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Feiba 25 E./ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Feiba 25 E./ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung

1) Spontane Blutungen

Gelenks-, Muskel- und Weichteilblutung

Bei leichten bis mittleren Blutungen wird eine Dosis von 50–75 E./kg KG in 12-stündigen Intervallen empfohlen. Die Behandlung soll bis zum Eintreten einer eindeutigen Verbesserung der klinischen Symptome, wie z.B. Nachlassen der Schmerzen, Abnahme der Schwellung oder Verbesserung der Beweglichkeit des Gelenkes, fortgesetzt werden.

Für große Muskel- und Weichteilblutungen, wie z.B. retroperitoneale Blutungen, wird eine Dosis von 100 E./kg KG im 12-Stunden Intervall empfohlen.

Schleimhautblutungen

Es wird eine Dosis von 50 E./kg KG alle 6 Stunden unter sorgfältiger Überwachung des Patienten (Sichtkontrolle der Blutung, wiederholte Hämatokritbes­timmung) empfohlen. Wenn die Blutung nicht zum Stillstand kommt, kann die Dosis auf 100 E./kg KG gesteigert werden, wobei eine Tagesdosis von 200 E./kg KG nicht überschritten werden darf.

Andere schwere Blutungen

Bei schweren Blutungen, wie z.B. ZNS-Blutungen, wird eine Dosis von 100 E./kg KG im 12stündigen Intervall empfohlen. In Einzelfällen kann FEIBA auch in 6-stündigen Intervallen gegeben werden, bis eine deutliche Verbesserung des klinischen Zustandes erreicht wird. (Die maximale Tagesdosis von 200 E./kg KG darf nicht überschritten werden!)

2) Operationen

Bei chirurgischen Eingriffen kann präoperativ eine Initialdosis von 100 E./kg KG verabreicht werden und eine weitere Dosis von 50 – 100 E./kg KG nach 6 – 12 Stunden. Als postoperative Erhaltungsdosis können 50 – 100 E./kg KG im 6 bis 12-stündigen Intervall verabreicht werden; Dosierung, Dosisintervalle und -dauer der peri- und postoperativen Therapie richten sich nach dem chirurgischen Eingriff, dem Allgemeinzustand des Patienten und der klinischen Wirksamkeit im Einzelfall. (Die maximale Tagesdosis von 200 E./kg KG darf nicht überschritten werden!)

3) Prophylaxe bei Hämophilie A-Patienten mit Inhibitoren

Blutungsprophylaxe bei Patienten mit hohem Inhibitortiter und häufigen Blutungen nach erfolgloser Immuntoleranzin­duktion (ITI) oder wenn eine ITI nicht in Betracht gezogen wird:

Eine Dosis von 70 bis 100 E./kg KG jeden zweiten Tag wird empfohlen. Bei Bedarf kann die Dosis auf 100 E./kg KG täglich erhöht oder schrittweise gesenkt werden.

Blutungsprophylaxe bei Patienten mit hohem Inhibitortiter während einer Immuntoleranzin­duktion (ITI)

FEIBA kann begleitend zur Faktor VIII – Gabe in einem Dosisbereich von 50 – 100 E./kg KG 2 x tgl. verabreicht werden bis der Faktor VIII Inhibitortiter auf < 2B.E.* gesunken ist.

* 1 Bethesda Einheit ist definiert als die Menge an Antikörpern, die 50% FVIII Aktivität in inkubiertem Plasma (2 h bei 37°C) inhibiert.

4) Anwendung von FEIBA bei speziellen Patientengruppen

Weitere Informationen in Zusammenhang mit Hämophilie B Patienten mit Faktor IX Inhibitor siehe Abschnitt 5.1.

In Kombination mit Faktor VIII Konzentrat wurde FEIBA auch zur Langzeittherapie eingesetzt, um eine vollständige und bleibende Eliminierung des Faktor VIII-Inhibitors zu erreichen.

Überwachung

Im Fall einer unzureichenden Antwort auf die Behandlung mit dem Arzneimittel wird empfohlen, eine Thrombozytenzählung durchzuführen, da eine ausreichende Zahl funktionell intakter Thrombozyten für die Wirksamkeit des Arzneimittels als notwendig erachtet wird.

Aufgrund des komplexen Wirkmechanismus gibt es keine direkte Überwachung der Wirkstoffe. Gerinnungstests, wie die Vollblutgerin­nungszeit (WBCT), das Thromboelastogramm (TEG, r-Wert) und die aPTT zeigen üblicherweise nur eine geringe Verkürzung und müssen nicht mit der klinischen Wirksamkeit korrelieren. Deshalb haben diese Tests nur eine geringe Aussagekraft bei der Überwachung der Therapie mit FEIBA. Siehe Abschnitt 4.4.

Art der Anwendung

Das Produkt, wie in Abschnitt 6.6 beschrieben, auflösen und langsam intravenös infundieren. Eine Infusionsgeschwin­digkeit von 2 E./kg KG und Minute darf nicht überschritten werden.

4.3 Gegenanzeigen

Falls alternative Therapien zu FEIBA verfügbar sind darf FEIBA in folgenden Situationen nicht angewendet werden:

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Disseminierte Intravasale Gerinnung (DIC)

– akute Thrombose und/oder Embolie (einschließlich Myokardinfarkt)

Siehe Abschnitt 4.4.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Rückverfolgbar­keit

Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.

WARNHINWEISE

Überempfindlichke­itsreaktionen

FEIBA kann Überempfindlichke­itsreaktionen vom allergischen Typ auslösen, die Urtikaria, Angioödem, gastrointestinale Beschwerden, Bronchospasmus und Hypotonie beinhalten; diese Reaktionen können schwerwiegend und systemisch sein (z. B. Anaphylaxie mit Urtikaria, Angioödem, Bronchospasmus und Kreislaufschock). Andere Infusionsreaktionen wie Schüttelfrost, Fieber und Hypertonie wurden ebenfalls berichtet.

Die Patienten sollten über die möglichen Frühzeichen von Überempfindlichke­itsreaktionen aufgeklärt werden, wie zum Beispiel Hautrötung, Hautausschlag, generalisierte Urtikaria, Juckreiz, Atembeschwerden/A­temnot, Engegefühl in der Brust, allgemeines Unwohlsein, Schwindel und Blutdruckabfall bis hin zum allergischen Schock. Bei ersten Anzeichen oder Symptomen einer Infusions-/Überempfindlichke­itsreaktion muss die Verabreichung von FEIBA abgebrochen und eine geeignete medizinische Behandlung eingeleitet werden.

Wird eine Reexposition von FEIBA bei Patienten mit vermuteter Überempfindlichkeit auf das Produkt oder einen der Inhaltsstoffe in Erwägung gezogen, muss der erwartete Nutzen sorgfältig gegen das Risiko der Re-exposition abgewogen werden. Dabei sollen die bekannte oder vermutete Art der Überempfindlichke­itsreaktion (allergisch oder nicht-allergisch), einschließlich der möglichen behandelnden und/oder vorbeugenden Maßnahmen oder alternative Therapiemöglichke­iten in Betracht gezogen werden.

Thrombotische und thromboembolische Ereignisse

Thrombotische und thromboembolische Ereignisse, einschließlich disseminierter intravasaler Gerinnung (DIC), Venenthrombose, Lungenembolie, Myokardinfarkt und Schlaganfall traten unter der Behandlung mit FEIBA auf.

Einige dieser Ereignisse traten bei Dosen über 200 E./kg KG/Tag oder bei Patienten mit anderen Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse auf (einschließlich disseminierter intravasaler Gerinnung (DIC), fortgeschrittener Artheriosklerose, Crush-Syndrom, Septikämie). Die gleichzeitige Behandlung mit rekombinantem Faktor VIIa erhöht wahrscheinlich das Risiko der Entwicklung von thromboembolischen Ereignissen. Das Risiko für thrombotische und thromboembolische Ereignisse kann bei Verabreichung hoher FEIBA-Dosen erhöht sein. Bei Patienten mit angeborener oder erworbener Hämophilie sollte immer an das Vorliegen solcher Risikofaktoren gedacht werden.

FEIBA darf nur mit besonderer Vorsicht und nur, wenn keine therapeutischen Alternativen zur Verfügung stehen, bei Patienten mit erhöhtem Risiko für thromboembolische Komplikationen angewendet werden. Diese schließen Patienten mit koronarer Herzkrankheit in der Anamnese, Lebererkrankungen, DIC, arterielle und venöse Thrombose, post-operative Immobilisierung, ältere Patienten und Neugeborene ein, sind jedoch nicht auf diese beschränkt.

In klinischen Studien mit FEIBA wurde keine Thrombotische Mikroangiopathie (TMA) berichtet. Fälle von TMA wurden in einer klinischen Studie mit Emicizumab berichtet, in der Patienten FEIBA als Teil des Behandlungsregimes für Durchbruchsblu­tungen erhielten (siehe klinische Diskussion im European Public Assessment Report (EPAR) von Emicizumab; siehe auch Oldenburg et al. Emicizumab Prophylaxis in Hemophilia A with Inhibitors. N Engl J Med 2017:377:809–818).

Die Sicherheit und Wirksamkeit von FEIBA zur Behandlung von Patienten mit Durchbruchsblu­tungen unter Emicizumab wurde nicht untersucht. Daher muss bei Patienten, die Emicizumab erhalten haben, sorgfältig der Nutzen gegen das Risiko der FEIBA-Verabreichung abgewogen werden und die Patienten müssen engmaschig durch Ihren Arzt überwacht werden (siehe auch Abschnitt 4.5).

Werden Anzeichen oder Symptome für thrombotische oder thromboembolische Ereignisse bemerkt, muss die Infusion unverzüglich abgebrochen und geeignete diagnostische und therapeutische Maßnahmen müssen eingeleitet werden.

Eine Einzeldosis von 100 E./kg Körpergewicht und eine Tagesdosis von 200 E./kg KG sollte nicht überschritten werden, außer die Schwere der Blutung begründet und rechtfertigt die Verwendung höherer Dosen.

Zum Stillen von Blutungen darf das Arzneimittel nur so lange verabreicht werden, wie unbedingt nötig, um das therapeutische Ziel zu erreichen.

Überwachung der Therapie

Einzeldosen von 100 E./kg KG und Tagesdosen von 200 E./kg KG dürfen nicht überschritten werden. Patienten, die eine Einzeldosis von 100 E./kg KG oder mehr erhalten, sollten sorgfältig, insbesondere in Hinblick auf die Entwicklung einer DIC und/oder einer akuten koronaren Ischämie und das Auftreten von Symptomen anderer thrombotischer oder thromboembolischer Ereignisse überwacht werden. Hohe Dosen von FEIBA sollten nur so lange wie unbedingt nötig – um die Blutung zu stillen – verabreicht werden.

Im Falle von klinisch signifikanten Änderungen im Blutdruck oder in der Pulsrate, bei Atembeschwerden, Husten oder Brustschmerzen muss die Infusion sofort abgebrochen und geeignete diagnostische und therapeutische Maßnahmen müssen eingeleitet werden. Aussagekräftige Laborparameter für eine DIC sind Abfall von Fibrinogen, Abfall der Thrombozytenzahl und/oder Anwesenheit von Fibrin-/Fibrinogenab­bauprodukte (FDP). Andere Parameter für die DIC sind eine deutlich verlängerte Thrombinzeit, Prothrombinzeit oder aPTT. Bei Patienten mit Hemmkörperhämop­hilie oder erworbenen Inhibitoren gegen die Faktoren VIII, IX und/oder XI ist die aPTT durch die Grundkrankheit verlängert.

Patienten mit Hemmkörperhämop­hilie oder erworbenen Inhibitoren gegen Gerinnungsfaktoren können unter der Behandlung mit FEIBA zur gleichen Zeit sowohl eine erhöhte Blutungsneigung als auch ein erhöhtes Thromboserisi­ko haben.

Labortests und klinische Wirksamkeit

In vitro Tests, wie aPTT, Vollblutgerin­nungszeit (WBCT) und Thromboelastogramme (TEG) müssen als Wirksamkeitsnachwe­is nicht mit dem klinischen Bild korrelieren. Deshalb können Versuche, diese Werte durch Erhöhung der FEIBA-Dosen zu normalisieren, nicht erfolgreich sein und sind sogar wegen der möglichen Gefahr durch Überdosierung eine DIC auszulösen stark abzulehnen.

Mehr Informationen über das Medikament Feiba 25 E./ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung

Arzneimittelkategorie: biologika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 2-00294
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Takeda Manufacturing Austria AG, Industriestraße 67, 1221 Wien, Österreich