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Fluoxetin G.L. 40 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Fluoxetin G.L. 40 mg - Filmtabletten

Es ist wichtig, dass der verschreibende Arzt die Risiken und den Nutzen der Behandlung sorgfältig mit dem Kind/jungen Menschen und/oder seinen Eltern bespricht.

Suizid/Suizid­gedanken oder klinische Verschlechterung

Depression ist mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Suizidgedanken, von selbstschädigendem Verhalten und Suiziden (suizidalen Ereignisse) verbunden.

Dieses Risiko dauert an, bis es zu einer signifikanten Besserung der Symptome der Depression kommt. Da die Besserung der Symptomatik nicht während den ersten Wochen der Behandlung auftritt, sind Patienten bis zum Eintritt der Besserung engmaschig zu überwachen. Es ist eine generelle klinische Erfahrung, dass das Suizidrisiko in den frühen Stadien einer Besserung steigt.

Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Fluoxetin verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für suizidale Ereignisse einhergehen. Zusätzlich können diese Ereignisse zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression) auftreten. Bei Behandlung anderer psychiatrischer Erkrankungen sollen daher die gleichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden, wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.

Bei Patienten mit suizidalen Ereignissen in der Anamnese oder solchen, die vor Beginn der Therapie stark suizidgefährdet waren, ist das Risiko von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Diese Patienten sind daher während der Behandlung besonders sorgfältig zu überwachen. Eine Meta-Analyse von placebokontro­llierten klinischen Studien mit Antidepressiva bei erwachsenen Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen zeigte bei Patienten, die jünger als 25 Jahre sind, ein erhöhtes Suizidrisiko verglichen mit Placebo.

Eine sorgfältige Überwachung der Patienten, vor allem bei jenen Patienten, die ein erhöhtes Risiko aufweisen, soll im Speziellen bei Therapiebeginn und bei Dosisänderungen durchgeführt werden. Patienten (und deren Betreuer) sollen auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht werden, jede klinische Verschlechterung, suizidales Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnliche Verhaltensände­rungen sorgsam zu überwachen und bei Auftreten derartiger Symptome unverzüglich medizinischen Rat zu suchen.

Kardiovaskuläre Auswirkungen

Nach der Markteinführung wurden Fälle von QT-Intervall-Verlängerung und ventrikulärer Arrhythmie, einschließlich Torsade de pointes, berichtet (siehe Abschnitte 4.5, 4.8 und 4.9). Fluoxetin ist mit Vorsicht bei Patienten mit Voraussetzungen wie einem angeborenen Long-QT-Syndrom, einer positiven Familienanamnese für QT-Zeit-Verlängerung oder anderen klinischen Voraussetzungen, die für Arrhythmien prädisponieren (z.B. Hypokaliämie und Hypomagnesiämie, Bradykardie, akuter Herzmuskelinfarkt oder dekompensierte Herzinsuffizienz) bzw. einer erhöhten Fluoxetin-Exposition (z.B. Leberfunktion­sstörung) oder gleichzeitiger Verwendung von Arzneimitteln, die eine QT-Zeit-Verlängerung und/oder Torsades de pointes induzieren (siehe Abschnitt 4.5), anzuwenden.

Wenn Patienten mit einer stabilen Herzerkrankung behandelt werden, soll eine EKG-Kontrolle in Erwägung gezogen werden, bevor die Behandlung gestartet wird. Sollten während der Behandlung mit Fluoxetin Anzeichen einer kardialen Arrhythmie auftreten, ist die Behandlung zu unterbrechen und ein EKG zu machen.

Irreversible nicht-selektive Monoaminoxidase-Hemmer (MAOIs)

Es sind einige Fallberichte mit schwerwiegenden und manchmal fatalen Reaktionen bekannt, bei denen Patienten ein SSRI gemeinsam mit einem irreversiblen nicht-selektiven MAOI verabreicht wurde.

Diese Fälle zeigten Hinweise auf ein mögliches Serotoninsyndrom (welches mit dem malignen neuroleptischen Syndrom verwechselt, oder als solches diagnostiziert werden kann). Bei Patienten, die diese Reaktionen aufweisen, kann Cyproheptadin oder Dantrolen hilfreich sein. Symptome, die bei einer Wechselwirkung mit MAOI auftreten, können sein: Hyperthermie, Muskelrigidität, Myoklonus, autonome Instabilität mit einer möglichen schnellen Fluktuation der Vitalparameter und Veränderungen des mentalen Zustandes einschließlich Verwirrung, Reizbarkeit und extreme Agitiertheit, fortschreitend bis zum Delirium und Koma.

Daher ist die gemeinsame Verabreichung von einem irreversiblen nicht-selektiven MAOI mit Fluoxetin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Wegen der 2-Wochen andauernden Wirkung des MAOI darf die Behandlung mit Fluoxetin frühestens 2 Wochen nach Beendigung eines irreversiblen nicht-selektiven MAOI begonnen werden. Gleichermaßen müssen zumindest 5 Wochen nach einer Fluoxetin-Therapie verstreichen, bevor mit einem irreversiblen nichtselektiven MAOI begonnen wird.

Serotoninsyndrom oder malignes neuroleptisches Syndrom

Selten wurde im Zusammenhang mit einer Fluoxetin-Behandlung über die Entwicklung eines Serotoninsyndroms oder Ereignisse berichtet, die einem malignen neuroleptischen Syndrom ähnelten, besonders, wenn Fluoxetin zusammen mit anderen serotonergen (unter anderem L-Tryptophan) und/oder neuroleptischen Arzneimitteln gegeben wurde (siehe Abschnitt 4.5). Da diese Syndrome zu möglicherweise lebensbedrohlichen Zuständen führen können, muss beim Auftreten solcher Ereignisse (charakterisiert durch das gemeinsame Auftreten von Symptomen wie Hyperthermie, Muskelstarre, Myoklonus, autonome Instabilität mit möglicherweise schnellen Schwankungen von Puls und Atmung sowie Veränderungen des psychischen Zustandes einschließlich Verwirrtheit, Reizbarkeit und extremer Agitiertheit fortschreitend bis zu Delirium und Koma) die Behandlung mit Fluoxetin abgesetzt und eine unterstützende symptomatische Behandlung eingeleitet werden.

Manie

Antidepressiva sind bei Patienten mit einer Manie/Hypomanie in der Anamnese mit Vorsicht anzuwenden. Wie alle Antidepressiva muss Fluoxetin abgesetzt werden, wenn ein Patient in eine manische Phase kommt.

Blutungen

Im Zusammenhang mit SSRIs gibt es Berichte über Hautblutungen wie Ekchymose und Purpura. Während der Behandlung mit Fluoxetin wurde gelegentlich über Ekchymose berichtet. SSRI/SNRI können das Risiko einer postpartalen Hämorrhagie erhöhen (siehe Abschnitte 4.6 und 4.8). Andere Blutungen (z.B. gynäkologische Blutungen, Magen-DarmBlutungen und andere Haut- oder Schleimhautblu­tungen) wurden selten berichtet. Bei Patienten, die SSRIs einnehmen, wird besonders zur Vorsicht geraten bei der gleichzeitigen Anwendung von oralen Antikoagulanzien und Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie die Plättchenfunktion beeinflussen (z.B. atypische Neuroleptika wie Clozapin, Phenothiazine, die meisten trizyklischen Antidepressiva, Acetylsalicylsäure, nicht-steroidale Antirheumatika) oder von anderen Substanzen, die das Blutungsrisiko erhöhen sowie bei Patienten mit Blutungen in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.5).

Krampfanfälle

Krampfanfälle sind ein mögliches Risiko bei Antidepressiva. Daher darf, wie bei anderen Antidepressiva, bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese eine Behandlung mit Fluoxetin nur mit Vorsicht begonnen werden. Treten bei einem Patienten Krampfanfälle neu auf oder nimmt die Häufigkeit von Krampfanfällen zu, muss die Behandlung abgebrochen werden. Eine Behandlung mit Fluoxetin ist bei Patienten mit instabilem Anfallsleiden/E­pilepsie zu vermeiden. Patienten mit einer gut eingestellten Epilepsie müssen sorgfältig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5).

Elektrokrampfthe­rapie

Es gibt seltene Berichte über verlängerte Krampfanfälle bei Patienten, die während einer Behandlung mit Fluoxetin eine Elektrokrampfthe­rapie erhalten. Daher ist Vorsicht geboten.

Tamoxifen

Fluoxetin, ein starker Inhibitor von CYP2D6, kann zu einer reduzierten Konzentration von Endoxifen, einem der wichtigsten aktiven Metaboliten von Tamoxifen, führen. Daher soll Fluoxetin wann immer möglich während einer Tamoxifen-Behandlung vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

Akathisie/psycho­motorische Unruhe

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Fluoxetin kam es zur Entwicklung von Akathisien, die charakterisiert sind durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Patienten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.

Diabetes

Bei Patienten mit Diabetes kann die Behandlung mit einem SSRI die Blutzuckerein­stellung beeinflussen. Während der Behandlung mit Fluoxetin sind Hypoglykämien aufgetreten, nach Beendigung der Behandlung kam es zu Hyperglykämien. Es kann notwendig sein, die Dosis des Insulins und/oder des oralen Antidiabetikums anzupassen.

Leber-/Nierenfunktion

Fluoxetin wird weitgehend in der Leber metabolisiert und über die Nieren ausgeschieden. Bei Patienten mit deutlich eingeschränkter Leberfunktion wird eine niedrigere Dosis, z.B. die Einnahme an jedem zweiten Tag empfohlen. Wurde Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 10 ml/min), die eine Dialyse brauchten, 2 Monate lang 20 mg Fluoxetin täglich gegeben, so unterschieden sich die Plasmaspiegel von Fluoxetin und Norfluoxetin nicht von denen in der Kontrollgruppe mit normaler Nierenfunktion.

Ausschlag und allergische Reaktionen

Ausschlag, anaphylaktoide Reaktionen und fortschreitende, manchmal schwerwiegende systemische Reaktionen (betroffen sind Haut, Niere, Leber oder Lunge) wurden berichtet. Wenn ein Ausschlag oder andere allergische Erscheinungen auftreten, für die keine andere Ursache erkennbar ist, muss Fluoxetin abgesetzt werden.

Gewichtsverlust

Bei Patienten, die Fluoxetin einnehmen, kann es zu Gewichtsverlust kommen, der im Allgemeinen im Verhältnis zum Ausgangsgewicht steh­t.

Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem Serotoninwiede­raufnahme-Hemmer

Absetzreaktionen treten bei Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.8). In klinischen Studien traten sowohl in der Fluoxetin-Gruppe als auch in der Placebo-Gruppe bei 60% der Patienten nach Absetzen der Behandlung Nebenwirkungen auf. Von diesen Nebenwirkungen waren 17% in der Fluoxetin-Gruppe und 12% in der Placebo-Gruppe schwerwiegend.

Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindelgefühl, Empfindungsstörun­gen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Schwäche, Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie schwerwiegend sein.

Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf. Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei einigen Personen können sie länger anhalten (2 bis 3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen, bei einer Beendigung der Behandlung mit Fluoxetin die Dosis über einen Zeitraum von mindestens ein bis zwei Wochen schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe Absetzreaktionen bei Beendigung der Behandlung mit Fluoxetin, Abschnitt 4.2).

Mydriasis

Im Zusammenhang mit einer Fluoxetin-Behandlung wurde von Mydriasis berichtet; daher muss bei Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck oder mit dem Risiko eines akuten Engwinkelglaukoms Fluoxetin mit Vorsicht verschrieben werden.

Sexuelle Funktionsstörung

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRIs)/Serotonin-Noradrenalin-Wiederauf-nahmehemmer (SNRI) können Symptome einer sexuellen Funktionsstörung verursachen (siehe Abschnitt 4.8). Es wurden langanhaltende sexuelle Funktionsstörungen berichtet, bei denen die Symptome trotz des Absetzens von SSRI/SNRI bestehen blieben.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseInto­leranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Halbwertszeit

Die langen Eliminationshal­bwertszeiten von Fluoxetin und Norfluoxetin (siehe Abschnitt 5.2) sind bei der Möglichkeit von pharmakodynamischen oder pharmakokinetischen Wechselwirkungen zu beachten (z.B. beim Umstellen von Fluoxetin auf ein anderes Antidepressivum).

Kontraindizierte Kombinationen

Irreversible nicht-selektive MAOIs

Es sind einige Fallberichte mit schwerwiegenden und manchmal fatalen Reaktionen bekannt, bei denen Patienten ein SSRI gemeinsam mit einem irreversiblen nicht-selektiven Monoaminoxida­sehemmer (MAOI) verabreicht wurde.

Diese Fälle zeigten Hinweise auf ein mögliches Serotoninsyndrom (welches mit dem malignen neuroleptischen Syndrom verwechselt, oder als solches diagnostiziert werden kann). Bei Patienten, die diese Reaktionen aufweisen, kann Cyproheptadin oder Dantrolen hilfreich sein. Symptome, die bei einer Wechselwirkung mit MAOI auftreten, können sein: Hyperthermie, Muskelrigidität, Myoklonus, autonome Instabilität mit einer möglichen schnellen Fluktuation der Vitalparameter und Veränderungen des mentalen Zustandes einschließlich Verwirrung, Reizbarkeit und extreme Agitiertheit, fortschreitend bis zum Delirium und Koma.

Daher ist die gemeinsame Verabreichung von einem irreversiblen nicht-selektiven MAOI mit Fluoxetin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Wegen der 2-Wochen andauernden Wirkung des MAOI darf die Behandlung mit Fluoxetin frühestens 2 Wochen nach Beendigung eines irreversiblen nicht-selektiven MAOI begonnen werden. Gleichermaßen müssen zumindest 5 Wochen nach einer Fluoxetin-Therapie verstreichen, bevor mit einem irreversiblen nichtselektiven MAOI begonnen wird.

Metoprolol bei Herzinsuffizienz

Fluoxetin hemmt den Metoprolol-Metabolismus. Dadurch ist bei gemeinsamer Verabreichung das Risiko einer exzessiven Bradykardie durch Metoprolol möglicherweise erhöht (siehe Abschnitt 4.3).

Nicht empfohlene Kombinationen

Tamoxifen

Eine pharmakokinetische Interaktion zwischen CYP2D6-Inhibitoren und Tamoxifen mit 65 bis 75%iger Reduktion der Plasmaspiegel von Endoxifen, einer der aktiveren Formen von Tamoxifen, wurde in der Literatur beschrieben. Eine reduzierte Wirksamkeit von Tamoxifen wurde bei gleichzeitiger Anwendung mit einigen SSRI Antidepressiva in einigen Studien berichtet. Da eine reduzierte Wirkung von Tamoxifen nicht ausgeschlossen werden kann, soll eine gleichzeitige Anwendung mit starken CYP2D6-Inhibitoren (einschließlich Fluoxetin) wann immer möglich vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4).

Alkohol

In gezielten Untersuchungen hat Fluoxetin den Alkoholspiegel im Blut nicht erhöht und die Wirkungen des Alkohols nicht verstärkt. Es wird jedoch geraten, während der Behandlung mit einem SSRI keinen Alkohol zu trinken.

MAOI-A inklusive Linezolid und Methylthionium­chlorid (Methylenblau)

Bei gemeinsamer Verabreichung ist das Risiko eines Serotoninsyndroms (einschließlich Diarrhoe, Tachykardie, Schwitzen, Tremor, Verwirrung oder Koma) erhöht. Wenn eine gemeinsame Verabreichung dieser Substanzen mit Fluoxetin dennoch nicht vermieden werden kann, sind engmaschige klinische Kontrollen vorzunehmen und die gleichzeitig verabreichten Arzneimittel sind mit der niedrigst empfohlenen Dosis zu initiieren (siehe Abschnitt 4.4).

Mequitazin

Das Risiko von Nebenwirkungen durch Mequitazin (wie z.B. QT-Intervall-Verlängerung) ist bei gemeinsamer Verabreichung erhöht, da Fluoxetin den Metabolismus hemmt.

Kombinationen, bei denen besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind

Phenytoin

Veränderungen der Blutspiegel wurden bei der gleichzeitigen Gabe mit Fluoxetin beobachtet. In einigen Fällen kam es zu toxischen Erscheinungen. Es ist zu überlegen, die Dosis von Phenytoin vorsichtig zu titrieren und den klinischen Zustand zu überwachen.

Arzneimittel mit serotonerger Wirkung (Lithium, Tramadol, Triptane, Tryptophan, Selegilin (MAOI-B), Johanniskraut (Hypericum perforatum))

Es gibt Berichte über das Auftreten eines milden Serotoninsyndroms, wenn SSRIs zusammen mit Arzneimitteln gegeben wurden, die ebenfalls einen serotonergen Effekt haben. Daher darf Fluoxetin nur mit Vorsicht zusammen mit diesen Arzneimitteln angewendet werden und eine engere und häufigere klinische Überwachung ist erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).

QT-Intervall-Verlängerungen

Pharmakokinetische und pharmakodynamische Vergleichsstudien zwischen Fluoxetin und anderen Arzneimitteln, die die QT-Intervalle verlängern, wurden nicht durchgeführt. Eine synergistische Wirkung von Fluoxetin und diesen Arzneimitteln kann nicht ausgeschlossen werden. Daher soll die gleichzeitige Gabe von Fluoxetin und Arzneimitteln, die die QT-Intervalle verlängern, wie Antiarrhythmika der Klasse IA und III, Antipsychotika (z.B. Phenothiazinde­rivate, Pimozid, Haloperidol), trizyklische Antidepressiva, bestimmte antimikrobielle Substanzen (z.B. Sparfloxacin, Moxifloxacin, Erythromycin IV, Pentamidin), Anti-Malaria-Mittel, insbesondere Halofantrin, bestimmte Antihistaminika (Astemizol, Mizolastin) mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitte 4.4, 4.8 und 4.9).

Arzneimittel, die die Blutgerinnung beeinflussen (orale Antikoagulanzien, unabhängig vom Wirkmechanismus, Thrombozytenag­gregationshem­mer einschließlich Acetylsalicylsäure und NSAR)

Es können vermehrt Blutungen auftreten. Klinische Überwachung und eine häufigere Überprüfung der Prothrombinzeit (INR) ist mit oralen Antikoagulanzien erforderlich. Eine Dosisanpassung während der Behandlung mit Fluoxetin und nach deren Beendigung erscheint zweckmäßig (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Cyproheptadin

Es liegen einzelne Fallberichte vor, die von einer reduzierten antidepressiven Wirkung von Fluoxetin bei gemeinsamer Verabreichung mit Cyproheptadin berichten.

Arzneimittel, die Hyponatriämie bewirken

Hyponatriämie ist eine unerwünschte Nebenwirkung von Fluoxetin. Bei der Kombination mit anderen Arzneimitteln, die eine Hyponatriämie bewirken können (z.B. Diuretika, Desmopressin, Carbamazepin und Oxcarbazepin), ist das Risiko dieser Nebenwirkung möglicherweise erhöht (siehe Abschnitt 4.8).

Arzneimittel, die die Krampfschwelle herabsetzen

Krampfanfälle sind eine unerwünschte Nebenwirkung von Fluoxetin. Bei der Kombination mit anderen Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen können (z.B. trizyklische Antidepressiva und andere selektive Serotoninwiede­raufnahme-Hemmer, Phenothiazine, Butyrophenone, Mefloquin, Chloroquin, Bupropion, Tramadol), ist das Risiko dieser Nebenwirkung möglicherweise erhöht.

Andere Arzneimittel, die durch CYP2D6 metabolisiert wer­den

Da Fluoxetin (wie trizyklische Antidepressiva und andere selektive Serotoninwiede­raufnahme-Hemmer) ein starker Inhibitor des CYP2D6-Enzymes ist, kann die gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die auch durch dieses Enzymsystem metabolisiert werden, zu Wechselwirkungen führen. Dies sind insbesondere Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite (wie Flecainid, Propafenon und Nebivolol) und solche, die titriert werden, aber auch Atomoxetin, Carbamazepin, trizyklischen Antidepressiva und Risperidon. Die Dosis dieser Arzneimittel soll am unteren Ende ihres Dosisbereichs eingeleitet und eingestellt werden. Dies trifft auch zu, wenn Fluoxetin in den letzten 5 Wochen eingenommen wurde.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Einige epidemiologische Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko von kardiovaskulären Missbildungen hin, die mit der Anwendung von Fluoxetin im ersten Trimenon verbunden waren. Der zugrundeliegende Mechanismus ist nicht bekannt. Insgesamt weisen die Daten darauf hin, dass das Risiko nach einer Fluoxetin-Exposition der Mutter für ein Kind, eine kardiovaskuläre Missbildung zu bekommen, im Bereich von 2/100 liegt, im Vergleich zu einer erwarteten Rate entsprechender Missbildungen für solche Defekte von ungefähr 1/100 in der Allgemeinbevölke­rung.

Epidemiologische Daten deuten darauf hin, dass die Anwendung von SSRIs in der Schwangerschaft, vor allem in der Spätschwanger­schaft, das Risiko für eine persistierende pulmonale Hypertension bei Neugeborenen (PPHN) erhöhen kann. Das beobachtete Risiko betrug etwa 5 Fälle pro 1.000 Schwanger­schaften. In der Allgemeinbevölke­rung treten 1 bis 2 Fälle pro 1.000 Schwanger­schaften auf.

Daten aus Beobachtungsstudien weisen darauf hin, dass nach SSRI/SNRI-Exposition innerhalb eines Monats vor der Geburt, ein erhöhtes Risiko (weniger als das 2-Fache) für eine postpartale Hämorrhagie besteht (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Fluoxetin darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, die klinische Verfassung der Patientin erfordert eine Behandlung mit Fluoxetin und rechtfertigt das potenzielle Risiko für den Fötus. Das abrupte Absetzen der Therapie während einer Schwangerschaft soll vermieden werden (siehe Abschnitt 4.2). Wird Fluoxetin während der Schwangerschaft angewendet, muss darüber hinaus besonders während der Spätschwangerschaft und kurz vor der Geburt mit Vorsicht vorgegangen werden, da einige andere Wirkungen bei Neugeborenen berichtet wurden: Irritabilität, Zittern, erniedrigter Muskeltonus, anhaltendes Weinen, Schwierigkeiten beim Saugen und Schlafen. Diese Symptome können entweder für serotonerge Wirkungen oder ein Entzugssyndrom sprechen. Der Zeitpunkt des Auftretens und die Dauer der Symptome können mit der langen Halbwertszeit von Fluoxetin (4 bis 6 Tage) und seines wirksamen Metaboliten Norfluoxetin (4 bis 16 Tage) zusammenhängen.

Stillzeit

Es ist bekannt, dass Fluoxetin und sein Metabolit Norfluoxetin mit der Muttermilch ausgeschieden werden. Bei gestillten Säuglingen wurden Nebenwirkungen berichtet. Wenn eine Behandlung mit Fluoxetin für notwendig erachtet wird, muss überlegt werden, abzustillen. Wird weiterhin gestillt, muss die niedrigste wirksame Dosis von Fluoxetin verschrieben werden.

Fertilität

Daten aus Tierstudien haben gezeigt, dass Fluoxetin die Qualität der Spermien beeinträchtigen kann (siehe Abschnitt 5.3).

Bei einzelnen SSRIs zeigten Fallberichte von Menschen, dass dieser Effekt reversibel ist. Ein Einfluss auf die Fertilität von Menschen wurde bisher nicht beobachtet.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Fluoxetin hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Obwohl gezeigt wurde, dass Fluoxetin die psychomotorische Leistung von gesunden Probanden nicht beeinflusst, kann jedes Arzneimittel mit Wirkung auf die Psyche das Urteilsvermögen oder die Fertigkeiten beeinflussen.

Den Patienten muss geraten werden, solange nicht Auto zu fahren oder gefährliche Maschinen zu bedienen, bis sie sicher sind, dass ihre Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt ist.

4.8 Nebenwirkun­gen

a. Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen bei Patienten, die mit Fluoxetin behandelt wurden, waren Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Diarrhoe. Schweregrad und Häufigkeit von Nebenwirkungen können im Verlauf der Behandlung abnehmen und führen im Allgemeinen nicht zu einem Abbruch der Behandlung.

b. Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Die folgende Tabelle führt Nebenwirkungen bei einer Fluoxetinbehandlung bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen auf. Einige dieser Nebenwirkungen treten auch bei anderen SSRIs auf.

Die folgenden Häufigkeiten wurden anhand von klinischen Prüfungen an Erwachsenen (n = 9297) und Spontanberichten berechnet.

Sehr häufig:

> 1/10,

Häufig:

> 1/100, < 1/10,

Gelegentlich:

> 1/1.000, < 1/100,

Selten:

> 1/10.000, < 1/1.000,

Sehr selten:

< 1/10.000,

Nicht bekannt:

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht

abschätzbar.

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten

Thrombozytopenie

Neutropenie

Leukopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Anaphylaktische Reaktion Serumkrankheit

Endokrine Erkrankungen

Selten

Störung der Sekretion des antidiuretischen Hormons

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Häufig

Verminderter Appetit1

Selten

Hyponatriämie

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig

Schlaflosigkeit2

Häufig

Angst, Nervosität Ruhelosigkeit Angespanntheit Verminderte Libido3 Schlafstörung Anormale Träume4

Gelegentlich

Depersonalisation

Gehobene Stimmung, euphorische Stimmung

Anormales Denken

Anormaler Orgasmus5

Zähneknirschen

Suizidgedanken und suizidales Verhalten6

Selten

Hypomanie Manie Halluzinationen Agitation Panikattacken Verwirrtheit Dysphemie Aggression

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Kopfschmerzen

Häufig

Aufmerksamkeit­sstörung Schwindel Geschmacksstörung Lethargie, Somnolenz7 Tremor

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Gelegentlich

Psychomotorische Hyperaktivität

Dyskinesie, Ataxie

Gleichgewichtsstörung

Myoklonus

Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung

Selten

Krampfanfälle

Akathisie

Orale Automatismen (buccoglossales Syndrom)

Serotoninsyndrom

Augenerkrankungen

Häufig

Verschwommenes Sehen

Gelegentlich

Mydriasis

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich

Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig

Palpitation

Verlängertes Elektrokardiogramm-QT (QTcF > 450 ms)8

Selten

Ventrikuläre Arrhythmie einschließlich Torsade de pointes

Gefäßerkrankungen

Häufig

Flush9

Gelegentlich

Hypotonie

Selten

Vaskulitis

Vasodilatation

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Gähnen

Gelegentlich

Dyspnoe Epistaxis

Selten

Pharyngitis

Pulmonale Ereignisse (entzündliche Prozesse unterschiedlicher Histopathologie und/oder Fibrose)10

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Diarrhoe

Übelkeit

Häufig

Erbrechen Dyspepsie Mundtrockenheit

Gelegentlich

Dysphagie

Gastrointestinale Blutungen11

Selten

Schmerzen in der Speiseröhre

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

Selten

Idiosynkratische Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Häufig

Ausschlag12 Urtikaria Pruritus Hyperhidrose

Gelegentlich

Alopezie

Erhöhte Blutungsneigung

Kalter Schweiß

Selten

Angioödem

Ekchymose

Photosensibilität

Purpura

Erythema multiforme

Stevens-Johnson-Syndrom, Toxische epidermale

Nekrolyse (Lyell-Syndrom)

Nicht bekannt

Erythromelalgie

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und

Häufig

Arthralgie

Gelegentlich

Muskelzuckung

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Knochenerkran­kungen

Selten

Myalgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig

Häufiges Wasserlassen13

Gelegentlich

Dysurie

Selten

Harnverhalt, Miktionsstörungen

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig

Gynäkologische Blutung14

Erektile Dysfunktion, Ejakulationsstörun­g15

Gelegentlich

Sexuelle Dysfunktion16

Selten

Galaktorrhoe, Hyperprolaktinämie, Priapismus

Nicht bekannt

Postpartale Hämorrhagie17

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig

Fatigue18

Häufig

Gefühl der Nervosität Schüttelfrost

Gelegentlich

Unwohlsein

Anormales Gefühl

Kältegefühl

Hitzegefühl

Selten

Schleimhautblutung

Untersuchungen

Häufig

Gewichtsverlust

Selten

Erhöhte Transaminase-Werte, erhöhte GGT

1 Einschließlich Anorexie

2 Einschließlich früh morgendliches Erwachen, Einschlafstörung, Durchschlafstörung

3 Einschließlich Libidoverlust

4 Einschließlich Albträume

5 Einschließlich Anorgasmie

6 Einschließlich Suizid, suizidale Depression, absichtliches selbstverletzendes Verhalten, selbstverletzende Gedanken, suizidales Verhalten, suizidale Gedanken, Selbstmordversuche, morbide Gedanken, selbstverletzendes Verhalten. Diese Symptome könnten mit der Grunderkrankung zusammenhängen.

7 Einschließlich Hypersomnie, Sedierung

8 Basierend auf Elektrokardio­grammmessungen in klinischen Studien

9 Einschließlich Hitzewallung

10 Einschließlich Atelektase, interstitielle Lungenkrankheit, Pneumonitis

11 Am häufigsten wurden Zahnfleischblu­ten,(Bluterbrechen), Haematochezia (Blut im Stuhl), Rektumblutung, hämorrhagische Diarrhoe, Melaena (Teerstuhl) und Blutungen aus Magengeschwüren beobachtet.

12 Einschließlich Erythem, schuppender Ausschlag, Hitzeausschlag, Ausschlag, erythematöser Ausschlag, follikulärer Ausschlag, generalisierter Ausschlag, makulärer Ausschlag, makulopapulöser Ausschlag, masernähnlicher Ausschlag, papulärer Ausschlag, juckender Ausschlag, vesikulärer Ausschlag, erythematöser Nabelausschlag

13 Einschließlich Pollakisurie

14 Einschließlich Zervixblutung, uterine Dysfunktion, Uterusblutung, genitale Blutung, Menometrorrhagie, Menorrhagie, Metrorrhagie, Polymenorrhoe, postmenopausale Blutung, uterine Hämorrhagie, vaginale Blutung

15 Einschließlich ausbleibende Ejakulation, Ejakulationsstörun­g, vorzeitige Ejakulation, verzögerte Ejakulation, retrograde Ejakulation

16 Gelegentlich anhaltend nach Absetzung der Therapie

17 Diese Nebenwirkung wurde für die therapeutische Klasse der SSRI/SNRI berichtet (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6).

18 Einschließlich Asthenie

c. Beschreibung einzelner ausgewählter Nebenwirkungen

Suizid/suizidale Gedanken oder klinische Verschlechterung

Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Fluoxetin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung wurden berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Knochenfrakturen

Epidemiologische Studien, hauptsächlich bei Patienten älter als 50 Jahre, zeigten ein erhöhtes Risiko für Knochenfrakturen bei Patienten, die SSRIs oder trizyklische Antidepressiva erhielten. Der zugrundeliegende Mechanismus ist nicht bekannt.

Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit Fluoxetin

Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf. Schwindelgefühl, Empfindungsstörun­gen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Schwäche, Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück, bei einigen Patienten können sie schwerwiegend sein und länger bestehen bleiben (siehe Abschnitt 4.4). Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Fluoxetin nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

d. Kinder und Jugendliche (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1)

Nebenwirkungen, die speziell in dieser Population oder mit einer unterschiedlichen Häufigkeit beobachtet wurden, sind anschließend beschrieben. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen basiert auf Daten aus pädiatrischen klinischen Studien (n = 610).

In klinischen Studien an Kindern wurden suizidales Verhalten (Suizidversuch und Suizidgedanken), Feindseligkeit (die berichteten Nebenwirkungen waren Wut, Reizbarkeit, Aggression, Agitation, Aktivierungssyn­drom), manische Reaktionen einschließlich Manie und Hypomanie (keine vorher gemeldeten Episoden bei diesen Patienten) und Epistaxis häufig berichtet und häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet als bei denen, die Placebo erhielten.

Einzelfälle von Wachstumsverzöge­rung wurden während der klinischen Anwendung bei Kindern berichtet (siehe auch Abschnitt 5.1).

In klinischen Studien an Kindern war die Behandlung mit Fluoxetin auch mit einer Abnahme der Konzentration der alkalischen Phosphatase verbunden.

Einzelfälle von Nebenwirkungen, die möglicherweise auf eine verzögerte sexuelle Entwicklung oder Störung der Sexualfunktion hinweisen, wurden während der klinischen Anwendung bei Kindern und Jugendlichen berichtet (siehe auch Abschnitt 5.3).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Überdosierungen von Fluoxetin allein hatten in der Regel einen leichten Verlauf. Zu den Symptomen einer Überdosierung gehörten Übelkeit, Erbrechen, Krampfanfälle, kardiovaskuläre Störungen, von asymptomatischen Arrhythmien (einschließlich KnotenArrhythmien und ventrikulären Arrhythmien) oder EKG-Veränderungen, die auf eine QTc-Verlängerung hinweisen, bis hin zum Herzstillstand (einschließlich sehr seltener Fälle von Torsade de pointes), Lungeninsuffizienz und zentralnervöse Symptome, von Erregung bis hin zum Koma. Todesfälle nach alleiniger Überdosierung von Fluoxetin waren sehr selten.

Therapie

Eine Überwachung der Herzfunktion und der Vitalfunktionen wird empfohlen zusammen mit allgemeinen symptomatischen und supportiven Maßnahmen. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

Eine forcierte Diurese, Hämodialyse, Hämoperfusion oder Austauschtran­sfusion hat wahrscheinlich keinen Nutzen. Aktivkohle, die auch zusammen mit Sorbitol angewendet werden kann, ist wahrscheinlich genauso wirksam oder wirksamer als das Herbeiführen von Erbrechen oder eine Magenspülung. Bei der Behandlung einer Überdosierung muss an die Beteiligung mehrerer Arzneimittel gedacht werden. Bei Patienten, die eine Überdosis von trizyklischen Antidepressiva eingenommen haben und die gleichzeitig oder kurz davor Fluoxetin eingenommen haben, kann für eine längere Zeit eine engmaschige medizinische Überwachung notwendig sein.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressiva, selektive Serotoninwiederaufnahme-Hemmer;
ATC-Code: N06AB03ATC-Code: N06AB03

Wirkmechanismus

Fluoxetin ist ein selektiver Serotoninwiede­raufnahme-Hemmer. Darauf ist wahrscheinlich der Wirkmechanismus zurückzuführen. Fluoxetin hat praktisch keine Affinität zu anderen Rezeptoren wie z.B. a1-, a2– und ß-adrenerge, serotonerge, dopaminerge, histaminerge, muskarinerge und GABA-Rezeptoren.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Episoden einer Major Depression

Bei Patienten mit Episoden einer Major Depression wurden klinische Studien im Vergleich zu Placebo und wirksamen Vergleichssub­stanzen durchgeführt. Fluoxetin war signifikant wirksamer als Placebo, gemessen an der „Hamilton Depression Rating Scale (HAM-D)“. In diesen Studien kam es unter Fluoxetin, verglichen mit Placebo, zu signifikant höheren Ansprechraten (definiert als 50% Abnahme des HAM-D-Scores) und Remissionsraten.

Dosis-Wirkungs-Beziehung: In den Studien mit festgelegter Dosis bei Patienten mit Episoden einer Major Depression ist die Kurve für die Dosis-Wirkungs-Beziehung flach. Daraus ergibt sich kein Hinweis auf einen Wirksamkeitsvorteil bei höheren als den empfohlenen Dosen. Es ist jedoch klinische Erfahrung, dass eine schrittweise Dosiserhöhung für einige Patienten nützlich sein kann.

Zwangsstörung

In Studien mit einer Behandlungsdauer von weniger als 24 Wochen war Fluoxetin signifikant wirksamer als Placebo. 20 mg/Tag waren wirksam, bei höheren Dosen (40 oder 60 mg/Tag) war jedoch die Ansprechrate größer. In Langzeitstudien (drei Verlängerungen von kürzeren Studien und eine Studie zur Vorbeugung von Rückfällen) wurde die Wirksamkeit nicht nachgewiesen.

Bulimie

In Studien mit einer Behandlungsdauer von weniger als 16 Wochen bei ambulanten Patienten, die den Kriterien des DSM-III-R für eine Bulimie entsprachen, waren 60 mg Fluoxetin/Tag signifikant wirksamer als Placebo, bezogen auf die Abnahme von Essattacken, Erbrechen und selbstinduziertem Erbrechen. Zur Langzeitwirksamkeit kann jedoch keine Aussage gemacht werden.

Prämenstruelle dysphorische Störung

Bei Patientinnen, die den Kriterien des DSM-IV für eine prämenstruelle dysphorische Störung (PMDD) entsprachen, wurden zwei placebokontro­llierte Studien durchgeführt. Patientinnen wurden in die Studie aufgenommen, wenn ihre Symptome so schwerwiegend waren, dass sie das soziale Verhalten, die Arbeitsfähigkeit und das Verhältnis zu Anderen beeinträchtigten. Patientinnen, die orale Kontrazeptiva verwendeten, wurden ausgeschlossen. In der ersten Studie mit einer durchgehenden Dosierung von 20 mg täglich während 6 Zyklen wurde eine Besserung der primären Wirksamkeitspa­rameter (Irritabilität, Angstgefühle und Dysphorie) beobachtet. In der zweiten Studie mit einer Dosierung während der lutealen Phase (14 Tage lang 20 mg täglich) für die Dauer von drei Zyklen, wurde eine Besserung des primären Wirksamkeitspa­rameters (DRSP – Daily Record of Severity of Problems-Score) beobachtet. Eindeutige Schlussfolgerungen in Bezug auf Wirksamkeit und Dauer der Behandlung können jedoch aus diesen Studien nicht gezogen werden.

Kinder und Jugendliche

Episoden einer Major Depression

Bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 Jahren und älter wurden klinische Studien im Vergleich zu Placebo durchgeführt. In zwei Studien mit kurzer Behandlungszeit war Fluoxetin in einer Dosierung von 20 mg signifikant wirksamer als Placebo, gemessen als Abnahme des Gesamtscore der Childhood Depression Rating Scale-Revised (CDSR-R) und des Clinical Global Impression of Improvement (CGI-I) Scores.

In beiden Studien entsprachen die Patienten bei drei unabhängigen Beurteilungen durch praktizierende Kinderpsychiater den Kriterien für mittelgradige bis schwere Major Depression (DSM-III oder DSM-IV)

Die Wirksamkeit in den Fluoxetin-Studien kann vom Einschluss einer ausgewählten Patientenpopulation (bei denen es innerhalb von 3 bis 5 Wochen nicht zu einer spontanen Besserung kam und deren Depression trotz beträchtlicher Aufmerksamkeit bestehen blieb) abhängen. Es gibt nur begrenzte Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit für einen über 9 Wochen hinausgehenden Zeitraum. Allgemein war die Wirksamkeit von Fluoxetin nur mäßig. In einer der beiden pivotalen Studien zeigten die Ansprechraten (der primäre Endpunkt, definiert als 30% Abnahme des CDRS-R Score) einen statistisch signifikanten Unterschied (58% bei Fluoxetin vs. 32% bei Placebo, p = 0,013 und 65% bei Fluoxetin vs. 54% bei Placebo, p = 0,093). In diesen beiden Studien betrug die durchschnittliche absolute Veränderung der CDRS-R vom Ausgangspunkt zum Endpunkt 20 bei Fluoxetin versus 11 bei Placebo (p = 0,002) und 22 bei Fluoxetin versus 15 bei Placebo (p < 0,001).

Auswirkungen auf das Wachstum (siehe auch Abschnitte 4.4 und 4.8)

Kinder, die in einer klinischen Studie mit Fluoxetin behandelt wurden, hatten nach 19 Wochen im Durchschnitt 1,1 cm weniger an Körpergröße (p = 0,004) und 1,1 kg weniger an Gewicht (p = 0,008) zugenommen, als diejenigen, die mit Placebo behandelt wurden.

In einer retrospektiven matched control Beobachtungsstudie mit einer mittleren Fluoxetin-Behandlungsdauer von 1,8 Jahren zeigten die pädiatrischen Patienten, die mit Fluoxetin behandelt wurden, keine Abweichung im Wachstum korrigiert um das erwartete Längenwachstum, im Vergleich zu den unbehandelten matched Kontrollpatienten (0,0 cm, p = 0,9673).

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Fluoxetin wird nach oraler Gabe gut aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert. Die Bioverfügbarkeit wird durch Nahrungsaufnahme nicht beeinträchtigt.

Verteilung

Fluoxetin wird weitgehend an Plasmaproteine gebunden (zu etwa 95%). Fluoxetin hat ein großes Verteilungsvolumen (20 bis 40l/kg).

Die Plasmakonzentra­tionen erreichen nach der Einnahme über mehrere Wochen einen Steady-State. Die Steady-State-Plasmakonzentra­tionen nach längerer Einnahme entsprechen denen nach 4 bis 5 Wochen.

Mehr Informationen über das Medikament Fluoxetin G.L. 40 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-30876
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
G.L. Pharma GmbH, Schloßplatz 1, 8502 Lannach, Österreich