Info Patient Hauptmenü öffnen

Hylak forte - Tropfen - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Hylak forte - Tropfen

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Hylak forte – Tropfen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Lösung enthält wässriges Substrat der Stoffwechselpro­dukte von physiologischen

Darmbakterien:

Escherichia coli DSM 4087 249,481 mg

Streptococcus faecalis DSM 4086 124,741 mg

Lactobacillus acidophilus DSM 4149 124,741 mg

sowie wässriges Konzentrat der Stoffwechselpro­dukte der physiologischen Darmbakterien:

Lactobacillus helveticus DSM 4183 498,960 mg

1 ml Lösung entspricht den biosynthetischen Wirkstoffen von 100 Millionen Keimen.

1 Tropfen entspricht 0,05 ml Lösung.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 50 – 70 mg/ml Lactose

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Lösung zum Einnehmen

Klare gelbbraune Lösung mit charakteristischem karamelartigem Geruch und säuerlichem Geschmack.

pH-Wert: 3,0 – 3,4.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

– Allgemeine Verdauungsbes­chwerden, wie Meteorismus, Diarrhoe, Obstipation

– während und nach Antibiotika-, Sulfonamid- und Strahlentherapie

– Störungen im Leberstoffwechsel

– durch Säuremangel bedingte gastrointestinale Beschwerden

– chronische atrophe Gastroenteritis (“Altersintes­tinum”)

– durch Klimawechsel bedingte gastrointestinale Störungen (v.a. bei Reisen in wärmere Länder)

– durch chronische Intoxikation vom Darm aus hervorgerufene Symptome, wie Nausea, Kreislaufstörungen, leichte Ermüdbarkeit usw.

– chronische allergische Hauterkrankungen, wie z.B. Ekzeme oder Urtikaria

Sonstige Hinweise:

Die Anwendung dieses Arzneimittels hat lediglich unterstützenden Charakter und darf im Erkrankungsfall nur als Ergänzung zu sonstigen wirksamen Therapiemaßnahmen erfolgen. Insbesondere bei Durchfallerkran­kungen ersetzt Hylak forte nicht die notwendige Behandlung zum Flüssigkeitsersatz sowie sonstige Maßnahmen wie z. B. den vorübergehenden Verzicht auf feste Nahrung („Teepause“).

Hylak forte wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab dem vollendeten 2. Lebensjahr.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr: zu Beginn 3mal täglich 40 – 60 Tropfen. Kinder ab dem vollendeten 2. Lebensjahr: zu Beginn 3mal täglich 20 – 40 Tropfen.

Nach Abklingen der akuten Beschwerden kann die Dosis bis auf die Hälfte reduziert werden.

Bei Personen mit bekannter erhöhter Magensäurepro­duktion und damit oft verbundenem Sodbrennen empfiehlt es sich, die Tagesdosis auf mehr als 3 Einzelgaben zu verteilen.

Art der Anwendung

Flasche vor Gebrauch schütteln.

Die Tropfen in etwas Flüssigkeit (z. B. Wasser, Tee, Orangensaft, aber nicht in Milch; siehe Abschnitt 4.5) vor oder während der Mahlzeiten einnehmen.

Die Einnahmedauer von Hylak forte ist prinzipiell nicht begrenzt.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Kinder unter 2 Jahren akuter Durchfall mit hohem Fieber und Blutbeimengungen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Treten stärkere Beschwerden auf, wie z. B. akuter Durchfall mit hohem Fieber oder Blutbeimengungen, oder halten die Durchfälle länger als 2 Tage an, sowie bei Auftreten von sonstigen, länger andauernden bzw. unklaren Beschwerden im Magen-Darm-Bereich ist ein Arzt aufzusuchen.

Grundsätzlich ist bei Durchfällen, die länger als 2 Tage anhalten, Blutbeimengungen aufweisen oder mit Fieber und Kreislaufstörungen einhergehen, ein Arzt aufzusuchen.

Bei Durchfallerkran­kungen muss, insbesondere bei Kindern und älteren Menschen, auf Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten als wichtigste therapeutische Maßnahme geachtet werden.

Sonstige Bestandteile

Lactose

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Natrium

Dieses Arznemittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml Lösung, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme mit Antazida soll unterbleiben.

Hylak forte führt aufgrund des sauren pH-Wertes zu einer Milchgerinnung. Daher soll eine Einnahme mit Milch oder Milchprodukten nicht erfolgen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt, da keine relevanten epidemiologischen Daten über die Anwendung von Hylak forte bei schwangeren und stillenden Frauen vorliegen. Bei der Anwendung von Hylak forte in der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine individuelle Nutzen/Risiko-Abwägung geboten.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Hylak forte hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Die folgende Einteilung wurde für die Häufigkeitsbes­chreibungen der Nebenwirkungen verwendet:

Sehr häufig: > 1/10

Häufig: > 1/100 und < 1/10

Gelegentlich: > 1/1 000 und < 1/100

Selten: > 1/10 000 und < 1/1 000

Sehr selten: < 1/10 000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Magen-Darmtrakts

Sehr selten sind leichte Magen-Darm-Beschwerden möglich.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

In seltenen Fällen kann es zu allgemeinen Überempfindlichke­itsreaktionen der Haut und der Schleimhäute kommen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung direkt über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Intoxikationen sind nicht bekannt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Mikrobielle Antidiarrhoika

ATC-Code: A07FA

Hylak forte enthält in keimfreier, konzentrierter Form die in das Kulturmedium abgegebenen Stoffwechselpro­dukte von Milchsäurebildnern (Lactobacillus helveticus, Lactobacillus acidophilus) und von grampositiven und gramnegativen Dünn- und Dickdarmsymbionten (Escherichia coli, Streptococcus faecalis).

Im gesunden Darm, besonders im Bereich des Ileum, Kolon und Rektum, sind verschiedene physiologische Bakterien, wie z.B. Lactobacillus (Milchsäurebil­dner), E. coli und Streptococcus faecalis, angesiedelt (physiologische Darmflora).

Die Aufgabe dieser Mikroorganismen besteht einmal darin, sich an der enzymatischen Spaltung der Nahrung zu beteiligen und so die Verdauung zu unterstützen.

Zum anderen beeinträchtigen die physiologischen Darmsymbionten, z.B. durch Milchsäurebildung, die Wachstumsbedin­gungen für pathogene Keime, hemmen die Produktion toxischer Stoffe und verhindern deren Eindringen in den Organismus.

Außerdem spielen die Darmbakterien eine Rolle bei der Synthese von Vitaminen (Vitamin B6, B12 und K). Durch äußere Einflüsse, wie Antibiotikathe­rapie, Strahlenbehandlung, Magenoperationen (Billroth II), aber auch infolge schlechtem oder ungewohntem Ess- und Ernährungsver­haltens kann die notwendige physiologische Keimbesiedelung empfindlich gestört werden und unter Umständen eine Überwucherung mit pathogenen Keimen stattfinden.

Die in der Folge auftretenden Beschwerden, wie Völlegefühl, Meteorismus, Diarrhoe oder Obstipation, kennzeichnen das gestörte Gleichgewicht der Darmsymbionten.

Auch allgemeine Erschöpfungszus­tände, deutliche Erhöhung der Infektionsanfällig­keit und bestimmte Hauterkrankungen, wie Akne und Ekzeme, können mit einer Schädigung der Darmflora zusammenhängen.

Für ihre Existenz benötigen die Darmsymbionten ein bestimmtes Lebensmilieu mit genau abgestimmten Säureverhältnissen.

Die in Hylak forte enthaltene biosynthetische Milchsäure von genau bestimmtem Säuregrad trägt zur Einstellung dieser Säurewerte bei.

Auf diese Weise wird der Verdauungsvorgang günstig beeinflusst (z.B. bei Anazidität und Gärungsoder Fäulnisdyspepsien) und den pathogenen Keimen die Lebensgrundlage entzogen.

Mit Zufuhr der in Hylak forte enthaltenen Stoffwechselpro­dukte physiologischer Darmbakterien können die Funktionen der Darmschleimhaut aufrechterhalten und damit die Wiederansiedelung darmeigener Bakterien begünstigt werden.

Untersuchungen zur Pharmakodynamik von Hylak forte liegen nicht vor.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Untersuchungen zur Pharmakokinetik von Hylak forte liegen nicht vor.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Untersuchungen zur Toxikologie von Hylak forte liegen nicht vor.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriummonohy­drogenphosphat x 7 H2O

Kaliummonohydro­genphosphat

Milchsäure 90%

Phosphorsäure 85%

Kaliumsorbat,

Citronensäure­monohydrat

Lactose

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch: 1 Jahr

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Eine evtl. eintretende leichte Trübung der Lösung ist unbedeutend und hat keinen Einfluss auf die Wirksamkeit.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braunglasflasche mit Tropfeinsatz und Schraubverschluss aus Kunststoff

30 ml und 100 ml Lösung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

TEVA B.V.

Swensweg 5

2031 GA Haarlem

Niederlande

Tel.Nr.: +43/1/97007–0

Fax-Nr.: +43/1/97007–66

e-mail:

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 10.835

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 09. November 1959

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 11. Juni 2013

10. STAND DER INFORMATION

12.2020

Mehr Informationen über das Medikament Hylak forte - Tropfen

Arzneimittelkategorie: biologika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 10835
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande