Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Doxazosin Genericon 8 mg Tabletten
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Doxazosin Genericon 8 mg Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Doxazosin Genericon 8 mg Tabletten enthalten 9,70 mg Doxazosinmesilat pro Tablette, entsprechend 8 mg Doxazosin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Jede Tablette enthält 80,88 mg Lactose-Monohydrat
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23mg) pro Tabette
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tabletten.
Weiße bis weißliche, geruchlose, runde, bikonvexe unbeschichtete Tabletten, mit Kreuzbruchkerbe auf einer Seite und der Prägung “D“, “Z“, “S” und “8” auf derselben Seite.
Die Tablette kann in vier gleiche Dosen geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
– Essentielle Hypertonie.
Doxazosin ist nicht für die Erstbehandlung der essentiellen Hypertonie geeignet. Es kann als Monotherapie bei Patienten angewendet werden, die auf andere Wirkstoffe nicht angesprochen haben oder bei denen diese kontraindiziert sind.
Andernfalls ist die Anwendung in Kombination mit anderen Antihypertensiva auf die Zweitoder Drittbehandlung zu beschränken.
– Symptomatische Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH), wenn keine Operationsindikation besteht.
Doxazosin Genericon wird bei Erwachsenen angewendet.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Essentielle Hypertonie
Initial 1 mg Doxazosin einmal täglich.
In Abhängigkeit von der Wirksamkeit kann die Dosis individuell bei Bedarf in jeweils 1–2 wöchigen Intervallen verdoppelt werden.
Die durchschnittliche Erhaltungsdosis beträgt 2–4 mg Doxazosin einmal täglich.
Die maximale Tagesdosis beträgt 16 mg Doxazosin einmal täglich.
Es kann bis zu 4 Wochen dauern, bis eine optimale Wirkung erreicht wird.
Bei Zusatz von Doxazosin zu einer bestehenden antihypertensiven Therapie (siehe Abschnitt 4.5) kann die Dosis dieser Wirkstoffe reduziert werden, die Dosis von Doxazosin ist wie oben beschrieben anzupassen.
Bei Zusatz von anderen Antihypertensiva zu einer bestehenden Doxazosin-Monotherapie (siehe Abschnitt 4.1) kann die Dosis von Doxazosin reduziert werden, gefolgt von einer langsamen Dosistitration der Kombination.
Benigne Prostatahyperplasie (BPH)
Initial 1 mg Doxazosin einmal täglich.
In Abhängigkeit von der Wirksamkeit kann die Dosis individuell bei Bedarf in jeweils 1–2 wöchigen Intervallen verdoppelt werden.
Die durchschnittliche Erhaltungsdosis beträgt 2–4 mg Doxazosin einmal täglich.
Die maximale Tagesdosis beträgt 8 mg Doxazosin einmal täglich.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Da die pharmakokinetischen Eigenschaften von Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion unverändert sind, gelten die üblichen Dosisempfehlungen. Die Dosis ist jedoch so niedrig wie möglich zu halten und Dosiserhöhungen haben nur unter strenger Beobachtung zu erfolgen.
Aufgrund seiner hohen Proteinbindung wird Doxazosin durch Dialyse nicht entfernt.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist Doxazosin besonders vorsichtig zu dosieren.
Für Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vor, deshalb wird die Anwendung von Doxazosin bei diesen Patienten nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Ältere Patienten (> 65 Jahre)
Es gelten die üblichen Dosisempfehlungen, die Dosis ist jedoch so niedrig wie möglich zu halten und Dosiserhöhungen haben nur unter strenger Beobachtung zu erfolgen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Doxazosin bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Aus diesem Grund wird die Anwendung nicht empfohlen.
Zum Einnehmen.
Die Tabletten werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
4.3 Gegenanzeigen
Doxazosin ist kontraindiziert
– bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Chinazoline (z.B. Prazosin und Terazosin) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
– bei Patienten mit orthostatischer Hypotonie in der Anamnese.
– bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie bei gleichzeitig bestehender Obstruktion der oberen Harnwege, chronischer Harnweginfektion oder Blasensteinen.
– bei Patienten mit Hypotonie2.
– als Monotherapie bei Patienten mit Überlaufblase oder Anurie mit oder ohne progressiver renaler Insuffizienz.
2 betrifft nur die Indikation benigne Prostatahyperplasie
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Therapiebeginn
Aufgrund der alphablockierenden Wirkung von Doxazosin kann es vor allem zu Beginn der Therapie oder bei Dosiserhöhung, aber auch bei Wiederbeginn der Therapie zu einer orthostatischen Hypotonie, die sich als Schwindel und Schwächegefühl, in seltenen Fällen auch durch Bewusstseinsverlust (Synkope) manifestiert, kommen. Daher wird während der Initialphase eine strenge Kontrolle des Blutdruckes empfohlen, um das Risiko für orthostatische Effekte zu minimieren. Die Patienten sind anzuweisen, zu Beginn der Therapie Situationen zu vermeiden, in denen durch das Auftreten von Schwindel- oder Schwächeanfällen ein Verletzungsrisiko besteht.
Anwendung bei Patienten, die sich einer Katarakt-Operation unterziehen
Das Auftreten des „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS; eine Variante des „Small Pupil Syndrome“) wurde bei der Durchführung von Katarakt-Operationen bei einigen Patienten, die eine Therapie mit Tamsulosin erhielten, beobachtet.
Einzelne Fälle wurden im Zusammenhang mit anderen Alpha-1-Blockern berichtet, daher kann die Möglichkeit eines Klasseneffektes nicht ausgeschlossen werden. Da IFIS zum vermehrten Auftreten von Komplikationen im Verlauf von Katarakt-Operationen führen kann, ist der Ophthalmologe vor der Operation von der gleichzeitigen oder früheren Anwendung von Alpha-1-Blockern in Kenntnis zu setzen.
Anwendung bei Patienten mit akuten Herzerkrankungen
Wie bei allen vasodilatatorisch wirkenden Antihypertensiva ist besondere Vorsicht geboten, wenn Doxazosin an Patienten mit den folgenden Herzerkrankungen verabreicht wird:
– Lungenödem als Folge von Aorten- oder Mitralstenose
– Herzinsuffizienz mit hohem Herz-Minuten-Volumen
– Rechtsherzinsuffizienz als Folge von Lungenembolie oder Perikarderguss
– Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck.
Eine regelmäßige Überwachung der Herzfunktion ist erforderlich.
Bei Patienten mit schweren ischämischen Herzerkrankungen kann eine zu rasche oder zu starke Verringerung des Blutdrucks zu einer Verschlechterung der Angina-pectoris-Beschwerden führen.
Anwendung bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion
Wie bei allen Arzneimitteln, die ausschließlich über die Leber metabolisiert werden, ist Doxazosin mit besonderer Vorsicht bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion anzuwenden (siehe Abschnitt 5.2). Da keine klinischen Erfahrungen über die Anwendung bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen vorliegen, wird eine Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Anwendung zusammen mit einem PDE-5-Hemmern
Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) und Doxazosin kann zu einer symptomatischen Hypotonie führen, da beide Arzneimittel gefäßerweiternd wirken. Um das Risiko für eine orthostatische Hypotonie zu verringern, wird empfohlen eine Behandlung mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren nur dann zu beginnen, wenn der Patient hämodynamisch stabil auf die Alpha-Blocker-Therapie eingestellt ist.
Weiterhin wird empfohlen, mit der niedrigsten Dosis des Phosphodiesterase-5-Inhibitors zu beginnen und diesen in einem zeitlichen Abstand von mindestens 6 Stunden zur Gabe von Doxazosin einzunehmen.
Es wurden keine Studien mit retardierten Darreichungsformen von Doxazosin durchgeführt.
Priapismus
Bei Alpha-1-Blockern, wie z.B. Doxazosin, wurde im Rahmen der Erfahrungen nach Markteinführung über Priapismus (Dauererektion) berichtet. Wenn ein Priapismus nicht umgehend behandelt wird, kann es zu einer Schädigung des Penisgewebes und dauerhaftem Potenzverlust kommen. Aus diesem Grund müssen betroffenen Patienten umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Kontrolle auf Prostatakarzinom
Ein Prostatakarzinom kann viele Symptome verursachen, die auch mit einer benignen Prostatahyperplasie verbunden sein können, und die beiden Erkrankungen können auch gleichzeitig bestehen. Daher ist ein Prostatakarzinom vor Beginn der Therapie mit Doxazosin zur Behandlung von benigner Prostatahyperplasie auszuschließen.
Bei benigner Prostatahyperplasie darf Doxazosin nur bei regelmäßiger urologischer Kontrolle angewendet werden.
Doxazosin enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Doxazosin Genericon enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette. Das heißt, es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Alpha-Blocker und anderer Antihypertensiva.
Die gleichzeitige Behandlung mit östrogenhaltigen Arzneimitteln kann zu einer Verminderung des antihypertensiven Effekts führen.
Sympathomimetika können die blutdrucksenkende Wirkung von Doxazosin verringern. Doxazosin kann die Wirkung von Dopamin, Ephedrin, Adrenalin, Metaraminol und Phenylephrin auf den Blutdruck und die Gefäße verringern.
Doxazosin kann zu einer Zunahme der Plasma-Renin-Aktivität bzw. zu einer Erhöhung von Vanillinmandelsäure im Harn führen. Dies ist vor entsprechenden Laboruntersuchungen (z.B. Phäochromocytom-Diagnostik) zu beachten.
Die gleichzeitige Anwendung von Doxazosin mit einem Phosphodiesterase-5-Inhibitor kann bei einigen Patienten zu symptomatischer Hypotonie führen (siehe Abschnitt 4.4).
Es wurden keine Studien mit retardierten Darreichungsformen von Doxazosin durchgeführt.
Der größte Teil (98%) von Doxazosin im Plasma ist proteingebunden. In vitro -Daten in humanem Plasma zeigen, dass Doxazosin keine Wirkung auf die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin oder Indometacin hat.
In-vitro-Studien lassen vermuten, dass Doxazosin ein Substrat von Cytochrom P450 3A4 (CYP 3A4) ist. Es ist daher Vorsicht geboten, wenn Doxazosin gemeinsam mit einem starken CYP 3A4 Inhibitor wie etwa Clarithromycin, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Nefazodon, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin oder Voriconazol verabreicht wird (siehe Abschnitt 5.2).
Doxazosin wurde in der klinischen Praxis gemeinsam mit Thiazid-Diuretika, Furosemid, Betablockern, NSARs, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika oder Antikoagulantien angewendet, ohne dass unerwünschte Arzneimittelwechselwirkungen beobachtet wurden.
Bei 22 gesunden männlichen Probanden in einer nicht verblindeten, randomisierten, Placebokontrollierten Studie führte die Gabe einer Einzeldosis von 1 mg Doxazosin am Tag 1 einer viertägigen Behandlung mit oralem Cimetidin (400 mg zweimal täglich) zu einer Erhöhung der mittleren Fläche unter der Plasmakonzentrationszeitkurve (AUC) von Doxazosin um 10 %, aber zu keinen statistisch signifikanten Veränderungen der mittleren maximalen Plasmakonzentration oder der mittleren Halbwertzeit. Die 10 %ige Erhöhung der mittleren AUC von Doxazosin bei gleichzeitiger Gabe mit Cimetidin liegt innerhalb der interindividuellen Variabilität (27 %) für die mittlere AUC von Doxazosin mit Placebo.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Für die Indikation Hypertonie
Schwangerschaft
Da es keine ausreichenden und gut kontrollierten Studien über die Anwendung von Doxazosin bei Schwangeren gibt, ist die Sicherheit von Doxazosin in der Schwangerschaft nicht nachgewiesen. Daher ist Doxazosin in der Schwangerschaft nur anzuwenden, wenn der potenzielle Nutzen das Risiko überwiegt.
Obwohl in tierexperimentellen Studien keine teratogene Wirkung festgestellt wurde, wurde bei hohen Dosen eine geringere Überlebensrate der Föten beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
Doxazosin tritt nur in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über (weniger als 1 % der kindlichen Dosis), jedoch sind die Daten am Menschen sehr begrenzt. Da ein Risiko für Neugeborene oder Säuglinge nicht ausgeschlossen werden kann, soll Doxazosin nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen/Risiko-Abwägung angewendet werden.
Für die Indikation benigne Prostatahyperplasie
Dieser Abschnitt ist nicht zutreffend.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Besonders zu Beginn der Behandlung oder bei Erhöhung der Dosis kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
4.8 Nebenwirkungen
Zur Klassifizierung der Häufigkeit von Nebenwirkungen werden die folgenden Kategorien benutzt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1000 bis <1/100), selten (>1/10.000 bis <1/1000), sehr selten (<1/10.000) oder nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
MedDRA Systemorganklassen | Häufigkeit | Nebenwirkungen |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | häufig | Atemwegsinfektion Harnwegsinfektion |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | sehr selten | Leukopenie Thrombozytopenie |
Erkrankungen des Immunsystems | gelegentlich | allergische Reaktionen |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | gelegentlich | Anorexie Gicht gesteigerter Appetit Durst |
Psychiatrische Erkrankungen | häufig | Angstzustände Schlaflosigkeit Nervosität |
gelegentlich | Schlafstörungen Gedächtnisverlust emotionale Labilität |
Depression Agitation | ||
Erkrankungen des Nervensystems | sehr häufig | Schwindel Kopfschmerzen |
häufig | orthostatischer Schwindel Parästhesie Schläfrigkeit Benommenheit | |
gelegentlich | zerebrovaskuläre Zwischenfälle Hypästhesie Synkope Tremor Konzentrationsstörungen | |
Augenerkrankungen | häufig | Visus-/Akkommodationsstörungen |
gelegentlich | abnormer Tränenfluss Konjunktivitis | |
selten | Photophobie | |
sehr selten | verschwommenes Sehen | |
nicht bekannt | Intraoperatives Floppy Iris Syndrom (IFIS) (siehe Abschnitt 4.4) | |
Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths | häufig | Vertigo |
gelegentlich | Tinnitus | |
Herzerkrankungen | häufig | Palpitationen Tachykardie |
gelegentlich | Angina pectoris Myokardinfarkt Arrhythmien | |
sehr selten | Bradykardie | |
Gefäßerkrankungen | häufig | Hypotonie orthostatische Hypotonie |
gelegentlich | Hitzewallungen Blässe Flush periphere Ischämie | |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | häufig | Bronchitis Husten Dyspnoe Rhinitis Schwellungen der Nasenschleimhaut |
gelegentlich | Epistaxis Entzündungen im Bereich der oberen Luftwege Pharyngitis | |
sehr selten | Larynxödem Bronchospasmen | |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | häufig | Bauchschmerzen Dyspepsie Mundtrockenheit Übelkeit Diarrhö |
gelegentlich | Verstopfung Flatulenz Erbrechen Geschmackstörungen |
Gastroenteritis | ||
selten | Magen-Darm-Verschluss | |
Leber- und Gallenerkrankungen | gelegentlich | abnormale Leberfunktionswerte |
sehr selten | Cholestase Hepatitis Gelbsucht | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | häufig | Pruritus verstärktes Schwitzen |
gelegentlich | Hautausschlag Alopezie Purpura | |
sehr selten | Urtikaria | |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | häufig | Rückenschmerzen Myalgie |
gelegentlich | Arthralgie Muskelkrämpfe Muskelschwäche Muskelzucken Muskelsteife | |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | häufig | Zystitis Harninkontinenz |
gelegentlich | Dysurie häufiger Harndrang Hämaturie Polyurie | |
sehr selten | vermehrte Diurese Miktionsstörungen Nykturie | |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | gelegentlich | Impotenz |
sehr selten | Gynäkomastie Priapismus | |
nicht bekannt | retrograde Ejakulation | |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | häufig | Schwächegefühl Brustschmerzen grippeartige Symptome periphere Ödeme Müdigkeit Unwohlsein |
gelegentlich | Schmerzen Gesichtsödem Fieber Schüttelfrost | |
selten | verminderte Körpertemperatur bei älteren Patienten | |
Untersuchungen | gelegentlich | Gewichtszunahme |
selten | Erhöhungen von Transaminasen, BUN, Kreatinin Hypokaliämie Erniedrigung von Hämatokrit, Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten |
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit.
Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: +43 (0) 50 555 36207 Website:
4.9 Überdosierung
Wenn eine Überdosierung zu Hypotonie führt, ist der Patient umgehend in eine liegende Position mit Kopftieflage zu bringen. Weitere unterstützende Maßnahmen sind bei Bedarf durchzuführen.
Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, ist ein Schock zuerst mit Plasmaexpandern zu behandeln, und dann sind, falls erforderlich, Vasopressoren zu verabreichen. Die Nierenfunktion ist zu überwachen und bei Bedarf zu unterstützen.
Da Doxazosin in hohem Maße an Proteine gebunden ist, ist eine Dialyse nicht indiziert.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Antiadrenerge Mittel, peripher wirkend; Alpha-Adrenorezeptor-Antagonisten ATC-Code: C02CA04
Doxazosin blockiert selektiv und kompetitiv postsynaptische Alpha-1-Adrenorezeptoren, was zu einer peripheren Vasodilatation führt.
Hypertonie
Bei Patienten mit Hypertonie führt Doxazosin zu einer Blutdrucksenkung durch die Verminderung des peripheren Gefäßwiderstands.
Nach Beginn der Behandlung mit Doxazosin wird eine schrittweise Senkung des Blutdrucks beobachtet, bei Patienten kann es zu orthostatischen Reaktionen kommen. Die maximale Senkung des Blutdrucks tritt gewöhnlich 2 bis 6 Stunden nach der Einnahme ein.
Bei hypertonen Patienten ist der Blutdruck im Liegen und im Stehen während der Doxazosin Therapie vergleichbar.
Für Alphablocker liegen bis jetzt keine kontrollierten Interventionsstudien an Patienten mit Hypertonie vor, die eine Verringerung der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität gezeigt haben. Die ALLHAT-Studie (Antihypertensive and Lipid Lowering treatment to prevent Heart Attack Trial) war eine aktiv-kontrollierte Studie, die untersuchen sollte, inwieweit Unterschiede zwischen 4 verschiedenen Klassen von Wirkstoffen (Diuretikum, Calciumkanalblocker, ACE-Hemmer und Doxazosin) in den folgenden primären Zielparametern bestehen: Reduktion von letaler koronarer Herzkrankheit und nicht-letalem Herzinfarkt in Hochrisikopatienten ab 55 Jahren. Obwohl diesbezüglich keine signifikanten Unterschiede bestanden, beschloss der Datensicherheitsüberwachungsausschuss den Doxazosinarm der Studie vorzeitig zu beenden, da Interimresultate zeigten, dass Patienten unter Doxazosin im Vergleich zu Chlorthalidon ein um 25 % höheres Risiko für kombinierte kardiovaskuläre Erkrankungen (letale koronare Herzerkrankung, nichtletaler Myokardinfarkt, Schlaganfall, koronare Revaskularisierungsmaßnahmen, Angina, Herzinsuffizienz und periphere arterielle Verschlusskrankheit) aufwiesen. In der Endauswertung fand sich unter Doxazosin im Vergleich zu Chlorthalidon ein um 20 % höheres Risiko für kombinierte kardiovaskuläre Erkrankungen (RR 1,20; 95 % Konfidenzintervall 1,13 – 1,27) mit einem um 26 % höheren Risiko für Schlaganfall (RR 1,26; 95 % Konfidenzintervall 1,10 – 1,46) und einem um 80 % höheren Risiko für Herzinsuffizienz (RR 1,80; 95 % Konfidenzintervall 1,61 – 2,02).
Benigne Prostatahyperplasie
Doxazosin verbessert die Urodynamik bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie durch Tonusverminderung der glatten Muskulatur in Prostata, proximaler Urethra und Blasenhals, wo hohe Konzentrationen an Alpha-1-Adrenorezeptoren gefunden werden. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei benigner Prostathyperplasie sind auch bei Langzeittherapie unverändert. Bei normotensiven Patienten mit benigner Prostathyperplasie senkt Doxazosin den Blutdruck im Allgemeinen nicht signifikant.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Doxazosin wird nach oraler Verabreichung gut aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert und unterliegt nur einem geringen first pass-Effekt. Die Bioverfügbarkeit beträgt etwa 63 %. Spitzenplasmaspiegel werden nach etwa 2 Stunden erreicht.
Verteilung
Etwa 98 % des zirkulierenden Doxazosin werden an Plasmaproteine gebunden.
Biotransformation und Elimination
Die Plasmaelimination ist biphasisch und die terminale Plasmaeliminationshalbwertszeit liegt zwischen 17 und 22 Stunden, wodurch eine einmal tägliche Gabe ausreichend ist. Die Elimination erfolgt nach weitgehender Metabolisierung (O-Demethylierung und Hydroxilierung) hauptsächlich extrarenal, unter 5 % werden unverändert ausgeschieden. 6'-Hydroxy-Doxazosin ist ein starker und selektiver Alphablocker und hat beim Menschen einen etwa 5 %igen Anteil an der oralen Dosis. Doxazosin wird weitgehend in der Leber metabolisiert. In-vitro-Studien lassen vermuten, dass die Elimination primär über CYP 3A4 erfolgt, CYP 2D6 und CYP 2C9 allerdings auch an der Elimination beteiligt sind, jedoch in geringerem Ausmaß.
Pharmakokinetik bei speziellen Patientengruppen
Bei älteren Patienten und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Pharmakokinetik nicht signifikant verändert.
Über die Anwendung von Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion und zu den Wirkungen von Arzneimitteln, die den Leberstoffwechsel beeinflussen (z.B. Cimetidin) liegen nur limitierte Daten vor. In einer klinischen Studie mit 12 Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion war die Fläche unter der Plasma-Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) nach einmaliger Gabe von Doxazosin um 43 % erhöht und die Clearance um ca. 40 % reduziert.
Da Doxazosin nahezu vollständig über die Leber metabolisiert wird, ist Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit besonderer Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitt 4.4).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität,zum kanzerogenen Potenzial und zur gastrointestinalen Verträglichkeit lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Studien an trächtigen Kaninchen und Ratten, denen Tagesdosen verabreicht wurden, die zu Plasmakonzentrationen führten, die dem Vier- bzw. Zehnfachen der üblichen humantherapeutischen Exposition (Cmax und AUC) entsprachen, ergaben keine Hinweise auf eine Schädigung der Feten. Ein Dosierungsschema mit 82 mg/kg/Tag (das Achtfache der humantherapeutischen Exposition) war mit einer verminderten Überlebensrate der Feten assoziiert.
In Studien an laktierenden Ratten führte eine orale Einmaldosis von radioaktiv markiertem Doxazosin zur Anreicherung in der Muttermilch mit einer maximalen Konzentration, die ungefähr dem 20–
Fachen der maternalen Plasmakonzentration entsprach. Auch wurde festgestellt, dass nach oraler Gabe von radioaktiv markiertem Doxazosin an trächtige Ratten radioaktives Material in die Plazenta übertrat.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Magnesiumstearat, Natriumdodecylsulfat und hochdisperses wasserfreies Siliciumdioxid.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
PVC/PVDC/Al-Blisterpackung: 5 Jahre
HDPE Flasche: 2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren.
HDPE-Flasche: Das Behältnis fest verschlossen halten.
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Art des Behältnisses
Blisterpackungen aus PVC/PVDC/Aluminium oder HDPE-Flaschen mit kindersicherem Verschluss.
Packungsgrößen
Doxazosin Genericon ist in Blisterpackungen mit 10 oder 30 Tabletten, mit 50 Tabletten als Klinikpackung sowie in HDPE-Flaschen mit 30, 100 oder 500 Tabletten erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H., A-8054 Graz
E-Mail:
8. ZULASSUNGSNUMMER
1–27886
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 09.12.2008
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 30.08.2011
10. STAND DER INFORMATION
Jänner 2020
Mehr Informationen über das Medikament Doxazosin Genericon 8 mg Tabletten
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-27886
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Genericon Pharma GmbH, Hafnerstraße 211, 8054 Graz, Österreich