Beipackzettel - Kaliumchlorid B. Braun Infusionszusatz 74,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie dieses Arzneimittel erhalten, denn sie enthält wichtige Informationen.
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– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
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– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
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1. Was ist Kaliumchlorid B. Braun und wofür wird es angewendet?
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2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Kaliumchlorid B. Braun beachten?
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3. Wie ist Kaliumchlorid B. Braun anzuwenden?
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4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
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5. Wie ist Kaliumchlorid B. Braun aufzubewahren?
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6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Kaliumchlorid B. Braun und wofür wird es angewendet?
Kaliumchlorid B. Braun ist eine konzentrierte Lösung von Kaliumchlorid.
Sie dient zur Zufuhr von Kalium
- wenn Sie einen Kaliummangel haben, insbesondere wenn dieser mit einem Überschuss an basischen (alkalischen) Stoffen und einem zu niedrigen Chloridspiegel im Blut einhergeht (hypochlorämische Alkalose).
- im Rahmen einer parenteralen Ernährung, wenn Sie Nahrung nicht normal zu sich nehmen können.
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Kaliumchlorid B. Braun beachten?
Kaliumchlorid B. Braun darf nicht angewendet werden,
- wenn die Kalium- oder Chloridspiegel in Ihrem Blut zu hoch sind (Hyperkaliämie, Hyperchlorämie).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Kaliumchlorid B. Braun erhalten.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Kaliumchlorid B. Braun ist erforderlich
- wenn Sie Herzprobleme haben
- wenn Sie an einer Erkrankung leiden, die häufig mit einer verminderten Kaliumausscheidung im Urin einhergeht, wie z. B. einer eingeschränkten Nierenfunktion, der Addison-Krankheit (eine bestimmte Erkrankung der Nebenniere) oder Sichelzellenanämie (eine angeborene Erkrankung der roten Blutkörperchen). Wenn Sie eine stark eingeschränkte Nierenfunktion haben oder dialysepflichtig sind, wird Ihr Arzt einen Nierenfacharzt hinzuziehen, bevor Sie dieses Arzneimittel erhalten.
- wenn Sie Arzneimittel einnehmen oder erhalten, die die Kaliumausscheidung im Urin vermindern, z. B.
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– bestimmte harntreibende Arzneimittel (Diuretika)
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– bestimmte Blutdruckmittel (Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, ACE-Hemmer)
- wenn Sie Arzneimittel einnehmen oder erhalten, die die Nierenfunktion beeinträchtigen können (z. B. bestimmte Arzneimittel zur Dämpfung entzündlicher Vorgänge)
- wenn Sie einen Schock haben (ein akuter Krankheitszustand mit Blutdruckabfall, kalter Haut, schnellem Herzschlag und unregelmäßiger Atmung, der z. B. nach starkem Blutverlust, bei schweren Verbrennungen oder bei einer allergischen Reaktion auftreten kann)
- wenn Sie an schweren Gewebeschäden leiden, wie z. B. bei Brandverletzungen
- wenn Sie an einer Erkrankung leiden, die zu Muskelschwäche und manchmal einem erhöhten Kaliumspiegel im Blut führt (familiäre hyperkaliämische periodische Lähmung)
Ihr Arzt wird diese Punkte vor und während Ihrer Behandlung mit diesem Arzneimittel berücksichtigen.
Wenn Sie dieses Arzneimittel aufgrund eines Kaliummangels erhalten, wird Ihnen zunächst keine gleichzeitige Glucose-Infusion gegeben, da Glucose den Kaliumspiegel noch weiter vermindern kann.
Während Sie dieses Arzneimittel erhalten, werden Ihre Blut-Elektrolyt-Werte und der Säure-BasenStatus kontrolliert. Dadurch wird überprüft, ob diese Werte normal sind. Darüber hinaus erfolgt möglicherweise eine EKG-Überwachung.
Es wird sehr sorgfältig darauf geachtet, dass die Lösung in eine Vene gegeben wird, um eine Gewebeschädigung zu vermeiden.
Wenn Sie dieses Arzneimittel aufgrund eines Kaliummangels erhalten, wird Ihnen Ihr Arzt das Arzneimittel üblicherweise mithilfe einer Infusionspumpe geben.
Ältere Patienten, bei denen die Wahrscheinlichkeit von Herz- und Nierenproblemen erhöht ist, werden während der Behandlung engmaschig überwacht und die Dosierung wird sorgfältig angepasst.
Wenn Sie stark unterernährt sind, d. h. wenn Sie nicht genügend Nahrung erhalten haben, besteht die Möglichkeit, dass es zu einem als „Refeeding-Syndrom“ bezeichneten Zustand kommt. Ihr Arzt wird Sie sorgfältig überwachen und die Nährstoffzufuhr nur langsam steigern.
Anwendung von Kaliumchlorid B. Braun zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Ihr Arzt wird besonders auf folgende Arzneimittel achten:
- Arzneimittel zur Behandlung von Herzschwäche (Herzglykoside, z. B. Digoxin):
Die Wirkungen dieser Arzneimittel werden schwächer, wenn der Blut-Kaliumspiegel ansteigt. Sie werden stärker (möglicherweise kommt es zu einem unregelmäßigen Herzschlag), wenn Ihr BlutKaliumspiegel abfällt.
- Arzneimittel, die zu einer verminderten Kaliumausscheidung im Urin führen:
Zu dieser Arzneimittelgruppe gehören:
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– bestimmte harntreibende Arzneimittel (kaliumsparende Diuretika wie Triamteren, Amilorid, Spironolacton)
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– bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von hohem Blutdruck (Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten oder ACE-Hemmer)
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– Arzneimittel, die das Immunsystem dämpfen (Tacrolimus, Ciclosporin)
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– bestimmte Arzneimittel, die als Schmerzmittel oder zur Behandlung von Entzündungen angewendet werden (nichtsteroidale Antiphlogistika)
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– blutverdünnende Arzneimittel (Heparin)
Die gleichzeitige Gabe dieser Arzneimittel zusammen mit Kalium kann zu stark überhöhten BlutKaliumspiegeln führen, wodurch es zu Herzrhythmusstörungen kommen kann.
- Arzneimittel, die zu einer verstärkten Kaliumausscheidung im Urin führen:
Die folgenden Arzneimittel können die Kaliumausscheidung im Urin verstärken:
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– ein bestimmtes Hormon (adrenocorticotropes Hormon [ACTH])
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– bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Entzündungen (Kortikosteroide)
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– einige harntreibende Arzneimittel (Schleifendiuretika)
Die gleichzeitige Gabe dieser Arzneimittel zusammen mit Kalium kann dazu führen, dass Sie die falsche Kaliumdosis erhalten, da das erhaltene Kalium schneller als normal aus dem Körper entfernt wird.
- Suxamethonium (ein muskelerschlaffender Wirkstoff, der bei Vollnarkosen verwendet wird): Die gleichzeitige Gabe dieses Arzneimittels zusammen mit Kalium kann ebenfalls zu stark überhöhten Blut-Kaliumspiegeln führen, wodurch es zu Herzrhythmusstörungen kommen kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Schwangerschaft
Bisher liegen keine Berichte zu gesundheitsschädlichen Wirkungen oder Risiken im Zusammenhang mit der Anwendung dieses Arzneimittels bei Schwangeren vor.
Ihr Arzt wird Ihnen dieses Arzneimittel nur mit Vorsicht geben und nur, wenn es eindeutig notwendig ist.
Stillzeit
Dieses Arzneimittel kann während der Stillzeit angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
3. Wie ist Kaliumchlorid B. Braun anzuwenden?
Kaliumchlorid B. Braun wird Ihnen nach Verdünnung in einer geeigneten Lösung intravenös als Infusion, d. h. über einen dünnen Schlauch oder eine Kanüle direkt in eine Vene, verabreicht.
Dosierung
Die Menge, die Sie erhalten, bestimmt Ihr Arzt anhand Ihrer Blut-Elektrolyt-Werte, Ihres Säure-Basen-Status, Ihres Alters und Ihres individuellen Bedarfs.
Wenn Sie eine größere Menge von Kaliumchlorid B. Braun erhalten haben, als Sie sollten
Es ist unwahrscheinlich, dass Sie einmal zu viel von dem Arzneimittel erhalten. Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal werden die Anwendung überwachen.
Symptome
Eine Überdosis kann zu einem überhöhten Kaliumspiegel mit den nachstehend aufgeführten Nebenwirkungen führen. Das Auftreten von Nebenwirkungen ist wahrscheinlicher, wenn Ihr Blut saurer als normal ist (Azidose) oder Sie an einer Nierenerkrankung leiden.
Herz und Kreislauf:
- verlangsamter Herzschlag bis hin zum Herzstillstand
- Veränderungen im Elektrokardiogramm
- Blutdruckabfall
- Umverteilung des zirkulierenden Bluts von den Gliedmaßen in Kopf und Rumpf
Muskeln und Nervensystem:
- Schwäche
- Müdigkeit
- Verwirrtheit
- Gliederschwere
- Muskelzuckungen
- Taubheitsgefühl
- Lähmung
Behandlung
Im Falle einer Überdosis wird die Infusion sofort abgebrochen und Ihr Arzt wird die erforderlichen Maßnahmen ergreifen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die folgenden Nebenwirkungen können schwerwiegend sein. Wenn eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt, wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt.
- Übersäuerung des Blutes (Azidose) (Häufigkeit nicht bekannt)
- Überhöhter Blutspiegel von Chlorid (Hyperchlorämie) (Häufigkeit nicht bekannt)
- Unregelmäßiger Herzschlag (Herzrhythmusstörungen, eine Folge von überhöhten Zufuhrraten) (Häufigkeit nicht bekannt)
Andere Nebenwirkungen
- Übelkeit (Häufigkeit nicht bekannt)
- Reaktionen an der Einstichstelle einschließlich örtlich begrenzter Schmerzen, Venenreizung oder Venenentzündung (Thrombophlebitis) sowie Austritt von Flüssigkeit in das Gewebe
(Extravasation) (Häufigkeit nicht bekannt)
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für
Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen,
Traisengasse 5, 1200 WIEN, ÖSTERREICH, Fax: + 43 (0) 50 555 36207, Website: anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Kaliumchlorid B. Braun aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Ampulle und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Nur verwenden, wenn die Lösung klar, farblos und frei von Partikeln ist und das Behältnis und sein Verschluss unbeschädigt sind.
Die Behältnisse sind nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Nach Anbruch Rest verwerfen.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Kaliumchlorid B. Braun enthält
- Der Wirkstoff ist Kaliumchlorid.
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1 ml Konzentrat enthält 74,5 mg Kaliumchlorid entsprechend 1 mmol K+ und 1 mmol Cl-.
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1 Ampulle zu 10 ml enthält 0,745 g Kaliumchlorid
entsprechend 10 mmol K+ und 10 mmol Cl-
1 Ampulle zu 20 ml enthält 1,49 g Kaliumchlorid entsprechend 20 mmol K+ und 20 mmol Cl-
Theoretische Osmolarität 2000 mOsm/l
pH 4,5 – 7,5
- Der sonstige Bestandteil ist:
Wasser für Injektionszwecke
Wie Kaliumchlorid B. Braun aussieht und Inhalt der Packung
Kaliumchlorid B. Braun ist ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, d. h. es wird verabreicht, nachdem es in einer geeigneten Lösung verdünnt wurde.
Es ist eine klare, farblose wässrige Lösung.
Kaliumchlorid B. Braun ist erhältlich in:
- Polyethylenampullen Mini-Plasco®, Inhalt: 10 ml, 20 ml,
in Packungen zu 20 × 10 ml und 20 × 20 ml
- Polyethylenampullen Mini-Plasco®connect, Inhalt: 10 ml, 20 ml,
in Packungen zu 20 × 10 ml und 20 × 20 ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
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B. Braun Melsungen AG
Carl-Braun-Straße 1
34212 Melsungen
Deutschland
Postanschrift
-
B. Braun Melsungen AG
Mehr Informationen über das Medikament Kaliumchlorid B. Braun Infusionszusatz 74,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-18536
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
B. Braun Melsungen AG, Carl-Braun-Straße 1, 34212 Melsungen, Deutschland