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Medi-Exametazim 500 Mikrogramm Kit für ein radioaktives Arzneimittel - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Medi-Exametazim 500 Mikrogramm Kit für ein radioaktives Arzneimittel

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels

Medi-Exametazim 500 Mikrogramm Kit für ein radioaktives Arzneimittel

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Jede Durchstechflasche enthält 0,5 mg Exametazim.

Das Radionuklid ist nicht Bestandteil des Kits.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Natrium: 0,52 mg/Durchstechflas­che

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Kit für ein radioaktives Arzneimittel

Weißes Pulver

4. Klinische Angaben

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum, das für Erwachsene und ältere Patienten indiziert ist.

Nach radioaktiver Markierung mit Natrium[99mTc]per­technetat Injektionslösung wird die erhaltene Injektionslösung angewendet

Neurologie

[99mTc]Technetium-Exametazim ist indiziert für eine Untersuchung mittels Single-Photon-Emssions-Tomography (SPECT). Das Produkt ist für die Diagnose von Abnormitäten des regionalen zerebralen Blutkreislaufes zu verwenden. Folgende Indikationen sind hinlänglich dokumentiert:

■ Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen (insbesondere Schlaganfall, chronischer Ischämie und transitorischer ischämischer Attacke)

■ Präoperative Lateralisation und Auffindung des epileptischen Fokus

■ Bewertung von Patienten mit Verdacht auf Demenz (insbesondere AlzheimerKrankheit und frontotemporaler Demenz)

■ Bewertung von Patienten mit Migräne

■ Hilfsmittel zur Diagnose von Hirntod

Infektions- und Entzündungskran­kheiten

Bei Infektions- und Entzündungskran­kheiten reichern sich markierte Leukozyten in dem zu untersuchendem Gewebe oder in der zu untersuchenden Struktur an. Folgende Indikationen sind hinlänglich dokumentiert:

■ Auffindung eines krankhaften Herdes bei Fieber unklarer Genese

■ Diagnose von Infektionen bei Verdacht einer Osteomyelitis (mit und ohne Implantaten) und bei Verdacht auf eine Infektion bei Hüft- oder Knieprothesen

Ermittlung der Entzündungsau­sbreitung bei einer entzündlichen Darmerkrankung

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Erwachsene und ältere Patienten

Es werden für einen Erwachsenen (70 kg) folgende Dosierungsbereiche zur intravenösen Anwendung empfohlen:

■ Gehirnszintigrap­hie: 350–500 MBq

■ Lokalisierung von [99mTc]Technetium-markierten Leukozyten: 200 MBq

Nieren- und Leberbeeinträchti­gung

Bei einer Nieren- oder Leberbeeinträchti­gung kann die Belastung durch ionisierende Strahlung erhöht sein. Dies muss bei der Berechnung der verabreichten Aktivität berücksichtigt werden.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen sollte mit Vorsicht erfolgen, unter Berücksichtigung der klinischen Notwendigkeit und Einbeziehung des Nutzen-RisikoVerhältnisses in dieser Patientengruppe. Daten zur Unbedenklichkiet und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen liegen nicht ausreichend vor. Alternative Verfahren, die keine ionisierenden Strahlen benötigen, sollten immer in Betracht gezogen werden.

Die Arbeitsgruppe Pädiatrie der European Association of Nuclear Medicine (Paediatric Task Group of the EANM) empfiehlt, dass die zu verabreichende Aktivität anhand der nachstehenden Tabelle berechnt wird. Die zu verabreichende Aktivität wird dabei mittels eines dem Körpergewicht zugeordneten Faktors und der Basisaktivität berechnet: Zu verabreichende Aktivität [MBq] = Basisiaktivität X Faktor

Für die Gehirnszintigraphie beträgt die Basisaktivität 51,8 MBq und die minimal empfohlene Aktivität 100 MBq.

Für die Lokalisierung markierter Leukozyten beträgt die Basisaktivität 35 MBq und die minimal empfohlene Aktivität 40 MBq.

Körpergewicht

Faktor

Körpergewicht

Faktor

Körpergewicht

Faktor

3 kg

1

22 kg

5,29

42 kg

9,14

4 kg

1,14

24 kg

5,71

44 kg

9,57

6 kg

1,71

26 kg

6,14

46 kg

10,00

8 kg

2,14

28 kg

6,43

48 kg

10,29

10 kg

2,71

30 kg

6,86

50 kg

10,71

12 kg

3,14

32 kg

7,29

52–54 kg

11,29

14 kg

3,57

34 kg

7,72

56–58 kg

12,00

16 kg

4,00

36 kg

8,00

60–62 kg

12,71

18 kg

4,43

38 kg

8,43

64–66 kg

13,43

20 kg

4,86

40 kg

8,86

68 kg

14,00

Art der Anwendung

■ Gehirnszintigrap­hie:

Intravenöse Verabreichung

Das radioaktive Arzneimittel sollte nicht füher als 10 Minuten und nicht später als 60 Minuten nach der Rekonstitution injeziert werden.

■ Szintigraphie mit markierten Leukozyten:

Die in-vitro markierten Leukozyten werden in der Folge intravenös reinjiziert.

Wegen einer potentiellen Gewebeschädigung ist eine extravasale Injektion dieses radioaktiven Arzneimittels unbedingt zu vermeiden.

Diese Arzneimittel ist für die Mehrfachdosierung geeignet.

Vorsichtsmaßnahmen vor der Anwendung oder Verabreichung des Arzneimittels Dieses Arzneimittel ist vor Anwendung am Patienten zu rekonstituieren.

Anweisungen zur Rekonstitution des Arzneimittels und Überprüfung der radiochemischen Reinheit vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12.

Anweisungen zur Patientenvorbe­reitung, siehe Abschnitt 4.4.

Erhalt der Aufnahme:

Gehirnszintigrap­hie:

Für optimale Bildqualität sollten die Aufnahmen 30 – 90 Minuten nach der Injektion angefertigt werden.

In Abhängigkeit von der Aufnahmetechnik betragen die typischen Scanzeiten für Dreikopfkameras etwa 20 – 25 Minuten (z.B. 20 Projektionen, 40 Projetionen pro Kamerakopf, 20 – 25 s/Projektion), für Doppelkopfkameras in etwa 30 Minuten (z.B. 120 Projektionen, 60 Projetionen pro Kamerakopf, 30 s/Projektion).

Die Aufnahme sollte innerhalb von 4 Stunden nach der Injektion abgeschlossen sein.

Szintigraphie mit markierten Leukozyten:

Die Verwendung einer Großfeld-Gamma-Kamera mit einem Niedrigenergie- und hochauflösendem Kollimator wird empfohlen.

Frühaufnahmen des Beckens und Abdomens sind erforderlich (die Aktivität im Darm ist bei 20 % – 30 % der Kinder bis 1 Stunde und bei 2% – 6% der Erwachsenen bis 3 – 4 Stunden nach der Injektion sichtbar).

Aufnahmen der Extremitäten sollten für 10 Minuten/Ansicht nach 4 bis 8 Stunden und mindestens für 15 Minuten/Ansicht nach 16 – 24 Stunden (insbesondere bei Osteomyelitis) angefertigt werden.

SPECT-Aufnahmen der Brust, des Abdomens / Beckens oder der Wirbelsäule sind zu empfehlen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder gegen einen Bestandteil des radioaktiv markierten Arzneimittels.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Potentielle Überempfindlichke­itsreaktionen oder anaphylaktische Reaktionen

Wenn Überempfindlichke­its- oder anaphylaktische Reaktionen auftreten, ist die Anwendung des Arzneimittels sofort abzubrechen und eine intravenöse Behandlung, sofern erforderlich, einzuleiten.

Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, müssen Arzneimittel und entsprechende Ausstattung, wie z. B. Trachealtubus und Beatmungsgerät griffbereit sein.

Individuelle Nutzen-Risiko-Beurteilung

Bei jedem Patienten ist eine sorgfältige Abwägung zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Um die Strahlenexposition so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende Aktivität nicht höher bemessen werden als für den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.

Nieren- oder Leberschädigung

Besondere Vorsicht ist angeraten bei Patienten mit verringerter Nieren- oder Leberfunktion, da eine erhöhte Strahlenbelastung bei diesen Patienten möglich ist.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Information zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen, siehe Abschnitt 4.2.

Ein sorgfältiges Abwägen der zu erwartenden diagnostischen Information ist erforderlich, da die effektive Dosis je MBq bei Kindern höher ist als bei Erwachsenen (siehe Abschnitt 11). Vorbereitung des Patienten

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr für den Patienten vor Beginn der Untersuchung und häufiges Wasserlassen in den ersten Stunden nach der Untersuchung sind notwendig um die Strahlenbelastung zu verringern.

Gehirnszintigrap­hie:

Wenn möglich sollte der Patient den Genuss von starken Stimulanzien (wie Kaffee, Cola und Energy-Drinks), Alkohol, Zigaretten und andere Drogen, die den zerebralen Blutfluss beeinflussen, vor dem Verfahren vermeiden.

Nach der Behandlung

Der enge Kontakt zu Kleinkindern und Schwangeren sollte innerhalb der ersten 12 Stunden nach der Injektion vermieden werden.

Spezifische Warnhinweise

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu “natriumfrei“. In Abhängigkeit des Zeitpunkts der Verabreichung kann der Natriumgehalt in einigen Fällen höher als 1 mmol sein. Dies sollte bei Patienten mit einer Niedrig-Natrium-Diät beachtet werden.

Ohne Rekonstitution mit Natrium[99mTc]per­technetat Injektionslösung darf das Arzniemittel nicht am Patienten angewendet werden.

Re-Injektion von mit Medi-Exametazim markierten Leukozyten:

Bei der Zubereitung von [99mTc]Technetium-markierten Leukozyten ist es unbedingt erforderlich, dass die Zellen vor der Re-Injektion gewaschen werden, da das Material zur Zellseparation Überempfindlichke­itsreaktionen hervorrufen kann.

Die Manipulation menschlicher Zellen (Markierung von Leukozyten) birgt das Risiko einer Infektionsüber­tragung (HBV, HIV, etc.)

Hinweise zum Umweltschutz, siehe Abschnitt 6.6.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Wechselwirkun­gsstudien durchgeführt und es wurden keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berichtet.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter:

Wenn es erforderlich ist einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu injizieren, sollte immer an eine Schwangerschaft gedacht werden. Jede Frau, deren Periode ausgeblieben ist, sollte als schwanger gelten, solange das Gegenteil nicht erwiesen ist. Falls Ungewissheit besteht (z.B. weil die Periode ausgeblieben oder sehr unregelmäßig ist), sollten.wenn möglich alternative Verfahren, die keine ionisierenden Strahlen benötigen, in Betracht gezogen werden.

Schwangerschaft:

Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition des Feten. Aus diesem Grunde sollten in der Schwangerschaft nur Untersuchungen bei vitaler Indikation durchgeführt werden, wenn der zu erwartende Nutzen das Risiko für die Mutter und den Fötus bei Weitem überwiegt.

Stillzeit:

Vor Verabreichung eines radioaktiven Arzneimittels an Stillende ist zu prüfen, ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist und ob im Hinblick auf eine möglichst geringe Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch das geeignete radioaktive Arzneimittel gewählt wurde. Falls die Anwendung notwendig ist, sollte das Stillen für 12 Stunden unterbrochen und die Muttermilch verworfen werden. Das Stillen kann wieder aufgenommen werden, sobald die Aktivität in der Muttermilch eine Strahlendosis von 1 mSv für das Kind nicht überschreitet.

Der enge Kontakt mit Kleinkindern sollte in dieser Zeit vermieden werden.

Fertilität

Es wurden keine Studien zur Auswirkung auf die Fertilität durchgeführt.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Bisher wurden keine Untersuchungen über die Auswirkungen auf Verkehrstüchtigkeit oder Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Immunsystems Nicht bekannt

Nur nach Re-Injektion von Medi-Exametzim-markierten Leukozyten Nicht bekannt

Überempfindlichke­itsreaktionen, einschließlich Ausschlag, Erythem, Urtikaria, Angioödem, Pruritus Überempfindlichke­itsreaktionen, einschließlich Ausschlag, Erythem, Urtikaria, Angioödem, Pruritus, anaphylaktoide Reaktionen oder anaphlyktischer Schock.

Erkrankungen des Nervensystems Nicht bekannt

Kopfweh, Schwindel, Parästhesie

Gefäßerkrankungen

Rötung der Haut

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts Nicht bekannt

Übelkeit, Erbrechen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Nicht bekannt

asthenische Zustände (z.B. Unwohlsein, Müdigkeit)

Andere Erkrankungen

Die Belastung mit ionisierender Strahlung birgt die Möglichkeit einer Krebsauslösung und einer Entwicklung von Erbdefekten. Das Auftreten dieser Nebenwirkungen wird als wenig wahrscheinlich angesehen, da, wenn die maximale empfohlene Aktivität von 500 MBq verabreicht wird, die wirksame Dosis 4,7 mSv sind.

4.9 Überdosierung

Im Falle einer Überdosierung von [99mTc]Technetium-Exametazim sollte, sofern möglich, die Strahlenbelastung des Patienten durch eine häufige Blasen- und Darmentleerung reduziert werden. Es ist hilfreich, die verbreichte effektive Dosis zu berechnen.

5. Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Radiodiagnostika, (99mTc)Technetium-Verbindungen ATC-Code: V09AA01 und V09HA02

Pharmakodynamische Effekte

In den für diagnostische Zwecke eingesetzten Konzentrationen scheint [99mTc]Technetium-Exametazim keine pharmakodynamischen Effekte zu haben.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Verteilung

Der [99mTc]Technetium-Komplex des Wirkstoffes ist ungeladen, lipophil und hat ein ausreichend geringes Molekulargewicht, um die Blut-Hirn-Schranke zu überqueren. Er verschwindet nach intravenöser Injektion wieder rasch aus dem Blut.

Aufnahme in den Organen

Die Aufnahme im Gehirn erreicht innerhalb einer Minute nach Injektion einen Maximalwert von 3,5 bis 7,0% der injizierten Dosis. Bis zu 15% der Aktivität im Gehirn werden 2 Minuten nach der Injektion ausgespült. Während der nächsten 24 Stunden erfolgt ein geringer Aktivitätsverlust, außer durch den physikalischen Zerfall von [99mTc]Technetium. Die nicht mit dem Gehirn verbundene Aktivität wird im gesamten Körper, insbesondere in den Muskeln und im Weichteilgewebe, verteilt.

Elimination

Ungefähr 20% der injizierten Dosis werden von der Leber sofort nach Injektion beseitigt und über das Leber-Gallen-System ausgeschieden. Ungefähr 40% der injizierten Dosis werden bis zu 48 Stunden nach Injektion über die Nieren und den Urin ausgeschieden, was zu einer Verringerung des allgemeinen Muskel- und Weichteilhinter­grundes führt.

Szintigrafie mit markierten Leukozyten

[99mTc]Technetium-markierte Leukozyten verteilen sich zwischen den randgelagerten Pools der Leber (innerhalb von 5 Minuten) und der Milz (innerhalb von ungefähr 40 Minuten) und dem zirkulierenden Pool (letzterer vertritt ungefähr 50% des Leukozytenpools). Ungefähr 37% des zellgebundenen [99mTc]Technetium kann 40 Minuten nach Injektion im zirkulierenden Pool aufgefunden werden. Der [99mTc]Technetium-Aktivität wird langsam aus den Zellen ausgewaschen und teils über die Nieren und teils über die Leber in die Gallenblase ausgeschieden. Dies führt dazu, dass immer höhere Mengen an Aktivität im Darm zu sehen sind.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxikologische Studien mit Mäusen haben gezeigt, dass eine intravenöse Einzelinjektion von 2,5 mg/kg keine Todesfälle oder krankhafte Veränderungen hervorruft (Sicherheitsfaktor für Menschen: 1750).

Toxikologische Studien mit Mäusen haben gezeigt, dass eine intravenöse Einzelinjektion von 0,15 mg/kg keine Todesfälle oder krankhafte Veränderungen hervorruft (Sicherheitsfaktor für Menschen: 105).

Es liegen für den verordnenden Arzt bei Kenntnis des Sicherheitsprofils des Produkts in den genehmigten Indikationen keinerlei zusätzliche relevante präklinische Sicherheitsda­ten vor.

6. Pharmazeutische Angaben

Zinn(II)-chlorid-Dihydrat

Natriumpyrophosphat-Decahydrat

Stickstoff

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 12 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

1 Jahr.

Nach Markierung: 1 Stunde.

Das gebrauchsfertige Arzneimittel nicht über 25 °C lagern, nicht kühlen oder einfrieren.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2°C bis 8°C). Nicht einfrieren.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Rekonstitution des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3. Radiopharmaka müssen in Übereinstimmung mit den nationalen Vorschriften für radioaktives Material gelagert werden.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

8 ml farblose Typ I Borosilikatglas Mehrdosen-Durchstechflasche mit Gummistopfen und einer Aluminium-Versiegelung mit grünem Schnappdeckel verschlossen.

1 Packung mit 3 Durchstechflas­chen

1 Packung mit 6 Durchstechflas­chen

Musterpackung: 1 Durchstechflasche

Bündelpackung bestehend aus 2 Packungen mit 6 Durchstechflas­chen

Bündelpackung bestehend aus 4 Packungen mit 6 Durchstechflas­chen

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Allgemeine Warnhinweise

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Erhalt, die Lagerung, die Anwendung, der Transport und die Entsorgung unterliegen gesetzlichen Bestimmungen und/oder entsprechender Genehmigungen der nationalen Behörden.

Radioaktive Arzneimittel müssen so hergestellt werden, dass sowohl die Strahlenschut­zbestimmungen als auch die pharmazeutischen Qualitätsanfor­derungen eingehalten werden. Geeignete aseptische Vorkehrungen müssen getroffen werden. Der Inhalt der Durchstechflaschen ist nur für die Herstellung von [99mTc]Technetium-Exametazim vorgesehen und darf nicht direkt am Patienten angewendet werden, ohne dass vorher die Zubereitung der Injektionslösung erfolgt.

Anweisungen zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12. Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt während der Zubereitung des Arzneimittels, die Integrität der Durchstechflasche zweifelhaft ist, darf es nicht verwendet werden. Der Inhalt des Kits vor der Zubereitung ist nicht radioaktiv. Jedoch nach Rekonstitution mit Natrium[99mTc]per­technetat Injektionslösung ist eine geeignete Abschirmung für die fertige Zubereitung zu gewährleisten.

Die Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln stellt einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund ausgehender Strahlung oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrochenem usw. dar. Vorsichtsmaßnahmen zum Strahlenschutz sind gemäß den nationalen Strahlenschut­zverordnungen zu treffen.

Die Anwendung sollte so durchgeführt werden, dass das Risiko einer Kontamination des Arzneimittels sowie eine Strahlenbelastung des Perosnals minimiert wird. Geeignete Mittel zur Abschirmung sind zwingend erforderlich.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. Inhaber der Zulassung

RADIOPHARMACY Laboratory Ltd.

Gyar St. 2, 2040 Budaörs, Ungarn

(Budaörs Industrial and Technology Park, Gutenberg st. 125)

Tel: +36–23–886–950, +36–23–886–951

Fax: +36–23–886–955

e-mail:

8. Zulassungsnummer

4–00051

9. Datum der Erteilung der Zulassung

14/01/2013

10. Stand der Information

05/2017

11. Dosimetrie

(99mTc)Technetium wird mittels eines [99 Mo/99m TC]Generators hergestellt undzerfällt unter Emission von Gammastrahlung mit einer mittleren Energie von 140 keV und einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu (99Tc)Technetium, das aufgrund seiner langen Halbwertszeit von 2,13 × 105 Jahren als quasi stabil zu betrachten ist.

Gehirnszintigrap­hie

Die in unten stehender Tabelle aufgelisteten Daten entstammen ICRP 80

Absorbierte Strahlendosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Organ

ERWAC

HSENE

Neugebor ene

15jährige

10jährige

5-jährige

1-jährige

Nebennieren

0,0053

0,0067

0,0099

0,014

0,024

0,066

Blase

0,023

0,028

0,033

0,033

0,056

0,15

Knochenoberfläche

0,0051

0,0064

0,0094

0,014

0,024

0,073

Gehirn

0,0068

0,011

0,016

0,021

0,037

0,084

Brust

0,00206

0,0024

0,0037

0,0056

0,0095

0,034

Gallenblase

0,018

0,021

0,028

0,048

0,14

0,32

Magen-Darm-Trakt

Magen

0,0064

0,0085

0,012

0,019

0,036

0,14

Dünndarm

0,012

0,015

0,024

0,036

0,065

0,21

Dickdarm

0,017

0,022

0,035

0,055

0,1

0,29

oberer Dickdarm

0,018

0,024

0,038

0,06

0,11

0,31

unterer Dickdarm

0,015

0,019

0,031

0,048

0,09

0,27

Herz

0,0037

0,0047

0,0067

0,0097

0,016

0,05

Nieren

0,034

0,041

0,057

0,081

0,14

0,36

Leber

0,0086

0,011

0,016

0,023

0,04

0,092

Lunge

0,011

0,016

0,022

0,034

0,063

0,17

Muskeln

0,0028

0,0035

0,005

0,0073

0,013

0,045

Speiseröhre

0,0026

0,0033

0,0047

0,0069

0,011

0,041

Ovarien

0,0066

0,0083

0,012

0,017

0,027

0,081

Pankreas

0,0051

0,0065

0,0097

0,014

0,023

0,069

Rotes Knochenmark

0,0034

0,0041

0,0059

0,008

0,014

0,042

Haut

0,0016

0,0019

0,0029

0,0045

0,0083

0,032

Milz

0,0043

0,0054

0,0082

0,012

0,02

0,059

Testes

0,0024

0,003

0,0044

0,0061

0,011

0,039

Thymus

0,0026

0,0033

0,0047

0,0069

0,011

0,041

Schilddrüse

0,026

0,042

0,063

0,14

0,26

0,37

Uterus

0,0066

0,0081

0,012

0,015

0,025

0,075

Restliche Organe

0,0032

0,004

0,006

0,0092

0,017

0,053

Effektive Dosis [mSv/MBq]

0,0093

0,011

0,017

0,027

0,049

0,12

Die wirksame Dosis beträgt 4,7 mSv/500 MBq (Person mit 70 kg).

Resultierend aus der Anwendung der maximal empfohlenen Aktivität von 500 MBq [99mTc]Technetium-Exametazim beträgt die wirksame Dosis für einen Erwachsenen (70 kg) 4,7 mSv. Bei einer verwendeten Aktiviät von 500 MBq beträgt die typische Strahlendosis für das Zielorgan (Gehirn) 3,4 mGy und für die kritischen Organe Nieren 34 mGy und Schilddrüse 13 mGy.

Szintigrafie mit markierten Leukozyten

Die in unten stehender Tabelle aufgelisteten Daten entstammen ICRP

Absorbierte Strahlendosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Organ

ERWAC HSENE

15-jährige

10-jährige

5-jährige

1-jährige

Nebennieren

0,010

0,012

0,018

0,026

0,043

Blase

0,0026

0,0035

0,0052

0,0078

0,014

Knochenoberfläche

0,016

0,021

0,034

0,061

0,15

Gehirn

0,0023

0,0029

0,0044

0,0070

0,013

Brust

0,0024

0,0029

0,0049

0,076

0,013

Gallenblase

0,0084

0,010

0,016

0,025

0,036

Magen-Darm-Trakt

Magen

0,0081

0,0096

0,014

0,020

0,032

Dünndarm

0,0046

0,0057

0,0087

0,013

0,021

Dickdarm

0,0043

0,0054

0,0084

0,012

0,021

oberer Dickdarm

0,0047

0,0059

0,0093

0,014

0,023

unterer Dickdarm

0,0037

0,0048

0,0073

0,010

0,018

Herz

0,0094

0,012

0,017

0,025

0,044

Nieren

0,012

0,014

0,022

0,032

0,054

Leber

0,020

0,026

0,038

0,054

0,097

Lunge

0,0078

0,0099

0,015

0,023

0,041

Muskeln

0,0033

0,0041

0,0060

0,0089

0,016

Speiseröhre

0,0035

0,0042

0,0058

0,0086

0,015

Ovarien

0,0039

0,0050

0,072

0,011

0,018

Pankreas

0,013

0,016

0,023

0,034

0,053

Rotes Knochenmark

0,023

0,025

0,040

0,071

0,14

Haut

0,0018

0,0021

0,0034

0,0055

0,010

Milz

0,15

0,21

0,31

0,48

0,85

Testes

0,0016

0,0021

0,0032

0,0051–

0,0092

Thymus

0,0035

0,0042

0,0058

0,0086

0,015

Schilddrüse

0,0029

0,0037

0,0058

0,0093

0,017

Uterus

0,0034

0,0043

0,0065

0,0097

0,016

Restliche Organe

0,0034

0,0042

0,0063

0,0095

0,016

Effektive Dosis [mSv/MBq]

0,011

0,014

0,022

0,034

0,062

Resultierend aus der Anwendung der maximal empfohlenen Aktivität von 200 MBq [99mTc]Technetium-Exametazim beträgt die wirksame Dosis für einen Erwachsenen (70 kg) 2,2 mSv. Bei einer verwendeten Aktiviät von 200 MBq beträgt die typische Strahlendosis für die kritischen Organe Milz 30 mGy und Rotes Knochenmark 4,6 mGy.

12. Anweisungen zur Zubereitung von radioaktiven Arzneimitteln

Neben aseptischen Vorkehrungen, um die Sterilität der Durchstechflasche nicht zu gefährden, müssen allgemeine Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit radioaktiven Arzneimitteln eingehalten werden.

Anweisungen zur Markierung von Leukozyten

Die Markierung erfordert den Umgang mit Blut- oder Blutbestanteilen von Patienten, die potentiell mit Krankheiterregern infiziert sind. Um die Kontamination des Personals zu vermeiden, sind wasserdichte Handschuhe während der gesamten Prozedur zu tragen. Besondere Vorsicht ist beim Umgang mit Nadeln zu beachten.

Da die mit [99mTc]Technetium-Exametazim markierten Leukozyten dem Patienten reinjjziert werden, müssen geeignete aseptische Vorkehrungen getroffen werden. Aus diesem Grund dürfen nur sterile Reagenzien und Einmalartikel verwendet werden. Zudem sollten sterile Handschuhe, Kopfbedeckungen und Masken getragen werden. Im Allgemeinen findet die Markierung der Leukozyten in einer Laminar-Air-Flow-Kabine oder -Zellisolator statt. Hierzu sind die nationalen Regularien zu beachten.

Vom gleichzeitigen Markieren von Leukozyten unterschiedlicher Patienten wird abgeraten, um eine Kreuzkontamination zu vermeiden. Das Markieren von Leukozyten unterschiedlicher Patienten sollte in räumlich abgetrennten Beriech vorgenommen werden. Die genaue Zuordnung der Blutbestandteile zu dem jeweiligen Patienten muss zu jedem Zeitpunkt gewährleistet werden. Alle Spritzen, Behälter und anderes Material, das mit den Blutbestandteilen des Patienten in Berührung kam, sollte eindeutig mit dem Pateintennamen, einem Barcode und/oder einem Farbcode gekennzeichnet werden.

Während der Markierung der Leukozyten mit [99mTc]Technetium-Exametazim sollte darauf geachtet werden, dass die Leukozyten nicht beschädigt werden, da dies zum Entweichen der Radioaktivtät aus den Zellen, Adhäsion der markierten Leukozyten am vaskulären Endothelium (insbesondere in der Mikrovaskulatur der Lunge) und zum Verlust der Mobilität führen kann.

Um einen Abbau der Radioaktivität und eine Beschädigung der markierten Zellen durch Radioaktivität zu vermeiden, sollten die mit 99mTc]Technetium-Exametazim markierten Leukozyten so schnell wie möglich wieder reinjiziert werden, nicht später als 1 Stunde nach der Markierung.

Anweisungen zur Zubereitung von Technetium [99mTc]Technetium-Exametazim zur intravenösen Injektion oder zur in-vitro Markierung von Leukozyten

Die gesamte Herstellung muss unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Der Verschluss der Durchstechflaschen muss vor dem Öffnen desinfiziert werden. Verwenden Sie Einmalspritzen mit einer geeigneten Abschirmung und Einmalnadeln oder zugelassene automatische Applikationssytseme um die Injektionslösung zu entnehmen.

Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt während der Zubereitung des Arzneimittels die Integrität der Durchstechflasche zweifelhaft ist, darf es nicht verwendet werden.

1. Stellen Sie die Durchstechflasche in eine geeignete Bleiabschirmung und desinfizieren Sie den Verschluss mit einem Alkoholtupfer.,

2. Geben Sie 5 ml sterilen Eluats eines [99mTc]-Generator (siehe Anmerkungen a-f) mit einer Spritze (10 ml) in die abgeschirmte Durchstechflasche. Bevor sie die Spritze aus der Durchstechflasche entfernen, sollten Sie 5 ml des über der Lösung befindlichen Gases einziehen, um den Druck in der Durchstechflasche auszugleichen. Verschließen Sie den Abschirmbehälter mit dem Bleideckel und mischen Sie den Inhalt in der abgeschirmten Durchstechflasche durch wiederholtes vorsichtiges Schütteln für 10 Sekunden.

3. Bestimmen Sie die Gesamtaktivität und berechnen Sie das Volumen für die Injektion bzw. zur in-vitro-Markierung der Leukozyten. ,

4. Füllen Sie das Etikett aus und kleben Sie es auf die Abschirmung der Durchstechflasche.

5. Die fertige Zubereitung innerhalb von 60 Minuten verwenden. Nicht verwendetes Material verwerfen.

Anmerkungen:

a) Bereiten Sie das Produkt für die höchste radiochemische Reinheit mit frisch eluiertem Eluat aus dem [99mTc]-Generator zu.

b) Verwenden Sie ausschließlich Eluat, das weniger als 2 Stunden zuvor aus einem Generator eluiert wurde, der innerhalb von 24 Stunden eluiert wurde.

c) 0,37 – 2,2 GBq (10 – 60 mCi) [99mTc]Technetium darf der Durchstechflasche zugefügt werden.

d) Vor der Vorbereitung zur Injektion kann das Generatoreluat durch Verdünnung mittels Kochsalzlösung für Injektionszwecke an die richtige radioaktive Konzentration angepasst werden (0,37 – 2,2 GBq pro 5 ml).

e) Es sollte Pertechnetat verwendet werden, welches den in den USP- und BP/Ph.Eur.-Monographien über Natrium[99mTc]per­technetat-Injektionen vorgeschriebenen

Spezifikationen entspricht.

f) Der pH-Wert der zubereiteten Injektions-/Markierungssub­stanz liegt im Bereich 7,0 –10,0.

Anweisungen zur Isolierung von Leukozyten und zur nachfolgenden in-vitro Markierung 99mTc]Technetium-Exametazim

Die Isolierung muss unter strengen aseptische Bedingungen erfolgen!

1. Ziehen Sie jeweils 9 ml Säurecitrat-Dextrose (ACD) in zwei unheparinisierten Kunststoffspritzen mit einem Volumen von 60 ml (siehe Anmerkung a).

2. Geben Sie unter Verwendung einer 19G Butterflynadel 51 ml des Patientenblutes in jede Spritze. Verschließen Sie die Spritzen mit sterilen Verschlüssen.

3. Dispensieren Sie 2 ml des Sedimentation­smittels in jedes der 5 Röhrchen oder Behälter (siehe Anmerkung b).

4. Dispensieren Sie ohne Verwendung einer Spritzennadel 20 ml Blut in jedes der 5 Röhrchen, die das Sediment enthalten. Dispensieren Sie die restlichen 20 ml Blut in Röhrchen ohne Sediment. Um die Blasen- und Schaumbildung zu vermeiden, sollte das Blut behutsam entlang der Röhrchenwand eingefüllt werden.

5. Mischen Sie das Blut und die Sedimentation mit einer behutsamen Umdrehung. Entfernen Sie den Verschluss des Röhrchens und zerstören Sie die Blase, die sich an der Oberfläche gebildet hat, mit einer sterilen Nadel. Setzen Sie die Verschlusskappe wieder auf und lassen Sie die Röhrchen für 30–60 Minuten stehen, um die Sedimentation der Erythrozyten zu ermöglichen.

Die erforderliche Zeit zur Abtrennung der Erythrozyten ist abhänging von den Patientenkondi­tionen. Als Richtwert sollte die Sedimentation gestoppt werden, wenn das Blut soweit abgesetzt hat, dass es in etwa dem Volumen der sedimentierten roten Zellen entspricht.

6. In der Zwischenzeit zentrifugieren Sie das Röhrchen mit 20 ml Blut und ohne Sedimentation bei 2000 g für 10 min. Der Überstand enthält zellfreies Plasma (einschließlich ACD). Bewahren Sie diesen Überstand bei Raumtemperatur als Zellmarkierungs- und Resuspensionsme­dium auf.

7. Sobald eine ausreichende Abtrennung von roten Blutkörperchen stattgefunden hat (siehe Punkt 5), übertragen Sie 15 ml des strohfarbenen Überstandes (Leukozyten- und Plättchen-reiches Plasma) in ein sauberes Universalröhrchen. Vermeiden Sie unbedingt die Aufnahme von abgesetzten Erythrozyten. Benutzen Sie keine Nadeln, um die Beeinträchtigung der Zellen zu vermeiden.

8. Zentrifugieren Sie den gewonnenen Überstand (aus Punkt 7) bei 150 g für 5 Minuten, um einen Leukozytenpellet und Plättchen-reiches Plasma (Überstand) zu gewinnen.

9. Entfernen Sie soviel wie möglich des Plättchen-reichen Plasmas in ein Universalröhrchen und zentrifugieren Sie dieses erneut bei 2000 g für 10 Minuten, um einen weiteren Überstand (zellfreies Plasma einschließlich Sedimentation­smittel) zu gewinnen. Dieser wird später für das Waschen der markierten Zellen verwendet.

10. In der Zwischenzeit lockern Sie die Pellets der „gemischten” Leukozyten mittels sehr behutsamen Aufklopfens und Verwirbelns des Universalröhrchens. Erfassen Sie alle Zellen unter Verwendung einer Spritze ohne Nadel in einem Röhrchen und geben Sie mit der selben Spritzen 1 ml des zellfreien Plasmas einschließlich ACD (Punkt 6) hinzu. Resuspendieren Sie den Inhalt durch behutsames Verwirbeln.

11. Rekonstituieren Sie eine Durchstechflasche Medi-Exametazime mit 5 ml TechnetiumGenerator-Eluat (etwa 500 MBq (13.5 mCi) 99mTcO4-). Beachten Sie dabei die oben aufgeführte Anweisung.

12. Unmittelbar nach der Rekonstitution geben Sie 4 ml des ([99mTc]Technetium-Exametazims zu den „gemischten“ Leukozyten im zellfreiem Plasma (Punkt 10).

13. Verwirbeln Sie behutsam den Inhalt und inkubieren Sie diesen für 10 Minuaten bei Raumtemperatur.

14. Falls erforderlich, bringen Sie unmittelbar eine Probe auf das Chromatographie-Papier, um die radiochemische Reinheit zu bestimmen (siehe unten aufgeführte Anweisung).

15. Setzen Sie nach Beendigung der Inkubation behutsam 10 ml des zellfreien Plasmas einschließlich dem Sedimenationsmit­tels hinzu (aus Punkt 9), um die Markierung zu unterbrechen. Mischen Sie die Zellen durch behutsames Drehen.

16. Zentrifugieren Sie bei 150 g für 5 Minuten.

17. Entfernen Sie den gesamten Überstand und bewahren Sie diesen auf.

Es ist wichtig, dass der gesamte Überstand entfernt wird, da dieser freies (99mTc)Technetium enthält. Dies ist am besten möglich, wenn Sie eine Spritze mit einer großvolumigen (19G) Nadel verwenden.

18. Resuspendieren Sie behutsam die mit (99mTc)Technetium markieten Leukozyten in 5 –

10 ml zellfreiem Plasma einschließlich ACD (aus Punkt 6). Mischen Sie den Inhalt durch behutsames Verwirbeln.

19. Messen Sie die Radioaktivität in den Zellen und in dem Überstand (aus Punkt 17). Bestimmen Sie die Markierungsausbeute (Prozentuale Aktivität der Zellen zu Summe aus Aktivität der Zellen und Aktivität des Überstandes). Die Markierungsausbeute ist abhänging von der Leukozytenanzahl des Patienten und variiert entsprechnd dem Volumen der Blutabnahme. Auf der Grundlage der in Punkt 2 vorgegebenen Volumina sollte die Markierungsausbeute 55 % betragen.

20. Separieren Sie die markierten Zellen mittels einer unheparinisierten Kunststoffspritze (ohne Nadel). Verschließen Sie die Spritze mit einem sterilen Verschluss. Messen Sie die Radioaktivität.

21. Die markierten Zellen sind nun für die unverzügliche Re-Injektion bereit.

Anmerkungen:

a) Herstellung von Säurecitrat-Dextrose (ACD) entsprechend NIH-Empfehlungen:

Für ein Liter ACD geben Sie 22 g Trinatriumcitrat, 8 g Zitronensäure und 22,4 g Dextrose zu einem Liter Wasser für Injektionszwecke. Das Produkt sollte unter aseptischen Bedingungen hergestellt werden.

Kommerziell hergestellte Lösungen sind ebenfalls erhältlich. Beachten Sie die Lagerungsbedin­gungen und Verfallsdaten des Herstellers.

b) 6 %-ige Hydroxyäthylstärke (HES) sollte unter aseptischen Bedingungen hergestellt werden. Kommerziell hergestellte Lösungen sind ebenfalls erhältlich. Beachten Sie die Lagerungsbedin­gungen und Verfallsdaten des Herstellers.

Anweisung für die Qualitätskontrolle

Radiochemische Reinheitsmessung von [99mTc]Technetium-Exametazim

Drei mögliche radiochemische Verunreinigungen können in der zubereiteten Exametazim-Injektion enthalten sein, nämlich ein sekundärer Technetium[99mTc]-Exametazim-Komplex, freies Pertechnetat und reduziertes hydrolysiertes Technetium-99m. Für die Bestimmung der radiochemischen Reinheit ist eine Kombination aus zwei chromatographischen Systemen erforderlich.

Testproben werden mittels Nadel ca. 2,5 cm vom unteren Ende zweier ITLC-SG-Streifen (2,5 cm x 20 cm) entfernt appliziert. Die Streifen werden danach sofort in vorbereitete aufsteigende Chromatographie-Entwicklungstanks gelegt, wovon einer Butan-2-on und der andere 0,9% wss. Natriumchlorid (1cm Tiefe frisches Lösungsmittel) enthält. Nach einer Eluation von 15 cm werden die Streifen entfernt, die Lösungsmittel­grenzen markiert, die Streifen getrocknet und die Verteilung der Aktivität mittels einer geeigneten Ausrüstung bestimmt.

Mehr Informationen über das Medikament Medi-Exametazim 500 Mikrogramm Kit für ein radioaktives Arzneimittel

Arzneimittelkategorie: radiopharmazeutika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 4-00051
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch einen Grosshändler mit Bewilligung / Genehmigung
Inhaber/-in:
Radiopharmacy Laboratory Ltd, Gyár St. 2, 2040 Budaörs, Ungarn