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Doxazosin Arcana 4 mg - Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Doxazosin Arcana 4 mg - Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Doxazosin Arcana 4 mg Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Doxazosin Arcana 4 mg Tablette enthält 4 mg Doxazosin als Doxazosinmesilat.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung :

Jede Doxazosin Arcana 4 mg Tablette enthält 80,1 mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette

4 mg Tabletten: Weiße, kapselförmige Tabletten mit Bruchkerbe, Prägung DX/4 auf einer Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Essentielle Hypertonie.

Behandlung der klinischen Symptome der benignen Prostatahyper­plasie.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Um die empfohlene Dosis von Doxazosin zu erreichen, sind auch Tabletten in anderen Stärken verfügbar.

Bei Hypertonie:

Doxazosin Tabletten werden einmal pro Tag verabreicht. Die Anfangsdosis beträgt 1 mg. In Abhängigkeit vom therapeutischen Ansprechen kann die Dosis nach 1–2 Wochen auf 2 mg erhöht werden. Falls nötig, kann die Dosis dann in Abständen von 1–2 Wochen verdoppelt werden. Die Höchstdosis beträgt 16 mg Doxazosin einmal täglich, allerdings kommt es bei Dosen von über 8 mg pro Tag selten zu einer weiteren Verbesserung der blutdrucksenkenden Wirkung.

Doxazosin Tabletten können als Monotherapie oder in Kombination mit einem Thiazid-Diuretikum oder ß-Blocker eingesetzt werden, wenn die Therapie mit diesen alleine nicht die erwünschte Wirkung hat oder nicht geeignet ist.

Bei benigner Prostatahyper­plasie

Doxazosin Tabletten werden einmal pro Tag verabreicht. Die Anfangsdosis beträgt 1 mg. Sie wird in 1–2wöchigen Intervallen gesteigert, bis ein zufriedenstellendes Ansprechen erhalten wird. Normalerweise beträgt die effektive Dosis 2–4 mg einmal täglich. Die maximale Tagesdosis beträgt 8 mg Doxazosin einmal täglich.

Anwendung bei älteren Patienten und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Da die Pharmakokinetik von Doxazosin bei älteren Patienten und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion unverändert ist, gelten bei diesen Patienten die normalen Dosierungsempfeh­lungen. Jedoch sollte die Dosis so niedrig wie möglich gehalten werden und Dosissteigerungen nur unter strenger Überwachung erfolgen. Aufgrund seiner hohen Proteinbindung wird Doxazosin durch Dialyse nicht entfernt.

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Doxazosin sollte an Patienten mit nachgewiesener eingeschränkter Leberfunktion nur unter besonderer Vorsicht verabreicht werden. Bezüglich der Behandlung von Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung gibt es keine klinische Erfahrung (siehe Abschnitt 4.4 und Abschnitt 5.2).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Doxazosinmesilat bei Kindern und Jugendlichen ist nicht erwiesen.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

4.3 Gegenanzeigen

Doxazosin ist kontraindiziert:

– bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder gegen andere Chinazolinderivate (z. B. Prazosin, Terazosin).

– bei Patienten mit orthostatischer Hypotonie in der Anamnese.

– bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie bei gleichzeitig bestehender Obstruktion der oberen Harnwege, chronischer Harnweginfektion oder Blasensteinen.

– bei Patienten mit bestehender Hypotonie (nur für die Indikation benigne Prostatahyper­plasie).

Doxazosin ist als Monotherapie bei Patienten mit Überlaufblase oder Anurie mit oder ohne progressiver renaler Insuffizienz kontraindiziert.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Orthostatische Hypotonie / Synkope

Bei Therapiebeginn oder Dosissteigerung sollte der Patient überwacht werden, da orthostatische Hypertonie begleitet von Schwindel und Schwäche oder selten Bewusstlosigkeit (Synkope) auftreten kann.

Die Patienten sollten darüber informiert werden, plötzliche Lageveränderungen oder Aktivitäten, die durch Schwindel oder Schwächeanfälle nachteilig beeinflusst werden könnten, zu vermeiden. Während der Zeit der Dosistitration sollte der Blutdruck sorgfältig überwacht werden.

Besondere Vorsicht ist bei älteren Patienten, Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz, Patienten unter natriumarmer Diät oder Diuretikabehandlung geboten.

Bei Patienten, die wegen benigner Prostatahyperplasie behandelt werden und die nicht unter Hypertonie leiden, sind die mittleren Schwankungen des Blutdrucks gering, doch tritt Hypotonie, Schwindel, Müdigkeit bei 10–20% der Patienten, Ödeme und Dyspnoe bei weniger als 5% der Patienten auf.

Patienten mit benigner Prostatahyperplasie und gleichzeitiger Obstruktion des oberen Harntrakts, chronischer Harnwegsinfektion oder Blasenstein sollten nicht mit Doxazosin behandelt werden.

Vorsicht wird bei gleichzeitiger Verabreichung von Doxazosin und Arzneimitteln, die Einfluss auf den Leberstoffwechsel haben könnten (z. B. Cimetidin), empfohlen.

Anwendung gemeinsam mit einem PDE-5-Hemmer

Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z. B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) und Doxazosin kann zu einer symptomatischen Hypotonie führen. Um das Risiko einer orthostatischen Hypotonie zu verringern, wird empfohlen, eine Behandlung mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren nur dann zu beginnen, wenn der Patient hämodynamisch stabil auf die a-Blocker-Therapie eingestellt ist. Zusätzlich wird empfohlen, die Behandlung mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren mit der niedrigsten möglichen Dosis zu beginnen und diese erst 6 Stunden nach der Anwendung von Doxazosin einzunehmen.

Priapismus

Bei Alpha-1-Blockern, wie z. B. Doxazosin, wurde im Rahmen der Erfahrungen nach Markteinführung über Dauererektionen und Priapismus berichtet. Wenn ein Priapismus nicht umgehend behandelt wird, kann es zu einer Schädigung des Penisgewebes und dauerhaftem Potenzverlust kommen. Aus diesem Grund sollten betroffene Patienten umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Kontrolle auf Prostatakarzinom

Ein Prostatakarzinom kann viele Symptome verursachen, die auch mit benigner Prostatahyperplasie verbunden sein können, und die beiden Erkrankungen können auch gleichzeitig bestehen. Daher sollte ein Prostatakarzinom vor Beginn einer Therapie mit Doxazosin zur Behandlung von benigner Prostatahyperplasie ausgeschlossen werden.

Anwendung bei Patienten mit Katarakt-Operationen

Bei einigen Patienten, die Tamsulosin einnehmen bzw. kürzlich eingenommen hatten, wurde während Katarakt-Operationen das „Intraoperative Floppy Iris Syndrom“ (IFIS, eine Variante des „Small Pupil Syndrome“) beobachtet. Einzelfälle traten auch bei Behandlung mit anderen a1-Blockern auf, die Möglichkeit eines Klasseneffektes kann nicht ausgeschlossen werden. Da IFIS zu vermehrten Komplikationen während der Katarakt-Operation führen kann, sollte der operierende Facharzt für Augenheilkunde vor der Operation über die derzeitige oder vergangene Einnahme eines a1-Blockers informiert werden.

Anwendung bei Patienten in kardialen Akutsituationen

Doxazosin sollte aufgrund seiner gefäßerweiternden Wirkung nur mit Vorsicht bei Patienten in folgenden kardialen Notfallsituationen eingesetzt werden:

– Lungenödem auf Grund einer Aorten- oder Mitralklappen­stenose

– High-Output-Herzinsuffizienz

– Rechtsherzinsuf­fizienz aufgrund von Lungenembolie oder Perikarderguss

– Linksherzinsuf­fizienz mit niedrigem Füllungsdruck

Bei hypertonen Patienten mit einem oder mehreren zusätzlichen Risikofaktoren für eine kardiovaskuläre Erkrankung sollte Doxazosin aufgrund eines möglichen erhöhten Risikos zur Entwicklung einer Herzinsuffizienz nicht als einziges Mittel für die Initialbehandlung einer Hypertonie verwendet werden (siehe Abschnitt 5.1).

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Doxazosin sollte an Patienten mit nachgewiesener eingeschränkter Leberfunktion mit besonderer Vorsicht verabreicht werden. Da es keine klinische Erfahrung bei der Behandlung von Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen gibt, wird die Behandlung dieser Patienten nicht empfohlen. Bis zum Vorliegen neuer Daten sollten Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Leberfunktion genau überwacht werden.

Kinder und Jugendliche

Die klinische Erfahrung reicht nicht aus, um die Anwendung bei Kindern zu empfehlen.

Doxazosin sollte bei Patienten mit diabetischer autonomer Neuropathie mit Vorsicht angewendet werden.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält Lactose und Natrium. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer a-Blocker und anderer Antihypertensiva.

In einer nicht verblindeten, randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie an 22 gesunden männlichen Probanden führte die Gabe einer Einzeldosis von 1 mg Doxazosin am Tag 1 einer viertägigen Behandlung mit oralem Cimetidin (400 mg zweimal täglich) zu einer Erhöhung der AUC von Doxazosin um 10%, aber zu keinen statistisch signifikanten Veränderungen der mittleren Cmax oder der mittleren Halbwertzeit von Doxazosin. Der 10%ige Anstieg der mittleren AUC von Doxazosin bei gemeinsamer Gabe mit Cimetidin liegt innerhalb der interindividuellen Variation (27%) der mittleren AUC von Doxazosin bei gemeinsamer Gabe mit Placebo.

Bei gleichzeitiger Gabe mit anderen Antihypertensiva, Vasodilatoren und Nitraten kann die blutdrucksenkende Wirkung von Doxazosin verstärkt werden.

Wie bei anderen Antihypertensiva können nichtsteroidale Antirheumatika oder Östrogene die blutdrucksenkende Wirkung von Doxazosin verringern.

Sympathomimetika können die blutdrucksenkende Wirkung von Doxazosin verringern; Doxazosin kann Blutdruck- und Gefäßreaktionen auf Dopamin, Ephedrin, Adrenalin, Metaraminol, Methoxamin und Phenylephrin verringern.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z. B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) und Doxazosin kann es bei manchen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie kommen (siehe Abschnitt 4.4).

Es gibt keine Untersuchungen über Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die den Leberstoffwechsel beeinflussen.

Der größte Teil (98%) von Doxazosin im Plasma ist proteingebunden. In vitro-Daten von Humanplasma zeigen, dass Doxazosin keine Wirkung auf die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin oder Indomethacin ausübt.

In-vitro-Studien lassen vermuten, dass Doxazosin ein Substrat von Cytochrom P450 3A4 (CYP 3A4) ist. Es ist daher Vorsicht geboten, wenn Doxazosin gemeinsam mit einem starken CYP 3A4 Inhibitor wie etwa Clarithromycin, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Nefazodon, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin oder Voriconazol verabreicht wird (siehe Abschnitt 5.2).

Üblicherweise wurde Doxazosin im Rahmen der klinischen Anwendung ohne jegliche unerwünschte Wechselwirkung mit Thiazid-Diuretika, Furosemid, ß-Blockern, nichtsteroidalen antiinflammato­rischen Arzneimitteln, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika und Antikoagulantien verabreicht. Daten aus ArzneimittelWechsel­wirkungsstudi­en liegen jedoch nicht vor.

Doxazosin kann die Plasma-Reninaktivität und die Ausscheidung von Vanillylmandelsäure im Harn beeinflussen. Dies sollte bei der Bewertung von Labordaten beachtet werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Für die Indikation Hypertonie:

Schwangerschaft

Da es keine entsprechenden und gut kontrollierten Studien an Schwangeren gibt, ist die Sicherheit von Doxazosin während der Schwangerschaft noch nicht nachgewiesen. Daher sollte Doxazosin in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das Risiko überwiegt. Obwohl sich in Tierstudien keine teratogenen Wirkungen zeigten, wurde bei extrem hohen Dosierungen jedoch eine verminderte Überlebensfähigkeit der Feten beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Es hat sich gezeigt, dass der Übertritt von Doxazosin in die Muttermilch sehr gering ist (relative Dosis unter 1 %), dennoch sind nur limitiert Daten vom Menschen vorhanden.

Ein Risiko für Neugeborene oder Sauglinge kann nicht ausgeschlossen werden, deshalb sollte Doxazosin nur angewendet werden, wenn, nach Ansicht des Arztes, der potenzielle Nutzen die möglichen Risiken übersteigt.

Für die Indikation benigne Prostatahyper­plasie:

Dieser Abschnitt ist nicht zutreffend.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Besonders zu Beginn der Therapie kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.

4.8 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen beruhen in erster Linie auf den pharmakologischen Eigenschaften des Arzneimittels. Die meisten Nebenwirkungen waren vorübergehend oder wurden bei fortdauernder Einnahme toleriert.

Die Nebenwirkungen werden entsprechend ihrer Häufigkeit angegeben, die häufigsten zuerst. Es werden die folgenden Kriterien verwendet:

häufig (>1/100 – <1/10), gelegentlich (>1/1.000 – <1/100), selten (>1/10.000 -<1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Atemwegsinfektion, Harnwegsinfektion

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Anämie

Leukopenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Allergische ArzneimittelRe­aktionen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Gesteigerter Appetit, Anorexie, Durst, Hypokaliämie, Gicht, gestörtes Geschmacksempfinden

Hypoglykämie

Psychiatrische Erkrankungen

Apathie

Agitation, Depression, Angstzustände, Schlaflosigkeit, Nervosität, Albträume, Gedächtnisverlust, emotionale Labilität

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schläfrigkeit

Zerebrovas-kuläre Zwischenfälle, Hypästhesie, Synkope, Tremor

Orthostatischer Schwindel, Parästhesien

Augenerkrankungen

Akkomodationsstörun­gen

Abnormaler Tränenfluss, Photophobie

Konjunktivitis

Verschwommenes Sehen

Intraoperative

Floppy Iris

Syndrome (IFIS, siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Vertigo

Tinnitus

Herzerkrankungen

Palpitationen, Tachykardie

Angina pectoris, Myokardinfarkt

Bradykardie, Herzarrhythmien

Gefäßerkrankungen

Hypotonie, orthostatische Hypotonie

Periphere Ischämie

Zerebro-vaskuläre Störungen

Hitzewallungen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Bronchitis, Husten, Dyspnoe, nasale Kongestion, Rhinitis

Epistaxis, Bronchospasmen, Pharyngitis

Larynxödem

Verstärkung von Bronchospasmen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Bauchschmerzen, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Übelkeit

Verstopfung, Flatulenz, Erbrechen, Gastroenteritis, Diarrhoe

Geschmacksstörungen

Leber- und Gallenerkrankungen

Abnormale Leberfunktionswerte

Ikterus

Cholestase, Hepatitis, Gelbsucht

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Pruritus

Hautausschlag

Juckreiz, Schwitzen

Urtikaria, Alopezie, Purpura

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Rückenschmerzen, Myalgie

Muskelsteifheit, Muskelschmerzen, Arthralgie

Muskelkrämpfe, Muskelschwäche

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Zystitis, Harninkontinenz

Häufiger Harndrang, Hämaturie, Harnstörungen, Dysurie

Anstieg von Harnstoff und Kreatinin im Plasma, Polyurie

Erhöhte Diurese, Miktionsstörungen, Nokturie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Verzögerte Ejakulation

Impotenz

Gynäkomastie, Priapismus

Retrograde Ejakulation

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Periphere Ödeme, Brustschmerz, grippeartige

Schmerzen, Gesichts-/ allgemeines Ödem,

Verminderte Körpertemperatur bei älteren

Unwohlsein, Müdigkeit

Systemorganklasse

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Symptome, Asthenie

Gesichtsröte, Fieber/Schüttel-frost, Blässe

Patienten

Untersuchungen

Gewichtszunahme

Orthostatische Hypotonie und in seltenen Fällen Synkopen können bei Therapiebeginn, besonders bei zu hoher Dosierung, oder nach kurzzeitiger Therapieunter­brechung, auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

Österreich

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Toxizität

Die Erfahrung mit Überdosierungen ist begrenzt. Die Einnahme von 16 mg Doxazosin von einem nüchternen Erwachsenen bewirkte eine Synkope. Bei einer 13jährigen Person bewirkte die Einnahme von 40 mg Doxazosin eine mittelgradige Intoxikation. Ein 22jähriger Mann, der angab, 40 mg Doxazosin eingenommen zu haben, erlitt eine Sinusbradykardie mit Sinusarrhythmien und ST-Streckenverlänge­rung in der präkordialen Ableitung.

Symptome

Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrung, Synkope, Dyspnoe, Hypotonie, Palpitationen, Tachykardie, Arrhythmien, Sinus-Bradykardie, ST-Streckenverlänge­rung, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise Hypoglykämie, Hypokaliämie.

Behandlung

Wenn eine Überdosierung zu Hypotonie führt, sollte der Patient sich niederlegen (Kopf tief, Beine hoch). Entsprechend des individuellen Einzelfalles sind, wenn erforderlich, andere unterstützende Maßnahmen zu treffen. Infolge der hohen Proteinbindung von Doxazosin ist eine Dialyse nicht angezeigt.

Falls die oben genannten Maßnahmen unwirksam sind, ist der Schock zuerst durch Volumensubstitution zu behandeln. Falls erforderlich können dann Vasopressoren angewendet werden. Die Nierenfunktion ist zu überwachen und wenn erforderlich zu unterstützen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antihypertonika, Alpha-Adrenorezeptor-

Antagonisten

ATC-Code: C02C A04

Doxazosin ist ein Chinazolin-Derivat, seine gefäßerweiternde Wirkung beruht auf einer selektiven und kompetitiven Hemmung von post-synaptischen a1-Rezeptoren.

Klinische Studien zeigten, dass die blutdrucksenkende Wirkung 24 Stunden nach der Einnahme von Doxazosin Tabletten anhält. Bei Langzeitbehandlung mit Doxazosin wurde keine Toleranzentwicklung beobachtet. Ein Anstieg der Plasma-Reninaktivität und eine Tachykardie sind während der Erhaltungstherapie selten. Doxazosin hat Auswirkungen auf die Plasmalipide und bewirkt einen signifikanten Anstieg des Verhältnisses HDL- zu Gesamtcholesterin (ca. 4–13% des Ausgangswertes). Die klinische Relevanz dieser Beobachtungen muss noch nachgewiesen werden. Es wurden keine negativen Stoffwechselwir­kungen beobachtet. Doxazosin erhöht bei Hypertonikern die Insulinsensiti­vität.

Es wurde gezeigt, dass die Therapie mit Doxazosin einen Rückgang einer linksventrikulären Hypertrophie infolge einer Reduzierung der Wandstärke und der linksventrikulären Muskelmasse bewirkt.

Eine Zwischenauswertung der Studie „Antihypertensive and Lipid Lowering Treatment to Prevent Heart Attack Trial“ (ALLHAT) zeigte, dass hypertone Patienten mit mindestens 1 weiteren Hauptrisikofaktor für eine koronare Herzerkankung (CHD), die mit Doxazosin behandelt wurden, im Vergleich zu Chlortalidon-behandelten Patienten ein doppeltes Risiko einer Herzinsuffizienz (CHF) mit einem 25% höheren Risiko größerer Ereignisse einer kardiovaskulären Erkrankung (CVD) hatten. Der Doxazosin-Arm von ALLHAT wurde aufgrund dieser Beobachtungen abgebrochen. Es ergab sich kein Unterschied hinsichtlich der Mortalität. Diese Ergebnisse können durch verschiedene Probleme, wie Unterschiede der Wirkung auf den systolischen Blutdruck und Absetzen des Diuretikums in der mit Doxazosin behandelten Gruppe vor Behandlungsbeginn, beeinflusst sein.

Es zeigte sich, dass Doxazosin die Phenylephrin-induzierte prostatische Kontraktion der Prostata hemmt. In der glatten Muskulatur der Prostata, proximalen Urethra und Blasenbasis werden hohe Konzentrationen an a1-Adrenorezeptoren gefunden, die den Tonus der glatten Muskulatur der prostatischen Urethra vermitteln. Die Blockade der al-Adrenorezeptoren mit Doxazosin bewirkt eine Reduktion des Muskeltonus der prostatischen Urethra, wodurch die Harnflussrate verbessert wird. Dies ist die pharmakologische Basis für die klinische Anwendung von Doxazosin bei der Behandlung der benignen Prostatahyper­plasie.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Doxazosin wird nach oraler Gabe fast vollständig resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 63%. Maximale Plasmaspiegel werden etwa 2 Stunden nach der Einnahme erreicht. Normalerweise ist die blutdrucksenkende Wirkung 2–6 Stunden nach der Einnahme am größten. Die Plasmaprotein­bindung ist mit 98% hoch. Verteilungsvolumen: 1 l/kg. Clearance: 1,3 ml/min/kg.

Doxazosin wird vorwiegend in der Leber abgebaut und primär über die Fäzes in Form von Metaboliten (63–65%) oder unverändert (5%) ausgeschieden. Die effektive Halbwertszeit beträgt im steady-state ca. 10 Stunden. Die terminale Halbwertszeit ist ca. 22 Stunden.

Bei älteren Patienten und Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen ist die Kinetik unverändert.

Es liegen nur in begrenztem Umfang Daten über den Einsatz bei Patienten mit Leberinsuffizienz und die Wirkung von Arzneimitteln mit bekanntem Einfluss auf den Leberstoffwechsel (z. B. Cimetidin) vor. In einer klinischen Studie an 12 Patienten mit mäßiger Leberinsuffizienz war nach einmaliger Applikation die Fläche unter der Kurve (AUC) um 43% erhöht und die apparente orale Clearance um 30% verringert. Deshalb sollte Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit besonderer Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Die Hauptmetaboliten von Doxazosin beim Menschen beinhalten 6-O- und 7-O-Demethyl-Doxazosin, 6-Hydroxy- und 7-Hydroxydoxazosin. 6-Hydroxydoxazosin ist ein starker und selektiver a-Blocker und beträgt beim Menschen 5% der oralen Dosis.

Deshalb trägt 6-Hydroxydoxazosin wenig zur blutdrucksenkenden Aktivität von Doxazosin bei.

Andere weniger signifikante Metaboliten von Doxazosin beinhalten die 2-Piperazinyl-und die 2-Amino-Verbindungen.

In-vitro-Studien lassen vermuten, dass die Elimination primär über CYP 3A4 erfolgt, CYP 2D6 und CYP 2C9 allerdings auch an der Elimination beteiligt sind, jedoch in geringerem Ausmaß.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionsto­xizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Obwohl in tierexperimentellen Untersuchungen keine teratogenen Wirkungen festgestellt wurden, wurde eine reduzierte Überlebensrate bei Tieren nach ca. 300fach höheren Dosen als der beim Menschen empfohlenen Dosis beobachtet.

Bei Studien mit säugenden Ratten zeigte sich nach oraler Einmalgabe von radioaktivem Doxazosin, dass Doxazosin in der Muttermilch mit maximal dem etwa 20-fachen der mütterlichen Plasmakonzentration akkumuliert.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose

Lactose wasserfrei

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)

Magnesiumstearat

Natriumdodecyl­sulfat

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

HDPE-Fläschchen mit versiegeltem Polypropylen-Steckverschluss: 10, 20, 28, 30, 50, 60, 90, 100, 250, 500 und 1000 Tabletten.

Aluminiumfoli­e/ACLAR-Blisterpackungen: 10, 20, 28, 30, 50, 60, 90 und 100 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Arcana Arzneimittel GmbH, 1140 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Z.Nr.: 1–23966

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der Erteilung der Zulassung: 06.02.2001

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 15.05.2008

10. STAND DER INFORMATION

Mai 2021

REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT

Rezept- und apothekenpflichtig.

Mehr Informationen über das Medikament Doxazosin Arcana 4 mg - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-23966
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Arcana Arzneimittel GmbH, Hütteldorfer Straße 299, 1140 Wien, Österreich