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Ferrograd - Fol 105 mg / 0,35 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ferrograd - Fol 105 mg / 0,35 mg Filmtabletten

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt: allergische Reaktion und anaphylaktische Reaktion (Exanthem bis hin zu einer

anaphylaktischen Allgemeinreaktion)

Erkrankungen des GastrointestinaltraktsErkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Nicht bekannt: Gastrointestinale Nebenwirkungen (Nausea, Erbrechen, Schmerzen im

Abdominalbereich, Diarrhoe und/oder Obstipation)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt: Bronchostenose (siehe Abschnitt 4.4)

Nach Inverkehrbringen:

Folgende UAW wurden im Rahmen der Überwachung nach dem Inverkehrbringen gemeldet.

Nicht bekannt Mundulzera

Im Zusammenhang mit einer nicht ordnungsgemäßen Verabreichung, wenn die Filmtabletten gekaut, gelutscht oder länger im Mund gelassen werden. Bei Älteren Patienten oder Patienten mit Schluckbeschwerden besteht zudem das Risiko von ösophagealen Läsionen oder bronchialer Nekrose, wenn die Filmtabletten falsch eingenommen werden.

Eine unter der Behandlung zu beobachtende Schwarzfärbung des Stuhls ist eine unbedenkliche Begleiterscheinung, wie sie bei jeder oralen Eisentherapie auftritt.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207 W­ebsite:

4.9 Überdosierung

Überdosierung mit Eisen

Symptome

In größeren Mengen eingenommen, können Eisenverbindungen vor allem bei Kindern, selten bei Erwachsenen, tödlich wirken. Die letale Dosis für Kinder von 1–3 Jahren liegt – berechnet als Eisensulfat – je nach Gewicht zwischen 2 und 10 g.

Bei der akuten Vergiftung kommt es etwa 30 bis 120 Minuten nach der Einnahme infolge einer hämorrhagischen Gastroenteritis zu heftigem Erbrechen, starken Magenschmerzen und Diarrhoe. Danach entwickelt sich aufgrund einer intensiven Gefäßerweiterung ein schwerer Schock. Schon in dieser ersten Phase treten zahlreiche Todesfälle auf. Bei den Patienten, die sich erholen, beobachtet man häufig nach etwa einem Tag einen erneuten starken Blutdruckabfall, ferner Krämpfe und eventuell eine toxische Hepatitis.

Therapie

Die Therapie besteht vor allem in der parenteralen Gabe von Deferoxamin, einem Stoffwechselprodukt von Aktinomyceten. Durch die parenterale Gabe wird das resorbierte Eisen komplex gebunden und relativ rasch über die Nieren ausgeschieden. Günstig dabei ist, dass Deferoxamin Eisen aus Ferritin und Transferrin, nicht aber aus Hämoglobin oder den Cytochromen aufnimmt.

Beim nicht im Schock befindlichen Patienten kann ferner als resorptionsver­hindernde Maßnahme eine Magenspülung mit 1 %-iger Natriumhydrogen­carbonatlösung (Bildung von unlöslichem Eisencarbonat) durchgeführt werden.

Überdosierung mit Folsäure

Symptome

Eine Folsäure-Überdosierung äußert sich nach chronischer Gabe sehr hoher Dosen (über 15 mg Folsäure pro Tag über mehr als 4 Wochen) in folgenden Symptomen: Bitterer Geschmack, Appetitlosigkeit, Nausea, Flatulenz, Alpträume, Erregung und Depression.

Therapie

Die Behandlung ist symptomatisch und unterstützend. Bei einmaliger Einnahme einer großen Menge Folsäure kann innerhalb der ersten ein bis zwei Stunden eine Magenspülung durchgeführt oder Erbrechen induziert werden. Die wiederholte Gabe von Aktivkohle ist angezeigt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Blut und Blutbildung beeinflussende Pharmaka, Antianämika, Eisenmangelthe­rapie oral

ATC Code: B03AD03 (Eisen in Kombination mit Folsäure)

Zur Substitution von Eisen und Folsäure bei Schwangerschaf­tsanämie.

Eisen

Eisen ist ein essentielles Spurenelement des Organismus. Als Coenzym der Cytochromoxidase, Katalase und Peroxidase und als Bestandteil von Hämoglobin, Myoglobin und Cytochromen ist es an zahlreichen Stoffwechselvor­gängen beteiligt.

Der Tagesbedarf liegt für Schwangere bei 2 – 5 mg. Bei einer durchschnittlichen Resorptionsquote von 10 % ist mindestens die 10-fache Menge oral zuzuführen, um diesen Bedarf zu decken.

Das Gesamtkörpereisen beträgt beim Erwachsenen 3–5 g, beim Neugeborenen 0,2–0,3 g.

Davon befinden sich ca. 60 % als Häm-Eisen in den Erythrozyten und dienen dem Sauerstofftran­sport. Etwa 1 g liegt als mobilisierbares Speichereisen in den Zellen des retikuloendot­helialen Systems (RES) von Leber, Milz und Knochenmark vor. Als Transporteisen im Plasma fungieren nur ca. 4 mg, die bis zu 4-mal täglich umgesetzt werden. Zur Blutbildung werden dem Knochenmark 25 mg pro Tag zugeführt, die zum größten Teil aus dem Erythrozytenabbau stammen.

Unverträglichkeiten einer Eisentherapie entstehen durch lokale Überkonzentrationen oder überschnelle Freisetzung von Eisenionen im Magen-Darm-Trakt. Bei Ferrograd – Fol verzögert die Mucoproteose die Freisetzung des zweiwertigen Eisens. Hohe lokale Konzentrationen von Eisenionen im Magen werden damit vermieden, die Verträglichkeit erhöht und die Compliance gesichert. Die langsame Freisetzung von zweiwertigen Eisenionen aus Ferrograd – Fol ist den veränderten Resorptionsbe­dingungen bei Eisenmangel angepasst.

In Ferrograd – Fol ist Eisensulfat in zahlreiche Kapillaren einer physiologisch indifferenten Trägermatrix (Gradumet) eingelagert. Durch diese Form der Galenik wird gewährleistet, dass die Ferro-Ionen (zweiwertiges Eisen) überwiegend nicht im Magen, sondern erst während der Dünndarmpassage freigesetzt werden. Durch diese kontrollierte Freisetzung erst am Ort der Resorption wird eine Reizung der Magenschleimhaut verhindert und somit eine übliche Nebenerscheinung einer herkömmlichen oralen Eisentherapie weitgehend unterbunden. Die Trägermatrix wird schlussendlich mit dem Stuhl ausgeschieden.

Folsäure

Folsäure hat eine zentrale Stellung im Intermediärstof­fwechsel aller lebenden Zellen. Nach Umwandlung zu Tetrahydrofolsäure, der aktiven Form, fungiert diese als Coenzym für die Übertragung von C1-Gruppen bei der Biosynthese von Purinen und im Aminosäure-Stoffwechsel.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Oral zugeführtes zweiwertiges Eisen wird normalerweise zu ca. 10–15 % im Duodenum und oberen Jejunum resorbiert. Daneben findet vor allem bei erhöhtem Eisenangebot ein passiver Transport statt. Die Eisenresorption ist stark erhöht bei Eisenmangel und bei gesteigerter Erythropoese. Sie ist bei niedrigen Hämoglobinwerten und geringer Füllung der Eisenspeicher am größten (50–60 %) und nimmt mit zunehmender Normalisierung dieser Parameter wieder ab. Durch die gleichzeitige Einnahme gewisser Nahrungsmittel und Medikamente kann die Resorption beeinträchtig­t werden

(siehe Abschnitt 4.5). Maximale Serumeisenkon­zentrationen treten 2 bis 4 Stunden nach der Einnahme auf.

Bis zu einer Dosis von 15 mg wird Folsäure rasch und nahezu vollständig vom proximalen Abschnitt des Dünndarmes resorbiert. Maximale Plasmakonzentra­tionen werden nach ca. 30 – 60 Minuten erreicht. Die empfohlene Tageszufuhr mit der Nahrung liegt für den gesunden Erwachsenen bei 300 ^g/Tag, berechnet als Gesamtfolat, entsprechend 120 ^g/Tag Folsäure. Dabei wird vorausgesetzt, dass bei intaktem enterohepatischem Kreislauf die mit der Galle sezernierte Folsäure praktisch quantitativ reabsorbiert wird.

Distribution

Im Blut wird Eisen in seiner dreiwertigen Form an Transferrin gebunden zu den Orten der Blutbildung oder in spezifische Speicher transportiert. Bei voller Sättigung kann das gesamte Plasmatransferrin maximal 12 mg Eisen aufnehmen. Diese Menge ist relativ klein und bei einer Vergiftung durch oral oder parenteral gegebenes Eisen kann die Bindungskapazität von Transferrin erschöpft werden, so dass im Plasma freies, nicht gebundenes Eisen auftritt, welches toxisch ist. Die Speicherung erfolgt nach Bindung an Apoferritin als Ferritin u.a. in Leber, Milz und Knochenmark.

Eisen passiert die Plazentaschranke und tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über.

Die Verteilung von Tetrahydrofolsäure und seinen Derivaten erfolgt in alle Gewebe, wobei ca. 50% in der Leber gefunden werden. Die Gesamtkörpermenge an Folat im menschlichen Organismus liegt zwischen 5 und 10 mg. Die Körperreserven an Folsäure sind relativ gering. Wird keine Folsäure mit der Nahrung zugeführt, kommt es nach 4 – 5 Monaten zur Manifestation einer megaloblastischen Anämie.

Klinische Prüfungen mit Eisenpräparaten, die das Eisen verzögert freisetzen, lassen darauf schließen, dass eine relativ geringe Menge Eisen im Magen freigesetzt wird, der Großteil wird im Zwölffingerdarm und im Jejunum freigesetzt.

Zweiwertige Eisenionen werden dreimal schneller resorbiert als dreiwertige Eisenionen.

Biotransformation

Nach Absorption wird Folsäure in der Leber zu N-Methyltetrahy­drofolsäure, der hauptsächlichen Speicher- und Transportform metabolisiert.

Elimination

Nur ca. 1 mg Eisen wird täglich über abgestorbene Haut- und Schleimhautzellen, mit der Galle und dem Urin ausgeschieden. Mit der Menstruationsblu­tung geht ebenfalls ca. 1 mg Eisen /Tag verloren. Der weitaus größte Teil des durch Abbau von Hämoglobin freigesetzten Eisens (20–30 mg täglich) wird vom Körper hauptsächlich zur Hämoglobinsynthese wiederverwendet.

Die in der Hülle enthaltene Folsäure wird im Magen-Darm-Trakt schnell freigesetzt und nahezu vollständig resorbiert. Die Elimination von Folsäure erfolgt vorwiegend renal.

Die Bioverfügbarkeit des Eisens wird durch die Folsäure nicht beeinträchtigt.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Es gibt keine Hinweise für eine potentielle Mutagenität von Eisen bei Säugetierzellen in vivo.

Es liegen keine Langzeitstudien zum kanzerogenen Potential und keine dem heutigen Standard entsprechend durchgeführten Studien zur Reproduktionsto­xizität für Eisen oder Folsäure vor.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1

Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Methylacrylat Methylmethacrylate Copolymer

Magnesium Stearat

Macrogol 8000

Farbstoff Ponceau 4R (Cochenillerot) (E 124)

Titandioxid (E 171)

wasserfreie kolloidale Kieselsäure

Povidon

Rohrzucker (Sucrose)

Lactose – Monohydrat (Milchzucker)

Gummi arabicum Pulver

Maisstärke

Tablettenfilm:

Celluloseacetat­phthalat (Cellacefate)

Macrogol 8000

Propylenglykol

Sorbitanmonooleat

Ricinusöl

6.2 Inkompati­bilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

40 Monate

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packungen zu 30 (3 × 10) Filmtabletten in Al/PVC Blisterpackung.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine speziellen Hinweise.

7. INHABER DER ZULASSUNG

TEOFARMA s.r.l.

Valle Salimbene (PV) 27010

Italien

Tel.: 0039 0382 422008

Fax: 0039 0382 525845

E-Mail:

8. ZULASSUNGSNUM­MER 14.814

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 8. Juni 1971

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 7. Oktober 2013

10. STAND DER INFORMATION

06.2018

REZEPTPFLICHT/A­POTHEKENPFLIC­HT

Mehr Informationen über das Medikament Ferrograd - Fol 105 mg / 0,35 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 14814
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teofarma Srl, Via F.lli Cervi 8, 27010 Valle Salimbene (PV), Italien