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Leukeran 2 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Leukeran 2 mg - Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Filmtablette enthält 2 mg Chlorambucil.

Sonstige® Bestandteil(e) mit bekannter Wirkung

Eine Filmtablette enthält 67,7 mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtabletten

Braune, runde, bikonvexe Filmtabletten mit dem Aufdruck „GX EG3“ auf der einen und „L“ auf der anderen Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Leukeran wird bei Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen angewendet bei:

Morbus Hodgkin niedrig malignen (indolente) Non-Hodgkin-Lymphomen

Leukeran wird bei Erwachsenen angewendet bei:

chronisch-lymphatischer Leukämie (CLL) Waldenström's Ma­kroglobulinämie

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Chlorambucil ist eine zytotoxische Substanz und sollte deshalb nur von einem in der Onkologie erfahrenen Arzt eingesetzt werden.

Die folgenden empfohlenen Dosierungen sind lediglich allgemeine Empfehlungen. Bezüglich detaillierter Angaben zu den Therapieprotokollen und jeweils angewendeten Dosierungsschemata sollte die entsprechende Fachliteratur konsultiert werden.

Dosierung:

Morbus Hodgkin

Erwachsene

Eine übliche Dosierung bei einer Monotherapie ist 0,2 mg/kg/Tag über 4–8 Wochen.

Leukeran wird jedoch meist im Rahmen einer Kombinationsthe­rapie eingesetzt, wofür mehrere Therapieschemata publiziert wurden. Leukeran wurde auch an Stelle von Stickstofflost angewendet, wobei eine Verringerung der Toxizität bei ähnlicher therapeutischer Wirkung erreicht wurde.

Kinder und Jugendliche

Chlorambucil kann zur Behandlung von Morbus Hodgkin bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden. Die Dosierung ist ähnlich wie bei Erwachsenen.

Niedrig maligne (indolente) Non-Hodgkin-Lymphome

Erwachsene

Die übliche Initialdosis bei einer Monotherapie beträgt 0,1–0,2 mg/kg/Tag über 4–8 Wochen. Die Erhaltungstherapie erfolgt mit reduzierten Tagesdosen oder intermittierenden Behandlungszyklen.

Die wirksame Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem diffusem lymphozytischen Lymphom und von nach einer Strahlenbehandlung rückfälligen Patienten ist mit Leukeran möglich.

Bei Patienten mit fortgeschrittenem lymphozytischen Non-Hodgkin-Lymphom wurde hinsichtlich der Ansprechrate kein signifikanter Unterschied zwischen LeukeranMonot­herapie und Kombinationsche­motherapie gefunden.

In Kombination mit Prednison wird Chlorambucil als Einmaldosis alle 14 Tage gegeben.

Die anfängliche Dosierung beträgt 0,4 mg/kg Körpergewicht; sie wird ab dem

2. Behandlungskurs stufenweise um 0,1 mg/kg Körpergewicht bis zur Maximaldosis von 0,8 mg/kg Körpergewicht gesteigert bzw. bis zum Wirkungseintritt oder bis zum Auftreten toxischer Wirkungen.

Kinder und Jugendliche

Chlorambucil kann zur Behandlung von Non-Hodgkin Lymphomen bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden. Die Dosierung ist ähnlich wie bei Erwachsenen.

Chronisch-lymphatische Leukämie

Erwachsene

Die Leukeran-Therapie wird üblicherweise begonnen, wenn der Patient klinische Symptome entwickelt hat, oder wenn das periphere Blutbild Hinweise auf eine eingeschränkte Knochenmarkfunktion (aber nicht Knochenmarkapla­sie) gibt.

Die Anfangsdosis beträgt 0,15 mg/kg/Tag und wird solange gegeben bis die Leukozytenzahl auf 10×109/1 abgesunken ist. Die Behandlung kann 4 Wochen nach Beendigung des ersten Zyklus wiederaufgenommen werden und mit einer Dosis von 0,1 mg/kg/Tag fortgesetzt werden.

Bei einem Teil der Patienten kommt es meist nach etwa 2 Behandlungsjahren zu einer Normalisierung der Leukozytenzahlen im Blut; Milz und Lymphknoten werden nicht mehr tastbar und der Anteil von Lymphozyten im Knochenmark geht auf unter 20 % zurück. Besteht vor Beginn der Therapie ein Knochenmarkver­sagen, sollte zuerst mit Prednisolon behandelt werden. Erst wenn das Knochenmark regeneriert ist, kann die Behandlung mit Leukeran begonnen werden.

Bei einem Vergleich zwischen intermittierender hochdosierter Leukeran-Therapie mit täglicher Leukeran-Behandlung konnte kein signifikanter Unterschied hinsichtlich Ansprechrate oder Häufigkeit von Nebenwirkungen festgestellt werden.

Ein anderes empfohlenes Behandlungsschema ist Chlorambucil als Monotherapie als Einmaldosis alle 14 Tage. Die Initialdosis beträgt 0,4 mg/kg Körpergewicht; sie wird ab dem 2. Behandlungskurs stufenweise um 0,1 mg/kg Körpergewicht bis zur Maximaldosis von 0,8 mg/kg Körpergewicht gesteigert bzw. bis Wirkungseintritt oder bis zum Auftreten toxischer Wirkungen.

Waldenström's Ma­kroglobulinämie

Erwachsene

Für diese Indikation stellt Leukeran eine Behandlungsmöglichke­it dar.

Die Initialdosis von 6–12 mg/Tag wird solange empfohlen, bis Leukopenie auftritt. Die Therapie wird mit einer Erhaltungsdosis von 2–8 mg/Tag für unbegrenzte Zeit fortgesetzt. Ein anderes empfohlenes Behandlungsschema ist Chlorambucil als Monotherapie kontinuierlich oder intermittierend. Bei kontinuierlicher Anwendung beträgt die tägliche Dosis 0,1 mg/kg Körpergewicht. Bei intermittierender Anwendung wird Chlorambucil in einer Dosis von 0,3 mg/kg Körpergewicht/Tag über 7 Tage gegeben. Der Behandlungszyklus wird alle 6 Wochen wiederholt. Die Therapiedauer beträgt in der Regel mehr als 6 Monate.

BESONDERE PERSONENGRUPPEN

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung in Erwägung zu ziehen.

Eingeschränkte Leberfunktion

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Toxizität überwacht werden. Da Chlorambucil hauptsächlich in der Leber verstoffwechselt wird, sollte bei Patienten mit einer schweren Einschränkung der Leberfunktion eine Dosisreduktion erwogen werden. Da allerdings keine aussagekräftigen Daten zu Patienten mit Leberfunktion­sstörungen vorliegen, kann keine spezielle Dosisempfehlung gegeben werden.

Ältere Personen (ab 65 Jahren)

Es wurden keine speziellen Studien bei älteren Menschen durchgeführt. Die Überwachung der Nieren- und Leberfunktion wird allerdings empfohlen. Im Falle einer Einschränkung ist Vorsicht geboten. Obwohl sich in der klinischen Erfahrung keine altersbedingten Unterschiede des Ansprechens gezeigt haben, sollte die Dosierung bei älteren Patienten sorgfältig eingestellt werden und die Behandlung normalerweise am unteren Ende des Dosierungsbereichs beginnen.

Eingeschränkte Knochenmarkfun­ktion

Bei lymphatischer Infiltration des Knochenmarks oder bei Knochenmarkhy­poplasie darf die tägliche Chlorambucil-Dosis nicht mehr als 0,1 mg/kg Körpergewicht betragen.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Filmtabletten sollen nicht zerbrochen oder zerkaut werden (siehe Abschnitt 6.6). Durch eine Einnahme der Filmtabletten unmittelbar nach einer Mahlzeit wird die Resorption des Wirkstoffs verzögert und insgesamt auch verringert. Daher sollten die Filmtabletten auf nüchternen Magen (mindestens 1 Stunde vor oder 3 Stunden nach einer Mahlzeit) eingenommen werden.

Für Kinder und Jugendliche oder Patienten mit Schluckbeschwerden oder bei Verabreichung über eine Sonde siehe Abschnitt 6.6.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Stillzeit.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Leukeran 2 mg-Filmtabletten sollten nicht verabreicht werden an Patienten mit:

– schweren Knochenmarkschäden

– kurz vorangegangener Röntgenbestrahlung oder Behandlung mit Zytostatika.

Impfungen

Während einer Therapie mit Chlorambucil durchgeführte Impfungen können aufgrund der Immunsuppression in ihrer Wirksamkeit beeinträchtig­t sein.

Eine Immunisierung mit Lebendimpfstoffen kann potenziell Infektionen bei immunsupprimierten Patienten hervorrufen. Daher werden Impfungen mit Lebendimpfstoffen nicht empfohlen.

Monitoring

Da Chlorambucil eine irreversible Knochenmarkschädi­gung hervorrufen kann, sollte das Blutbild der Patienten während der Behandlung engmaschig kontrolliert werden.

In therapeutischen Dosen unterdrückt Chlorambucil die Bildung von Lymphozyten und hat einen geringer ausgeprägten Effekt auf Neutrophile, Thrombozyten und Hämoglobin. Chlorambucil muss nicht bei den ersten Anzeichen einer Neutropenie abgesetzt werden. Man sollte aber berücksichtigen, dass eine Reduzierung der Neutrophilen noch über 10 Tage nach Absetzen der Therapie fortschreiten kann.

Kinder und Jugendliche mit einem nephrotischen Syndrom, Patienten, denen hohe Dosen verschrieben wurden und Patienten mit Krampfanfällen in der Krankengeschichte sollten nach Gabe von Chlorambucil sorgfältig überwacht werden, da ein erhöhtes Risiko von Krampfanfällen besteht.

Mutagenität und Karzinogenität

Chromatid- und Chromosomenab­normitäten wurden bei mit Chlorambucil behandelten Patienten beobachtet.

Über akute sekundäre Malignitäten (insbesondere Leukämien und myelodysplastisches Syndrom) wurde berichtet, vor allem nach Langzeitbehandlung mit Chlorambucil (siehe auch Abschnitt 4.8).

Patientinnen mit Ovarial-Karzinom, die mit alkylierenden Wirkstoffen, einschließlich Chlorambucil, behandelt wurden, zeigten im Vergleich zu Patientinnen, die nicht damit behandelt wurden, eine signifikant höhere Inzidenz von akuten Leukämien.

Bei einem sehr kleinen Teil der mit Chlorambucil behandelten Patientinnen mit Brustkrebs, die Chlorambucil adjuvant als Langzeitbehandlung erhielten, wurde über akute myeloische Leukämien berichtet.

Bei der Anwendung von Chlorambucil muss das Leukämie-Risiko gegen den zu erwartenden therapeutischen Nutzen abgewogen werden (siehe auch Abschnitt 5.3). Patienten, für die potenziell eine autologe Stammzelltran­splantation vorgesehen ist, sollten nicht langfristig mit Chlorambucil behandelt werden.

Empfängnisver­hütende Maßnahmen

Wie bei allen Zytostatika-haltigen Chemotherapien müssen entsprechende kontrazeptive Maßnahmen ergriffen werden, wenn einer der Partner Chlorambucil erhält (siehe Abschnitt 4.6).

Zuckerunverträglichke­it

Die Filmtablette enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Purin-Nukleosid-Analoga (z. B. Fludarabin, Pentostatin und Cladribin) verstärkten die zytotoxische Wirkung von Chlorambucil ex vivo ; die klinische Bedeutung dieses Befundes ist allerdings nicht bekannt.

Eine gleichzeitige Strahlentherapie kann die myelosuppressive Wirkung von Leukeran verstärken.

Aus tierexperimentellen Untersuchungen kann geschlossen werden, dass bei gleichzeitiger Verabreichung von Phenylbutazon-haltigen Arzneimitteln die Nebenwirkungen von Chlorambucil verstärkt werden. Daher wird eine verringerte Chlorambucil-Dosis empfohlen.

Bei Patienten mit CLL wurde in klinischen Studien ein synergistischer Effekt von Chlorambucil und Theophyllin beobachtet.

Eine Immunisierung immunsupprimierter Patienten mit Lebendimpfstoffen wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Chlorambucil wirkt erbgutschädigend und kann die Entwicklung eines Embryos beeinträchtigen.

Chlorambucil sollte nicht während der Schwangerschaft, besonders nicht während des ersten Trimenons, angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin muss eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen.

Frauen sollten während der Behandlung und bis 6 Monate nach Beendigung der Behandlung nicht schwanger werden.

Geeignete kontrazeptive Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein Partner mit Leukeran behandelt wird.

Tritt während der Behandlung mit Leukeran eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.

Stillzeit

Mütter, die Chlorambucil einnehmen, dürfen nicht stillen. Ist eine Anwendung von Leukeran in der Stillzeit aus therapeutischen Gründen notwendig, muss vorher abgestillt werden (siehe Abschnitt 4.3).

Fertilität

Leukeran verursacht eine Unterdrückung der Ovarialfunktion, die in einer Amenorrhoe resultiert.

Männern, die mit Chlorambucil behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Chlorambucil über eine Spermakonservierung beraten zu lassen (siehe Abschnitt 5.3).

Azoospermien wurden als Folge einer Leukeran-Therapie beobachtet, obwohl diese erst vermutlich nach einer Gesamtdosis von mindestens 400 mg Chlorambucil auftreten.

Es wurde ein unterschiedliches Ausmaß der Erholung der Spermatogenese bei LymphomPatienten nach Gesamtdosen von 410–2,600 mg Chlorambucil beobachtet.

Teratogenität

Wie andere zytotoxische Wirkstoffe ist Chlorambucil potenziell teratogen (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Zur Wirkung von Leukeran auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen liegen keine Daten vor.

4.8 Nebenwirkungen

Für dieses Produkt gibt es keine den heutigen Maßstäben entsprechende klinische Dokumentation, die eine exakte Häufigkeitsbes­timmung der Nebenwirkungen unterstützen würde. Nebenwirkungen können je nach Dosierung oder Kombination mit anderen Therapeutika unterschiedlich häufig auftreten.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10); häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1.000, <1/100); selten (>1/10.000, <1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Häufig

Akute sekundäre hämatologische Malignitäten (insbesondere Leukämien und myelodysplastisches Syndrom), insbesondere nach Langzeitbehandlung

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig

Leukopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie oder Knochenmarkde­pression1

Häufig

Anämie

Sehr selten

Irreversibles Knochenmarksver­sagen

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Überempfindlichkeit wie Urtikaria und angioneurotisches Ödem nach Beginn oder im weiteren Verlauf der Behandlung. (Siehe auch Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes)

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Konvulsionen bei Kindern und Jugendlichen mit einem nephrotischen Syndrom

Selten

Konvulsionen2, partiell und/oder generalisiert bei Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen, die normale therapeutische Tagesdosen von Chlorambucil oder eine Hochdosistherapie mit Chlorambucil erhalten

Sehr selten

Nicht im Zusammenhang mit Konvulsionen stehende Bewegungsstörungen, einschließlich Tremor, Muskelzuckungen und Myoklonus ohne Konvulsionen. Periphere Neuropathie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich

Interstitielle Lungenfibrose3, interstitielle Pneumonie

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Gastrointestinale Erkrankungen, wie Übelkeit und

Erbrechen, Diarrhö und Ulzeration der Mundschleimhaut

Leber- und

Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Hepatotoxizität, Ikterus

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Gelegentlich

Hautausschlag

Selten

Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale

Nekrolyse4. (Siehe auch Erkrankungen des Immunsystems)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten

Sterile Zystitis

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich

Amenorrhoe, Azoospermie

Allgemeine

Selten

Pyrexie

Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

1. Wenngleich die Knochenmarkde­pression häufig auftritt, ist sie gewöhnlich reversibel, wenn Chlorambucil frühzeitig genug abgesetzt wird.

2. Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte können besonders empfindlich reagieren.

3. Eine schwere interstitielle Lungenfibrose wurde gelegentlich bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie nach Langzeitbehandlung beobachtet. Die Lungenfibrose kann sich nach dem Absetzen von Chlorambucil wieder zurückbilden.

4. Über das Fortschreiten von Hautausschlägen bis hin zu schweren Reaktionen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse wurde berichtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Symptome

Bei Überdosierung traten in erster Linie reversible Panzytopenien auf.

Neurologische Symptome wie Erregungszustände, Ataxien und wiederholte Grand-malAnfälle traten ebenfalls auf.

Behandlung

Da es kein Antidot für Chlorambucil gibt, sollte das Blutbild laufend kontrolliert werden.

Entsprechende Allgemeinmaßnahmen (z. B. rechtzeitige Magenspülung, Infektionsprop­hylaxe) sollten durchgeführt und – falls notwendig – Bluttransfusionen verabreicht werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antineoplastische und immunmodulierende Mittel, antineoplastisches Mittel, alkylierendes Mittel, Stickstofflost-Analoga, ATC-Code: L01AA02

Wirkmechanismus

Chlorambucil ist ein aromatisches Stickstofflos­tderivat, das über zwei Zentren alkylierend reagiert. Zusätzlich zur Hemmung der DNA-Replikation induziert Chlorambucil die Apoptose in Zellen durch Anreicherung von p53 im Zytosol und der anschließenden Aktivierung eines Apoptose-Aktivators (Bax). Somit werden die Zellproliferation und die Bildung neuer maligner Zellen gehemmt.

Pharmakodynamische Wirkungen

Die zytotoxische Wirkung von Chlorambucil ist sowohl auf Chlorambucil als auch auf dessen Hauptmetabolit, Phenylessigsäu­relost (siehe Abschnitt 5.2) zurückzuführen.

Resistenzmecha­nismus

Chlorambucil ist ein aromatisches Stickstofflost-Derivat, und Resistenzen gegenüber Stickstofflosten sind zurückzuführen auf: Änderungen des Transportes dieser Substanzen und ihrer Metaboliten durch verschiedene Multidrug Resistance-Related Proteine, Änderungen in der Kinetik der durch diese Substanzen verursachten Verknüpfung der DNA Stränge (CrossLinks) und Änderungen in der Apoptose und veränderter DNA Reparaturakti­vitäten.

Chlorambucil ist kein Substrat des Multidrug Resistance-Related Protein 1 (MRP1 oder ABCC1), aber seine Glutathionkonjugate sind Substrate von MRP1 (ABCC1) und MRP2 (ABCC2).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Chlorambucil wird gut aus dem Magen-Darm-Trakt durch passive Diffusion resorbiert und ist innerhalb von 15–30 Minuten nach Verabreichung messbar. Eine Bioverfügbarkeit von ungefähr 70 % bis 100 % wurde nach oraler Verabreichung von Chlorambucil in Form von Einzeldosen von 10–200 mg berichtet. In einer Studie an 12 Patienten, denen ungefähr 0,2 mg/kg Chlorambucil oral verabreicht wurde, trat die mittlere, dosiskorrigierte maximale Plasmakonzentration (492 ± 160 ng/ml) zwischen 0,25 und 2 Stunden nach Verabreichung auf.

In Übereinstimmung mit der schnellen, vorhersagbaren Resorption von Chlorambucil konnte gezeigt werden, dass die inter-individuelle Variabilität der Pharmakokinetik von Chlorambucil im Plasma nach oralen Dosen zwischen 15 und 70 mg (2-fache Intra-PatientVariabi­lität, und eine 2 bis 4-fache Inter-Patient-Variabilität in der AUC) relativ gering ist.

Die Resorption von Chlorambucil wird durch gleichzeitige Gabe mit Nahrung verringert. Ergebnisse aus einer Studie an 10 Patienten lassen bei gleichzeitiger Gabe mit Nahrung einen Anstieg in der mittleren Zeitdauer bis zum Erreichen von Cmax um mehr als 100 %, eine signifikante Reduktion der maximalen Plasmaspiegel um mehr als 50 % und eine Reduzierung der mittleren AUC (0-ot) um ungefähr 27 % erkennen (siehe Abschnitt 4.2).

Verteilung

Chlorambucil weist ein Verteilungsvolumen von ungefähr 0,14–0,24 l/kg auf. Chlorambucil geht kovalente Bindungen mit Plasmaproteinen ein, hauptsächlich mit Albumin (98 %), und bindet kovalent an Erythrozyten.

Biotransformation

Chlorambucil wird extensiv in der Leber mittels Monodichloroet­hylierung und ß-Oxidation verstoffwechselt, hauptsächlich zum aktiven Metaboliten Phenylessigsäu­relost (PAAM), der alkylierende Eigenschaften im Tierversuch zeigt. Chlorambucil und PAAM zerfallen in vivo zu Monohydroxy- und Dihydroxy-Derivaten. Außerdem reagiert Chlorambucil mit Glutathion zu Mono- und Di-Glutathionkon­jugaten des Chlorambucils.

Bei einigen Patienten wurde PAAM bereits 15 Minuten nach oraler Verabreichung von ungefähr 0,2 mg/kg Chlorambucil im Plasma gefunden, mittlere dosiskorrigierte Plasmakonzentra­tionen (Cmax) von 306 ± 73 ng/ml wurden jedoch erst nach 1 bis 3 Stunden erreicht.

Elimination

Die terminalen Plasmaelimina­tionshalbwertsze­iten von Chlorambucil und PAAM liegen bei 1,3–1,5 Stunden bzw. ungefähr 1,8 Stunden. Das Ausmaß der renalen Ausscheidung von unverändertem Chlorambucil oder PAAM ist sehr niedrig – weniger als 1 % der verabreichten Dosis wird in Form von unverändertem Chlorambucil oder PAAM innerhalb von 24 Stunden im Urin ausgeschieden, der Rest wird hauptsächlich als Mono- und Dihydroxy-Derivate ausgeschieden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Reproduktionsto­xizität

Bei Ratten wurde gezeigt, dass Chlorambucil die Spermatogenese schädigt und eine testikuläre Atrophie verursacht.

Teratogenität

Wie andere zytostatisch wirkende Arzneimittel ist auch Chlorambucil als teratogen anzusehen (siehe auch Abschnitt 4.6).

Chlorambucil verursachte nach oraler Einzelgabe von 4 bis 20 mg/kg Körpergewicht an Embryonen von Maus und Ratte Abnormitäten in der fetalen Entwicklung, wie Verkürzung und Krümmung des Schwanzes, Mikrozephalie und Exenzephalie, Abnormalitäten der Finger und Zehen einschließlich Ektro-, Brachy-, Syn-, und Polydaktylie und Abnormalitäten der langen Knochen wie Verkürzung, Fehlen ein oder mehrerer Glieder sowie völliges Fehlen der Knochenbildun­gsanlage.

Bei Ratten verursachte Chlorambucil nach intraperitonealer Einzelinjektion von 3 bis 6 mg/kg Körpergewicht bei den Nachkommen auch renale Abnormalitäten.

Mutagenität und Kanzerogenität

Chlorambucil wirkt genotoxisch und mutagen in In-vitro und In-vivo -Tests und Chromosomenverände­rungen wurden bei mit Chlorambucil behandelten Patienten beobachtet. Chlorambucil wirkt kanzerogen bei Tieren und Menschen.

Pharmakokinetik im Gehirn und Plasma

Nach oraler Gabe von 14C-markiertem Chlorambucil an Ratten wurden die höchsten Konzentrationen des radioaktiven Materials im Plasma, in der Leber und den Nieren gefunden. Nur geringe Konzentrationen wurden nach intravenöser Gabe von Chlorambucil in Gehirngewebe von Ratten gemessen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

Cellulose, mikrokristallin

Wasserfreie Lactose

Kolloidales, wasserfreies Siliciumdioxid

Stearinsäure.

Filmüberzug

Hypromellose

Titandioxid (E171)

Synthetisches gelbes Eisenoxid (E172)

Synthetisches rotes Eisenoxid (E172)

Macrogol.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Aus Leukeran-Filmtabletten hergestellte Suspensionen (siehe Abschnitt 6.6) sind zur sofortigen Anwendung bestimmt.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2°C – 8°C).

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Eine braune Glasflasche (Typ III) mit kindersicherem Verschluss aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE) / Polypropylen enthält 25 Filmtabletten.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Sichere Handhabung von Leukeran-Filmtabletten

Beim Umgang mit Leukeran-Filmtabletten sollten die Vorschriften zur Handhabung von Zytostatika beachtet werden. Die Filmtabletten sollten nicht geteilt werden. Solange der Filmtablettenüber­zug intakt ist, besteht kein Kontamination­srisiko.

Für Kinder und Jugendliche oder Patienten mit Schluckbeschwerden oder bei Verabreichung über eine Sonde können die Leukeran-Filmtabletten zur sofortigen Anwendung in Flüssigkeit suspendiert verabreicht werden.

Entsorgung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen für Zytostatika zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Aspen Pharma Trading Limited

3016 Lake Drive,

Citywest Business Campus

Dublin 24, Irland

8. ZULASSUNGSNUMMER

10.754

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 16.08.1968

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 11.12.2012

10. STAND DER INFORMATION

Oktober 2015

Mehr Informationen über das Medikament Leukeran 2 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 10754
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Aspen Pharma Trading Limited, Lake Drive 3016 Citywest Business Campus, 24 Dublin, Irland