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Doxycyclin G.L. 100 mg - Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Doxycyclin G.L. 100 mg - Tabletten

Doxycyclin G.L. 100 mg-Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Tablette enthält 115,4 mg Doxycyclinhyclat entsprechend 100 mg Doxycyclin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 21 mg Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUN­GSFORM

Tablette

Gelbe, runde, bikonvexe Tablette mit Bruchkerbe auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Infektionskran­kheiten, die durch Doxycyclin-empfindliche Erreger verursacht werden:

Infektionen der Atemwege

Lobär- und Bronchopneumonien verursacht durch Mykoplasmen, Chlamydien und Rickettsien, akute unkomplizierte Bronchitis bei Verdacht auf Beteiligung von bakteriellen Erregern, akute Schübe chronischer Bronchitiden.

Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich

Otitis media, Pharyngitis verursacht durch Chlamydien, Sinusitis vorzugsweise bei Patienten mit ß-Lactam-Allergie.

Infektionen des Magen-Darm-Traktes und der Gallenwege

Infektionen des Urogenitaltraktes

Entzündungen von Nieren und Nierenbecken, Harnleiter und Harnblase, Harnröhre und inneren Genitalorganen, akute Prostatitis, nicht-gonorrhoische Urethritis insbesondere durch Chlamydien und Ureaplasma urealyticum, ferner Lues I und II als Mittel zweiter Wahl, wenn eine Allergie gegen bakterizide Antibiotika, z.B. Penicillin, gegeben ist.

Infektionen der Weichteile

Impetigo, Furunkulose, Phlegmone, Abszess, Wundinfektion, Paronychium.

Infektionen der Augen ,

einschließlich Trachom und Einschlusskon­junktivitis.

Infektionen der Haut

Lyme-Borreliose Stadium I.

Milzbrand

Zur Prävention und alternative Therapie von Milzbrand, einschließlich Milzbrand durch Inhalation nach Exposition mit aerosoliertem Bacillus anthracis, wenn sich der Epidemiestamm als empfindlich gegen Doxycyclin erwiesen hat.

Weitere Infektionen

Listeriosen und Frambösie (bei Patienten mit Penicillinaller­gie), Tularämie, Gasbrand, Tetanus, Pest, Rickettsiosen (Fleckfieber, Q-Fieber etc.), Leptospirosen (Morbus Weil u.a.), Cholera, Rückfallfieber, Oroyafieber, Verruga peruana. Malaria tropica durch chloroquinresis­tentes Plasmodium falciparum (alternative Therapie in Kombination mit Chinin oder Chinidin), Brucellosen (Maltafieber, Morbus Bang) in Kombination mit Streptomycin.

Infektionen mit Verdacht auf Beteiligung von Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken sollten wegen der unterschiedlichen Resistenzsituation nicht mit Doxycyclin behandelt werden (siehe Abschnitt 5.1).

Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Doxycyclin zu berücksichtigen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene über 70 kg Körpergewicht:

Tagesdosis 200 mg.

Erwachsene unter 70 kg Körpergewicht sowie Jugendliche und Kinder über 45 kg Körpergewicht:

Am 1. Tag 200 mg Doxycyclin, anschließend 100 mg einmal täglich, bei schweren Infektionen 200 mg einmal täglich.

Kinder ab 8 Jahren und unter 45 kg Körpergewicht:

Am 1. Tag 4 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis, dann täglich 2 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis. Bei schweren Infektionen 4 mg/kg Körpergewicht während der ganzen Behandlungszeit.

Kinder unter 8 Jahren:

Doxycyclin darf bei Kindern unter 8 Jahren nicht angewendet werden, da durch Einlagerungen von Doxycyclin Zahnverfärbungen, Schmelzdefekte und eine Verzögerung des Knochenwachstums auftreten können (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).

Spezielle Therapien:

Lyme-Borreliose Stadium I: 200 mg täglich durch 10 – 20 Tage. Ureaplasma urealyticum-Infektion des männlichen Genitaltrakts mit ungeklärter Unfruchtbarkeit: 200 mg täglich 4 Wochen lang (Partnerbehan­dlung!). Akute Epididymo-Orchitis durch Chlamydien: 200 mg täglich 10 Tage lang. Lues I und II: 300 mg täglich mindestens 10 Tage lang. Akute Adnexitis und Endometritis:

Stationär: täglich 200 mg Doxycyclin i.v. und 4 × 2 g Cefoxitin i.v., mindestens 4 Tage lang und wenigstens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome fortführen, dann 200 mg Doxycyclin täglich p.o., bis die Gesamtdauer der Therapie 10 – 14 Tage beträgt.

Ambulant: am 1. Tag 2 g Cefoxitin i.m. (3 g Amoxicillin p.o., oder 3,5 g Ampicillin p.o., oder 4,8 Mio. I.E. Procain-Penicillin i.m.), dann 200 mg Doxycyclin täglich 10 – 14 Tage lang.

Prävention und alternative Therapie von Milzbrand durch Inhalation: Erwachsene: 100 mg zweimal täglich durch 60 Tage.

Kinder unter 45 kg Körpergewicht: 2,2 mg/kg Körpergewicht zweimal täglich durch 60 Tage. Kinder ab 45 kg Körpergewicht erhalten die Erwachsenendosis.

Art der Anwendung

Doxycyclin G.L. 100 mg-Tabletten sollten während der Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit (ausgenommen Milch und Milchprodukte) in aufrechter Position eingenommen werden, da sonst die Gefahr einer Schleimhautschädi­gung im Ösophagus besteht.

Die Einnahme während einer Mahlzeit beeinträchtigt die Resorption von Doxycyclin nicht, kann aber die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen verringern.

Dauer der Anwendung

Die Behandlungsdauer richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung. Die Therapie sollte mindestens 24 bis 48 Stunden nach Abklingen der Symptome und des Fiebers fortgesetzt werden. Falls Doxycyclin bei Infektionen mit empfindlichen Streptokokken­stämmen angewendet wird, sollte die Behandlung mindestens 10 Tage dauern.

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich.

Anwendung bei Dialysepatienten:

Hämodialyse und Peritonealdialyse verändern die Serum-Halbwertszeit von Doxycyclin nicht.

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Bei schwerer Leberschädigung ist Doxycyclin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Anwendung bei älteren Patienten:

Über pharmakokinetische Parameter bei älteren Patienten liegen keine Angaben vor.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Tetracycline oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

– Schwere Leberfunktion­sstörung.

– Während der Dentition (letztes Trimester der Schwangerschaft, Zeit nach der Geburt und Kindheit bis zu 8 Jahren) darf die Verabreichung nur nach strengster Indikationsstellung und nur bei Erkrankungen erfolgen, wenn andere Antibiotika nicht gegeben werden können.

– Die gleichzeitige Anwendung von Doxycyclin und Isotretinoin ist durch das erhöhte Risiko eines Pseudotumor cerebri kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Kinder:

Wie andere Tetracycline bildet auch Doxycyclin einen stabilen Kalziumkomplex in knochenbildendem Gewebe. Bei Frühgeborenen, die orale Tetracycline in Dosierungen von 25 mg/kg Körpergewicht alle 6 Stunden verabreicht erhielten, wurde eine verlangsamtes Fibulawachstum beschrieben, das sich nach Absetzen der Therapie wieder normalisierte.

Die Anwendung von Tetracyclinen während der Dentition (zweite Hälfte der Schwangerschaft und Kindesalter bis zu 8 Jahren) kann zu bleibenden Zahnverfärbungen (gelblich-grau-braun) führen. Diese Nebenwirkung wurde bei Langzeitanwendung häufiger beobachtet als bei wiederholter Kurzzeitbehandlung. Hypoplasie des Zahnschmelzes wurde ebenfalls beschrieben. Doxycylin sollte daher bei dieser Patientengruppe nur dann angewendet werden, wenn keine anderen Medikamente zur Verfügung stehen bzw. wenn diese kontraindiziert sind oder eine entsprechende Wirksamkeit unwahrscheinlich is­t.

Allgemein:

Es ist zu beachten, dass innerhalb der Tetracyclin-Gruppe eine Parallelallergie besteht.

Vorwölbung der Fontanellen bei Kleinkindern und intrakranielle Drucksteigerung (Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, möglicherweise Papillenödem) bei Erwachsenen wurden bei Patienten beschrieben, die Doxycyclin in voller therapeutischer Dosis verabreicht erhielten, wobei es nach dem Absetzen zu einer raschen Rückbildung kam.

Da Tetracycline, einschließlich Doxycyclin, eine Photosensibili­sierung hervorrufen können, sind die Patienten bei Beginn der Behandlung auf diese Nebenwirkung aufmerksam zu machen. UV-Exposition sollte vermieden werden. Bei den ersten Anzeichen einer Reizerscheinung ist die Therapie abzubrechen.

Bei Patienten, die Tetracycline, einschließlich Doxycyclin, in Tabletten- oder Kapselform verabreicht erhielten, wurden Fälle von Ösophagitis oder ösophagealer Ulzeration beschrieben. Die meisten dieser Patienten nahmen die Medikamente vor dem Schlafengehen ein.

Falls es zu einer Irritation der Magenschleimhaut kommt, sollte Doxycyclin gemeinsam mit einer Mahlzeit eingenommen werden.

In seltenen Fällen wurden mit oraler oder parenteraler Gabe von Tetracyclinen, einschließlich Doxycyclin, abnormale Leberfunktionswerte beschrieben.

Länger dauernde Antibiotika-Anwendung kann gelegentlich ein Überwuchern resistenter Keime, einschließlich Pilze, nach sich ziehen. Der Patient ist diesbezüglich ständig zu überwachen. Bei Resistenzentwic­klung oder Keimselektion ist das Antibiotikum zu wechseln.

Bei Langzeitbehandlung ist auf einen möglichen Mangel an B-Vitaminen zu achten.

Bei Langzeittherapie in hohen Dosen werden Leber-, Nieren- und Blutbildkontrollen empfohlen.

Besteht bei Behandlung einer venerischen Erkrankung gleichzeitig Luesverdacht, sind geeignete diagnostische Maßnahmen (inkl. Dunkelfeldunter­suchungen) zu ergreifen. Monatliche serologische Tests sollten über mindestens 4 Monate durchgeführt werden.

Bei chronischem Alkoholismus oder Einnahme von enzyminduzierenden Medikamenten (Barbituraten, Carbamazepin u.a.) empfiehlt sich eine kritische Überwachung der DoxycyclinTherapie (mögliche Verkürzung der Serumhalbwertzeit) (siehe Abschnitt 4.5).

Wegen möglicher Unwirksamkeit oraler Kontrazeptiva (siehe Abschnitt 4.5) empfiehlt es sich, während der Behandlung mit Doxycyclin eine andere wirksame und sichere nicht-hormonelle Verhütungsmethode anzuwenden.

Bei Behandlung von digitalisierten Patienten mit Tetracyclinen soll auf Überdosierungssym­ptome geachtet und die Dosis nach Bedarf angepasst werden. Bei Patienten, die unter Tetracyclinen geringere Digoxin-Dosen benötigen, soll auch nach dem Absetzen des Tetracyclins die Digoxin-Plasmakonzentration überwacht und die DigoxinDosis nach Bedarf erhöht werden (siehe Abschnitt 4.5).

Anders als bei antianabolisch wirkenden Tetracyclinen zeigten Patienten mit gestörter Nierenfunktion kein Ansteigen der BUN-Werte unter Doxycyclin.

Clostridium difficile -assoziierte Durchfälle (CDAD) werden bei nahezu jeder Antibiotikathe­rapie, einschließlich Doxycyclin, berichtet und deren Schweregrad kann von einer leichten Diarrhoe bis zu einer lebensbedrohlichen Colitis reichen. Eine Antibiotikabe­handlung verändert die normale Darmflora und kann zu einem Überwuchern von Clostridium difficile führen.

Clostridium difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung einer CDAD beitragen. Hypertoxin-produzierende Stämme von Clostridium difficile führen zu einer erhöhten Morbidität und Mortalität, da solche Infektionen möglicherweise nicht auf eine Antibiotikatherapie ansprechen und eine Kolektomie erfordern können. CDAD muss bei allen Patienten, die nach einer Antibiotikatherapie an Durchfall leiden, in Betracht gezogen werden. Eine sorgfältige Anamnese ist erforderlich, da das Auftreten von CDAD bis zu zwei Monaten nach der Verabreichung von Antibiotika berichtet wurde.

Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist das Präparat sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie (z.B. mit Vancomycin, 4 × 250 mg oral) einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.

Bei einigen Patienten mit Spirochätenin­fektion kann kurz nach Beginn der Behandlung mit Doxycyclin eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion auftreten. Den Patienten sollte versichert werden, dass dies eine üblicherweise selbstbegrenzende Folge der antibiotischen Behandlung von Spirochätenin­fektionen ist.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseInto­leranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Resorption: Milch und Milchprodukte, Al-, Ca-, Mg-haltige Antazida oder andere Arzneimittel, die diese Kationen enthalten, sowie Präparate, die Wismutsalze oder Fe-Ionen enthalten, verschlechtern die Resorption von Doxycyclin und sollten deshalb nicht gleichzeitig eingenommen werden. Dies gilt auch für die gleichzeitige Anwendung von Anionenaustau­scherharzen (Colestyramin, Colestipol). Doxycyclin sollte zumindest 2 Stunden vor diesen Produkten verabreicht werden.

Metabolismus: Längerfristige Verabreichung von Enzyminduktoren wie Carbamazepin, Phenytoin, Barbituraten, Phenobarbital, Primidon oder Rifampicin kann den DoxycyclinAbbau in der Leber beschleunigen und die Plasmakonzentra­tionen verringern, ebenso chronischer Alkoholismus (siehe Abschnitt 4.4).

Gerinnung: Es liegen Berichte über eine Verlängerung der Prothrombinzeit bei Patienten vor, die gleichzeitig Warfarin und Doxycyclin verabreicht erhielten. Tetracycline vermindern die Prothrombin-Aktivität und verstärken so die Antikoagulanzi­enwirkung. Bei gleichzeitiger Gabe sollte eine Reduktion der Antikoagulanzi­endosis erwogen werden.

Doxycyclin kann die hypoglykämische Wirkung von oralen Antidiabetika verstärken.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Tetracyclinen und oralen Kontrazeptiva kann die empfängnisver­hütende Wirkung beeinträchtigt sein (siehe Abschnitt 4.4).

Tetracycline hemmen möglicherweise den Abbau von Sekale-Alkaloiden in der Leber (Auftreten von Ergotismus in Einzelfällen möglich).

Doxycyclin darf nicht gleichzeitig mit anderen potenziell nephrotoxischen Stoffen eingesetzt werden, da es zu schädlichen Wirkungen auf die Niere kommen kann.

Da bakteriostatische Antibiotika die bakterizide Wirkung von Penicillinen, Cephalosporinen und anderen ß-Laktamantibiotika hemmen können, ist eine gleichzeitige Verabreichung nicht sinnvoll.

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Methotrexat kann dessen Toxizität verstärkt werden.

Durch gleichzeitige Anwendung von Doxycyclin und Ciclosporin kann die toxische Wirkung des Immunsuppressivums verstärkt werden.

Kurz vor, während oder nach einer Behandlung der Akne mit Isotretinoin bzw. anderen Retinoiden sollte Doxycyclin nicht verabreicht werden, da beide Wirkstoffe in seltenen Fällen reversible Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) verursachen können.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Digoxin bzw. Digoxin-Derivaten besteht die Gefahr einer Erhöhung der Digoxin-Plasmakonzentration durch Inaktivierung der Darmreduktion von Digoxin, was zu einer Digoxin- Intoxikation (Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Müdigkeit, Herzrhytmusstörun­gen) führen könnte (siehe Abschnitt 4.4).

Bei gleichzeitiger Anwendung von Doxycyclin und Theophyllin ist das Risiko von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt erhöht. Dosisanpassungen können erforderlich sein.

Untersuchungen: Glukosetests im Harn können falsch positiv ausfallen, wenn die Kupfersulfatmethode (Benedict) angewendet wird. Harnzuckertests mit Glukose-OxidaseReagenzien können falsch negativ ausfallen.

Aufgrund einer Beeinflussung von fluorometrischen Bestimmungen können solche Tests falsch positive Erhöhungen der Harnkatecholamine anzeigen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

Es zeigte sich kein Einfluss von Doxycyclin auf die Fertilität.

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft sollte Doxycyclin nur nach strengster Indikationsstellung und Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden und auch nur, wenn andere Antibiotika nicht gegeben werden können, da es beim Föten zu einer Verfärbung der Zähne und zu einer reversiblen Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann.

Während der Schwangerschaft besteht erhöhte Gefahr von Leberschäden.

Stillzeit

Tetracycline einschließlich Doxycyclin können in der Milch stillender Frauen nachgewiesen werden. Deshalb sollte Doxycyclin bei stillenden Müttern nicht verwendet werden. Gegebenenfalls empfiehlt sich Abpumpen und Verwerfen der Milch während der Therapiedauer.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Doxycyclin hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkun­gen

Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Selten: Sehr selten:

> 1/10,

> 1/100, < 1/10,

> 1/1.000, < 1/100,

> 1/10.000, < 1/1.000,

< 1/10.000,

Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren abschätzbar.

Daten nicht

Die folgenden Nebenwirkungen wurden unter einer Behandlung mit Tetracyclinen, einschließlich Doxycyclin, beschrieben:

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich: Blutgerinnungsstörun­gen

Selten: Hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie,

Leukozytose, atypische Lymphozyten und toxische Granulationen der Granulozyten, Lymphozytopenie, Lymphadenopathie.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Anaphylaktischer Schock, Anaphylaxie, anaphylaktoide Reaktionen,

anaphylaktoide Purpura, Hypotonie, angioneurotisches Ödem, Exazerbation eines systemischen Lupus erythematodes, Asthma, Dyspnoe, Serumkrankheit, periphere Ödeme, Urtikaria, fixes Arzneimittele­xanthem an den Genitalien und anderen Körperregionen.

Häufigkeit nicht bekannt: Jarisch-Herxheimer-Reaktion (siehe Abschnitt 4.4)

Endokrine Erkrankungen

Selten: Bei Langzeitbehandlung mit Tetracyclinen wurde eine mikroskopische

bräunlich-schwarze Verfärbung der Schilddrüse beschrieben. Abnormale Schilddrüsenfun­ktionswerte wurden nicht beobachtet.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Selten: Anorexie.

Psychiatrische Erkrankungen

Selten: Unruhe, Angstzustände.

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Kopfschmerzen.

Selten: Intrakranielle Drucksteigerungen bei Erwachsenen (Pseudotumor cerebri:

mögliche Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Papillenödem und Sehstörungen wie z.B. Diplopie), Parästhesien, Störung bzw. Verlust der Geruchs- und Geschmacksempfin­dung.

Sehr selten: Krampfanfälle.

Augenerkrankungen

Sehr selten: Passagere Myopie.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Selten: Tinnitus.

Herzerkrankungen

Selten: Tachykardie, Perikarditis.

Gefäßerkrankungen

Selten: Flush.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig: Übelkeit, Meteorismus, Steatorrhoe.

Gelegentlich: Erbrechen, Durchfall, Glossitis, Mund- und Rachenschleim­hautentzündun­gen, Heiserkeit, schwarze Haarzunge.

Selten: Bauchschmerzen, Dysphagie, Dyspepsie, Enterocolitis, pseudomembranöse

Colitis, durch C. difficile bedingter Durchfall, Ösophagitis und ösophageale Ulzerationen bei Verabreichung in Kapsel- oder Tablettenform, entzündliche Veränderungen (mit Candida-Besiedelung) im Anogenitalbereich

(Vulvovaginitis und Pruritus ani).

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten:

Abnormale Leberfunktion, Hepatitis, Lebertoxizität.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich: Ausschläge einschließlich makulopapulärer und erythematöser Ausschläge.

Unter Sonnenbestrahlung kann es zu phototoxischen Reaktionen der belichteten Hautareale mit Erythem, Hautödem und Blasenbildung, selten auch mit Nagelablösung und -Verfärbung kommen (siehe auch Abschnitt 4.4).

Selten: Erythema multiforme, Dermatitis exfoliativa, Stevens-Johnson-Syndrom und

toxisch epidermale Nekrolyse.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Selten: Arthralgie und Myalgie.

Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

Gelegentlich: Hämaturie.

Selten: Erhöhte BUN-Werte.

Sehr selten: Nierenschädigungen, wie z.B. interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen und Anurie.

Kinder und Jugendliche

Gelegentlich: Reversible Knochenwachstum­sverzögerungen bei Anwendung während der Schwangerschaft und bei Kindern unter 8 Jahren, bleibende Zahnverfärbungen mit Schmelzdefekten bei Anwendung während der Dentition.

Selten: Vorwölbung der Fontanellen bei Kleinkindern (rasche Rückbildung nach

Absetzen der Therapie).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Bei einer oralen Überdosierung von Doxycyclin sollte versucht werden durch Gabe von Antazida oder Kalzium- und Magnesiumsalzen die noch verbleibenden Reste von Doxycyclin zu nicht resorbierbaren Chelaten zu binden. Die Durchführung einer Magenspülung kann aufgrund der häufig auftretenden Nebenwirkungen (wie z.B. Hypoxie, Herzrhythmusstörun­g, Magenperforation, Laryngospasmus, Elektrolytstörungen oder Aspiration von Mageninhalt) nicht empfohlen werden.

Doxycyclin ist nicht ausreichend dialysierbar, sodass eine Hämo- oder Peritonealdialyse wenig effektiv ist.

Bei massiver Überdosierung besteht die Gefahr von Leberschäden, die manchmal von einer Pankreatitis begleitet werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antiinfektiva zur systemischen Anwendung – Tetracycline.

ATC-Code:

Wirkmechanismus

Doxycyclin ist ein von Oxytetracyclin abgeleitetes Breitband-Antibiotikum. Es hemmt das Wachstum von Bakterien durch Beeinflussung der Proteinsynthese und wirkt demnach vor allem bakteriostatisch.

Die Tetracyclin-Resistenz gramnegativer Bakterien kommt durch eine direkte Genmutation des Porins oder die Herunterregulation ihrer Expression zustande, die zu einer verringerten Tetracyclin-Aufnahme führen. Bei grampositiven Bakterien besteht der Hauptmechanismus der Resistenz im aktiven Efflux oder dem Mechanismus der ribosomalen Protektion.

Innerhalb der Gruppe der Tetracycline besteht eine weitgehende Kreuzresistenz.

Üblicherweise empfindliche Spezies:

Aerobe grampositive: Bacillus anthracis, Listeria monocytogenes

Aerobe gramnegative: Branhamella catarrhalis, Brucella species, Calymmatobacterium granulomatis, Campylobacter fetus, Haemophilus ducreyi, Haemophilus influenzae, Rickettsien, Vibrio cholerae, Yersinia pestis

Anaerobe: Actinomyces, Clostridien, Propionibacte­rium acnes

Andere: Bartonella bacilliformis, Borrelia burgdorferi, Borrelia recurrentis, Borrelia duttonii, Chlamydien, Francisella tularensis, Leptotrichia, Mycoplasma pneumoniae, Plasmodium falciparum (Chloroquin-resistente Stämme), Ureaplasma urealyticum

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können:

Aerobe grampositive: Enterokokken, Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes

Aerobe gramnegative: Acinetobacter, Enterobacter aerogenes, Escherichia coli, Klebsiella species, Neisseria gonorrhoeae, Shigellen

Anaerobe: Bacteroides, Fusobacterium species

Andere: Treponema pallidum, Treponema pertenue

Von Natur aus resistente Spezies:

Aerobe grampositive: Proteus, Providencia, Pseudomonas

Grenzwerte

Folgende MHK-Breakpoints (mcg/ml) werden für Doxycyclin empfohlen: empfindlich 4 , intermediär 8, resistent > 16

Die Häufigkeit einer Resistenz kann für bestimmte Spezies geografisch und zeitlich variieren. Deshalb sind lokale Informationen zur Resistenzlage wünschenswert, insbesondere bei der Behandlung von schwerwiegenden Infektionen. Gegebenenfalls sollte ein Experte zu Rate gezogen werden, wenn eine lokale Resistenz so häufig auftritt, dass die Sinnhaftigkeit einer Anwendung von Doxycyclin bei einigen Arten von Infektionen zumindest fraglich erscheint.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Doxycyclin wird nach oraler Verabreichung nahezu vollständig und unbeeinflusst durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme resorbiert. Maximale Plasmakonzentra­tionen werden nach ca. 2 Stunden erreicht.

Verteilung

Doxycyclin verteilt sich gut ins Gewebe, ist plazentagängig, erscheint auch in der Muttermilch, tritt aber kaum ins Gehirn über. Es wird über die Leber in der Galle angereichert und größtenteils enteral rückresorbiert. Die Bindung an Plasmaproteine beträgt 82%.

Biotransformation

Doxycyclin wird nicht metabolisiert. Nach biliärer Ausscheidung wird Doxycyclin durch Chelatbildung im Darm inaktiviert.

Elimination

Bei normaler Nierenfunktion bzw. bis zu einer Kreatinin-Clearance von 75 ml/min wird innerhalb von 72 Stunden ca. 40%, bei einer Kreatinin-Clearance von unter 10 ml/min 1 –5% der oral verabreichten Dosis über die Niere, 2 – 3% über die Galle und der Rest als inaktive Metaboliten ausgeschieden. Die Halbwertzeit der Ausscheidung beträgt 18 – 22 Stunden; sie wird auch durch schwere Niereninsuffizienz und Hämodialyse nicht signifikant verändert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Langzeitstudien an Tieren zur Untersuchung des karzinogenen Potentials wurden nicht durchgeführt. Es liegen jedoch für die verwandten Antibiotika Oxytetracyclin (Nebennieren-und Hypophysentumore) und Minocyclin (Schilddrüsen­tumore) Hinweise auf ein onkogenes Potential bei Ratten vor.

Untersuchungen zur Mutagenität von Doxycyclin wurden ebenfalls nicht durchgeführt, für verwandte Antibiotika (Tetracyclin, Oxytetracyclin) wurden jedoch positive Ergebnisse für in vitro Untersuchungen an Säugetierzellen beschrieben.

Die Wirkungen auf die Fertilität und Reproduktionsle­istung wurden an Ratten über einen Dosisbereich von 50 – 500 mg/kg/Tag untersucht. Bei einer Dosis von 50 mg/kg/Tag kam es zu einer Abnahme der Fortbewegungsges­chwindigkeit der Spermien, aber es zeigte sich keine offensichtliche Wirkung auf die männliche oder weibliche Fertilität oder auf die Spermienmorpho­logie. Bei 500 mg/kg/Tag zeigte sich eine maternale Toxizität durch laute Atmung, lose Faeces und vorübergehende Abnahme der Körpergewichtszu­nahme und der Nahrungsaufnahme nach der Geburt und einen leichten Anstieg der Gestationsdauer. Keine maternale Toxizität zeigte sich bei oder unter 100 mg/kg/Tag.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose

Natriumcarboxy­methylamylopek­tin

hydriertes Rizinusöl

Maisstärke

Lactose-Monohydrat

hochdisperses Siliziumdioxid

Magnesiumstearat

6.2 Inkompati­bilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Alu-Blisterpackung mit 5 und 10 Stück

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach

8. ZULASSUNGSNUMMER

17929

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VER­LÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung 29. März 1984

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 19.Jänner 2015

10. STAND DER INFORMATION Dezember 2017

REZEPTPFLICHT/A­POTHEKENPFLIC­HT

Rezept- und apothekenpflichtig.

Mehr Informationen über das Medikament Doxycyclin G.L. 100 mg - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 17929
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
G.L. Pharma GmbH, Schloßplatz 1, 8502 Lannach, Österreich