Eisen(II)-sulfat, auch bekannt als Ferrosulfat oder grünes Vitriol, ist eine chemische Verbindung mit der Formel FeSO4. Es handelt sich um ein wichtiges Eisenpräparat, das häufig zur Behandlung von Eisenmangelanämie eingesetzt wird. In diesem Artikel werden die Eigenschaften, Anwendungen und Sicherheitsaspekte von Eisen(II)-sulfat beschrieben.
Eisen(II)-sulfat ist ein kristallines Pulver mit einer grünlich-blauen Farbe. Es ist in Wasser gut löslich und bildet dabei eine klare, farblose bis schwach gelbliche Lösung. Die Verbindung hat einen metallischen Geschmack und kann bei Kontakt mit Luft und Feuchtigkeit oxidieren, wodurch sie ihre Farbe ändert.
Der Wirkstoff Eisen(II)-sulfat wird in der Medizin hauptsächlich zur Behandlung von Eisenmangelanämie eingesetzt. Diese Art der Anämie tritt aufgrund eines Mangels an Eisen im Körper auf, was zu einer verringerten Produktion von roten Blutkörperchen führt. Die Symptome können Müdigkeit, Schwäche, blasser Hautfarbe und Kurzatmigkeit umfassen.
In Österreich leiden Schätzungen zufolge etwa 5-10% der Bevölkerung an einer Form von Anämie; dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Die Hauptursachen für Eisenmangelanämie sind Blutverlust (z.B. durch Menstruation), unzureichende Eisenaufnahme aus der Nahrung oder Probleme bei der Eisenaufnahme im Darm.
Eisen(II)-sulfat wird in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, wie zum Beispiel Tabletten, Kapseln oder als Lösung zum Einnehmen. Die Dosierung hängt von der Schwere des Eisenmangels und dem Alter des Patienten ab. In der Regel wird eine tägliche Dosis von 100-200 mg Eisen für Erwachsene empfohlen, während Kinder entsprechend ihrem Körpergewicht dosiert werden.
Die Einnahme von Eisen(II)-sulfat kann zu Nebenwirkungen führen. Dazu gehören unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. Um diese Nebenwirkungen zu minimieren, wird empfohlen, das Präparat mit den Mahlzeiten einzunehmen und die Dosis schrittweise zu erhöhen.
Bei der Anwendung von Eisen(II)-sulfat ist Vorsicht geboten: Eine Überdosierung kann zu einer Eisenvergiftung führen, die schwerwiegende Folgen haben kann. Symptome einer Überdosierung sind unter anderem Bauchschmerzen, Erbrechen und blutigen Durchfall. In solchen Fällen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Eisen(II)-sulfat sollte nicht ohne ärztliche Empfehlung eingenommen werden. Personen mit bestimmten Grunderkrankungen wie Hämochromatose (Eisenüberladung), Thalassämie oder Sichelzellanämie sollten dieses Präparat nicht verwenden.
In der Landwirtschaft wird Eisen(II)-sulfat auch als Düngemittel verwendet. Es dient zur Korrektur von Eisenmangel im Boden und fördert somit das Pflanzenwachstum. Darüber hinaus findet es Anwendung in der Wasseraufbereitung, um Schwermetalle und Phosphate zu entfernen.
Zusammenfassend ist Eisen(II)-sulfat ein wichtiger Wirkstoff zur Behandlung von Eisenmangelanämie. Es ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich und sollte unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Bei sachgemäßer Anwendung kann es dazu beitragen, den Eisenmangel im Körper auszugleichen und die Symptome der Anämie zu lindern.