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Levocetirizin Hexal 5 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Levocetirizin Hexal 5 mg - Filmtabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Levocetirizin Hexal 5 mg – Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 5 mg Levocetirizin-Dihydrochlorid (entsprechend 4,2 mg Levocetirizin).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Jede Filmtablette enthält 60,8 mg Lactose (als Monohydrat).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette.

Weiße bis gebrochen weiße, ovale, bikonvexe Tabletten mit der Prägung „L9CZ“ auf einer Seite und „5“ auf der anderen Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Levocetirizin Hexal wird zur symptomatischen Behandlung der allergischen Rhinitis (einschließlich persistenter allergischer Rhinitis) und der chronischen idiopathischen Urtikaria angewendet.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren

Die empfohlene Tagesdosis beträgt 5 mg (1 Filmtablette).

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten mit mäßiger bis schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (siehe unten „Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion“) sollte die Dosierung angepasst werden.

Kinder und Jugendliche

Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren

Die empfohlene Tagesdosis beträgt 5 mg (1 Filmtablette).

Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren

Für Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren ist mit den Filmtabletten keine Dosisanpassung möglich. Es wird empfohlen, eine pädiatrische Darreichungsform von Levocetirizin zu verwenden.

Kinder unter 2 Jahren

Aufgrund fehlender Daten in dieser Altersgruppe, wird die Anwendung von Levocetirizin bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren nicht empfohlen.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Die Dosierungsinter­valle müssen je nach Nierenfunktion individuell ermittelt werden. Die Dosisanpassung sollte gemäß den Angaben in der nachfolgenden Tabelle vorgenommen werden. Für die Anwendung dieser Dosierungstabelle wird ein Schätzwert der Kreatinin-Clearance (CLcr) in ml/min benötigt. Die CLcr (in ml/min) kann anhand des Serumkreatinins (mg/dl) gemäß folgender Formel geschätzt werden:

CLcr=

[140 – Alter (Jahre)] x Körpergewicht (kg)

(x 0,85 bei Frauen)

72 x Serum-Kreatinin (mg/dl)

Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Gruppe

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Dosis und

Einnahmehäufigkeit

Normal

>80

1 Tablette einmal täglich

Leicht

50 – 79

1 Tablette einmal täglich

Mäßig

30 – 49

1 Tablette einmal alle 2 Tage

Schwer

< 30

1 Tablette einmal alle 3 Tage

Terminale Niereninsuffizienz -dialysepflichtige Patienten

< 10

Kontraindiziert

Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung individuell unter Berücksichtigung der renalen Clearance und des Körpergewichts des Patienten angepasst werden. Zu Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion liegen keine spezifischen Daten vor.

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit isolierter Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit Einschränkung der Leber- und Nierenfunktion sollte die Dosierung angepasst werden (siehe oben „Eingeschränkte Nierenfunktion“).

Art der Anwendung

Die Filmtablette muss unzerkaut, unzerteilt und als Ganzes mit Flüssigkeit eingenommen werden; die Einnahme kann zu oder unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Es wird empfohlen, die Tagesdosis auf einmal einzunehmen.

Dauer der Anwendung

Intermittierende allergische Rhinitis (Symptome an weniger als 4 Tagen pro Woche oder an weniger als 4 Wochen pro Jahr) muss entsprechend der Erkrankung und ihrer Vorgeschichte behandelt werden; die Behandlung kann abgesetzt werden, sobald die Symptome verschwunden sind, und wiederaufgenommen werden, wenn Symptome wiederkehren. Bei persistierender allergischer Rhinitis (Symptome an mehr als 4 Tagen pro Woche und an mehr als 4 Wochen pro Jahr) kann dem Patienten während der Kontaktzeit mit den Allergenen eine kontinuierliche Therapie vorgeschlagen werden.

Klinische Erfahrungen mit Levocetirizin liegen für eine Behandlungsdauer von mindestens 6 Monaten vor. Bei chronischer Urtikaria und chronisch allergischem Schnupfen liegen klinische Erfahrungen zur Anwendung für Cetirizin (Razemat) bis zu einem Jahr vor.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Cetirizin, Hydroxyzin, andere Piperazinderivate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Schwere Niereninsuffizienz und eine Kreatinin-Clearance von unter 10 ml/min.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei gleichzeitigem Alkoholkonsum ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.5).

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren für Harnverhaltung (z. B. Rückenmarkläsion, Prostatahyper­plasie), da Levocetirizin das Risiko für Harnverhaltung erhöhen kann.

Vorsicht ist bei Patienten mit Epilepsie und bei Patienten mit Krampfrisiko angezeigt, da Levocetirizin Krampfanfälle verstärken kann.

Die Reaktionen auf Hauttests zum Nachweis von Allergien werden durch Antihistaminika unterdrückt. Deshalb ist vor deren Durchführung eine Auswaschphase (von 3 Tagen) erforderlich.

Nach Absetzen von Levocetirizin kann Pruritus auftreten, auch wenn diese Symptome vor Behandlungsbeginn nicht vorhanden waren. Die Symptome können spontan verschwinden. In einigen Fällen können die Symptome sehr intensiv sein und eine Wiederaufnahme der Behandlung erfordern. Nach Wiederaufnahme der Behandlung sollten die Symptome verschwinden.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Levocetirizin Tabletten bei Kindern unter 6 Jahren wird nicht empfohlen, da mit dieser Darreichungsform keine geeignete Dosisanpassung möglich ist. Es wird empfohlen, eine pädiatrische Darreichungsform von Levocetirizin zu verwenden.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Mit Levocetirizin wurden keine Wechselwirkun­gsstudien (auch nicht mit CYP3A4-Induktoren) durchgeführt; Studien mit dem Razemat Cetirizin ergaben, dass es nicht zu klinisch relevanten Wechselwirkungen (mit Azithromycin, Cimetidin, Diazepam, Erythromycin, Glipizid, Ketoconazol, Phenazon und Pseudoephedrin) kommt. In einer Studie zur wiederholten Gabe von Theophyllin (einmal täglich 400 mg) wurde eine geringfügige Abnahme der Cetirizin-Clearance (um 16 %) beobachtet, während die Verfügbarkeit von Theophyllin durch die gleichzeitige Gabe von Cetirizin nicht verändert wurde.

In einer Studie mit Mehrfachdosierungen von Ritonavir (600 mg zweimal täglich) und Cetirizin (10 mg täglich) war das Ausmaß der Cetirizinexposition um etwa 40 % erhöht, während die Verfügbarkeit von Ritonavir bei gleichzeitiger Anwendung von Cetirizin leicht (- 11 %) verändert war.

Das Ausmaß der Resorption von Levocetirizin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht vermindert, wenngleich die Resorptionsges­chwindigkeit abnimmt.

Bei empfindlichen Patienten könnte die gleichzeitige Gabe von Cetirizin oder Levocetirizin mit Alkohol oder anderen zentral dämpfenden Mitteln zu einer zusätzlichen Verminderung der Wachsamkeit und zu einer verminderten Leistungsfähigkeit führen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte klinische Erfahrungen (weniger als 300 Schwanger­schaftsausgänge) mit der Anwendung von Levocetirizin bei Schwangeren vor. Weitreichende Erfahrungen an schwangeren Frauen (mehr als 1000 Schwanger­schaftsausgänge) deuten jedoch nicht auf ein Fehlbildungsrisiko oder eine fetale/neonatale Toxizität mit Cetirizin, dem Racemat von Levocetirizin hin. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3).

Falls notwendig kann eine Anwendung von Levocetirizin während der Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.

Stillzeit

Cetirizin, das Racemat von Levocetirizin, geht beim Menschen in die Muttermilch über. Daher ist ein Übergang von Levocetirizin in die Muttermilch wahrscheinlich. Nebenwirkungen von Levocetirizin können bei gestillten Säuglingen/Kindern auftreten. Daher ist bei der Verschreibung von Levocetirizin für stillende Mütter Vorsicht geboten.

Fertilität

Für Levocetirizin sind keine klinischen Daten verfügbar.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Vergleichende klinische Studien ergaben bei Einnahme in der empfohlenen Dosierung keinen Hinweis auf eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, des Reaktionsvermögens oder der Fahrtüchtigkeit durch Levocetirizin. Dessen ungeachtet kann es bei einigen Patienten unter der Behandlung mit Levocetirizin zu Somnolenz, Müdigkeit oder Abgeschlagenheit kommen. Daher müssen Patienten, die Auto fahren, gefährliche Tätigkeiten verrichten oder Maschinen bedienen, ihre individuelle Reaktion auf das Arzneimittel berücksichtigen.

4.8 Nebenwirkungen

Klinische Studien

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren

In therapeutischen Studien an Frauen und Männern im Alter von 12 bis 71 Jahren trat bei 15,1 % der Patienten in der Levocetirizin 5 mg-Gruppe mindestens eine Nebenwirkung auf, verglichen mit 11,3 % in der Placebogruppe. 91,6 % dieser Nebenwirkungen waren leicht bis mäßig ausgeprägt.

In therapeutischen Studien betrug der Anteil der Patienten, die die Studie aufgrund von Nebenwirkungen vorzeitig abbrachen, 1,0 % (9/935) unter Levocetirizin 5 mg gegenüber 1,8 % (14/771) unter Placebo.

In die klinischen Therapiestudien mit Levocetirizin wurden 935 Patienten aufgenommen, die das Arzneimittel in der empfohlenen Dosierung von 5 mg pro Tag einnahmen. Auf der Grundlage dieses Datenpools wurde über die folgenden Inzidenzen von Nebenwirkungen mit einer Häufigkeit von mindestens 1 % (häufig: >1/100, bis <1/10) unter Levocetirizin 5 mg bzw. Placebo berichtet:

Bevorzugter Terminus

Placebo

Levocetirizin 5 mg

(gem. WHOART)

(n =771)

(n = 935)

Kopfschmerzen

25 (3,2 %)

24 (2,6 %)

Somnolenz

11 (1,4 %)

49 (5,2 %)

Mundtrockenheit 12 (1,6 %) 24 (2,6 %)

Müdigkeit 9 (1,2 %) 23 (2,5 %)

Darüber hinaus wurden gelegentlich (>1/1000, bis <1/100) Nebenwirkungen wie Abgeschlagenheit und Bauchschmerzen beobachtet.

Die Inzidenz sedierender Nebenwirkungen wie Somnolenz, Müdigkeit und Abgeschlagenheit war unter Levocetirizin 5 mg insgesamt höher (8,1 %) als unter Placebo (3,1 %).

Kinder und Jugendliche

In zwei placebokontro­llierten Studien mit pädiatrischen Patienten im Alter von 6 bis 11 Monaten und von 1 bis unter 6 Jahren, erhielten 159 Patienten 1,25 mg Levocetirizin täglich über 2 Wochen bzw. 1,25 mg zweimal täglich. Das folgende Auftreten von Nebenwirkungen wurde mit Häufigkeiten von 1 % und mehr unter Levocetirizin oder Placebo berichtet.

Systemorganklasse und bevorzugte Bezeichnung

Placebo (n=83)

Levocetirizin (n=159)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Diarrhö

0

3 (1,9 %)

Erbrechen

1 (1,2 %)

1 (0,6 %)

Verstopfung

0

2 (1,3 %)

Erkrankungen des Nervensystems

Somnolenz

2 (2,4 %)

3 (1,9 %)

Psychiatrische Erkrankungen

Schlafstörungen

0

2 (1,3 %)

Bei Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren wurden doppelblinde, placebokontro­llierte Studien durchgeführt, in denen 243 Kinder 5 mg Levocetirizin täglich über einen variablen Zeitraum von weniger als 1 Woche bis zu 13 Wochen erhielten. Das folgende Auftreten von Nebenwirkungen wurde mit Häufigkeiten von 1 % und mehr unter Levocetirizin oder Placebo berichtet.

bevorzugte Bezeichnung

Placebo (n=240)

Levocetirizin 5 mg (n=243)

Kopfschmerzen

5 (2,1 %)

2 (0,8 %)

Somnolenz

1 (0,4 %)

7 (2,9 %)

Erfahrungen nach Markteinführung

Nebenwirkungen seit Markteinführung nach Systemorganklasse und Häufigkeit. Die

Häufigkeiten sind wie folgt definiert:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1,000 bis <1/100)

Selten (>1/10,000 bis <1/1,000)

Sehr selten (<1/10,000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt: Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich Anaphylaxie

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Nicht bekannt: gesteigerter Appetit

Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt: Aggression, Erregung, Halluzination, Depression, Schlaflosigkeit,

Suizidgedanken, Alpträume

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt: Krampfanfälle, Parästhesien, Schwindel, Synkope, Tremor, Dysgeusie

Augenerkrankungen

Nicht bekannt: Sehstörungen, verschwommenes Sehen, Okulogyration

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Nicht bekannt: Vertigo

Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Palpitationen, Tachykardie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt: Dyspnoe

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Nicht bekannt: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö

Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt: Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Nicht bekannt: Angioneurotisches Ödem, fixes Arzneimittele­xanthem, Pruritus,

Hautausschlag, Urtikaria

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Nicht bekannt: Myalgie, Arthralgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt: Dysurie, Harnverhaltung

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt: Ödeme

Untersuchungen

Nicht bekannt: Gewichtszunahme, abnorme Leberfunktionstests

Beschreibung bestimmter Nebenwirkungen

Nach Abbruch der Levocetirizin-Anwendung wurde über Pruritus berichtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

Österreich

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Symptome einer Überdosierung bestehen bei Erwachsenen in Schläfrigkeit, bei Kindern initial in Agitiertheit und Unruhezuständen, gefolgt von Schläfrigkeit.

Maßnahmen bei einer Überdosierung

Für Levocetirizin ist kein spezifisches Gegenmittel bekannt.

Im Falle einer Überdosierung wird eine symptomatische oder unterstützende Behandlung empfohlen. Eine Magenspülung kann in Betracht gezogen werden, sofern die Einnahme des Arzneimittels noch nicht lange zurückliegt. Levocetirizin ist nur unvollständig dialysierbar.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antihistaminika zur systemischen Anwendung, PiperazinDerivate; ATC-Code: R06AE09

Wirkmechanismus

Levocetirizin, das ®-Enantiomer von Cetirizin, ist ein potenter und selektiver Antagonist an peripheren H1-Rezeptoren.

Bindungsstudien ergaben, dass Levocetirizin eine hohe Affinität zu humanen H1-Rezeptoren besitzt (Ki = 3,2 nmol/l). Levocetirizin weist damit eine im Vergleich zu Cetirizin (Ki = 6,3 nmol/l) doppelt so hohe Affinität auf. Levocetirizin dissoziiert mit einer Halbwertszeit von 115 ± 38 min von den H1-Rezeptoren. Im Anschluss an eine Einmalgabe zeigt Levocetirizin eine Rezeptorbesetzung von 90 % nach 4 Stunden und von 57 % nach 24 Stunden.

Pharmakodynamische Wirkungen

Pharmakodynamische Studien an gesunden Freiwilligen zeigen, dass Levocetirizin in nur halber Dosierung von Cetirizin in der Haut eine mit Cetirizin vergleichbare Wirkung aufweist.

Die pharmakodynamische Aktivität von Levocetirizin wurde in randomisierten, kontrollierten Studien untersucht:

In einer Studie wurden die Wirkungen von 5 mg Levocetirizin, 5 mg Desloratadin und Placebo auf die Histamin-induzierte Quaddel- und Erythembildung miteinander verglichen; die Behandlung mit Levocetirizin im Vergleich zu Placebo und Desloratadin resultierte in einer signifikant reduzierten Quaddel- und Erythembildung (p<0,001). Dieser Effekt war in den ersten 12 Stunden am stärksten ausgeprägt und hielt 24 Stunden lang an.

In placebokontro­llierten Studien wurde am Modell der Allergen-Provokationskammer der Wirkungseintritt von 5 mg Levocetirizin zur Beseitigung polleninduzierter Symptome 1 Stunde nach Einnahme des Arzneimittels beobachtet.

In-vitro -Studien (Boyden-Kammer und Zellschicht-Techniken) zeigten, dass Levocetirizin die Eotaxin-induzierte transepitheliale Migration von Eosinophilen durch Haut- wie Lungenzellen inhibiert. Eine experimentelle in-vivo -Pharmakodynamik­studie (Hautkammer-Technik) wies an 14 erwachsenen Patienten gegenüber Placebo drei inhibitorische Hauptwirkungen von Levocetirizin 5 mg nach, die in den ersten 6 Stunden einer polleninduzierten Reaktion auftreten: Hemmung der VCAM-1-Freisetzung, Modulation der Gefäßpermeabilität und eine verminderte Rekrutierung von Eosinophilen.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

In einer placebokontro­llierten klinischen Studie an 166 Patienten mit chronischer idiopathischer Urtikaria erhielten 85 Patienten Placebo und 81 Patienten einmal täglich 5 mg Levocetirizin, die Behandlungsdauer betrug jeweils sechs Wochen. Die Behandlung mit Levocetirizin führte, sowohl in der ersten Woche als auch über die gesamte Behandlungsdauer hinweg, gegenüber Placebo zu einer signifikanten Senkung des Juckreizschwe­regrades. Außerdem bewirkte Levocetirizin im Vergleich zu Placebo eine ausgeprägtere Besserung der gesundheitsbe­zogenen Lebensqualität, die anhand des Dermatology Life Quality Index ermittelt wurde.

Chronisch idiopathische Urtikaria wurde modellhaft für urtikarielle Bedingungen untersucht. Da bei urtikariellen Erkrankungen die Histaminfreisetzung ein kausaler Faktor ist, wird angenommen, dass Levocetirizin zusätzlich zur chronischen idiopathischen Urtikaria auch für andere urtikarielle Bedingungen wirksam ist und eine Symptomerleichte­rung bewirkt.

EKG-Ableitungen zeigten keine relevanten Auswirkungen von Levocetirizin auf das QT-Intervall.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Pharmakokinetik von Levocetirizin ist linear, dosis- und zeitunabhängig und zeigt eine geringe interindividuelle Variabilität. Das pharmakokinetische Profil ist bei Verabreichung in Form des isolierten Enantiomers und des Cetirizin-Razemates identisch. Während Resorption und Elimination kommt es nicht zu einer chiralen Inversion.

Resorption

Levocetirizin wird nach oraler Verabreichung rasch und in großem Umfang resorbiert. Bei Erwachsenen werden maximale Plasmakonzentra­tionen nach 0,9 Stunden nach der Einnahme erreicht. Steady-State-Bedingungen werden nach zwei Tagen erreicht. Die maximalen Konzentrationen betragen nach einmaliger bzw. wiederholter oraler Verabreichung von 5 mg pro Tag typischerweise 270 ng/ml bzw. 308 ng/ml. Das Ausmaß der Resorption ist dosisunabhängig und wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht verändert, die maximale Plasmakonzentration wird hierdurch jedoch reduziert und verzögert erreicht.

Verteilung

Zur Verteilung von Levocetirizin im menschlichen Gewebe sowie zur Passage der Blut-HirnSchranke liegen keine Daten vor. Bei Ratten und Hunden werden die höchsten Gewebekonzentra­tionen in Leber und Niere, die niedrigsten im ZNS-Kompartiment gefunden. Beim Mensch, wird Levocetirizin zu 90 % an Plasmaeiweiße gebunden. Die Verteilung von Levocetirizin ist restriktiv, da sein Verteilungsvolumen 0,4l/kg beträgt.

Biotransformation

Beim Menschen werden weniger als 14 % einer eingenommenen Levocetirizin-Dosis metabolisiert; daher kann angenommen werden, dass Unterschiede aufgrund genetischer Polymorphismen oder der gleichzeitigen Einnahme von Enzyminhibitoren vernachlässigbar sind. Die Metabolisierun­gsprozesse umfassen aromatische Oxidation, N- und ODesalkylierung sowie Taurin-Konjugation. Die Desalkylierung wird hauptsächlich durch CYP 3A4 vermittelt, während an der aromatischen Oxidation zahlreiche und/oder nicht identifizierte CYP-Isoformen beteiligt sind. Levocetirizin hat bei Konzentrationen, die weit über den nach einer oralen Dosis von 5 mg erreichten maximalen Konzentrationen liegen, keinen Einfluss auf die Aktivität der CYP-Isoenzyme 1A2, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1 und 3A4.

Aufgrund seiner geringen Metabolisierun­gsrate und der fehlenden Enzyminhibition sind Wechselwirkungen zwischen Levocetirizin und anderen Arzneimitteln unwahrscheinlich.

Elimination

Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei Erwachsenen 7,9 ± 1,9 Stunden. Bei Kleinkindern ist die Halbwertszeit verkürzt. Die mittlere apparente Gesamtkörpercle­arance bei Erwachsenen beträgt 0,63 ml/min/kg. Die renale Elimination stellt für Levocetirizin und seine Metabolite den Hauptausschei­dungsweg dar und erfasst im Mittel 85,4 % einer eingenommenen Dosis. Mit den Fäzes werden nur 12,9 % der Dosis ausgeschieden. Levocetirizin wird sowohl mittels glomerulärer Filtration als auch mittels aktiver tubulärer Sekretion eliminiert.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Die apparente Körperclearance von Levocetirizin korreliert mit der Kreatinin-Clearance. Es wird daher empfohlen, die Dosisintervalle von Levocetirizin bei Patienten mit mäßiger bis starker Einschränkung der Nierenfunktion anhand der Kreatinin-Clearance anzupassen. Bei anurischen Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz ist die Gesamtkörpercle­arance im Vergleich zu gesunden Menschen um ca. 80 % herabgesetzt. Im Verlauf einer 4-stündigen Standardhämodialyse werden < 10 % der Levocetirizinmenge aus dem Plasma entfernt.

Kinder und Jugendliche

Ergebnisse aus einer pädiatrischen Pharmakokinetik­studie mit oraler Anwendung einer einzigen Dosis von 5 mg Levocetirizin bei 14 Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren und einem Körpergewicht zwischen 20 und 40 kg zeigen, dass die Cmax- und AUC-Werte rund doppelt so hoch sind wie die in einem Cross-Over-Studienvergleich bei gesunden, erwachsenen Probanden festgestellten Werte. Die mittlere Cmax, die nach durchschnittlich 1,2 Stunden auftrat, betrug 450 ng/ml. Die gewichtsnorma­lisierte Gesamtkörper-Clearance bei dieser pädiatrischen Gruppe war um 30 % größer und die Eliminationshal­bwertszeit um 24 % kürzer als bei Erwachsenen. Spezielle pharmakokinetische Studien wurden bei pädiatrischen Patienten unter 6 Jahren nicht durchgeführt. Eine retrospektive, populationsphar­makokinetische Analyse wurde bei 323 Patienten (181 Kinder im Alter von 1 bis 5 Jahren, 18 Kinder 6 bis 11 Jahre alt und 124 Erwachsene im Alter von 18 bis 55 Jahren) durchgeführt, die Einfach- oder Mehrfachdosen von Levocetirizin in Höhe von 1,25 mg bis hin zu 30 mg erhalten hatten. Die Ergebnisse dieser Analyse deuten darauf hin, dass die Plasmakonzentra­tionen bei Anwendung von einmal täglich 1,25 mg bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis zu 5 Jahren vergleichbar mit denen von Erwachsenen sind, die 5 mg Levocetirizin pro Tag erhalten hatten.

Ältere Patienten

Für ältere Patienten liegen nur begrenzte pharmakokinetische Daten vor. Bei einer einmal täglich wiederholten Gabe von 30 mg Levocetirizin über einen Zeitraum von 6 Tagen an 9 älteren Patienten (65 bis 74 Jahre) war die Gesamtkörpercle­arance um etwa 33 % geringer im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen. Die Disposition von racemischem Cetirizin war stärker abhängig von der Nierenfunktion als vom Alter. Dieses Ergebnis gilt auch für Levocetirizin, da sowohl Levocetirizin als auch Cetirizin überwiegend über den Urin ausgeschieden werden. Daher sollte bei älteren Patienten die Dosierung von Levocetirizin entsprechend der Nierenfunktion angepasst werden.

Geschlecht

Die pharmakokinetischen Ergebnisse von 77 Patienten (40 Männer, 37 Frauen) wurden auf mögliche geschlechtsspe­zifische Effekte hin ausgewertet. Die Halbwertszeit war bei Frauen (7,08 ± 1,72 Stunden) geringfügig kürzer als bei Männern (8,62 ± 1,84 Stunden); dennoch erscheint die körpergewichtsbe­zogene Clearance bei Frauen (0,67 ± 0,16 ml/min/kg) vergleichbar mit der bei Männern (0,59 ± 0,12 ml/min/kg) zu sein. Für Männer und Frauen mit normaler Nierenfunktion gelten die gleichen Tagesdosen und Anwendungsinter­valle.

Ethnische Zugehörigkeit

Die Auswirkung der ethnischen Zugehörigkeit auf die Elimination von Levocetirizin wurde nicht untersucht. Da Levocetirizin primär renal ausgeschieden wird und keine rasserelevanten Unterschiede bei der Kreatininclearance bestehen, werden keine pharmakokinetischen Unterschiede bei Levocetirizin aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit erwartet. Relevante Kinetikunterschiede von racemischem Cetirizin aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit wurden nicht beobachtet.

Eingeschränkte Leberfunktion

Die Pharmakokinetik von Levocetirizin bei eingeschränkter Leberfunktion wurde nicht untersucht. Bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen (hepatozelluläre, cholestatische und biliäre Zirrhose), denen 10 oder 20 mg racemisches Cetirizin als Einzeldosis verabreicht wurde, war die Halbwertszeit, verglichen mit gesunden Patienten, um 50 % erhöht und die Clearance um 40 % reduziert.

Pharmakokinetis­che/pharmakody­namische Zusammenhänge

Die Wirkung auf die histamininduzierten Hautreaktionen ist nicht phasengleich mit den Plasmakonzentra­tionen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionsto­xizität, Gentoxizität, und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Magnesiumstearat (E572)

Filmüberzug

Hypromellose (E464)

Titandioxid (E171)

Macrogol 400

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PE/PVDC/Al-Blisterpackungen

Packungsgrößen:

Blisterpackungen mit 7, 10, 14, 15, 20, 21, 28, 30, 40, 50, 56, 60, 70, 90, 100, 112 oder 120

Tabletten

Einzeldosis-Blisterpackungen mit 30 × 1 Tablette

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Hexal Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–28477

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 30.07.2009

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 30.09.2012

10. STAND DER INFORMATION

September 2021

Mehr Informationen über das Medikament Levocetirizin Hexal 5 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-28477
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Hexal Pharma GmbH, Jakov-Lind-Straße 5,Top 3.05, 1020 Wien, Österreich