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Glycopyrroniumbromid Martindale 200 Mikrogramm/ml Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Glycopyrroniumbromid Martindale 200 Mikrogramm/ml Injektionslösung

1 BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Glycopyrronium­bromid Martindale 200 Mikrogramm/ml Injektionslösung

2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Injektionslösung enthält 200 Mikrogramm (0,2 mg) Glycopyrronium­bromid.

3 ml Injektionslösung enthalten 600 Mikrogramm (0,6 mg) Glycopyrronium­bromid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3 DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung

Eine klare und farblose Injektionslösung pH-Wert 2,0–3,0

4 KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zum Schutz vor den peripheren muskarinergen Nebenwirkungen von Anticholineste­rasen, wie z.B. Neostigmin, die zur Aufhebung neuromuskulärer Restblockaden durch nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien verwendet werden.

Als präoperatives Antimuskarinikum zur Verminderung der Speichel-, Trachealbronchial- und Pharyngeal-Sekretion.

Als prä- oder intraoperatives Antimuskarinikum zur Abschwächung oder Vermeidung intraoperativer Bradykardien, die auf den Gebrauch von Suxamethonium oder auf kardiale vagale Reflexe zurückgehen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Glycopyrronium­bromid Injektionslösung ist eine sterile Lösung zur intravenösen oder intramuskulären Verabreichung.

Prämedikation

Erwachsene, Jugendliche ab 12 Jahren und ältere Patienten:

200 bis 400 Mikrogramm (0,2 mg bis 0,4 mg) intravenös oder intramuskulär vor der Anästhesieein­leitung. Alternativ kann eine Einzeldosis von 4 bis 5 Mikrogramm/kg (0,004 bis 0,005 mg/kg) bis zu maximal 400 Mikrogramm

(0,4 mg) verabreicht werden. Höhere Dosierungen können einen starken und lang anhaltenden Speichelfluss hemmenden Effekt hervorrufen, der für den Patienten unangenehm sein kann.

Die Verabreichung soll 30–60 Minuten vor der Anästhesieein­leitung erfolgen.

Kinder und Jugendliche (1 Monat bis 12 Jahre):

4 bis 8 Mikrogramm/kg (0,004 bis 0,008 mg/kg) bis maximal 200 Mikrogramm (0,2 mg) intravenös oder intramuskulär vor der Anästhesieein­leitung. Höhere Dosierungen können einen starken und lang anhaltenden Speichelfluss hemmenden Effekt hervorrufen, der für den Patienten unangenehm sein kann.

Intraoperativer Gebrauch

Erwachsene, Jugendliche ab 12 Jahren und ältere Patienten:

Es ist eine Einzeldosis von 200 bis 400 Mikrogramm (0,2 bis 0,4 mg) per intravenöser Injektion zu verabreichen. Alternativ kann eine Einzeldosis von 4 bis 5 Mikrogramm/kg (0,004 bis 0,005 mg/kg) bis zu maximal 400 Mikrogramm (0,4 mg) verabreicht werden. Diese Dosis kann wiederholt werden, falls erforderlich.

Kinder und Jugendliche (1 Monat bis 12 Jahre):

Es ist eine Einzeldosis von 200 Mikrogramm (0,2 mg) per intravenöser Injektion zu verabreichen. Alternativ kann eine Einzeldosis von 4 bis 8 Mikrogramm/kg per intravenöser Injektion (0,004 bis 0,008 mg/kg) bis zu maximal 200 Mikrogramm (0,2 mg) verabreicht werden. Diese Dosis kann wiederholt werden, falls erforderlich.

Zur Behebung nicht-depolarisierender neuromuskulärer Restblockaden

Erwachsene, Jugendliche ab 12 Jahren und ältere Patienten:

200 Mikrogramm (0,2 mg) intravenös pro 1000 Mikrogramm (1 mg) Neostigmin, alternativ eine Dosis von 10 bis 15 Mikrogramm/kg (0,01 bis 0,015 mg/kg) intravenös mit 50 Mikrogramm/kg (0,05 mg/kg) Neostigmin oder der entsprechenden Dosis Pyridostigmin. Glycopyrronium­bromid kann gleichzeitig mit und mit derselben Spritze wie die Anticholinesterase verabreicht werden, da diese Verabreichungsmet­hode eine höhere kardiovaskuläre Stabilität gewährleistet.

Kinder und Jugendliche (1 Monat bis 12 Jahre):

10 Mikrogramm/kg (0,01 mg/kg) intravenös mit 50 Mikrogramm/kg (0,05 mg/kg) Neostigmin oder der entsprechenden Dosis von Pyridostigmin. Glycopyrronium­bromid kann gleichzeitig mit und mit derselben Spritze wie die Anticholinesterase verabreicht werden, da diese Verabreichungsmet­hode eine höhere kardiovaskuläre Stabilität gewährleistet.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisreduktion in

Erwägung zu ziehen

(Siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

4.3

4.4

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Glycopyrronium­bromid oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Ebenso wie bei anderen Antimuskarinika: Engwinkelglaukom, Myasthenia gravis (große Dosierungen quaternärer Ammoniumverbin­dungen blockieren erwiesenermaßen die Endplatten-Nikotinrezeptoren); paralytischer Ileus; Pylorusstenose; Prostatavergröße­rung.

Kombinationen aus Anticholinesterasen-Antimuskarinika wie Neostigmin plus Glycopyrronium sind bei Patienten mit verlängertem QT-Intervall zu vermeiden.

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Antimuskarinika sind bei Down-Syndrom und bei Kindern und älteren Patienten (aufgrund der erhöhten Gefahr von Nebenwirkungen) mit Vorsicht anzuwenden.

Ebenso mit Vorsicht zu erfolgen hat ihre Anwendung bei gastroösophagealer Refluxkrankheit, Durchfall, Colitis ulcerosa, akutem Myokardinfarkt, Thyreotoxikose, Hypertonie, Stauungsinsuf­fizienz des Herzens, Zuständen, die durch Tachykardie gekennzeichnet werden (darunter Hyperthyreose, Herzinsuffizienz, Herzoperationen) wegen eines Anstiegs der Herzfrequenz durch ihre Verabreichung, koronarer Herzerkrankung und Herzrhythmusstörun­gen, Fieber (aufgrund einer Hemmung der Schweißsekretion), Schwangerschaft und Stillzeit. Da Glycopyrronium die Schweißsekretion hemmt, müssen Patienten mit erhöhter Körpertemperatur (insbesondere Kinder) genau beobachtet werden.

Bei Patienten mit Urämie sind wiederholte oder hohe Dosen von Glycopyrronium wegen einer Verlängerung der renalen Elimination zu vermeiden. Anticholinerge Arzneimittel können ventrikuläre Herzrhythmusstörun­gen verursachen, wenn sie während der Inhalationsnarkose verabreicht werden, insbesondere in Verbindung mit Halogenkohlen­wasserstoffen.

Im Gegensatz zu Atropin ist Glycopyrronium­bromid eine quaternäre Ammoniumverbindung und überwindet die Blut-Hirnschranke nicht. Postoperative Verwirrtheit, die sich insbesondere bei älteren Patienten äußert, ist demnach weniger wahrscheinlich. Im Vergleich zu Atropin sind die kardiovaskulären und okulären Auswirkungen von Glycopyrronium­bromid reduziert.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Die Wirkungsdauer von Glycopyrronium­bromid Martindale 200 Mikrogramm/ml Injektionslösung kann bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verlängert sein, da Glykopyrrolat überwiegend im Urin als unverändertes Arzneimittel ausgeschieden wird. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.

Die Injektion kann die Tachykardiewirkung sympathikomime­tischer Arzneimittel erhöhen

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Viele Arzneimittel haben antimuskarine Effekte; die gleichzeitige Anwendung von zwei oder mehr solcher Arzneimittel kann Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Harnverhalt und Verstopfung verstärken. Die gleichzeitige Anwendung kann bei älteren Patienten auch zu Verwirrtheit führen.

Anticholinergika können die Resorption anderer gleichzeitig verabreichter Arzneimittel verzögern.

Die gleichzeitige Anwendung von Anticholinergika und Kortikosteroiden kann zu einem erhöhten Augeninnendruck führen.

Die gleichzeitige Anwendung von Anticholinergika und langsam freisetzenden Digoxintabletten kann zu erhöhten Digoxin-Serumwerten führen.

Ritodrin: Tachykardie

Verstärkte antimuskarine Nebenwirkungen: Amantadin, trizyklische Antidepressiva, Antihistaminika, Clozapin, Disopyramid, MAOIs, Nefopam, Pethidin, Phenothiazine (verstärkte antimuskarine Nebenwirkungen von Phenothiazinen, jedoch verminderte Plasmakonzentra­tionen)

Domperidon/Me­toclopramid: antagonistischer Effekt auf die gastrointestinale Aktivität von Ketoconazol: verminderte Resorption von Ketoconazol

Levodopa: Resorption von Levodopa möglicherweise vermindert

Memantin: Effekte durch Memantin möglicherweise verstärkt

Nitrate: möglicherweise verminderte Wirkung sublingualer Nitrate (fehlende Auflösung unter der Zunge aufgrund von Mundtrockenheit)

Parasympathomi­metika: antagonistischer Effekt

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine Daten für die Anwendung von Glycopyrronium­bromid Martindale 200 Mikrogramm/ml Injektionslösung bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien zu Glycopyrronium­bromid sind bezüglich der Reproduktionsto­xizität unzureichend (siehe Abschnitt 5.3). Die Anwendung von Glycopyrronium­bromid Martindale 200 Mikrogramm/ml Injektionslösung während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Glycopyrronium beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden wird. Die Entscheidung, ob abgestillt wird oder ob die Behandlung mit Glycopyrronium­bromid Martindale 200 Mikrogramm/ml Injektionslösung ausgesetzt bzw. auf sie verzichtet wird, muss unter Berücksichtigung des Nutzens des Stillens für das Kind und des Nutzens der Behandlung für die Frau getroffen werden.

Fertilität

Humandaten über die Auswirkungen von Glycopyrronium­bromid auf die Fertilität liegen nicht vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Glycopyrronium­bromid Martindale 200 Mikrogramm/ml Injektionslösung wird in der Anästhesie verwendet. Es ist nicht davon auszugehen, dass Patienten unter dem Einfluss von Glycopyrronium­bromid ein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen. Die systemische Verabreichung von Antimuskarinika kann jedoch verschwommenes Sehen, Schwindel oder andere Effekte verursachen, die die Fähigkeit eines Patienten beeinträchtigen, Tätigkeiten durchzuführen, die besondere Aufmerksamkeit erfordern, wie z.B. ein Fahrzeug zu lenken. Diese Tätigkeiten dürfen erst durchgeführt werden, wenn alle visuellen Akkommodation­sstörungen oder Gleichgewichtsstörun­gen abgeklungen sind.

4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Antimuskarinika wie Glycopyrronium­bromid sind im Wesentlichen auf die zugrunde liegenden pharmakologischen Wirkungen zurückzuführen.

Die Nebenwirkungen sind nach Organsystemklassen aufgelistet. Bei den Häufigkeitsangaben werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1.000, <1/100), selten (>1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

_____Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen: _____________­_______

Systemorganklasse

Nebenwirkung

Häufigkeit

Erkrankungen des

Immunsystems

Überempfindlichkeit Angioödem

Nicht bekannt

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Mundtrockenheit

Sehr häufig

Verstopfung Übelkeit Erbrechen

Nicht bekannt

Erkrankungen der

Harnverhalt

Häufig – Sehr häufig

Nieren und Harnwege

Harndrang

Miktionsstörung

Nicht bekannt

Erkrankungen des Nervensystems

Schläfrigkeit

Häufig – Sehr häufig

Verwirrtheit** Schwindel

Nicht bekannt

Augenerkrankungen

Sehstörungen

Häufig – Sehr häufig

Engwinkelglaukom

Sehr selten

Akkommodation­sverlust, Photophobie

Nicht bekannt

Herzerkrankungen

Tachykardie, Palpitationen und Herzrhythmusstörun­gen

Häufig – Sehr häufig

Vorübergehende Bradykardie

Nicht bekannt

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Verminderte

Bronchial Sekretion

Nicht bekannt

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Gerötete Haut Trockene Haut Hemmung der Schweißsekretion

Nicht bekannt

** insbesondere bei älteren Patienten

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Symptome

Da Glycopyrronium­bromid eine quaternäre Ammoniumverbindung ist, sind die Symptome einer Überdosierung eher peripherer als zentraler Natur.

Behandlung

Zur Bekämpfung peripherer anticholinerger Wirkungen von Glycopyrronium kann ein quaternärer Ammonium-Cholinesterase­hemmer wie Neostigmin-Methylsulfat in einer Dosierung von 1000 Mikrogramm (1,0 mg) pro 1000 Mikrogramm (1,0 mg) definitiv parenteral verabreichtem Glycopyrronium­bromid gegeben werden.

5   PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Mittel bei funktionellen gastrointestinalen Störungen, Synthetische Anticholinergika, quartäre AmmoniumVerbin­dungen, ATC-Code: A03AB02

Glycopyrronium­bromid ist ein quaternäres Ammonium-Antimuskarinikum mit peripheren Wirkungen ähnlich wie Atropin. Es wird in der anästhetischen Praxis ähnlich wie Atropin angewendet. Bei Verabreichung als Prämedikation vor einer Allgemeinanästhesie vermindert es das Risiko einer vagalen kardialen Blockade und vermindert die Speichel- und Bronchialsekretion. Intraoperativ kann es zur Reduktion einer durch Arzneimittel wie Suxamethonium, Halothan oder Propofol ausgelösten Bradykardie und Hypertonie verabreicht werden. Glycopyrronium­bromid kann vor oder zusammen mit Anticholinesterasen wie Neostigmin zur Vermeidung ihrer muskarinen Nebenwirkungen verwendet werden.

Antimuskarinika sind kompetitive Inhibitoren der Wirkungen von Acetylcholin an den muskarinen Rezeptoren autonomer Effektorstellen, die von parasympathischen (cholinergen postganglionären) Nerven versorgt werden und sind auch Inhibitoren der Wirkung von Acetylcholin an der glatten Muskulatur, die keine cholinerge Innervation besitzt.

Periphere antimuskarine Effekte, die mit steigender Dosis produziert werden, sind: verminderte Produktion von Sekreten aus den Speichel-, Bronchial- und Schweißdrüsen, Pupillenerweiterung (Mydriasis) und Akkommodation­slähmung (Zykloplegie), erhöhte Herzfrequenz, Miktionshemmung und Verringerung des gastrointestinalen Tonus, Hemmung der Magensäuresekre­tion,

Quaternäre Ammoniumverbin­dungen sind schwer fettlöslich und passieren Lipidmembranen wie die Blut-Hirn-Schranke nur in begrenztem Maß. Die zentralen Effekte sind vernachlässigbar.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach intravenöser Injektion setzt die Wirkung innerhalb einer Minute ein und die maximale Wirkung tritt nach ca. 5 Minuten ein.

Nach intramuskulärer Injektion werden die maximale Plasmakonzentration und der Wirkungseintritt von Glycopyrronium­bromid innerhalb von 30 Minuten erreicht. Das Wirkungsmaximum wird nach ca. 30–45 Minuten erreicht, die Wirkungen der vagalen Blockade halten 2–3 Stunden an und die die Speichelsekretion hemmende Wirkung hält 7–8 Stunden an. Die Resorptionsrate von Glycopyrronium­bromid ist bei Injektion in den Deltoidmuskel schneller als bei Injektion in den Glutealmuskel oder den Musculus vastus lateralis.

Verteilung

Die Liquorspiegel von Glycopyrronium­bromid bleiben bis zu einer Stunde nach therapeutischer Gabe unter der Nachweisgrenze.

Elimination

Nach intravenöser oder intramuskulärer Verabreichung wird Glycopyrronium­bromid bei nicht urämischen Patienten zu 50% innerhalb von 3 Stunden im Urin ausgeschieden; bei Patienten mit Urämie ist die renale Elimination erheblich verlängert. Glycopyrronium­bromid wird in nennenswerten Mengen über die Galle ausgeschieden. Innerhalb von 48 Stunden werden 85% im Urin ausgeschieden. Etwa 80% der ausgeschiedenen Menge sind unverändertes Glycopyrronium­bromid oder aktive Metabolite. Obwohl die Eliminationshal­bwertzeit von Glycopyrronium­bromid aus dem Plasma 75 Minuten beträgt, können bis zu 8 Stunden nach der Verabreichung messbare Spiegel vorhanden sein.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Experimentelle Tierstudien zur akuten Toxizität und zur Toxizität nach wiederholter Applikation zeigen keine relevanten Effekte von Glycopyrronium­bromid, die nicht bereits an anderer Stelle der Fachinformation beschrieben sind.

Glycopyrronium­bromid wurde in tierexperimentellen Studien nur unzureichend auf reproduktionsto­xikologische Eigenschaften untersucht. Vorliegende Daten aus Studien an Ratten und Mäusen zeigten keine teratogenen Wirkungen. Bei Ratten wurde beobachtet, dass die Konzeptionsraten und die Überlebensraten beim Absetzen dosisabhängig vermindert waren. Studien an Hunden lassen vermuten, dass die verminderte Konzeptionsrate mit der verminderten Spermasekretion zusammenhängt, die unter hochdosiertem Glycopyrronium­bromid beobachtet wird. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist unklar.

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid

Salzsäure (zur pH-Einstellung)

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Es wurde gezeigt, dass Glycopyrronium­bromid Injektionslösung mit folgenden Wirkstoffen, die in der anästhetischen Praxis häufig verwendet werden, physikalisch inkompatibel ist: Diazepam, Dimenhydrinat, Methohexital-Natrium, Pentazocin, Pentobarbital-Natrium und ThiopentalNatrium.

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

Nach dem Anbrechen unmittelbar verwenden und restlichen Inhalt verwerfen

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Klare Typ I Glasampullen: 10 × 1 ml Ampullen oder 10 × 3 ml Ampullen in einer Faltschachtel verpackt.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nur zum einmaligen Gebrauch. Verbleibender Inhalt ist nach der Anwendung zu verwerfen.

Es wurde gezeigt, dass die Glycopyrronium­bromid-Injektion mit folgenden Wirkstoffen, die in der anästhetischen Praxis häufig verwendet werden, physikalisch kompatibel ist: Butorphanol, Lorazepam, Droperidol und Fentanylcitrat, Levorphanoltartrat, Pethidinhydrochlo­rid, Morphinsulfat, Neostigmin, Promethazin und Pyridostigmin.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7 INHABER DER ZULASSUNG

Ethypharm

194, Bureaux de Ia Colline, Batiment D

92 213 Saint-Cloud Cedex Frankreich

8 ZULASSUNGSNUMMER(N)

Z.Nr.: 138238

9 DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 13/04/2018

Mehr Informationen über das Medikament Glycopyrroniumbromid Martindale 200 Mikrogramm/ml Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 138238
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Ethypharm SA, 194 Bureaux de la Colline - Bâtiment D -, 92213 Saint-Cloud Cedex, Frankreich