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Indapamid "Interpharm" retard 1,5 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Indapamid "Interpharm" retard 1,5 mg - Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Indapamid „Interpharm“ retard 1,5 mg-Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Filmtablette enthält 1,5 mg Indapamid

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

144,22 mg Lactose-Monohydrat

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette mit verzögerter Wirkstofffrei­setzung.

Weiße, runde Filmtablette.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Essentielle Hypertonie.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung:

Alle 24 Stunden ist eine Tablette vorzugsweise morgens einzunehmen.

Höhere Dosen steigern die blutdrucksenkende Wirkung von Indapamid nicht, sondern erhöhen den diuretischen Effekt.

Art der Anwendung:

Eine Filmtablette einmal täglich, vorzugsweise morgens, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) einnehmen.

Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Niereninsuffizienz (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4):

Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min) ist eine Behandlung kontraindiziert.

Thiazid und ähnliche Diuretika sind vollständig wirksam, wenn die Nierenfunktion normal oder nur leicht vermindert ist.

Ältere Patienten (siehe Abschnitt 4.4):

Bei älteren Patienten ist der Serumkreatininwert nach Alter, Gewicht und Geschlecht des jeweiligen Patienten entsprechend anzupassen.

Ältere Patienten können mit Indapamid „Interpharm“ behandelt werden, wenn die Nierenfunktion normal oder nur leicht vermindert ist.

Patienten mit Leberfunktion­sstörung (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4):

Bei schwerer Leberfunktion­sstörung ist eine Behandlung kontraindiziert.

Kinder und Jugendliche:

Indapamid „Interpharm“ wird aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, anderen Sulfonamidderivaten oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Schwere Niereninsuffizienz

– Hepatische Enzephalopathie oder schwere Leberinsuffizienz

– Hypokaliämie

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Besondere Warnhinweise

Bei eingeschränkter Leberfunktion kann es unter Thiaziddiuretika, insbesondere im Falle einer Elektrolytenen­tgleisung, zu einer hepatischen Enzephalopathie kommen. In diesem Fall ist das Diuretikum unverzüglich abzusetzen.

Photosensitivität

Es wurden Fälle von Lichtüberempfin­dlichkeitsreak­tionen mit Thiazid und thiazidähnlichen Diuretika berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Wenn diese Reaktionen während der Behandlung auftreten, wird ein Absetzen der Therapie empfohlen. Falls eine Wiederverabreichung von Indapamid als notwendig erachtet wird, wird empfohlen, lichtexponierte Hautstellen vor der Sonne oder künstlichem UVA-Licht zu schützen.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Wasser- und Elektrolythaushalt

Natriumplasmas­piegel:

Dieser ist vor Therapiebeginn sowie in regelmäßigen Abständen während der Behandlung zu kontrollieren. Grundsätzlich kann es unter jeder Diuretikatherapie zu einer Hyponatriämie mit bisweilen ernsten Folgen kommen. Da ein Abfall des Natriumplasmas­piegels zunächst asymptomatisch verlaufen kann, ist eine regelmäßige Kontrolle notwendig und sollte vor allem bei älteren Patienten und Patienten mit Leberzirrhose häufiger durchgeführt werden (siehe Abschnitt 4.8 und 4.9).

Kaliumplasmas­piegel:

Kaliummangel mit Hypokalämie stellt das Hauptrisiko einer Behandlung mit Thiaziddiuretika und damit eng verwandten Arzneistoffen dar. Das Auftreten einer Hypokaliämie (Kaliumplasmas­piegel <3,4 mmol/l) ist insbesondere bei Risikogruppen, d.h. bei älteren und/oder unterernährten und/oder mehrfach medikamentös behandelten Patienten, sowie bei Patienten mit Leberzirrhose und Ödem- bzw. Aszitesbildung, ferner bei Koronarpatienten und solchen mit Herzinsuffizienz, zu vermeiden. Bei diesem Patientenkreis wird durch eine Hypokaliämie auch die Kardiotoxizität von Herzglykosiden sowie das Risiko von Herzrhythmusstörun­gen erhöht.

Ebenfalls zu den Risikopatienten zählen Personen mit einem langen QT-Intervall, und zwar unabhängig davon, ob dieses angeboren oder iatrogen erworben ist. Das Vorliegen einer Hypokaliämie sowie einer Bradykardie begünstigt dann das Auftreten schwerer Herzrhythmusstörun­gen, insbesondere der möglicherweise tödlich verlaufenden Torsades de pointes.

In all diesen Fällen sind häufigere Kontrollen des Kaliumplasmas­piegels erforderlich, wobei die erste Kontrolle in der ersten Woche nach Therapiebeginn erfolgen sollte.

Der Nachweis einer Hypokaliämie erfordert eine entsprechende Korrektur.

Eine Hypokaliämie, die in Zusammenhang mit niedrigen Magnesiumkonzen­trationen im Serum auftritt, kann therapierefraktär sein, sofern der Magnesiumspiegel im Serum nicht korrigiert wird.

Magnesiumplas­maspiegel:

Es hat sich gezeigt, dass Thiazide und verwandte Diuretika, einschließlich Indapamid, die Ausscheidung von Magnesium über den Urin erhöhen, was zu einer Hypomagnesiämie führen kann (siehe Abschnitt 4.5 und 4.8).

Kalziumplasmas­piegel:

Unter einer Behandlung mit Thiaziddiuretika und damit verwandten Arzneistoffen kann es zu einer verminderten Kalziumausscheidung im Urin sowie zu einem geringfügigen, vorübergehenden Anstieg des Kalziumplasmas­piegels kommen. Eine echte Hyperkalziämie kann durch einen nicht erkannten Hyperparathyre­odismus verursacht sein.

Vor einer eventuellen Untersuchung der Nebenschilddrüsen­funktion ist die Therapie abzubrechen.

Blutzuckerspiegel

Bei Diabetikern ist der Blutzuckerspiegel insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer Hypokaliämie engmaschig zu kontrollieren.

Harnsäurespiegel

Bei Patienten mit Hyperurikämie kann eine verstärkte Neigung zu Gichtanfällen bestehen.

Nierenfunktion und Diuretika

Thiaziddiuretika und damit verwandte Arzneistoffe sind nur bei normaler bzw. nur bei geringfügig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininserum­spiegel <25 mg/l bzw. <220 |imol/l bei einem Erwachsenen) voll wirksam. Bei älteren Patienten ist dieser Serumkreatininwert nach Alter, Gewicht und Geschlecht des jeweiligen Patienten entsprechend anzupassen.

Hypovolämie, hervorgerufen durch diuretikabedingten Wasser- und Natriumverlust zu Therapiebeginn, führt zu einer Verminderung der glomerulären Filtration. Dadurch kann es zu einem Anstieg des Harnstoff-Stickstoffs im Blut (BUN) und des Serumkreatinins kommen. Diese vorübergehende funktionelle Niereninsuffizienz bleibt bei Nierengesunden ohne Folgen, kann eine vorbestehende Niereninsuffizienz aber verschlechtern.

Augenfunktion

Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akute Myopie und sekundäres Winkelverschlus­sglaukom: Sulfonamide und Sulfonamid-Derivate können eine idiosynkratische Reaktion auslösen, die zu einem Aderhauterguss mit Gesichtsfelddefekt, transienter Myopie und zu einem akuten Winkelverschlus­sglaukom führen kann. Die Symptome umfassen das akute Auftreten von verminderten Sehschärfe oder von Augenschmerzen und treten typischerweise innerhalb von Stunden bis Wochen nach Verabreichung des Arzneimittels auf. Unbehandeltes akutes Winkelverschlus­sglaukom kann zu dauerhaftem Sehverlust führen. Die primäre Behandlung besteht darin, die Medikamentene­innahme so schnell wie möglich abzubrechen. Bleibt der Augeninnendruck unkontrolliert sollten sofortige medizinische oder chirurgische Behandlungen in Betracht gezogen werden. Eine Sulfonamid- oder Penicillinallergie in der Vorgeschichte können zu den Risikofaktoren für die Entwicklung eines akuten Winkelverschlus­sglaukoms gehören.

Leistungssportler

Leistungssportler sind darauf aufmerksam zu machen, dass dieses Arzneimittel einen Wirkstoff enthält, der bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.

Kinder und Jugendliche

Indapamid „Interpharm“ wird aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.

Indapamid „Interpharm“ enthält Lactose. Patienten mit einer der seltenen Erbkrankheiten Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Von folgenden Kombinationen wird abgeraten:

- Lithium:

Erhöhung des Lithiumblutspiegels mit Überdosierungssym­ptomatik wie unter einer kochsalzarmen Diät (verminderte Lithiumausscheidung im Urin). Ist die Diuretikatherapie dennoch unumgänglich, sind eine engmaschige Kontrolle des Lithiumblutspiegels und eine Dosierungsanpassung erforderlich.

Bei folgenden Kombinationen sind besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich:

- Torsade de pointes-induzierende Substanzen:

– Klasse Ia Antiarrhythmika (Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid),

– Klasse III Antiarrhythmika (Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid),

– Bestimmte Antipsychotika:

Phenothiazine (Chlorpromazin, Cyamemazin, Levomepromazin, Thioridazin, Trifluoperazin),

– Benzamide (Amisulprid, Sulpirid, Sultoprid, Tiaprid),

– Butyrophenone (Droperidol, Haloperidol),

Andere: Bepridil, Cisaprid, Diphemanil, Erythromycin i.v., Halofantrin, Mizolastin, Pentamidin, Sparfloxacin, Moxifloxacin, Vincamin iv.

Erhöhtes Risiko von ventrikulären Arrhythmien, insbesonders Torsades de pointes (begünstigt durch Hypokaliämie).

Kontrolle der Hypokaliämie und ggf. Korrektur, bevor mit dieser Kombination begonnen wird.

Klinische Kontrolle, Kontrolle von Plasmaelektrolyten und EKG.

Es sollen Substanzen verwendet werden, die nicht den Nachteil haben, bei gleichzeitig vorhandener Hypokaliämie Torsades de pointes hervorzurufen.

- Nichtsteroidale Antiphlogistika (systemisch), inklusive selektive COX-2 Inhibitoren, hochdosierte Salicylsäure (> 3 g/Tag):

Mögliche Reduktion der blutdrucksenkenden Wirkung von Indapamid.

Risiko eines akuten Nierenversagens bei dehydrierten Patienten (Verminderung der glomerulären Filtration). Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu sorgen; die Nierenfunktion ist zu Therapiebeginn zu kontrollieren.

- ACE-Hemmer:

Risiko eines plötzlichen Blutdruckabfalls und/oder eines akuten Nierenversagens zu Therapiebeginn mit einem ACE-Hemmer bei Patienten mit bereits bestehender Natriumverarmung (insbesondere bei Nierenarterien­stenose).

Wenn bei Hypertonie eine vorangegangene Diuretikatherapie möglicherweise zu einer Natriumverarmung geführt hat, ist es notwendig

– entweder das Diuretikum drei Tage vor Beginn der ACE-Hemmer-Therapie abzusetzen und dann, bei Notwendigkeit, ein kaliumausschwem­mendes Diuretikum wieder zu verordnen.

– oder die ACE-Hemmer-Therapie mit niedriger Dosis zu beginnen und dann allmählich zu steigern.

Bei dekompensierter Herzinsuffizienz soll mit einer sehr niedrigen ACE-Hemmer-Dosis begonnen werden, möglicherweise nachdem die Dosierung des gleichzeitig verabreichten kaliumausschwem­menden Diuretikums reduziert worden ist.

Auf jeden Fall ist die Nierenfunktion (Bestimmung des Serumkreatinins) in den ersten Wochen einer ACE-Hemmer-Therapie zu kontrollieren.

- Sonstige Mittel mit kaliumspiegel­senkender Wirkung:

Amphotericin B (i.v.), Gluko- und Mineralokortikoide (systemisch), Tetracosactid, stimulierende Laxantien:

Erhöhtes Risiko einer Hypokaliämie (additive Wirkung).

Kontrolle und ggf. Korrektur des Kaliumplasmas­piegels. Dies ist insbesondere unter einer gleichzeitigen Behandlung mit Herzglykosiden zu beachten. Es sind nicht-stimulierende Laxantien anzuwenden.

- Baclofen:

Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung.

Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu sorgen und bei Therapiebeginn die Nierenfunktion zu überprüfen.

- Digitalispräpa­rate:

Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie begünstigen die toxischen Nebenwirkungen der Digitalisglykoside. Eine Kontrolle des Kaliumplasmas­piegels, Magnesiumplas­maspiegels und EKG Überwachung wird empfohlen, ggf. sollte die Therapie angepasst werden.

Folgenden Kombinationen sollten sorgfältig überprüft werden:

- Kaliumsparende Diuretika (Amilorid, Spironolacton, Triamteren):

Auch wenn diese Kombination bei bestimmten Patienten sinnvoll ist, kann es zu Hypokaliämien oder Hyperkaliämien (insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder Diabetikern) kommen. Kontrolle des Kaliumplasmas­piegels und EKG, ggf. Anpassung der Therapie.

- Metformin:

Erhöhtes Risiko einer Metformin-induzierten Laktatazidose aufgrund der Möglichkeit einer funktionellen Niereninsuffizienz in Zusammenhang mit einer Diuretikatherapie, insbesondere bei einer Behandlung mit Schleifendiuretika. Metformin ist daher nicht anzuwenden, wenn das Serumkreatinin 15 mg/l (135 |imol/l) bei Männern bzw. 12 mg/l (110 |imol/l) bei Frauen übersteigt.

- Jodhaltige Kontrastmittel:

Bei einer durch Diuretika verursachten Dehydratation besteht ein erhöhtes Risiko von akutem Nierenversagen, insbesondere wenn jodhaltige Kontrastmittel in hohen Dosen verwendet werden.

Rehydratation vor Verabreichung des Kontrastmittels.

- Trizyklische Antidepressiva (Imipramintyp), Neuroleptika:

Verstärkte blutdrucksenkende Wirkung und erhöhtes Risiko einer orthostatischen Hypotonie (additive Wirkung).

- Kalzium(salze):

Risiko einer Hyperkalzämie durch verminderte Kalziumausscheidung im Urin.

- Ciclosporin, Tacrolimus:

Risiko erhöhter Kreatininspiegel im Plasma ohne Änderung der zirkulierenden Ciclosporinspiegel, auch bei normalem Wasser- und Natriumhaushalt.

- Kortikoide, Tetracosactid (systemisch):

Verminderung der blutdrucksenkenden Wirkung (Wasser- und Natriumretention durch Kortikoide).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Generell ist während der Schwangerschaft von einer Diuretikatherapie abzusehen. Ferner sind Diuretika unter keinen Umständen in der Behandlung schwangerschaf­tsbedingter, also physiologischer Ödeme einzusetzen, zumal es unter diesen Substanzen zur fetoplazentären Ischämie mit dem Risiko einer fetalen Wachstumsstörung kommen kann.

Stillzeit

Vom Stillen ist abzusehen (Indapamid tritt in die Muttermilch über).

Fertilität

Es liegen keine Studien zur Fertilität vor.

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4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Indapamid beeinflusst die Vigilanz nicht. Bei bestimmten Patienten können jedoch im Zusammenhang mit dem Absinken des Blutdruckes individuelle Reaktionen auftreten, vor allem bei Beginn der Behandlung oder in Kombination mit einem anderen blutdrucksenkenden Arzneimittel. Infolgedessen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen vermindert sein.

4.8 Nebenwirkungen

a. Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Hypokaliämie, Überempfindlichke­itsreaktionen, vor allem seitens der Haut, bei Patienten mit einer Prädisposition für allergische und asthmaatische Reaktionen sowie makulopapulöse Ausschläge.

b. Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen

Nebenwirkungen, die unter thiazidanalogen Diuretika und damit verwandten Arzneistoffen, darunter auch Indapamid, möglich sind, werden nach folgender Konvention unten aufgeführt:

Sehr häufig (>1/10) Häufig (>1/100, <1/10) Gelegentlich (>1/1.000, <1/100) Selten (>1/10.000, <1/1.000) Sehr selten (<1/10.000) Nicht bekannt (Häufikgeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

MedDRA

Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Häufigkeit

Erkrankungen des

Blutes und des Lymphsystems

Agranulozytose

Sehr selten

Aplastische Anämie

Sehr selten

Hämolytische Anämie

Sehr selten

Leukopenie

Sehr selten

Thrombozytopenie

Sehr selten

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Hypokaliämie (siehe Abschnitt 4.4)

Häufig

Hyponatriämie (siehe Abschnitt 4.4)

Gelegentlich

Hypochlorämie

Selten

Hypomagnesiämie

Selten

Hyperkalziämie

Sehr Selten

Erkrankungen des

Schwindel

Selten

Schläfrigkeit

Selten

Nervensystems

Kopfschmerzen

Selten

Parästhesie

Selten

Synkope

Nicht bekannt

Augenerkrankungen

Myopie

Nicht bekannt

Verschwommene Sicht

Nicht bekannt

Sehstörungen

Nicht bekannt

Akutes Winkelverschlus­sglaukom (s. Abschnitt 4.4)

Nicht bekannt

Aderhauterguss

Nicht bekannt

Herzerkrankungen

Arrhythmie

Sehr selten

Torsade de pointes (potentiell tödlich verlaufend) (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5)

Nicht bekannt

Gefäßerkrankungen

Hypotonie

Sehr selten

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Erbrechen

Gelegentlich

Übelkeit

Selten

Verstopfung

Selten

Mundtrockenheit

Selten

Pankreatitis

Sehr selten

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

Leberfunktion­sstörungen

Sehr selten

Möglichkeit des Auftretens einer hepatischen Enzephalopathie im Falle einer Leberinsuffizienz (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Nicht bekannt

Hepatitis

Nicht bekannt

Erkankungen der Haut und des des

Unterhautzellge­webes

Überempfindlichke­itsreaktionen

Häufig

Makulopapulöser Ausschlag

Häufig

Purpura

Gelegentlich

Angioödem

Sehr selten

Urtikaria

Sehr selten

Toxische epidermale Nekrolyse

Sehr selten

Stevens-Johnson-Syndrom

Sehr selten

Möglichkeit der Verschlechterung eines vorbestehenden akuten Lupus erythematodes disseminatus.

Nicht bekannt

Lichtüberempfin­dlichkeitsreak­tionen (siehe

Abschnitt 4.4)

Nicht bekannt

Erkrankungen der

Nieren und Harnwege

Niereninsuffizienz

Sehr selten

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Muskelkrämpfe

Nicht bekannt

Muskelschwäche

Nicht bekannt

Myalgie

Nicht bekannt

Rhabdomyolyse

Nicht bekannt

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Erektile Dysfunktion

Gelegentlich

Untersuchungen

Verlängerung des QT-Intervalls im EKG (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5)

Nicht bekannt

Erhöhte Blutzuckerwerte (siehe Abschnitt 4.4)

Nicht bekannt

Erhöhte Blutharnsäurewerte (siehe Abschnitt 4.4)

Nicht bekannt

Erhöhte Leberenzymwerte

Nicht bekannt

c. Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen:

In klinischen Phase II und Phase III – Studien, die Indapamid 1,5 mg und 2,5 mg verglichen, zeigte die Analyse der Kaliumplasmaspiegel einen dosisabhängigen Effekt von Indapamid:

– Indapamid 1,5 mg: Kaliumplasmaspiegel < 3,4 mmol/1 wurde bei 10% der Patienten und ein Wert von < 3,2 mmol/l bei 4% der Patienten nach einer Behandlungsdauer von 4 bis 6 Wochen beobachtet. Nach 12-wöchiger Therapie betrug die durchschnittliche Abnahme des Kaliumplasmas­piegels 0,23 mmol/l.

– Indapamid 2,5 mg: Kaliumplasmaspiegel < 3,4 mmol/1 wurde bei 25% der Patienten und ein Wert von < 3,2 mmol/l bei 10% der Patienten nach einer Behandlungsdauer von 4 bis 6 Wochen beobachtet. Nach 12-wöchiger Therapie betrug die durchschnittliche Abnahme des Kaliumplasmas­piegels 0,41 mmol/l.

Dehydratation und orthostatische Hypotonie infolge Hyponatriämie mit Hypovolämie. Der damit einhergehende Chloridverlust kann sekundär zu einer kompensatorischen metabolischen Alkalose führen. Allerdings ist diese Nebenwirkung sowohl hinsichtlich der Inzidenz als auch hinsichtlich des Schweregrads als gering einzustufen. (siehe Abschnitt 4.4)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Österreich

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Bis zu einer Dosis von 40 mg, also dem 27fachen der therapeutischen Dosis, kam es unter Indapamid zu keinen toxischen Erscheinungen.

Akute Intoxikationen äußern sich vor allem durch Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts (Hyponatriämie, Hypokaliämie).

Klinisch kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckabfall, Krämpfen, Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, Verwirrtheitszus­tänden, Polyurie oder Oligurie bis hin zu Anurie (durch Hypovolämie) kommen.

Sofortmaßnahmen: Entgiftung durch Magenspülung und/oder Verabfolgung von Aktivkohle. Danach Wiederherstellung eines normalen Wasser- und Elektrolythau­shaltes unter stationären Bedingungen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Diuretika, Sulfonamide, rein

ATC-Code: C03BA11

Indapamid ist ein Sulfonamidderivat mit Indolring und pharmakologisch mit den Thiaziddiuretika verwandt. Der Wirkmechanismus besteht in der Hemmung der Natriumrückre­sorption im proximalen Teil des distalen Nierentubulus. Indapamid führt zu einer vermehrten Natrium- und Chloridausscheidung und in geringerem Umfang auch zu einer vermehrten Kalium- und Magnesiumaussche­idung im Urin. Dadurch verstärkt es die Diurese und wirkt blutdrucksenkend.

In klinischen Studien der Phase II und III erwies sich Indapamid als Monotherapie über 24 Stunden als blutdrucksenkend wirksam, wobei die antihypertensive Wirkung bereits mit Dosierungen erzielt wurde, bei denen die diuretischen Eigenschaften nur schwach ausgeprägt waren.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Indapamid steht mit einer Verbesserung der arteriellen Compliance und einer Verminderung des peripheren Gesamtwiderstands und des arteriolären Widerstands in Zusammenhang.

Indapamid reduziert die linksventrikuläre Hypertrophie.

Bei Thiaziddiuretika und damit verwandten Substanzen wird bei einer bestimmten Dosis ein Plateau der blutdrucksenkenden Wirkung erreicht, während die Nebenwirkungen mit steigender Dosierung weiter zunehmen. Daher sollte bei fehlender Wirksamkeit eine Dosiserhöhung unterbleiben.

Darüber hinaus wurde bei Hypertonikern kurz-, mittel- und langfristig nachgewiesen, dass Indapamid

fettstoffwechsel­neutral ist (kein Einfluss auf Triglyzeride, LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin); kohlehydratstof­fwechselneutral ist, auch bei Hypertonikern mit gleichzeitig bestehendem Diabetes mellitus.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Bei der Darreichungsform von Indapamid 1,5 mg handelt es sich um eine Retardformulierung, die den in einem Matrixsystem gleichmäßig verteilten Wirkstoff verzögert freisetzt.

Resorption

Das aus der Matrix freigesetzte Indapamid wird rasch und vollständig aus dem Magen-DarmTrakt resorbiert. Durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme wird zwar die Resorptionsges­chwindigkeit geringfügig erhöht, doch bleibt die insgesamt resorbierte Wirkstoffmenge davon unbeeinflusst.

Der maximale Plasmaspiegel nach einer Einzeldosis wird ca. 12 Stunden nach Einnahme erreicht. Durch wiederholte Verabreichung lassen sich die zwischen zwei Gaben auftretenden Plasmaspiegel­schwankungen herabsetzen.

Es bestehen intraindividuelle Schwankungen.

Verteilung

Indapamid wird zu 79% an Plasmaproteine gebunden.

Die Plasmaelimina­tionshalbwertsze­it liegt zwischen 14 und 24 Stunden (im Mittel bei 18 Stunden). Der Steady-State wird nach 7 Tagen erreicht. Auch bei wiederholter Verabreichung kommt es nicht zur Akkumulation.

Biotransformation und Elimination

Die Elimination erfolgt hauptsächlich renal (70% der verabreichten Dosis) sowie mit der Fäces (22%) in Form von pharmakologisch inaktiven Metaboliten.

Risikopatienten

Die pharmakokinetischen Parameter sind bei niereninsuffi­zienten Patienten unverändert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die höchsten p.o. verabreichten Dosen (40 – 8000fache therapeutische Dosis) zeigten in verschiedenen Tiermodellen eine Exazerbation der diuretischen Eigenschaften von Indapamid. Die Hauptvergiftun­gssymptome in den akuten Toxizitätsstudien nach intravenöser und intraperitonealer Verabreichung von Indapamid waren auf die pharmakologische Wirkung von Indapamid zurückzuführen, z.B. Bradypnoe und periphere Vasodilatation.

Reproduktionsstu­dien zeigten keine Störung der embryonalen Entwicklung.

Tests mit Indapamid auf mutagene und kanzerogene Eigenschaften zeigten negative Resultate.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablette:

Lactose-Monohydrat, vorverkleisterte Stärke, Hypromellose, Siliciumdioxid kolloidal, Magnesiumstearat

Film:

Hypromellose, Macrogol 6000, Titandioxid (E171).

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

Mehr Informationen über das Medikament Indapamid "Interpharm" retard 1,5 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-27357
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Interpharm Produktions GmbH, Effingergasse 21, 1160 Wien, Österreich