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Jodthyrox - Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Jodthyrox - Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Jodthyrox – Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Tablette enthält 100 ^g Levothyroxin-Natrium und 131 ^g Kaliumiodid, entsprechend 100 ^g lod.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 0,0205 mg Natrium

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tabletten

Fast weiße, runde Tabletten mit beidseitiger Bruchkerbe und Prägung EM45.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung der Struma mit bestehendem lodmangel Rezidivprophylaxe nach Operation einer lodmangelstruma

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung:

Die nachstehenden Angaben können nur als Richtlinien dienen. Der individuelle LevothyroxinTa­gesbedarf muss mittels klinischer Untersuchungen und geeigneter Laborparameter (z.B. TSH-, fT3-T4 Bestimmung) kontrolliert werden.

Der Bedarf an Schilddrüsenhor­monen ist bei Patienten über 60 Jahre um ca. 25% niedriger als bei jüngeren Erwachsenen.

Für Kinder unter 10 Jahren liegen keine speziellen Daten vor, daher ist eine spezielle Dosierempfehlung nicht möglich.

Initial:

1/2 Tablette täglich. Nach 2 – 4 Wochen wird die Dosis in Abhängigkeit vom Alter und Körpergewicht bzw. vom Bedarf des Patienten und unter Kontrolle der entsprechenden Schilddrüsenhor­monwerte auf die Erhaltungsdosis erhöht.

Erhaltungsdosis:

Erwachsene und Jugendliche: 1 Tablette täglich.

Schwangerschaft und Stillzeit: In Endemiegebieten ist während der Schwangerschaft eine lodsupplementierung in Höhe von 100 – 200 ^g anzuraten, aber auf keinen Fall wesentlich zu überschreiten. Siehe auch Abschnitt Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit.

Art der Anwendung:

Die Tabletten sollen als einmalige Tagesdosis nüchtern 1/2 Stunde vor dem Frühstück mit Flüssigkeit eingenommen werden.

Dauer der Anwendung:Dauer der Anwendung:

Die Anwendung erfolgt für einige Monate bis lebenslang.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile autonome Areale bzw. Adenome der Schilddrüse Struma nodosa Hyperthyreose jeglicher Genese unbehandelte Nebennierenrin­deninsuffizienz Angina pectoris tachykarde Herzinsuffizienz Herzrhythmusstörun­gen echte Iodallergie Dermatitis herpetiformis Duhring

Eine Therapie mit Jodthyrox darf nicht begonnen werden bei akutem Myokardinfarkt, akuter Myokarditis und akuter Pankarditis.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vor Beginn einer Therapie mit Jodthyrox sind folgende Krankheiten auszuschließen bzw. zu behandeln: koronare Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Hypophysen- bzw. Nebenrindenin­suffizienz, Schilddrüsenau­tonomie.

Bei der Einleitung einer Therapie mit Levothyroxin wird bei Patienten mit Risiko für psychotische Störungen empfohlen, mit einer niedrigen Dosis von Levothyroxin zu starten und diese Dosis bei Beginn der Therapie nur langsam zu erhöhen. Eine Überwachung des Patienten ist angezeigt. Sollten Anzeichen für psychotische Störungen auftreten, ist eine Anpassung der Dosis von Levothyroxin in Betracht zu ziehen.

Hypertonie, koronare Insuffizienz, Herzinsuffizienz, tachykarde Herzrhythmusstörungen:

Eine Hypertonie und eine Koronarinsuffizienz sind vor Beginn der Jodthyrox-Therapie entsprechend zu behandeln. Bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung, insbesondere in höherem Alter, und bei Patienten mit schwerer Hypothyreose ist eine Substitutionsthe­rapie besonders vorsichtig anzulegen. Die Jodthyrox-Therapie sollte in niedriger Dosis eingeleitet, in größeren Zeitabständen und unter häufiger Kontrolle der Schilddrüsenhor­monparameter langsam gesteigert werden. Auch eine leichtere Hyperthyreosis factitia ist bei Koronarinsuffi­zienz, Herzinsuffizienz oder tachykarden Herzrhythmusstörun­gen unbedingt zu vermeiden. In diesen Fällen sind häufigere Kontrollen der Schilddrüsenhor­monparameter durchzuführen.

Diabetes mellitus:

Da Schilddrüsenhormone die Glucoseresorption sowie Insulinsekretion und -empfindlichkeit beeinflussen, ist der Blutzuckerspiegel in der Initialphase der Behandlung mit Jodthyrox regelmäßig zu kontrollieren und bei Veränderungen die Dosierung des Antidiabetikums entsprechend anzupassen.

Hypophysen- bzw. Nebennierenrindeninsuffizienz:

Bei unbehandelter Hypophyseninsuf­fizienz kann die Verabreichung von Levothyroxin eine Nebennierenrin­deninsuffizienz aufdecken und/oder verschlimmern. Der Nebennierenstatus muss erst erhoben werden und eine entsprechende Therapie begonnen werden. Bei vorliegender Nebennierenrin­denfunktionsstörung sollte diese vor Beginn der Therapie mit Levothyroxin angemessen behandelt werden, um einer akuten Nebennierenin­suffizienz vorzubeugen (siehe Abschnitt 4.3).

Schilddrüsenautonomie:Schilddrüsenau­tonomie:

Autonomien in der Schilddrüse sind durch eine gezielte Diagnostik vor Beginn der Therapie mit Jodthyrox auszuschließen.

Gewicht

Schilddrüsenhormone sollen nicht zur Gewichtsreduktion gegeben werden. Bei euthyreoten Patienten führt eine Behandlung mit Levothyroxin nicht zu einer Gewichtsreduktion. Höhere Dosen können schwerwiegende oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen. Hohe Dosen von Levothyroxin sollten nicht mit bestimmten Substanzen zur Gewichtsreduk­tion, d.h.

Sympathomimetika, kombiniert werden.

Die hämodynamischen Parameter sind zu überwachen, wenn eine Behandlung mit Levothyroxin bei Frühgeborenen mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht begonnen wird, da es aufgrund der nicht ausgereiften Nebennierenfunktion zu einem Kreislaufkollaps kommen kann.

Bei der Levothyroxin-Therapie hypothyreoter postmenopausaler Frauen, die ein erhöhtes Osteoporoserisiko aufweisen, sollte zur Vermeidung supraphysiolo­gischer Blutspiegel von Levothyroxin die Schilddrüsenfun­ktion häufiger kontrolliert werden.

Eine Sättigung der Schilddrüse mit Iod kann die optimale Aufnahme von Radioiod zur Diagnostik oder Therapie verhindern. Es wird empfohlen, eine Iodidgabe vor solchen Maßnahmen zu vermeiden.

Wenn eine Umstellung auf ein anderes Levothyroxin-haltiges Produkt erforderlich ist, muss während der Übergangszeit eine engmaschige Überwachung einschließlich einer klinischen und biologischen Überwachung durchgeführt werden, da das Risiko eines Schilddrüsenun­gleichgewichts besteht. Bei einigen Patienten kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.

Hypothyreose und/oder eine verminderte Kontrolle von Hypothyreose kann auftreten, wenn Orlistat und Levothyroxin gemeinsam verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5). Patienten die Levothyroxin einnehmen, sollten ihren Arzt konsultieren bevor sie eine Behandlung mit Orlistat beginnen oder beenden oder ändern, da Orlistat und Levothyroxin möglicherweise zu verschiedenen Zeiten eingenommen werden müssen und die Dosis von Levothyroxin gegebenenfalls eine Anpassung benötigt. Darüber hinaus wird empfohlen, die Serumhormonspiegel des Patienten zu überwachen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Cumarin-Derivate:

Verstärkte Blutgerinnungshem­mung, verlängerte Prothrombin-Zeit. Dadurch kann die Gefahr von Hämorrhagie, wie z.B. ZNS oder gastointestinale Blutungen, vor allem bei älteren Patienten erhöht werden. Regelmäßige Kontrollen zu Beginn und während der Medikation sind daher erforderlich. Gegebenenfalls ist eine Dosisreduktion des Antikoagulans angezeigt.

Antidiabetika:

Levothyroxin kann die Wirkung von Antidiabetika vermindern. Daher ist der Blutzuckerspiegel bei Diabetes mellitus in der Initialphase der Jodthyrox-Behandlung regelmäßig zu kontrollieren und die Dosierung des Antidiabetikums anzupassen.

Proteasenhemmer:

Proteasenhemmer (Ritonavir, Indinavir, Lopinavir) können die Wirkung von Levothyroxin beeinflussen. Regelmäßige Kontrollen der Schilddrüsenhor­monenwerte sind zu empfehlen. Gegebenenfalls ist die Dosis anzupassen.

Digitalis:

Digitaliswirkung kann verringert werden.

Die folgenden Wirkstoffe können die Wirkung von Levothyroxin verstärken:

Salicylate, Dicumarol, Furosemid, Clofibrat:

Verdrängung von Schilddrüsenhor­monen durch Salicylate, Dicumarol, hohe Dosen von Furosemid (250 mg) und Clofibrat aus der Plasmaeiweißbin­dung. Dies führt zu einer Erhöhung des fT4-Anteils.

Phenytoin:

Phenytoin kann Levothyroxin von den Plasmaproteinen verdrängen. Dies resultiert in erhöhtem fT4. Andererseits verstärkt Phenytoin den hepatischen Metabolismus von Levothyroxin. Regelmäßige Kontrollen der Schilddrüsenhor­monwerte sind zu empfehlen. Während der Jodthyrox-Therapie darf Phenytoin nicht intravenös verabreicht werden.

Die folgenden Wirkstoffe können die Wirkung von Levothyroxin vermindern:

Ionenaustauscher

wie z.B. Colestyramin und Colestipol vermindern die Resorption von Levothyroxin. Daher soll Jodthyrox 4 – 5 Stunden vor der Colestyramin- oder Colestipol-Gabe eingenommen werden.

Aluminium, Eisen und Calciumsalze:

In der einschlägigen Literatur wird berichtet, dass aluminiumhaltige Präparate (Antazida, Sucralfat) zur potentiellen Wirkungsabschwächung von Schilddrüsenhor­monen führen können. Deshalb sollte die Einnahme von Arzneimitteln die Levothyroxin enthalten mindestens zwei Stunden vor der Gabe aluminiumhaltiger Präparate erfolgen.

Entsprechendes gilt für eisen- und calciumsalzhaltige Arzneimittel.

Propylthiouracil, Glucokortikoide, Beta-Sympatholythika und iodhaltige Kontrastmittel:

Diese Sustanzen inhibieren die pheriphere Konversion von T4 zu T3.

Protonenpumpen­hemmer (PPIs):

Die gleichzeitige Verabreichung mit PPIs kann aufgrund der Erhöhung des intragastrischen pH-Werts durch die PPIs zu einer Abnahme der Absorption der Schilddrüsenhormone führen. Eine regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenfun­ktion und klinische Untersuchung wird empfohlen. Eventuell ist die Dosis der Schilddrüsenhormone zu erhöhen.

Orlistat:Orlistat:

Hypothyreose und/oder eine verminderte Kontrolle einer Hypothyreose kann auftreten, wenn Orlistat und Levothyroxin zur selben Zeit eingenommen werden. Dies ist möglicherweise auf eine verringerte Absorption von Jodsalzen und/oder Levothyroxin zurückzuführe­n sein.

Sevelamer:

Sevelamer kann die Absorption von Levothyroxin vermindern. Deshalb wird bei diesen Patienten empfohlen, Veränderungen der Schilddrüsenfun­ktion zu Beginn und während der Medikation, zu kontrollieren. Falls notwendig muss die Levothyroxin-Dosis angepasst werden.

Tyrosinkinase-Inhibitoren:

Tyrosinkinase-Inhibitoren (Imatinib, Sunitinib) können die Wirksamkeit von Levothyroxin vermindern. Deshalb wird bei diesen Patienten empfohlen, Veränderungen der Schilddrüsenfun­ktion zu Beginn und während der Medikation, zu kontrollieren. Falls notwendig muss die Levothyroxin-Dosis angepasst werden.

Sertralin, Chloroquin/Pro­guanil

Diese Substanzen setzen die Wirksamkeit von Levothyroxin herab und führen zu einem TSH-Anstieg.

Arzneimittel mit Leberenzym-induzierender Wirkung (z.B. Barbiturate, Carbamazepin)

Barbiturate und andere Substanzen, die das Enzymsystem der Leber induzieren können, können die hepatische Clearance von Levothyroxin steigern.

Östrogene:

Frauen, welche Östrogen-haltige Kontrazeptiva einnehmen, sowie postmenopausale Frauen unter Hormonersatzthe­rapie, können einen erhöhten Bedarf für Levothyroxin aufweisen.

Amiodaron: Diese Sustanzen inhibieren die pheriphere Konversion von T4 zu T3.

Bedingt durch seinen hohen Iodgehalt kann Amiodaron sowohl eine Hyperthyreose als auch Hypothyreose auslösen. Besondere Vorsicht ist bei einer nodösen Struma mit möglicherweise unerkannter Autonomie geboten.

Interaktionen bezogen auf Kaliumjodid:

Antithyroidale Arzneimittel blockieren die organische Bindungsaffinität von Jod in der Schilddrüse und können somit Struma bildend wirken.

Ebenso wird die Iodidaufnahme in die Schilddrüse kompetitiv durch Substanzen inhibiert, welche demselben „trapping“ Mechanismus unterliegen (wie Perchlorate, welches ebenso die Rezirkulation von Iod blockiert) sowie durch nicht abführbare Substanzen wie Thiocyanate (ab Konzentrationen über 5mg/dl).

Die Iodidaufnahme sowie der Iodidstoffwechsel in der Schilddrüse wird durch TSH stimuliert.

Diagnose und Therapie mit Radioiod werden durch vorherige hohe Iodgaben unmöglich gemacht. Daher sollen diese bei Verdacht auf Schilddrüsenkar­zinom vermieden werden.

Interaktionen bezogen auf Nahrungsmittel:

Sojahältige Lebensmittel können die intestinale Absorption von Levothyroxin vermindern. Insbesondere zu Beginn oder nach Beendigung einer sojahaltigen Ernährung kann eine Dosisanpassung von Jodthyrox notwendig werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Eine Behandlung mit Jodthyrox sollte insbesondere während der Schwangerschaft und Stillzeit konsequent durchgeführt werden. Eine Erhöhung der Dosis kann während der Schwangerschaft erforderlich werden

Erhöhte Serum-TSH-Werte können schon in der 4. Schwangerschaf­tswoche auftreten. Daher sollten schwangere Frauen, die Levothyroxin einnehmen, ihre TSH-Werte zur Bestätigung, dass die mütterlichen Serum-TSH-Werte innerhalb des trimester-spezifischen Schwangerschaf­tsreferenzbere­ichs liegen, während jedes Trimesters bestimmen lassen. Ein erhöhter Serum-TSH-Spiegel sollte durch eine Erhöhung der Levothyroxin-Dosis korrigiert werden. Da postpartale TSH-Werte denen vor der Empfängnis ähnlich sind, sollte die Levothyroxin-Dosis sofort nach der Geburt auf die Dosis vor der Schwangerschaft umgestellt werden. Ein Serum-TSH-Spiegel sollte 6–8 Wochen nach der Geburt bestimmt werden.

Schwangerschaft

Eine Gefahr für den Fetus ist bisher trotz umfangreicher Anwendungen während der Schwangerschaft nicht bekannt geworden.

Die Anwendung von lod und iodhaltigen Präparaten in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte 200 ^g pro Tag nicht überschreiten. Höher dosierte Iodgaben erfordern eine strenge Nutzen/Risiko-Abwägung (siehe Abschnitt Präklinische Daten zur Sicherheit). Auf hohe Iodplasma-Spiegel reagiert der Fetus sehr empfindlich mit einer Hypothyreose und kongenitaler Struma.

Stillzeit

Iodid passiert die Placenta und wird auch in der Muttermilch konzentriert und ausgeschieden. Der Iodidgehalt von Nahrungsergänzun­gsmitteln, welche begleitend eingenommen werden, muss in Erwägung gezogen werden. Zusätzliche Iodidgabe für den zu stillenden Säugling ist nicht notwendig. Bei Gabe sehr hoher Dosen (mehr als das 10fache des in Jodthyrox enthaltenen Iodids) besteht für den Säugling die Gefahr einer Hypothyreose (siehe Abschnitt Präklinische Daten zur Sicherheit).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Da Levothyroxin identisch mit dem natürlich vorkommenden Schilddrüsenhormon ist, ist nicht zu erwarten, dass Jodthyrox einen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat.

4.8 Nebenwirkun­gen

Überempflindlichke­itsreaktionen können zum Wirkstoff wie zu den sonstigen Hilfsstoffen auftreten.

Bei sachgemäßer Anwendung und unter Kontrolle der klinischen Befunde sowie der labordiagnostischen Werte sind Nebenwirkungen während der Behandlung mit Levothyroxin nicht zu erwarten. Wird im Einzelfall die Dosisstärke nicht vertragen oder liegt eine Überdosierung vor, so können, besonders bei zu schneller Dosissteigerung zu Beginn der Behandlung, Symptome auftreten, wie sie auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse vorkommen. Die folgenden Symptome sind typisch: Tachykardie, Palpitationen, kardiale Arrythmien (z.B. atriale Fibrillation und Extrasystolen), Angina pectoris, Fieber, Erbrechen, Mensturationsstörun­gen, Pseudotumor cerebri, Tremor, Hyperhidrosis, erhöhte Nervosität, Gewichtsabnahme, oder Kopfschmerzen, Muskelschwäche und Muskelkrämpfe.

In diesem Fall ist die tägliche Tabletteneinnahme zu reduzieren oder für mehrere Tage zu beenden. Die Therapie kann wieder langsam begonnen werden, wenn die Nebenwirkungen verschwunden sind.

Bei Iodüberempfin­dlichkeit kann die Einnahme von Jodthyrox zu Fieber, Angioödem, Hautausschlag, Urtikaria und Rötung, Jucken und Brennen in den Augen, Reizhusten, Durchfall oder Kopfschmerzen führen.

Die Entwicklung von TPO (Thyroid Peroxidase) Antikörpern durch Iodid-Einnahme ist bei Personen, welche eine Prädisposition zu einer Schilddrüsenau­toimmunerkran­kung zeigen, möglich.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 AT-1200 Wien Fax: + 43 (0) 50 555 36207 W­ebsite:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Bei Überdosierung und Intoxikationen treten Symptome einer mäßigen bis schweren Stoffwechselste­igerung (Unruhe, Tachykardie, pectanginöse Zustände, Diarrhoe, Schlaflosigkeit, Tremor, erhöhte Nervosität, Tachyarrhythmien, Hyperhidrosis, Gewichtsabnahme) auf. Vereinzelt wurden Anfälle in einem hyperthyroiden Status, induziert durch eine Überdosierung, beobachtet.

Ein erhöhter T3-Wert stellt im Vergleich zu erhöhten T4– oder fT4-Werten einen zuverlässigeren Indikator für eine Überdosierung dar.

Eine Unterbrechung der Tabletteneinnahme und Kontrollunter­suchungen werden empfohlen. Bei starken betasympathomi­metischen Wirkungen können die Beschwerden durch Betarezeptoren­blocker gemildert werden. Bei extremen Dosen (Suizidversuch) kann eine Plasmapherese hilfreich sein.

Bei Patienten mit langjährigem Levothyroxin-Abusus sind mehrere Fälle eines plötzlichen Herztodes beschrieben worden.

Im Falle einer chronischen Überdosierung muss die Therapie mit Jodthyrox beendet werden. Bei iodinduzierter Hypothyreose ist Jodthyrox abzusetzen und eine Therapie mit Schilddrüsenhor­monen einzuleiten. Eine iodinduzierte Hyperthyreose wird mit Thyreostatika behandelt. In sehr schweren Fällen ist Intensivtherapie, Plasmapherese oder Thyreodektomie erforderlich.

Das Auftreten von Krampfanfällen oder eine Zunahme der Anfallshäufigkeit bei Patienten mit Epilepsie kann bei Überdosierung oder Überschreiten der individuellen Dosistoleranz auftreten.

Eine Überdosierung von Levothyroxin kann zu einer Hyperthyreose führen. Es können Symptome einer akuten Psychose auftreten, besonders bei Patienten mit einem Risiko für psychotische Störungen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Schilddrüsenhor­mone.

ATC-Code: H03AA

Das in Jodthyrox enthaltene Schilddrüsenhormon Levothyroxin ist in seiner Wirkung mit dem endogen gebildeten Hormon LT4 identisch. Die Hormone Levothyroxin (T4) und Liothyronin (T3) werden in der Schilddrüse gebildet und gelangen von dort im Verhältnis von 10 zu 1 (T4 zu T3) ins Blut. Liothyronin stellt das eigentliche Wirkprinzip der Schilddrüse dar, während Levothyroxin als Prohormon angesehen werden muss (Levothyroxin ist ca. fünfmal schwächer wirksam als Liothyronin).

Der zelluläre Wirkungsmechanismus der Schilddrüsenhormone beruht auf einer gesteigerten Proteinsynthese und Enzymaktivierung. Die physiologischen Hormonwirkungen betreffen Zelldifferenzierung und -wachstum, Steigerung des Energieumsatzes, Temperaturregu­lation und Beschleunigung der Stoffwechselpro­zesse.

Das in Jodthyrox enthaltene Kaliumiodid wirkt dem hauptsächlichen Faktor der Strumagenese in Endemiegebieten, dem Iodmangel, entgegen. Hierdurch wird die erhöhte Empfindlichkeit der Schilddrüse gegenüber der proliferativen Wirkung von TSH herabgesetzt.

Die Erhöhung der Schilddrüsenhormon-Konzentration unter Jodthyrox führt über einen negativen FeedBack-Mechanismus zu einer supprimierten TSH-Sekretion der Hypophyse. Die durch Schilddrüsenhor­monmangel verursachte TSH-Stimulation mit folgender Vergrößerung der Schilddrüse wird gehemmt bzw. eine Rückbildung der Struma erreicht. Diese Wirkung von Jodthyrox wird zur Suppressionsthe­rapie der euthyreoten Struma und zur Rezidivprophylaxe nach Strumektomie herangezogen.

Eine ausreichende Iodidversorgung ist Voraussetzung für die endogene Synthese von Schilddrüsenhor­monen und die normale Funktion und Morphologie der Schilddrüse. Eine unzureichende Iodidzufuhr stellt ein potentielles Krankheitsrisiko dar, sie kann zu endemischer Struma und im Extremfall zu angeborenem Kretinismus führen.

Der Iodidaufnahme auf elektrochemischem Wege (Iodination) in die Epithelzellen der Schilddrüsenfo­llikel folgt eine Oxidation durch das Enzym Iodid-Peroxidase mit H2O2 als Co-Substrat, dadurch entsteht elementares Iod. Dabei wird ein Teil der Tyrosin-Reste des Glykoproteins Thyreoglobulin in den Positionen 3 und z.T. auch 5 des aromatischen Ringes iodiert (Iodisation).

Die iodierten Tyrosinreste verbinden sich durch oxidative Kondensation zum Thyroningerüst. Hauptprodukte sind Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3). Der so entstandene Thyronin-Thyreoglobulin-Komplex wird als Speicherform des Schilddrüsenhormons in das Kolloid der Schilddrüsenfo­llikel exozytiert.

Physiologische lodidmengen (bis etwa 300 ^g) wirken bei lodidmangel substitutiv, d.h. sie beugen der Iodidmangelstruma vor, können bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen die Schilddrüsengröße normalisieren und nehmen Einfluss auf eine Reihe gestörter biochemischer Parameter (T3/T4-Quotient, TSH-Spiegel).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Resorption von Kaliumiodid ist nahezu vollständig.

Nach Einnahme auf nüchternen Magen wird Levothyroxin im Dünndarm mit einer biologischen Verfügbarkeit von 76 – 85% resorbiert. Die Serumproteinbindung von T4 beträgt 99,97%, die Halbwertszeit ca. 7 Tage. Die Halbwertszeit ist bei Hyperthyreose verkürzt (ca. 6 Tage), bei Hypothyreose verlängert (ca. 8 Tage). Schilddrüsenhormone erscheinen wegen der hohen Proteinbindung nur in geringen Mengen im Hämodialysat.

Der Verteilungsraum beträgt ungefähr 10 – 12 l. Die Leber enthält 1/3 des gesamten extrathyreoidalen Levothyroxins, das mit dem Levothyroxin im Serum rasch austauschbar ist.

Das stoffwechselwir­ksamere L-Triiodthyronin (LT3) entsteht durch enzymatische Deiodierung von LT4 (Konversion). Die Inaktivierung der Schilddrüsenhormone erfolgt vorwiegend in der Leber durch Konjugation. Mit der Galle ausgeschiedene Konjugate werden weitgehend rückresorbiert (enterohepatischer Stoffwechsel). Die Abbauprodukte werden sowohl über den Urin als auch über den Stuhl ausgeschieden: Die gesamte metabolische Clearance-Rate von Levothyroxin liegt bei etwa 1,2 l Plasma/Tag.

Anorganisches Iodid wird nach oraler Gabe fast vollständig im Dünndarm resorbiert. Das Verteilungsvolumen beim Gesunden beträgt im Mittel etwa 23 Liter (38% des Körpergewichtes). Der Serumspiegel von anorganischem lodid liegt normalerweise zwischen 0,1 und 0,5 ^g/dl. lodid wird in der Schilddrüse und anderen Geweben wie Speicheldrüsen, Brustdrüse und Magen angereichert. Im Speichel, im Magensaft und in der Muttermilch beträgt die Iodidkonzentration etwa das 30fache der Plasmakonzentra­tion. Die lodidausscheidung im Urin, meist in ^g/g Kreatinin angegeben, dient als Indikator für die Iodidversorgung, da sie normalerweise mit der täglichen, nahrungsbedingten Iodidaufnahme korreliert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Die akute Toxizität von Levothyroxin ist sehr gering. Bei Vergiftungen (Suizidversuch) wurden Dosen bis 10 mg Levothyroxin komplikationslos vertragen. Mit ernsten Komplikationen muss nicht gerechnet werden, es sei denn, dass eine koronare Herzkrankheit besteht (siehe Abschnitt Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen).

Für Kaliumiodid liegen keine Anhaltspunkte aus akuten und chronischen Toxizitätsstudien vor, dass bislang unbekannte Nebenwirkungen beim Menschen auftreten könnten.

Chronische/subchronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an verschiedenen Tierspezies durchgeführt. Bei der Ratte wurden bei hohen Dosen Anzeichen einer Hepatopathie, erhöhtes Auftreten von spontanen Nephrosen und veränderte Organgewichte gesehen. Beim Hund wurden keine wesentlichen Nebenwirkungen beobachtet.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Für Levothyroxin liegen keine Daten aus Langzeitunter­suchungen zur Gentoxizität am Tier vor; bei der Anwendung am Menschen haben sich bisher keine Verdachtsmomente für eine Schädigung der Nachkommenschaft durch Veränderungen des Genoms durch Levothyroxin ergeben.

Untersuchungen zum kanzerogenen Potential von Kaliumiodid liegen nicht vor. In-vitroUntersuchungen zur Mutagenität zeigten negative Ergebnisse.

ReproduktionstoxizitätReproduktionsto­xizität

Schilddrüsenhormone passieren die Plazenta nur zu einem sehr kleinen Anteil. Beim Menschen liegen vielfältige Erfahrungen mit einer Levothyroxin-Therapie in allen Phasen der Schwangerschaft vor. Es existieren keine Anhaltspunkte für eine toxische Einwirkung auf den Fetus oder für die Auslösung einer Missbildung. Ebenso bestehen keine Verdachtsmomente für eine Schädigung der männlichen oder weiblichen Fruchtbarkeit.

Die während der Laktation selbst bei hochdosierter Therapie mit Levothyroxin in die Muttermilch sezernierte Schilddrüsenhor­monmenge reicht zur Entwicklung einer Hyperthyreose oder Suppression der TSH-Sekretion beim Säugling nicht aus. Iodid wird in der Muttermilch konzentriert. Bei Gabe in sehr hoher Dosierung (mehr als das 10fache des in Jodthyrox enthaltenen Iodids) besteht für den Säugling die Gefahr einer Hypothyreose.

Aus tierexperimentellen Untersuchungen liegen keine Hinweise auf teratogene Effekte von Iodid vor.

Iodid ist plazentagängig und kann in sehr hoch dosierter Gabe an die Schwangere beim Feten zu Hypothyreose und/oder Struma mit Todesfällen durch tracheale Kompression führen.

Eine Anwendung von lod und iodhaltigen Präparaten in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte 200 ^g pro Tag nicht überschreiten (siehe Abschnitt Schwangerschaft und Stillzeit).

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose

Gelatine

Croscarmellose-Natrium

Magnesiumstearat

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackung aus transparenter Polypropylen-Folie oder Polyvinylchlorid-Folie und heißsiegellac­kfähiger Aluminium-Folie.

30 und 100 Tabletten

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Handhabung und Beseitigung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Handhabung und Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Merck GmbH, Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–19423

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 23. August 1991

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 18. Mai 2012

10. STAND DER INFORMATION

Dezember 2021

Mehr Informationen über das Medikament Jodthyrox - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-19423
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Merck Gesellschaft mbH, Zimbagasse 5, 1147 Wien, Österreich