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Meropenem Dr. F. Eberth 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Meropenem Dr. F. Eberth 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Meropenem Dr. F. Eberth2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Durchstechflasche enthält Meropenem-Trihydrat entsprechend 2 g Meropenem, wasserfrei.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede 2-g-Durchstechflasche enthält 416 mg Natriumcarbonat entsprechend etwa 8,0 mmol Natrium (ungefähr 180 mg).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung

Weißes bis hellgelbes Pulver

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Meropenem Dr. F. Eberth ist angezeigt zur Behandlung der folgenden Infektionen bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 3 Monaten (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1):

Schwere Pneumonien, einschließlich nosokomiale und ventilatorasso­ziierte Pneumonien Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose Komplizierte Infektionen der Nieren und ableitenden Harnwege Komplizierte intraabdominelle Infektionen Intra- und postpartale Infektionen Komplizierte Haut- und Weichteilinfek­tionen Akute bakterielle Meningitis

Meropenem Dr. F. Eberth kann zur Behandlung von neutropenischen Patienten mit Fieber angewendet werden, das vermutlich durch eine bakterielle Infektion verursacht wurde.

Behandlung von Patienten mit Bakteriämie, die im Zusammenhang mit einer der oben genannten Infektionen auftritt oder wenn ein entsprechender Zusammenhang vermutet wird.

Die offiziellen Richtlinien für die angemessene Anwendung von Antibiotika sind zu beachten.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Die unten aufgeführten Tabellen enthalten allgemeine Empfehlungen zur Dosierung.

Bei der Bestimmung der Dosierung von Meropenem und der Dauer der Behandlung ist die Art der zu behandelnden Infektion, ihr Schweregrad und das Ansprechen auf die Therapie zu berücksichtigen.

Eine Dosierung von bis zu 2 g dreimal täglich bei Erwachsenen und Jugendlichen sowie eine Dosierung von bis zu 40 mg/kg dreimal täglich bei Kindern kann vor allem bei der Behandlung bestimmter Infektionen angebracht sein, wie z. B. bei Infektionen durch weniger empfindliche bakterielle Erreger (z.B. Enterobacteriaceae, Pseudomonas aeruginosa , Acinetobacter spp.) oder bei sehr schweren Infektionen.

Zusätzliche Überlegungen hinsichtlich der Dosierung sind bei der Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erforderlich (siehe weiter unten).

Erwachsene und Jugendliche

Infektion

Dosis, alle 8 Stunden zu verabreichen

Schwere Pneumonien, einschließlich nosokomiale und ventilatorasso­ziierte Pneumonien

500 mg oder 1 g

Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose

2 g

Komplizierte Harnwegsinfektionen

500 mg oder 1 g

Komplizierte intraabdominelle Infektionen

500 mg oder 1 g

Intra- und postpartale Infektionen

500 mg oder 1 g

Komplizierte Haut- und Weichteilinfek­tionen

500 mg oder 1 g

Akute bakterielle Meningitis

2 g

Behandlung von neutropenischen Patienten mit Fieber

1 g

Art der Anwendung

Zur intravenösen Anwendung.

Meropenem wird üblicherweise als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von etwa 15 bis 30 Minuten verabreicht (siehe Abschnitte 6.2, 6.3 und 6.6).

Alternativ können Dosierungen von bis zu 1 g als intravenöse Bolusinjektion über einen Zeitraum von etwa 5 Minuten verabreicht werden. Es liegen nur begrenzte Sicherheitsdaten zur Anwendung einer intravenösen 2-g-Bolusinjektion bei Erwachsenen vor.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Wenn die Kreatinin-Clearance weniger als 51 ml/min beträgt, ist die Dosis bei Erwachsenen und Jugendlichen wie unten aufgeführt anzupassen. Es liegen begrenzte Daten vor, die eine Anwendung dieser Dosierungsanpas­sungen bei einer Dosierungseinheit von 2-g-Dosis unterstützen.

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Dosis

(basierend auf einer Dosierungseinheit von 500 mg, 1 g oder 2 g, wie oben angegeben)

Häufigkeit

26 – 50

eine Dosierungseinheit

alle 12 Stunden

10 – 25

eine halbe Dosierungseinheit

alle 12 Stunden

< 10

eine halbe Dosierungseinheit

alle 24 Stunden

Meropenem wird durch Hämodialyse und Hämofiltration eliminiert. Die erforderliche Dosis ist nach Beendigung der Hämodialyse zu verabreichen.

Es bestehen keine etablierten Dosisempfehlungen für Patienten unter Peritonealdialyse.

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).

Dosierung bei älteren Patienten

Bei älteren Patienten mit normaler Nierenfunktion oder Kreatinin-Clearance-Werten über 50 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Kinder unter 3 Monaten

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Meropenem bei Kindern unter 3 Monaten wurde nicht untersucht und die optimale Dosierung wurde nicht ermittelt. Begrenzte Daten zur Pharmakokinetik deuten jedoch darauf hin, dass eine Dosierung von 20 mg/kg alle 8 Stunden eine angemessene Dosierung darstellen könnte (siehe Abschnitt 5.2).

Kinder ab 3 Monaten bis 11 Jahren und bis zu 50 kg Körpergewicht

Die empfohlenen Dosierungen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:

Infektion

Dosis, alle 8 Stunden zu verabreichen

Schwere Pneumonien, einschließlich nosokomiale und ventilatorasso­ziierte Pneumonien

10 oder 20 mg/kg

Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose

40 mg/kg

Komplizierte Harnwegsinfektionen

10 oder 20 mg/kg

Komplizierte intraabdominelle Infektionen

10 oder 20 mg/kg

Komplizierte Haut- und Weichteilinfek­tionen

10 oder 20 mg/kg

Akute bakterielle Meningitis

40 mg/kg

Behandlung von neutropenischen Patienten mit Fieber

20 mg/kg

Kinder und Jugendliche mit einem Körpergewicht über 50 kg

Es ist die Dosierung für Erwachsene anzuwenden.

Für Kinder mit eingeschränkter Nierenfunktion liegen keine Erfahrungen vor.

Art der Anwendung

Zur intravenösen Anwendung.

Meropenem wird üblicherweise als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von etwa 15 bis 30 Minuten verabreicht (siehe Abschnitte 6.2, 6.3 und 6.6). Alternativ können Meropenem-Dosierungen von bis zu 20 mg/kg Meropenem als intravenöse Bolusinjektion über etwa 5 Minuten verabreicht werden. Es liegen nur begrenzte Sicherheitsdaten zur Anwendung einer 40 mg/kg- als intravenöse Bolusinjektion bei Kindern vor.

Aussehen der rekonstituierten Lösung:

Die gebrauchsfertige Lösung ist klar bis leicht gelb und transparent sowie frei von sichtbaren Partikeln.

Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung siehe Abschnitt 6.6.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Überempfindlichkeit gegenüber einem anderen Carbapenem-Antibiotikum.

Schwere Überempfindlichkeit (z. B. anaphylaktische Reaktion, schwere Hautreaktion) gegenüber anderen Beta- Laktam-Antibiotika (z. B. Penicillinen oder Cephalosporinen).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei der Wahl von Meropenem zur Behandlung eines individuellen Patienten ist anhand von Faktoren wie dem Schweregrad der Infektion, der Häufigkeit von Resistenzen gegenüber anderen geeignete Antibiotika und dem Risiko der Selektion Carbapenem-resistenter Bakterien abzuwägen, ob diese Therapie angemessen ist.

Enterobacteri­aceae, Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter spp. – Resistenz

Resistenzen von Enterocateriacae, Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter spp. gegenüber Penemen variierten innerhalb der Europäischen Union. Bei der Verordnung ist daher die lokale Häufigkeit von Resistenzen dieser Bakterien gegen Peneme zu berücksichtigen.

Überempfindlichke­itsreaktionen

Wie bei allen Beta-Laktam-Antibiotika wurden schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichke­itsreaktionen berichtet (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).

Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Carbapenem, Penicilline oder andere Beta-Laktam-Antibiotika in der Anamnese, können auch auf Meropenem überempfindlich reagieren.

Vor Beginn einer Behandlung mit Meropenem sollen frühere Überempfindlichke­itsreaktionen gegen Beta-Laktam-Antibiotika sorgfältig erfragt werden.

Bei Auftreten einer schweren allergischen Reaktion ist das Arzneimittel abzusetzen und es sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Schwere Hautreaktionen (SCAR), wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Arzneimittelre­aktionen mit Eosinophilie und systemischer Beteiligung (DRESS), Erythema multiforme (EM) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), wurden für Patienten, die Meropenem erhielten, berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Treten Anzeichen und Symptome auf, die auf diese Reaktionen hindeuten, soll Meropenem sofort abgesetzt und eine alternative Behandlung in Betracht gezogen werden.

Antibiotika-assoziierte Kolitis

Wie bei fast allen Antibiotika, einschließlich Meropenem Dr. F. Eberth, wurde über Antibiotika-assoziierte Kolitis oder pseudomembranöse Kolitis berichtet, die leicht bis lebensbedrohlich sein kann. Es ist daher wichtig, diese Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, bei denen während oder nach der Verabreichung von Meropenem eine Diarrhö auftritt (siehe Abschnitt 4.8). Ein Absetzen von Meropenem und die Einleitung einer spezifischen Behandlung gegen Clostridioides difficile sollen in Erwägung gezogen werden. Es sollen keine Arzneimittel gegeben werden, die die Peristaltik hemmen.

Krampfanfälle

In seltenen Fällen wurden während einer Behandlung mit Carbapenemen einschließlich Meropenem Krampfanfälle berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Überwachung der Leberfunktion

Die Leberfunktion ist während der Behandlung mit Meropenem engmaschig zu überwachen, da das Risiko einer Lebertoxizität (Leberfunktion­sstörung mit Cholestase und Zytolyse) besteht (siehe Abschnitt 4.8).

Anwendung bei Patienten mit Lebererkrankung:

Bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung ist während der Behandlung mit Meropenem die Leberfunktion zu überwachen. Es ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).

Serokonversion im direkten Antiglobulintest (Coombs Test)

Ein direkter oder indirekter Coombs-Test kann während der Behandlung mit Meropenem positiv ausfallen.

Gleichzeitige Anwendung von Valproinsäure/Na­triumvalproat/Val­promid

Die gleichzeitige Anwendung von Meropenem und Valproinsäure/Na­triumvalproat/Val­promid wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Kinder und Jugendliche

Meropenem ist für Kinder ab 3 Monaten zugelassen. Basierend auf den begrenzten, verfügbaren Daten besteht kein Hinweis auf ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko bei Kindern. Alle Berichte stimmten mit den bei Erwachsenen beobachteten Ereignissen überein.

Dieses Arzneimittel enthält etwa 92 mg (4 mmol) Natrium je 1 g, entsprechend 4,6% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. Bei einer Dosierung von bis zu 2 g dreimal täglich werden 552 mg (24 mmol) Natrium aufgenommen. 24 mmol (552 mg) entspricht ungefähr 27,6% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g und stellt eine „hohe“ Natriumaufnah­me dar.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Spezifische Studien zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln wurden nur mit Probenecid durchgeführt.

Probenecid konkurriert mit Meropenem um die aktive tubuläre Sekretion und hemmt daher die renale Ausscheidung von Meropenem. Dies ist mit einem Anstieg der Eliminationshal­bwertszeit und der Plasmakonzentration von Meropenem verbunden. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Probenecid und Meropenem ist Vorsicht geboten.

Die mögliche Wirkung von Meropenem auf die Proteinbindung anderer Arzneimittel oder deren Metabolismus wurde nicht untersucht. Die Proteinbindung ist jedoch so gering, dass auf Basis dieses Mechanismus keine Wechselwirkungen mit anderen Substanzen zu erwarten sind. Bei gleichzeitiger Anwendung von Carbapenemen wurde ein Absinken der Blutspiegel von Valproinsäure berichtet; der Valproinsäures­piegel sank in etwa zwei Tagen um 60–100 %. Aufgrund des raschen Einsetzens und des Ausmaßes des Absinkens wird die gleichzeitige Anwendung von Valproinsäure/Na­triumvalproat/Val­promid und Carbapenemen als nicht kontrollierbar angesehen und soll daher vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4).

Orale Antikoagulanzien

Die gleichzeitige Anwendung von Antibiotika kann die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin verstärken. Es liegen zahlreiche Berichte über eine Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkungen oral verabreichter Antikoagulanzien einschließlich Warfarin bei Patienten vor, die gleichzeitig Antibiotika erhalten. Das Risiko kann abhängig von der zugrundeliegenden Infektion, dem Alter und der generellen Verfassung des Patienten variieren. Der Einfluss des Antibiotikums auf den Anstieg der INR (International Normalised Ratio) ist daher schwierig zu bestimmen. Es wird empfohlen, die INR während und kurz nach der gleichzeitigen Verabreichung von Antibiotika mit oralen Antikoagulanzien häufig zu kontrollieren.

Kinder und Jugendliche

Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine oder nur begrenzte Erfahrungen zur Anwendung von Meropenem bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die Reproduktion schließen (siehe Abschnitt 5.3).

Vorsichtshalber wird empfohlen die Anwendung von Meropenem während der Schwangerschaft zu vermeiden.

Stillzeit

Es gibt Berichte über die Ausscheidung kleiner Mengen Meropenem in die menschliche Muttermilch. Meropenem ist nicht bei stillenden Frauen anzuwenden, es sei denn der potenzielle Nutzen für die Mutter rechtfertigt das potenzielle Risiko für den Säugling.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Beim Führen von Fahrzeugen bzw. Bedienen von Maschinen ist jedoch zu beachten, dass unter Meropenem über Kopfschmerzen, Parästhesie und Krampfanfälle berichtet wurde.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

In einer Auswertung von 4.872 Patienten, die 5.026 Behandlungen mit Meropenem erhielten, waren die am häufigsten mit Meropenem im Zusammenhang stehenden Nebenwirkungen Diarrhö (2,3%), Ausschlag (1,4%), Übelkeit/Erbrechen (1,4%) und Entzündungen an der Injektionsstelle (1,1%). Die am häufigsten mit Meropenem im Zusammenhang stehenden Veränderungen von Laborparametern waren Thrombozytose (1,6%) und ein Anstieg der Leberenzyme (1,5 – 4,3%).

Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen

Sämtliche Nebenwirkungen sind nachfolgend nach Systemorganklasse und Häufigkeit geordnet aufgelistet: sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100); selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.

Systemorganklasse

Häufigkeit

Ereignis

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

orale und vaginale Candidosen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Häufig

Thrombozythämie

Gelegentlich

Eosinophilie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie Agranulozytose, hämolytische Anämie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Angioödem, Anaphylaxie (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4)

Psychiatrische Erkrankungen

Selten

Delirium

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen

Gelegentlich

Parästhesien

Systemorganklasse

Häufigkeit

Ereignis

Selten

Krampfanfälle (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen

Gelegentlich

Antibiotika-assoziierte Kolitis (siehe Abschnitt 4.4)

Leber- und

Gallenerkrankungen

Häufig

Anstieg der Serumkonzentration der Transaminasen, Anstieg der alkalischen Phosphatase, Anstieg der Lactatdehydrogenase

Gelegentlich

Anstieg des Bilirubinswertes (Hyperbilirubinämi­e)

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Häufig

Hautausschlag, Juckreiz

Gelegentlich

Urtikaria, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme

Nicht bekannt

DRESS-Syndrom; Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich

erhöhter Kreatininspiegel im Blut, erhöhter Harnstoffspiegel im Blut

Allgemeine

Erkrankungen und

Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Entzündung, Schmerzen

Gelegentlich

Thrombophlebitis, Schmerzen an der Injektionsstelle

Kinder und Jugendliche

Meropenem ist für Kinder über 3 Monaten zugelassen. Basierend auf den begrenzten verfügbaren Daten besteht kein Hinweis auf ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko bei Kindern. Alle Berichte stimmten mit den bei Erwachsenen beobachteten Ereignissen überein.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website: anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Eine relative Überdosierung ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion möglich, wenn die Dosierung nicht, wie in Abschnitt 4.2 beschrieben, angepasst wurde. Begrenzte Erfahrungen seit Markteinführung deuten darauf hin, dass, wenn bei einer Überdosierung Nebenwirkungen auftreten, diese dem in Abschnitt 4.8 beschriebenen Nebenwirkungsprofil entsprechen. In der Regel sind diese Nebenwirkungen von geringer Intensität und klingen nach Absetzen oder einer Dosisreduktion wieder ab. Eine symptomatische Behandlung ist in Betracht zu ziehen.

Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion erfolgt eine rasche renale Ausscheidung.

Eine Hämodialyse eliminiert Meropenem Dr. F. Eberth und dessen Metaboliten.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antiinfektiva zur systemischen Anwendung, Antibiotika zur systemischen Anwendung, andere Beta-Lactam-Antibiotika, Carbapeneme, ATC-Code: J01DH02

Wirkmechanismus

Meropenem wirkt bakterizid, indem es durch Bindung an Penicillin-bindende Proteine (PBPs) die Zellwandsynthese bei Grampositiven und Gramnegativen Bakterien hemmt.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik (PK/PD-Verhältnis)

Ähnlich wie bei anderen Beta-Laktam-Antibiotika wurde nachgewiesen, dass der Zeitraum, in dem die Plasmakonzentration von Meropenem die MHK (T > MHK) überschreitet, am besten mit der Wirksamkeit korreliert. In präklinischen Modellen zeigte Meropenem bei Plasmakonzentra­tionen von etwa 40 % des Dosierungsinter­valls über der MHK des infizierenden Organismus Aktivität. Dieses Ergebnis wurde klinisch nicht belegt.

Resistenzmecha­nismus

Eine bakterielle Resistenz gegenüber Meropenem kann resultieren aus:

(1) eingeschränkter Durchlässigkeit der äußeren Membran Gramnegativer Bakterien (durch verminderte Produktion von Porinen)

(2) reduzierter Affinität der Meropenem bindenden PBPs

(3) erhöhter Expression der Komponenten von Effluxpumpen und

(4) einer Synthese von Beta-Laktamasen, die Carbapenem hydrolysieren können.

In der Europäischen Union wurden lokale Häufungen von Infektionen durch Carbapenem-resistente Bakterien berichtet.

Es gibt keine durch den gleichen Angriffspunkt bedingte Kreuzresistenz zwischen Meropenem und Chinolonen, Aminoglykosiden, Makroliden und Tetracyclinen. Bakterien können jedoch gegen mehr als eine Klasse von Antibiotika resistent sein, wenn die Resistenz durch Undurchlässigkeit der Zellmembran oder Effluxpumpen zustande kommt.

Grenzwertkonzen­trationen

Die aktuellen Grenzwerte zur Bewertung der Erregersensibilität (Stand: April 2020) finden Sie in folgender Tabelle

Definitionen – S : sensibel bei Standardexposition; I : sensibel bei erhöhter Exposition; R : resistent

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte (v. 10.0)

Erreger

S

R

Enterobacterales

< 2 mg/l

> 8 mg/l

Pseudomonas aeruginosa

< 2 mg/l

> 8 mg/l

Acinetobacter spp.

< 2 mg/l

> 8 mg/l

Staphylococcus spp. 1)

–1)

— i)

Streptococcus spp.

(Gruppen A, B, C, G)2)

— 2)

— 2)

Streptococcus pneumoniae (außer Meningitis)

< 2 mg/l

> 2 mg/l

Streptococcus pneumoniae (Meningitis)

< 0,25 mg/l

> 0,25 mg/l

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe

< 2 mg/l

> 2 mg/l

Haemophilus influenzae (außer Meningitis)

< 2 mg/l

> 2 mg/l

Haemophilus influenzae (Meningitis)

< 0,25 mg/l

> 0,25 mg/l

Moraxella catarrhalis

< 2 mg/l

> 2 mg/l

Neisseria meningitidis 3) (Meningitis)

< 0,25 mg/l

> 0,25 mg/l

Gram-negative Anaerobier

< 2 mg/l

> 8 mg/l

Gram-positive Anaerobier (außer Clostridioides difficile )

< 2 mg/l

> 8 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte

< 2 mg/l

> 8 mg/l

1) Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin bzw. Cefoxitin übernommen.

Methicillin(O­xacillin/Cefo­xitin)-resistente Staphylokokken werden als resistent gegen Carbapeneme bewertet.

2) Für Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G) wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.

3) Nicht-empfindliche Isolate sind selten oder noch nicht berichtet worden. Die Tests zur Identifizierung und Empfindlichke­itsbestimmung müssen für jedes solcher Isolate wiederholt werden und das Isolat muss an ein ReferenzLabor geschickt werden.

Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmako­kinetik (siehe )

Die Prävalenz erworbener Resistenzen kann bei einzelnen Spezies örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Wenn die lokale Prävalenz von Resistenzen den Nutzen der Substanz bei zumindest einigen Infektionsarten infrage stellt, soll, wenn nötig, Expertenrat eingeholt werden.

Die folgenden Angaben entsprechen den europäisch harmonisierten Daten mit Stand von Oktober 2018.

Die folgende Übersicht pathogener Keime wurde anhand klinischer Daten und Behandlungsrichtli­nien erstellt.

IM ALLGEMEINEN EMPFINDLICHE ERREGER

Gram-positive Aerobier

Enterococcus faecalis $

Staphylococcus aureus (nur Methicillin-empfindliche Stämme) £

Staphylococcus spp. (nur Methicillin-empfindliche Stämme), einschließlich Staphylococcus epidermidis

Streptococcus agalactiae (Gruppe B)

Streptococcus-milleri -Gruppe (S. anginosus, S. constellatus und S. intermedius)

Streptococcus pneumoniae

Streptococcus pyogenes (Gruppe A)

Gram-negative Aerobier

Citrobacter freundii

Citrobacter koseri

Enterobacter aerogenes

Enterobacter cloacae

Escherichia coli

Haemophilus influenzae

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae

Morganella morganii

Neisseria meningitidis

Proteus mirabilis

Proteus vulgaris

Serratia marcescens

Gram-positive Anaerobier

Clostridium perfringens

Peptoniphilus asaccharolyticus

Peptostreptococ­cus -Spezies (einschließlich P. micros, P. anaerobius, P. magnus )

Gram-negative Anaerobier

Bacteroides caccae

Bacteroides fragilis -Gruppe

Prevotella bivia

Prevotella disiens

KEIME, BEI DENEN EINE ERWORBENE RESISTENZ PROBLEMATISCH SEIN KÖNNTE

Gram-positive Aerobier

Enterococcus faecium £ t

Gram-negative Aerobier

Acinetobacter -Spezies

Burkholderia cepacia

Pseudomonas aeruginosa

INHÄRENT RESISTENTE ERREGER

Gram-negative Aerobier

Stenotrophomonas maltophilia

Legionella -Spezies

Andere Mikroorganismen

Chlamydophila pneumoniae

Chlamydophila psittaci

Coxiella burnetii

Mycoplasma pneumoniae

$ Spezies, die eine natürliche mittlere Empfindlichkeit aufweisen.

£ Alle Methicillin-resistenten Staphylokokken sind resistent gegenüber Meropenem.

t Resistenzrate > 50 % in einem oder mehreren Staaten der EU.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Bei gesunden Probanden beträgt die mittlere Halbwertszeit von Meropenem etwa 1 Stunde; das mittlere Verteilungsvolumen liegt bei etwa 0,25 l/kg (11–27 l). Die mittlere Plasma-Clearance beträgt 287 ml/min bei 250 mg und fällt bei einer Dosis von 2 g auf 205 ml/min. Intravenös über 30 Minuten verabreichte Dosierungen von 500, 1000 und 2000 mg ergeben mittlere Spitzenplasmas­piegel (Cmax) von etwa 23, 49 bzw. 115 pg/ml; die entsprechenden AUC-Werte betragen 39,3; 62,3 sowie 153 pg-h/ml. Nach einer intravenös über 5 Minuten verabreichten Dosierung von 500 mg bzw.

1000 mg wurden Cmax-Werte von etwa 52 pg/ml bzw. 112 pg/ml erreicht. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion führte die Gabe wiederholter Dosen im Abstand von 8 Stunden zu keiner Akkumulation von Meropenem.

Eine Studie mit 12 an einer intraabdominellen Infektion erkrankten Patienten, die nach einer Operation alle 8 Stunden 1000 mg Meropenem erhielten, zeigte vergleichbare Cmax und Halbwertszeiten wie bei gesunden Probanden, aber ein größeres Verteilungsvolumen von 27 l.

Verteilung

Die durchschnittliche Plasmaprotein­bindung von Meropenem beträgt etwa 2 % und ist unabhängig von der Konzentration. Nach einer schnellen Gabe (5 Minuten oder kürzer) verläuft die Pharmakokinetik bi-exponentiell; nach einer 30-minütigen Infusion ist dies jedoch weniger deutlich. Es wurde nachgewiesen, dass Meropenem gut in verschiedene Körperflüssigkeiten und Gewebe eindringt: zum Beispiel in Lunge, Bronchialsekret, Galle, Liquor cerebrospinalis, gynäkologische Gewebe, Haut, Faszie, Muskeln und peritoneale Exsudate.

Biotransformation

Meropenem wird durch Hydrolyse des Beta-Laktam-Rings verstoffwechselt, wobei ein mikrobiologisch inaktiver Metabolit gebildet wird. In-vitro zeigt Meropenem im Vergleich zu Imipenem eine geringere Empfindlichkeit gegenüber einer Hydrolyse durch humane Dehydropeptidase-I (DHP-I). Die zusätzliche Gabe eines DHP-I-Hemmers ist nicht erforderlich.

Elimination

Meropenem wird hauptsächlich in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden; ungefähr 70% (50–75%) einer Dosis werden innerhalb von 12 Stunden als unveränderte Substanz ausgeschieden. Weitere 28% werden als mikrobiologisch inaktiver Metabolit wiedergefunden. Nur etwa 2% der Dosis werden über die Faeces eliminiert. Die gemessene renale Clearance und die Wirkung von Probenecid zeigen, dass Meropenem sowohl der Filtration als auch der tubulären Sekretion unterliegt.

Niereninsuffi­zienz

Eine renale Insuffizienz führt zu höheren AUC-Werte und einer längeren Halbwertszeit von Meropenem. Die AUC erhöhte sich im Vergleich zu gesunden Probanden (CrCL < 80 ml/min) 2-, 4fach bei Patienten mit mäßiger Nierenfunktion­sstörung (CrCL 33–74 ml/min), 5-fach bei Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung (CrCL 4–23 ml/min) und 10-fach bei dialysepflichtigen Patienten (CrCL < 2 ml/min). Die AUC des mikrobiologisch inaktiven Metaboliten mit offenem Beta-Laktam-Ring war bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen ebenfalls beträchtlich erhöht. Eine Dosierungsanpassung ist bei Patienten mit mäßigen und schweren Störungen der Nierenfunktion zu empfehlen (siehe Abschnitt 4.2).

Meropenem wird durch Hämodialyse eliminiert, wobei die Clearance während der Dialyse etwa 4-mal höher ist als bei Patienten mit Anurie.

Leberinsuffizienz

Eine Studie mit Patienten, die an einer alkoholinduzierten Zirrhose litten, zeigte nach wiederholter Gabe keinen Einfluss der Lebererkrankung auf die Pharmakokinetik von Meropenem.

Erwachsene Patienten

Pharmakokinetische Studien mit Patienten haben keine signifikanten Unterschiede zur Pharmakokinetik bei gesunden Probanden mit vergleichbarer Nierenfunktion gezeigt. Ein Populationsmodell mit Daten von 79 Patienten mit einer intraabdominellen Infektion oder Lungenentzündung zeigte eine Abhängigkeit des zentralen Verteilungsvolumens vom Körpergewicht und der Clearance , von der Kreatinin-Clearance und vom Alter.

Kinder und Jugendliche

Die Pharmakokinetik bei Kleinkindern und Kindern mit Infektionen, die Dosierungen von 10, 20 und 40 mg/kg erhielten, zeigte Cmax-Werte, die in etwa denen von Erwachsenen nach Gabe von 500 mg-, 1000 mg- und 2000-mg-Dosierungen entsprachen. Vergleiche zeigten weiterhin eine konsistente Pharmakokinetik zwischen den Dosierungen sowie Halbwertszeiten, die denen bei Erwachsenen glichen, mit Ausnahme der jüngsten Kinder (< 6 Monate t1/2 1,6 Stunden). Die mittlere Meropenem-Clearance betrug 5,8 ml/min/kg (6–12 Jahre), 6,2 ml/min/kg (2–5 Jahre), 5,3 ml/min/kg (6–23 Monate) und 4,3 ml/min/kg (2–5 Monate). Etwa 60 % der Dosis werden innerhalb von 12 Stunden unverändert als Meropenem über den Urin ausgeschieden, weitere 12 % als dessen Metabolit. Meropenem-Konzentrationen im Liquor cerebrospinalis von Kindern, die an Meningitis erkrankt sind liegen bei etwa 20 % der entsprechenden Plasmaspiegel, wobei es eine signifikante interindividuelle Variabilität besteht.

Die Pharmakokinetik von Meropenem bei Neugeborenen die eine antiinfektive Behandlung benötigten zeigte bei einer mittleren Halbwertszeit von 2,9 Stunden eine größere Clearance bei Neugeborenen mit einem höheren chronologischen Alter oder Gestationsalter. Eine Monte-Carlo-Simulation, die auf einem Populations-PK-Modell beruhte, zeigte, dass ein Dosierungsschema von 20 mg/kg alle 8 Stunden bei 95 % der Frühgeborenen und 91 % der zum Termin Geborenen zu 60 % T > MHK für P. aeruginosa führte.

Ältere Patienten

Pharmakokinetische Studien bei gesunden älteren Probanden (65–80 Jahre) zeigten eine Abnahme der Meropenem-Plasma-Clearance , die mit der altersbedingten Reduktion der Kreatinin-Clearance korreliert sowie eine geringere Reduktion der nicht-renalen Clearance. Eine Dosierungsanpassung ist bei älteren Patienten nicht notwendig, außer bei mäßiger bis schwerer Störung der Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.2).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Untersuchungen an Tieren weisen darauf hin, dass Meropenem gut nierenverträglich ist. Histologische Befunde einer Schädigung der Nierentubuli gab es in einer Studie bei Mäusen und Hunden über 7 Tage nach einer Einmal-Dosis nur bei Dosierungen von 2000 mg/kg und mehr und bei Affen bei 500 mg/kg.

Meropenem wird vom Zentralnervensystem grundsätzlich gut vertragen. Wirkungen wurden in Studien zur akuten Toxizität an Nagetieren bei Dosierungen über 1000 mg/kg beobachtet.

Die intravenöse LD50 von Meropenem bei Nagetieren beträgt mehr als 2000 mg/kg.

In Studien mit wiederholten Dosierungen von bis zu 6 Monaten Dauer zeigten sich nur geringfügige Wirkungen, unter anderem ein Abfall der roten Blutkörperchen bei Hunden.

In einer konventionellen Testbatterie ergab sich kein Hinweis auf mutagenes Potenzial und in Studien an Ratten mit Dosierungen bis zu 750 mg/kg und bei Affen mit bis zu 360 mg/kg wurde kein Hinweis auf eine Reproduktionsto­xizität oder ein teratogenes Potenzial gefunden.

Es gab keinen Hinweis auf eine erhöhte Empfindlichkeit juveniler Tiere gegenüber Meropenem im Vergleich zu erwachsenen Tieren. Die intravenöse Formulierung wurde in Tierstudien gut vertragen.

In Tierstudien zeigte der einzige Metabolit von Meropenem ein vergleichbares Toxizitätsprofil wie die Muttersubstanz.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumcarbonat, wasserfrei

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Ungeöffnet:

2 Jahre

Nach Rekonstitution:

Die rekonstituierte Lösung ist sofort zu verwenden. Die Verdünnungen mit NaCl sind ebenfalls sofort aufzubrauchen.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Die gebrauchsfertige Lösung nicht einfrieren.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Rekonstitution/Ver­dünnung siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

2698 mg Pulver in einer 50-ml-Durchstechflasche aus klarem, durchsichtigem Glas (Typ III), mit Bromobutyl-Gummistopfen und Aluminiumkappe.

Packungsgröße : 10 Durchstechflas­chen

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Injektion

Meropenem, das für eine intravenöse Bolusinjektion verwendet wird, ist mit sterilem Wasser für Injektionszwecke zu lösen, siehe unten.

Infusion

Zur intravenösen Infusion können die Durchstechflaschen mit Meropenem Dr. F. Eberth direkt mit 0,9%iger Natriumchlorid Injektions-/Infusionslösung zubereitet werden, siehe unten.

Nicht mit 5 %iger Glucose-Lösung rekonstituieren.

Jede Durchstechflasche ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt.

Bei der Zubereitung der Lösung und bei der Verabreichung sind die gebräuchlichen aseptischen Techniken zu beachten.

Wie das Arzneimittel zubereitet wird

1. Waschen Sie Ihre Hände und trocknen Sie sie gut ab. Reinigen Sie den Arbeitsbereich.

2. Nehmen Sie eine Durchstechflasche Meropenem Dr. F. Eberth aus der Packung. Prüfen Sie die Durchstechflasche und das Verfalldatum auf dem Umkarton und dem Etikett der Durchstechflasche. Prüfen Sie, ob die Durchstechflasche unversehrt ist und nicht beschädigt wurde.

3. Nehmen Sie die farbige Kappe ab und reinigen Sie den Gummistopfen mit einem alkoholgetränkten Tuch. Lassen Sie den Gummistopfen trocknen.

4. Setzen Sie eine neue sterile Nadel auf eine neue sterile Spritze, ohne die Enden zu berühren.

5. Ziehen Sie die empfohlene Menge steriles „Wasser für Injektionszwecke“ in die Spritze auf. Die Menge der benötigten Flüssigkeit ist in der unten angefügten Tabelle aufgeführt:

Meropenem 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung ist in Durchstechflaschen mit 50 ml Füllvolumen verfügbar und kann mit 40 ml Wasser für Injektionszwecke rekonstituiert werden.

Dosis von Meropenem Dr. F. Eberth

zur Lösung benötigte Menge „Wasser für Injektionszwecke“

500 mg (Milligramm)

10 ml (Milliliter)

1 g (Gramm)

20 ml

1,5 g

30 ml

2 g

40 ml

Bitte beachten: Wenn die verschriebene Dosis mehr als 2 g Meropenem Dr. F. Eberth beträgt, benötigen Sie mehr als 1 Durchstechflasche Meropenem Dr. F. Eberth. Sie können dann die Flüssigkeit aus den beiden Durchstechflaschen in eine Spritze aufziehen.

6. Stechen Sie die Nadel auf der Spritze durch die Mitte des Gummistopfens und injizieren Sie die empfohlene Menge Wasser für Injektionszwecke in die Durchstechflasche bzw. Durchstechflaschen von Meropenem Dr. F. Eberth.

7. Ziehen Sie die Nadel aus der Durchstechflasche und schütteln Sie die Durchstechflasche gut für etwa 5 Sekunden oder solange, bis sich das gesamte Pulver aufgelöst hat. Reinigen Sie den Gummistopfen nochmals mit einem alkoholgetränkten Tuch und lassen Sie den Gummistopfen trocknen.

8. Drücken Sie den Kolben in der Spritze ganz nach unten und stechen Sie dann die Nadel wieder durch den Gummistopfen. Sie müssen dann gleichzeitig sowohl die Spritze als auch die Durchstechflasche halten und die Durchstechflasche kopfüber drehen.

9. Achten Sie darauf, dass die Spitze der Nadel in der Flüssigkeit bleibt und ziehen Sie dann den Kolben zurück. Ziehen Sie die gesamte Flüssigkeit aus der Durchstechflasche in die Spritze auf.

10. Ziehen Sie die Nadel mit der Spritze aus der Durchstechflasche und entsorgen Sie die leere Durchstechflasche an einem sicheren Ort.

11. Halten Sie die Spritze aufrecht, mit der Nadel nach oben. Klopfen Sie leicht an die Spritze, so dass die Blasen in der Flüssigkeit an das obere Ende der Spritze steigen.

12. Entfernen Sie die Luft aus der Spritze, indem Sie den Kolben vorsichtig nach oben drücken, bis alle Luft entwichen ist.

13. Wenn Sie Meropenem Dr. F. Eberth zu Hause anwenden, entsorgen Sie Nadel und Infusionssysteme, die Sie benutzt haben, auf eine sachgemäße Art und Weise. Wenn Ihr Arzt entscheidet, Ihre Behandlung abzubrechen, entsorgen Sie alles unverbrauchte Meropenem Dr. F. Eberth auf eine sachgemäße Art und Weise.

Bitte beachten Sie:

Eine intravenöse Infusion von Meropenem Dr. F. Eberth kann direkt mit 0,9% Natriumchlorid-Lösung zur Infusion hergestellt werden. Bitte folgen Sie den Anweisungen, die unten angegeben sind: Nicht mit 5 %iger Glucose-Lösung rekonstituieren.

Fügen Sie 40 ml Lösungsmittel zu Meropenem 2 g hinzu, schütteln Sie die rekonstituierte Lösung gut durch und füllen Sie diese dann in den Infusionsbeutel.

Die folgende Konzentration wird im Infusionsbeutel erreicht, wenn die Infusion nach oben beschriebener Weise vorbereitet wurde:

| Meropenem Dr. F. | Zu verwendendes Lösungsmittel | Erhaltene Konzentration ~|

Eberth

der fertigen

Infusionslösung

2 g

100 ml 0,9% NaCl

20 mg/ ml

2 g

200 ml 0,9% NaCl

10 mg/ ml

Aussehen der rekonstituierten Lösung: Die gebrauchsfertige Lösung ist klar bis leicht gelb und transparent sowie frei von sichtbaren Partikeln.

Trübe, partikelhaltige oder verfärbte Lösungen sind zu verwerfen.

Die rekonstituierte Lösung in der Durchstechflasche muss gut geschüttelt werden, um den gesamten Inhalt der Durchstechflasche zu lösen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH

Am Bahnhof 2

92289 Ursensollen

Tel.: +49 96 28 – 92 37 67 0

Fax: +49 96 28 – 92 37 67 99

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.:

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung:

10. STAND DER INFORMATION

01/2021

Mehr Informationen über das Medikament Meropenem Dr. F. Eberth 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 140508
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH, Am Bahnhof 2, 92289 Ursensollen, Deutschland