Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Donopa 50%/50% v/v Gas zur medizinischen Anwendung, druckverdichtet
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Donopa 50 %/50 % v/v Gas zur medizinischen Anwendung, druckverdichtet
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jedes Druckbehältnis enthält:
Distickstoffmonoxid (N2O) 50 % v/v und
Sauerstoff (O2, medizinscher Sauerstoff) 50 % v/v
bei einem Druck von 135 oder 185 bar (15°C)
3. DARREICHUNGSFORM
Gas zur medizinischen Anwendung, druckverdichtet
Farbloses, geruchloses Gas
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Donopa ist angezeigt für Erwachsene und Kinder ab einem Alter von 1 Monat für die
– Behandlung von kurzzeitigen Schmerzzuständen milder bis mäßiger Intensität, wenn schnelles An-und Abfluten der analgetischen Wirkung gewünscht wird.
– Sedation ängstlicher Patienten bei chirurgischen Zahnbehandlungen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Donopa kann bis zu 6 Stunden verabreicht werden, ohne dass ein hämatologisches Monitoring bei Patienten ohne Risikofaktoren notwendig wird (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder und Jugendliche
Die Erfolgsrate ist bei Kindern unter 3 Jahren niedriger, da die minimale effektive AlveolarKonzentration höher ist als bei älteren Kindern.
Art der Anwendung
Es müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden, wenn man mit Distickstoffmonoxid arbeitet. Distickstoffmonoxid muss nach nationalen Richtlinien angewendet werden.
Donopa ist zur Inhalation bestimmt und wird bei spontan atmenden Patienten mithilfe einer Gesichtsmaske verabreicht.
Die Zufuhr von Donopa wird durch die Atmung des Patienten gesteuert. Wenn die Maske fest auf Mund und Nase gehalten und durch die Maske geatmet wird, öffnet sich ein sogenanntes „bedarfsgesteuertes Ventil“, und Donopa strömt aus dem Behältnis in die Atemwege des Patienten. Die Aufnahme erfolgt über die Lunge.
In der Zahnheilkunde wird die Anwendung einer Doppelmaske empfohlen, alternativ kann eine Nasenmaske oder eine Nasobuccal-Maske mit entsprechender Absaugung/Belüftung verwendet werden.
Die Verabreichung über einen Endotrachealtubus wird nicht empfohlen. Wenn Donopa bei Patienten dennoch über einen Endotrachealtubus verabreicht werden soll, hat dies nur durch medizinisches Fachpersonal zu erfolgen, das in der Gabe von Anästhetika geschult ist.
Donopa ist nur von Fachpersonal anzuwenden werden, das mit seiner Anwendung vertraut ist. Donopa ist auch nur unter Aufsicht und nach den Anweisungen von Fachpersonal anzuwenden, das mit der Ausrüstung und den Wirkungen vertraut ist. Donopa ist nur anzuwenden, wenn die Möglichkeit einer Sauerstoffgabe und eine Ausrüstung zur Reanimation unmittelbar zur Verfügung stehen.
Idealerweise wird die Maske, durch die Donopa eingeatmet wird, von dem Patienten selbst gehalten. Der Patient ist anzuweisen, die Maske selbst auf das Gesicht zu drücken und normal weiter zu atmen. Dies ist eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden. Wenn der Patient aus irgendeinem Grund mehr Donopa als notwendig erhält und das Bewusstsein verliert, lässt er die Maske fallen und die Zufuhr wird unterbrochen. Durch Einatmen von Umgebungsluft klingt die Wirkung von Donopa schnell ab und der Patient erlangt das Bewusstsein wieder.
Donopa ist vorzugsweise bei Patienten anzuwenden, die Anweisungen zum Umgang mit Maske und Zubehör verstehen und befolgen können.
Bei Kindern oder Patienten, die nicht in der Lage sind, die Anweisungen zu verstehen und zu befolgen, kann Donopa unter der Aufsicht von kompetentem medizinischem Fachpersonal angewendet werden, das ihnen hilft die Maske an Ort und Stelle zu halten und die Anwendung aktiv überwacht. In solchen Fällen kann Donopa mit einem konstanten Gasfluss verabreicht werden. Aufgrund des höheren Risikos einer stärkeren Sedierung und Bewusstlosigkeit des Patienten hat diese Art der Anwendung jedoch nur unter kontrollierten Bedingungen zu erfolgen. Die kontinuierliche Gaszufuhr ist nur in Gegenwart von geschultem Fachpersonal und bei vorhandener Ausrüstung, mit der sich die Folgen einer stärker ausgeprägten Sedierung/Minderung des Bewusstseins beherrschen lassen, anzuwenden. Bei einer kontinuierlichen Gaszufuhr muss man sich stets des potenziellen Risikos einer möglichen Hemmung der Atemschutzreflexe bewusst sein und Vorkehrungen treffen, um gegebenenfalls die Atemwege zu sichern und die Beatmung zu unterstützen.
Nach der Anwendung ist der Patient für etwa 5 Minuten in einer ruhigen Umgebung zu überwachen, bis er sich erholt hat oder so lange, bis die Reaktionsfähigkeit/das Bewusstsein des Patienten ausreichend wiederhergestellt ist.
Anwendung bei kurzzeitig schmerzhaften Behandlungen, während gynäkologischer und urologischer operativer Eingriffe und Behandlungen.
Die Verabreichung von Donopa ist erst kurz vor dem Zeitpunkt zu beginnen, zu dem die gewünschte analgetische Wirkung benötigt wird. Die analgetische Wirkung setzt bereits nach 4–5 Atemzügen ein und erreicht ihr Maximum innerhalb von 2–3 Minuten. Donopa ist während der gesamten Dauer einer schmerzhaften Behandlung zuzuführen werden, oder so lange wie die analgetische Wirkung gewünscht wird. Nach Beendigung der Zufuhr/Inhalation klingt die Wirkung schnell innerhalb weniger Minuten ab.
Je nach individueller Reaktion des Patienten auf die Schmerzbehandlung kann die Gabe zusätzlicher Analgetika nötig sein.
Anwendung in der Zahnheilkunde
Je nach Art der Beatmung des Patienten kann eine Nasen- oder Mund-Nasen-Maske verwendet werden. Bei behinderten Patienten, die nicht in der Lage sind, die Maske an Ort und Stelle zu halten, ist sie durch eine Zahnarztgehilfin ohne starken physischen Druck festzuhalten.
Nach mindestens 3-minütiger Inhalation kann die Behandlung unterbrechungsfrei vorgenommen werden, wenn eine Nasenmaske verwendet wird oder in Perioden von 20 – 30 Sekunden Dauer, wenn eine Mund-Nasen-Maske verwendet wird, die während dieser Perioden auf die Nase geschoben werden kann.
Zu Behandlungsende wird die Maske entfernt und der Patient muss im Behandlungsstuhl noch fünf Minuten lang ruhen.
Anwendung in der Geburtshilfe
Die Inhalation ist mit Beginn der Kontraktionen einzusetzen. Gebärende müssen während der Wehen normal atmen und dürfen nicht hyperventilieren, aufgrund des Risikos einer Sauerstoffentsättigung zwischen den Wehen. Die Inhalation muss bei Nachlassen der Kontraktionsschmerzen ausgesetzt werden. Distickstoffmonoxid ist während der Presswehen nicht anzuwenden.
Aufgrund des Risikos einer Sauerstoffentsättigung zwischen den Wehen ist die Sauerstoffsättigung (SaO2) bei dieser Indikation kontinuierlich zu überwachen.
4.3 Gegenanzeigen
Bei der Inhalation von Donopa können sich Gasblasen (Gasemboli) und gasgefüllte Hohlräume aufgrund der erhöhten Diffusionsneigung von Distickstoffmonoxid vergrößern. Daher ist Donopa bei folgenden Bedingungen kontraindiziert:
– Patienten mit Anzeichen oder Symptomen von Pneumothorax, Pneumoperikard, schwerem Emphysem, Gasembolie oder Kopfverletzungen.
– Nach Tiefseetauchgängen, die mit dem Risiko der Dekompressionskrankheit verbunden sind (Stickstoffblasen).
– Nach kardiopulmonalen Bypass-Operationen mit Herz-Lungen-Maschine oder einem koronaren Bypass ohne Herz-Lungen-Maschine.
– Bei Patienten, die kürzlich intraokulare Gasinjektionen (z. B. SF6, C3F8) erhalten haben; Donopa darf erst angewendet werden, wenn das betreffende Gas vollständig resorbiert worden ist, da anderenfalls Volumen/Druck des Gases zunehmen kann und in der Folge zu Erblindung führt.
– Bei Patienten mit schwerer Dilatation des Gastrointestinaltrakts.
Donopa ist ebenfalls kontraindiziert:
– bei Patienten mit Herzinsuffizienz oder kardialer Dysfunktion (z. B. nach Herzoperationen), um das Risiko einer weiteren Verschlechterung der Herzfunktion zu vermeiden.
– Bei Patienten mit Anzeichen von Verwirrtheit oder mit anderen Hinweisen auf erhöhten intrakraniellen Druck.
– Bei Patienten mit vermindertem Bewusstsein oder eingeschränkter Fähigkeit zur Kooperation und Befolgung von Anweisungen, da eine weitere Sedierung durch Distickstoffmonoxid die natürlichen Schutzreflexe beeinträchtigen kann.
– Bei Patienten mit diagnostiziertem aber unbehandeltem Vitamin B12– oder Folsäuremangel oder diagnostizierter genetischer Störung des Enzymsystems, das an dem Metabolismus dieser Vitamine beteiligt ist.
– Bei Patienten mit Gesichtsverletzungen, bei denen die Anwendung einer Gesichtsmaske mit
Schwierigkeiten oder Risiken verbunden ist.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Donopa ist nur von fachkundigem Personal mit Zugang zu entsprechender Ausrüstung für eine Reanimation zu verabreichen (siehe Abschnitt 4.2).
Die wiederholte Verabreichung von oder Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid kann zur Abhängigkeit führen. Bei Patienten mit einer bekannten Vorgeschichte von Substanzmissbrauch bzw. bei Angehörigen der Gesundheitsberufe mit berufsbedingter Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid ist Vorsicht geboten.
Bei konstanter Zufuhr des Gasgemisches ist das Risiko einer ausgeprägten Sedierung, Bewusstlosigkeit und Beeinträchtigung der Schutzreflexe wie z. B. Erbrechen und Aspiration zu berücksichtigen.
Warnhinweise
Es gibt Berichte über verminderte Fertilität bei medizinischem Personal und Pflegepersonal nach wiederholter Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid in ungenügend gelüfteten Räumen. Bei diesen Fällen kann derzeit ein kausaler Zusammenhang mit der Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid weder bestätigt noch ausgeschlossen werden.
Es ist wichtig, dass die Konzentration von Distickstoffmonoxid in der Umgebungsluft so niedrig wie möglich und deutlich unterhalb des national vorgeschriebenen Grenzwerts gehalten wird.
Räume, in denen Donopa angewendet wird, sind angemessen zu lüften und/oder mit Absauganlagen auszustatten, damit die Distickstoffmonoxid-Konzentration in der Umgebungsluft unterhalb der national festgelegten gesundheitlichen Grenzwerte liegt; sowohl hinsichtlich des mittleren Grenzwerts während eines Arbeitstages als auch des mittleren Grenzwerts während einer kürzeren Exposition müssen die nationalen Grenzwerte immer eingehalten werden.
Das Gasgemisch ist nur in Bereichen/Räumen zu lagern und anzuwenden, deren Temperatur 0 °C übersteigt. Bei niedrigeren Temperaturen kann eine Trennung des Gasgemisches eintreten, wodurch es zur Verabreichung eines hypoxischen Gasgemisches kommen kann.
Kinder und Jugendliche
Donopa kann bei Kindern und Jugendlichen angewendet werden, die in der Lage sind, den Anweisungen zur Handhabung der Ausrüstung zu folgen. Bei der Behandlung kleinerer Kinder oder bei Patienten, die nicht in der Lage sind, den Anweisungen zu folgen, kann die Anwendung eines konstanten Gasflusses nötig. Die Anwendung von konstantem Gasfluss ist nur von medizinischem Fachpersonal durchzuführen, das im Umgang mit dem Gas geschult ist und über eine Ausrüstung zur Sicherung der Atemwege und Beatmung verfügt (siehe auch Abschnitt 4.2).
Die Anwendung von Donopa bei Neugeborenen wird nicht empfohlen.
Distickstoffmonoxid kann in seltenen Fällen zu einer Atemdepression bei Neugeborenen führen. Wird Donopa während der Geburt eingesetzt, ist das Neugeborene auf eine potentielle Atemdepression zu untersuchen.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Hyperventilation ist zu vermeiden, da sie anormale Bewegungen hervorrufen kann.
Distickstoffmonoxid verursacht eine Inaktivierung von Vitamin B12, einem Ko-Faktor der Methioninsynthase. Folglich ist der Folat-Metabolismus gestört und die DNA-Synthese wird durch eine längere Verabreichung von Distickstoffmonoxid beeinträchtigt. Die längere oder häufige Anwendung von Distickstoffmonoxid kann zu megaloblastären Knochenmarkveränderungen, Myeloneuropathie und subakuter kombinierter Rückenmarksdegeneration führen.
Distickstoffmonoxid sollte nur unter engmaschiger klinischer Beobachtung und hämatologischer Überwachung angewendet werden. In solchen Fällen sollte der fachkundige Rat eines Hämatologen eingeholt werden.
Im Rahmen der hämatologischen Beurteilung sollte eine Prüfung auf megaloblastäre Veränderungen der roten Blutkörperchen und Hypersegmentierung der neutrophilen Granulozyten stattfinden.
Neurotoxizität kann ohne gleichzeitige Anämie oder Makrozytose und bei Vitamin-B12-Konzentrationen im Normalbereich auftreten. Bei Patienten mit nicht diagnostiziertem subklinischem Vitamin-B12-Mangel ist nach einmaligen Expositionen gegenüber Distickstoffmonoxid während der Anästhesie Neurotoxizität aufgetreten.
Aufgrund des Gehalts an Distickstoffmonoxid kann Donopa den Druck im Mittelohr und anderen luftgefüllten Hohlräumen erhöhen (siehe auch Abschnitt 4.3).
Bei Patienten, die andere zentral wirksame Arzneimittel einnehmen, z. B. Morphinderivate und/oder Benzodiazepine, kann die gleichzeitige Verabreichung von Donopa zu verstärkter Sedierung führen und folglich Auswirkungen auf Atmung, Kreislauf und Schutzreflexe haben. Wenn Donopa bei diesen Patienten angewendet werden soll, muss dies unter Aufsicht von angemessen geschultem Personal erfolgen (siehe Abschnitt 4.5).
Nach Beendigung der Donopa-Zufuhr ist dem Patienten anzuraten sich unter sachgemäßer Aufsicht zu erholen, bis die aus der Donopa-Anwendung resultierenden potenziellen Risiken abgeklungen sind und der Patient wieder ausreichend zu Kräften gekommen ist. Die Erholung des Patienten wird durch medizinisches Fachpersonal beurteilt.
Nach der Beendigung der Donopa-Verabreichung diffundiert Distickstoffmonoxid schnell aus dem Blut in die Alveolen. Durch die rasche Verdünnung beim Ausatmen kann eine Abnahme der alveolären Sauerstoffkonzentration (Diffusionshypoxie) auftreten. Dem kann durch Sauerstoffgabe vorgebeugt werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Kombination mit anderen Arzneimitteln
Der Distickstoffmonoxid-Anteil von Donopa interagiert in additiver Weise mit Inhalationsanästhetika und/oder anderen Wirkstoffen, die auf das zentrale Nervensystem (z. B. Opiate, Benzodiazepine und andere Psychomimetika) wirken. Wenn gleichzeitig zentral wirksame Stoffe angewendet werden, ist das Risiko einer ausgeprägten Sedierung und Unterdrückung der Schutzreflexe zu berücksichtigen. Donopa verstärkt die inhibierende Wirkung von Methotrexat auf die Methioninsynthase und den Folsäurestoffwechsel.
Die pulmonale Toxizität verbunden mit Wirkstoffen wie Bleomycin, Amiodaron, Furadantin und ähnlichen Antibiotika kann durch die Inhalation von erhöhten Sauerstoffkonzentrationen exazerbiert werden.
Andere Wechselwirkungen
Der Distickstoffmonoxid-Anteil von Donopa inaktiviert Vitamin B12 (einen Kofaktor der Methioninsynthese), das den Folsäuremetabolismus stört. Daher wird die DNA-Synthese nach längerer Distickstoffmonoxid-Verabreichung beeinträchtigt. Diese Störungen können zu megaloblastischen Knochenmarkveränderungen und möglicherweise zu Polyneuropathie und/oder subakuter kombinierter Degeneration des Rückenmarks führen (siehe auch Abschnitt 4.8). Daher ist die Verabreichung von Donopa zeitlich zu begrenzen (siehe auch Abschnitt 4.4).
Eine hohe Sauerstofffraktion kann die pulmonale Toxizität verstärken, die durch Exposition gegenüber lungenschädigenden Mitteln wie Paraquat verursacht wird.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Eine große Datenmenge über Schwangere, die während des 1. Drittels der Schwangerschaft exponiert waren (über 1000 Expositionsfälle) bietet keinen Hinweis auf eine zu Fehlbildungen-führende Toxizität.
Darüber hinaus wurde weder fetale noch neonatale Toxizität mit der Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid während der Schwangerschaft spezifisch in Verbindung gebracht. Bei klinischem Bedarf kann Donopa daher während der Schwangerschaft angewendet werden.
Wird Donopa nahe des Entbindungszeitpunkts angewendet, sind Neugeborene hinsichtlich des Auftretens möglicher Nebenwirkungen zu überwachen.
Stillzeit
Daten zur Ausscheidung von Distickstoffmonoxid in die Muttermilch liegen nicht vor. Nach einer kurzzeitigen Verabreichung von Distickstoffmonoxid ist, unter Berücksichtigung seiner sehr kurzen Halbwertszeit, eine Unterbrechung des Stillens jedoch nicht erforderlich.
Fertilität
Studien an Tieren mit niedriger Distickstoffmonoxid-Konzentration (< 1 %) deuten auf eine leichte Veränderung der männlichen oder weiblichen Fertilität hin (siehe Abschnitt 5.3).
Das potentielle Risiko, das mit einer ständigen Aussetzung am Arbeitsplatz verbunden ist, kann nicht ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.4).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Der Distickstoffmonoxid-Anteil in Donopa hat Auswirkungen auf die kognitiven und die psychomotorischen Funktionen.
Es wird nach kurzer Inhalation schnell aus dem Körper eliminiert und psychometrische Nebenwirkungen sind selten bis zu 20 Minuten nach Beendigung der Verabreichung merkbar, wohingegen der Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten mehrere Stunden andauern kann. Wenn Donopa als alleiniges Analgetikum/Sedativum eingesetzt wird, wird das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von komplexen Maschinen für mindestens 30 Minuten nach dem Ende der Verabreichung von Donopa nicht empfohlen, bis der Patient seinen ursprünglichen mentalen Zustand wieder erreicht hat, was vom behandelnden medizinischen Fachpersonal beurteilt wird.
4.8 Nebenwirkungen
Megaloblastäre Anämie und Leukopenie wurden nach längerer oder wiederholter Distickstoffmonoxid-Exposition beobachtet. Neurologische Effekte wie Polyneuropathie und Myelopathie wurden nach außergewöhnlich hoher und häufiger Exposition berichtet. Aber bei Patienten mit nicht diagnostiziertem, subklinischem Vitamin-B12-Mangel ist eine neurologische Toxizität nach einmaliger Anwendung von Distickstoffmonoxid für die Narkose aufgetreten. In allen Fällen wo Vitamin-B12– oder Folsäuremangel vermutet werden kann oder wenn Anzeichen oder Symptome aufgetreten sind, die durch Wirkungen von Distickstoffmonoxid auf die Methioninsynthese ausgelöst wurden, ist eine Substitutionsbehandlung in Betracht zu ziehen.
Die Tabelle führt die Nebenwirkungen auf, die mit Donopa in Zusammenhang gebracht werden. Die Häufigkeit ihres Auftretens ist definiert als: Sehr häufig (>1/10), Häufig (> 1/100 bis < 1/10); Gelegentlich: (> 1/1000 bis < 1/100), Selten (> 1/10000 bis < 1/1000), Sehr selten (< 1/1000), einschließlich Berichte von isoliert auftretenden Fällen); Nicht bekannt (kann anhand der verfügbaren Daten nicht bewertet werden).
Systemorganklasse Häufigkeit Nebenwirkung
Erkrankungen des Bluts und des Lymphsystems | Nicht bekannt | Megaloblastenanämie, Leukopenie. |
Psychiatrische Erkrankungen | Nicht bekannt | Psychose, Verwirrung, Angstzustände, Abhängigkeit. |
Erkrankungen des Nervensystems | Häufig | Schwindelgefühl, Benommenheit, Euphorie. |
Gelegentlich | Starke Müdigkeit. | |
Nicht bekannt | Polyneuropathie, Paraparese und Myelopathie, Atemdepression, Kopfschmerz, anormale Bewegungen sind mitunter beobachtet worden insbesondere bei Hyperventilation, Myeloneuropathie, Neuropathie, subakute kombinierte Rückenmarksdegeneration. Generalisierte Krampfanfälle. | |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | Gelegentlich | Druckgefühl im Mittelohr. |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Häufig | Übelkeit und Erbrechen. |
Gelegentlich | Blähungen, Zunahme des Gasvolumens im Darm. |
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Da die Mitwirkung des Patienten für die Verabreichung der Gasmischung erforderlich ist, ist die Gefahr einer Überdosierung sehr gering.
Wenn der Patient während der Anwendung von Donopa Anzeichen einer verminderten Wachheit aufweist, nicht antwortet, oder nicht angemessen auf Anweisungen reagiert oder in anderer Weise Zeichen einer ausgeprägten Sedierung zeigt, ist die Verabreichung sofort zu beenden. Der Patient darf weiteres Donopa nicht erhalten, bis er das Bewusstsein vollständig wiedererlangt hat.
Wenn der Patient während der Anwendung von Donopa zyanotisch wird, muss die Behandlung sofort unterbrochen und reiner Sauerstoff gegeben werden, eine Beatmung kann nötig sein.
Eine Überdosierung von Distickstoffmonoxid und/oder von einem hypoxischen Gasgemisch kann auftreten, wenn die Apparatur einer Kälteeinwirkung unter –5 °C ausgesetzt ist. Dies kann zur Trennung des Gasgemisches führen und die Abgabe einer außergewöhnlich hohen Konzentration an Distickstoffmonoxid mit dem Risiko der Verabreichung einer hypoxischen Gasmischung zur Folge haben.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Allgemeinanästhetika, ATC-Code: N01AX63
In Konzentrationen von 50 % hat Distickstoffmonoxid eine analgetische Wirkung und erhöht die Schmerzschwelle für verschiedene Schmerzstimuli wie Wundverbände und Verbände von Brandwunden, Wunddebridement und Nähen von Wunden. Die Intensität der analgetischen Wirkung hängt hauptsächlich vom psychischen Zustand des Patienten ab. Bei der vorliegenden Konzentration (50 %) hat Distickstoffmonoxid begrenzte anästhetische Wirkungen. Distickstoffmonoxid hat bei diesen Konzentrationen eine sedierende und beruhigende Wirkung, der Patient bleibt jedoch bei Bewusstsein, er ist leicht ansprechbar, empfindet aber eine gewisse Distanziertheit gegenüber der Umgebung.
Die Konzentration von 50 % Sauerstoff (mehr als doppelt so hoch wie in der Umgebungsluft) gewährleistet eine gute Sauerstoffversorgung und eine optimale Sauerstoffsättigung des Hämoglobins.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption/Verteilung/Elimination
Sowohl die Aufnahme als auch die Elimination von Distickstoffmonoxid erfolgt ausschließlich über die Lunge. Aufgrund der niedrigen Löslichkeit von Distickstoffmonoxid im Blut und anderen Geweben wird die Sättigung des Blutes und des Zielorgans (ZNS) schnell erreicht. Diese physikalisch-chemischen Eigenschaften erklären den schnellen Eintritt der Analgesie und das schnelle Abklingen der Wirkung von Distickstoffmonoxid nach Beendigung der Zufuhr. Das Gas wird ausschließlich über die Atmung eliminiert, Distickstoffmonoxid wird im menschlichen Körper nicht metabolisiert.
Die schnelle Diffusion von Distickstoffmonoxid aus Gas und Blut erklärt einige der Gegenanzeigen und besonderen Vorsichtsmaßnahmen, die bei der Anwendung von Distickstoffmonoxid/ Donopa zu berücksichtigen sind.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Distickstoffmonoxid
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Es wurde gezeigt, dass eine langfristige, kontinuierliche Exposition mit 15 % bis 50 % Distickstoffmonoxid bei Flughunden, Schweinen und Affen Neuropathien induziert.
Bei Ratten erwies sich Distickstoffmonoxid nur nach wiederholter Exposition gegenüber hohen Konzentrationen (> 50 %) während Tag 6 bis 12 der Trächtigkeit und nach langer täglicher Exposition (24 Stunden pro Tag) als teratogen. Die chronische Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid-Spurenkonzentrationen (<1%) hatte jedoch einen negativen Einfluss auf die Fertilität von männlichen und weiblichen Ratten (leichter, dosisabhängiger Trend zu einem geringen Anstieg der Resorptionen und zur Abnahme der Lebendgeburten). Bei Kaninchen und Mäusen wurden keine Wirkungen beschrieben.
Sauerstoff
Präklinische Daten zeigen keine besonderen Gefahren für den Menschen auf. In präklinischen Studien wurden Auswirkungen nur bei Expositionen beobachtet, die ausreichend weit über einer SauerstoffKonzentration von 50 % lagen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Keine.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Auf das Arzneimittel bezogene Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Zwischen 0 °C und 50 °C lagern. Nicht einfrieren.
Bei Verdacht, dass Donopa zu kalt gelagert wurde, ist das Druckbehältnis vor Gebrauch für mindestens 48 Stunden in horizontaler Lage bei Temperaturen über +10 °C aufzubewahren.
Auf Druckbehältnisse und verdichtete Gase bezogene Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Von brennbaren Materialien fernhalten.
Der Kontakt mit brennbaren Materialien kann Feuer verursachen.
Rauchen oder offene Flammen sind in der Nähe von Donopa verboten.
Darf keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
Bei Brandgefahr Druckbehältnis an einen sicheren Ort bringen.
Das Druckbehältnis ist sauber, trocken, öl- und fettfrei zu halten.
Das Druckbehältnis muss in einem abschließbaren Lagerraum für medizinische Gase aufbewahrt werden.
Bei Lagerung und Transport muss das Ventil geschlossen sein.
Stellen Sie sicher, dass das Druckbehältnis nicht umfallen oder herunterfallen kann.
Die Inhalation von Dämpfen kann Schläfrigkeit und Schwindel verursachen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Die Schulter des Druckbehältnisses ist in weißer und blauer Farbe gekennzeichnet (Sauerstoff/Distickstoffmonoxid).
Der Korpus des Druckbehältnisses ist weiß (Gas zur medizinischen Anwendung).
Druckbehältnis mit 2, 2,7, 5, 10, 15 oder 20 Litern mit Absperrventil mit oder ohne integrierten Druckminderer.
Druckbehältnis mit 2 oder 5 Litern mit Absperrventil mit oder ohne integrierten Druckminderer.
Aus Druckbehältnissen, die bei einem Fülldruck von 135/185 bar gefüllt wurden, können bei Atmosphärendruck und 15 °C ungefähr x Kubikmeter an Gas entnommen werden (siehe nachfolgende Tabelle):
Größe des Druckbehältnisses in Litern | 2 (135 bar) | 2,7 (135 bar) | 5 (135 bar) | 10 (135 bar) | 15 (135 bar) | 20 (135 bar) | 2 (185 bar) | 5 (185 bar) |
m3 Gas | 0,44 | 0,59 | 1,1 | 2,2 | 3,3 | 4,4 | 0,6 | 1,5 |
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Räume, in denen Donopa häufig angewendet wird, müssen mit einer ausreichenden Abgasabsaugung oder Belüftung ausgestattet sein (siehe Abschnitt 4.4).
Allgemein
Gase zur medizinischen Anwendung dürfen nur für medizinische Zwecke verwendet werden. Verschiedene Gasarten sind voneinander zu trennen.
Volle und leere Druckbehältnisse sind getrennt voneinander zu lagern.
Niemals Öl oder Fett verwenden, auch wenn das Druckbehältnisventil schwergängig ist, oder der Druckminderer sich schlecht anschließen lässt.
Ventile und weitere Armaturen nur mit sauberen, fettfreien Händen bedienen (Handcreme etc.).
Bei Feuer oder bei Nichtgebrauch ist die Apparatur auszuschalten. Bei Brandgefahr an einen sicheren Ort bringen.
Es dürfen nur Standardarmaturen verwendet werden, die für das Gasgemisch aus 50 % N2O/50 % O2 bestimmt sind.
Die Versiegelung der Druckbehältnisse ist vor Anbruch zu überprüfen.
Vor Gebrauch ist die Versiegelung von dem Ventil zu entfernen und die Schutzkappe abzunehmen.
Es dürfen nur Druckminderer verwendet werden, die für das Gasgemisch aus 50 % N2O/50 % O2 bestimmt sind.
Es ist zu überprüfen, dass die Schnellkupplung und der Druckminderer sauber und die Verbindungen in gutem Zustand sind.
Niemals Werkzeuge benutzen, um einen Druckminderer/Durchflussregler anzuschließen, der manuell angeschlossen werden soll, da hierdurch das Kupplungsstück beschädigt werden kann.
Das Druckbehältnisventil langsam öffnen – mindestens eine halbe Umdrehung.
Die Hinweise zum Druckminderer sind stets zu beachten. Das Druckbehältnis ist gemäß den Hinweisen, die dem Druckminderer beigefügt sind, auf Dichtigkeit zu prüfen. Mit Ausnahme von dem Austausch der Dichtung oder des O-Rings, sind Undichtigkeiten des Ventils oder des Behältnisses nicht durch den Anwender zu beseitigen.
Falls Undichtigkeiten auftreten, ist das Ventil zu schließen und der Druckminderer abzukoppeln. Wenn das Druckbehältnis weiterhin undicht ist, ist das Druckbehältnis im Freien zu entleeren. Beschädigte Druckbehältnisse sind zu kennzeichnen, in einen Bereich für zu reklamierende Druckbehältnisse zu platzieren und an den Lieferanten zurückzugeben.
Sind die Druckbehältnisse mit einem Ventil mit integriertem Druckminderer ausgestattet, so ist ein separater Druckminderer nicht erforderlich. Das Ventil mit integriertem Druckminderer hat eine Schnellkuppelung zum Anschluss von bedarfsgesteuerten Ventilen, aber auch einen separaten Auslass für konstanten Gasfluss, an dem der Fluss zwischen 0 und 15 l/min eingestellt werden kann.
Gebrauch der Druckbehältnisse
Größere Druckbehältnisse sind mithilfe eines geeigneten Flaschenwagens zu transportieren. Achten Sie insbesondere darauf, dass Anschlüsse nicht unabsichtlich gelöst werden.
Rauchen und offene Flammen sind streng verboten in Räumen, in denen mit Donopa behandelt wird.
Während des Gebrauchs ist das Druckbehältnis in geeigneter Weise zu befestigen.
Das Druckbehältnis ist auszutauschen, wenn der Innendruck so weit abgefallen ist, dass die Ventilanzeige im gelben Bereich steht.
Wenn sich noch eine geringe Restmenge an Gas in dem Druckbehältnis befindet, ist das Ventil zu schließen. Es ist wichtig, dass ein geringer Restdruck im Druckbehältnis verbleibt, um das Eindringen von Kontaminanten zu verhindern.
Nach Gebrauch ist das Ventil handfest zu schließen und der Druckminderer oder die Verbindungen zu entlasten.
7. INHABER DER ZULASSUNG
SOL S.p.A.
Via Borgazzi 27
20900 Monza
Italien
8. ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.: 137455
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung:
10. STAND DER INFORMATION
11/2019
Mehr Informationen über das Medikament Donopa 50%/50% v/v Gas zur medizinischen Anwendung, druckverdichtet
Arzneimittelkategorie: medizinische gase
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 137455
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch Gewerbetreibende gemäß Gewerbeordnung 1994 mit entsprechender Berechtigung
Inhaber/-in:
Sol SpA, Via Borgazzi 27, 20900 Monza, Italien