisolon überwacht werden. Eine Dosisanpassung von Methylprednisolon kann erforderlich sein.

Östrogene (z. B. Ovulationshemmer):

Die Corticoidwirkung kann verstärkt werden.

Arzneimittel, die CYP3A4 induzieren, wie Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate und

Primidon:

Die Corticoidwirkung kann abgeschwächt werden.

Ephedrin:

Der Metabolismus von Glucocorticoiden kann beschleunigt und hierdurch deren Wirksamkeit abgeschwächt werden.

Herzglykoside:

Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.

Saluretika/La­xantien:

Die Kaliumausscheidung kann erhöht werden.

Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien:

Die Muskelrelaxation kann länger anhalten (siehe Abschnitt 4.8).

Antidiabetika:

Die blutzuckersenkende Wirkung kann vermindert werden.

Cumarinderivate:

Die Antikoagulanzi­enwirkung kann abgeschwächt werden.

Praziquantel:

Corticosteroide können die Praziquantel-Konzentration im Blut reduzieren.

Somatotropin:

Die Wirkung von Somatotropin kann vermindert werden.

Protirelin:

Der TSH-Anstieg nach Gabe von Protirelin kann reduziert sein.

Nicht-steroidale Antiphlogisti­ka/Antirheuma­tika, Salicylate und Indometacin:

Die Gefahr der Bildung von gastrointestinalen Ulzerationen und Blutungen kann erhöht werden.

Atropin, andere Anticholinergika:

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metasol ist ein zusätzlicher Anstieg des Augeninnendrucks möglich.

Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin:

Es besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Myopathien, Kardiomyopathien.

Ciclosporin:

Die Blutspiegel von Ciclosporin können ansteigen: Es besteht ein erhöhtes Risiko für zerebrale Krampfanfälle.

ACE-Hemmstoffe:

Erhöhtes Risiko für das Auftreten von Blutbildverände­rungen.

Einfluss auf Untersuchungsmet­hoden:

Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf die Fertilität vor.

Schwangerschaft

In der Schwangerschaft und besonders in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft sollte eine Behandlung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung begonnen werden.

Die Erfahrungen zur Sicherheit der Anwendung von Methylprednisolon in der Schwangerschaft sind unzureichend.

Methylprednisolon führte in tierexperimentellen Studien zur Ausbildung von Gaumenspalten (siehe Abschnitt 5.3). Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert. Bei Langzeitbehandlung sind intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschließen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionsbe­handlung des Neugeborenen erforderlich machen kann.

Stillzeit

Glucocorticoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Belastung des Säuglings wird dabei in der Regel weniger als 1/100 der systemisch bei der stillenden Mutter zur Verfügung stehenden Dosis betragen. Bei Anwendung höherer Dosen oder bei einer Langzeitbehandlung ist das Stillen zu vermeiden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Während der Behandlung mit Metasol kann aufgrund von bestimmten Nebenwirkungen, wie z. B. Verminderung der Sehschärfe (infolge Linsentrübung oder Erhöhung des Augeninnendrucks), Schwindel oder Kopfschmerzen, in seltenen Fällen die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Gleiches gilt für Arbeiten ohne sicheren Halt.

4.8 Nebenwirkungen

Die folgenden Nebenwirkungen sind ohne Häufigkeitsangaben aufgeführt, das heißt, die Häufigkeit ist nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

In Abhängigkeit von Behandlungsdauer und Dosis können folgende Nebenwirkungen auftreten:

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukozytose (initial, im Therapieverlauf reversibel), Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie, Thrombozytopenie, Thrombozytose­neigung.

Erkrankungen des Immunsystems

Schwere anaphylaktische Reaktionen mit Kreislaufversagen, Herzstillstand, Arrhythmien, Bronchospasmus und/oder Blutdruckabfall oder -anstieg.

Da Metasol bei Patienten mit allergischer Diathese (z. B. Asthma bronchiale) allergische Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock auslösen kann, sollte die Möglichkeit einer sofortigen Notfallbehandlung (z. B. Adrenalin, Infusion, Beatmung) sichergestellt se­in.

Schwächung der Immunabwehr mit Erhöhung des Infektionsrisikos (bestimmte Viruserkrankungen, wie z. B. Varizellen, Herpes simplex oder – während der virämischen Phase – Herpes zoster, können einen schweren, manchmal auch lebensbedrohlichen Verlauf nehmen), Maskierung von Infektionen, Exazerbation latenter Infektionen, allergische Reaktionen.

Endokrine Erkrankungen

Phäochromozytom-Krise (siehe Abschnitt 4.4), Nebennierensup­pression oder -atrophie und Induktion eines Cushing-Syndroms (typische Symptome: Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Plethora), Wachstumshemmung bei Kindern, Störungen der Sexualhormonse­kretion (Amenorrhö, Hirsutismus, Impotenz).

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

In Zusammenhang mit der Anwendung von Methylprednisolon bei Patienten mit malignen hämatologischen Erkrankungen wurden Fälle eines Tumorlyse-Syndroms berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Epidurale, epikardiale oder mediastinale Lipomatosen.

Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung mit möglicher Hypokaliämie (Vorsicht wegen möglicher Rhythmusstörungen), verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus, Hypercholeste­rinämie und Hypertriglyce­ridämie, verstärkter Eiweißabbau.

Psychiatrische Erkrankungen

Schwere Depressionen, Reizbarkeit, Persönlichkeit­sveränderungen, Stimmungsschwan­kungen, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Psychosen, Schlafstörungen.

Erkrankungen des Nervensystems

Pseudotumor cerebri (insbesondere bei Kindern), Manifestation einer latenten Epilepsie und Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie, Benommenheit/Schwin­del, Kopfschmerzen.

Augenerkrankungen

Katarakt (insbesondere posteriore subkapsuläre Katarakt), Glaukom, Chorioretinopathie (siehe Abschnitt 4.4), Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulkus, Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge, verschwommenes Sehen (siehe auch Abschnitt 4.4).

Herzerkrankungen

Herzrhythmusstörun­gen, Herzstillstand, Progression der Stauungslunge bei Linksherzinsuf­fizienz, hypertrophische Kardiomyopathie bei Frühgeborenen (siehe Abschnitt 4.4).

Gefäßerkrankungen

Kreislaufversagen, Hypertonie, thrombotische Ereignisse, erhöhtes Arteriosklerose- und Thromboserisiko, Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie).

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Magen-Darm-Ulzera mit der Gefahr einer Perforation (mit z. B. Peritonitis), gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis, Oberbauchbeschwer­den.

Leber- und Gallenerkrankungen

Hepatitis, Erhöhung von Leberenzymen, cholestatischer Leberschaden und hepatozelluläre Schädigung einschließlich akuten Leberversagens (siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Striae rubrae, Atrophie, Teleangiektasien, erhöhte Kapillarfragilität, Petechien, flächige Hautblutungen, Ekchymosen, Hypertrichose, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, rosazeaartige (periorale) Dermatitis, Änderungen der Hautpigmentierung, Überempfindlichke­itsreaktionen, z. B. Arzneimittele­xanthem.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Muskelatrophie und -schwäche, bei Myasthenia gravis reversible Zunahme der Muskelschwäche bis hin zur myasthenischen Krise, Auslösung einer akuten Myopathie bei zusätzlicher Anwendung von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien (siehe auch Abschnitt 4.5), Osteoporose (dosisabhängig, auch bei nur kurzzeitiger Anwendung möglich), in schweren Fällen mit der Gefahr von Knochenbrüchen, aseptische Knochennekrosen (Oberarm- und Oberschenkelkopf), Sehnenruptur.

Bei zu rascher Dosisreduktion nach Langzeittherapie kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sklerodermiebe­dingte renale Krise.

Das Auftreten sklerodermiebe­dingter renaler Krisen variiert in den verschiedenen Subpopulationen. Das höchste Risiko wurde bei Patienten mit diffuser systemischer Sklerose berichtet. Das niedrigste Risiko wurde bei Patienten mit begrenzter systemischer Sklerose (2 %) und juveniler systemischer Sklerose (1 %) berichtet.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Bei Injektion in das Fettgewebe kann es zur lokalen Fettgewebsatrophie kommen.

Untersuchungen

Gewichtszunahme.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Akute Vergiftungen mit Metasol sind nicht bekannt und wegen der geringen akuten Toxizität des Arzneimittels auch nicht zu erwarten. In sehr seltenen Fällen können jedoch, wie bei anderen Glucocorticoiden, akute Überempfindlichke­itsreaktionen – in einigen Fällen sogar bis zum Schock -auftreten. In diesem Fall sind die üblichen klinischen Notfallmaßnahmen zu treffen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Corticosteroide zur systemischen Anwendung, Glucocorticoide ATC-Code: H02AB04

Methylprednisolon ist ein nicht-fluoriertes Glucocorticoid zur systemischen Therapie.

Methylprednisolon beeinflusst dosisabhängig den Stoffwechsel fast aller Gewebe. Aus physiologischer Sicht ist diese Wirkung lebensnotwendig zur Aufrechterhaltung der Homöostase des Organismus in Ruhe und unter Belastung sowie zur Regulation von Aktivitäten des Immunsystems.

Bei Ausfall oder Insuffizienz der Nebennierenrinde kann Methylprednisolon, in physiologischen Dosen verabreicht, das endogene Hydrocortison ersetzen. Es beeinflusst dabei im metabolischen Gleichgewicht den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Dosiswirkungsbe­zogen entsprechen dabei 8 mg Methylprednisolon 40 mg Hydrocortison. Wegen der praktisch fehlenden mineralotropen Wirkung von Methylprednisolon muss jedoch in der Substitutionsthe­rapie bei Ausfall der Nebennierenrin­denfunktion zusätzlich ein Mineralocorticoid gegeben werden.

Bei adrenogenitalem Syndrom ersetzt Methylprednisolon das durch den Enzymdefekt fehlende Cortisol und hemmt die überhöhte Bildung von Corticotropin in der Hypophyse sowie von Androgenen aus der Nebennierenrinde.

Wenn der Enzymdefekt auch die Synthese von Mineralocorticoiden betrifft, müssen diese zusätzlich substituiert werden.

In höheren als den zur Substitution erforderlichen Dosen wirkt Methylprednisolon rasch antiphlogistisch (antiexsudativ und antiproliferativ) und verzögert immunsuppressiv. Es hemmt hierbei die Chemotaxis und Aktivität von Zellen des Immunsystems sowie die Freisetzung und Wirkung von Mediatoren der Entzündungs- und Immunreaktionen, z. B. von lysosomalen Enzymen, Prostaglandinen und Leukotrienen.

Bei akuten Schüben der multiplen Sklerose wird ebenfalls die Freisetzung anderer proinflammato­rischer humoraler Mediatoren (z. B. Zytokine, Antikörper, Stickstoffmonoxid) gehemmt, sowie in pathogenen Entzündungszellen programmierter Zelltod ausgelöst. Daneben kommt es zu einer temporären Reduktion der akuten Blut-Hirn-Schrankenstörung.

Bei Bronchialobstruk­tion kann die Wirkung bronchialerwe­iternder Betamimetika verstärkt werden (permissiver Effekt).

Langzeittherapie in hohen Dosen führt zu Involution des Immunsystems und der Nebennierenrinde.

Der bei Hydrocortison deutlich vorhandene und bei Prednisolon noch nachweisbare mineralotrope Effekt besteht bei Methylprednisolon praktisch nicht mehr, so dass die Serumelektrolyte auch unter hohen Dosen von Metasol nahezu konstant und im Normbereich bleiben.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach i. v. Injektion von Metasol wird der Wirkstoff Methylprednisolon rasch aus dem Ester freigesetzt, ein Teil ist sofort biologisch verfügbar.

Die Serumhalbwertszeit von Methylprednisolon beträgt etwa 2 – 3 Stunden. Dosisunabhängig werden 77 % an Eiweiß gebunden, ausschließlich an Albumin, nicht an Transcortin.

Methylprednisolon wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Die Metaboliten (11-Keto- und 20-Hydroxy-Verbindungen) sind hormonell inaktiv und werden vorwiegend renal eliminiert. Innerhalb von 10 Stunden sind etwa 85 % der applizierten Dosis im Urin und etwa 10 % im Stuhl nachweisbar. Etwa 3 % des freigesetzten Methylprednisolons werden unmetabolisiert renal ausgeschieden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Metabolisierung von Methylprednisolon nicht beeinträchtigt, eine Dosisanpassung ist daher nicht erforderlich.

Die Wirkdauer ist länger als die Verweilzeit im Serum und beträgt im mittleren Dosisbereich 12 bis 36 Stunden.

Plazentagängig­keit

Methylprednisolon kann wie alle Corticoide die Plazenta passieren.

Bioverfügbarkeit

Nach Injektion von Metasol werden 11 % Methylpredniso­lonhydrogensuc­cinat unverändert im Urin ausgeschieden. Die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs beträgt demnach 89 %.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Es liegen keine Untersuchungen zu akuten Intoxikationser­scheinungen beim Menschen vor. In tierexperimentellen Studien zeigte Methylprednisolon selbst bei i. v. Injektion nur eine geringe Toxizität. Die akute LD50 für die i. v. Anwendung betrug bei Ratten und Mäusen 650 bzw. 770 mg/kg Körpergewicht.

Chronische Toxizität

In tierexperimentellen Studien wurden als Folge der pharmakodynamischen Wirkung Polyzythämie, Lymphopenie, Thymus- und Nebennierenrin­denatrophie sowie eine vermehrte Glykogenspeicherung in der Leber festgestellt.

Nach chronischer Behandlung mit hohen Dosen (3 und 10 mg/kg Körpergewicht pro Tag) kommt es zusätzlich zu geschwächter Infektionsabwehr, verminderter Aktivität des Knochenmarks, Atrophie der Skelettmuskulatur, Beeinflussung der Hoden- und Ovargewichte (Hund: reduzierte Hodengewichte; Ratte: erhöhte Hoden- und Ovargewichte) sowie Reduktion der Prostata- (Hund) und Samenblasengewichte (Ratte), Polydipsie, Diarrhö und genereller Verschlechterung des Allgemeinzustands.

Mutagenes und kanzerogenes Potential

Methylprednisolon wurde keiner umfassenden Mutagenitätsprüfung unterzogen. Der AMES-Test fiel negativ aus. Langzeitstudien am Tier in Bezug auf ein kanzerogenes Potenzial von Methylprednisolon liegen nicht vor.

Reproduktionsto­xizität

Methylprednisolon verursachte in tierexperimentellen Studien bei Mäusen Gaumenspalten. Ratten und Kaninchen erwiesen sich als resistent gegenüber diesem Defekt.

Glucocorticoide riefen in tierexperimentellen Studien intrauterine Wachstumsstörungen hervor. Im Falle einer Langzeittherapie während der Schwangerschaft sind vergleichbare Wirkungen beim Menschen nicht auszuschließen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumdihydro­genphosphat-Dihydrat

Natriummonohy­drogenphosphat-Dihydrat

Wasser für Injektionszwecke als Lösungsmittel

6.2 Inkompatibilitäten

Mischungen von Metasol mit Infusionslösungen, die einen pH-Wert von 5,6 und niedriger aufweisen, können zu einer Trübung bzw. Ausfällung führen. Bei calciumhaltigen Lösungen entsteht nach einer Mischung mit Metasol im neutralen und alkalischen Bereich ein Niederschlag von Calciumphosphat.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

Nur zur einmaligen Anwendung! Nicht verbrauchte Restmenge nach Öffnen der Durchstechflasche verwerfen.

Die chemische und physikalische Stabilität wurde bei 25 °C nach Rekonstitution in Wasser für Injektionszwecke über 24 Stunden und nach Verdünnung mit 5%iger (50 mg/ml) GlucoseInjekti­onslösung, 0,9%iger (9 mg/ml) Natriumchlorid-Injektionslösung oder Ringerlösung über 8 Stunden nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verabreicht werden. Wird die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verabreicht, so liegen Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise 24 Stunden bei 2 bis 8 °C nicht überschreiten, es sei denn, die Rekonstitution hat unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Rekonstitution des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Durchstechflaschen aus farblosem Glas mit Bromobutylstopfen und Aluminiumkappe mit Flip-Off-Deckel aus Polypropylen. Eine Durchstechflasche enthält 250 mg Methylprednisolon.

Ampullen aus farblosem Glas. Eine Ampulle enthält 5 ml Wasser für Injektionszwecke.

Packungen mit 1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung und 1 Ampulle mit Lösungsmittel.

Packungen mit 1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung und 1 Ampulle mit Lösungsmittel (Klinikpackung).

Packungen mit 3 Durchstechflas­chen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung und 3 Ampullen mit Lösungsmittel.

Packungen mit 5 Durchstechflas­chen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung und 5 Ampullen mit Lösungsmittel.

Packungen mit 10 Durchstechflas­chen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung und 10 Ampullen mit Lösungsmittel (Klinikpackung).

Metasol 1000 mg

Durchstechflaschen aus farblosem Glas mit Bromobutylstopfen und Aluminiumkappe mit Flip-Off-Deckel aus Polypropylen. Eine Durchstechflasche enthält 1000 mg Methylprednisolon.

Ampullen aus farblosem Glas. Eine Ampulle enthält 10 ml Wasser für Injektionszwecke.

Packungen mit 1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung und 1 Ampulle mit Lösungsmittel.

Packungen mit 1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung und 1 Ampulle mit Lösungsmittel (Klinikpackung).

Packungen mit 3 Durchstechflas­chen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung und 3 Ampullen mit Lösungsmittel.

Packungen mit 5 Durchstechflas­chen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung und 5 Ampullen mit Lösungsmittel.

Packungen mit 10 Durchstechflas­chen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösun­g/Infusionslösung und 10 Ampullen mit Lösungsmittel (Klinikpackung).

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Zubereitung der Injektionslösung

Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Injektionslösung das beiliegende Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke) unmittelbar vor der Anwendung in die Durchstechflasche mit Pulver einspritzen und vorsichtig bis zum Auflösen schütteln.

Zubereitung der Infusionslösung

Für eine Infusion wird das Präparat zuerst unter aseptischen Bedingungen nach obiger Vorschrift gelöst und dann mit einer 5%igen Glukose-, 0,9%igen Natriumchlorid- oder Ringerlösung gemischt. Bei der Herstellung von Mischungen mit Infusionslösungen ist eine Kontamination durch Mikroorganismen zu vermeiden.

Die Injektionen bzw. Infusionen sind unter streng aseptischen Bedingungen durchzuführen.

Die Verabreichung zusammen mit anderen Präparaten in einer Mischspritze ist zu vermeiden, da mit Ausfällungen zu rechnen ist (siehe Abschnitt 6.2). Aus dem gleichen Grund sollte Metasol weder anderen als den angegebenen Infusionslösungen zugesetzt noch in den Infusionsschlauch injiziert werden.

Injektionslösungen von Metasol, die hergestellt wurden, indem das Pulver in der mitgelieferten Menge Wasser für Injektionszwecke gelöst wurde, müssen in jedem Fall innerhalb von 24 Stunden verabreicht werden. Zur Infusion bestimmte Mischungen mit 5%iger Glukose-, 0,9%iger Natriumchlorid- oder Ringerlösung sind innerhalb von 8 Stunden zu verabreichen (siehe auch Abschnitt 6.3).

Parenterale Arzneimittel sind vor Gebrauch visuell zu prüfen. Nur klare Lösungen ohne Partikel dürfen verwendet werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Dermapharm GmbH

Kleeblattgasse 4/13

1010 Wien

Österreich

Tel.: +43/1/3 19 30 01–0

Fax: +43/1/3 19 30 01–40

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Metasol 250 mg: 1–31086

Metasol 1000 mg: 1–31087

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 16. Februar 2012

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 28. November 2016

10. STAND DER INFORMATION

04/2021

Mehr Informationen über das Medikament Metasol 250 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions-/ Infusionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-31086
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Dermapharm GmbH, Kleeblattgasse 4/13, 1010 Wien, Österreich