Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Luft komprimiert medizinisch Air Liquide
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
LUFT komprimiert medizinisch AIR LIQUIDE
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Der Behälter (Gasflasche oder Flaschenbündel) enthält reine komprimierte Luft zur medizinischen Anwendung (Aer medicinalis) EAB mit einem Sauerstoffgehalt von 20,4–21,4 Vol.-%.
3. DARREICHUNGSFORM
Gas zur medizinischen Anwendung, druckverdichtet.
Luft komprimiert ist ein farb- und geruchloses Gasgemisch.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1. Anwendungsgebiete
Ersatz für atmosphärische Luft (z.B. zur Beatmung) Trägergas für volatile Anästhetika zur Narkose4.2. Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Unverdünnt zur Inhalation und mechanischen Beatmung bei Erwachsenen und Kindern jeden Alters.
Kinder und Jugendliche
Es ergeben sich keine anderen Dosierungsanforderungen als bei Erwachsenen.
Art der Anwendung
Die Dauer der Anwendung von Luft komprimiert medizinisch wird vom Arzt individuell festgelegt.
4.3. Gegenanzeigen
Bei Anwendung unter atmosphärischem Druck: Keine.
4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Verwendung unter atmosphärischem Druck: Keine.
Hypoxiegefahr bei Kombination mit anderen medizinischen Gasen zur Inhalation außer Sauerstoff.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen sind ebenfalls die oben angeführten Warnhinweise zu beachten.
4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine.
Kinder und Jugendliche
Auch bei Kindern und Jugendlichen sind keine Fälle von Wechselwirkungen berichtet. Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Luft komprimiert medizinisch kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Studien über Luft komprimiert medizinisch in bezug auf die Auswirkungen auf Fruchtbarkeit und/oder postnatale Entwicklung vor. Potentielle Risiken für den Menschen sind nicht bekannt.
4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Anwendung von Luft komprimiert medizinisch hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8. Nebenwirkungen
Keine.
Kinder und Jugendliche
Auch bei Kindern und Jugendlichen sind keine Fälle von Nebenwirkungen berichtet.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Österreich
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9. Überdosierung
Unter Normaldruck (1 bar) wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
Kinder und Jugendliche
Auch bei Kindern und Jugendlichen sind keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Medizinische Gase, Luft komprimiert
ATC-Code: V03AN05
Luft komprimiert medizinisch ist ein farb- und geruchloses Gasgemisch mit einer absoluten Dichte von 1,21 kg/m3 (15° C, 1 bar). Luft komprimiert medizinisch enthält 20,4–21,4 Vol.-% Sauerstoff, 78 Vol.-% Stickstoff und ca. 1 Vol.-% Argon mit Spuren anderer Inertgase (Xenon, Neon, Krypton).
Stickstoff ist völlig inert, während Sauerstoff für die Zellatmung und damit für höheres biologisches Leben absolut unerlässlich ist. Die pharmakodynamischen Wirkungen von Luft sind daher identisch mit den physiologischen Effekten der Einzelkomponenten.
5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften
Luft wird mittels Atmung über die Lungen ins Blut abgegeben und stellt damit die Sauerstoffversorgung für den Zellstoffwechsel sicher.
5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit
Nicht zutreffend.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
Keine
6.2. Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3. Dauer der Haltbarkeit
Die Haltbarkeit von Luft komprimiert medizinisch beträgt 2 Jahre.
Luft komprimiert medizinisch ist nach Ablauf des Verfalldatums (siehe Angabe auf dem Behälter) nicht mehr zu verwenden. Die Verwendung von Luft komprimiert medizinisch aus teilentleerten Behältern ist bis zum Verfalldatum zulässig.
Leere Behälter oder Behälter mit Restinhalt sollten dem Vertreiber zur Wiederbefüllung oder Entsorgung übergeben werden
6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Die folgenden Vorsichtsmaßnahmen für die Lagerung von mit medizinischen Gasen befüllten Behältern müssen befolgt werden.
Behälter nur an einem Ort lagern, der für die Aufbewahrung medizinischer Gase bestimmt und zugelassen ist.
Behälter im Inneren in gut belüfteten Räumen oder draußen in belüfteten Bauten aufbewahren, wo sie vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind.
Verbotstafeln für Rauchen und offenes Feuer müssen gut sichtbar angebracht sein.
Die Lagerbereiche müssen sauber, trocken, gut belüftet und frei von brennbaren Materialien sein, damit gewährleistet ist, dass die Gasflaschen bis zu ihrer Verwendung sauber bleiben.
Der Notdienst sollte über die Örtlichkeit des Gaselagers verständigt sein.
Die Lagerung muss so erfolgen, dass eine Trennung unterschiedlicher Gase möglich ist.
Volle und leere Gasflaschen müssen separat gelagert werden.
Sofern bei Flaschen ein Ventilschutz vorgesehen ist, muss dieser bei der Lagerung und dem Transport angebracht sein (z.B. Schutzkappe oder Tragegriff).
Bei der Lagerung und dem Transport von Behältern mit Luft komprimiert medizinisch sind außerdem die Angaben im entsprechenden Sicherheitsdatenblatt zu beachten.
Die Behälter sind für Kinder unerreichbar aufzubewahren.
Der Lagerstand muss nach dem First-in-first-out Prinzip rotierend verbraucht werden.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
Luft komprimiert medizinisch (Druck 100 bis 300 bar) wird in wiederbefüllbare Gasflaschen mit unterschiedlichem Rauminhalt (Volumen 0,4 bis 60 l) oder in Flaschenbündel (Volumen 300 bis 1200 l) abgefüllt.
Wie erkennt man den Gasinhalt?
Der Gasinhalt ergibt sich überschlagsmäßig aus der Behältergröße (auf dem Behälter eingeschlagen) multipliziert mit dem Behälterdruck, der von der Druckreduziereinrichtung abgelesen werden kann.
z.B.: 10 l x 200 bar = 2000 l oder 2 m3 entspanntes Gas
6.5.1 Behälterkennzeichnung:
Farbkennzeichnung: Flaschenschulter WEISS/SCHWARZ
Flaschenventil: Anschluss gemäß ÖNORM M 7390–2
Nr. 13: G 5/8 (Innengewinde, rechts)
Flaschenbündel: Kennzeichnung und Entnahmeanschluss nach Transportvorschriften
und firmenspezifischen Festlegungen.
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Die folgenden Hinweise für die Handhabung von mit medizinischen Gasen befüllten Behältern müssen befolgt werden:
Medizinische Gase nur für medizinische Zwecke laut Indikationsliste verwenden.
Behälter sollten nur von geschultem Personal gehandhabt werden.
Mit Luft in Berührung kommende Teile sind frei von Öl und Fett (auch Cremen und Salben) zu halten. Nur für Luft zugelassene Armaturen und Dichtungsmaterialien verwenden.
Die Inhalationshilfen (z. B. Nasenbrille, Atemmaske, Tubus) müssen für die jeweilige Applikation geeignet sein.
Nur solche technische Ausrüstung verwenden, die für das spezielle Produkt, den vorgesehenen Druck und die Temperatur geeignet ist. Im Zweifelsfall den Gaselieferanten konsultieren.
Behälter dürfen nicht übermalt werden, alle Einprägungen dürfen nicht beschädigt werden;
Kennzeichnungsetiketten dürfen nicht entfernt werden.
Veränderungen und Reparaturen an Behältern, Armaturen und anderen technischen Ausrüstungsteilen dürfen nur von entsprechenden Fachkräften durchgeführt werden.
Eine missbräuchliche Verwendung der Behälter sowie eine Befüllung durch den Verbraucher oder Dritte sind nicht statthaft.
Behälter gegen Umfallen sichern (z.B. Verwendung eines Flaschenwagens) und vor mechanischer Beschädigung schützen.
An Verbraucherstellen dürfen nur die für die ununterbrochene Gasentnahme nötigen Behälter vorhanden sein (keine Lagerung).
Behälter gegen unzulässige Erwärmung (in der Regel über 50°C) schützen.
Vor Anschluss eines Behälters muss sichergestellt sein, dass ein Rückstrom vom Leitungssystem in den Behälter nicht möglich ist.
Zur Entnahme von Luft komprimiert medizinisch aus einem Behälter ist erforderlichenfalls eine geeignete Druckreduziereinrichtung anzuschließen. Die Bedienungsanleitung für diese Einrichtung ist unbedingt zu beachten. Verunreinigung des Anschlusses vermeiden.
Ventile langsam, ruckfrei und vollständig öffnen; hierzu keine Gleit- oder Schmiermittel sowie Werkzeuge benutzen.
Die Dichtheit des Anschlusses sollte mit geeigneten Methoden überprüft werden (Leckspray).
Nach Gebrauch und bei längerer Unterbrechung der Gasentnahme alle Absperrorgane schließen.
Im Gefahrenfall ist das Ausströmen von Luft komprimiert medizinisch durch Schließen des entsprechenden Ventils am Behälter (siehe gegebenenfalls Bedienungsanleitung) zu unterbinden.
Verunreinigung der Behälter (z.B. durch Feuchtigkeit oder Eindringen von Wasser in die Behälter) vermeiden.
Rückgabe der Behälter mit geringem Überdruck. Hierdurch wird unter anderem sichergestellt, dass keine Fremdstoffe in den Behälter eindringen können.
7. INHABER DER ZULASSUNG
AIR LIQUIDE AUSTRIA GmbH
Sendnergasse 30
A-2320 Schwechat
Telefon: 01 / 701 09 – 0
Telefax: 01 / 701 09 – 214
8. ZULASSUNGSNUMMER
1–26084
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung 24.10.2005
Datum der Verlängerung der Zulassung 18.04.2012
Mehr Informationen über das Medikament Luft komprimiert medizinisch Air Liquide
Arzneimittelkategorie: medizinische gase
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-26084
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch Gewerbetreibende gemäß Gewerbeordnung 1994 mit entsprechender Berechtigung
Inhaber/-in:
Air Liquide Austria GmbH, Sendnergasse 30, 2320 Schwechat, Österreich